131. Ergehniss des mit Wilhelm Køinecký am 20. Juli 1547 eingeleiteten Processes.

Aus den "Akten aller Handlungen" etc.

1. Anno etc. im xlvii am Mitwochen nach Arnoin änderst nach dem Tag der xii Poten Tailung genant (20. Juli) als auf Wilhelmen Krzinetzky zum ersten, andern und drittenmal, das er sich melden solt, geruft worden aber nit erschinen. Ist die Citation oder Beschickung, so von der kön. Mt. auf ine ausgangen, öffentlich verlesen worden, wie hernach folgt:

Ferdynand etc. Dem wolgebornen unserm lieben getreuen Wilhelm Køinecký von Ronau auf Libri. Wolgeborner lieber getreuer! Nachdem uns nit allain durch öffentlich gemain Geruch und Geschray, sonder auch durch vilfeltig gewisse Anzaigungen furbracht und angezaigt worden, als wir Sontags nach unser lieben Frauen Lichtmes den fünften Tag des verschinen Monats Februarii dises laufenden 1547. Jars aus unserm küniglichen Sloss Prag verruckt in Willen und Mainung uns und unser èron Behaim zu Nutz und Gutem dem hochgebornen Moritzen Herzogen zu Sachsen etc. unserm lieben Ohaim und churfürsten wider Johans Friderichen, so sich etwa Churfürsten zu Sachsen genant, der röm. kays. Mt. etc. unsers lieben Bruder und Herrns und des heiligen Reichs erklerten Echter unsern und unsers Künigreichs Behaim öffentlichen wissentlichen Feind und Be-schedigern, gnedigen und freuntlichen Beistand und Hilf zu laisten und dardurch auch unsere Künigreich Land und Leut vor merer Fahr und Beschedigung zu verwaren und zu handhaben, das du mit und neben unsern Präger Steten und etlichen andern Personen unser Chron Behaim verpotne sorgliche und geferliche Versamblungen in unser Stat Prag im grossen Collegio und andern Orten gehalten und in derselben einer nemblich an Sant Valentius den xiiii Tag des Monats Februarii ain ungepürliche Verstendnus und Pund-nus aufgericht, darinnen ir euch verpflicht und verschriben einander wider meniglich zu helfen und nit zu verlassen etc.

Und seit darauf furgefaren und unangesehen, das gemaine Zusambenkunft und Landtag auszeschreiben und zu halten uns als regierundem Künig unserer hochlöblichen Cron Behaim allain zusteet, hast doch du mitsampt etzlichen deinen Verwanten und Rädlfurern one unser eurs Künigs und Erbherrns Vorwissen und Bewilligung aigens Gewalts ainen Landtag auf Mitfasten gen Prag furgenomben und angesetzt, auch uber und wider unser Verpot, darinnen wir dir und deinen Mit-verwanten soliche Landtagsversamblungen zu halten, aus bewegenden billichen Ursachen ernstlich verpoten und ainen andern gemainen Landtag auf Montag nach dem Sontag Quasimodogeniti negst darauffolgund bestimbt und angesetzt, hastu dich neben inen daran nichts verhindern lassen, sonder in euren Handlungen aigewilliger, frevenlicher Weis furgefaren und allerhand Sachen und Artikel furgenomen, beschlossen und zum Tail in das Werk gezogen, weliche uns nit zu geringer Verklainerung unserer Hochait, Auctoritet und Gerechtigkait und zu Verlezung unserer kün. Mt. holgeraichen. Und darüber hast du zu solichen Sachen und Verhandlungen auch sondere Personen zu regieren mit und neben dir ziehen helfen und euch aller Handlungen also angemast und unterstanden, als ob unser Cron Behaim Stende alle volkumenlich besambiet weren und die Sachen in einem ordentlichen Landtag sambtlich handleten und nemblich dich sambt denen Mitverwanten mit unserm und unsers Kunigreichs Behaim öffentlichem Feint Johans Friderichen gewesnen Churfursten zu Sachsen in Schriften und Potschaft schicken, eingelassen und begeben und davon uns nie kein Anzaigung gethan, seine Brief angenonien und ime wider geschriben, auch die Erbainigung mit ime on uns und unsern Willen furnemen wellen und unangesehen, das du demselben des verschinen sechsundvirzigisten Jars in gemeinem Landtag aus billichen begrundten Ursachen für den befunden und erkenen helfen, der durch Einembung unsers Klosters Dobroluckh an uns und unserer Cron Behaim die Erbainigung verprochen und derwegen ime auch unter des Lands-Sigel schreiben helfen, soliches Frevels und Gewalts der alten Erbainigung zuwider furgenomen, abzustehen und bemelt Kloster uns und unserm Kunigreich Behaim wider zukumen zelassen mit diser Verwarung, das du uns als deinen Kunig und Herrn nit verlassen mugest, wie dan dasselbig Schreiben durch ein gewisse geschworne Person ime zugeschickt worden. Demnach hastu mit deinen Mitverwonten unter des Lands-Sigel auf ge-mainem Landtag etlichen verordenten Personen Gewalt gegeben, neben uns von eurentwegen die Erbainigung mit obgedachtem unserm Ohaim und Churfursten, Herzog Moritzen zu Sachsen zu ver-neuern und gar nit befolen, gedachts gewesnen Churfursten halben ychtes darinnen zu handien oder ine darai zu berufen und demnach dich neben andern gegen ime verwaret, darzu uns wider ine und die seinen Hilf geschickt. So hast du dich doch yetzo solichen allen stracks entgegen und zuwider aus leichtfertiger mutwilliger aigner Bewegung in ain anders aingelassen und mit etlichen andern eurn Verstand mit dem gewesnen Churfursten gehabt und du fürnemblich von dein und anderer deiner Mitverwondten wegen öffentlichen geredt und ausgegeben, das du und sie den gewesnen Churfürst neben der Erbeinigung nicht verlassen müget, welches auch gemelter gewesener Churfürst sambt seinen Räthen und Dienern frey bekent und den Stenden unsers Markgrafthumbs Ober und Nider Lausitz zugeschriben. Du hast auch gutlich gestattet und zugesehen, das obemelts unsers Feinds des gewesnen Chur-fürsten zu Sachsen Haubtman Thumbsshirn mit einer Anzal Kriegsvolks in unser Cron Behaim gefallen und unser Perkstat Sant Jochimstal und ander unser Chammergut überfallen und einge-nomen, darzu etliche unsere gehorsame Stende und derselben Unterthanen überzogen, vergewaltigt, beschedigt und geprandschatzt und obwol du und etliche deine Mitverwanten soliches Uberziehens und Vergewaltigens durch die wolgebornen unsere lieben getreuen, Sebastian von der Weit-mul auf Chomutau und Bohuslawen Felix von Lobkowitz und Hassenstain schriftlich Erinderimg und Bericht zeitlich empfangen und umb Hilf und Rettung ersucht und ermant worden und darauf vermug unsers Kunigreichs Behaim Landsordnung bey Verlierung Leib, Eer und Guts zuzeziehen, zu retten und den Gewalt des Feinds und Landbeschedigers abzutreiben zu helfen schuldig gewesen, darzu auch euch von uns selbs in unserer Schreiben ainem aus unser Stat Eger an dich und die andern verordenten Personen und etlichen Personen unsers Kunigreichs Behaim ausgangen, ernstlich befolen und auferlegt worden, mit Ernst darob zu sein, das des Echters Kriegsvolk aus unser Cron Behaim alspald gethan und ausgeweist würde, inen auch weder mit Profiant noch in ander Weg nit Furderung geschehe, dann soliches wer kays. Mt. noch uns mit nichte leidenlich sein wolt zu gedulden und zuzesehen: so hat du doch dargegen kein Gegenweer noch Hilf furge-nomen oder furnemben helfen. Als aber wir und unser Mitverwanten etliche gehorsame Churund Fürsten mit sambt unserm habenden Kriegsvolk unsern Durchzug durch diss unser Kunigreich ßehaim fridlich und unbeschwerlich genomen und hochgedachter kays. Mt. entgegen gezogen, da hastu sambt deinen Mitverwonten ob solichem unserm Durchzug nit geringe Beschwörung geschöpft und euch in Rüstung begeben, als ob wir und unsere gehorsame Churund Fürsten, Landbeschediger weren und bist auch in solichem deinem aigenwilligen Vorhaben also erhärtet, daz du obbemeltem unserm Ohaim Herzog Moritzen, Churfürsten zu Sachsen etc. und seiner Lieb Bruder, Herzog Augusten, unsern lieben Ohaim und Fürsten schreiben hast helfen, das sich ire Liebden mit irem Kriegsvolk alspald wider aus dem Land thun sollen, wo aber ire Liebden Vorhabens weren, auf den Jochimstal zu ziehen, wolten ir denselben nit verhalten, das die bemelte Stat diser Zeit den Stenden der Cron Behaim zugehörte. Und wiewol wir dir und den verordenten Personen so von etlichen Personen aus den Stenden zu Prag gelassen, zu berurtem unsern Durchzug aus unser Stat Bru-xen, Sambstag nach annuntiationis Mariae negstverschinen gnediglich geschriben und Erinderung gethan, das wir mit den Fürsten, so wir bey uns hetten und ire Liebden uns mit Erbainigungen und sonst verwant weren, zu der kays. Mt. unserm lieben Bruder und Herrn uns begeben wolten, wie du dann aus unserm derhalb ausgangenen Mandaten und sonst zur Genüge versteen hast mügen. Und dieweil wir nun glaublich bericht, das der Echter Johanns Friderich unser Künigreich Behaim angegriffen und unser und unser Cron Aigenthumb den Jochimstal und die Pressnitz durch sein Kriegsvolk eingenomen und wider uns als regierenden Kunigzu Behaim schweren lassen, das wir demnach solichen unsern Zug durch bemelte unser Cron mit obgemelten unsern Fürsten an die Hand genomen, damit unser Cron Behaim vor ferrerai Schaden, Nachtail und Eingriff verhut werden möcht, wie wir dan alwegen an dem was zu Be-warung derselben unserer Cron dienstlich und nutzlich gewesen, nichts erwinden haben lassen. Und seind also auf dato zur selben Zeit in bemelt unser Stat Bruxen mit unserer kuniglichen Person ankumben mit ferrerm gnedigen Vermelden, das wir und ire Lieb den solichen Zug keiner andern Gestalt, dann zu Beschirmung unserer Cron Behaim und zu hochgedachter kays. Mt., die es von uns begert und also haben wellen, furgenomen, so sei auch durch ire Liebden und derselben Kriegsvolk niemanden kain Schaden zugefugt, sonder gute Bezalung geschehen und unsers Er-achtens solt billich ob dem, das unser Cron angegriffen unser und ir Aigenthumb eingezogen, meer Beschwerde getragen sein worden, dann ob denen, die uns und unserer Cron zu Nutz, Gutem und Erhaltung zugezogen sein. Wir sein auch nie des Willens gewesen, auch damaln nit, daz wir unser Cron Behaim oder dir und deinen Mit-verwonten etwas wider die Freyhaiten auferlegen wolten, sonder du hast auch nie anders befunden, dann das wir unser Cron Behaim ye und alweg geschützt und geschirmbt und mit kainem unpil-lichen Handel beladen, und darauf sein wir im Namen des Almechtigen des Willens uns sambt iren Liebden des morgigen Tags zu erheben und zu der kays. Mt. zurucken und zusamben zu stossen, auf das der Echter Johans Friderich von wegen seines Ungehorsambs und frevenlichen Thaten gestraft, unser Kunigreich, Land und Leut beschützt, geschirmbt und in desto pesser Rue verbleiben mugen. Wiewol wir auch folgents in solichem un-serm Zug von Lutitz aus den obristen Burggrafen abgefertigt, mit dir und den andern ver-ordenten Personen zu handien von eurem Aufpot und Anzug abzusteen mit disem ferrern Anhang, das wir mit disem bey uns habenden Kriegsvolk, ganz fridlich one meniglichs Schaden und Nach-thail durch unser Cron Behaim zu der kays. Mt. auf Eger zuzugen und da jemand unser Cron Behaim oder derselben Einwonern (wie von etlichen mit Ungrund ausgegeben) was nachtailigs oder Beschwerlichs zufügen wolte, das wir mit Hilf des Almechtigen denselben Widerwertigen stark genung sein wolten. Wiewol auch die röm. kays. Mt. selbs aus Eger den sibenden Tag des negstverschinen Monats Aprilis dir und allen Stenden unserer Cron Behaim ganz gnediglich geschriben, darinnen lauter und klar angezaigt, das sein Lieb und kays. Mt. iren Zug anderer Mainung nit furgenomen, dann irer Lieb und kays. Mt. und des heiligen Reichs erklerten Echter Johans Friderichen, so sich nent Herzog zu Sachsen seiner vilfeltigen landfridbrüchigen Verhandlungen, beharlichen Ungehorsambs, Rebellion und irer kays. Mt. manigfeltigen Belaidigung halb zu ge-purender Demut und Straf zu bringen und gar nit unser Königreich und Land damit zu überziehen und zu beschedigen, sonder vil meer uns, unsern Kunigreichen und Landen gute Rue und langwirigen Frid und Sicherhait zu verschaffen helfen.

Nichtsdestoweniger bist du und die andern deine Mitverwanten in eurm ungehorsamben mutwilligen Fürnemben immerfort gefaren und das Aufpot geen lassen und eur Kriegsvolk in das Feld abgefertigt, aber damit gegen gedachts unsers Feinds des gewesnen Churfürsten Hauptman und Kriegsvolk nichts fürgenomben, das inen im wenigsten zuwider oder unsern von gedachten Hauptman TumbssMrn seinem Kriegsvolk beschedigten Unterthanen zu ainichem Trost oder Rettung dienstlich sein hette mügen, sonder eur Hauptman Caspar Pflug und eur Kriegsvolk hat mit gedachten Feinden, dem Thumbsshirn und seinem Kriegsvolk freuntlich tractiert und gehandlt, darzu das Gepirg und Wald verhauen und besetzen lassen an den Enden, do es nit bemelten unsern Feinden, sonder uns und unserm Kriegsvolk an unserm Durchzug zu der kay. Mt. Verhinderung bringen mügen.

Zu dem hast du und deine Mitverwanten auch folgends verpieten helfen, Profiant und victualia der hochgedachten kay. Mt. und unserm Feldleger zuzefuren, aber unsern Feinden Pronant und victualia zugeen lassen, ungeachtet aller unserer Schreiben ernstlichen Befeien und Gepoten.

Ir habet auch ainen Obristen und andern Haupt -und Befelsleut aufgeworfen und gemeine Beraitschaft und Rüstung zum Krieg und Feldzugen gemacht und wie ir euch ferner bei dem gemainen Aufpot verhalten sollet, ordnen und derhalben auch gemaine Anlagen selbst anschlagen helfen und an dem allem dich noch nit settigen lassen, sonder mit und neben etzlichen meer be-rürter deiner Pundnus Rädlfurern, andere unsere und unsers Künigreichs Behaim gehorsambe Stende, Glider und Underthanen zu gleichmessiger Ungehorsamb, auch unzimblichen und verpotenen Pundnus, Conspiration und Verhandlungen aufgewiglt, bewegt und wirklich gebracht und diejenigen, so sich in soliche eure Verschreibung und Pundnus nit williglich einlassen wellen, ernstlich bedroet, darzu etzliche unsere und des Lands Amptleut und andere, aus eurm Mittel auspieten helfen. Auch die, so bei uns im Feld gedient oder uns mit Volk oder Gelt ire Hilfen gelaist, davon obwendig zu machen unterstanden und sie vermant (zu versteen) das dieselben alle sollen von den Stenden der Cron Behaim aller Eeren, Wird und Frey-haiten entsetzt und beraubt und das auch inen in die Landtafel nichts meer geen und eingelegt werden sol etc. darzu auch in einem offentlicchen Druck ein Bekantnus des hochgebornen Albrechten Marggrafen zu Brandenburg etc. unsers lieben Ohaim und Fürstens ausgeen, umbtragen und ausbraiten lassen, darinnen sein Lieb bekant haben sol, das die rö. kay. Mt. Willens were, unser Cron Behaim mit Gewalt zu zwingen und erblich zu machen, der Mainung und Vorhabens den gemainen Man durch soliche und andere unerbere unbegruudte Miti und Weeg wider uns zu verpittern und dar-durch zu Empörung und Aufrur zu raizen.

Gleicherweis hast du und daine Mitverwanten auch in andre unsere Land schreiben helfen und denselbigen Laut eurs Schreibens, an dato haltend Prag Dinstag nach Judica dises laufenden xlvii! Jars mit wissentlichem erdichten Ungrund fürgeben | dürfen, das ir erkant und mit Augen gesehen hettet, wie das Künigreich Behaim sampt den zugehörigen Landen durch etzliche ungewöndliche und neue Funde zu Niderung und Undertretung komben, dem ir nit lenger zusehen wellen, das ir so schentlich furnemblich umb alle Freihaiten des Künigreichs Behaim nachmalen und zum letzten umb Eer, Leib und Guter komben mustet, wo ir dem nit zeitlich Widerstand gethan hettet. Der-halben aus dem Willen des almechtigen Gottes und christlicher Liebe sei eur ein grosse ansehenliche Anzal aus allen Stenden und Craisen des Künigreichs Behaim gen Prag in das gross Collegium zusamben kumben und als ir an be-melten eurn Verfurungen grosse Beschwer getragen, habt ir zwischen euch ein freuntliche Verainigung und Veraidung aufgericht, weliche ir inen im Druck verfertigt übersendt. Und dieweil ir (wie ir bericht) selber wol erkennen muget, das von wegen eurs christlichen und (ob Got wil) aufrichten Vergleichung willen ain Kriegsvolk von manicherlay und grausamen Nationen zusamben geklaubt, in die Cron Behaim zu Vertruckung und Verstörung derselben gefurt und in die Cron alberait verruckt, den armen Leuten mitMacht und grossen Gewalt vil Schaden beschehen, derhalben ermanet ir derselben unserer Lande Stend und Stet, die wellen euch in disen euren zusteenden Gefar und Nöten mit einer eilunden schleunigen Hilf, wan sie von euch zum andern mit eurm Schreiben angesucht werden, wider eure Feind, wer die sein nit verlassen, mit angehefter brachtlicher Beru-mung, als ob ir euch zu Her und Lob Gottes für die Ferlichkeit, Wolfart, Nutz und Gedeien des Kunigreichs Behaim zu voran in die Gefar gesetzt hettet und mit Einpildung, wo ir durch manicherlay Practiken, Aufsetz und Anschleg eurer Feind zum Untergang und Verderb gefurt, wurden der andern Land Stend gleicher Beschwerung und ewiger Diensparkait gewertig sein. Und habet inen daneben zu merern Bericht oftbemelts Achters, unsers und unserer Cron Behaim derselben zu gehörige und andern Landen öffentlichen Feinds Schreiben an euch ausgangen und widerumb eur darauf gefolgte Antwurt zugeschickt mit dem fer-rern rumblichen Beschluss, das ir auf künftigen Montag Palmarum allesambt mit eurer Hereskraft ins Feld verrücken und euren Feinden under Augen ziehen wellen. Darzu hast du und deine Mitver-wonten dem wolgebornen unserm Landshauptman in Merhern lieben getreuen Wentzeln von Ludanitz auf Chropin durch Caspar Strnad Mitbürger in der Alten Stat Prag auf einen Credentz-brif zu entpoten, das ir dem gewesnen Churfürsten alberait umb Hilf geschriben, das er euch, wo es von nöten sein wurde, retten solte. Daneben hast du auch neben etlichen deinen Mitverwonten und Radelfurern uns nach unser kuniglichen Hochait vilfeltig getrachtet un in vil Weg zu nahend und zu nit geringer Verschimpfung, Beschedigung und Verletzung gehandelt, auch aus eignem Frevel und durstigen Mutwillen euch unsers kuniglichen Gewalts und Authoritet vermessenlich unterzogen und in unserm Kunigreich Behaim hin und wider geschafft und gepoten, nichts anders als ob dasselbe on einen Kunig und Herren were oder euch desselben Administration und Regierung zustünde. Und demnach mit und neben anderm etlichen deinen Mitverwonten und Radlfurern, das Piergelt, so uns von allen dreyen Stenden ainhelliglich bewilligt, uns ferrer zu bezalen abgeschaft und unsere künigliche Grenitz Zöl uns zugeben ver-poten und über unser vilfeltige Befel nit wider geben und ledig zelen wellen, unsern Rat den Griespecken unerlangt Rechtens mutwilliger unge-purlicher Weis fenglich angenomen und auf ungewonliche Verstrikung wider auslassen helfen und letzlich umb nichte zu beklagen gewust noch beklagt, denen, so irer Verwurkungen halb unser Kunigreich Behaim verpoten, widerumb einzu-komen erlauben, und die so gegen uns verhandelt und derhalben unsicher gewesen, verglaiten helfen und auf unser ernstlich Gepot euer Kriegsvolk aus dem Feld nit wider abgefordert, sonder der kay. Mt. und uns dasselbig abzufordern abgeschlagen und allerest nach des gewesnen Chur-fürsten Niederlag und Gefengnuss abziehen lassen und in dem wie auch in oberzelten andern mer Sachen euch unser kuniglichen Hochait, Macht und Autoritet, vermessenlich und freventlich un-derfangen, inmassen eure Schreiben und Brief unter unser dreyer Prager Steten Sigel und deinem auch etlicher andern Namen und Petschiren verfertigt, auch die öffentlichen Abdruck und deine auch etlicher deiner Mitverwanten wissentlich notori, offenbar und landkundig begangne Verhandlungen, soliches alles und dergleichen anders meer, öffentlichen zu erkennen geben und bezeugen. Dieweil dann aus dem allem lauter und klar zu vernemen, wie ir es unser eurs Kunigs und Erbherrens halb gemaint, furgenomen und gehandelt habet, so ist unser erstlich Fordern und Befel an dich, das du auf Mitwochen post divisionis apostolorum den xx. Tag des Monats Julii zu ailf Urn nach dem ganzen Seger, schierist künftig vor unser kuniglichen Person, auch unsern Fürsten und Räthen auf unserm kuniglichen Slos alhie one alle Ausrud persondlich gewisslich und entlich erscheinest und Bericht thuest, warumber du so-liches neben andern (welche sich als von den Stenden unserer Cron Behaim erweite und verordente Personen dargegeben und unterschriben) furnemen in Schriften ausgeen lassen, thun und handien, auch öffentlich unter unsere Unterthanen und andere auspraiten hast helfen und derselben etliche wider uns aufruxisch machen und ir etliche zum Anzug ins Feld bewegen und schicken und so vil Sachen und Verhandlungen zu Belaidigung, Verklai-nung und Verletzung unserer kuniglichen Hochait, Auctoritet und Maiestat zu lassen und selbs furnemen und thun dürfen, darauf wellen wir uns mit rechtlicher Erkantnus und Erörterung der Sachen gepurlich und rechtlich verhalten, darnach wissest dich zu richten.

Geben auf unserm kuniglichen Slos Prag den achten Julii am Freitag nach Procopii anno im xlvii. unserer Reich ut supra.

2. Folgends ist durch den Herrn Landshaupt-man in Merhern ee dann der Spruch verlesen aus Befel hochgedachter kün. Mt. geredt worden: Ir kun. Mt. hetten gnediglich anzaigen lassen, daz yetzt gehörte Beschickung an den Wilhelm Køi-necký uusgangen ime auf seine Guter bey ainen aigen Poten, damit sich niemands daran irre, zugeschickt und uberantwort, dieweil er dann nit erschinen, das ir kun. Mt. den Sentenz zu verlesen befolen und ist also das Urtel wie hernachfolgt verlesen worden.

Wiewol die römisch, hungerisch und behai-misch kön. Mt. etc. unser allergnedigister Herr von Anfang irer kuniglichen Regierung, darein sie der almechtig, ewig Got gnediglich gesetzt, aus angeborner Lieb und Naigung, so sie zu irer Mt. Kunigreich Behaim und desselben Stenden, Steten und Unterthanen getragen, all irer Mt. Sinn und Gedanken dahin gericht, irer Mt. und desselben ires Kunigreichs und Unterthanen Her, Nutz und Wolfart, allem irem höchsten Vermugen nach ge-nediglich zu betrachten, furzunemen und zu für dem und gemeine irer Mt. Cron Behaim Stende, Stete und Unterthanen hochs und nieders Stands bey iren Freyhaiten, löblichen alten Herkumben und allem fridlichen Wesen, Landsordnung, Gericht und Rechten zu erhalten und zu handhaben und einem jeden zu Erlangung seiner Gerechtigkait, wie sich gepurt, genediglich zu verhelfen und in dem allem weder an irer kuniglichen Person noch Vermügen ichtes manglen oder er-winden haben lassen, und darumb nachdem irer Mt. und derselben Cron Behaim Landtafel ver-prunnen, alles das, so die Stende auf gemainen Landtagen in die Landtafel einzuleiben begert, genediglich einschreiben lassen und ir Mt. Unterthanen unter baiderlay die Zeit irer Mt. Regierung nit weniger dann andere ires Kunigreichs Behaim unter einerlay Gestalt genediglich geschützt und gehandhabt haben. Da entgegen dann (wie meniglichen wol bewust) alle und yede irer Mt. Cron Behaim Stende und Unterthanen ir Mt. her-widerumb als irem rechten Kunig und Herrn auch verwont, gelobt, geschworen und vermug aller rechten Ordnungen verpflicht und schuldig sein irer Mt. getreu, gehorsamb hold und gewertig zu sein, irer kun. Mt. und desselben Kunigreichs Her, Nutz und Frumben zu furdern und Schaden zu warnen und zu wenden und so ir ainer verstünde, das wider ire kün. Mt. oder derselben Person etwas furgenomben oder gehandelt wurde, dem getreulich vor zu sein und ir Mt. unverzogenlich zu warnen. Darzu auch nit allein vermüg aller Rechten und naturlichen Erbar und Pillig-kait, sonder auch nach Ausweisung des heiligen götlichen Worts die Unterthanen irer Obrigkait nit allain umb der Straf willen, sonder auch von wegen der gewissen Bererbietung und Gehorsamb zu laisten schuldig sein und die so irer Obrigkait widerstreben, nach der Lehr des heiligen Apostels Pauli, Gottes Ordnung widerstreben und das Gericht oder Verdambnus uber sich ziehen. Noch dannocht, als ir kun. Mt. des negst verschinen Sambstags nach unser lieben Frauen Lichtmess den fünften Tag des nechstverschinen Monats Februarii dises laufenden fünfzehendenhundert und sibenundvierzigisten Jars aus irer Mt. Slos Prag verruckt in Willen und Mainung irer Mt. und derselben Cron Behaim zu Nutz und Gutem dem durchleuchtigisten hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Moritzen Herzogen zu Sachsen, Landgrafen in Thüringen und Marggrafen zu Meyssen, des heyligen römischen Reichs Erzmarschalcken und Churfürsten wider Johanns Friderichen, so sich etwan Churfürst zu Sachsen genent, der röm. kays. Mt. irer kün. Mt. geliebten Bruder und Herren und des heiligen Reichs erklerten Echter irer Mt. und desselben Kunigreichs Behaim wissentlichen öffentlichen Feind und Beschediger gnedigen und freundlichen Beystand und Hilf ze laisten und dardurch auch irer kün. Mt. Kunigreich, Land und Leut vor mehrer Faar und Beschedigung zu verwaren und Hand zu haben, dieweil desselben Johanns Friderichs Kriegsvolk in irer Mt. Marg-grafthumb Niderlausitz Einfal gethan, das Closter Dobroluck widerumb eingezogen, die Herrschaften Sonnewald und Finsterwald mit Gewalt einge-nomen, die Stat Lugkau aufgefordert und als sie es nit haben wellen aufgeben, hat inen Wolf Kraitz Hauptman ein Absag gethan, daz er dieselb mit Mord, Prand und in anderweg beschedigen welle. Da hat Wilhelm Køinecký mit und neben irer kun. Mt. Präger Steten und etlichen andern Personen irer kun. Mt. Cron Behaim verpotne, sorgliche und geferliche Versamblungen in irer kön. Mt. Stat Prag im grossen Collegio und andern Orten gehalten und in derselben ainer nemblich an Sant Valentinis den xiiii Tag des Monats Februarii ain ungepurliche Verstendnuss und Punde-nuss aufgericht, darinnen sie sich verpflicht und verschriben haben, einander wider meniglieli zu helfen und nit zu verlassen.

Und sein darauf fürgefaren und unangesehen, das gemaine Zusamenkunft und Landtag ausze-schreiben und zu halten irer Mt. als regierundem Künig derselben hochlöblichen Cron Behaim allain zusteet, haben doch er und bemelte irer Mt. Präger Stet sambt etlichen andern irer Mt. Cron Behaim Person irer Pundnuss Anstiftern und Verwonten on irer kün. Mt. ires Künigs und Erbherrens Vorwissen und Bewilligung aigens Gewalts ainen Landtag auf Mitfasten gen Prag fürgenomen und kurgesetzt und uber und wider irer Mt. Verpot, darin ir Mt. inen solche Landtagsversamblung zu halten, aus bewegenden pillichen Ursachen ernstlich ver-poten und ainen andern gemainen Landtag auf Montag nach dem Sontag Quasimodogeniti negst darnach, folgund bestimbt und angesetzt, haben sie sich doch daran nichts verhindern lassen, sonder in iren Handlungen aigewilliger frevenlicher Weis fürgefaren und allerhand Sachen und Artikel furgenomben, beslossen, und zum Tail in das Werk gezogen, welchs irer kün. Mt. zu nit geringer Verklainerung irer Mt. kun. Hochhait, Auctoritet und Gerechtigkait und zu Verletzerung irer kun. Mt. geraichen und uber des unangesehen habe er und sie zu solchen Sachen und Verhandlungen auch sondere Personen zu regiern mit und neben ime gezogen und sich aller Handlungen also angemasst und understanden, als ob irer Mt. Cron Behaim Stende alle vollkumbenlich be-samblt wem und die Sachen in ainem ordenlichen Landtag samentlich handleten.

Und nemblich sich mit irer Mt. und ires Künig-reichs Behaim öffentlichen Feind Johans Friderichen, gewesnen Churfürsten zu Sachsen in Schriften und Potschaft Schickung eingelassen, und davon irer Mt. nie kain Anzaigung gethan, seine Brief angenommen und ime wider geschriben und die Erbainigung mit ime furnemben wellen one ir Mt. Wissen und Willen und unangesehen, das er denselben des verschines sechsundvierzigisten Jars in gemainen Landtag aus billichen begrundten Ursachen für den befunden und erkennen helfen, der dnrch Einnembung irer Mt. Closter und Gotshaus Dobrolukh an irer Mt. und derselben Chron Behaim die Erbainigung verprochen und derwegen ime auch under des Lands-Sigel schreiben helfen, solchs Frevels und Gewalts der alten Erbainigung zuwider furgenomen, abzusteen und bemelt Closter irer Mt. und irem Künigreich Behaim wider zukommen ze lassen, mit diser Verwarung das sie ir kün. Mt. als iren Kunig und Herrn nit verlassen mügen, wie dann dasselbig Schreiben durch aine gewisse geschworne Person ime zugeschickt. Demnach hat auch er und sie under des Lands-Sigel auf gemainem Landtag etlichen verordenten Personen Gwalt gegeben, neben irer Mt. von iren wegen die Erbainigung mit obgedachtem irer Mt. Ohaim und Churfürsten Herzog Moritzen zu Sachsen zu verneuern und gar nicht befolen, gedachts gewesnen Churfürsten halben ychtes darin zu handien, oder ine darzu zu berufen und demnach sich gegen ime verwart, darzue irer Mt. wider ine und die seinen ir Hilf geschickt. So hat er sich doch solichem allem stracks entgegen und zuwider aus leichtfertigem Mutwillen, aigner Bewegung in ain anders eingelassen und er und etliche andere meer iren Verstand mit dem gewesnen Churfürsten gehabt, darzu er furnemblich von sein und anderer seiner Mitverwonter wegen öffentlich geredt und ausgeben, das er und sie bemelten gewesnen Churfürsten neben der Erbainigung nit verlassen möchte, weliches auch gemelter gewesner Churfürst sambt seinen Käthen und Dienern frey bekant und den Stenden der Marggrafthumber Oberund Nieder Lausitz zugeschriben, alles iren Pflichten, damit der Køinecký und dieselben seine Mitverwonten irer kö. Mt. verwondt auch vorgeenden iren aigen Handlungen, und das noch meer ist, denselben alten Erbainigungen selbst klaren Puchstaben und Ausweisungen ganz und gar ungemes und zuwider. Dann über das dieselben Erbainigungen zwischen irer Mt. Vorfaren Kunigen zu Behaim und den Fürsten des Haus Sachsen aufgericht nirgend vermügen oder ausweisen, das ainicher Unterthan oder Stand irer Mt. Cron Behaim ainem Chur- oder Fürsten von Sachsen wider seinen aigen Kunig helfen solle, so weist doch darüber der helle Buchstab der Erbainigung klärlich aus, das darin die babstlich Heiligkait und römisch Kayser und Künig ausgenomen sein, daraus nu nothwendig und meer dan greiflich zu vernemen, wie vergessenlich sich gemelter Wilhelm Køinecký neben etlichen andern meer wider ire kü. Mt. iren Künig und Erbherren, auch ire Pflicht gehalten, irer Mt. und der Cron Behaim Feind und Landbeschediger hilflich gewesen.

Und damit er und sie solich ir erklerte Un-gehorsamb und widerspenig Gemüt und Willen noch meer in das Werk prechten, haben sie gutlich gestattet und zugesehen, das obbemelts irer kö. Mt Feinds des gewesnen Churfürsten zu Sachsen Haubtman Tumbshirn mit einer Anzal Kriegsvolk in irer ku. Mt. Cron Behaim gefallen und irer Mayestat Pergstat Sant Jochimstal und ander irer Mt. Camergut überfallen und eingenommen, darzu etliche irer Mt. Stende und derselben ünterthanen überzogen, vergweltigt, beschedigt und geprandschatzt. Und wiewol er sambt irer ku. Mt. Präger Steten und etlichen andern iren Mitverwonten soliches Uberziehens und Vergweltigens durch die wolgebornen Sebastian von der Weitmül und Bo-huslawen Felix von Hassenstain schriftlich Erinderung und Bericht zeitlich empfangen und ums Hilf und Rettung ersucht und ermant werden und darauf er und sie vermug irer Mat. Kunigreichs Behaim Landsordnung bey Verlierung irer Leib, Eer und Guets zuzeziehen, zu retten und den Gewalt des Feinds und Landbeschedigers abtreiben zu helfen schuldig gewesen, darzu auch inen von irer Mt. selbst in irer Mt. Schreiben einem aus irer Mt. Stat Eger an N. die verordenten Personen irer Mt. Kunigreichs Behaim und die Präger Stet ausgangen ernstlich befolen und auferlegt worden, mit Ernst darob zu sein, das des Echters Kriegsvolk aus irer Mt. Cron Behaim alspald geweist wurde, inen auch weder mit Profiant noch in ander Weg nit Furderung geschehe, dann solchs weder der kai. Mt. noch irer ku. Mt. mit nichte leidenlich sein wolt zu gedulden oder zuzesehen, so haben er Wilhelm Krzinetzky und sie dagegen kain Ge-genweer noch Hilf furgenomen. Als aber ir ku. Mt. und irer Mt. Mitverwonten etliche gehorsame Cur-furst und Fürsten mit sambt irer Mt. habenden Kriegsvolk iren Durchzug durch diss ir Mt. Kunig-reich Behaim fridlich und unbeschwerlich genomen und hochgedachter kay. Mt. entgegen gezogen, do heben er und etliche andere seine Mitverwanten ob solichem irer Mt. Durzug nit geringe Beschwerung geschöpft und sich in Rüstung begeben, als ob ir kunigliche Mt. und derselben gehorsambe Churund Fürsten Landbeschediger weren und sich auch in solichem irem aigenwilligem Vorhaben also erhärtet, das er und sie ob beineltem irer Mt. Ohaim Herzog Moritzen Churfürsten zu Sachsen und desselben Bruder Herzog Augusten zuschreiben helfen, daz sie sich mit iren Kriegsvolk alspald wider aus dem Land thun sollen, wo aber ire Liebden Vorhabens weren auf den Jochimstal zu ziehen, wolten sie denselben nit verhalten, das die bemelte Stat diser Zeit den Stenden der Cron Behaim zugehörte. Aus welichem irem Schreiben abermals gnugsamb befunden wirdet, in was ungepurlichen, hochstreflichen Verstand und Handlungen bemelter Wilhelm Køinecký neben etlichen andern gegen gedachtem der kün. Mat. und irer Cron Behaim auch Land und Leuten Feind dem gewesnen Churfursten von Sachsen und desselben Haubtman Thumbsshirn gestanden, dieweil sie also öffentlich von sich schreiben dürfen, das irer Mt. Stat Sand Jochimstal, so irer Mt. von jetzbemeltem Thumbshiern und seinem zugegebnen Kriegsvolk abgedrungen, under ir und irer Mitverwonten, die sich die drey Stende genent, Verwarung sein soll unangesehen, daz gedachte Jochimstaler geschworen, das sie sich nach irer kü. Mt. als irem Künig und Herren nit richten sollen.

Und wiewol ir kün. Mt. ime und den andern verordneten Personen, so von etlichen Personen aus den Stenden zu Prag gelassen in berürtem irer kön. Mt. Durchzug aus irer Mt. Stat Bruxen, Sambstag nach annuntiationis Mariae negstver-schinen gnediglich geschriben und sich erindert, das ir Mt. mit den Fürsten, so ir Mt. bey sich hetten und ir kün. Mt. mit Erbainigungen und sonst verwant weren, zu der röm. kays. Mt. irer kün. Mt. lieben Brüdern und Herrn sich begeben wolten, wie sie dann aus irer kün. Mt. derhalb aus-gangnen Mandaten und sonst zur Genüge versteen hetten mügen, und diewel ir kün. Mt. nun glaublich bericht, das der Echter Johann Fridrich irer kün. Mt. Künigreich Behaim angegriffen und irer kön. Mt. und derselben Cron Aigenthumb den Jochimstal und die Pressnitz durch sein Kriegsvolk eingeno-men und wider ir kön. Mt. als regierenden Kunig zu Behaim schweren lassen, das ir kön. Mt. demnach solichen irer Mat. Zug durch bemelte irer Mt. Cron mit obgedachten irer kün. Mt. Fürsten an die Hand genomen, damit irer kün. Mt. Cron Behaim von ferrerai Schaden, Nachtail und Eingriff verhut werden möcht, wie ir kün. Mt. Dann alwegen an dem, was zu Bewarung derselben irer kün. Mt. Cron dienstlich und nutzlich gewesen nichtes erwinden haben lassen und seye also auf dato in bemelt irer kün. Mt. Stat Bruxen mit derselben küniglichen Person ankumben mit ferrerai gnedigen Vermelden, das ir kün. Mt. und ire fürstliche Gnaden solichen Zug keiner andern Gestalt, dann zu Beschirmung irer kün. Mt. Cron Behaim und zu hochgedachter kays. Mt., die es von irer kün. Mt. begert und also haben wellen, furgenomen. So sei auch durch ire f. Gnaden und derselben Kriegsvolk niemanden kain Schaden zugefugt, sonder gute Bezalung geschehen und irer kön. Mt. erachtens, solt billich ob dem, das irer kön. Mt. Cron angegriffen irer kön. Mt. und irer Cron Aigenthumb eingezogen, meer Beschwerde getragen sein worden, dann ob denen, die irer kön. Mt. und derselben Cron zu Nutz, Gutem und Erhaltung zugezogen sein. Ir kön. Mt. seye auch nie des Willens gewesen, auch damaln nit, daz ir kön. Mt. derselben Cron Behaim oder inen etwas wider die Freihaiten auferlegen wolten, sonder sie haben auch nie anders befunden, dann das ir kön. Mt. ir Cron Behaim ye und alweg geschützt und geschirmbt und mit kainem unpillichen Handel beladen. Und darauf seie ir kön. Mt. im Namen des Almechtigen des Willens ir kön. Mt. sambt iren fürstlichen Gnaden des morgigen Tags zu erheben und zu der kays. Mt. zurucken und zusamben zu stossen, auf das der Echter Johanns Friderich von wegen seines Ungehorsambs und seiner frevenlicher Thaten gestraft, irer kön. Mt. Kunigreich Land und Leut beschützt, geschirmbt und in deso pesserer ßue verbleiben mugen.

Und wiewol ir Mt. auch in berurtem irer Mt, Zug von Lutitz aus den obristen Burggrafen zu ime und andern verordenten Personen von etlichen Personen aus den Stenden des Kunigreichs Behaim abgefertigt und befolen, zu handien, von ihrem Aufpot und Anzug abzusteen, mit disem ferrern Anhang das ir Mt. mit demselben bey sich habenden Kriegsvolk ganz fridlich one meniglichs Schaden und Nachtail durch irer Mt. Cron Behaim zu der kay. Mt. auf Eger zu zugen und da jemand irer Mt. Cron Behaim oder derselben Einwonern (wie von etlichen mit Ungrund ausgegeben) was nachthailigs oder beschwerlichs zufügen wolte, das ir Mt. mit Hilf des Almechtigen den-selbigen Widerwertigen stark gnug sein wolte. Wiewol auch die römisch kayserlich Mayestat selbs aus Eger den sibenden Tag des nechstver-schinen Monats Aprilis an alle Stende irer kön. Mt. Cron Behaim ganz gnediglich geschriben und darinnen lauter und klar angezaigt, das sein kays. Mt. iren Zug anderer Mainung nit furgenomen, dann irer kays. Mt. und des heiligen Reichs er-klerten Echter Johans Friderichen, so sich nent Herzog zu Sachson, seiner vilfeltigen landfridbrü-chigen Verhandlungen, beharrlichen Ungehorsambs Rebellion und irer kay. Mt. manigfeltigen Belaidigung halb zu gepurender Demut und Straf zu bringen und gar nit irer kön. Mt. Kunigreich und Land damit zu überziehen oder zu beschedigen, sonder vil meer irer kön. Mt. derselben Kunigreichen und Landen, gute Rue und langwirigen Frid und Sicherheit zu verschaffen helfen.

Nichts destoweniger sein bemelter Køinecký und etliche seine Pundnussverwonten in irem ungehorsamen mutwilligen Fürnemben immerfort ge-faren und das Aufpot geen lassen und ir Kriegsvolk in das Feld abgefertigt, aber damit gegen gedachts irer kön. Mt. Feinds des gewesnen Chur fursten Hauptman und Kriegsvolk nichts furgenomen, das inen im wenigsten zu wider oder irer Mat. von gedachten Hauptman und Kriegsvolk beschedigten Unterthanen zu ainichem Trost oder Rettung dienstlich sein hette mügen, sonder ir Hauptman Caspar Pflug und ir Kriegsvolk hat mit gedachten Feinden dem Thumbsshirn und seinem Kriegsvolk frenntlich tractiert und gehandelt. Darzu haben sie das Gepirg und Wald verhauen und besetzen lassen an den Enden, do es nit bemelten irer Mt. Feinden sondern irer Mt. und irem Kriegsvolk an irer kön. Mt. Durchzug zu der kays. May. Verhinderung bringen mügen.

Zu dem haben sie auch folgends verpieten helfen Profiant und victualia der hochgedachten kays. Mt. und irer kön. Mt. Feldleger zuzefurn, damit sie sich ja gegen irer kön. Mt. und irem Kriegsvolk ungehorsam rebel und feintlich genug erzaigten, wie dann aus dem zu vernemben, das sie solich Verpot gegen irer Mt. Feinden nit für-genomben, sonder derselben Proliant und victualia zugeen lassen, ungeachtet aller irer Mt. Schreiben, ernstlichen Befeien und Gepoten.

Aus welichem allem notwendiglich und schliesslich folgt, das bemelter Wilhelm Køinecký von irer Mt. seinem Künig und Erbherrn one alle ürsach mutwillig und frevenlich abfellig worden und mitsambt etlich andern seinen Pundsver-wonten und Radlfurern sich an irer kün. Mt. und derselben Cron Behaim Feind Johanns Friderichen den gewesnen Churfürsten zu Sachsen geschlagen, denselbigen in seinen Reden, Schriften und Handlungen allerlai Furschub, Furderung und Hilf zu beweisen und herwiderumb irer Mt. an irem Vorhaben, so gegen demselben Feind aus notwendigen pillichen Ursachen zu Nutz und Wolfart irer Mt. und ires Künigreichs Behaim auch desselben zugehörigen Landen und Unterthanen furgenomben, seins pessten Vermügens zu verhindern genaigt gewesen und unterstanden und darumb ainen Obristen und andere Hauptund Befelsleut aufwerfen, gemaine Beraitschaft und Rüstung zum Krieg und Feldzugen machen unnd wie sie sich ferrer bei dem gemainen Aufpot verhalten sollen, ordnen und derhalben auch gemaine Anlagen selbs anschlagen helfen und an dem allem sich noch nicht settigen lassen, sonder mit und neben etzlichen meer berürter seiner Pundnus Radlfurern andere irer kün. Mt. und ires Künigreichs Behaim gehorsambe Stende, Glider und Untertanen zu gleichmessiger Ungehorsamb, auch un-zimblichen und verpotnen Pundnus, Conspiration und Verhandlungen aufgewigelt, bewegt und wirklich gebracht, und die jenen, so sich in solich sein und seiner Mitverwonten Verschreibung und Pundnus nit williglich einlassen wellen, ernstlich bedroet, darzu etzliche irer kü. Mt. und des Lands Amptleut und andere aus irem Mittel auspieten helfen, auch die so bei irer kü. Mt. im Feld gedient oder irer Mt. mit Volk oder Gelt ire Hilfen gelaist, davon abwendig zu machen understanden und sie vermant (zu versteen), das sie selben alle sollen von den Stenden der Cron

Behaim aller Eeren, Wird und Freihaiten entsetzt und beraubt werden und daz inen nichts meer in die Landtafel sol eingeen oder gelegt werden, auch in einem öffentlichen Druck ein Bekantnus des hochgebornen Albrechten Marggrafen zu Brandenburg etc. irer kün. Mt. lieben Ohaim und Fürsten ausgeen, umbtragen und ausbraiten lassen, darinnen sein fürstlich Gnad bekant haben solle, daz die röm. kay. Mt. Willens were irer kün. Mt. Cron Behaim mit Gewalt zu zwingen und erblich zu machen, der Mainung und Vorhabens, durch solich und andere unerbare, unbegrundte Mittel und Weg den gemainen einfeltigen Man wider ir kü. Mt. zu verpittern und dardurch zu Empörung und Aufrur zu raizen. Und auf daz auch die Aufrur und Empörung noch grösser wurde, haben bemelter Wilhelm Køinecký und etliche seine Mitverwonten auch in andere irer Mt. Land schreiben und denselbigen laut eurs Schreibens an dato haltend Prag Dinstag nach Judica dises laufenden xlvii Jars mit wissentlichem erdichtem Ungrundt fürgeben dürfen, das sie erkant und mit Augen gesehenhetten, wie das Königreich Behaim sambt den zugehörigen Landen durch etzliche ungewöndliche und newe Funde zu Mderung und Undertrettung komben, dem sie lenger nit zu sehen wellen, das sie so schentlich fürnemblich umb Freihaiten des Künigreichs Behaim nachmalen und zum letzten umb ir Eer, Leib und guter komben musten, wo sie dem nit zeitlich Widerstand gethan hetten. Derhalben aus dem Willen des allmechtigen Gottes und christlicher Liebe sei ir ein ansehenliche grosse Anzal aus allen Stenden und Craisen des Künigreichs Bohaim gen Prag in das gross Colegium zusamben kumben und als sie an bemelten iren Fürfarungen grosse Beschwer getragen, haben sie zwischen inen ain freuntliche Verainigung und Veraidung gemacht, weliche sie inen im Druck verfertigt übersenden. Und dieweil sie wie bericht und selber wol erkennen mugen, das von wegen irer christlichen und (ob Got wil) aufrichtigen Vergleichung willen ain Kriegsvolk von manicherlay und grausamen Nationen zusamben geklaubt in die Cron Behaim zu Vertruckung und Verstörung derselben gefurt und in die Cronalberait verruckt, den armen Leuten mit Macht und grossen Gewalt vil Schaden beschehen etc. derhalben ermanen sie derselben irer Mt. Lande Stend und Stete, die wellen sie in disen iren Zu-stenden Gefehr und Nöten mit ainer eilenden schleunigen Hilf, wan sie von inen zum andern mit irem Schreiben angesucht werden, wider ire Feind, wer die sein nit verlassen etc. mit angehefter brachtlicher Berumung, als ob sie sich zu Eer und Lob Gottes für die Ferlichkeit Wolfart, Nutz und Gedeien des Kunigreichs Beheim zuvoran an die Gefar gesetzt hetten und mit Einpildung, wo sie durch manicherlay Pracktiken, Aufsetz und Anschleg irer Feind zum Untergang und Verderb gefurt, wurden der andern Land Stend gleiche Beschwerung, Fai und ewige Dienstparkait zu gewarten haben und schicken inen daneben zu mererm Bericht oftbemelts Achters irer kün. Mt. und irer Cron Behaim derselben zugehörigen und anderer Landen öffentlichen Feinds Schreiben an sie ausgangen und widerumb ir darauf gefolgte Antwort zu, mit dem ferrerm rumblichen Beschluss, das sie auf künftigen Montag nach Palmarum alle sambt mit irer Hereskraft ins Feld verrücken und iren Feinden under Augen zu ziehen wellen. Darzu auch dem wolgebornen irer Mt. Landshaubt-man in Merhern durch Caspar Strnad, gesessenen Burger zu Prag auf ainen Credentzbrif zu ent-poten, das sie dem gewesnen Churfürsten alberait umb Hilf geschriben, daz er sie, wo es vonnöten sein, retten soll, gleich als ob es ein christlich heilig Werk were, das die Underthanen nit alain zwischen inen selbst wider die heiligen gottlichen Schrift auch aller Menschen Recht, Ordnungen, naturlichen erbarn Verstand und gute Sitten, an irem Erbherrn und Künig pfiichtpruchig wurden, mutwillige conventicula und verpotne Versamblungen hielten, unzimblich Pundnuss zusamenschwurn und darauf irs Künigs und Herrn Befeien und Gepoten widerstrebten, sich auch seines kü-niglichen Gwalts und Auctoritet mit allerhand Verschimpfung und Verklainung seiner Mt. Hoch-hait mutwillig underfienngen, sonder auch darzu bei andern Landen und Underthanen denselben iren Künig mit erdichtem Undgrund, als ob er durch ungewondliche neue Fund seines Kunigreichs Stende und Unterthanen umb alle Freihaiten des Kunigreichs auch Eer, Leib und Gut zu bringen understunde, beklagten und dann auf solich unerfindlich Angeben zu Erhaltung irer giftigen Pundnuss und fürgenombner Aufrur und Empörung zum fleissigisten ansuchten und practicirten. Daneben hat auch bemelter Wilhelm Køinecký neben etlichen mitverwnnten Radelfürern irer kün. Mt. nach derselben küniglichen Hochait vilfeltig getrachtet und derselben in vilweg zu nahend und zu nit geringer Verschimpfung, Beschedi-gung und Verletzung gehandelt, auch aus aignem Frevel und durstigem Mutwillen sich irer Mt. küniglichen Gewalts und Authoritet vermessen-lich unterzogen und in irer Mt. Kunigreich Behaim hin und wider geschafft und gepoten, nichts anders als ob dasselbe an einen Kunig und Herren were oder doch inen desselben Administration und Regierung zustünde und demnach mit und neben andern etlichen seinen Mitverwonten und Rädlfurern das Piergelt, so irer Mt. von allen dreyen Stenden ainhelliglich bewilligt irer Mt. ferrer zu bezalen abgeschaft, irer kün. Mt. künig-liche Grenitz Zöl irer Mt. zu guten verboten und über vielfaltige irer Mt. Befel nit wider geben und ledig zelen welen, irer kön. Mt. Rat den Griesspecken unverlangt Rechtes mutwilliger un-gepürlicher Weis fenglich annemben und auf ungewonliche Verstriknus wider auslassen helfen und letzlich umb nichte zu beklagen gewust noch beklagt, denen so irer Verwurkung halb irer Mt. Kunigreich Behaim verpoten, widerumb einzukomen erlauben und die so gegen irer Mt. verhandelt und derhalben unsicher gewesen, verglaiten helfen und auf irer kün. Mt. ernstlich Gepot ir Kriegsvolk aus dem Feld nit wider abgefordert, sonder der kays. Mt. und irer Mt. dasselbig abzufordern abgeschlagen und aller erst nach des gewesnen Curfürsten Niderlag und Gefengnus abziehen lassen und in den wie auch in oberzelten andern mer Sachen sich irer Mt. kunigliche Hochait, Macht und Auctoritet vermessenlich und freventlich underfangen alles in Vergessen der hohen Pflicht und schuldigen Gehorsambs, damit er und seine Mitverwonten irer kün. Mt. als irem König und von Got verordenten naturlichen Haubt und Herrn verwont sein, auch zu Schmelerung und Apruch irer Mt. königlichen Hochait, Aucto-ritet und Gwalts und dann auch irer Mt. und desselben Künigreichs Landsordnung und Rechten zuwider und entgegen. Durch weliche hie oben erzelte Verhandlung, Ungehorsamb und Rebellion auch Anmassung und Antastung irer Mt. kuni-glichen Hochait, Gewalts und Obrigkait bemelter irer kün. Mt. Unterthan Wilhelm Køinecký, sich des allerhöchsten erschrockenlichisten Lasters der balaidigten und verletzten Maiestet schuldig gemacht und in die Peen und Straf desselben La-ters mit der Tat wurklichen eingelassen, wie dann solchs alles also notori offenbars und landkundig daz ainicher ferrern oder meerern ausfürlichen Handlung hierüber von unnotten ist.

Wiewol nun ir kün. Mt. als ein cristenlicher gnediger und milter Kunig bemelten irer Mt. Landman und Unterthan Wilhelm Køinecký und andern seine Mitverwondten von solichem irem unleidlichen Ungehorsamb, Rebellion, Antastung und Belaidigung irer Mt. durch Schriften und Potschaften aufgehalten gemainen Versamblungen, Tagen und sonst genediglich und vetterlich gern abgewendt und zu Verhütung Kriegs und des daraus folgenden Unrats, sie durch andere miltere Weeg zu schuldiger Demut und Gehorsam gern gebracht heten, so haben doch irer Mt. gnedige, verterliche, billiche Begeer und Befel bey ime Wilhelm Køinecký nit stát finden mügen, sonder er ist in seiner gefasten Ungehorsamb und Rebelion verharret, von obberürter seiner Pundnus nit absteen wellen, sonder auch aller erst auf Sant Veits des heiligen Marterers Tag negstverschinen uber und wider irer Mt. kuniglich Gehaiss und ernstlichen Befel abermals ein Zusamenkunft alhie zu Prag zu halten angesetzt.

Dieweil nun oberzelte vilbemelts Wilhelm Køinecký irer kön. Mt. erzaigte Ungehorsam, Rebellion, Veracht, Belaidigung und Verlezung irer kuniglichen Mt. und Hochait und andere seine mutwillige, frevenliche, gewaltsame geübte Handlungen und Empörungen nit allein kün. Mt. Als seinem Kunig und von Got verordentem Haubt und Obrigkait wolbewust, sonder auch in und ausserhalb ireu Mt. Künigreichs Behaim offenbar und landkundig, darzu aus seinem und etlicher andern seiner Mitverwandten aignem Brief und Sigel und oifentlichen Ausschreiben und Abdrucken meniglieli wissent sein und also am Tag ligen, das sich bemelter irer Mt. Unterthan Wilhelm Køinecký derselben mit kainem Grund noch Fug entschuldigen noch beschönen mügen und dann ir Mt. zu kuniglichem Gemüt und Herzen gefürt, wo ir Mt. sich ires küniglichen Ambts und Gewalts zu Bestrafung solicher erschrockenlichen, hochstrafparen Verhandlungen nit geprauchenen solten, was für unleidlicher üngehorsamb, Abfal, Zerrutlichkait und entlichs Verderben nit allein irer Mt. derselben Erben und Nakomen Künigen zu Behaim und den Kunigreich Behaim, sonder auch andern anrainenden Landen und derselben Obrigkaiten, daraus erfolgen möchte.

So hat der aller durchleuchtigst etc. Herr Ferdinand etc. in Beysein irer Mat. Fürsten und Rathe, so ir kön. Mat. in ansehenlicher Anzal aus irer Mt, Margrafthumb Merhern, Fürstenthumb Ober- und Nider- Slesien, Markgrafthumb Ober- und Nider-Lausitz bey sich gehabt, gedachts Wilhelm Køinecký Beschickung mit der er von irer kön. Mt. citiert worden verlesen lassen und nach solichem dreymal neben dem Kechten auf ine, ob er gesteet, geruft, das er sich ditz alles, wie die Citation in sich vermag, ausfure und entschuldige, weliches er nit gethan und darumben, das er sein obberurte ungetreue und hochstrefliche offenbare tatliche Verhandlung im wenigi-sten zu verantwurten oder sich des zu entschuldigen nit wais noch kan, nit gestanden, derhalben und von wegen obangezaigter notwendiger unvermeidlicher Ursach haben soliches die kün. Mt. zu Erhaltung derselben küniglichen Macht, Auctoritet und Hocheit nit umbgeen mügen, sonder nach gnugsamen und statlichen Erwegen, sprechen i ir.Mt. dises Urtel:

Dieweil er Wilhelm Køinecký als ein unge horsamer, widerspeniger, pflichtprüchtiger Mensch! irer Mt. Unterthanen zu Empörung aufgewigelt auch seiner Aidspflicht vergessen und sich solicher Belaidigung und Verletzung irer kü. Mt. Hochhait unterfangen, dardurch er in derselben irer Mt. Ungnad Straf gfallen. Derhalben er allen neben Rechten der Verlust seiner Ern, Leibs und Guts erkent und irer kü. Mat. verfallen.

Actum auf dem Prager Schloss den Mitwochen nach Arnoin änderst nach divisionis apostolorum im M. D. xlvii. Jar




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