18

Die nachstehend angeführten Personen haben
sich bei der Volkszählung zur deutschen Nationa-
lität (völkische Zugehörigkeit) bekannt. Diese An-
gaben wurden jedoch im Volkszählungsverfahren
und anläßlich der Verarbeitung der Volkszählungs-
ergebnisse durch das statistische Staatsamt nicht
beachtet, sondern es wurde in vielen Fällen im Ge-
gensatz und im Widerspruch zu den Angaben der
betroffenen Personen an Stelle der von ihnen an-
gegebenen deutschen Nationalität (völkische Zu-
gehörigkeit) eine andere Nationalität, in den mei-
sten Fällen die sogenannte "mährische Nationa-
lität" angegeben.

Im einzelnen bringen die Interpellanten Folgen-
des vor:

Homola  Emil in Kauthen (Kouty)
hat sich bei der letzten Volkszahlung im Jahre 1930
zur deutschen Nationalität (völkische Zugehörig-
keit) bekannt. Auf sein Verlangen hat der Zäh-
lungskommissär Vacula diese Eintragung durch-
geführt. Emil Homola ist von einer Änderung
dieser Angaben seitens der Behörde nichts bekannt.
Trotzdem hat das statistische Staatsamt mit Be-
scheid vom 29. Jänner 1936, Zahl B-2193-23/
1/36 dem Betroffenen bekanntgegeben, daß er am
1. Dezember 1930 in der Gemeinde Kouty Nr. 146
gezählt wurde und daß im Konskriptionsbogen als
seine Nationalität "mährisch" angegeben ist.

Jarosch Anton in Krawarn (K r a-
vaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der
beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
wortbescheid des statistischen Staatsamtes ist vom
10. Februar 1936 datiert und trägt die Geschäfts-
zahl B-2193-5/2-1936.

Kotzian Anton in Krawarn (Kra-
vaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der
beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
wortbescheid des statistischen Staatsamtes ist vom
22. Jänner 1935 datiert und trägt die Geschäfts-
zahl B-2193-18/1-36.

Lefenda Johann in Krawarn (Kra-
vaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der
beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
wortbescheid des statistischen Staatsamtes trägt
die Geschäftszahl B-2193-23/1-36.

Lehnert in Krawarn (Kravaøe).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 12.
Feber 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
B 2193-8/2-36.

Machon Jakob in Groß - Hoschütz 
Nr. 57 (Velké Hoštice). Hier liegt derselbe Tat-
bestand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt
Novotny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes ist vom 31. Dezember 1935 datiert
und trägt die Geschäftszahl B 2193-27/12/35.

Newrzell Hedwigin Groß-Hoschütz
(Velké Hoštice). Hier liegt derselbe Tatbe-
stand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt No-
votny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes ist vom 30. Dezember 1935 datiert und
trägt die Geschäftszahl B 2193-27/12-35.

ProkschRichard, Landwirt in Groß-
Hoschütz (Velké Hoštice). Hier liegt der-
selbe Tatbestand vor; der beteiligte Zählkommissär
heißt Novotny. Der Antwortbescheid des statisti-
schen Staatsamtes ist vom 19. Dezember 1935 da-

tiert und trägt die Geschäftszahl B-2193-17/
12-35.

Peterek Franz in Kauthen (Kouty).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwort-
bescheid des statistischen Staatsamtes ist vom 24.
Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
Z-2193-21/I-1936.

Peterek Albert, Gastwirt in Kra-
warn (Kravaøe). Hier liegt derselbe Tatbe-
stand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt
Novotny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes trägt die Geschäftszahl B 2193-16/
1-36.

Peterek Heinrichin Krawarn Nr. 283
(Kravaøe ). Hier liegt derselbe Tatbestand vor;
der beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der
Antwortbescheid des statistischen Staatsamtes ist
vom 12. Feber 1936 datiert und trägt die Ge-
schäftszahl B 2193-8/2-36.

Stiborsky Angela in Groß-Hoschutz 
(Velké Hoštice). Hier liegt derselbe Tatbe-
stand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt No-
votny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes ist vom 16. Jänner 1936 datiert und
trägt die Geschäftszahl B-2193-14/1-36.

Skrobanek Hedwig in Groß-Hoschütz
(Velké Hoštice). Hier liegt derselbe Tatbe-
stand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt No-
votny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes ist vom 27. Jänner 1936 datiert und
trägt die Geschäftszahl B-2193-27/12/35.

Thimel Josef in Krawarn Nr. 676
(Kravaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor;
der beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der
Antwortbescheid des statistischen Staatsamtes ist
vom 3. Feber 1936 datiert und trägt die Geschäfts-
zahl B 2193-23/1-36.

Weczerek Franz in Krawarn (Kra-
vaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der
beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
wortbescheid des Statistischen Staatsamtes ist
vom 20. Jänner 1936 datiert und trägt die Ge-
schäftszahl B-2193-16/1/36.

Willaschek Franz in Kauthen (Kou-
ty). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der be-
teiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
wortbescheid, des statistischen Staatsamtes ist
vom 3. Feber 1936 datiert und trägt die Geschäfts-
zahl B-2193-18/I-1936.

Zidek Paul in Krawarn (Kravaøe).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 29.
Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
B-2193-27/1-36.

Zidek Alois in Krawarn (Kravaøe).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 3. Fe-
ber 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl B-
2193-31/1-36.

Gesierich Karl in Krawarn Nr. 572
(Kravaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor;
der beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der
Antwortbescheid des statistischen Staatsamtes ist
vom 29. Jänner 1936 datiert und trägt die Ge-
schäftszahl B 2193-27/I-36.


19

GuldaFranz inKrawarn (Kravaøe).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 24.
Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
B-2193-21/I-1936.

Gebauer Johann i n Groß-Hoschütz
(Velke Hoštice). Hier liegt derselbe Tatbe-
stand vor; der beteiligte Zählkommissär heißt No-
votny. Der Antwortbescheid des statistischen
Staatsamtes ist vom 31. Dezember 1935 datiert
und trägt die Geschäftszahl B-2193/27/12-35.

Hahn Valentin in Krawarn Nr. 605
(Kravaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor;
der beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der
Antwortbescheid des statistischen Staatsamtes ist
vom 29. Jänner 1936 datiert und trägt die Ge-
schäftszahl B 2193/27/I-36.

Homola Josef in Kauthen (Kouty).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 22.
Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
B-2193-18/I-1936.

Josef Jusek inKrawarn (Kravaøe).
Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der beteiligte
Zählkommissär heißt Novotny. Der Antwortbe-
scheid des statistischen Staatsamtes ist vom 29.
Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäftszahl
B-2193/27/1-36.

Scheffczik Alfred in Krawarn (Kra-
vaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor; der
beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der Ant-
\vortbescheid des statistischen Staatsamtes ist vom
21. Jänner 1936 datiert und trägt die Geschäfts-
zahl B-2193-18/I-1936.

Schaffranek Johann in Groß-H o-
schütz (Velke Hoštice). Hier liegt der-
selbe Tatbestand vor; der beteiligte Zählkommis-
sär heißt Novotny. Der Antwortbescheid des sta-
tistischen. Staatsamtes ist vom 31. Dezember 1935
datiert und trägt die Geschäftszahl B-2193-27/
12-35.

Spruch Richard inKrawarn Nr. 98
(Kravaøe). Hier liegt derselbe Tatbestand vor;
der beteiligte Zählkommissär heißt Novotny. Der
Antwortbescheid des statistischen Staatsamtes ist
vom 28. Jänner 1936 datiert und trägt die Ge-
schäftszahl B-2193-23/I-1936.

Michaltzikin Groß-Hoschütz (Velke
Hoštice) erklärt, er habe sich bei der letzten
Volkszählung im Jahre 1930 als auch im Jahre
1921 zur deutschen Nationalität (völkischen Zuge-
hörigkeit) bekannt und seine Kinder zum Besuche
einer deutschen Schule angehalten. Er berichtet
am 22. März 1936: "Nunmehr wurden aber die
Kinder aus der deutschen Schule ausgewiesen mit
der Begründung, daß meine Muttersprache "tsche-
chisch" gewesen sei - laut angeblicher Rückfrage
beim staatlichen Amt in Prag. Ich betone hiezu
jedoch ausdrücklich, daß da bestimmt ein Irrtum
vorliegt. Mein Bestreben geht dahin aus, meinen
Kindern, eine deutsche Schulbildung angedeihen zu
lassen, desgleichen sie im deutschen Geiste zu er-
ziehen - zu welchem ich mich wohl als "Deut-
scher" berechtigt glaube".

Machon Jakob in Groß-Hoschütz
(Velke Hoštice) hat sich bei der letzten

Volkszählung im Jahre 1930 als auch im Jahre
1921 zur deutschen Nationalität (völkischer Zuge-
hörigkeit) bekannt. Auf sein Ansuchen beim sta-
tistischen Amt wurde ihm mitgeteilt, daß er mäh-
risch eingetragen sei.

Gebauer Johann in Groß-Hoschütz
Nr. 53 (Velké  Hoštice ) hat sich bei der letz-
ten Volkszählung im Jahre 1930 als auch im Jahre
1921 zur deutschen Nationalität (Völkische Zuge-
hörigkeit) bekannt. Auf sein Ansuchen beim sta-
tistischen Amt wurde ihm mitgeteilt, daß er mäh-
rischer Nationalität sei.

An nachstehende Parteien hat das statistische
Staatsamt mit den Bescheiden Zahl B 2193-3l/
1-36, B 2193-10/3-36, B 2193-12/3-36, B 2193
-12/3-36, B 2193-19/3-36, B 2193-5/3-36
keine Auskünfte über die Eintragung in die Kon-
skriptionsbögen erteilt; es hat vielmehr die Ge-
suche mit folgender gleichlautender Begründung
abgewiesen:

"K Vasemu pøínosu z......t. r. sdìlujeme

Vám, že žádosti o osvìdèení národnosti ze sèítání
lidu v r. 1930 nemùžeme vyhovìti, ježto jsme se
pøesvìdèili, že jde o organisovanou akci; pro úèely
naznaèené v nìkterých žádostech osvìdèení o ná-
rodnosti není tøeba a vyøizování žádosti zdejší
úøad pøíliš zatìžuje. Pøiložený kolek za 8 Kè zá-
roveò vracíme":

Weczerek Alois in Krawarn (Kravaøe) Nr. 288,
Weczerek Heinrich in Krawarn (Kravaøe),
Sliwka Richard in Bolatitz (Bolatice) Nr. 47,
Schimetzek Anton in Krawarn (Kravaøe),
Weczerek Paul in Krawarn (Kravaøe),
Bardon Johann in Krawarn (Kravaøe),

Ferner fühlen sich nachstehende Personen durch
den Vorgang bei der Volkszählung heute noch be-
schwert; sie haben alle angegeben, daß sie der
deutschen Nationalität (völkische Zugehörigkeit)
angehören:

Friedrich Jurzek und Emilie in Klebsch Nr. 26,

Benna Franz in Klebsch Nr. 77,

Kudlik Josef und Berta in Klebsch Nr. 28,

Klimek Katharina in Klebsch Nr. 136,

Urbansky August in Klebsch Nr. 18,

Benna Alois und Marie in Klebsch Nr. 76,

Woch Franz in Klebsch Nr. 4,

Wiltsch Elisabeth in Klebsch Nr. 137,

Tietz Franz in Klebsch Nr. 17,

Woch Marie in Klebsch Nr. 4,

Neborowsky Franz in Klebsch Nr. 130,

Neborowsky Paul in Klebsch Nr. 13,

Stanjura Johann in Klebsch Nr. 117,

Borsutzky Emil in Klebsch Nr. 129,

Wiltsch Johann in Klebsch Nr. 59,

Lusar Familie in Klebsch Nr. 12,

Chalupa Franz in Klebsch Nr. 23,

Chalupa Marie in Klebsch Nr. 23,

Schuppik Josef in Klebsch,

Jurczek Franz II in Klebsch Nr. 71,

Slanina Anton und Auguste in Klebsch Nr. 111,

Mikolaisky Johann in Klebsch Nr. 106,

Schaffartzik Josef in Klebsch,

Fallesch Katharina in Klebsch Nr. 70,

Possei Josef in Klebsch Nr. 58,

Schuppik Josef in Klebsch Nr. 88,

Dehmann Johann in Klebsch Nr. 48,

Jurzek Franz III in Klebsch Nr. 3,


20

Harasim Alois in Klebsch Nr. 138 und
Harasim Robert in Klebsch Nr. 142.

Die Einvernahme dieser Personen als Zeugen ist
im Interesse der Klarstellung des Sachverhaltes
dringend geboten.

Die mangelhaften Volkszählungsergebnisse ha-
ben sich auch in religiöser Hinsicht ungünstig aus-
gewirkt.

Am 11. Mai 1930 hat eine Abordnung aus den
Gemeinden Krawarn und Kauthen beim Herrn
Weihbischof Staviel vorgesprochen und überdies
dem Herrn Erzbischof von Olmütz zur Kenntnis
gebracht, daß die katholische Bevölkerung des
Hultschiner Gebietes schwer darunter leidet, daß
die Lesung von deutschen Messen im Hultschiner
Gebiet eingeschränkt wurde. An diesen Vorgängen
trägt ebenfalls das Ergebnis der Volkszählung die
Schuld, das auf sehr zweifelhaften Grundlagen be-
ruht. In dieser Frage hat auch im Feber 1936 eine
Abordnung beim Ministerium des Innern in Prag
vorgesprochen. Diese Abordnung erklärte Herrn
Sektionschef Dr. Prokop, daß sich in den Gemein-
den Krawarn und Kauthen auf Grund der vorge-
legten Erklärungen mindestens 80% der Bevölke-
rung zur deutschen Nationalität (völkischen Zuge-
hörigkeit) bekannt haben.

Hier handelt es sich keineswegs um unentschei-
dende Einzelfälle, sondern um schwerste Mängel
bei der Volkszählungspraxis und bei der Verarbei-
tung der Ergebnisse der Volkszählung durch das
statistische Staatsamt. Es ist den Interpellanten
nicht bekannt, wer an diesen Zuständen die Schuld
trägt, es ist aber Aufgabe der Regierung, diese
Vorfälle aufzuklären, wenn nicht die künftige
Volkszählung in ihrer Reinheit und Wahrheit
durch eine solche Praxis erheblich gefährdet wer-
den soll; denn es besteht der dringende Verdacht,
daß zwischen dem Zeitpunkte der Abgabe der Er-
klärungen über die Nationalität und der entgülti-
gen Verarbeitung des Zählungsmaterials irgendwie
von unbekannten Tätern an dem Volkszählungs-
material in gesetzwidriger Weise Änderungen,
wenn nicht sogar bewußte strafbare Fälschungen
vorgenommen wurden.

Wir stellen daher an die Regierung und den
Herrn Ministerpräsidenten die Anfrage:

1. Ist die Regierung und der Herr Ministerprä-
sident bereit, den in dieser Interpellation gerügten
Sachverhalt durch eine objektive Untersuchungs-
kommission erheben zu lassen ?

2. Ist die Regierung bereit, darüber Aufklärung
zu geben, aus welchem Grunde die Angaben der
Parteien bei der Volkszählung und die Auskünfte
des statistischen Staatsamtes miteinander hin-
sichtlich der Anführungen über die Nationalität
(völkischer Zugehörigkeit) im Gegensatz und im
Widerspruch stehen?

3. Ist die Regierung bereit, bekanntzugeben, was
sie unter dem Ausdruck "mährische Nationalität"
versteht ?

4. Ist die Regierung bereit, die notwendigen Ga-
rantien zu schaffen, daß sich bei der nächsten
Volkszählung solche Mißstände, die geeignet sind,

das Ansehen unseres Volkszählungsverfahrens zu
gefährden, nicht wiederholen?

Prag, am 27. November 1936.

Ing. Karmasin,

Illing, Gruber, Jäkel, Birke, Dr. Zippelius, Fischer,

G. Böhm, Knorre, Kundt, Sandner, Hollube, Dr.

Eichholz, Sogl, Budig, Ing. Künzel, Ing. Lischka,

Dr. Kellner, May, Axmann, Dr. Hodina.

Рйтойп! гпёш аи 771/У.

Интерпеллящя

депутата д-ра С. А. Фенцика

Министру школъ и народнаго
проев щен;я

о директорахъ среднихъ русскихъ школъ
на Подкарпатской Руси.

1. Средняя, какъ и низшая школа,
имъетъ своей цЪлью служеше народу,
поэтому директоръ средней школы дол-
женъ быть не только опытнымъ педа-
гогомъ, воспитателемъ и администрато-
ромъ, но и быть изъ среды того народа,
д-втей котораго онъ воспитываетъ. Толь-
ко сынъ своего народа можетъ съ лю-
бовью относиться и понимать всЬ дви-
жешя души ребенка-своего ученика и
быть полезнымъ воспитателемъ въ духЪ
традиций родного народа.

2. Подкарпатская Русь имъетъ четыре
среднихъ школы-реальныхъ гимназш. Въ
двухъ изъ нихъ (въ ХусгБ и Берегов'Ь)
директора не карпатороссы. Въ Хустъ,
хотя гимназ1я и имЪетъ кромъ русскихъ
и чешсюе классы, назначеше директоромъ
не карпаторосса не можетъ быть оправ-
дано.

Въ Берегов'Ь, кромЪ русскихъ классовъ,
есть классы мадьярсюе, управляющееся
собственнымъ директоромъ. Такимъ об-
разомъ директоромъ русскаго отд-влетя
является не карпатороссъ, что оправдано
быть не можетъ.

3. Въ прошломъ вручеше управления и
руководства русской средней школой на
Подкарпатской Руси не карпатороссамъ
оправдывалось отсутств!емъ среди по-
ОГБДНИХЪ опытныхъ и квалифицирован-
ныхъ силъ. Въ настоящее время этотъ
мотивъ отпадаетъ, карпатороссы имЪютъ


21

достаточно своихъ силъ, квалифициро-
ванныхъ, опытныхъ и способныхъ занять
въ этомъ дорогомъ для народа дъл-в от-
в-Ьтственныя и для нихъ самой цълью
карпаторусской школы предназначенный
м'Ьста.

4. Вышеизложенное не касается лич-
ностей нын'Ьшнихъ директоровъ гимна-
зий въ ХусгЬ и Берегов'Б, а имъетъ прин-
цитальное значение: управлеше школой
для д"Бтей карпатороссовъ карпаторос-
сомъ.

I. Известно ли Господину Министру
объ указанныхъ ненормальностяхъ въ
русскихъ реальныхъ гимназ!яхъ въ Хуст-в
и БереговЪ?

II. Не считаетъ ли Господинъ Министръ
нужнымъ устранить эти ненормальности,
назначешемъ директорами русскихъ ре-
альныхъ гимназШ въ ХустЪ и Береговъ
карпатороссовъ ?

Въ П р а г -в, дня 28. января 1937 г.

От. РепсИс,

Dr. Branžovský, Ivák, Dr. Dominik, Trnka,Kut,
Jan Sedláèek, Ing.Protuš, Zvoníèek, Gajda, Dr.
Štùla, Dr. Novotný, Dr. Ing. Toušek, Ježek, Dr.
Domin, Chmelík, Dr. Wolf , Knebort, Špaèek,
Smetánka, Ноleèek, Ing. Schwarz.

Pùvodní znìní ad 771/VI.

Interpellation

des Abgeordneten Bruno Köhler
an die Regierung der ÈSR

über die ungesetzliche und willkürliche

Abweisung deutscher Zuschriften durch die

Landesfinanzdirektion in Prag.

Frau Auguste Hanemann ist eine 79jährige
Frau und bezieht laut Bescheid der Bezirksbe-
hörde vom 1. September 1931, Zl. 14/206/31 die
staatliche Altersunterstützung im Sinne des Ge-
setzes vom 21. März 1929 im Betrage von jähr-
lich 500.- Kè. Im Oktober des Jahres 1936 über-
siedelte Frau Auguste Hanemann aus Reichen-
berg nach Rosenthal I bei Reichenberg. Die Be-
zirksbehörde Reichenberg nahm mit Bescheid vom
9. November 1936 von dieser Übersiedlung Kennt-
nis. Am 8. November 1936 ersuchte Frau Auguste
Hanemann mittels Postkarte die Landesfinanz-
direktion in Prag um Kenntnisnahme ihrer
Adresseänderung. Frau Hanemann ist deutscher
Nationalität und lebt in einem Bezirk mit über-
wiegend deutscher Bevölkerung. Sie teilte ihre
Adresseänderung der Landesfinanzdirektion in
Frag in deutscher Sprache mit, da dies ihre Mut-
tersprache ist und sie keine andere Sprache be-
herrscht. Die Erledigung ihrer Eingabe an die Fi-
nanzlandesdirektion erfolgte in der Weise, wie es
aus dem folgenden Faksimile ersichtlich ist.

T0771_04-1.jpg

Anstatt die Adresseänderung zur Kenntnis zu
nehmen und der alten armen Frau die wenigen
K2 Altersunterstützung anzuweisen, antwortete
der den Akt bearbeitende Beamte der Landes-
finanzdirektion, indem er der 79jährigen Frau
schreibt: "Piš èesky!" Frau Hanemann wartet
noch im Jänner 1937 auf die gebührende Alters-

rente für das letzte Quartal 1936 im Betrage von
143.75 Kè.

Da das geschilderte Verhalten der Landesfi-
nanzdirektion in Prag der Verfassung und dem
Sprachgesetz zuwiderläuft, zudem auch in seiner
Form ungebührlich ist, und überhaupt geeignet
ist, den Feinden der demokratischen Republik


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