Støeda 2. prosince 1936

Es heißt dann weiter: "Die deutsche östliche Zone von Böhmen, umfassend die politischen Bezirke Bischofteinitz bis exklusive Brüx zählt 835.000 Einwohner." Ich stelle fest, daß nach der amtlichen Volkszählung vom Jahre 1930 in diesen 20 politischen Bezirken nicht 835.000, sondern 955.749 Einwohner siedeln. Ein beträchtlicher Unterschied.

Chmelaø nennt die Bezirke Brüx und Dux mit 42.1%, bzw. 40.5% èechischen Bevölkerungsanteil gemischte Bezirke, während nach ihm der politische Bezirk Senftenberg mit 43.3% deutscher Bevölkerung plötzlich ein Bezirk mit èechischer Mehrheit ist. Den politischen Bezirk Starkenbach führt er als rein èechischen Bezirk an, trotzdem dort heute noch eine deutsche Minderheit von genau 19.99% lebt. Wie er es braucht, so führt er es an. Die deutsche Gegend im Norden von Mähren hat nicht, wie Herr Chmelaø behauptet, 325.000 Einwohner, sondern wiederum nach den amtlichen Volkszählungsziffern 378.000 Einwohner.

Schon aus der Wahl der politischen Bezirke als Vergleichsbasis geht einwandfrei die Tendenz dieser Broschüre hervor und wir werden uns die Mühe machen, eine Gegenbroschüre herauszugeben, die klar und eindeutig alle diese Fälschungen aufweist. (Sehr richtig! - Posl. dr Neuwirth: Wird beschlagnahmt!) Dann kann sie im Ausland erscheinen.

Die deutschen Bezirke mit 512.614 Èechen von 2,982.968 Einwohnern, also 17% Èechen, sind natürlich für einen Vergleich vorteilhafter als das Gebiet der deutschen Mehrheitsgemeinden mit 366.153 Èechen von 3,202.782 Einwohnern. Das wären allerdings nur 11%. An dem Beispiel des oben angeführten "rein èechischen" Bezirkes Starkenbach gesehen, würde das eine wie das andere Gebiet als rein deutsch anzuführen sein.

Die starke Vermischung des Gebietes der Bezirke mit deutscher Mehrheit durch Èechen ist also nur auf dem Papier durch eine zweckentsprechende Ziehung der Bezirksgrenzen entstanden, indem man eben einen deutschen Sprachgrenzbezirk einige rein èechische Gemeinden anhängte.

Chmelaø sagt weiter: "Unter den Sprachinseln, die ganz vom èechischen Gebiet umringt sind, muß man sich die von Mährisch-Trübau merken." Nun meine Herren, das ist wohl eine der unerhörtesten Fälschungen, die hier vorkommen. Diese deutsche Sprachinsel heißt bei uns der Schönhengster-Gau und diese Sprachinsel besteht aus 125 deutschen Gemeinden mit deutscher Mehrheit, in denen nicht 51.000 Deutsche, sondern nach den amtlichen Volkszählungsergebnis 103.742 Deutsche und 9027 Èechen wohnen. (Výkøiky: Unerhört!)

Chmelaø schreibt weiter: "Man rechnet in der sogenannten deutschen Zone Böhmens 305.200 Èechen und in den sogenannten deutschen Zonen Mährens 365.852 Èechen." Meine Herren, auch diese Zahlen sind gefälscht. In den deutschen Mehrheitsgemeinden Böhmens leben nach der amtlichen Statistik nur 276.279 Èechen und nicht 305.000, und in den deutschen Mehrheitsgemeinden Mährens und Schlesiens nur 76.014 Èechen und nicht 365.000. Es ist sein etwas unliebsames Versehen, das hier dem Herrn Chmelaø wieder passiert ist.

Aber, meine Herren, nun einer der Höhepunkte dieser lieblichen Schrift. Ich zitiere wiederum wörtlich und ich bitte meine deutschen Kameraden gut aufzupassen. "Trotz ihrer Sprach- und Rassenverwandtschaft bildeten die Deutschen der böhmischen Länder jederzeit einen germanischen Typus "Sui generis", selbständig durch besondere Züge ihrer Literatur, ihrer Kunst, ihrer Volksbräuche und ihrer Traditionen. Dieser Typus verriet den Einfluß der èechischen Nachbarschaft, weil diese Deutschen seit beinahe Tausend Jahren den Ländern der böhmischen Krone angehören."

Gestatten Sie, meine Herren von der èechischen Seite, daß ich hier ein paar ernste Worte an Ihr èechisches völkisches Gewissen richte. Herrn Chmelaø schwebte bei dem germanischen Typus "Sui generis" zweifellos der große Symbiotiker Dr. Franz Spina vor oder es schweben ihm vor jene Repräsentanten des "anderen Deutschland", die heute jenseits der Reichsgrenze als Emigranten im Ausland leben und einen germanischen Typus "Sui generis" darstellen. (Posl. Zierhut: Ein etwas kühner Vergleich!) Verzeihen Sie, Herr Kollege, es wird mir gelingen, diesen Nachweis über die Symbiosetheorie ihres Herrn Ministers Dr. Spina zu bringen. Ich bitte den Herrn Josef Chmelaø, er möchte hier das bodenständige Sudetendeutschtum nicht mit einem Herrn Walter Tschuppik und Genossen verwechseln. (Potlesk poslancù strany sudetskonìmecké.)

Alle Vertreter der Symbiosetheorie oder auch der Theorie einer sudetendeutschen Sonderkultur sehen immer drei Zeitalter. 1. das Zeitalter des 14. Jahrhunderts, das Hofleben Karls des IV., 2. den deutschen Barock und 3. den "Bohemismus".

Ich möchte dazu Folgendes kurz anführen: Es ist keine politisch konstruierte These, sondern eine wissenschaftliche Tatsache, daß die Kulturblüte am Hofe Karl des IV. zu Prag hauptsächlich von deutschen Künstlern bestimmt war. Ich erinnere an das bekannte und sehr wichtige Dokument der Prager Malerzeche, ein Buch aus dem 14. Jahrhundert, rein deutsch geschrieben. Ich erinnere an des deutschen Schwaben Peter Parlers Bauhütte, dessen Werke deutscher Kultur sind, ich erinnere an die Plastik eben dieser Bauhütte Peter Parlers. Also diese Werke sind deutsche Werte, sind höchstens stammesbedingt aus den einzelnen deutschen Stammeslandschaften. Die Kunst, z. B. die gotische Kunst des Egerlandes, besonders die Malerei, wurzelt ganz tief im benachbarten Franken.

Die Ausstellung in Brüx hat allen Wissenschaftlern, die sich diese angesehen haben, klar gemacht, daß diese Kunst im sächsischen Stammestum wurzelt. Für uns Sudetendeutsche sind Kulturdenkmäler, wie die Brüxer und Launer Stadtkirchen - letztere ist ein Werk des deutschen Benedikt Rieth, Beweise dafür, daß deutsche Kultur in den historischen Ländern nur als ein organischer Teil der gesamtdeutschen Kultur überhaupt sein konnte. (Potlesk.) Nur, weil diese Deutsche als Deutsche schafften, war es, warum sie wertvolles, warum sie Kunst und Kultur hervorbringen konnten. Eine sudetendeutsche Sonderkultur, eine Symbiose-Sonderkultur, hat es nicht gegeben und wird es nicht geben.

Nehmen Sie das zweite Zeitalter, das immer herangezogen wird: den Barock. Ich nenne nur Namen: Ignaz Kilian Dientzenhofer, Ferdinand Max Brokoff, Mathias Braun und die Maler Peter Brandl und Wenzel Lorenz Reiner sind alle Deutsche und deutsch ist ihre Kunst. Meine Herren, werden Sie sich klar, daß die Kultur und Kunstdenkmäler dieses Staates, mit denen Sie im Auslande Fremdenverkehrpropaganda und politische Propaganda betreiben, deutsche Kunst und deutsche Kulturdenkmäler sind? (Potlesk.)

Nun zum dritten Kapitel: Der "Bohemimus" oder der böhmische Landespatriotismus. Das ist die Zeit, auf die sich sehr viele Èechen heute besonders berufen. In dieser Zeit ist tatsächlich ein nachbarlicher Einfluß von èechischer Seite auf die deutsche Seite hin zu verspüren. Aber eine Gewissensfrage, meine Herren, sind Ihnen die Werke der Prager Deutschen, Meißner, Karl Egon Ebert und Moritz Hartmann, die èechische Stoffe verherrlichten, wirklich so wertvoll? Ich kenne Urteile èechischer Persönlichkeiten, die sich z. B. für Eberts "Vlasta" und Meißners "Žižka" bedanken. Warum? Weil diese Werke nicht aus dem Volkstum heraus geschaffen wurden, weil diese Werke im Niemandsland zwischen den Völkern geschaffen wurden. Gerade diese Beispiele erweisen eindeutig, daß echte Kultur bedingt ist durch Volkstum. Der Bohemimus kann vielleicht als bewußter Zerstörungsfaktor gewertet werden, nie aber kann er ein Programm für eine Kulturpolitik aufstellen.

Für uns, meine Herren, gelten folgende Daten: Der deutsche Kulturboden in der Èechoslovakei ist größer als das heutige Siedlungsgebiet der Sudetendeutschen. Sudetendeutsche Geschichte ist nicht die Geschichte der Vorhöfe der böhmischen Herzoge oder der böhmischen Könige; sudetendeutsche Geschichte ist vielfach deutsche Reichsgeschichte, ist die Kulturgeschichte der alten Länder Böhmen, Mähren und Schlesien. Wenn Sie glauben, Sie können vielleicht seit dem Jahre 1918 - Herr Koll. Stránský, ich bitte Sie aufzupassen, das wird Sie persönlich interessieren - eine sudetendeutsche Sonde kultur züchten, oder aus uns deutschsprechende Èechoslovaken machen, so irren Sie sich. Das wird Ihnen nicht gelingen, trotz einer "Prager Presse", trotz eines "Prager Mittags", trotz des "Prager illustrierten Montag" und trotz der deutschen Sendung in Prag. Das wird Ihnen aber auch nicht gelingen, wenn Herr Dr. Moucha einen Vortrag in der "Urania" hält, oder wenn Herr Oberlehrer Scholz vor 88 Zuhörern von der deutschdemokratischen Freiheitspartei spricht und dort versucht, ein sudetendeutsches Sonderkulturprogramm aufzustellen. (Potlesk.) Es wird Ihnen aber auch dann nicht gelingen, wenn Sie die Kulturrede Konrad Henleins durch Ihre Zensoren zensurieren lassen, wie es in den letzten Tagen in dem Verlage A. Kraft, Karlsbad, geschehen ist. Es wird Ihnen auch dann nicht gelingen, wenn Sie aus unseren deutschen Lese- und Lehrbüchern deutsche Sagen deutsches Geschichtsgut und deutsche Lieder oder deutsche heldische Erzählungen von Andreas Hofer, Schill oder Schlageter ausmerzen. Auch damit werden Sie nicht eine sudetendeutsche Sonderkultur oder den germanischen Typus "Sui generis" hervorbringen. Ich möchte Sie meine Herren, von der èechischen Seite, dabei an etwas erinnern. Ich sagte: Wahre Volkskultur kann nur im Volkstum wurzeln. Haben Sie nicht selbst schlechte Erfah rungen gemacht, als Sie im Jahre 1918, Ihren kulturellen Kurs nach Frankreich hin umkurbelten? Haben Sie besondere Gegenliebe gefunden? Nein. Wo sind èechische Bücher in deutscher Übersetzung gedruckt worden? Wo sind èechische Musikstücke aufgeführt worden? Wenige in Frankreich, am meisten in Deutschland. Ich führe das absichtlich an. Sie haben in der letzten Zeit wieder etwas nach Moskau umgekurbelt, Sie werden auch das in kurzer Zeit korrigieren müssen, denn die Kulturbrücke ist in diesem Falle nicht Frankreich oder Sowjetrußland, sondern, wie es seit Jahrh underten war, Deutschland. Vergleichen Sie nur, wie oft die "Verkaufte Braut" in Paris und in Berlin aufgeführt wurde.

Noch etwas, was ich erwähnen muß. Jener Herr Walter Tschuppik, den ich schon heute genannt habe, hat vor wenigen Tagen mit staatlicher Genehmigung um 3/4 11 Uhr nachts im Prager deutschen Sender eine große Rede gehalten mit der Überschrift "Kultursendung in der Èechoslovakei", und hat darin Deutschland das Land der Barbarei genannt. Glauben Sie, daß Sie mit solchen Mätzchen das freundnachbarliche Verhältnis zum Reiche bessern? Ich glaube nicht! Wir protestieren aber auf das Schärfste dagegen, daß ein Mann in deutscher Sprache unser Muttervolk derart beleidigt. (Potlesk.)

Meine Herren! Herr Chmelaø spricht in seiner Broschüre . . . (Výkøiky posl. Beuera. - Místopøedseda Langr zvoní.) Beuer, setz Dich, Beuer, brüll in Spanien weiter!

Herr Chmelaø spricht in seiner Broschüre wiederholt auch von dem guten Willen und von der besten Absicht èechischer Kreise und èechischer Regierungsstellen, das Minderheitenproblem im Staate wirklich ehrlich zu lösen. Ich möchte dazu nur eine Feststellung machen: Er entschuldigt sich damit, daß die bisher negativistischen Parteien, daß die bösen Deutschen schuld daran sind, daß noch keine befriedigende Lösung gefunden wurde. Diese Ausrede hat er aber heute längst nicht mehr. Denn seit Böhmisch Leipa und auch nach dem 19. Mai 1935 hat Konrad Henlein eindeutig und klar unsere Verständigung und Mitarbeitsbereitschaft erklärt, also trifft dieses Argument, das Herr Chmelaø hier anführt, für uns zu mindest, nicht zu. Ich glaube aber, daß Sie, meine Herren, nach dem 19. Mai eine große Chance verpaßt haben. Denn damals hat der berechtigte Sprecher von 70% des Sudetendeutschtums die Hand hingereicht und sie zum Frieden geboten. Herr Chmelaø erklärt weiter, daß von einem Existenzkampf des Sudetendeutschtums überhaupt keine Rede sein könne. Nun meine Herren, ich möchte dazu jetzt nicht Stellung nehmen, verweise aber auf die vielen, vielen Reden, die wir hier von dieser Stelle aus gehalten und eine flammende Anklage und einen Notschrei über unser Elend in nationaler, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Beziehung ausgestoßen haben. Und ich erinnere daran, daß außerdem heute im Auslande die Elendsberichte von ausländischen Journalisten, die sich augenscheinlich von dem Existenzkampf des Sudetendeutschtums überzeugt haben, bekannt sind. Hier geht es nicht, wie Herr Chmelaø meint, um einige Desiderata des Sudetendeutschtums. Hier geht es um unser nacktes Leben, um unsere Existenz und dazu noch um unsere Ehre. (Potlesk.)

Meine Herren! Zum ersten: Von dem guten Willen und von der besten Absicht habe ich nur zu sagen, was wir schon oft gesagt haben. Von schönen Reden über guten Willen und beste Absichten wird das Sudetendeutschtum nicht satt und befriedigt. Worte von Staatsmännern verpflichten: Taten müssen wir endlich sehen, nicht aber die täglichen, gröblichsten Amtsmißbräuche und Entnationalisierungsbestrebungen untergeordneter Behörden. Sie haben schon sehr viel versprochen, denken Sie daran, was Sie im Jahre 1918 in dem Memoires, in den Noten versprochen haben, denken Sie an den 20. Mai 1919, dem Sie zum Teil die Mitbegründung des Staates zu verdanken haben, und halten Sie endlich Ihre Versprechungen ein.

Die Ausführungen des Herrn Chmelaø über die Sudetendeutsche Partei kann ich nur einem völligen Unverständnis der Dinge zuschreiben. Ich möchte hier für ihn Goethe zitieren: "Du gleichst dem Geist, den Du begreifst". Unsere Idee, unser Gedankengut, das Herr Chmelaø als Phraseologie bezeichnet, das ist keine Phraseologie, das ist - in jahrhundertelangem, kann ich sagen, zu mindest aber in jahrzehntelangem - Volkstums- und Grenzlandkampf errungene innerste Überzeugung, und ist damit Weltanschauung geworden.

Herr Chmelaø wirft uns auch das antidemokratische Führerprinzip vor, wie ja immer, wenn die Herren davon reden. Hier möchte ich eine Sache, die wahrscheinlich auch vergessen ist, herausgreifen. Wissen Sie, meine Herren, daß im Memoire I gerade der Umstand, daß das Sudetendeutschtum keinen Führer hatte und aus dem Grunde seine Dinge nicht selbst bestimmen könnte, als Argument angeführt wurde, und nun wird es umgedreht - weil man es anders braucht. Abgesehen von den anderen Führern Spina, Hacker usw. und abgesehen von der Auslage des Orbisverlages, die er nach der Wahl des Herrn Staatspräsidenten veranstaltete, wo im Hintergrund mit Riesenlettern "unserem Führer" ein Gruß dargeboten wird. Ich habe mit eigenen Augen das Plakat gesehen.

Sehr interessant für uns ist folgender Satz in der Broschüre: "Manchmal erlauben innere Konflikte der Henlein-Partei den Schleier zu heben, die die Führung der Organisation und Presse deckt". Herr Chmelaø soll aufpassen und diesen Schleier sehr vorsichtig heben, sonst könnte ihm dasselbe Malheur passieren, wie anderen èechischen Stellen mit gefälschten Dokumenten und Briefen von Reichsministern. Solche Methoden sind ungeeignet, das Problem zu lösen.

Auf Seite 69 schreibt Herr Chmelaø weiter wörtlich: "Die Zahl der in der Industrie in der Èechoslovakei beschäftigten Deutschen ist verhältnismäßig größer als die der Èechen. Bei den Deutschen sind es 46%, bei den Èechen nur 29.43% des industriellen und Handwerkerberufes." Er braucht diesen Ausweis, bzw. dieses Argument, um nachweisen zu können, daß die sudetendeutsche Not nur durch die Lage der Industrie bedingt ist. Ich stelle hier fest, wiederum amtlich: Im Band 104 der amtlichen Statistik sind auf Seite 50, Spalte 12, in der Berufsklasse "Industrie und Gewerbe" 2,501.644 Menschen angegeben. Davon sind laut Band 116, Seite 66, Spalte 12, 1,584.543 Èechen und Slovaken und laut Seite 72, Spalte 12, 776.715 Deutsche. Die Èechen und Slovaken stellen also richtig 63% und nicht 29%, die Deutschen richtig 31% und nicht 46% der Berufsklasse "Industrie und Gewerbe" dar. Sollte das auch wieder ein Versehen des Herrn Chmelaø sein?

"Nach den Daten des Ministeriums für öffentliche Arbeiten hat man im Verlaufe der letzten sechs Jahre für Schulbauten in èechischen Gemeinden 154,139.000 Kè und in deutschen Gemeinden 108,193.000 Kè ausbezahlt. Im Jahre 1936 hat man für denselben Zweck in deutschen Gemeinden 16,690.000 Kè und in den èechischen Gemeinden 26,653.000 Kè ausgegeben." Meine Herren! Herr Chmelaø hat hier "vergessen" nach diesem Punkt einen Satz hinzuzufügen, nämlich, daß die Beträge für die deutschen Gemeinden ausgegeben wurden zum Bau von èechischen Minderheitsschulpalästen in deutschen Gemeinden. Ähnlich ist es bei den staatlichen Investitionsarbeiten, die er anführt. Auch hier vergißt er hinzuzufügen, daß in den letzten Jahren 84% dieser staatlichen Investitionsbauten an èechische Firmen im deutschen Gebiete vergeben wurden, die fast gar keine deutschen Arbeiter eingestellt hatten.

Chmelaø schreibt weiter: "Die Statistiken von 1930 beweisen, daß im öffentlichen Dienst und in der Armee 141.042 Deutsche sind." Der Band 116 nach der Volkszählung 1930 weist auf Seite 75 aus: Berufsangehörige zur Berufsklasse D (öffentlicher Dienst, freie Berufe, Militär) 170.118 Deutsche. Davon "Freie Berufe" 28.540 abgezogen, bleiben 141.578 Deutsche, also ungefähr die Zahl, die Chmelaø tatsächlich in der Broschüre angibt. Jetzt aber Folgendes: In dieser Zahl sind die Berufsangehörigen mitgezählt, man muß also die Zahl der Angehörigen, Frauen, Kinder usw. davon abziehen. Es bleiben dann von diesen 141.000 nur mehr 81.622 deutsche Berufstätige übrig. In dieser genannten Zahl sind aber 28.058 Deutsche enthalten, die den aktiven Militärdienst leisten. Die kann man beim besten Willen nicht als Staatsangestellte betrachten. Aber weiter: Zur genannten Zahl die Chmelaø großzügig übersieht, obwohl sie auf Seite 74, Spalte 8, ausdrücklich genannt ist, sind laut Band 104, analytischer Teil Seite 28, weiters folgende Stelle enthalten: Vertretungsbehörden ausländischer Staaten, Gemeindeverwaltung, Weltgeistliche, Ordensangehörige, kirchliches Hilfspersonal, Büchereien, Archive, wissenschaftliche Institute, Kunstsammlungen, Ärzte, Geburtsassistentinnen, Zahntechniker, Krankenpfleger und sonstiges Sanitätspersonal, Apotheken, Desinfektionsanstalten, Leichenbestattung, tierärztlicher Dienst, also alles Berufsarten, in denen wirklich nur sehr wenige Staatsbeamte vorkommen. Die tatsächliche Zahl der deutschen Angestellten im öffentlichen Dienst und in der Armee kann im besten Falle mit 45.000 angegeben werden, das ist nicht ganz ein Drittel der von Chmelaø in seiner ernsten und sachlichen Arbeit angegebenen Ziffer. (Výkøiky.)


Související odkazy



Pøihlásit/registrovat se do ISP