Úterý 25. června 1935

Místopředseda dr Markovič (zvoní): Prosím pána posl. Schulcza, aby zachoval kžud.

Posl. Jaross (pokračuje): Gazdasági elnyomás, kulturális ellenhatás sodrában él a magyar kisebbség. A felelősség ezért azokkat terheli, akik a demokrácia égisze alatt, a törvény előtt való egyenlőség és kisebbségi szerződések ellenére a csehszlovák nemzet erőgyarapodása érdekében nemcsak szemet hunytak eme rendszer felett, hanem annak kifejlődését is elősegítették.

A belső helyzeten kívül pár rövid szóval kívánnék még foglalkozni azzal a külpolitikai helyzettel, amelyet Beneš külü gyminiszter Úr oroszországi útja domborított ki a legkirívóbban. A külügyminiszter úr azt mondta egyik moszkvai nyilatkozatában, hogy moszkvai útja a békét szolgálja. Allítom, hogy ebben az esetben a miniszter úr retrográd logikával gondolkozott, vagy - diplomatához, legalább is a régi világ diplomatájához illöen - mást mondott, mint amit gondolt. A francia-orosz szerződés tipikus katonai megállapodás. Szolgálja Franciaország biztonságát Németország ellen és Oroszország biztonságát Németország és Japán ellen. Franciaország és Oroszország azonban messze esnek agymástól. Csehszlovákia pedig földrajzi fekvésével kitünően töltheti be az olyan folyosó szerepét, melynek két ajtaját, vagy bejáróját egy háboru esetén betöréssel egy idegen országba kell kinyitni és járhatóvá tenni.

Európában, ha Oroszország erősebb európai politikát kezd folytatni, két frontra szakadnak az államok: szovjetbarátokra és szovjetellenesekre. Csehszlovákia már lekötötte magát, vállalta a két front közé ékelt előőrs szerepét. Ha bekövetkeznék egy világégés, a mi földünk, a mi államunk területe két front közé kerülne. Minden oldalról ellenfelek fegyvere nyúlna felénk. Bármi is volna ennek a háborunak a vége, egy kétségtelen: mi felmorzsolódnánk olyan ideálok szolgálatában, amelyekért nem érdemes vért ontani és amelyek nem azonosak a béke gondolatával. Csehszlovákiának elsősorban középeurópai politikát kell folytatnia. Szomszédainkkal kell megértetnünk egymást, meg kell találnunk a megbékülést azon a síkon, amely egymás érdekeinek tiszteletben tartásával helyet teremt a középeurópai térben minden nemzetnek.

Mi dolgozni jöttünk ebbe a parlamentbe. Dolgozni a kisebbségi magyar népért, annak becsületes életéért. Be kell látni a kormányzatnak, a többségi pártoknak, hogy van jóvátennivaló ezzel a néppel szemben. Kívánjuk a jóvátételt a demokrácia, az igaz ság és az erkölcs nevében. Gondoljanak a krisztusi igazságra: "Amit nem akarsz, hogy felebarátaid cselekedjenek veled, te se cselekedd azt másokkal." (Posl. Stunda: Ez helyes!) Egyelőre a hatalom cselekszi azt velünk, ami ellen évszázados harcot folytattak a csehszlovák nemzedékek. Azt hiszem, ez a példa is elég arra, hogy meggyőződjünk, miszerint nemzeteket és nemzetrészeket sem lehet leradirozni a népek térképéről.

A kormánynyilatkozatot el nem fogadhatom. (Potlesk.)

6. Řeč posl. Zierhuta (viz str. 30 těsnopisecké zprávy):

Sehr geehrte Damen und Herren! Im Auftrage des Bundes der Landwi rte habe ich folgende Erklärung abzugeben:

Das Ergebnis der Wahlen auf deutscher Seite und die Aufnahme derselben im maßgebenden čechischen Lager hat eine Konstellation geschaffen, die ihre außerordentliche Ähnlichkeit mit der Zeit des Zusammentretens der ersten gewählten Nationalversammlung im Jahre 1920 aufweist. Wiederum sehen wir nämlich auf čechischer Seite jene große elementare Welle des Mißtrauens, wiederum sehen wir jene starre Mauer zwischen Čechen und Deutschen erstehen, wie sie in den ersten Jahren der Republik die beiden Völker geschieden und jedes Sichfinden, geschweige denn eine Zusammenarbeit unmöglich gemacht hat.

Wir sind an dieser Entwicklung nicht schuld. Wir haben im Gegenteil zu den Ersten gehört, die es für ihre völkische und staatliche Pflicht betrachteten, diese Mauer zu durchbrechen, eine Atmosphäre des gegenseitigen Verstehens und Zusammenlebens beider Nationen freizumachen. Diese Aufgabe haben wir als unsere politische Lebensarbeit betrachtet und wir können wohl sagen, daß sie zumindest von dem einen aus der Geschichte unseres Staates nicht mehr auslöschbaren Erfolg begleitet war, daß der Gedanke einer čechisch-deutschen Regierung zur allgemein anerkannten Staats- und Völkerraison geworden ist.

Heute aber sehen wir wiederum jene große Mauer des Mißtrauens und Hasses erstehen, an deren Durchbrechung wir die letzten zehn Jahre unermüdlich gearbeitet haben. Wir sehen dies mit tiefstem Schmerz und wir können auch die Vertreter des čechischen Volkes nicht von dem Vorwurf freisprechen, daß diese verhängnisvolle Entwicklung nach rückwärts mit ihr Werk ist. Aber als verantwortungsvolle Vertreter der Interessen unseres Volkes können und dürfen wir uns durch diesen Rückschlag in unserer politischen Lebensarbeit nicht beirren lassen, selbst dann nicht, wenn heute ein großer Teil des deutschen Lagers diese Arbeit herabsetzt und mit allen Mitteln unmöglich zu machen trachtet, wie dies jüngst am krassesten seitens der Presse der sudetendeutschen Partei geschehen ist, die für unsere mühevolle und opferwillige Arbeit keine andere Bezeichnung alsdie von deutschsprachigen Sektionen der čechischen Koalitionsparteien zu prägen für gut befunden hat. (Různé výkřiky.)

Wir wollen davon absehen, daß solche Vergleiche sehr gefährlich sind, weil sie besonders auf čechischer Seite zu Gegenvergleichen herausfordern können und wir müssen daher im ureigensten Volksinteresse sehr nachdrücklich warnen, durch solche Vergleiche das Gewicht jener čechischen Kreise zu stärken, die in der heutigen größten sudetendeutschen Partei auch eine Sektion, aber nicht eine inländische erblicken wollen. (Hluk. - Výkřiky poslanců sudetskoněmecké strany: Pfui!)

Místopředseda Langr (zvoní): Prosím o klid.

Posl. Zierhut (pokračuje): Diejenigen, die uns durch solche ungehörige Vergleiche um unseren völkischen Kredit zu bringen versuchen, haben wahrscheinlich nicht überlegt, daß sie auf solche Weise gleichzeitig das gesamte Sudetendeutschtum um jenen staatspolitischen Kredit bringen können, den zu erhalten uns bisher noch, wenn auch unter den schwersten Opfern und Anfechtungen, gelungen ist. (Hluk trvá.)

Als Realpolitiker müssen wir folgenden Tatsachen offen in die Augen sehen, mögen auch andere ihre Augen davor krampfhaft zu verschließen suchen.

Wenn das sudetendeutsche Volk nach den Ereignissen der letzten Jahre und Monate noch einen staatspolitischen Kredit genießt, so hat es dieses Aktivum einzig und allein der Arbeit und der Existenz der deutschen Regierungsparteien zu verdanken. (Výkřiky posl. inž. Künzla.)

Místopředseda Langr (zvoní): Volám pana posl. inž. Künzla k pořádku.

Posl. Zierhut (pokračuje): Es schmerzt uns tief, daß wir heute nur eine kleine Gruppe des Sudetendeutschtums repräsentieren, daß also nur eine kleine Gruppe diesen Kredit genießt, und wir übersehen nicht die Tragik, die darin liegt, daß die überwiegende Mehrheit des Sudetendeutschtums durch eine Bewegung repräsentiert wird, die diesen Kredit nicht genießt. (Výkřiky posl. Heegera, Kirpalové, Beuera. - Hluk trvá.) Es ist daher unsere heiligste völkische Aufgabe, mit allen Mitteln und gegen alle Anfechtungen diesen Kredit in jene Zeit hinüberzuretten, in der es sich entschieden haben wird, ob es der neuen Bewegung gelingen kann, das tiefe Mißtrauen abzubauen, das heute in der überwiegenden Mehrheit des čechischen Volkes gegen sie und damit gegen den überwiegenden Teil des Sudetendeutschtums herrscht. Daß diese Aufgabe von Tag zu Tag undankbarer und schwerer wird, kann uns von ihrer getreulichen Erfüllung in unserer traditionellen staatlichen und völkischen Linie nicht abbringen. Und wenn wir uns entschieden haben, als kleine deutsche Partei der Regierung beizutreten, so geschah dies nur deshalb, weil wir es durchsetzten, daß wir von der čechisch en Koalition nicht als kleine deutsche Partei gezählt, sondern als Repräsentant des aktivistischen Sudetendeutschtums gewogen wurden. Niemals wären wir in die Regierung eingetreten, wenn sich unsere čechischen Partner uns gegenüber auf den gleichen Standpunkt gestellt hätten wie jene deutsche Gruppe, die in uns nur eine unbedeutende ohnmächtige Splitterpartei erblickt. Niemals wären wir in die Regierung eingetreten, wenn man uns als blosse Parteizahl und nicht als völkische Repräsentanz des aktivistischen Sudetendeutschtums gewertet hätte. (Hluk trvá. - Místopředseda Langr zvoní.)

Und wir können mit Befriedigung feststellen, daß die Regierungserklärung dieser unserer unveränderten Bewertung voll und ganz Rechnung getragen hat. Das geht aus den nachfolgenden Sätzen über alle Zweifel erhaben hervor (čte):

"Das Verbleiben der deutschen sozialdemokratischen Partei und der deutschen Landwirte in der Regierungsmajorität und in der Regierung ist ein Beweis der auf den Tatsachen begründeten besonnenen Politik, daß sie sich ehrlich um die Interessen ihres Volkes gekümmert haben und daß sie sich dafür im weitesten Maße auch in Zukunft einsetzen wollen." (Hluk trvá.)

Daß die Regierung aus dieser Bewertung auch ihre Konsequenzen zu ziehen gesonnen ist, geht nicht nur aus der weiteren in der Regierungserklärung ausgesprochenen Hoffnung hervor, daß das Verständnis für die geschichtlich begründete Notwendigkeit des gemeinsamen Lebens in einem gemeinsamen und selbständigen Staate je länger je tiefer eindringen werde, sondern auch aus der ausdrücklichen Zusage, daß die Regierung der außerordentlichen großen Arbeitslosigkeit in den Grenzbezirken eine besonders sorgfältige Aufmerksamkeit widmen und dahin streben werde, die Verhältnisse systematisch zu bessern. Wir nehmen dieses Versprechen der Regierung mit Dank entgegen und werden alles tun, daß es verwirklicht werde, wie wir schon früher nicht müde geworden sind, immer und immer wieder für das Sudetendeutschtum im allgemeinen und für unsere Grenzbevölkerung im besonderen Arbeit und Brot zu fordern.

Die nicht in der Regierung stehenden deutschen Parteien haben es in der Hand, durch entsprechendes Verhalten dieses unser Bestreben zu unterstützen, sie haben es aber auch in der Hand, den ehrlichen Willen unserer čechischen Partner zu erschüttern und mürbe zu machen, wenn sie, wie dies in der programmatischen Erklärung der sudetendeutschen Partei geschehen ist. immer wieder auf die zahlenmäßige Bedeutungslos i-gk. eit der deutschen Regierungsparteien hinweisen und die Politik unserer Minister durch so demagogische und unernste Wendungen wie "geschenkte Ministerposten" zu unterwühlen suchen. (Hluk. - Výkřiky poslanců sudetskoněmecké strany, poslan ců komunistických a něm. soc.-demokratických.)

Wir können der sudetendeutschen Partei die Feuerprobe ihrer staatlichen Bewährung nicht abnehmen, wir machen aber darauf aufmerksam, daß es ein sehr gefährliches Spiel ihrerseits mit dem Feuer ist, wenn sie die Position, über die das Sudetendeutschtum in der Regierung noch zu verfügen hat, systematisch untergräbt. (Hluk. - Výkřiky posl. dr. Neuwirtha.)

Místopředseda Langr (zvoní): Volám p. posl. dr Neuwirtha k pořádku.

Posl. Zierhut (pokračuje): Schon einmal ist das sudetendeutsche Volk durch solche Methoden hart an die Grenze des Abgrundes geführt worden, schon einmal haben wir unter ungeheuerer Mühsal und mit dem äußersten Aufgebot jener Kleinarbeit, zu der sich in den letzten Tagen bereits die publizistischen Sprachrohre der sudetendeutschen Partei zu bekennen beginnen, diese Katastrophe verhindert.

Das war unsere völkische Pflicht, aber es ist unsere doppelte völkische Pflicht, heute, wo es noch Zeit ist, darauf aufmerksam zu machen, daß eine zweite Katastrophe dem sudetendeutschen Volke droht; und es ist unsere doppelte völkische Pflicht, jene Politik fortzusetzen, von der wir nach unserer tiefsten Überzeugung erwarten, daß sie einer solchen Katastrophe erfolgreich entgegen arbeitet. (Hluk trvá. - Místopředseda Langr zvoní.) Denn auch wir haben seit jeher das bekannt und geübt, was der Sprecher der sudetendeutschen Partei am Schluß seiner Ausführungen als Kardinalforderung aufgestellt hat: "Wir waren Deutsche, wir sind Deutsche und werden Deutsche bleiben." Und mag man auch auf der Gegenseite uns Splitterdeutsche schelten, so werden wir im tiefsten Gefühl unserer Verantwortung gegenüber unserem Gesamtvolk das insolange zu tragen wissen, als sich nicht die čechische Politik diese Argumentation zu eigen macht, d. h. solange, als wir in der Regierung als Volldeutsche und nicht als Splitterdeutsche wirken können.

Im übrigen geben wir der sudetendeutschen Partei zu bedenken, daß das sogenannte neue aktivistische Programm, mit dem sie heute hervortritt, nichts anderes als das politische und geistige Kind unseres alten Aktivismus ist. Was die sudetendeutsche Partei für das Deutschtum fordert und mit Recht fordert, nämlich die verfassungsmäßig verbürgten Rechte für das Sude tendeutschtum, die gegenseitige Achtung der Lebensrechte der einzelnen Nationen, die Unterstützung jeder wahrhaft europäisch orientierten Außenpolitik, der Kampf gegen die Bürokratisierung, was sie ferner als staatspolitische These aufstellt, daß die ernste Lage der Sudetendeutschen und die des St aatswesens aneinander gebunden sind, daß sie als politischen Unverstand bezeichnet, wenn unsere Volksgruppe sozial, wirtschaftlich und auch politisch der Verzweiflung preisgegeben wird, daß sie das gleiche Recht des deutschen Schul-, Bildungsund Erziehungswesen fordert, und daß sie sich schließlich zur positiven Einstellung zu Staat und Staatsform bekennt, das alles scheint nicht nur wortwörtlich aus dem Programm des alten Aktivismus abgeschrieben zu sein, sondern das alles ist vom alten Aktivismus seit zehn Jahren systematisch betätigt und in die Praxis umgesetzt worden. (Hluk trvá.)

Místopředseda Langr (zvoní): Prosím o klid.

Posl. Zierhut (pokračuje): Wir sind uns darüber klar, daß wir als Väter dieses Aktivismus keinen Anspruch auf die Dankbarkeit unserer Kinder erheben könnnen. Wir sind uns darüber klar, daß die junge Generation dazu berufen ist und immer dazu berufen sein wird, das Werk der Alten fortzusetzen, zu verbessern und zu vervollkommnen, aber wir haben dieses Werk geschaffen, darüber hilft kein noch so aufgeregtes Geschrei und Disputieren hinweg und wir werden dieses Werk im Interesse der Jugend nicht durch neue hohle Schlagworte zerschlagen lassen. (Výkřiky: Wo ist Hacker?)

Wir erkennen das Problem der Jugend an, aber wir verlangen, daß sich die Jugend dessen bewußt werde, daß wahre Volkstumsarbeit nur durch organisches Zusammenwirken zwischen der alten und jungen Generation geleistet werden kann. So wie das Feuer der Jugend seine große Daseinsberechtigung hat, so hat sie auch die Leistung und Erfahrung des Alters. Die Art und Weise aber, wie die sudetendeutsche Partei die Erfahrung und Leistung des Alters, d. h. ihrer eigenen Väter des Aktivismus in den Kot zerrt, gibt leider noch keine Gewähr dafür, daß vorläufig eine solche organische Arbeit zwischen Alter und Jugend möglich ist. (Hluk trvá.)

Místopředseda Langr (zvoní): Prosím o klid.

Posl. Zierhut (pokračuje): Der Terror, mit dem die sudetendeutsche Partei während der Wahlen gegen uns gearbeitet hat und den sie auch heute nach den Wahlen skrupellos fortsetzt, spricht eine so abschreckende und brutale Sprache, die das Sudetendeutschtum seit Jahren nicht gehört und die vorläufig vielmehr als Ausdruck einer blossen Machtgier als einer ernsten gesamtvölkischen Verantwortung bezeichnet werden kann. Wir wollen auf diese Dinge nicht näher eingehen, weil wir es dem Sudetendeutschtum ersparen wollen, dem andersnationalen Mitbürger das traurige Schauspiel völkischer Skrupellosigkeit und Selbstze rfleischung vor Augen zu führen. Aber wir sind es unserer Würde und Verantwortung schuldig. die sudetendeu tsche Partei ausdrücklich zu warnen, in diesem Schweigen ein Zeichen unserer Schwäche oder eines lässig gewordenen Ehrgefühls zu erblicken. Werden diese Methoden fortgesetzt, dann werden wir uns zu wehren, zu sprechen und zu handeln wissen. (Hluk.)

An die Adresse der Regierung und unserer čechischen Koalitionspartner erklären wir in diesem Zusammenha ng: Wir sind und bleiben eine aktivistische Partei und werden dem Staate, den wir als unseren anerkennen, mit dem wir uns auf Gedeih und Verderb verbunden fühlen, geben, was des Staates ist. Wir werden für die Staatsnotwendigkeiten wie bisher eintreten, und wir werden auch alles daran setzen. daß er innerlich gegen alle Krisen bereit und wehrfähig bleibt. Aber wir geben unserer Regierung, unserer Republik und unserer Demokratie zu bedenken, daß die äußere und innere Widerstandskraft eines Staates von dem Gefühl der Bürger abhängt. als Gleiche unter Gleichen behandelt zu werden. Wir geben unseren čechischen koalierten Partnern zu bedenken, daß das Švehlasche Motto, unter dem wir seinerzeit in die Regierung eingetreten sind und das nach wie vor für uns gilt, kein bloßer Sonntagsspruch bleiben, sondern zur Praxis des Werktages werden muß. (Hluk.)

Místopředseda Langr (zvoní): Prosím o klid. (Posl. dr Neuwirth: Sie wollen wohl noch zehn Jahre warten! - Výkřiky.)

Volám pana posl. dr. Neuwirtha k pořádku.

Posl. Zierhut (pokračuje): Wir geben unseren čechischen Freunden zu Bedenken, daß die Unzufriedenheit und Unruhe unseres Volkes ihre wichtigen national-, wirtschaftsund kulturpolitischen Ursachen hat. Wir geben ihnen zu bedenken, daß die Beseitigung dieser Ursachen gerade heute ein Staatsproblem ersten Ranges geworden ist. Wir geben ihnen zu bedenken, daß die einzig wirksame Propaganda das der Demokratie Arbeit und Brot und Schaffung eines Lebensraumes für die Jugend ist. In dieser Beziehung hat unsere Demokratie noch sehr viel nachzuholen.

Wir nehmen daher mit Dank und großem Ernst zur Kenntnis, daß der Herr Ministerpräsident in der Radikalisierung der Massen vor allem eine Krisenerscheinung erblickt, der nur durch systematische Erziehungsarbeit und durch eine Beseitigung der Krisenursachen gesteuert werden kann. In diesem Sinne begrüßen wir das vom Herrn Ministerpräsidenten vorgeschlagene Arbeitsprogramm auf dem Gebiete der Vereinfachung der Verwaltung, auf dem Gebiete der lebenswichtigen Hebung des Exports, des Schuldenabbaues, der Regulierung des Konkurrenzkampfes und vor allem der Hebung des Inlandskonsums. Wir gehen mit dem Herrn Ministerpräsidenten vollkommen konfo rm, wenn er die Notwendigkeit einer gegenseitig ausgeglichenen Rentabilität der Landwirtschaft, der Industrie und des Gewerbes betont und wenn er sich gegen die unbegründete Verteuerung jeglicher Lebensbedürfnisse ausspricht. Ebenso machen wir uns seine Forderung der Regierungserklärung voll zu eigen, daß vor allem diejenigen Belastungen der Erzeugung vermindert werden müssen, die durch das größte Sinken der Preise und des Umsatzes unerträglich drückend geworden sind. Über die Bedürfnisse und Forderungen unserer Wirtschaft wird ein weiterer Redner meiner Partei sprechen.

Auch die vom Herrn Ministerpräsidenten nachdrücklich unterstrichene Notwendigkeit. Platz für unsere Jugend durch eine entsprechende Investitionstätigkeit und die damit verbundene Gewinnung einer größeren Zahl von Arbeitsstellen, sowie durch Ersetzung der Pensionsversicherten durch jüngere Kräfte zu schaffen, unterschreiben wir voll und ganz. In diesem Sinne heben wir mit besonderer Befriedigung den nachfolgenden Passus der Regierungserklärung hervor (čte): "Eine selbstverständliche und dringende Fürsorge für die Arbeitslosen erheischen die Verhältnisse in den Gebieten, wo die Arbeitslosigkeit verhältnismäßig am größten ist und am längsten dauert. So muß insbesondere im Grenzgebiete Arbeitsmöglichkeit entweder durch Erhöhung der privaten und öffentlichen Unternehmung gefunden werden und soweit dies nicht erfolgen könnte, muß eine Sonderunterstützungsaktion zur Linderung der Not durchgeführt werden."

Wenn wir für die Regierungserklärung stimmen, so tun wir das in der festen Erwartung, daß unsere alten Forderungen endlich erfüllt und daß auch auf čechischer Seite begriffen werde, daß eine wechselseitige Schicksalsgemeinschaft zwischen unserem Volke und dem Staate besteht, für die wir im Interesse des Staates wie unseres Volkes jegliche Opfer zu bringen bereit sind. (Potlesk. - Hluk na levici.)


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