168. Beschluss des auf den 23. August nach Prag einberufenen Landtages.

Aus den "Akten aller Handlungen".

Dise nachfolgunde Artikel seind auf dem gemainem Landtag in Gegenwurt irer kün. Mt. auf dem Prager Slos bewilligt und beschlossen worden im 1547. Jar am Erichtag von Bartholomaei.

Nachdem die röm. kün. Mt. unser allergnedigister Herr und Kunig auf Begern der Stende disen gemainen Landtag benent, ausgeschriben und etlich Artikel fürgetragen und zu künftiger Befridung und Verhütung Widerwillens zwischen irer kün. Mt. derselben Erben und den Stenden furtragen und begern hat lassen, damit dieselben Artikel auf ein Ort gebracht und ir kün. Mt. wissen möchten wie und was massen derselben Artikel ir kün. Mt. und irer Mt. Erben ohne Nachtheil der Stende Recht und Freiheiten sich gebrauchen möchten mit diser gnedigen Vermeidung, daz ir kün. Mt. nie des Willens gewesen und noch nit den Stenden die Landsordnung und die Rechte zu schmelern oder den Freihalten zu nahend zu komen und dieselben zu minderen, allain sovil irer kün. Mt. zustendig und billich gehörig des zu gemessen und das darein von niemands gegriffen wurde, wie die furgebrachte Artikel ferrer in sich halten und ausweisen.

Erstlich von wegen der Ordnung und Rechtens, damit dasselb seinen Furgang gewinne, haben sich ir kün. Mt. des erpoten und in die Landtafl einzuleiben befolen, nemblich also: Anno 1547. Erichtag in vigilia Bartholomei haben der allerdurchleuchtigist Fürst und Herr, Herr Ferdinand, römischer, hungerischer und behamischer etc Kunig, Infant in Hispanien, Erzherzog zu Osterreich, Marggrafe zu Merhern, Herzog zu Lützenburg und in Slesien, Marggraf zu Lausitz etc erstlich mit irer Mt. Camer, nemblich mit den Pragern und anderen iren Steten, Klöstern, Manschaften, Slössern und aller aigner Macht mit irem küniglichen Wort für sich und irer Mt. Erben und Nachkomen, Kunige zu Behaim, zugesagt das Recht handzuhaben und auf einen yeden greiffen zu helfen, welcher zu dem Hechten und Erkantnus desselben nit gesteen und dem Sententz nicht ain Genügen thun, noch des Rechten Execution leiden wolt. Wo aber yemands sich desselben widersetzet und irer Mt. nit helfen wolte, es sey von Pragern, Steten, Klöstern oder Lehensleuten, die und dieselben sollen ir Eer verlieren und nachdem zuvor im Rechten geordnet. Wo yemans sich dem Rechten widersetzet, das auf dieselben de oberist Burggraf auf Prager Sloss mit seiner Macht ziehen sol, darnach der oberist Camerer, Landrichter, Landschreiber und neben inen das ganz Land, wie obgeschriben, wo er aber nit persondlich anzuge, sol er ein teugliche Person nach seinen Vermugen an seiner Stat schicken und wo Personen in den Steten des Herren oder Ritterstands, die allain brieflich Urkunden und Verschreibungen aufs Geltsausleihung haben, die sollen auch irem Vermugen nach anziehen. Desgleichen sollen auch die Stet von iren Landgutern mit irer Macht abfertigen. Wo aber, es sey aus den Herrn oder Ritterschaft, jemande beschickt würde und nit Hilfe thet, wie obgemelt, so soll er sein Eer gegen kön. Mt. und dem Land verloren haben und der oberist Pragerisch Burggraf mit sambt den Haubtleuten desselben Crais, darinnen das Recht verholfen sol werden und wen er sonst zu sich nemben wil, sol und mag, wie das Land und Aufpot wider dieselb Person ergeen sol, und wie vil zu kün. Mt. Macht und des Burggrafen Execution vonnöten, bewegen und beratschlagen. Nun haben sich die Stende auf disem verglichen und einander angelobt neben kön. Mt. irer Mt. Erben und Nachkomben Kunigen zu Behaim und diser mit der Landtäfel Verschreibung wider einen yeden, welcher sich der Ordnung Und den Rechten widersetzet, zu helfen, dasselb handzuhaben neben der Stende höchstem Vermugen bei obgemeltem Peenfal.

Die Stende haben sich auch darauf verglichen, das kain hinderrucks Verschreibung oder Pündnus von niemanden und kainer Person aus dem Stand oder Stenden diser Cron wider ir kün. Mt. derselben Erben und nachkomende Kunig zu Behaim und wider die Ordnung und daz Recht nit meer beschehe, noch aufgericht werde, yetzt noch zu ewigen Zeiten, wo aber uber das yemands soliches thete und das solches von ime vermerkt und dargebracht wurde, das er sich in solche hinderrucks Verschreibung oder Pündnus begebe, der sol den Hals und das Leben verwurkt haben.

Was die Verleihung der Landsämbter und die Ersetzung der Personen in das Landrecht betrifft, auf disem haben sich die Stende verglichen, dieweil vormals gewesen, das die kün. Mt. mit Rath der Officirer und Landrechtsitzer die Landsämbter verlihen und in das Landrecht teuglich Personen Behmen erkiest, lest man es noch bei der Landsordnung und Privilegien verbleiben und irer kün. Mt. soll an disem kain Verhinderung begegnen noch widerfaren.

Die Stende haben sich wegen Ausschreiben der Landtag also verglichen, das sie es bey irer Mt. Auctoritet und genedigistem Willen beleiben lassen, wie es von Alters heer gewesen und wie zuvor derselb Artikel im Jar 1545. Mitwoch nach der heiligen drey Künig Tag bewilligt worden und das auch niemand von dem heutigen Tag an aus den Inwonern diser Cron kainen Landtag oder Zusamenkunft in Kraisen one Bewilligung der kün. Mt. aus kainerlai erdichten Weis nit bestimbe, noch ansetze bey Verlust des Leibs und Lebens, über den soliches darbracht und bewisen wurde.

Die Stende haben sich verainigt, was die Personen aus allen Stenden, weliche aus dem Land dienen wolten, berurt, dieweil in der alten Landsordnung F. XVI. mit voriger Kunig zu Behaim Willen, auch der Stende Vorfaren, wo ainer aus dem Land dienen und wie er sich verhalten solle, genugsam und klerlichen ausgedruckt, bey derselben alten Landsordnung lassen sie es noch verbleiben, damit sie sich ein jeder gedachter Landsordnung nach verhalte.

Nachdem die kün. Mt. an die Stende, was irer Mt. Erben betreffen wil, gelangen haben lassen, dieweil Kayser Carls des Vierten hochlöblicher Gedechtnus guldene Bulla und Kunig Wladislai hochlöblicher Gedechtnus Majestatsbrief, desgleichen

irer Mt. Revers den Stenden gegeben, weliches datum auf Prager Schloss am Mitwoch nach Sant Gilgen Tag des Jars M. D. xlv. wie sich dis Kunigreich gegen den Erben irer kön. Mt. verhalten sol, in sich klerlich begriffen. Darauf haben sich alle drei Stende verglichen und lassen es bei derselben gulden Bulle und dem Mayestatbrief, auch irer Mt. Revers verbleiben, also das man sich neben der yetzgedachten gulden Bulla, Mayestatbrief und Revers zu irer kun. Mt. Erben und nit änderst verhalten sol. Was aber irer kön. Mt. Auctoritet und Obrigkait belangen will, nachdem ir kön. Mt. begern irer Mt. anzuzaigen, was irer Mt. Auctoritet und Regalien gebürt, die kön. Mt. haben ir Auctoritet und Obrigkait ob dem allem, was irer kün. Mt. und irer Mt. Erben und aller des Kunigreichs Einwonern in der Gemain zu Nutz und Gutem kumbt, dasselb als ferrers wider die Ordnung des Rechtens, Aussatzung der Stende Privilegien und Landsordnung zu Schaden und Nachthail nicht ist, zu handlen zu ordnen und aufzurichten.

Nachdem ir kön. Mt. neben anderen Artikeln an die Stende gelanget, auf das mit der Landtafel verschriben würde, was das Recht umb den Hals und uber das Leben, auch die Eer betrifft, daz in eines yeden freyen Willen stee in solchen Sachen für ir kün. Mt. oder für das Landrechte zu beschicken oder zu citieren. Dieweil dann vormals in der neuen Landsordnung D II begriffen und in sich schleust, das von wegen Ansprüche und Verletzung der Eeren ein jeder freyen Willen hat, für die kün. Mt., wann ir kün. Mt. im Land ist, oder für das Landrecht zu beschicken, das sol bey dem Inhalt solicher Landsordnung beleiben. Was aber den Hals oder das Leben berurt, angesehen das bey irer Mt. Vorfaren Kunigen zu Behaim und bey irer Mt. Regierung gebreuchig, das die Partheien für die kün. Mt. oder für das Landrecht zu beschicken freien Willen gehabt, darein wellen die Stende nit griffen haben, sonder dabey beleiben lassen, das ein yeder für die kün. Mt. oder für das Landrecht zu beschicken den freyen Willen und Macht haben sol und daz irer kün. Mt. als der gnedigist Kunig und Herr mit den Officierern, Lands ambtleuten und irer Mt. Reten aus dem Camergericht als Inwonern des Kunigreichs Behaim, so ir Mt. dazumal bey sich haben oder zu sich beschicken würden, zugleich wie irer Mt. Vorfaren, dieselb Sach neben der Landsordnung zu entschai-den und rechtzufertigen Macht habe. Aber wo die kün. Mt. ee aus disem Lande und Kunigreich verrucket, ee dann die Sachen zu Verhör und Erkantnus von irer kön. Mt. kembe, daz ir Mt. dieselben Sachen (woferr sie ir Mt. zu aigner Verhör nit vorbehalten) nit änderst wohin als auf das Landrecht zu Erwegung, Erkantnus und Erörterung weise und remittiere, dieweil die Landsordnung mit Bewilligung Kayser Carlen aufgericht in sich schleust, das ein yeder nit änderst wohin, als vor seinem Rechten umb den Kopf gerechtfertigt sol werden, nemblich ein Edelman vor dem Landrechten, ain Lehenmann vor dem Lehenrechten und ein Burger vor dem Stadtrechten. Wo sich aber die Partheien wegen des Todschlag (woferr es irer Mt. Peenfal mit der neuen Landsordnung F. XV. ausgemessen nit betreffe, vertrugen) daz lassen ir Mt. dabey verbleiben.

Von wegen des Dienstgesinds und der Theue-rung bey den Handwerksleuten sollen die Stende aus yedem Krais ein Person des Herrn -, die ander des Ritterstands und die Prager und von Steten auch etlich erkiesen, benennen und furnemen, die neben irer kün. Mt. aussuchen und ordnen, auch Einsehung in die vorigen Verzeichnussen haben, wie es am pillichsten und gerechtisten geordnet möcht werden und folgends dasselb in gemain trucken lassen, auf das sich ein yeder darnach wisse zu halten und zu riehtea. Folgen die Personen aus dem Herren und Ritterstand darzu geweit. Aus dem Pilsner Crais Johan Popel der jünger von Lobkowitz auf Biszhoffteintz, kün. Mt. und des Kunigreichs Behaim teutscher Lehenhaubtman, Georg Kokoøowec, Sigmund Stašek; aus dem Leithmeritzer Crais Jan der elter von Waldstain auf Augezd, Jaroslaw Beøkowský vom Šebíøowa, Jas Kotwa; aras dem Podbrder Crais Jan der jünger von Waildstai auf Toènik, Wenteel Wratislaw, JamStøelee; aus dem Satzer Crais Sebastian von der Weitmul auf Chometau, Brykcí Šmuhaø, Magister Nicolas Èernobyl; aus dem Slaner Crais Wolf Borzita von Martinitz, Adam Ètinský, Hainrich Cramer; aus dem Gratzer Crais Zdislaw Zwirzetitzky von Wartenbergh, Jan Rodowsky der Elter, Jan Damassek; aus dem Chrudimer Crais Jan von Per-stain auf Helffenstain, Bernhart Gestrzebsky, Jan Korbarz; aus dem Kaurzymer Crais Adam Rzytziansky, Jan Beneda, Niclas Wraschtikh; aus dem Prachner Crais Heralt Kawka, Wilhelm Przech, Gali, Stadtschreiber zu Pissegkh; aus dem Wltauer Crais Jan Rrzijtziansky, Jan Kalenitze der elter; aus dem Cziaslawer Crais Hainrich Furschitz, Jan Pasyniewsky, Jan Wachu; aus dem Bechiner Crais Albrecht von Guttenstain, Bohuslaw Mitrowsky, Magister Quirin; aus dem Puntzler Crais Jan von Biberstain; Georg Zetensky, Paul Noseck; aus dem Rakownitzer Crais Jan von Kolowrat, Jan Slowsky; aus den Pragern Georg Komedko, Maister Thomas aus der Alten Stat Prag, Hainrich Straboch und Hans Lukass Statschreiber aus der Neuen Stat Prag.

Sovil den Artikel von wegen der Privilegien und Freyhaiten diser Cron betrifft, das dieselben corrigiert und geregistriert auch eingepunden wurden, daz es auch billich beschicht, damit soliches am ersten es gesein kan, vollend werde; nemblich zwischen hie und Martini schierist. Darzu haben der Herren Stand anstat des Jele-mický erkierst Jan den jungern von Waldstain auf Toènik und aber die von der Ritterschaft haben geweelt anstat des Wentzel Zehušický, Sigmunden Rabenhaubt, und wann soliches vollendet wirdet, solle alsdann ain Buch sambt den Registern unter dem Landsigel der kün. Mt. uberantwurt, daz ander von den obristen Landofficierern bayder Stend versigelt zu der Landtafel gelegt und dann das dritt Register sambt den Originalien und alten Registern gen Carlnstain in die Capellen gefurt und widerumb behalten werden. Und nachdem zu solichem Corrigieren und Regigrstriren, auch Einpinden Schreiber, und wann die Privilegia gen Calrnstain gefurt, auch Slösser und Furleut vonnöten, derhalben befeien die Stende den Steuereinembern, das sie ein pillichs auf dieselbe Noturft aus dem Steuergelt verordnen und was sie also aus der Steuer hinausgeben, sollen sie bey der Raitung einbringen.

Doch sollen die Stende bey der Landtafl ain Relation thun, damit dem Purggraf zu Carlstain auf benente Personen unter dem Landsigel ein Schreiben geschehe, das er Burggraf die gemelten Privilegia sambt den Registern oder Buchern neben den ernenten von den Stenden erkiesten Personen in die Capeln, alda sie vorgewesen, behalte.

Alle drey Stende haben sich auch verglichen, nachdem sie Bericht empfangen, daz unter den Inwonern diser Cron nit ein kleine Anzal der vergangnen Steuer hinderstellig sein solte: derwegen befeien die Stende den Steuereinembern, das sie sich vermug der vorigen Peenfall also gegen ainem yeden verhalten und solich Steuer von einem jedem, bey weme die hinderstellig sein, einbringen, auf das die xii hundert Schock Grossen, so auf Erpauung und Einkaufung des Hausrats gen Carlstain, auch in die Mayerhöf auf dem vorigen Landtag bewilligt, entlehnt, widerumb bezalt wurden, desgleichen auch das den Personen, so aus der Cron Behaim zu dem Rechten wider Herzog Friderichen von der Liegnitz und die Stende in Slesien gen Presslau abgefertigt gewesen, ir Zerung aus solichen Steuren widerumb bezalt werden.

Das Piergeld betreffend, weliches der Kön. Mt. vom Herren- und Ritterstand zu geben bewilligt, daz dasselb irer Kön. Mt. on alle Verhinderung und Eintrag die Jar, wie es auf verschinem Landtag im xlvi. Jar, zur Zeit Jacobi ausgemessen, entricht und zwischen hie und Venceslai negstkünftig was hinderstellig bliben, irer Mt. darzu verordenten Einembern entlich geben werde. Und dieweil die Kön. Mt. darauf ein doppelten Peenfal (wer soliches Piergelt nit erlegen wurde) geordnet, dabei last man es verbleiben, auf das ir Kön. Mt. denselben yeder für sich fordern und sich des Peenfal an ime erholen müge. Wo aber ir Mt. im Land nit weren, wirdet irer Kön. Mt. Camerprocurator solichen yeden für irer Mt. Stathalter beschicken mügen, soll alsdann irer Mt. Stathalter derselben yeden mit der That darzu vermügen und halten, das er den dopelten Peenfal, so von irer Mt. ausgemessen, gebe und erlege.

Belangend den Artikel wegen der Personen, so in dem Landrecht sitzen, wo yemand in wee verkürzt würde, es sey von dem ganzen Landrecht oder sondern Personen, das kainer sich soliches beschweren oder derhalben jemand beschulden durfte, diser Artikel sol bey den vorigen ausgemessenen Landsordnung verbleiben.

Es haben sich auch ferreialle drey Stende verglichen und verainigt, das in die Landtafl die Landsprivilegien oder Mayestetbrief, so zuvor in der Landtafl gewesen, zwischen hie und den negstkünftigen Landrechten Jeronimi widerumb einge-schriben und intabulirt werden, also, das dieselben Personen so darbei sitzen werden, gemelte Privilegia oder Mayestatbrief zu der Landtafl in bestirnter Zeit legen.

Als die Kön. Mt. auf underthenigist Begeren der Stende, so sie von wegen des Artikels, damit ir Mt. ob dem Urti und Auspruch, weliches ir Kün. Mt. zwischen den Stenden der Cron Behaim und dem Herzogen von der Lignitz und seinen Sönen, ergeen lassen, genedigist handhaben wolten, auf daz dasselb zu seiner Volziehung kome, gethan, folgende Antwurt gegeben, nemlich wo gemelter Herzog von der Lignitz gedachten Ausspruch auf irer Kün. Mt. Vermanen sich widersetzte und demselben nit ein Genügen thete (des sich doch ir Kün. Mt. nit versehen), das alsdan die Stende hochgedachte Kün. Mt. hierinen mit Hilf nit verlassen wolten oc Dieweil dan ir Kün. Mt. auch die Stende in diser Cron ob iren Urtln und Aussprüchen handhaben, damit dieselben iren ordenlichen und billichen Furgang haben, inmas-sen die Beschützung des Rechts nnd Gerichts in sich vermag, und aber die Kün. Mt. obgemelten Ausspruch, so zwischen den Stenden dieser Cron und dem Herzog Fridrichen von der Lignitz geschehen, im Fürstentumb Slesien zu Presslaw gethan und ergeen lassen, derhalben wellen die Stende ir Kün. Mt. nachmals hiemit in Underthenigkait gebeten haben, wo sich Herzog Friderich mit seinen Sönen demselben widersetzen und gemeltem Ausspruch nit ein Genügen thun wolt, oder aber in anderweg nachlessig were, das ir kün. Mt. erstlich mit derselben Macht und irer M. Camer in Slesien, auch mit den Stenden der Furstenthumber Slesien, inmassen dan ir kün. Mt. auch die Stende in Slesien genugsam stark dem Friderichen von der Lignitz sein, ine den Herzog Friderichen von der Lignitz und seine Söne zu Volziehung und Execution des Sentenz halten wolten. Da aber ferrer Hilf uber die oppestimpte, irer kün. Mat. wegen des Herzogen von der Lignitz und seiner Söne vonnöten were, gedenken und wellen die Stende dieser Cron ir kün. Mt. im Fai, so vil inen geburlich zuthun sein wird, nit verlassen. Doch bitten ir kün. Mt. die Stende dafür, dieweil es hierinne die Cron dieses Künigreichs betreffen wil, das auch ir kün. Mt. zu solchem neben den Stenden die Herren aus Merhern und baider Lausitz genediglich vermanen und fordern wolten.

So vil aber die Münz und Vergleichung des Korn und Schrots betreffen thut, dieweil die Zeit darzu kurz, das soliches auf jetzigem Landtag verglichen und genugsam ausgesucht und probiert möcht werden haben sich alle drei Stende auf diesem verglichen und darzu nachfolgende Personen erkiest: aus dem Herrn-Stand Sebastian von der Weitmül, Jeronimussen Schlickhen; vom Ritterstand Jan Salawa und Jan Wrbik; von den Pragern und andern Steten Petern Hlawsa, Niklassen Goldschmidt und sollen diese benante Personen zur Zeit Jeronimi schirist, wan das Landrecht am ersten gehalten wird, zusamenkumben, und wan sie von der kün. Mt. erfordert werden, das sie sich zu irer Mat. finden lassen und also mit irer Mt. wegen des Korn und Schrots Handlung furnemben, daz sie auch darzu irer kün. Mt. und der Landschaft Probierer und andere Perkwerk Verstendige erfordern und was also die obgenanten Personen mit irer kün. Mt. oder aber mit kün. Mat. Raten (so ferr ir kün. Maiestat nit wolten selbs darob sitzen) befinden, dasselb sollen sie an das Landrecht gelangen lassen und wes sich ir kün. Mt. mit den Landofficierern dem Landrecht, auch den obbestimbten Personen vergleichen, sol demselben nach auf dasselb Schrot und Korn in disem Künigreich gemüntzt werden, dann die Stende geben hiemit denselben Personen und dem Landrecht ir Bewilligung und volle Gewalt.

So vil den Artikl betrifft, da ein Landsordnung der andern entgegen, werden zu den vorigen durch den Landtag erkiesten Personen diese nachfolgende Personen, als Wolff der elter von Kraig obrister Burggraf der von Schwamberg, obrister Hofrichter, Johann Hass von Hasenburg, Hainrich Firšic, Jan von Øièan; von der Bitterschaft: Peter Chotko, Camer-Procurator, Sigmund Audrcký, Peter Bechinie, Sigmund Rabenhaupt, Albrecht Kapler, Wienko Èernin, Smil von Hodìjow, Jan Jeníšekund von Pragern und dem Burgerstand, allain der Artikln halben, so irem Stand gebüren, Georg Chometka, Maister Thomas, Duchko Semecho, Burger aus der Alten Stat Prag; Hainrich Straboch, Jan Lukes, Statschreiber aus der Neuen Stat Prag; Sigmund Stašek von Pilsen, Maister Quirin von Budweis furgenomben und soliche obgemelte Personen sollen neben küniglicher Mayestat und den vorigen erkiesten Personen den Gewalt haben, die Landsordnungen zu corrigiern und die alte Ordnung mit der neuen in aine bringen und in ein Buch beschreiben lassen und wo es der kün. Mt. und dieser Cron notwendig und nutzlich were, das sie soliches aufrichten und dann folgends darnach auf künftigem Landtag, damit sich die Leut zu richten hetten, verlesen und in Druck ausgeen lassen.

Die kün. Mt. darfur zu bitten, dass ir Mt. den Stenden ain Revers geben und die Stende darinen genedigist versehen wolten, was sie die Stende zuvor für Steuer entricht, auch das Piergelt vier Jar lang bewilligt, weil die Stende solches nit aus Pflicht, sonder aus Lieb und aus irem freyen guten Willen, als irem genedigisten Künig und Herrn gethan, das inen solches an iren Privilegien und Freyhaiten on Nachthail sey.

Es bitten auch die Stende hochgedachte kün. Mt. mit den Personen aus dem Herrn und Ritter stand so bei irer Mt. aufrichtige Schulden und andere Gerechtigkaiten haben, genediglich uberains zu kumen und inen die Bezalung ze thun, on Verzug zu verschaffen.

Die Stende haben sich auch verglichen, was die Büchsen betreffen thut, daz kainer aus den Pauersleuten, noch auch die Burger, so nit gesessen sein, es sey aus der kün. Mat. der Herrn oder Ritterschaft Steten und Markten, nach Sant Wenzels Tage damit weder geen noch reiten solle, bei der Peen, so bei dem Landtag, welicher auf dem Prager Sloss im xxiiii. Jare gehalten, auf soliche Leute, wie obsteet, gesetzt worden.

Diejenigen aber so in bemelten Steten und Markten gesessen sein, die sollen Brief und Urkund haben, die aus den küniglichen Steten von Burgermaister und Rate und die aus der Herrn und Ritterschaft Steten und Markten sollen desgleichen Brief von irer Herrschaft, das sie gesessen sein, haben und das dieselben allain, wann sié uber Land nach irer Narung raisen mit den Büchsen reiten oder geen. Und das sol alspald in Steten und Merkten öffentlich gerufen und publiciert werden, darnach sich ein jeder zu richten habe und vor Beschwerung hüten müge. Betreffund aber die Personen aus dem Herrn- und Ritterstand, auch derselben Diener und Gesind, so sie bei inen aus den nidern Stenden haben, derselben jeder vom Herrnund Ritterstand sambt iren Dienern, sollen und mügen sich der Büchsen nach irer Noturft gebrauchen und werden in diesem Artikl hiemit nit eingezogen.

Als auch ir kün. Mt. under andern Artikln disen anzaigen und verlesen lassen, was gestalt die Erbainigung mit Herzog Morizen, seiner Cur. Gr., und derselben Bruder Herzog Augusten verneuert worden, weil dann die Stende bei vorigem Landtage, Personen zu irer kün. Mt. erkiest, die bei und neben irer Mt. gewesen, welchen Personen bei verschinen Landtag Volmacht under des Lands Insigl gegeben worden und die Erbainigung renoviert, darumben lassen es die Stende bei derselben Beschreibung und Verneuerung bleiben, also das hinfuran zu künftigen Zeiten demselben gemess von der Cron Behaim und dem Haus Sachsen gelebet werde. Weil aber irer kün. M. Vorfaren, Künige zu Behaim solche Erbainigungen mit iren Insigeln bekreftiget, wird die kün. Mt. von den Stenden gepeten, ir Mt. wolten gleicher Weis die jetzig renovirt Erbainigung mit derselben Insigl confirmiern und wan sein Cur. G. Herzog Moritz bemelte Erbainigung der kün. Mt. unter seiner Cur. G. Insigl überantworten wurde, bitten die Stende abermals ir kün. Mt. wolten dieselb zu den Privilegien auf den Karlstein behalten lassen und das ein behamische und teutsche Abschrift bemelter Erbainigung in die Landtafel eingeleiht werde, damit dieselben die Stende und Personen zu iren Noturften finden und haben mügen, desgleichen auch die, so Herzog Moritzen gegeben werden.

Oftgemelte Stende haben sich auch hierinen, verglichen, was die Erbguter, auch die Gewer und Verschreibungen neben Aufrichtung der Landtafel und Widereinlegung und Intabulierung derselben betrifft, wo jemand solches bisher nicht volzogen und verricht, das diejenigen, wan sie es vonnöten zu sein achten werden, zu solicher Intabulierung beschicken oder inen solches vermüg Aufrichtung der Landtafl selbst wider einleiben lassen mügen.

Es haben sich die Stende auch verglichen und bewilliget, das die Leut und Inwoner dises Kunigreichs aus allen Stenden, so lang diser Landtag gehalten wirdet, von niemanden, und nach Besliessung bemelts Landtags in acht Tagen nit gesteckt werden sollen; und so yemand von weme das were, gesteckt worden, derselb sol den Steckbrief, deme, der in versteckt, wider zustellen und derselbe ist den Steckbrief von ime anzunemen schuldig und der Arrestirer, von weme er angelangt worden, das er jemand verstecken solte, sol den Steckbrief auch wider annemen; aber nach Ausgang bemleter Zeit, wird sich ein yeder gegen seinen Schuldiger wol zu halten wissen.

Betreffend die Mussiggenger und andere Landbeschediger, in dem allem sollen sich die Stende vorigen Landtagen und der Landsordnung gemess verhalten. Darzu wirdet dieses hinzugesetzt, das die Craishaubtleut in einem yeden Crais alle Quatember an die verdechtigen Ort, da man sich vermutet, das die verdechtigen pösen Personen iren Unterschleif haben, ein Einfall auf einen Tag zu thun verschaffen, das sie möchten gefenklich angenomen und gestraft werden und welchen also die Craishaubtleute vermanen und die Stelle benennen werden, das er alspald mit seinen Leuten auf sei, und sich also verhalte. Was aber die Betler und Hirten betrifft, die verschiener Zeit nit kleine sonder grosse Schaden und auch yetzo in disem Kunigreich gethan und noch bisher thun, damit dem Übel furkumen, haben wir. alle drey Stende uns also verglichen und bewilligt, daz es in den Steten und Markten also geordnet werde, wo solche Betler und Hirten weren, das der Gruntherr seinen Unterthanen, Burgermeister, Bichter und Schöpfen genugsam Befel thue, das sie wohentlich zu solchen Betlern schauen, damit sie nit von einer Stat oder einem Dorfe zum andern auf die Kirchweichen und Jarmarkte herumbwandern, sonder in Spitalen bleiben. So aber einer hinweg geen wurde und also unter dem Schein des Betlen seine Buberei treiben wolte, nach demselben sol alspald geschickt und derselb genomen und gestraft werden.

Auch bitten die Stende ir. kön. Mt. unterthenigist, wo etliche, wie bey vorigen Landtagen bewilliget, die Lehen uber die Lehenguter von dem Lehenrichter nicht empfangen, das ir Mat. denselben, damit sie das verrichten und die Lehen empfahen mügen, noch ein Jar gnedigist Frist geben wolten.

Ferrer haben sich die Stende hierinnen auch verglichen, nachdem si bey vorigem Landtag bewilligt, daz Jan von Pernstain etliche seine Guter Auslendern versetzen und verpfenden müge, vermug gemelts Landtags, so auf Prager Sloss den Dinstag nach Jacobi im xlvi Jare gehalten worden, und dan Herzog Ernst, confirmierter Erzbischof zu Salzburg an die Stende begern lassen, sie wolten ine zu einem Inwoner dises Künigreichs annemben, dann er wollte die Grafschaft Glätz von bemeltem von Pernstain ablösen: darauf bewilligen die Stende, das sein F. G. zu einem Inwoner diser Cron angenomen werde, dergestalt, wo Sein F. G. bemelte Grafschaft Glatz von dem von Pernstain ablösen oder sich mit ime darumb vergleichen wurde, das er alle Pflicht, so zu disem Kunigreich gehört, als ain ander Inwoner dises Künigreichs thue und sich dabei neben der Landsordnung, von den Stenden oder sonst auf-gericht, verhalte.

Betreffend Jan Puta von Šwihaw, geben die Stende ime und seiner Hausfrawen Ewa von Sudomiø, auch iren Bürgen auf irer kön. Mt. Comission für iren Gläubigern Frist bis auf Weinachten schierist, damit sie ire Sachen desto pesser verrichten und iren Gläubigern gerecht werden mugen.

Als auch Florian Griespeck hochgedachter römischer kön. Mt. oc Rat, bey jetzigem Landtag, so den Frichtag in vigilii s sancti Bartholomaei ditz gegenwurtigen sibenundvierzigisten Jars auf dem Prager Slos gehalten worden, durch sein Supplication (weliche kön. Mat. auch den Stenden uberantwurt) an ir kün. Mt. gelangen lassen, wie er auf verschinem gemainem Landtag, so kön. Mt. den Stenden ditzs Künigreichs hievor den Montag nach Quasimodogeniti auch ditz siebenundviertzigisten Jars auf das Prager Schlos angesetzt von Wilhelmen Køinecký und etlichen Personen, so dazumal miteinander in Vergleichung und Pundnuss gewesen an seinen Eeren und gutem Geruch hoch angetast worden, als sol er von etlichen Landsprivilegien, disem Kunigreich gehörig die Sigel abgeschnitten, dieselben verderbt, auch ime alle Privilegia abschreiben haben lassen und auf solche Antastung und furgegebne Ursachen und Beschuldigung unangesehen, das er sich für die kün. Mt. auch ordenlich Recht und zu Verhör berufen und erpoten, unverhörter Sachen in Gefenknus gegeben und daraus widerumb auf ein ungewöndliche und unbilliche Bestrickung ausgelassenworden und folgends aus solcher Bestrickung, als er sich vermug derselben auf die Zeit ime darinnen bestimbt gestelt, als der unschuldig von inen. selbst widerumben ledig gelassen worden, und, er, sich dann nach Ledigzelung ermalter Bestripkung. auf disen jetzigen Landtag gleicher Weis wie vorhin, durch sein Supplication und auch mündlich nachmals öffentlich vor meniglich gestelt, gerufen und erpoten, ob die Stend oder indert ein Person aus den Stenden ine vor der kün. Mt. der oder andershalben zu beschuldigen vermainte, so stee er alda und welle darumb gegen meniglich alspald das Recht leiden und einem jeden gerecht werden, inmassen dann solich sein Suplication und mündlich Erpieten dis alles mit merer Ausfurung inhalten und mit sich pringen thuet. Dagegen aber die Stende, das soliches mit irem Willen beschehen, oder sie desjenigen Ursacher weren, das etlich Personen geredt und gegen gemeltem Florian Griesspecken furzunemen sich unterstanden, widersprochen und vernaint und der hochgedachten kün. Mat. auch bemeltem Florian Griesspecken angezaigt das sie ime solche zugefugte Beschwerung nicht gegönt, ine auch als den, der sich yederzeit, wie einem frumben eerliebunden wol ansteet, gehalten, umb niente zu beschuldigen hetten noch wessten mit ferrerm Vermelden, das inen gar nicht zuwider sei, das die kün. Mt. ine solicher seiner Unschuld halben an seinen Eeren rechtlich bewaren und versehen sollen und mügen sich auch kainer aus inen noch andern sonderlichen Personen, das er bemelten Florian Griespeckhen umb einicherley zu beschuldigen hette, wolt oder kunt nicht gemeldt.

So haben demnach darauf der allerdurchleuchtigist, grossmechtigist Fürst und Herr Herr Ferdinand, römischer, hungerischer und behamischer oc Künig oc als Künig zu Behaim nach Verhörung seiner des obbemelten Griespecken Suplication, auch aller dreyer Stende ditz Künigreichs Behaim irer kuniglichen Mayestat, uud ime Florian Griespecken gegebener Antwurt und nach fleissiger und statlicher Erwegung soliches alles gedachten Florian Griespecken an seinen Eern bewart und versehen, nemblichen also: dieweil er Florian Griespeck nach seinen Heren gestanden und sich öffentlich vor meniglich auf gemainem Landtag ainem yedlichen, so ine beschuldigenwolt, alspald zu antworten und gerecht zu werden durch seine Supplication und auch mündlich erpoten und sich aber niemand, so ine obbemelter Antastung noch anderer Sachen halben zu beschuldigen hette, gemelt, sonder die Stend all sich darinnen entschuldigt und irer kün. Mt., auch berurtem Florian Griespecken öffentlich angezeigt und widersprochen, das ir Will bey demjenigen, so etlich Personen geredt und gegen ime furgenomen, nie gewesen, das sie ime auch soliche zugefugte Beschwerung nit gegönt, ine auch als den, davon sie nichts anders, als das er sich ye undfalweg, wie einem frumben eerliebenden wol ansteet, gehalten umb nichte zu beschuldigen haben noch wissen, das inen auch mit nichte zuwider sey, sonder das ine die kün. Mt. als ainen Unschuldigen an seinen Eeren billich und rechtlich bewaren und versehen sol und müge. Dem allem nach und aus ermelten Ursachen sol, noch mag soliche obberurte Antastung, Fenknus und Bestrickung, auch alle die Wort, so Wilhelm Køinecký von ime selbst und andern gegen im geredt, ime Florian Griespecken, an seinen Eeren und gutem Geruch zu kainem Abbruch oder Nachtail sey noch geraiche, yetzt noch künftig in ewige Zeit.




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