25
Sperre in dieser Hinsicht nicht erreicht wurde.
Eine verhältnismässig kurze Regenperiode mit
dem dadurch bedingten Mehrzulauf von Wasser
genfigte, um trotz der Talsperre in den Orten un-
terhalb derselben eine derartige Ueberschwem-
mung hervorzurufen, dass die Schadenshöhe die
früher ohne Talsperre verursachten Schäden weit
übersteigt.
Grosse Gebietsteile der Gemeinden Dfirnholz,
Neusiedl, Guldenfurth, Weisstätten, Unter Tanno-
witz, Muschau, Unter Wisternitz, Tracht, Pollau,
Millowitz, Pulgram, Prittlach, Neudek und Eisgrub
in den Bezirken Nikolsburg und Auspitz in einem
Qesamtausmass von nahezu 5000 Hektar sind
überschwemmt worden und ist dadurch die Aus-
sicht auf eine
Heu und Getreideernte fast gänz-
lich geschwunden. Der in diesen Gemeinden ein-
getretene Schaden, beziehungsweise Verlust an
landwirtschaftlichen Produkten trifft die dortigen
Landwirte umso schwerer, als diese Gebiete seit
ungefähr vier Jahren zu den durch die Trocken-
heit am meisten geschädigten Gebieten zu zählen
sind.
Die Bevölkerung ist ob des eingetretenen
Schadens auf das Aeusserste betroffen, da durch
die Ueberschwemmung des Wiesengebietes, nach-
dem der Feldfutterbau nicht eingeführt ist, die ge-
samte Frühjahrsfutterernte vernichtet erscheint.
Und doch sollte dieses Gebiet durch den Talsper-
rebau vor derartigen Ueberschwemmungen ge-
schützt werden. Die Vorstellungen bei der Tal-
sperreverwaltung, doch nicht ständig den Höchst-
stand an Wasser angesammelt zu halten, da da-
durch bei Eintreten von andauernden Regengüssen
die Aufnahme neuer Wassermengen nicht gewähr-
leistet erscheine, blieben unberücksichtigt. Allem
Anscheine nach scheint die Talsperre nur mehr
den Interessen des gewinnsüchtigen Motorboots-
besitzers dienen zu müssen und ist ihre volks-
wirtschaftliche Bedeutung als nebensächlich in den
Hintergrund gedrängt worden. Es wäre ansonsten
unverständlich, dass eine Talsperre von den Aus-
massen der Frainer Talsperre nicht im Stande
sein sollte, die durch die letzten Regenfälle beding-
ten Wassermengen aufzunehmen und den geregel-
ten Wasserablauf ohne Schäden für die am Unter-
lauf liegenden Gemeinden durchzuführen.
Der durch die letzte Ueberschwemmung ver-
ursachte Schaden wird vorläufig auf fünf Millionen
Kronen geschätzt. Dieser Schaden wäre nicht ein-
getreten, wenn nicht plötzlich die Schleusen um
cirka 40 cm gehoben worden wären, wodurch der-
artige Wassermengen das Thayabett anfüllten,
dass an den Einmündungen des regulierten Jai-
spitzbaches und der zum Teil regulierten Schwar-
za und Zwitta derartig katastrophale Rückströ-
mungen eintraten, dass das ganze oben bezeich-
nete Gebiet neuerdings Ueberschwemmungsgebiet
wurde.
Die Unterzeichneten stellen daher an die ge-
samte Regierung die nachstehenden Anfragen:
Ist die Regierung bereit,
a) eine genaue Untersuchung der unfachge-
mässen Bedienung der Stauanlage sowie der durch
dieselbe bedingten katastrophalen Auswirkungen
einzuleiten,
b) die entstandenen Schäden mit tunlichster
Beschleunigung erheben zu lassen und zu veran-
lassen, dass den Geschädigten im umfangreichen
Masse die erforderlichen Notstandsunterstützungen
sowie Steuerabschreibungen gewährt werden,
c) die Schuldtragenden zur Verantwortung zu
ziehen und zu veranlassen, dass der durch diese
Ueberschwemmungskatastrophe entstandene Scha-
den vergütet wird,
d) die Aufsicht der Stauanlage und deren Be-
treuung von Fachleuten ausüben zu lassen, um für
die Zukunft einer Wiederholung derartig grosser
Schäden vorzubeugen?
Prag, am 22. Juni 1936.
Sogl, Dr. Hodina,
Klieber, Dr. Eichholz, B. Fischer, Stangl, Franz
Nemec, Dr Jilly, E. Köhler, Jäkel, Kundt, Hollube,
lag. Peschka, Gruber, Knorre, Jobst, Ing. Lischka,
Obrlik, Ing. Künzel, Dr. Kellner, Birke, Budlg.
Původní znění ad 586/IX.
Interpellation
des Abgeordneten Benno Fischer
an den Minister für Post und
Telegraphenwesen
wegen Geldunterschlagungen des Land-
briefträgers Theodor Prochaska vom
Postamte Pohl (Polom) Mähren.
Der Landbriefträger Theodor Prochaska vom
Postamte Pohl (Polom) in Mähren hat Unterschla-
gungen grösseren Umfanges durchgeführt. Hie-
durch sind zahlreiche Personen und zwar vor
allem sozial schwächer gestellte empfindlich ge-
troffen worden. Unter den Geschädigten befinden
sich insbesondere folgende Personen:
1. Eduard Willert, Landwirt in Daub Nr. 18.
Schadensbetrag Kč 1116. 20,
2. Ferdinand Klösel, Hermitz Nr. 7, Schadens-
betrag Kč 1135. -,
3. Josef Nitschmann, Hermitz Nr. 6, Scha-
densbetrag Kč 463. 50,
4. Franz Michalek, Blattendorf Nr. 8, Scha-
densbetrag Kč 300. -,
5. Stefan Heger, Blattendorf Nr. 70, Schadens-
betrag Kč 226. 60,
6. Hans Glumpler, Blattendorf Nr. 35, Scha-
densbetrag Kč 2838. 35,
7. Alois Glumpler, Blattendorf Nr. 35, Scha-
densbetrag Kč 36. 75,
26
8. Viktor Kahing Blastendori Nr. 48, Scha-
densbetrag Kč 229. 75,
9. Johann Wahn, Blattondorf Nr. 30, Scha-
denbetrag Kč 2969. 80,
W. Jostt Heger, Btaltendorf Kr. 20, Scha-
derabetra« Kč 100. -,
lt. Josef Pofk, Blattendorf Nr. 60, Schadens-
belrac Kč 97. 30,
12. Josef Weiser, Hermitz Nr. 13, Schadens-
betrag Kč 234. 49,
13. Stramberský Franz, Hermitz Nr 2, Scha-
feftsbetrag Kč 280. -,
14. Klemner Gustav, Hermitz Nr. 47, Scha-
densbetrag Kč 400. -,
15. Arnold Kahlich, Daub, Schadensbetrag Kč
424. 70.
Diese Unterschlagungen haben bei der Bevöl-
kerung ungeheuere Erregung hervorgerufen. Selbst
wenn das Postärar nicht zum Ersatz verpflichtet
wäre, ist erne offizielle Aufklärung des Sachver-
taritos seitens des Pcwtnrinisterinms gegenüber der
ÖöftortHchkeit dringend geboten. Es muss auch
festgestellt werden, ob die Organe, die Über den
Briefträger die Aufsicht geführt haben, ihre Auf-
sichtspflicht voll erfüllt haben. Geschieht dies
nicht, besteht die Gefahr, dass das Postärar Scha-
den leidet. Es ist zu bedenken, dass einfache, arme
Leute die Beträge einem staatlichen Organe im
Vertrauen auf die staatliche Kontrollpflicht anver-
traut haben. Selbst wenn also keine Ersatzpflicht
des Postärars besteht, wäre es recht und billig,
wenn die schwor geasthääigten armen Leute we-
nigstens durch einen Liberalitätsakt teilweise ent-
schädigt werden würden.
Wir stellen daher an den Herrn Minister für
Post- und Telegraphenwesen die nachstehenden
Alltatgen;
1. Ist dem Herrn Minister dieser Saefcverhalt
bekannt?
2. Ist der Herr Minister bereit, den Sachver-
bah zn erheben?
3. Ist den Herr Minister bereit, gegen alle
Beamte, die Ihre Aufsichtsplicht vernachlässigt
Haben, das Diszipftnarverfahren einzuleiten?
4. Ist der Herr Minister bereit, dafür zu sor-
gen, dass sich ähnliche Fälle, die leider nicht ver-
einzelt dastehen, nicht wiederholen?
5. Ist der Herr Minister bereit, zu veranlas-
sen, dass die Geschädigten, denen ein Ersatzan-
spruch zusteht, befriedigt werden und falls ihnen
kein Ersatzanspruch zusteht, wenigstens im Libe-
rattttttswege und im Interesse des Ansehens des
Postärars ein Teilbetrag ihres Schadens vergütet
wird?
Prag, am 22. Juni 1936.
B. Fischer,
Klieber, Budig, Jäkel, Franz Němec, Birke,
Obrlík, Ing. Künzel, Dr. Jilly, Dr Eichholz, Kundt,
E. Köhler, Ing. Peschka, Hollube, Knorra, Stangl,
Sogl, Jobst, Ing. Lischka, Dr. Kaliner, Gruber.
Původní znění ad 586/X.
Interpellation
des Abgeordneten Ernst Köhler
an den Minister des Innern
wegen schikanösen Vorgehens des Ver-
treters des Polizelkommissariates in Kar-
bitz Bei einer Versammlung der Sudeten-
deutschen Partei, Vorsitzender Konrad
Henteln.
Am Sonntag den 24. Mai 1936 fand in Kafbitz
eine Schnlungstagung der Sudetendeatschen Par-
tei statt. Zu dieser Versammlung erschien ein Ver-
treter des Polizeikommissariates Karbitz. Nach
dem Vortrage des Hauptredners entwickelte sich
eine Wechsekede (Debatte). Der Vertreter der
Aufsichtsbehörde griff daraufhin in die Versamm-
lung ein und verlangte von jedem der Debatten-
redner den genauen Namen und seine genaue
Adresse.
Durch dieses ungesetzliche Verlangen behin-
derte dieser Vertreter des Pofizeikommissariates
die Debatte in einer Weise, die bei allen Anwesen-
den der Versammtcmg starke Beunruhigung aas-
löste. Das Vorgehen dieses Polizeibeartrten lässt
sich mit der Freiheit des Versammlungsrechtes
nicht mehr in Einklang bringen. Dadurch, dass
er m die Debatte eingriff, und jeden, der nur
einige Worte sprach, um Namen und Adresse frag-
te, wird der Eindruck einer geradezu demonstra-
tiven polizeilichen Bevormundung der anwesen-
den Mitglieder der Sudetendeutschen Partei her-
vorgerufen.
Wir stellen daher an den Herrn Minister des
Innern die nachstehenden Anfragen:
1. Ist der Herr Minister des Innern bereit, den
Polizeibeamten des Polizeikommissariates Karbitz
wegen seiner Behinderung der Debatte und der
Ueberspannung seiner polizeilichen Befugnisse zur
Rechenschaft zu ziehen?
2. Ist der Herr Minister des Innern bereit, da-
für Garantien zu schaffen, dass die Versammlun-
gen der Sudetendeutschen Partei künftighin nicht
mehr in ähnlicher Weise behindert werden?
Prag, am 21. Juni 1936.
E. Köhler,
Budig, Hollube, Knorre, B. Fischer, Ing. Lischka,
Dr. Eichholz, Kundt, Klieber, Ing. Peschka,
Gruber, Stangl, Sogl, Jäkel, Jobst, Birke, Franz
Němec, Dr.
Jilly, Obrlík, Dr. Kellner, Ing. Künzel.
27
Původní znění ad 586/XI.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Ludwig Eichholz
an den Minister des Innern
wegen Verbotes der Kolportage von Be-
stimmungen des Vertrages zwischen den
alliierten und assoziierten Hauptmächten
einerseits und der Tschechoslowakischen
Republik andererseits von St. Germain en
Laye vom 10. September 1919 (Nr. 508
Slg. von 1921) (Minderheitenschutzver-
trag) und der Verfassungsurkunde der
Tschechoslowakischen Republik, kundge-
macht durch das Gesetz vom 29. Feber
1920, Nr. 121 Slg., durch die Bezirksbe-
hörde in Freiwaldau.
Die Sudetendeutsche Partei hat zum Zwecke
politischer Aufklärung und staatsbürgerlicher Er-
ziehung ein Flugblatt mit kommentarloser Wieder-
gabe wichtiger Rechtsquellen der Sudetendeut-
schen in freier Kolportage unter strenger Beach-
tung des Gesetzes 126/33 Slg. kolportiert. Das
Flugblatt enthielt nichts, als wörtliche Zitate aus
dem Vertrage zwischen den alliierten und asso-
ziierten Hauptmächten einerseits, der Tschecho-
slowakischen Republik andererseits von St. Ger-
main en Laye vom 10. September 1919 (Slg. von
1921) (Minderheitenschutzvertrag) und der Ver-
fassungsurkunde der Tschechoslowakischen Repu-
blik, kundgemacht durch das Gesetz vom 29. Feber
1920, Nr. 121 Slg.
Während alle Bezirksbehörden selbstverständ-
lich diese Kolportage duldeten, ereignete sich die
Ungeheuerlichkeit, dass die Bezirksbehörde in
Freiwaldau mit ihrem Bescheide vom 2. März
1936, č. IV - 1201 diese Kolportage verbot und sogar
unter eine Strafsanktion bis zu Kč 5. 000. - oder
bis zu 3 Monaten Arrest stellte. Einer eventuellen
Berufung hat die Bezirksbehörde nicht einmal die
aufschiebende Wirkung zuerkannt.
Das Sudetendeutschtum hat sich in feierlichen
Erklärungen als Verfassungspartei erklärt und zu-
gleich alle Rechte aus dem Minderheitenschutzver-
trag in Anspruch genommen. Das Sudetendentsch-
turn ist in seinen Gefühlen auf das Schwerste ver-
letzt worden, wenn nicht einmal gestattet wird,
diese Fundamentalartikel des tschechoslowaki-
schen Staates in freier Kolportage allen tschecho-
slowakischen Staatsbürgern jeder Nationalität
(ethnischer Zugehörigkeit) zur Kenntnis zu brin-
gen.
Wir stellen daher an den Herrn Minister des
Innern die Anfragen:
1. Ist der Herr Minister bereit, zu dem genann-
ten Bescheide konkrete Stellung zu nehmen?
2. Ist der Herr Minister bereit, gegen den für
den Bescheid verantwortlichen Beziricshauptmann
in Freiwaldau das Disziplinarverfahren einen-
leiten?
Prag, am 22. Juni 1936.
Dr. Eichholz,
Klieber, Budig, Gruber, B. Fischer, Franz Ně-
mec, Birke, Dr. Kellner, Obrlík, Dr. Jilly, E. Köhler,
Sogl, Kundt, Ing. Künzel, Hollube, Knorre, Stand,
Jäkel, Jobst, Ing. Lischka, Ing. Peschka.
Původní znění ad 586/ XII.
Interpellation
des Abgeordneten Hubert Birke
an den Minister für Post- und
Telegraphenwesen
betreffend die mangelnde Eignung des
Ansagers der Prager deutschen Sendung.
In der Prager deutschen Sendung werden die
Nachrichten von einem Ansager bekanntgegeben,
der keineswegs die Sympathien des Sudeten-
deutsebtums geniesst.
Für den Inhalt seiner Darbietungen ist dieser
Ansager gewiss nicht verantworttidh; mit dem In-
hart der Sendung werden sich die Interpellanten
bei einer anderen Gelegenheit auseinandersetzen.
Der genannte Ansager eignet sich schon sei-
ner Stimme wegen nicht zu dieser Beschäftigung.
Er verfügt über ein ausgesprochenes gutturales
Organ, das vorwiegend in den östlichen Gegenden
der Republik vorzukommen pflegt.
Im Tonfall und in der Sprechweise bedient
sich der Ansager eines Dialektes, der in Prager
Kaffeehäusern, keineswegs aber in den Siedlungs-
gebieten des Sudetendeulsdhtums üblich ist.
Das Sudetendeutschtum fühlt auch aus der
Art, wie der Ansager die einzelnen Worte betont,
und aus der keineswegs freundlichen Art, mit der
er die Berichte über die Tätigkeit der grössten
Partei im Staate vorträgt, dass er dm Sudeten-
deutschtum innerlich nicht gewogen ist.
Der Ansager scheint auch an chronischen
Katarrhen zu leiden, denn er räuspert sich wäh-
rend der Ansage wiederholt besonders dann, wenn
er über neue Wahlerfolge der Sudetendeutschen
Partei berichten muss.
Der Rundfunk gehört zur staatlichen Propa-
ganda. In anderen Ländern legt man grössten
Wert darauf, dass, die Ansager den Hörern sympa-
tisch sind.
28
Auch die Wahl der tschechischen Ansagerin,
die über eine ausserordentlich sympathische Stim-
me und Sprechweise verfügt, hat das Postministe-
rium durchaus glücklich getroffen.
Die Wahl des Ansagers in der Prager deut-
schen Sendung war weniger glücklich. Falls das
Postministerium durch vertrauliche Erhebungen
eine Umfrage darüber anstellt, ob dieser Ansager
im Sudetendeutschtum Sympathien geniesst und
daher für die Propagierung der offiziösen Mel-
dungen geeignet ist, dürften diese Erhebungen
kaum ein für die Wirksamkeit der offiziösen Pro-
paganda günstiges Ergebnis haben.
Wir stellen daher an den Herrn Minister für
Post und Telegraphenwesen die Anfragen:
1. Ist dem Herrn Minister bekannt, dass der
Ansager der Prager deutschen Sendung stimmlich
für diesen Dienst nicht geeignet ist und vom weit-
aus überwiegenden Teil der Hörerschaft abgelehnt
wird?
2. Ist der Herr Minister bereit, zu veranlassen,
dass dem Ansager der Prager deutschen Sendung
eine andere Aufgabe zugewiesen wird und an sei-
ner Stelle ein anderer Ansager oder eine Ansage-
rin eingestellt wird, die für diesen Dienst stimm-
lich geeignet ist und die Sympathie der Hörer-
schaft geniesst P
Prag, am 23. Juni 1936.
Birke,
Obrlik, Gruber, Axmann, Kling, Sandner, Wagner,
Ing. Künzel. Dr. Zippelius, B. Fischer, Franz Nitsch,
O. Böhm, Dr. Kellner, Knorre, Jobst, Hollube, Ing.
Lischka, Dr. Hodina, Wollner, Kundt, Stangl,
Frank.
Původní znění ad 586/XIII.
Interpellation
des Abgeordneten Georg Böhm
an den Minister des Innern,
betreffend die Amtsführung des Ober-
wachtmeisters Šoupal in Georgendorf.
Oberwachtmeister Šoupal, der die Gendar-
meriestation Georgendorf, Gerichtsbezirk Ober-
leutensdorf, leitet, macht den Mitgliedern der Su-
detendeutschen Partei wiederholt anlässlich der
Ausfertigung von Grenzausweisen Schwierigkei-
ten. Er fragt wiederholt vor Bestätigung des
Grenzausweises, ob die im Grenzausweis genann-
ten Personen Mitglieder der Sudetendeutschen
Partei sind. So fragte er zum Beispiel auch Herrn
Oswin Glöckner, Schneider in Georgendorf, wa-
rum er nicht mehr Sozialdemokrat, sondern jetzt
bei der Sudetendeutschen Partei sei. Hierauf ver-
weigerte er die Bestätigung des Grenzausweises
mit den Worten: »Sie sind bei einer Partei, die
staatsgefährlich ist - wenn Sie einen Ausweis
wollen, so gehen Sie zu Hermsdörfer oder Hen-
lein. « Hermsdörfer ist der Ortsleiter der Ortsgrup-
pe Georgendorf der Sudetendeutschen Partei. Erst
als Glöckner eine gemeindeamtliche Bestätigung
vorwies, erhielt er die Bestätigung des Grenzaus-
weises durch die Gendarmerie.
Auch Herrn Anton Hermsdörfer verweigerte
der Oberwachtmeister Šoupal den Grenzausweis
indem er bemerkte: »Sie gehören einer Partei an,
welche in Opposition gegen den Staat ist - es
sind Mitglieder der Sudetendeutschen Partei immer
nur Spitzel, was aus allen Schutzgesetzangelegen-
heiten hervorgeht. «
Viele Ortsbewohner in Georgendorf besitzen
Pachtfelder in Sachsen. Die Bestellung dieser
Felder ist nur möglich, wenn die Grenze über-
schritten wird, wie dies schon seit Jahrhunderten
geschieht. Es ist absolut unzulässig, dass die Gen-
darmerie die Ausfertigung der Grenzausweise von
parteipolitischen Erwägungen abhängig macht und
gegen die grösste Partei des Staates die genann-
ten haltlosen Verdächtigungen ausspricht.
Wir stellen daher an den Herrn Minister des
Innern die Anfragen:
1. Ist der Herr Minister des Innern bereit, den
dargestellten Sachverhalt erheben zu lassen?
2. Ist der Herr Minister des Innern bereit,
gegen Oberwachtmeister Šoupal in Georgendorf
das Disziplinarverfahren einleiten zu lassen?
3. Ist der Herr Minister des Innern bereit, die
ihm unterstellte Gendarmerle darüber belehren zu
lassen, dass anlässlich der Erhebungen überhaupt
und insbesondere der Ausstellung von Grenzaus-
weisen alle parteipolitischen Erwägungen und ins-
besondere alle feindseligen Aeusserungen gegen-
über der grössten Partei des Staates, der Sudeten-
deutschen Partei, zu unterbleiben haben?
Prag, am 23. Juni 1936.
G. Böhm,
Axmann, Stangl, Ing. Peschka, Dr. Jilly, Knorre, Dr
Kellner, Obrlík, Gruber, Wollner, Illing, Knöchel,
Ing. Künzel, Rösler, Jobst, B. Fischer, F. Nitsch,
Birke, Jäkel, Kundt, dr Zippelius.
29
Původní znění ad 586/XIV.
Interpelacja
posła Drą Leona Wolfa
do Ministra Robót Publicznych i Ministra
Socjalnej Opieki
w sprawie wydalania polskich robotni-
ków z pracy w hutach trzynieckich.
W ostatnim czasie zwolniono 200 robotników
w hutach trzynieckich, będących własnością To-
warzystwa Górniczo-Hutniczego. Wydaleni ro-
botnicy są przeważnie narodowści polskiej, są to
obywatele, którzy mają liczne rodziny i którzy
przez całe swoje życie pracowali wiernie i speł-
niali swoje obowiązki tak wobec swojego praco-
dawcy, jak i wobec państwa.
Zwolnienie uzasadniano tem, że tylko tych
zwolniono, którzy bez pracy w hucie się obejdą,
których egzystencja nie jest zagrożona. Jest to
niesłychane dotychczas uzasadnienie.
Według tego uzasadnienia mają być wydale-
ni z pracy właśnie ci, którzy są jednostkami naj-
bardziej pozytywnemi. Najspolegliwszym robot-
nikiem jest robotnik oszczędny, dobrze, dzięki
swej oszczędności, sytuowany, ceniący swój za-
robek i pamiętający o swojej starości. Każdy
pracodawca ale także i państwo powninni dbać
o to, ażeby robotnik zbudował sobie własny do-
mek i założył sobie większe lub mniejsze gospo-
darstwo, a jest zwyczajem, że takich właśnie ro-
botników, którzy oszczędzają, otacza się opieką,
a nie karze lekkomyślnem zwolnieniem z pracy
i wyrzucaniem za bramę przedsiębiorstwa. Je-
żeli jednakowoż właśnie takich robotników pozba-
wia się pracy, to demoralizuje się społeczeństwo,
gdyż robotników i wzorowych obywateli wyrzu-
ca się i niszczy ich egzystencję, a pozostawia
właśnie tych, którzy zarobki swoje lekkomyślnie
utrącali lub przepijali.
Twierdzenie, jakoby robotnicy ci, co coś po-
siadają, nie potrzebowali zarobku, jest niesłuszne
i niezgodne z rzeczywistem stanem. Prawie
wszyscy wydaleni robotnicy posiadają tylko dom-
ki i kilka arów uprawnego pola, z którego nigdy
vyżyć nie mogą. Domki swoje zaś wybudowali,
zaoszczędziwszy nieco grosza, a budowali prawie
wszyscy na kredyt, który pozaciąstali w kasach
oszczędności a przeważnie w kasach Raiffeisena.
Długi te wynoszą nieraz kilkadziesiąt tysięcy Kč.
Każdy z takich robotników liczył na swój zaro-
bek w hucie, pewny swojej oszczędności i swo-
jego hartu ducha, ufał, że powoli dług będzie
spłacał. Jeżeli teraz zarobek straci, posiadłość
jego nie zapewni mu i jego nieraz licznej rodzinie
żadnego prawie dochodu, wskutek czego sam sta-
nie się przedmiotem publicznej socjalnej opieki, a
nie mogąc spłacić procentu, ani rat w kasach
Raiffeisena, straci swoją posiadłość, do której wło-
żył owoce swojej długoletniej pracy i narazi w
wielo wypadkach kasy Raiffeisena i kasy oszczęd-
ności na szkody.
Takie postępowanie zatem musi wpłynąć
wielce demoralizująco na robotników i na całe
społeczeństwo, a ponieważ tutaj chodzi o robot-
ników, członków polskiej mniejszosci narodowej.
dlatego sprawa ta wzruszyła do głębi umysły
całej ludności polskiej i pojmowana jest jako no-
wy akt wynaradawiania. Wykorzystywują to a-
gitatorzy czeskich stronnictw, którzy, obiecując
wydalonym z pracy poparcie przy uzyskaniu pra-
cy nanowo, starają się pozyskać w ten sposób
biednych robotników do swoich stronnictw, do
posyłania dzieci do szkół czeskich, do wyrzecze-
nia się swej polskiej narodowości.
Ponieważ wydalanie robotników wzorowych
i wartościowych obywateli oburza całą ludność
i odbiera zaufanie do sprawiedliwości i opieki wo-
bec państwa, dlatego podpisani zapytują Panów
Ministrów, czy znane im jest to postępowanie w
trzynieckich hutach i co zamierzają uczynić, aże-
by wydaleni robotnicy zostali nanowo przyjęci do
pracy, i ażeby w przyszłości takiego postępowa-
nia zaniechano, zwłaszcza, że przedsiębiorstwa
Towarzystwa Górniczo-Hutniczego przynoszą te-
mu towarzystwu znaczny zysk.
W Pradze, dnia 22 czerwca 1936.
Dr. Wolt,
Hlinka, Haščík, dr. Pružinský, Suroviak, Rázus,
Longa, Turček, Sivák, Onderčo, Drobny, Sidor,
dr. Sokół, Čavojský, Šałát, Slušný, Kendra, Florek,
dr. Tiso, Dembovský, Danihel.
Původní znění ad 586/XV.
Interpelacja
posła Drą Leona Wolfa
do Ministra Spraw Wewnętrznych
i do Ministra Sprawiedliwości
w sprawie swawolnego postępowania
cenzury przy Powiatowym Komisariacie
Policyjnym w Karwinie.
Cenzura przy Powiatowym Komisariacie Po-
licyjnym w Karwinie z szczególną zawziętością
tłumi wszelki objaw myśli polskiego społeczeń-
stwa. W osobnej interpelacji omnadużyciach wy-
borczych wymieniliśmy pisma periodyczne i ulot-
niki, które z błahych powodów zostały przez cen-
zurę w Karwinie skonfiskowane, aby w ten spo-
sób uniemożliwić agitację polskim grupom wy-
borczetn.
50
Dla przykładu przytaczamy tu treść ulotnika
p. t. ,,Do ogółu polskich robotników!", który zo-
stał skonfiskowany w całości z tytułem i osno-
wa:
Do ogółu polskich robotników!
Jak w roku 1935 tak i 1936 w dzień 1 maja
polscy robotnicy zorganizowani w Polskiej Partii
Socjalno Demokratycznej, będą na własnych
zgromadzeniach demonstrovali za osiągnięciem
równych praw dla polskiej ludności, która ponosi
dotychczas wyjątkowo największe ofiary, pod-
czas długiego stale niesłabnącego kryzysu gospo-
darczego i przeciw cieszącemu się specjalnym
uprzywilejowaniem, wybujałemu szowinizmowi,
wrogowi tegoż ludu. Szowinizm stara się wszel-
kiemi środkami uszczuplać pracy dla synów pol-
skiego robotnika i inteligenta a znowu tych, któr-
zy mają jeszcze jakieś zatrudnienia, piętnuje się
jako niegodnych zaufania, zwalnia się z pracy lub
przenosi gdzieś daleko.
Wystąpimy przeciw wszystkim tym, którzy
udają, że są bojownikami za socjalizm a tym-
czasem ich postępowanie wskazuje na to, że
chodzi im tylko o własne interesa i osobiste wzbo-
gacanie, a masy głodujących robotników i inteli-
gencji pozostawiają na łaskę losu.
Ponieważ własny interes osobisty postawili
ponad walkę o lepszy ustrój społeczny i o lepszą
dolę dla klasy robotniczej i inteligencji, stracili u
mas robotniczych zaufanie i wiarę w dalsze po-
wodzenie prowadzonej walki. Takim postępowa-
niem wypędzili robotników z organizacyj poli-
tycznych a szszególnie zawodowych. Obecne nie-
zadowolenie mas wykorzystuje się dla swych
korzyści materialnych odsuwając robotnika od
walki o prawa i cele zasadnicze i gospodarcze.
Pod płaszczykiem walki z faszyzmem chce
się odwrócić masom robotniczym uwagę od tego
co się dzieje - uwagę od rzeczywistości! I my
jesteśmy przeciwnikami faszyzmu! I my jesteśmy
gotowi do walki z faszyzmem, lecz ta walka nie
śmie być fałszywą, nieśmie być obłudą. Demo-
kracja która nam się ciągle stawia przed oczy,
musi być demokracją czystą - demokracją nie
fałszowaną, a w imię walki o demokrację, nie
śmie być ludność polska upośledzana jak pod
względem kulturalno - narodowym tak i pęd wzglę-
dem gospodarczym, nie śmie być wpędzana
jeszcze na głębsze dno nędzy i rozpaczy.
Tak dalej pozostać nie może. Trzeba bez za-
cietrzewienia politycznego ze strony robotników,
podnieść swój głos, nietylko wobec tych, którzy
kierują losami tego świata i sprawują rządy w
poszczególnych państwach, ale trzeba bez ogró-
dek rozpatrzeć na miejscu przyczyny rozwielmoż-
nionego zła. Trzeba mężnie podnieść żądania, któ-
re jedynie są w stanie podnieść ducha walki mas
robotniczych i zlikwidować przeciągany przez
czynniki polityczne kryzys gospodarczy, który te
czynniki niemające nie do stracenia chcą załatwiać
nową światową wojna.
Będąc przeciwnikami tej teorji w której
zawsze słabszy przed siłą ulegnie a zwycięzcy
zwykle depcą najprimitywniejsze prawa ludzkości,
chcemy zatem likwidacji obecnego naprężenia po-
litycznego drogą pokojową przez przyznanie przy-
należnych praw kulturalno - narodowych i możli-
wości gospodarczego rozwoju dla każdej narodo-
wości. Dla ludności polskiej w Czechosłowacji
domagamy się równomiernego przydziału pracy
i stanowczego zwalczania wszystkich tych, któr-
zy represaljami gospodarczetni chcą dle celów po-
litycznych gnębić miejscową ludność; obok rów-
nomiernego przydziału pracy domagamy się ogra-
niczenia nadmiernie wysokich dochodów jednos-
tek; odpowiedniego ogólnego ubezpieczenia soc-
jalnego i podczas bezrobocia; prawo współudziału
robotników i urzędników w zarządzaniu i ko-
rzyściach wszystkich warsztatów pracy, ogra-
niczenia samowoli kartelów itp.
Zorganizowani w PPSD polscy robotnicy i
jej sympatycy konstatujący ponownie, że we
wszystkich żywotnych kwestiach ze strony czes-
kich stronnictw nie wyłączając czeskiej soc. dem.
nie doznają odpowiedniego poparcia, dlatego też
nie mogą pójść w ich ogonku i na wspólne mani-
festacje.
PPSD urządza zgromadzenia 1-szo majo-
we:
W Stonawie w Domu Robotniczym o godz.
9-tej dopoł. dla Stonawy, Olbrachcic, Łąk i Dar-
kową;
W Łazach w lokalu p. Kubicy o godz. 9-tej
dopoł. dla Orlowej, Łazów i okolicy;
We Frysztacie w restauracji P. Szwachuły
o godz. 9 1/2 dla Frysztatu, Marklowic Dolnych i
Starego Miasta.
Nakładem Zarządu Glówn. PPSD z siedzibą
w Cz. Cieszynie. Ludowa Drukarnia Sembol. i Ska,
Frysztat.
Podpisani zapytują Pana Ministra:
czy zgadza się z tem, że cały ten ulotnik co
do formy i treści jest tego rodzaju, iż musiał być
skonfiskowany?
co i jakie miejcsa w tym ulotniku przedsta-
wiają czyny karygodne lub niezgodne z wolnością
słowa i prasy?
czy zechce łaskawie pouczyć cenznrę w Kar-
winie i Mor. Ostrawie, aby przy ocenie pism
drukowanych postępowała obiektywnie, biorąc
wzgląd na zagwarantowaną Konstytucja wolność
słowa i prasy?
W Pradze, dnia 25 czerwca 1936.
Dr. Woli,
Čavojský, Haščík, Longa, Sidor, Suroviak, Rázus,
Turček, Sivák, dr. Pružinský, Onderčo, Drobný,
Hlinka, dr. Tiso, Danihel, dr. Sokol, Šalát, Slušný,
Kendra, Florek, Dembovský.