293. Böhmischer Landtagsbeschluss vom J. 1541.

Archiv des Ministeriums des Innern in Wien. IV. H. 3.

Der Cron Beheim und derselben zugethanen Fürstenthumen und Landen als Markgrafthums Märhern, Schlesien, Ober- und Nieder- Lausitz Bewilligung, Beschluss und Vergleichung, wie es mit der Schätzung ihrer Güter und bewilligtem Kriegsvolk solle gehalten werden.

Nachfolgend Artikel seind bewilligt von allen dreien Ständen auf gemeinem Landtag, so auf dem Schloss Prag gehalten nach Christi Geburt Tausend fünf Hundert und im einundvierzigisten den Montag nach Sant Barbaratag in Beiwesen kun. Mt., der Herrn von Märhern und ander zu diesem Kunigreich zugehörenden oder eingeleibten Lande auch der Gesandten mit vollkumenlicher Macht aus der kun. Mt. Erblanden.

Als die kun. Mt., unser allergnädigster Herr, allen Ständen dieses Kunigreichs fürtragen lassen, was Mühe und Sorg Sein Mt. für seine Unterthanen Hab und was Ihrer kun. Mt. auf das höchst müglich ungespart aller Güter auch dasjenig so nur Sein Mt. haben mügen, zu Rettung des christlichen Glaubens und Sr. Mt. Unterthanen wider diesen Tyrannen und Erbfeind den Türken dargestreckt zu Gegenwehr seinem Fürnehmen, des er sich in kurzen Jahren unterstanden und nun fürt nach dem griechischen Kaiserthum die Land erobert und zum letzten das löblich überreichlich Erzkunigreich Hungern zu mehrerem Theil verdirbt, unter sich gebracht und auf den Stuhl desselben Kunigreichs gesetzt. Derhalb die kun. Mt. an die Stand begehrt hat, damit sie aus ihrem Mittel ein Ausschuss geben, welcher mit den Herrn, so aus dem Markgrafenthum Märhern, Herzogthum Ober- und Nieder-Schlesien auch der Fürstenthumen Schweiniz, Jaur und Ober- und Nieder- Lausitz; dergleichen mit den Herrn von Österreich, Steier, Kärnten, Crain und der Grafschaft Tirol mit vollkumenlicher Macht gesandt, um ein beständige beharrliche Hilf wider obge-melten Feind den Türken von wegen der Gränitz Ausbreitung oder Erweiterung auch zu Beschüzzung und Beschirmung dies Kunigreichs und mehrgenannter Land handleten, welches demjenigen blutgierigen Erbfeind dem Türken und seinem Furnehmen mit Hilf des Allmächtigen zeitlichen Widerstand besehenen, also wie dann Ihrer kun. Mt. Instruction klärlicher und weiter in sich hält. Demnach haben sich Ihr Gnaden mit obgemelten Herrn Gesandten unterredet, auch samentlich freundlich und brüderlich zwischen sich beredet, vergleicht und vertragen.

Erstlich und zum fordristen, von wegen der Ehr und Lob Gottes und seiner göttlichen Gnaden zur Stillung, so von wegen unser Übertretung der Sünde über die ganz Christenheit sträflich verhängt wird, sollen wir aus ganzem Herzen sein göttlich Gnad inniglich bitten und um Hilf zu ihme flehen, damit wir seinen ernstlichen Zorn stillen und Gnad erlangen möchten, auf dass der Allmächtig von den Christen wolle gnädiglich sein Straf als nemlich Bestilenz, teure Zeit, Krieg und Uneinigkeit des heiligen christlichen Glauben von uns abwenden in tröstlicher Zuversicht, dass alles unser Furnemben soferr wirs mit Gott in festem Glauben und andächtiger Lieb anfahen und handlen werden, ob Gott will ein leichtern bessern und glücklichern Furgang haben. Und darum sollen erstlich die Priesterschaft alle Sünde und unschambare Laster abstehen und, hinfüran die Füllerei und Schenckhäuser meiden, kein böss Exempel geben, sonder sich mit ihrem Gebet zu! dem Allmächtigen kehren, für das Volk bitten, die | Gemein dahin weisen, führen und vermahnen, auf! dass sie sich in die Gnad des Allmächtigen geben, der Sünde und Missethat, so. sie in viel Weg thun, abstehen und dahin gedenken, dass Gott im alten und neuen Testament gedrohet, er wolle von wegen der Leut Sünde und Ungerechtigkeit mit viel Widerwärtigkeit, als nemblich mit Pesti lenz, Hunger und Krieg strafen, wie dann das Exempel an Kunig David und seinem Volk erzeigt [ worden und wiederumb, wer seine Gebot halten und seinen Willen erfüllen, dieselben hat er versichert, dass ihre Feind vor ihnen mit Forcht und Schrecken fliehen und einer zehen jagen solle. Demnach sollen wir zu dem allmächtigen Gott unser Hoffnung allein setzen und wo solches bei uns erfunden, dass wir den Allmächtigen in rechter Demut ersuchen und anrufen werden, dieweil die Hand Gottes mild ist und nicht verkürzt, so wird er uns über unsere Feind Glückseligkeit, Wohlfahrt, Sieg und dieselben zu überwinden gnädiglich verleihen von wegen der Ehr und Lob seines einigen Suns, unsers Herrn Jesu Christi. Dieweil des grausamen Tyrannen furnehmen den Namen Gottes und sein heiligen Namen zu vertilgen und auszureiten, des der Allmächtig verhüten und nicht geschehen lassen wölle.

Es sollen auch die Fürsten, Herrn, Ritterschaften und ander Stände, so unterthenigs Volk regieren oder in Verwaltung nahen, erstlich selbst dahin gedenken, damit sie Gott den Allmächtigen nicht erzürnen mit manigerlei Sünden, wie dann bisher in viel Weg beschehen und beschicht, dass sie selbst wider den Willen Gottes ein böses Leben mit übrigem Saufen und viel andern seltsamen bösen Lastern und ihren Unterthanen selbst böses Exempel und Beispiel geben. Und derhalben sollen die obern und niedern Stände solches sündlichs Thun abstehen, meiden und verhüten, auch ihre Unterthan dahin weisen, führen und endlich halten, dass sie den Freitag und andere Fasttag mit Fasten verhielten und an dem heiligen Sunntag in die Kirchen zu der Predigt des Wort Gottes, auch zu den heiligen Messen und andern christenlichen Andachten zu hören, versammleten und die Feiertag als nemblich unser Frauen Tag und anderer Apostel Tag, dieselben auch verhalten, also damit man an denselben Tagen die Schenkhäuser und Kreischen mit Zechen und Trinken vor der Mess oder Singzeit meide und sich alle in dieser Dumut verhalten. Es soll auch ein Jeder aus allen Ständen mit seinen Unterthanen auch im Haus mit seinem Gesindt frühe und Abends niederknieen, den allmächtigen Gott anrufen und bitten und wo wir uns alle der-massen verhalten, so wird uns der allmächtig Gott wieder diesen Erbfeind Sieg verleihen und geben.

Und dieweil dann kun. Mt. durch mannigfaltig Anlangen und Erzählen an die Stand der Cron zu Beheim auch an die andern Lande dieser Cron zugehörig begehrt hat, damit sie sich eintrachtiglich umb ein wirkliche beharrliche Hilf vergleichten und bewilligten, auf dass die kun. Mt. dea Ständen des heiligen Reichs, so jetzo auf künftigem Reichstag zu Speier versammlet, von wegen furderlicher Handlung möchte anzeigen die löblich Einigkeit und Vergleichung, so die kun. Mt. bei seinen Unterthanen erhalten und ausgericht. Demnach ist von uns allen Ständen des Kunigreichs Beheim, Markgrafthum Märhern, Herzogthum Schlesien und beider Lausitz bewilligt worden.

Item, alle Stände aus oberzelten Landen, Fürsten, Herrn, Ritterschaften, die von Prag und andere Stadt, Äbt, Pröbst, Prälaten, Nunnen oder Closterjungfrauen, Priester, Pfarrer, so auf den Pfarrhöfen sitzen, und andere Clöster, Magister, Collegiaten, die da Landgüter und Cammergilt in einem jeden Land haben. Dergleichen die Stadt unter der Losung, auch die Mannschaften, Freisässen oder Freihöfer sollen ihre Güter betheuern oder schätzen und Bekenntnussbrief unter, ihren Sigiln geben und solches auf ihr Gewissen nehmen, dass sie ihr Gut recht geschätzt haben. Wo aber Jemands kein eigen Sigil hätte, derselb mag ein andern Herrn oder Adelsperson erbitten, dass er sein Sigil, doch ihme ohn Schaden zudruck und solche Bekanntnuss sollen den Personen in Kreisen oder Flecken, so von der Landschaft darzu erkiesst und erwählt, zugestellt werden; nemblich zwischen hinnen und Lichtmess erstkünftig. Was aber die Präntler belangt, so von ihren Herrn Frist hätten, die sollen von solcher Schätzung oder Steuer befreit sein. Und also soll ein jeder neben solcher Betheuerung oder Schätzung von einem Tausend Schock Groschen zehen Schock Groschen beheimisch geben nach Gelegenheit der Gröss oder Klein eines jedlichen Guts.

Auch alle diejenigen, so Geld auf Zins und davon Genuss hat, sollen sich auch dermassen, wie oben gemelt, verhalten; jedoch wo etlich wären, so Verschreibung auf diejenigen Personen hätten, den sie das Geld geliehen, also dass sie die Steuer oder Gab für dieselben entrichten sollen, solche Verschreibung sollen die Aufleger ihnen mit nichte in keinen erdachten Weg zu Behelf nehmen, sonder selbst von dem Zins die Steuer entrichten bei Verlierung der Hauptsumma, so dann halber Theil kun. Mt. Cammer und der ander halb Theil den Land verfallen sein solle.

Was aber den gemeinen Mann und die Unterthanen belanget, derselben Güter sollen auch betheuert oder geschätzt werden, also dass sie allweg von einem Schock Groschen beheimisch einen beheimischen Groschen geben sollen, auch diejenigen so nicht häuslich gesessen, als das Ingesindt, so in kuniglichen oder Herrn Städten, Märkten und Dörfern wohnhaft, dieselben sollen dergleichen soviel thun von ihren betheuerten Gütern als die Hausgesessenen, je allweg von einem Schock Groschen ein beheimischen Groschen geben und entrichten. Solche Anlag und Schätzung sollen die Herrn, Ritterschaft und die von Städten oder ihre Verweser durch schriftliche Bekanntnuss furbringen, was sich allenthalben in Städten, Märkten und Dörfern in einer jeden Herrschaft neben der betheuerten Schätzung für ein Summa erlauf, damit solches alles in der Bekanntnuss vermeldet und denjenigen Personen, so darzu erkiesst, übersendet und zugestellt werden. Und solche Be-kanntnussbrief sollen bei den Raittung von den erkiessten Personen, wann sie der Landschaft Raittung thun, fürbracht werden, und zu solcher Schätzung Einbringen sollen in allen Flecken und Landen erkiesste Personen verordnet sein und dieselben sollen sich in einem jeden Kreis nemlich auf den Tag Fabiani und Sebastiani verfügen zu Empfahung der Bekanntnussbrief, als in Grätzer Kreis zu Künigengrätz, in Krudeimer Kreis zu Krudeim, in Zaslauer Kreis zu Zaslau, in Kaursimer Kreis zu Kaursim, in Pechiner Kreis zum Tabor, in Prachiner Kreis zum Pisseg, in Miltauer Kreis zu Seltzan, in Pilsner Kreis zu Pilsen, in Sozer Kreis zu Soz, in Rogkoner Kreis zu Rogkonik, in Potwirder Kreis zu Peraun, in Schlanauer Kreis zu Schiana, in Leitmeritzer Kreis zu Leitmeritz, in Puntzler Kreis zu Limburg. Und wo Jemands zwischen dieser Zeit und Lichtmess sein Bekanntnussbrief den Einnehmern der Steuer nicht zuschicket oder übersendet, alsdann sollen die ermelten Einnehmer dasselbig Gut schätzen und neben ihrer Betheuerung soll ein jeder pflichtig sein, dasjenig zu geben und entrichten unter hienach benannten Peenfall. Es soll auch den Einnehmern in einem jeden Kreis so lang sie an der Steuer sitzen alle Tag von dieser Steuer als nemblich den höhern Ständen je allweg einer Person dreissig beheimisch Groschen und den von Städten zehen beheimisch Groschen gegeben und die halb Summa soll denselben erkiessten Personen Inhalt der Schätzung von allen dreien Ständen auf erstkünftig Lichtmess abgelegt und passiert werden, aber die Unterthanen sollen ihren halben Theil auf Mitfasten geben und den andern halben Theil aller Schätzung mehrgedachten von Ständen erkiessten Personen auf Laurentii erstkünftig, nemblich unter diesem Peenfall entrichten. Wo Jemands diese Steuer, so von allen Ständen bewilligt, den ersten oder andern Theil auf gemelte Zeit nicht gab und den erkiessten Personen in den erzählten Flecken zustellet oder von seinen Unterthanen nicht einbrächt, so soll sich auf einen jeden solchen der Cammerer in sein Gut einführen; wo aber nach Einführung des Cammerer dieselben Personen in vierzehen Tagen sein Steuer nicht erleget oder in die Possidenz nicht einlassen wollt, alsdann soll auf diejenigen ein Schütz- oder Schermbrief gegeben werden; und die Einnehmer der Steuer sollen sich mit dem Cammerer umb denselben Schützbrief in das Gut einlassen, dasselbig inhalten und geniessen so lang, bis die Steuer, so er oder seine Unterthanen zu thun von dem Einkummen des Guts sambt allem Schaden und Darlegen eingebracht wurde.

Was aber die Personen belangt, so nicht Landgüter hätten, allein bar Geld auf Briefen oder Verschreibungen und nicht an Nutzungen, auf dieselben sollen die erkiessten Personen oder Steuermeister von den Ambtleuten der Landtafel Versteckbrief nehmen und wo sich Jemands von solcher Versteckung sonderlich in seinem Haus bergen wollt, alsdann soll derselb Herr oder das Recht, darunter er gesessen, schuldig und pflichtig sein in seinem Haus auch den Wirth in eines Herrn Haus verstecken als nemblich in Glüb nehmen und Inhalt der Versteckung verhalten, jedoch allein jetzt dieser Zeit zu der bewilligten Hilf kun. Mt. wider den Türken.

Es sollen auch die Einnehmer der Steuer den Ambtleuten von wegen des Cammerer nicht mehr geben, allein was man sonst in demselben Creis gewöhnlich für ein Ladung und den Ambtleuten bei der Landtafel gibt, dergleichen den Burggrafschaften Pragerischen Ambtleuten soll man geben umb ein Schütz oder Schermbrief zweeundzwaintzig Groschen beheimisch, umb ein Versteckbrief zehen Groschen beheimisch und umb die Versteckung fünfzehen Groschen beheimisch.

In diesem Landtag sollen Personen aus allen dreien Ständen der Cron Beheim erwählt oder erkiesst werden, welche sich zu unser Frauen Lichtmess auf das Schloss Prag verfügen sollen, soferr es dieselbig Zeit zu Prag nicht sturb, wo aber allhie ein Sterb wäre, alsdann sollen sich dieselben zu Kuttenberg versammlen und finden lassen. Es sollen auch die Gesandten aus dem Markgrafthum Märhern, Herzogthum Schlesien, beider Lausitz, dergleichen aus der kun. Mt. Erblanden daselbst erscheinen und mit ihnen bringen die Summa aller Schätzung oder Betheuerung der Landgüter oder derselben Unterthanen und durch dieselben Personen alles übersummirt, überschlagen und bewegt werden, was ein jedes Land Kriegsvolk zu Ross uns Fuss umb sollche Summa mit aller Notturft, das nemblich Geschütz, Kugel und Pulver, Büxenmeister, Wägen und Ross auch wie lang im Feld unterhalten; wo es aber für nothturftig angesehen, dass man solches Volk länger unterhalten, alsdann mag die kun. Mt. derhalb den Ständen und obgemelten Landen einen Landtag ausschreiben, und solche Notturft anzeigen und fürtragen lassen.

Item, also soll in allen diesen Landen das Dienstoder Kriegsvolk einträchtiglich besoldet werden, damit ein Land über das andere mit der Besoldung nicht überhöcht. Auf ein gerüst Pferd soll man geben ein Monat zehen Gulden rheinisch, einem geringen Pferd sechs Gulden rheinisch und einem Fussknecht vierthalben Gulden rheinisch, einen Gulden per vierundzwanzig beheimisch Groschen und ein Groschen per sieben Putschendel gerechnet.

Item, zwölf reissig Pferd und funfundzwainzig Fussknecht sollen ein Wagen haben und auf einem jeden Wagen zwo Hackenbüchsen sambt aller Notturft auch dabei zwen Knecht und zwen Reitsättel und was auf ein gering Pferd gehörig und die zwei hindern Wagen-Ross sollen besoldt werden, je allweg auf ein Pferd sechs Gulden rheinisch für ein Monat; wo aber Jemand unter zwölf gerüsten oder geringen Pferden hätte und für sich selbst ein Wagen haben wollt, das mag ein jeder thun, jedoch soll er haben zu demselben Wagen ein Hackenbüchsen und ein Knecht sambt aller Notturft, was auf ein gering Pferd gehörig, und derselb soll nur allein auf ein hunders Pferd besoldet sein ein Monat sechs Floren rheinisch.

Item, ein jeder Zehent soll haben ein guten Spiesser-Harnisch, ein Pafesen oder Tartschen, wie es sich gebührt mit Riembwerch und aller Notturft, so zu dem Beschluss der Pafesen gehört.

Item, ein jedes Land soll sein eigen Hauptmann haben, wer aber der obrist Hauptmann sein solle, derhalben sollen sich alle Stände dies Kunigreichs auf diesem Landtag mit der Lande Gesandten vergleichen und derselb soll aus diesem Kunigreich oder derselben zugehörigen Landen sein.

Item, die Versammlung des Kriegsvolks soll besehenen auf Mitfasten zwischen Skalitz und Hollaitsch, daselbst soll ein jeder Hauptmann mit seinem Kriegsvolk so ihme untergeben oder befolhen zu Ross und Fuss aus einem jeden Land sich finden lassen und beschrieben werden.

Item, die Reiter und Fussknecht sollen ihrem Rottmeister unterthänig und gehorsam sein und die Rottmeister ihren Hauptleuten und dem Obristen Jedermann.

Es sollen auch der Obrist sammt allen andern gemelten Hauptleuten und Rottmeistern ein sonder Aufsehen haben, erstlich, damit das schädlich Trinken, überflüssige Füllerei, auch Gotteslästerung, ungebührlich Weiber, dergleichen auch alle andere böse Laster und Sünde, so wider den allmächtigen Gott sein, im Heer oder Läger Niemands zugeben noch gestatt werde, sonder wer sich mit dermassen verhielte und solches übertrat, dieselben sollen nach aller Notturft gestraft werden.

Item, es sollen auch die Hauptleut Niemands einicherlei Schaden zu thun gestatten unter endlicher Straf, wo sie aber Jemands beschädigten, solches sollen sie bezahlen. Der Profiant halben sollen sich alle Hauptleute einträchtiglich mit einander vergleichen und etlich Personen erkiesen, die ein Aufsehen hielten, was dem Läger zugeführt, damit ein jedes Heer zugleich versehen werde.

Item, der obrist Feldhauptmann sammt andern von den Landen erkiessten Hauptleuten sollen im Läger Ordnung und Recht aufrichten, Priester halten, welche das Wort Gottes predigten und die heilig Messe celebriren.

Item, es soll auch bei gemelten erkiessten Personen, so die Steuer solcher Schätzung einnehmen, Fürsehung besehenen, damit sie über solche unser Bewilligung dasjenig Geld zu keinem andern thun ausgeben, sonder der obrist Feldhauptmann soll ein glaubwürdige Person verordnen, der da sei ein gebornen Beheim und ihn ein ziemliche gebührliche Besoldung geben. Derselb soll in Kreisen oder Flecken von den Einnehmern der Steuer die Summa empfahen und zu Händen nehmen; jedoch sollen dieselben Steuermeister oder Einnehmer kein Geld verpflicht sein hinauszugeben, allein sie haben dann zuvor von dem erkiessten Feldhauptmann ein Schreiben zu ihnen unter seinem Petschaft, was die Summa sein solle. Wo aber der Allmächtig auf den Obristen ein Krankheit verhänget oder dass er mit Tod verschiede oder sonst aus anliegender Notturft verrücken müsste, alsdann soll seines Statthalters Schreiben unter seinem Petschaft dermassen in dieser Notturft angesehen werden und sein Fürgang haben, als bescheh solichs Schreiben von dem Obristen und derjenig, so darzu verordnet, soll die Summa so er empfing oder einnehmb in kein andern Weg ausgeben, allein auf Dienstvolk und ander Kriegsnotturft, wie ihme dann solches von dem obristen Feldhauptmann befolhen und auferlegt wurde; jedoch soll der Obrist alle Monat mustern und was am Volk zu Ross und Fuss jeder Zeit abging, dassoll verzeichnet oder beschrieben werden, damit man weiss, was für ein Anzahl Kriegsvolk abgehet und ausstehet, und der Einnehmer und wiederumb solches Gelds Ausgeber soll schuldig und pflichtig sein, den erkiessten Steuermeistern in Kreisen Reitung zu thun, wohin und zu was Notturft er solch Geld auf Befelh des Obristen ausgeben, sodann in ander Weg nicht beschehen sollte allein auf Kriegsnotturft, alsdann wann die Steuermeister solche Reitung empfahen, sollen sie wiederum auch von allen Einnahmen und Ausgaben gebührliche Reitung thun, denjenigen Personen, so von den Ständen darzu verordnet.

Item, für den obristen Feldhauptmann ist von allen vier Ständen der Cron Beheim und der andern zugehörenden Landen erwählt worden Herr Zdislaw Berka etc., obrister Landhofmeister des Kunigreichs Beheim und was gemelter Obrister handlen wollte zu Lob und Ehr des Allmächtigen auch kun. Mt. und diesen Landen zu gutem Nutz für sich nehmen, solches soll er thun und schliessen mit Rath und Vorwissen der Hauptleut, so dieser Cron unterworfen, auch anderer des Kunigreichs Beheim eingeleibten Landen Gesandten, zu wen er dann am teuglich und nützlich erkennen. Und diese Hilf auf dem Landtag wie obgemelt ist aus vorsteunder Noth wider den Türken bewilligt und soll sein der Cron Beheim und einem jeden Land ohn Schaden auch unvorgriffen der Gemein besunder Freiheiten, Privilegien, Gewohnheiten und Rechten jetzt und zu ewigen und künftigen Zeiten. Hernach folgen die erwählten Personen:

 

Aus dem Herrn Stand:

Herr

Johann Burggraf von Tonin.

"

Lassla von Lobkowitz.

   
 

Aus dem Stand der Herrn Ritterschaft:

Herr

Piram Copaun von Schwoikau.

"

Johann von Pitenz auf Tetchau.

   
 

Aus denen von Prag:

Herr

Mert von Pilkhau.

"

Hans Rech von Karlsperg.

   
 

Aus Grätzer Kreis:

Herr

Ernst Jilemnitzky von Aujescht und Cunitz.

"

Wenzel Dohalský von Dohalitsch.

"

Jacob Godermann.

   
 

Aus Krudeimer Kreis:

Herr

Bohuss Koska von Postubitz.

"

Sigmund Engl von Ranau.

"

Georg Franz.

   
 

Aus Zaslauer Kreis:

Herr

Heinrich Fürschiz von Nabdin.

"

Wenzel Sehusitzkhi von Nestan.

"

Andre Bakalari.

   
 

Aus Kaursimer Kreis:

Herr

Adam von Ritsan.

"

Schmil Meisl von Sesslumitz.

"

Niklas Prästikh.

   
 

Aus Pechiner Kreis:

Herr

Peter von Rosenberg.

"

Hans Tethauer von Tethau.

"

Niclas Hroschegkh.

   
 

Aus Brachauer Kreis:

Herr

Heral Kafkas von Rsitzan.

"

Hans Präfkhy von Präfy.

"

Georg Vetter Wakalari.

   
 

Aus Multauer Kreis:

Herr

Lassla Popl von Lobkowitz.

"

Schinil Hodiwofský von Hodiaw.

   
 

Aus Pulsner Kreis:

Herr

Lorentz Schligk von Holaitsch.

"

Dibisch Czernin von Kudeniz.

"

Sigmund Schosseg.

   
 

Aus Sozer Kreis:

Herr

Sebastian von der Weitmüll.

"

Jacob Spiern von Pretsnau.

"

Wenzel Prsibram.

   
 

Aus Rokhonitzer Kreis:

Herr

Albrecht Krakhauer von Colobrat.

"

Wenzel Chinzkhý von Chinitz.

"

Hans Benda.

   
 

Aus Potwirder Kreis:

Herr

Wolf der jüngst von Kreig auf Totschnigk.

"

Wenzel Pressler von Mittrowitz.

"

Hans Schütz.

   
 

Aus Schlanauer Kreis:

Herr

Johann von Waldstein auf Perutsch.

"

Peter Kodegg von Woinimt.

"

Jörg Wakelari.

   
 

Aus Leitmeritzer Kreis.

Herr

Johann Elltist von Aussti Erbfürschneider.

"

Albrecht Käpler von Sulebiz.

"

Georg Schkwikh.

   
 

Aus Puntzler Kreis:

Herr

Ernst von Kreig.

"

Georg Tetenzkhý von Teten.

"

Jacob Mrätzegkh.


Item, mit diesem Landtag gibt man Seiner kun. Mt. Macht, sammt den Herrn Ambtleuten und Landesbeisitzern auch der kun. Mt. Räth und denen von Prag von wegen der Artikel, was des obristen Feldhauptmann Besoldung, Leutnant Marschalch auch andere, so gemelter Obrister im Feld nottürftig, und was die Vergleichung der Münz belangend, die Anreiner und Gränitz dies Kunig-reichs Beheim, darin merkliche Eingrif beschehen, auch anderer Leut Gerechtigkeit halben zu handlen und besliessen. Und wann die Münz aufgericht wirdet, alsdann solle dieselb dermassen weiter nicht genommen werden, allein so lang kun. Mt. Anzug sein Fürgang hätte.

Relátorové z pánuov:

Petr z Rožmberka a na Krumlově, Jan z Vartmberka a na Zvířeticích, najvyšší purkrabie pražský, Zdislav Berka z Dubé na Lippém a Zákupí, královstvie českého a J. M. Kr. dědicuov najvyšší hofmistr a markrabství horních Lužic lantfojt, Jaroslav z Šelnberka a z Kosti na Hrádku nad Sázavou, najvyšší komorník královstvie českého, Volf starší Krajíř z Krajku na Nové Bystřici, najvyšší kancléř královstvie českého, Jan starší z Lobkovic a na Zbiroze, najvyšší sudí dvorský královstvie českého, Jan Bezdružický z Kolovrat na Kosatkách, Viliem z Valštajna na Rychmburce, Adam z Šternberka a na Zelené Hoře, Hendrych z Švamberka a na Bechyni, Hendrych svaté římské říše purkrabie v Mišni, hrabě z Hortnštajna a z Plavna, Jan mladší z Lobkovic a na Mašťově, Kašpar Pfluog z Rabštajna a na Bečově, Jan z Pernštejna a na Helfnštajně, Albrecht Šlik z Holejče, hrabě z Pasaunu na zámku kadaňském, najvyšší kamermejstr královstvie českého a markrabství dolních Lužic lantfojt, Viliem Švihovský z Rismberka a z Švihova, purkrabie karlštejnský a hofmistr dvoru krále J. M. v královstvie českém, Jeroným Šlik z Holejče, hrabě z Pasaunu a na Lokti, Volf z Gutštajna a na Petršpurce přiznal se listovně, Viliem z Valštajna a na Lomnici skrze Fridricha syna svého přiznal se, Jindřich Planský z Ziberka, Zikmund z Smiřic a na Skalách, Fridrich purkrabie z Donína na Benátkách, Volf Šlik z Holejče, hrabě z Pasaunu na Folknově, Lorenc Šlik z Holejče, hrabě z Pasaunu a na Rabštajně, Sebestian z Vejtmile a na Chomutově, Jan purkrabie z Donína, Jan starší Křinecký z Ronova a na Ledcích, Jan starší z Valštajna na Oujezdě, Ondřej Ungnod z Suneku a na Hluboké, Bohuše Kostka z Postupic a na Litomyšli, Ludvík Zajímač z Kunštatu, Viliem z Vartmberka, Volf mladší Krajíř z Krajku na Točníku skrze najvyššího kanclieře přiznal se, Arnošt Jilemnický z Oujezdce, Viliem Křinecký z Ronova, Adam z Říčan skrze najvyššího komorníka, Hynek Žampach z Potnštajna, Ladislav Popel z Lobkovic a na Chlumci, Ludvík Bezdružický z Kolovrat, Jan mladší z Valštajna na Peruci skrze Jana mladšího z Lobkovic přiznal se, Jan Adrspach z Dubé a z Lippého a z Náchodu, Arnošt Černčický z Kacova, Albrecht z Valštajna na Tuřím, Jaroslav Vranovský z Valdeka, Joachym z Bibrštajna, z pánuov.

Relátorové z vladyk:

Jan Bechyně z Lažan a na Pičíně, najvyšší písař královstvie českého, Jiřík z Gerštorfu na Cholticích, podkomoří královstvie českého, Šebestian Markvart z Hrádku, purkrabie karlštajnský, Jan Litoborský z Chlumu na Pecce, purkrabie kraje hradeckého a podkomoří králové Její Mti. v královstvie českém, Karel Dubanský z Duban a na Liběšicích, Kuneš Bohdanecký z Hodkova a na Žlebích, Viliem Přech z Čestic, Adam Řepický z Sudoměři, Jiřík Vachtl z Pantenova na zámku lyském, hajtman hradu pražského, Piram Kapoun z Svojkova, Jan Muchek z Bukova, Jan Byšický z Byšic, purkrabie hradu pražského, Jaroslav Sekerka z Sedčic, fursuchar zemský, Jan jinak Ješek z Strojetic na Řesanicích, Vácslav Žeušický z Nestajova, Mikuláš Bechyně z Lažan, Volf z Vřesovic na Doubravské Hoře, Jan z Lungvic, Bernart Žeušický z Nestajova, Vácslav Pětipeský z Krásného Dvoru, Jindřich Beřkovský z Šeběřova, Jan Beneda z Nectin, Jiřík Dlask ze Vchynic, Vácslav Dlask ze Vchynic skrze Jindřicha Beřkovského, Jan z Sobětic, Hanuš z Fictum, Zdeslav Tluxa z Vrabí, Jiřík Budský z Varnstorfu, Viliem Vosečanský z Vosečan skrze Jaroslava Sekerku, Martin Jan z Jenu, Mikuláš Rendl z Oušavy, Jan Opyt z Maličína, Jakub Hruška z Března, Gabriel Klenovský ze Ptení, z vladyk, a Pražané všech tří měst pražských i jiní poslové z měst též se k relací přiznali. A na tomto sněmu byli jsou s plnú mocí vyslaní z markrabství moravského z stavu panského: Hynek Bruntálský z Vrbna, Jindřich Mezeřický z Lomnice, Viliem Kuna z Kunstatu, Jan z Lichtnštajna, Puota z Ludanic. A z rytieřstva: Viliem z Víčkova, najvyšší hofrychtéř markrabstvie moravského, Mikuláš z Víčková, Voldřich Četrys z Kynšperku, Jan Zahrádecký z Zahrádek. Z měst: Šebestian Nydrle z Holomúce, Mat. Munka z Brna. Poslové z knížectví slezských: duostojný pan Balcar, biskup vratislavský, Daniel Štenk licenciat, Gottfried Adlspach, Hanuš Pokvic z Vratislavě. Poslové z markrabství Horních Lužic: Voldřich z Nestvic, doktor Mikuláš Šernhaus, z měst téhož markrabství: Franciscus Kyryg, doktor z Budešína, z Gerlice mistr Jan Hos a Nesenus syndikus licenciat z Žitavy, Franciscus Baer z Lubna. Poslové z markrabstvie Dolních Lužic: Hons Rodštok, od pánuov prelátuov, pánuov a rytieřstva a z měst: .....


[Jméno vynecháno] licenciat kanclieř páně Jeronýma z Bibrštajna.

Dokonán a zavřín jest tento sněm léta 1541 v sobotu před božím narození jinak na štědrý večer.




Přihlásit/registrovat se do ISP