Pátek 10. prosince 1926

Die politischen Bezirksbehörden sind leichter faßbar für die Kriegsinvaliden und für ihre Witwen und Waisen als die Bezirksämter, sie liegen den Beteiligten viel näher, sie kennen die Verhältnisse des Einzelnen viel besser, sie sind in der Lage, viel schneller zu arbeiten wie die schwerfülligen Bezirksämter und haben den ganzen Apparat der Bürgermeister und Gemeindevorsteher, der Gendarmerie usw. zur schnellen Hand und zur schnellen Verfügung. Überdies denkt eine Behörde, die nicht weit weg vom Schuß ist, viel rücksichtsvoller und viel humaner, als eine Behörde, die weit entfernt vom Geschädigten am grünen Tisch amtiert und die näheren Sorgen und Kümmernisse von Mann, Weib und Kind nicht kennt und beim besten Willen auch nicht so kennen (Sehr richtig!) kann, als die näheren politischen Bezirksbehörden, die oft selbst ohne alle Zwischenstellen die allerpersönlichsten, allergeringsten Daten aus ureigener Anschauung einwandfrei beizubringen in der Lage sind. (Souhlas.) Wie gesagt: Im engeren Geviert eines politischen Bezirkes, wo man jeden Menschen viel leichter auf Herz und Nieren prüfen kann, werden mehr Härten behoben und wird manches Unrecht verhütet, als im weitaus klaffenden Gebiete der Bezirksämter, die - ich wiederhole es - bei der allerehrlichsten und charaktervollsten Objektivität nicht den vollen Einblick, nicht den Tief- und Weitblick haben können, um in allen Fällen die Sache vollständig zu erfassen.

Die Invalidengesetzgebung ist für uns kein Politikum, hier haben nicht politische Erwägungen, sondern hier hat das Herz zu sprechen. Den Invaliden kann aber auch von anderer Seite geholfen werden und dies ist auch bereits tatsächlich geschehen. Bei der Vergebung der landwirtschaftlichen Maschinensubventionen hat unser Landeskulturrat ein ganz besonderes Augenmerk - soweit es die leider zu kleinen Mittel gestatten, die uns seitens des Landwirtschaftsministeriums beigestelt wurden - den Invaliden zugewendet und wir freuen uns, daß wir im engen aber geschlossenen Rahmen des Landeskulturrates so manchem bedauernswerten Invaliden wenigstens teilweise etwas helfen konnten. Möge denn das Landwirtschaftsministerium nicht so stiefmütterlich gegenüber anderen Ministerien behandelt werden, damit wir den Wünschen der Landwirtschaft und der Invaliden aller landwirtschaftlichen Kategorien einen Teil unserer menschlichen Pflichtschuld für ihre erlittene schwere Kriegsunbill wenigstens im kleinen Maßstabe abzahlen können. Was den Invaliden im Wege des Landeskulturrates geboten wurde, mögen ähnliche Korporationen - ich denke da vor allem an unsere Handels- und Gewerbekammern - gleichfalls nachahmen. sofern es nicht schon geschehen sein sollte. Diese wirtschaftlichen Körperschaften tun recht, wenn sie im edlen Wetteifer Not und Elend zu mildern und zu stillen sich befleißen. An der deutschen Landwirtschaft und ihren Vertretern hat es bisher nicht gefehlt, um auch die von der Bauernschaft zur Verfügung gestellten Mittel diesem edlen und menschenfreundlichen Zwecke zuzuführen. Verfehlt ist es auch, wenn die Steuerbehörden in den Kriegsbeschädigtengenossenschaften in erster Linie Steuerobjekte sehen und für diese derart hohe Steuervorschreibungen erlassen. daß ihre Existenz und ihr gedeihliches Wirken direkt in Frage gestellt sind. Das Bodenamt nimmt bei der Verteilung von Grund und Boden auf unsere Invaliden nicht die gehörige Rücksicht. Die Steueradministrationen versäumen es in vielen Fällen bei diversen Steuervorschreibungen insbesondere den Invaliden-Bauern und Gewerbetreibenden im Rahmen des Gesetzes entsprechend entgegenzukommen und ihnen die Erleichterungen zu geben, umsomehr als unsere Bauern keine Renten haben. Es wäre auch wünschenswert, daß die Söhne invalider Bauern und Gewerbetreibender Militärdienst-Erleichterungen erhielten. Bei der Anrechnung der Erträge der Tabaktrafiken wäre eine liberalere Praxis angezeigt. Die Bahnhofsbuchhandlungen wären in erster Linie an Invalide zu vergeben. Die Invaliden sind nach vieler Richtung hin die Stiefkinder des Glücks.

Als Lichtblick kann ich wenigstens hervorheben, daß die beiden Sektionen des Landesschulrates den invaliden Lehrern Gerechtigkeit widerfahren lassen und dieselben, den bestehenden Vorschriften gerecht werdend, bei Bewerbungen und auch in sonstiger Weise vollkommen berücksichtigen. Wir hoffen, daß der Herr Finanzminister die eingangs meiner Rede erwähnten Steuerquellen wird voll und auch rasch erfassen können, um unseren seinerzeitigen nach mehrfacher Richtung hin ausklaffenden Anträgen endlich einmal gerecht zu werden.

Dies ist auch aus Prestigegründen dem Auslande gegenüber erforderlich, denn wenn überall fiskalische Erwägungen und Bedenken vielleicht am Platze sind, bei den Invaliden sollten dieselben denn doch einmal restlos verstummen. Bei Vergebung von Kinolizenzen wären die Invalidenvereinigungen an allererster Stelle zu berücksichtigen und wäre den Invalidenkreisen vor allem anderen der Vorzug zu geben. Darauf legen wir das Hauptgewicht. Das kostet ja den Staat nichts und wir richten heute schon den Appell an die politische Landesverwaltung und an das Ministerium des Innern, die Invaliden nach dieser Richtung hin zu berücksichtigen. Zwecks Erleichterung und Verbilligung der ärztlichen Hilfe wären in den Randgebirgen neue Ärztedistrikte zu errichten. Im Böhmerwald und in West-Böhmen gibt es Distrikte, die oft von den Wohnorten der Invaliden 10 Stunden entfernt sind, so daß es den Invaliden schwer fällt die Ärzte auf diese weite Entfernung aufzusuchen, und überdies ist die ärztliche Hilfe sehr kostspielig.

Unsere endgültige Stellungnahme zur Sache behalten wir uns vor, bis die uns bestimmt verhießene Novellierungs-Vorlage vorliegt und wir dann Gelegenheit haben werden, zu sehen ob und inwieweit unseren eingebrachten Anträgen Raum gegeben wurde.

Grund dessen werden wir auch für dieses terminierte Gesetz stimmen, desgleichen für den Resolutionsantrag des sozialpolitischen Ausschusses, durch dessen Annahme die Regierung neuerdings in die Lage kommt, das Besetz den Wünschen der Invaliden entsprechend zu ergänzen. Durch die Annahme dieses Resolutionsantrages wird das erstemal eine Verbesserung dieses Invalidengesetzes erreicht werden, das erstemal wird in die alte überlebte Invalidengesetzgebung hoffentlich dadurch eine Bresche geschlagen. Auch die Resolution, durch die die Rückzahlung von irrtümlich überzahlten Beträgen bei Einkommen bis zu 13.000 Kronen unterbleibt, findet unsere Billigung, da wenigstens einem Teile der Invaliden dadurch eine Erleichterung wird. Das im Senate bereits angenommene Übereinkommen mit Österreich betreffend die Auszahlung der Lebensversicherungsbeträge in èechoslovakischen Kronen regelt auch die Sache der Kriegsanleiheversicherungen und ist dadurch auch manchem Invalide seine in früheren Zeiten abgeschlagene Kriegsanleiheversicherung nicht verloren gegangen, Dem, den der Krieg schlug, wollen wir sein Leid, und seine Not lindern, wir wollen das Wort Menschenliebe nicht nur auf den Lippen tragen. Die erwähnten Steuerobjekte müssen voll erfaßt werden, damit endlich Raum und freie Bahn geschaffen werde für alle unsere Anträge und Wünsche. Dies ist die ernste Auffassung meines Klubs, der stets für die Invalidenfürsorge einzustehen sich ernst verpflichtet fühlt. Wir stimmen daher für diese Vorlage und für beide Resolutionen, die eine weitere bis jetzt überhaupt unterbliebene günstige Behandlung der Invalidenfrage gewährleisten. (Potlesk.)

7. Øeè posl. Zajicka (viz str. 1339 tìsnopisecké zprávy):

Hohes Haus! Zum zweitenmale in diesem Jahre beschäftigen wir uns mit dem Gesetz über die Versorgung der Kriegsbeschädigten. Im Frühjahr wurde es allgemein getadelt, daß das Gesetz, das mit dem 31. Dezember 1925 erloschen war, erst einige Monate später verlängert wurde. Ein abermaliger Ex lex-Zustand muß unbedingt verhindert werden. Von diesem Standpunkte aus beurteilen wir das vorliegende Gesetz. Wir sehen in ihm nichts anderes als ein Provisorium und nicht ein Provisorium, wie Herr Abg. Horpynka sagt, für ein ganzes Jahr, sondern ein Provisorium für höchstens einige Monate. Mit allem Nachdruck verlangen wir die eheste Novellierung dieses Gesetzes, wobei die Initiativanträge Schubert, Zajicek und Èuøík weitestgehend zu berücksichtigen sind. Ich verweise auf meinen diesbezüglichen Resolutionsantrag, den wir vor einigen Tagen im Sozialpolitischen Ausschuß gestellt haben.

Die Hauptforderungen der Invaliden sind: Streichung der Überzahlungen. Viele Invalide, viele Kriegswitwen erhielten die Aufforderung, angeblich zu viel erhaltene Gebühren zurückzuzahlen. Der betreffende bekommt eine amtliche Aufforderung, den Betrag sofort zurückzuzahlen. Daraufhin rekurriert er und bekommt die Antwort, das Landesamt bewillige ihm Ratenzahlungen zu 100 Kronen monatlich. Auf das hin rekurriert er abermals. Es werden ihm Ratenzahlungen zu 50 Kronen monatlich bewilligt, endlich zahlt der betreffende Invalide, aber nicht 50 Kronen monatlich. Einmal zahl er 10 Kronen, dann zahlt er 5 Kronen, dann wiederum gar nichts, und die Finanzprokuratur kann niemals gegen solche Personen einschreiten, weil sie immer den Nachweis liefern, daß sie wenigstens den guten Willen haben zu zahlen. Auf der einen Seite sehen wir also eine Unmenge von Schreibereien und auf der anderen Seite gar keinen finanziellen Effekt für den Staat. Wir haben gestern im Budgetausschuß den Antrag gestellt, die Regierung möge jenen Kriegsbeschädigten, die im Jahre 1925 ein Jahreseinkommen von unter 13.000 Kronen hatten diese Überzahlungen einfach streichen.

Dringend ist die Forderung, die Renten der Schwerstinvaliden aufzubessern. Wenn wir bedenken, daß z. B. im armen Österreich ein Kriegsblinder monatlich 1500 Kè bekommt, bei uns hingegen nur 300 Kronen bzw. mit einer Zubesserung 500 Kronen, so müssen wir sagen, daß diese Forderung der Schwerstinvaliden unbedingt gerechtfertigt ist. Man hat uns gesagt, daß die Tabaktrafiken besondere Vorzüge sind. Nur, für gewisse Invalide mögen die Tabaktrafiken etwas besser sein wie eine Rente. Aber auf der anderen Seite gibt es hunderte von Trafikanten, die mit vollem Recht ganz und gar unzufrieden sind, besonders jene, die in den letzten Monaten Kompagnons erhalten haben. Es gibt in Brünn eine Tabaktrafik, wo nicht weniger als 9 Kompagnons sind und zwar nicht Kompagnons, die im Geschäft mitarbeiten, sondern Leute, die am 1. eines jeden Monates kommen, sich dort 500 bis 1000 Kronen holen und wiederum fortgehen.

Immer und immer wieder wird von den Invalidenorganisationen gefordert, die Einkommensgrenze sei zu erhöhen. Sie beträgt jetzt 5000 bezw. 10.000 Kè. Ich verweise darauf, daß in der heutigen Sitzung von den Regierungsparteien ein Resolutionsantrag dahingehend eingebracht werden wird, daß diese Grenze fallen möge und es ist selbstverständlich, daß in dieser Sache etwas unternommen werden muß. (Posl. de Witte: Ihr braucht ja nur für unseren Antrag zu stimmen!) Herr Kollege, über diese Sache werde ich heute ausführlich sprechen. Wir wollen kein Flickwerk machen, sondern eine ganze Novellierung des Gesetzes durchbringen. Es ist selbstverständlich, daß jetzt, wo wahrscheinlich in kürzester Zeit die Einkommensgrenze durch eine neue Steuerreform in gewissen Fällen bis auf 13.000 Kè jährlich hinaufgeschraubt werden wird, daß bei dieser Gelegenheit auch die Einkommensgrenze der Invaliden geregelt werden muß. Die Erhöhung dieser Grenze brächte den Invaliden aber nur dann einen wirklichen Gewinn, wenn nicht die Gefahr bestünde, daß bei einer höheren Grenze die Steuerverwaltung das Einkommen höher bewertet. Vom praktischen Standpunkte wäre es für die Invaliden und Kriegerwitwen wichtiger, wenn die Steueradministrationen die Weisung erhielten, bei der Steuerbemessung auf die Invalidität Rücksicht zu nehmen.

Leider gibt es nicht wenig Personen, die keine Rente beziehen, obwohl sie darauf Anspruch hätten und zwar deswegen, weil sie seinerzeit verabsäumt haben, sich anzumelden. Man hat darauf hingewiesen, daß in den früheren Jahren, ich glaube insgesamt dreimal, die Fristen verlängert worden sind und daß daher die Invaliden und Kriegerwitwen hinreichend Zeit hätten, ihre Ansprüche geltend zu machen. Aber, meine Herren, es gibt immer noch Hunderte von Fällen, wo man wirklich sagen muß, daß man den betreffenden Personen keine Schuld zusprechen kann, weil sie sich seinerzeit nicht angemeldet haben. Ein Beispiel aus der Praxis: Vor einem halben Jahre erkrankte ein ehemaliger Soldat. Seine Mutter fährt zu Fachärzten nach Brünn und Wien und alle erklären übereinstimmend, diese Krankheit sei nichts anderes als eine Auswirkung der seinerzeitigen Kriegskrankheit. Nach dem Umsturz hat sich der Mann verhältnismäßig wohl gefühlt und diese Krankheit ist erst nach einem Intervall von 4 bis 5 Jahren neuerdings ausgebrochen. Er hat sich seinerzeit nicht angemeldet und auch keine Rente bekommen. Ich bringe Ihnen einen anderen Fall von einem Manne, der während des Krieges an Rheumatismus erkrankt war. Nach dem Kriege hatte er an dieser Krankheit nicht zu leiden. Vor 2 Jahren brach die Krankheit neuerdings aus und der Mann liegt 5 Monate im Bette, kann gar nichts verdienen und hat auf Grund des Gesetzes keinen Anspruch auf eine Rente, weil er es unterlassen hat, sich seinerzeit anzumelden. Wir erwarten, daß man solchen Personen die Möglichkeit bieten wird, daß auch sie die Rente erhalten.

Lassen Sie mich auch noch einige Worte zum Kapitel "Subventionierung der Invaliden" sprechen. (Výkøiky.) Wir begrüßen es, daß manchen Trafikanten und manchen Produktivgenossenschaften vom Staate Kredite zur Verfügung gestellt worden sind, wir begrüßen es auch, daß manche Invalide, die in Not geraten sind, aus Staatsmitteln Subventionen erhalten. Wir müssen aber feststellen, - daß sowohl die Kredite als auch die Summen, die für Subventionen angesetzt worden sind, viel zu klein sind und daß es nötig sein wird, diese Kredite nicht nur Invaliden zu geben, die sich z. B. Trafiken aufmachen wollen, sondern auch Personen, die Geld für andere dringende Zwecke benötigen.

Große Unzufriedenheit herrscht darüber, daß manche Invalidenämter außerordentlich langsam arbeiten. Ich glaube, daß die Hauptschuld wohl darin liegt, daß die Invalidenämter mit vielen Rekursen und vielen Briefen überlastet sind, die die Überzahlungen betreffen. Wenn hier einmal das meiste von den Überzahlungen gestrichen würde, bekämen die Angestellten sicherlich mehr Zeit zu anderen Arbeiten und die Beschwerden in dieser Richtung würden verstummen.

Es ist heute von 2 Vorrednern über die sozialärztlichen Untersuchungen gesprochen worden. Ich glaube, auf dem Standpunkt steht wohl niemand, daß man sagen würde, wir wollen überhaupt keine sozialärztliche Untersuchung. Es gibt Fälle, wo sich das Leiden tatsächlich verschlechtert, wo die sozialärztliche Untersuchung für den Betreffenden eine Wohltat ist. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Herren Mitglieder der sozialärztlichen Untersuchungskommissionen sich weniger vom fiskalischen Standpunkt leiten lassen sollten, sondern vom Standpunkt wahrer Humanität. Die Regierungsparteien haben verlangt, man möge bei diesen sozialärztlichen Untersuchungen nicht nur das Zeugnis jener Ärzte gelten lassen, die der betreffenden Kommission zugeteilt sind, sondern auch das Zeugnis von Privatärzten, besonders von Fachärzten. Ich glaube, das wäre sicherlich eine Sache, die von den Invaliden wärmstens begrüßt würde.

Meine Herren, wir bestehen unbedingt darauf, daß über unsere Initiativanträge vom Sommer dieses Jahres verhandelt werde. Und wenn man freudestrahlend vor einigen Wochen erklärt hat, die deutschen Parteien würden diese Initiativanträge zurückziehen müssen, so erklärte ich Ihnen: das fällt uns nicht im Traume ein, wir schämen uns auch nicht der Reden, die wir von dieser Stelle im März dieses Jahres gehalten haben. Unsere Partei besteht darauf, daß das Invalidengesetz novelliert werde und Sen. Medinger hat kürzlich im Senat öffentlich diese Forderung im Namen unseres Klubs vertreten.

Man hat heute diese unsere Stellungnahme mit verschiedenen schönen Titeln belegt. Ich will nur einige von diesen Ausdrücken hier wiederholen. Man sagte, das sei Schwindel, Betrug, geheuchelte Liebe für die Kriegsverletzten, dann hat man von einem jesuitischen Kunststück gesprochen, von demagogischen Worten u. s. w. Wenn das, meine Herren, was wir tun, ein jesuitisches Kunststück ist, dann ist das, was manche andere tun, nichts anderes als ein gewöhnlicher jüdischer Dreh. (Souhlas nìm. køest. socialistických, odpor a smích nìm. soc. demokratických poslancù.) Es ist ein jüdischer Dreh, den Invaliden vorzuerzählen, daß die deutschen Regierungsabgeordneten die Macht besäßen, die in unseren Initiativanträgen niedergelegten Forderungen voll und ganz zu verwirklichen. Das könnte man von uns nur sagen, wenn die Regierung nur aus den deutschen Regierungsparteien bestünde. Eine Verhetzung der Invaliden ist es, wenn man sagt, wir seien Feinde der Invaliden, da wir alle Verbesserungsanträge niedergestimmt hätten. Weil wir dagegen sind, daß jetzt, wohlgemerkt jetzt, über die Verbesserungsanträge verhandelt werde, sind wir deswegen noch lang keine Feinde der Invaliden. Sehr verübelt wurde uns unsere Stellungnahme zum Voranschlag und zum Exposé des Finanzministers. Sie sehen, Herr Koll. de Witte, ich komme auf alles, was Sie wünschen. Tatsächlich sind im Staatsvoranschlag für 1927 dieselben Summen eingesetzt wie für das Jahr 1926 (Výkøiky: Aber es sind 145 Millionen Abgang!) Darüber werde ich gleich reden. Tatsache ist, daß für die Invalidenrente nicht der Staatsvoranschlag, sondern das Gesetz über die Gebühren für Kriegsbeschädigte maßgebend ist. (Výkøiky: Deswegen soll es verschlechtert werden!) Ich werde es gleich illustrieren. Ich glaube, im Jahre 1920 war in dem Staatsvoranschlag für Invalide der Betrag von 1 Milliarde eingesetzt und tatsächlich sind nur kleine Beträge ausgegeben worden. Tatsache ist weiters, daß in den letzten Jahren immer weniger für die Kriegsbeschädigten ausgegeben worden ist als im Staatsvoranschlag drinnen war. Im letzten Jahre aber sind 145 Millionen mehr ausgegeben worden als im Staatsvoranschlag vorgesehen war. Wenn z. B. auf Grund des Kriegsbeschädigtengesetzes die Invaliden beispielsweise einen Anspruch auf 2 Milliarden hätten und im Voranschlag nicht 2 Milliarden, sondern nur 100 Millionen vorgesehen wären, müßten die Kriegsbeschädigten diese 2 Milliarden doch bekommen. (Výkøiky: Warum haben Sie dagegen gestimmt? - Hluk. - Místopøedseda Zierhut zvoní.) Weil der Staatsvoranschlag für uns weniger wichtig ist als das Invalidengesetz und die Novelle. (Výkøiky posl. de Witte a Krumpe. - Místopøedseda Zierhut zvoní.) Der Staatsvoranschlag enthält viele Bestimmungen, die unseren Wünschen sicherlich nicht entsprechen. Wenn wir trotzdem dafür gestimmt haben, so war das aus mehreren Gründen. Es ist allgemein bekannt, daß die Anträge für den Staatsvoranschlag bis Ende März jedes Jahr einzubringen sind. Es ist technisch unmöglich, im Oktober den Staatsvoranschlag so umzuwandeln, daß er all unseren Wünschen entspreche. (Trvalý hluk na levici.)

Místopøedseda Zierhut (zvoní): Prosím o klid. Prosím pana øeèníka, aby pokraèoval.

Posl. Zajicek (pokraèuje): Hohes Haus, wenn man uns vorwirft, daß wir gegen unsere eigenen Anträge gestimmt haben, dann muß ich die Herren darauf aufmerksam machen, daß die Herren der heutigen Opposition ebenfalls gegen unsere Resolutionsanträge gestimmt haben. (Hluk na levici.) Ich erinnere die Herren daran, daß die heutige Opposition nicht für unseren Resolutionsantrag im sozialpolitischen Ausschuß gestimmt hat und als gestern über den Resolutionsantrag Bradáè abgestimmt wurde - im Budgetausschuß hat ein einziger kommunistischer Abgeordneter dafür gestimmt. Man hat uns weiter vorgeworfen, daß wir gegen den Antrag gestimmt hätten, die Regierung möge innerhalb 8 Tagen die neue Novelle vorlegen. Meine Herren, das ist leider technisch unmöglich. Es wäre wohl möglich, einen fertigen Gesetzesantrag, der im Ministerium für soziale Fürsorge schlummert, vor das Haus zu bringen und dazu wären nicht 8 Tage notwendig gewesen, es würde eine Stunde Zeit genügen, u. zw. jenen Gesetzesantrag, der unter einem sozialistischen Minister ausgearbeitet worden ist und der allen Kriegsbeschädigten unter 40% die Rente wegnehmen will. (Sehr gut!)

Man benützt überhaupt das ganze Kriegsbeschädigtenproblem dazu, eine Hetze gegen uns zu inszenieren. Ich habe hier das Hauptorgan der deutschen Sozialdemokratie, den "Sozialdemokrat" vom 23. November 1926. Auf der ersten Seite findet sich ein langer Artikel mit der Überschrift: "Kriegsgewinner und Kriegsopfer" und mit den Untertiteln: "Die bürgerliche Regierung will den Invaliden die spärlichen Renten streichen - der Bettelsack für die Helden der "großen Zeit". Es heißt in diesem Artikel: "Die Regierung hat für die Ärmsten der Armen, die Gesundheit oder Leben für die Besitzenden opfern mußten, ein besonderes Geschenk vorbereitet, das den Opfern der großen Zeit auf den Weihnachtstisch gelegt werden soll. Der Finanzminister will alle Renten der weniger als 75%igen Invaliden streichen." Die Herren sollen uns sagen, wann der Finanzminister das erklärt hat. Im Artikel heißt es dann weiter: "Die Agrarier und die Christlichsozialen zogen den Frauen der Eingerückten im Hinterland schon den letzten Groschen aus der Tasche, ja sie nahmen ihnen die letzten Stücke Wäsche aus den Kästen und beschimpften sie obendrein als Unterstützungsweiber."

Weiter heißt es: "Nun vollenden die Agrarier und Pfaffenknechte ihr Werk. Sie haben mit Zöllen und Kongrua ihre Profite aufs neue erhöht. Sie haben ihren Lebensstandard wieder auf das Schieberniveau der Vorkriegszeit gehoben." Solche Sachen sollen wir uns bieten lassen? Sie sprechen immer von Frieden und Versöhnung. Aber, meine Herren, mit solchen Artikeln bezwecken Sie genau das Gegenteil. Sie wollen eine Verhetzung und Sie wollen Kapital schlagen aus der ganzen Angelegenheit. (Hluk.) Dann, meine Herren, heißt es in dem Artikel weiter: "Die Interessen der Invaliden können nicht von Kriegsgewinnern beschützt werden." Das unterschreiben wir. Aber eine Gemeinheit ist es, wenn die deutschen Regierungsabgeordneten als Kriegsgewinner bezeichnet werden. Sie schreiben weiter, das Regieren gegen die Arbeiter und gegen die Sozialisten sei jetzt da. Daß die Regierung nicht für den Marxismus ist, geben wir gerne zu, aber eine Verleumdung ist es, daß man sagt, die heutige Regierung sei gegen die Arbeiter. (Hluk.) Ich kann sagen, daß in unseren Reihen tausende von Menschen sind, die genau so ein Anrecht auf den Titel "Arbeiter" haben, als die Herren Marxisten, die kommunistisch oder sozialdemokratisch organisiert sind.

Ich habe schon im sozialpolitischen Ausschuß darauf hingewiesen, daß bis vor kurzer Zeit alle Minister für soziale Fürsorge marxistischen Parteien entnommen waren, daß alle Referenten im sozialpolitischen, im Budgetausschuß und hier im Plenum ebenfalls Marxisten waren. Und jetzt frage ich Sie, meine Herren, was haben die Herren getan, um die Hauptwünsche der Invaliden zu berücksichtigen? Viele Jahre hindurch hatten die Sozialisten in diesem Staate eine gewaltige Macht. Damals, als sie an der Macht waren, damals, als das gesamte Lebensniveau höher war als heute, damals haben die Herren Gelegenheit gehabt, ihre Liebe zu den Invaliden durch die Tat zu beweisen. Damals hatten diese sozialistischen Herren aber ganz andere Sorgen.

Wir werden für dieses Gesetz stimmen, nicht weil es unseren Forderungen entspricht, sondern weil es ein Provisorium ist. (Potlesk.)

Související odkazy



Pøihlásit/registrovat se do ISP