Wir fordern weiter unser Recht auf dem Gebiete der Sprache. Es
ist anerkennenswert, daß hier Ministerpräsident Hodža
selbst den ersten Schritt getan hat, damit jeder Staatsbürger
im Staate das Recht habe, sich in seiner Sprache verständlich
zu machen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber etwas hier feststellen.
Es wurde auch in letzter Zeit wiederum, u. zw. im Budgetausschuß,
von einem aktiven Minister erklärt, ganz allgemein, daß
Hakenkreuzler im Staatsdienst keine Posten bekommen. Ich gebe
ruhig zu, daß für Hakenkreuzler, also Menschen, die
den Staat nicht anerkennen, sondern eine andere Einstellung zum
Staate haben, daß für diese Menschen die Stellungnahme
des Herrn Eisenbahnministers gerechtfertigt erscheint. Aber ich
muß mich dagegen verwahren, daß pauschalmäßig
alle Angehörigen der aufgelösten Nationalsozialistischen
Partei als Hakenkreuzler hingestellt werden. Das ist nicht richtig
und hier wird von der èechischen Seite ein schwerer Fehler
begangen. Ich brauche doch nur darauf aufmerksam zu machen, daß
sich ja die Nationalsozialistische Partei aus der deutschen Arbeiterpartei
Österreichs entwickelt hat. Der Gründer und Führer
der Partei lange Zeit hindurch war der ihnen wohl noch gut bekannte
verstorbene Abgeordnete Patzel. Ich frage Sie, meine Herren
von der èechischen Seite, ob der ehemalige Senator Jesser
der aufgelösten Nationalsozialistischen Partei ein Staatsfeind
ist, der schon so oft in Wort und Schrift für den Staat eingetreten
ist und der die Berechtigung des Staates auch aus geopolitischen
Gründen immer wieder possitiv befürwortet hat. Hier
muß also eingegriffen werden. Es sind so viele Menschen
nur deshalb, weil sie einer politischen Partei angehört haben,
schwer bestraft und diszipliniert worden; manche von ihnen sind
vielleicht nur deshalb, weil die Partei keinen anderen Mann hatte,
in die Gemeindevertretung als Lehrer oder Staatsangestellte entsendet
worden. Es gibt heute noch Fälle, wo Leute deshalb von ihrem
Dienst enthoben wurden und ohne Gehalt warten müssen, damit
sie wieder ihre Existenz erhalten. Da möchte ich doch bitten,
daß nicht pauschalmäßig vorgegangen werde, weil
auf diese Weise gute Staatsbürger sich eine andere Einstellung
zum Staate zu eigen machen. Diese Menschen werden nicht gewonnen,
sondern abgestoßen. Wenn wir das bedauern und hier um eine
Änderung der Ansicht ersuchen, so ist es aber noch viel bedauerlicher,
wenn auch von deutscher Seite der Versuch unternommen wurde, u.
zw. im Sommer dieses Jahres, durch einen Artikel des Koll. Sandner
von der Sudetendeutschen Partei, in dem bekannten Artikel "Wir
schlagen zu", wo es Herr Sandner als richtig erachtete,
sich von diesen alten Angehörigen der Nationalsozialistischen
Partei zu distanzieren. Ich glaube, das war unnötig und hat
sicherlich nur zur Verschärfung der ganzen Angelegenheit
beigetragen. Es hat auf mich den Eindruck gemacht, als ob sich
Herr Sandner so gebärdet hätte, wie die Pharisäer
in der Heiligen Schrift: "Herr, wir danken dir, daß
wir nicht so sind, wie jene." (Výkøiky.)
Bedauerlich ist es auch, daß gerade jetzt, wo die jahrelangen
Bemühungen der deutschen Aktivisten irgendwie realisiert
werden sollen, das deutsche Lager vollkommen zerrissen dasteht.
Die Ursache der Zerrissenheit ist der starre Standpunkt einer
kleinen Gruppe von Menschen, die von ihrem Totalitätsstandpunkt
einfach nicht abweichen wollen. Wir möchten uns nur die Frage
erlauben: Was ist nun eigentlich richtig? Das, was Kasper in Trautenau
gesagt hat, wo er erklärte: "Streiten wir uns nicht
über die Totalität der Partei, arbeiten wir alle zusammen
auf nationalem Gebiete!" oder was Sen. Pfrogner und
Toni Müller gegen unseren Parteiobmann Gustav Hacker in Podersam
sagten: "Der Bund der Landwirte muß verschwinden!"
Oder ist das richtig, was Dr. David in einer Versammlung der Christlichsozialen
in Leitmeritz sagte, als er erklärte: "Wir werden mit
Euch erst reden, bis Ihr aus der Regierung draußen sein
werdet." Die Stellungnahme des Generalsekretärs Jonak
war ähnlich der von Rudolf Kasper. Nun müssen wir doch
zuerst einmal Klarheit bekommen, welches die tatsächliche
Linie der Sudetendeutschen Partei in dieser Frage ist. Was will
sie? Ich sage nur eines: Der Kampf um die Totalität auf deutscher
Seite hat uns trotz des zahlenmäßigen Erfolges der
Sudetendeutschen Partei nationalpolitisch ungeheuer geschadet
und es wäre wichtig, daß endlich einmal wiederum darüber
gesprochen werde, wie das, was im Mai vorigen Jahres zerschlagen
wurde, irgendwie aufgebaut werden könnte. Die "Zeit"
schrieb in der Vorwoche, als unsere Kundgebung in der "Deutschen
Landpost" veröffentlicht wurde (ète): "Die
Forderungen des Bundes der Landwirte sind ein Wunschtraum und
wir können d em Bund der Landwirte schon heute sagen, daß
das Christkindl diesen Wunschtraum nicht erfüllen wird."
Es wurde dann noch die Bemerkung angeschlossen: "Also hoffentlich
wird doch endlich jetzt, wenn der Wunschtraum nicht in Erfüllung
geht, der Bund der Landwirte aus der Regierungslaube herausgehen."
Meine Herren, ich erkläre Ihnen, das letztere ist ein Wunschtraum
der Sudetendeutschen Partei und ich kann auch hier erklären,
daß dieser Wunschtraum der Sudetendeutschen Partei vom heurigen
Christkindl nicht erfüllt werden dürfte. (Posl. Birke:
Es ist auch der Wunsch Eurer letzten Anhänger!) Darüber
wird die Zukunft entscheiden und wir werden sehen, wie es hier
weitergehen wird.
Ich möchte mir bei dieser Gelegenheit auch die Frage erlauben,
was der Artikelschreiber in der "Zeit" vom 24. Oktober
aussprechen wollte, als er von der "disziplinierten Demokratie"
geschrieben hat. Er beschwert sich dort darüber, daß
unsere Demokratie nicht entspricht, die Demokratie in der Èechoslovakischen
Republik habe sich selbst zu viel Autorität gegeben. Eigentlich
sollte nach dem Artikelschreiber die Regierung eines demokratischen
Staates nur einen Vollzugsausschuß der gewählten und
zusammengestellten Mehrheit vorstellen. Ich frage Folgendes: Wenn
ich Demokrat bin, so muß ich naturgemäß der Demokratie
auch die Autorität geben, damit sie bestehen kann; denn die
Geschichte beweist uns, daß jede Demokratie, die sich nicht
rechtzeitig um Autorität gekümmert hat, zerschlagen
wurde und zugrunde gegangen ist. Von dem, der hier also erklärt,
daß die Demokratie im Staate zu viel Autorität hat,
muß man annehmen, daß er diese Demokratie nicht will,
weil jede Demokratie der Schwäche zugrunde gehen muß.
(Posl. Birke: Sie verwechseln Demokratie mit Bürokratismus!)
Ich weiß genau, was Demokratie und was Bürokratie
ist, das werden Sie mir hoffentlich zubilligen. Aber ich frage
die Herren von der Sudetendeutschen Partei: Ihr malt doch in jeder
Versammlung den Teufel an die Wand, Ihr schreit ganz richtig,
wir müßten den Kampf gegen den Bolschewismus aufnehmen.
Wie wollt Ihr den Kampf gegen den Bolschewismus führen, wenn
an der Spitze des Staates eine kraft- und saftlose Regierung sitzt?
Ich kann den Kampf gegen den Bolschewismus nur führen, wenn
die Regierung im Staate stark ist. Und wer ehrlich gegen den Bolschewismus
kämpfen will, der muß dafür sein, daß im
Staate Autorität herrscht.
Im Mittelpunkte unserer Sorgen steht aber auch die Lösung
des sozialen Problems, die Wiedereinstellung einiger hunderttausend
Arbeiter in den Arbeitsprozeß. Es muß anerkannt werden,
daß im Laufe des he urigen Jahres hier eine Besserung zu
verzeichnen ist und wir können ruhig sagen, daß besonders
unser Herr Ministerpräsident Dr. Hodža alles
unternommen und versucht hat, um endlich einmal wieder die armen
Opfer der Krise zu Arbeit und Brot zu bringen. Sicher ist aber
die Tatsache, daß noch immer einige hunderttausend Menschen
in Sorge um das tägliche Brot leben und daß deshalb
weiter alles getan werden muß, um diesen armen Opfern wieder
Arbeit zu geben, damit sie zu Lol hn und dadurch zu Brot kommen.
Investitionen, sagen wir Bauten von Straß en usw., sind
natürlich nur eine Aushilfe, denn sie können uns immer
nur eine kurze Zeit hindurch Menschen in Arbeit bringen. Wichtig
ist es selbstverständlich, daß diesen Industrien, die
durch die Drosselung des Exports entweder Arbeiter entlassen mußten
oder ganz zusperrten, eine Förderung erfahren, damit sie
in die Lage kommen, wieder Arbeiter aufzunehmen, unter der Voraussetzung,
daß sie die Möglichkeit haben, ihre Waren exportieren
zu können. Und hier ist es erfreulich, daß uns besonders
die Devalvierung der Krone geholfen hat. Sicher ist die Tatsache,
daß die Ausfuhr nach Amerika im Oktober d. J. 86 Millionen
Kè betrug, also größer war wie die Ausfuhr nach
Deutschland, die im Oktober 83 Millionen Kè betrug. Dies
ist ein Zeichen dafür, daß tatsächlich die Abwertung
der Krone dazu beigetragen hat, den Export zu beleben. D eshalb
war es auch seinerzeit für uns eine Selbstverständlichkeit,
für die Abwertung der Krone zu stimmen, obwohl wir
wuß ten, daß diese Abwertung gerade der Landwirtschaft
nichts bringt, ja im Gegenteil, daß sie da oder dort der
Landwirtschaft sogar Schaden zufügen muß. Wir mußten
aber diese Stellungnahme beziehen, weil eine Absperrung unserer
Exportindustrie gleichbedeutend war mit der Verewigung der Arbeitslosigkeit
und, wie ich feststellen kann, wird der Bund der Landwirte als
bäuerliche Partei sich jederzeit zur Lösung des sozialen
Problems vollkommen positiv einstellen. Denn wir sehen in diesen
arbeitslosen Menschen unsere Volksgenossen und wir sind bereit,
für diese Volksgenossen alles zu tun, was möglich ist,
um sie wieder in Arbeit zu bringen. (Posl. Birke: Die Volksgemeinschaft
- da habt Ihr in der letzten Zeit etwas von uns gelernt!)
Die Volksgemeinschaft wird niemals verwirklicht durch eine
politische Partei. Die Volksgemeinschaft ist etwas natürlich
Gewachsenes, sie kann nur dann erreicht werden, wenn man im Nächsten
den Bruder und den anständigen Menschen und nicht den Haderlumpen
sieht. Eines sage ich Ihnen, Herr Kollege Birke, Sie, oder
Ihr alle zus ammen könnt reden, was Ihr wollt, Ihr
werdet diese 140.000 Leute, die in der überwiegenden Mehrheit
Bauern sind, aus der Gemeinschaft des Volkes nie ausschließen
können, weil sich letzten Endes auch die Gemeinschaft des
Volkes immer nur aufbauen kann auf dem gesunden Bauerntum. Es
ist wahnwitzig, von sich erklären zu wollen: "Wir sind
die Volksgemeinschaft!" Es gibt nur eine Volksgemeinschaft,
die gewachsen ist, und nicht ein künstliches Gebilde, wie
es die politische Partei immer vorstellt.
Es ist sicher, daß durch die Maßnahmen, die jetzt
getroffen wurden, in letzter Zeit auch durch das Entgegenkommen
auf Seiten des Finanzministeriums, welches die Refundierung der
Handelssteuern der Exportindustrie zugesagt hat, damit gerechnet
werden kann, daß die bisher brachliegende Exportindustrie
sich wieder entwickeln kann. Wir sehen heute eine Besserung in
der Glas- und Porzellanindustrie. Es wäre wünschenswert,
daß von Seiten des Staates etwas unternommen werde, damit
im nächsten Jahre auch diejenigen Orte, die auf den Fremdenverkehr
angewiesen sind, einen entsprechenden Fremdenzustrom bekommen.
Deshalb sollen zuerst die notwendigen Verhandlungen mit Deutschland
aufgenommen werden, damit die Devisenangelegenheiten schon vorher
geregelt sind und nicht wieder derartige Verhältnisse eintreten,
wie wir sie heuer erleben mußten. Ich möchte Wert darauf
legen, daß jetzt, wenn Investitionsarbeiten durchgeführt
werden, auch die Projekte unmittelbar in Angriff genommnmen werden,
die schon vorliegen, die als lebensnotwendig für den Staat
und als wichtige Projekte auch vom Ministerium für Landesverteidigung
anerkannt wurden. Zu diesen Projekten gehört der Ausbau der
Eisenbahn Frankstadt-Römerstadt-Ostrau und die Strecke Andersdorf-Hof-Bautsch,
wodurch eine direkte Verbindung von dem Industriegebiet Mährisch-Ostrau
nach Olmütz hergestellt wäre. Durch diese Zweigstrecke
würde die überlastete Hauptstrecke Böhmisch Trübau-Prerau-Mährisch-Ostrau
entlastet werden. Woran unsere Verwaltung krankt, ist, daß
trotz des guten Willens der Regierung oft fertige Projekte einzig
und allein durch das Vorgehen der Bürokratie zurückgehalten
und deshalb nicht verwirklicht werden können. Hier wäre
es notwendig, in diese Angelegenheit Ordnung zu bringen. Es ist
sicherlich richtig, daß eine der Hauptursachen für
das Entstehen des Kommunismus die Not und das Elend breiten Schichten
ist. Wenn der Staat einen positiven Kampf gegen den Bolschewismus
führen will, dann muß er in erster Linie mithelfen,
daß alle arbeitslosen Menschen wieder in die Arbeit eingestellt
werden. Das wäre der beste Hort und Schutz gegen den Kommunismus,
der sich dann nicht auswirken könnte.
Ich möchte mich nur mit einigen die Landwirtschaft betreffenden
Fragen beschäftigen, die brennend sind und eine baldige Regelung
erfordern. Es ist zweifellos, daß das Getreidemonopol trotz
seiner Schönheitsfehler sich im großen und ganzen bewährt
hat. Es bewährt sich aber ganz besonders jetzt, wo die Devalvierung
der Krone kam, und man kann feststellen, daß gerade jetzt,
wo andere Produkte im Preise hinaufgingen, das Brot seinen ursprünglichen
Preis beibehalten hat. Die Schaffung des Getreidemonopols ist
also nur vom Vorteil gewesen. Viel ärger jedoch liegen die
Verhältnisse bezüglich der Regelung des Viehverkehrs.
Wir hatten heuer im allgemeinen ein gutes Futtermitteljahr, die
Ställe sind voll, und es besteht die Gefahr, daß im
nächsten Jahr plötzlich sehr viel Vieh zum Abstoß
gelangen muß, u. zw. deshalb, weil in vielen Gebieten durch
die ungeheuere Mäuseplage ganze Kleeschläge vernichtet
worden sind. Wir kommen sicher im nächsten Jahre dazu, eine
Deroute auf dem Viehpreismarkt zu erleben. Deshalb wäre es
wichtig, daß genau so wie beim Getreide eine organische
Regelung des Viehverkehrs erfolgt. Ich weiß, daß der
Landwirtschaftsminister Dr. Zadina den entsprechenden Antrag
fix und fertig liegen hat. Ich weiß aber auch, daß
die Widerstände von sozialistischer Seite immer noch sehr
groß sind. Da möchte ich nun die sozialisti schen Parteien
ersuchen, sich für eine Regelung des Viehverkehrs einzusetzen,
schon deshalb, weil letzten Endes finanzpolitische Maßnahmen
durchgeführt werden können, die es dann wichtig erscheinen
lassen, daß vorher Durchschnittspreise festgesetzt werden.
Die Landwirtsch aft fordert keine irgendwie hohen Preise für
Fleisch, sondern Durchschnittspreise, damit jeder einzelne in
der Lage ist, sich Fleisch kaufen zu können.
Wir haben auch einen Zusammenbruch bei der Milchwirtschaft erlebt.
Wir haben in den Kühlhäusern, sowohl in den èechischen
wie in den deutschen Lagerhäusern, etwa 40.000 Waggons Butter
lagernd, die unverkäuflich sind. In der letzten Zeit ist
es gelungen, einige Waggons Butter nach Deutschland zu exportieren.
Der Export bietet für diese Butter 13.50 Kè. Nach
Abzug der Regie kommt ein Kilogramm Molkereibutter auf 12 Kè.
Hier muß ich mir eine Bemerkung bezüglich der Margarinkontingente
erlauben. Wir haben heuer schon fast 8000 Waggons Margarinekontingent.
Koll. Knorre lacht schon. Er kommt gleich dran. Die gesamte
Butterproduktion beträgt 10.000 Waggons, d. h. die Margarineproduktion
ist fast so hoch wie die gesamte Butterproduktion im Staate. Hier
wäre endlich einmal eine Regelung notwendig, weil tatsächlich
die eigentliche Naturbutterproduktion nicht mehr verwertet ist.
Man muß damit aufhören, die Kontingente immer nur zu
erhöhen, weil das auf Kosten des Konsums der Naturbutter
geht. Ich sehe ein, daß wir billige Margarine für die
Menschen benötigen, die kein Geld haben, Butter zu kaufen.
Es ist aber unnötig, daß 2000 bis 3000 Waggons Margarine
erzeugt werden, die heute fast so teuer wie Butter ist. Es müßte
also eine Einschränkung der Margarinkontingente vorgenommen
werden, weil der jetzige Zustand für die Landwirtschafaft
einfach nicht mehr tragbar erscheint.
Die Devalvation der Krone hat sich, wie ich bereits sagte, für
die Landwirtschaft nicht günstig ausgewirkt, auch nicht für
die Gehaltsempfänger und nur zum Teil für die Lohnempfänger,
die in der Exportindustrie beschäftigt sind und dadurch vielleicht
wieder in die Arbeit eingestellt werden konnten. Im großen
und ganzen hat die Devalvation der Krone hauptsächlich der
Exportindustrie genützt, denn die Landwirtsch aft ist nicht
nur Produzent, wie sie immer hingestellt wird, sondern auch ein
großer Konsument. Eisen, Zement, Dachpappe usw., alles braucht
die Landwirtschaft, und da mußten wir sehen, daß die
Preise, besonders diejenigen, die von Kartellen bestimmt werden,
sofort erhöht worden sind. Ich m öchte deshalb das Ersuchen
stellen, daß, wenn sich die Abwertung der Krone im Inland
auswirken soll, einmal ganz brutal in das Kartellunwesen hineingegriffen
werde. Ich weiß bis heute nicht, ob tatsächlich die
Preise der Kartelle irgendwie kontrolliert werden. Denn wie wäre
es sonst möglich, daß, während nach dem Zusammenbruch
des Zementkartells der Zement mit 18 Kè verkauft wurde,
er heute fast wieder um 36 Kè verkauft wird. Wenn das Kartell
ihn mit 18 Kè verkaufen konnte und nicht zugrunde gegangen
ist, ist das nur ein Beweis dafür, daß jetzt unverdient
hohe Gewinne erzielt werden. Hier wäre eine entsprechende
Kontrolle notwendig schon desh alb, weil, speziell was gewisse
Kartellpreise in Baumaterialien anlangt, die Gefahr besteht, daß
infolge der Erhöhung dieser Baumaterialien im nächsten
Jahr die Bautätigkeit nicht so wie heuer sich entwickeln,
sondern zurückgehen wird, wodurch sowohl die Bauunternehmer
wie auch die Bauarbeiter geschädigt würden. Deshalb
wäre ein Eingreifen in die Kartellwirtschaft notwendig, da
sich die jetzige Vorgangsweise nicht bewährt hat.
Ich habe bereits erklärt, daß der Bund der Landwirte
für das Budget stimmt. Wir wollen hoffen, daß das brennende
Problem der nationalen Frage bald einer Lösung zugeführt
wird, damit in unserem Staate von den Èechen und von den
Deutschen gesagt werden kann: Ich Herr, Du Herr! (Potlesk.)