Místopředseda dr Markovič (zvoní):
Prosím pána posl. Schulcza, aby zachoval
kžud.
Posl. Jaross (pokračuje): Gazdasági
elnyomás, kulturális ellenhatás sodrában
él a magyar kisebbség. A felelősség
ezért azokkat terheli, akik a demokrácia égisze
alatt, a törvény előtt való egyenlőség
és kisebbségi szerződések ellenére
a csehszlovák nemzet erőgyarapodása érdekében
nemcsak szemet hunytak eme rendszer felett, hanem annak kifejlődését
is elősegítették.
A belső helyzeten kívül pár rövid
szóval kívánnék még foglalkozni
azzal a külpolitikai helyzettel, amelyet Bene
külü gyminiszter Úr oroszországi útja
domborított ki a legkirívóbban. A külügyminiszter
úr azt mondta egyik moszkvai nyilatkozatában, hogy
moszkvai útja a békét szolgálja. Allítom,
hogy ebben az esetben a miniszter úr retrográd logikával
gondolkozott, vagy - diplomatához, legalább is a
régi világ diplomatájához illöen
- mást mondott, mint amit gondolt. A francia-orosz szerződés
tipikus katonai megállapodás. Szolgálja Franciaország
biztonságát Németország ellen és
Oroszország biztonságát Németország
és Japán ellen. Franciaország és Oroszország
azonban messze esnek agymástól. Csehszlovákia
pedig földrajzi fekvésével kitünően
töltheti be az olyan folyosó szerepét, melynek
két ajtaját, vagy bejáróját
egy háboru esetén betöréssel egy idegen
országba kell kinyitni és járhatóvá
tenni.
Európában, ha Oroszország erősebb
európai politikát kezd folytatni, két frontra
szakadnak az államok: szovjetbarátokra és
szovjetellenesekre. Csehszlovákia már lekötötte
magát, vállalta a két front közé
ékelt előőrs szerepét. Ha bekövetkeznék
egy világégés, a mi földünk, a
mi államunk területe két front közé
kerülne. Minden oldalról ellenfelek fegyvere nyúlna
felénk. Bármi is volna ennek a háborunak
a vége, egy kétségtelen: mi felmorzsolódnánk
olyan ideálok szolgálatában, amelyekért
nem érdemes vért ontani és amelyek nem azonosak
a béke gondolatával. Csehszlovákiának
elsősorban középeurópai politikát
kell folytatnia. Szomszédainkkal kell megértetnünk
egymást, meg kell találnunk a megbékülést
azon a síkon, amely egymás érdekeinek tiszteletben
tartásával helyet teremt a középeurópai
térben minden nemzetnek.
Mi dolgozni jöttünk ebbe a parlamentbe. Dolgozni a kisebbségi
magyar népért, annak becsületes életéért.
Be kell látni a kormányzatnak, a többségi
pártoknak, hogy van jóvátennivaló
ezzel a néppel szemben. Kívánjuk a jóvátételt
a demokrácia, az igaz ság és az erkölcs
nevében. Gondoljanak a krisztusi igazságra: "Amit
nem akarsz, hogy felebarátaid cselekedjenek veled, te se
cselekedd azt másokkal." (Posl. Stunda: Ez helyes!)
Egyelőre a hatalom cselekszi azt velünk, ami ellen
évszázados harcot folytattak a csehszlovák
nemzedékek. Azt hiszem, ez a példa is elég
arra, hogy meggyőződjünk, miszerint nemzeteket
és nemzetrészeket sem lehet leradirozni a népek
térképéről.
A kormánynyilatkozatot el nem fogadhatom. (Potlesk.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Im Auftrage des Bundes der Landwi
rte habe ich folgende Erklärung abzugeben:
Das Ergebnis der Wahlen auf deutscher Seite und die Aufnahme derselben
im maßgebenden čechischen Lager hat eine Konstellation
geschaffen, die ihre außerordentliche Ähnlichkeit mit
der Zeit des Zusammentretens der ersten gewählten Nationalversammlung
im Jahre 1920 aufweist. Wiederum sehen wir nämlich auf čechischer
Seite jene große elementare Welle des Mißtrauens,
wiederum sehen wir jene starre Mauer zwischen Čechen und
Deutschen erstehen, wie sie in den ersten Jahren der Republik
die beiden Völker geschieden und jedes Sichfinden, geschweige
denn eine Zusammenarbeit unmöglich gemacht hat.
Wir sind an dieser Entwicklung nicht schuld. Wir haben im Gegenteil
zu den Ersten gehört, die es für ihre völkische
und staatliche Pflicht betrachteten, diese Mauer zu durchbrechen,
eine Atmosphäre des gegenseitigen Verstehens und Zusammenlebens
beider Nationen freizumachen. Diese Aufgabe haben wir als unsere
politische Lebensarbeit betrachtet und wir können wohl sagen,
daß sie zumindest von dem einen aus der Geschichte unseres
Staates nicht mehr auslöschbaren Erfolg begleitet war, daß
der Gedanke einer čechisch-deutschen Regierung zur allgemein
anerkannten Staats- und Völkerraison geworden ist.
Heute aber sehen wir wiederum jene große Mauer des Mißtrauens
und Hasses erstehen, an deren Durchbrechung wir die letzten zehn
Jahre unermüdlich gearbeitet haben. Wir sehen dies mit tiefstem
Schmerz und wir können auch die Vertreter des čechischen
Volkes nicht von dem Vorwurf freisprechen, daß diese verhängnisvolle
Entwicklung nach rückwärts mit ihr Werk ist. Aber als
verantwortungsvolle Vertreter der Interessen unseres Volkes können
und dürfen wir uns durch diesen Rückschlag in unserer
politischen Lebensarbeit nicht beirren lassen, selbst dann nicht,
wenn heute ein großer Teil des deutschen Lagers diese Arbeit
herabsetzt und mit allen Mitteln unmöglich zu machen trachtet,
wie dies jüngst am krassesten seitens der Presse der sudetendeutschen
Partei geschehen ist, die für unsere mühevolle und opferwillige
Arbeit keine andere Bezeichnung alsdie von deutschsprachigen Sektionen
der čechischen Koalitionsparteien zu prägen für
gut befunden hat. (Různé výkřiky.)
Wir wollen davon absehen, daß solche Vergleiche sehr gefährlich
sind, weil sie besonders auf čechischer Seite zu Gegenvergleichen
herausfordern können und wir müssen daher im ureigensten
Volksinteresse sehr nachdrücklich warnen, durch solche Vergleiche
das Gewicht jener čechischen Kreise zu stärken, die
in der heutigen größten sudetendeutschen Partei auch
eine Sektion, aber nicht eine inländische erblicken wollen.
(Hluk. - Výkřiky poslanců sudetskoněmecké
strany: Pfui!)
Místopředseda Langr (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Zierhut (pokračuje): Diejenigen, die
uns durch solche ungehörige Vergleiche um unseren völkischen
Kredit zu bringen versuchen, haben wahrscheinlich nicht überlegt,
daß sie auf solche Weise gleichzeitig das gesamte Sudetendeutschtum
um jenen staatspolitischen Kredit bringen können, den zu
erhalten uns bisher noch, wenn auch unter den schwersten Opfern
und Anfechtungen, gelungen ist. (Hluk trvá.)
Als Realpolitiker müssen wir folgenden Tatsachen offen in
die Augen sehen, mögen auch andere ihre Augen davor krampfhaft
zu verschließen suchen.
Wenn das sudetendeutsche Volk nach den Ereignissen der letzten
Jahre und Monate noch einen staatspolitischen Kredit genießt,
so hat es dieses Aktivum einzig und allein der Arbeit und der
Existenz der deutschen Regierungsparteien zu verdanken. (Výkřiky
posl. in. Künzla.)
Místopředseda Langr (zvoní): Volám
pana posl. in. Künzla k pořádku.
Posl. Zierhut (pokračuje): Es schmerzt uns
tief, daß wir heute nur eine kleine Gruppe des Sudetendeutschtums
repräsentieren, daß also nur eine kleine Gruppe diesen
Kredit genießt, und wir übersehen nicht die Tragik,
die darin liegt, daß die überwiegende Mehrheit des
Sudetendeutschtums durch eine Bewegung repräsentiert wird,
die diesen Kredit nicht genießt. (Výkřiky
posl. Heegera, Kirpalové, Beuera. - Hluk trvá.)
Es ist daher unsere heiligste völkische Aufgabe, mit
allen Mitteln und gegen alle Anfechtungen diesen Kredit in jene
Zeit hinüberzuretten, in der es sich entschieden haben wird,
ob es der neuen Bewegung gelingen kann, das tiefe Mißtrauen
abzubauen, das heute in der überwiegenden Mehrheit des čechischen
Volkes gegen sie und damit gegen den überwiegenden Teil des
Sudetendeutschtums herrscht. Daß diese Aufgabe von Tag zu
Tag undankbarer und schwerer wird, kann uns von ihrer getreulichen
Erfüllung in unserer traditionellen staatlichen und völkischen
Linie nicht abbringen. Und wenn wir uns entschieden haben, als
kleine deutsche Partei der Regierung beizutreten, so geschah dies
nur deshalb, weil wir es durchsetzten, daß wir von der čechisch
en Koalition nicht als kleine deutsche Partei gezählt, sondern
als Repräsentant des aktivistischen Sudetendeutschtums gewogen
wurden. Niemals wären wir in die Regierung eingetreten, wenn
sich unsere čechischen Partner uns gegenüber auf den
gleichen Standpunkt gestellt hätten wie jene deutsche Gruppe,
die in uns nur eine unbedeutende ohnmächtige Splitterpartei
erblickt. Niemals wären wir in die Regierung eingetreten,
wenn man uns als blosse Parteizahl und nicht als völkische
Repräsentanz des aktivistischen Sudetendeutschtums gewertet
hätte. (Hluk trvá. - Místopředseda
Langr zvoní.)
Und wir können mit Befriedigung feststellen, daß die
Regierungserklärung dieser unserer unveränderten Bewertung
voll und ganz Rechnung getragen hat. Das geht aus den nachfolgenden
Sätzen über alle Zweifel erhaben hervor (čte):
"Das Verbleiben der deutschen sozialdemokratischen Partei
und der deutschen Landwirte in der Regierungsmajorität und
in der Regierung ist ein Beweis der auf den Tatsachen begründeten
besonnenen Politik, daß sie sich ehrlich um die Interessen
ihres Volkes gekümmert haben und daß sie sich dafür
im weitesten Maße auch in Zukunft einsetzen wollen."
(Hluk trvá.)
Daß die Regierung aus dieser Bewertung auch ihre Konsequenzen
zu ziehen gesonnen ist, geht nicht nur aus der weiteren in der
Regierungserklärung ausgesprochenen Hoffnung hervor, daß
das Verständnis für die geschichtlich begründete
Notwendigkeit des gemeinsamen Lebens in einem gemeinsamen und
selbständigen Staate je länger je tiefer eindringen
werde, sondern auch aus der ausdrücklichen Zusage, daß
die Regierung der außerordentlichen großen Arbeitslosigkeit
in den Grenzbezirken eine besonders sorgfältige Aufmerksamkeit
widmen und dahin streben werde, die Verhältnisse systematisch
zu bessern. Wir nehmen dieses Versprechen der Regierung mit Dank
entgegen und werden alles tun, daß es verwirklicht werde,
wie wir schon früher nicht müde geworden sind, immer
und immer wieder für das Sudetendeutschtum im allgemeinen
und für unsere Grenzbevölkerung im besonderen Arbeit
und Brot zu fordern.
Die nicht in der Regierung stehenden deutschen Parteien haben
es in der Hand, durch entsprechendes Verhalten dieses unser Bestreben
zu unterstützen, sie haben es aber auch in der Hand, den
ehrlichen Willen unserer čechischen Partner zu erschüttern
und mürbe zu machen, wenn sie, wie dies in der programmatischen
Erklärung der sudetendeutschen Partei geschehen ist. immer
wieder auf die zahlenmäßige Bedeutungslos i-gk. eit
der deutschen Regierungsparteien hinweisen und die Politik unserer
Minister durch so demagogische und unernste Wendungen wie "geschenkte
Ministerposten" zu unterwühlen suchen. (Hluk. -
Výkřiky poslanců sudetskoněmecké
strany, poslan ců komunistických a něm. soc.-demokratických.)
Wir können der sudetendeutschen Partei die Feuerprobe ihrer
staatlichen Bewährung nicht abnehmen, wir machen aber darauf
aufmerksam, daß es ein sehr gefährliches Spiel ihrerseits
mit dem Feuer ist, wenn sie die Position, über die das Sudetendeutschtum
in der Regierung noch zu verfügen hat, systematisch untergräbt.
(Hluk. - Výkřiky posl. dr. Neuwirtha.)
Místopředseda Langr (zvoní): Volám
p. posl. dr Neuwirtha k pořádku.
Posl. Zierhut (pokračuje): Schon einmal ist
das sudetendeutsche Volk durch solche Methoden hart an die Grenze
des Abgrundes geführt worden, schon einmal haben wir unter
ungeheuerer Mühsal und mit dem äußersten Aufgebot
jener Kleinarbeit, zu der sich in den letzten Tagen bereits die
publizistischen Sprachrohre der sudetendeutschen Partei zu bekennen
beginnen, diese Katastrophe verhindert.
Das war unsere völkische Pflicht, aber es ist unsere doppelte
völkische Pflicht, heute, wo es noch Zeit ist, darauf aufmerksam
zu machen, daß eine zweite Katastrophe dem sudetendeutschen
Volke droht; und es ist unsere doppelte völkische Pflicht,
jene Politik fortzusetzen, von der wir nach unserer tiefsten Überzeugung
erwarten, daß sie einer solchen Katastrophe erfolgreich
entgegen arbeitet. (Hluk trvá. - Místopředseda
Langr zvoní.) Denn auch wir haben seit jeher das bekannt
und geübt, was der Sprecher der sudetendeutschen Partei am
Schluß seiner Ausführungen als Kardinalforderung aufgestellt
hat: "Wir waren Deutsche, wir sind Deutsche und werden Deutsche
bleiben." Und mag man auch auf der Gegenseite uns Splitterdeutsche
schelten, so werden wir im tiefsten Gefühl unserer Verantwortung
gegenüber unserem Gesamtvolk das insolange zu tragen wissen,
als sich nicht die čechische Politik diese Argumentation
zu eigen macht, d. h. solange, als wir in der Regierung als Volldeutsche
und nicht als Splitterdeutsche wirken können.
Im übrigen geben wir der sudetendeutschen Partei zu bedenken,
daß das sogenannte neue aktivistische Programm, mit dem
sie heute hervortritt, nichts anderes als das politische und geistige
Kind unseres alten Aktivismus ist. Was die sudetendeutsche Partei
für das Deutschtum fordert und mit Recht fordert, nämlich
die verfassungsmäßig verbürgten Rechte für
das Sude tendeutschtum, die gegenseitige Achtung der Lebensrechte
der einzelnen Nationen, die Unterstützung jeder wahrhaft
europäisch orientierten Außenpolitik, der Kampf gegen
die Bürokratisierung, was sie ferner als staatspolitische
These aufstellt, daß die ernste Lage der Sudetendeutschen
und die des St aatswesens aneinander gebunden sind, daß
sie als politischen Unverstand bezeichnet, wenn unsere Volksgruppe
sozial, wirtschaftlich und auch politisch der Verzweiflung preisgegeben
wird, daß sie das gleiche Recht des deutschen Schul-, Bildungsund
Erziehungswesen fordert, und daß sie sich schließlich
zur positiven Einstellung zu Staat und Staatsform bekennt, das
alles scheint nicht nur wortwörtlich aus dem Programm des
alten Aktivismus abgeschrieben zu sein, sondern das alles ist
vom alten Aktivismus seit zehn Jahren systematisch betätigt
und in die Praxis umgesetzt worden. (Hluk trvá.)
Místopředseda Langr (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Zierhut (pokračuje): Wir sind uns darüber
klar, daß wir als Väter dieses Aktivismus keinen Anspruch
auf die Dankbarkeit unserer Kinder erheben könnnen. Wir sind
uns darüber klar, daß die junge Generation dazu berufen
ist und immer dazu berufen sein wird, das Werk der Alten fortzusetzen,
zu verbessern und zu vervollkommnen, aber wir haben dieses Werk
geschaffen, darüber hilft kein noch so aufgeregtes Geschrei
und Disputieren hinweg und wir werden dieses Werk im Interesse
der Jugend nicht durch neue hohle Schlagworte zerschlagen lassen.
(Výkřiky: Wo ist Hacker?)
Wir erkennen das Problem der Jugend an, aber wir verlangen, daß
sich die Jugend dessen bewußt werde, daß wahre Volkstumsarbeit
nur durch organisches Zusammenwirken zwischen der alten und jungen
Generation geleistet werden kann. So wie das Feuer der Jugend
seine große Daseinsberechtigung hat, so hat sie auch die
Leistung und Erfahrung des Alters. Die Art und Weise aber, wie
die sudetendeutsche Partei die Erfahrung und Leistung des Alters,
d. h. ihrer eigenen Väter des Aktivismus in den Kot zerrt,
gibt leider noch keine Gewähr dafür, daß vorläufig
eine solche organische Arbeit zwischen Alter und Jugend möglich
ist. (Hluk trvá.)
Místopředseda Langr (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Zierhut (pokračuje): Der Terror, mit
dem die sudetendeutsche Partei während der Wahlen gegen uns
gearbeitet hat und den sie auch heute nach den Wahlen skrupellos
fortsetzt, spricht eine so abschreckende und brutale Sprache,
die das Sudetendeutschtum seit Jahren nicht gehört und die
vorläufig vielmehr als Ausdruck einer blossen Machtgier als
einer ernsten gesamtvölkischen Verantwortung bezeichnet werden
kann. Wir wollen auf diese Dinge nicht näher eingehen, weil
wir es dem Sudetendeutschtum ersparen wollen, dem andersnationalen
Mitbürger das traurige Schauspiel völkischer Skrupellosigkeit
und Selbstze rfleischung vor Augen zu führen. Aber wir sind
es unserer Würde und Verantwortung schuldig. die sudetendeu
tsche Partei ausdrücklich zu warnen, in diesem Schweigen
ein Zeichen unserer Schwäche oder eines lässig gewordenen
Ehrgefühls zu erblicken. Werden diese Methoden fortgesetzt,
dann werden wir uns zu wehren, zu sprechen und zu handeln wissen.
(Hluk.)
An die Adresse der Regierung und unserer čechischen Koalitionspartner
erklären wir in diesem Zusammenha ng: Wir sind und bleiben
eine aktivistische Partei und werden dem Staate, den wir als unseren
anerkennen, mit dem wir uns auf Gedeih und Verderb verbunden fühlen,
geben, was des Staates ist. Wir werden für die Staatsnotwendigkeiten
wie bisher eintreten, und wir werden auch alles daran setzen.
daß er innerlich gegen alle Krisen bereit und wehrfähig
bleibt. Aber wir geben unserer Regierung, unserer Republik und
unserer Demokratie zu bedenken, daß die äußere
und innere Widerstandskraft eines Staates von dem Gefühl
der Bürger abhängt. als Gleiche unter Gleichen behandelt
zu werden. Wir geben unseren čechischen koalierten Partnern
zu bedenken, daß das vehlasche Motto, unter
dem wir seinerzeit in die Regierung eingetreten sind und das nach
wie vor für uns gilt, kein bloßer Sonntagsspruch bleiben,
sondern zur Praxis des Werktages werden muß. (Hluk.)
Místopředseda Langr (zvoní): Prosím
o klid. (Posl. dr Neuwirth: Sie wollen wohl noch zehn Jahre
warten! - Výkřiky.)
Volám pana posl. dr. Neuwirtha k pořádku.
Posl. Zierhut (pokračuje): Wir geben unseren
čechischen Freunden zu Bedenken, daß die Unzufriedenheit
und Unruhe unseres Volkes ihre wichtigen national-, wirtschaftsund
kulturpolitischen Ursachen hat. Wir geben ihnen zu bedenken, daß
die Beseitigung dieser Ursachen gerade heute ein Staatsproblem
ersten Ranges geworden ist. Wir geben ihnen zu bedenken, daß
die einzig wirksame Propaganda das der Demokratie Arbeit und Brot
und Schaffung eines Lebensraumes für die Jugend ist. In dieser
Beziehung hat unsere Demokratie noch sehr viel nachzuholen.
Wir nehmen daher mit Dank und großem Ernst zur Kenntnis,
daß der Herr Ministerpräsident in der Radikalisierung
der Massen vor allem eine Krisenerscheinung erblickt, der nur
durch systematische Erziehungsarbeit und durch eine Beseitigung
der Krisenursachen gesteuert werden kann. In diesem Sinne begrüßen
wir das vom Herrn Ministerpräsidenten vorgeschlagene Arbeitsprogramm
auf dem Gebiete der Vereinfachung der Verwaltung, auf dem Gebiete
der lebenswichtigen Hebung des Exports, des Schuldenabbaues, der
Regulierung des Konkurrenzkampfes und vor allem der Hebung des
Inlandskonsums. Wir gehen mit dem Herrn Ministerpräsidenten
vollkommen konfo rm, wenn er die Notwendigkeit einer gegenseitig
ausgeglichenen Rentabilität der Landwirtschaft, der Industrie
und des Gewerbes betont und wenn er sich gegen die unbegründete
Verteuerung jeglicher Lebensbedürfnisse ausspricht. Ebenso
machen wir uns seine Forderung der Regierungserklärung voll
zu eigen, daß vor allem diejenigen Belastungen der Erzeugung
vermindert werden müssen, die durch das größte
Sinken der Preise und des Umsatzes unerträglich drückend
geworden sind. Über die Bedürfnisse und Forderungen
unserer Wirtschaft wird ein weiterer Redner meiner Partei sprechen.
Auch die vom Herrn Ministerpräsidenten nachdrücklich
unterstrichene Notwendigkeit. Platz für unsere Jugend durch
eine entsprechende Investitionstätigkeit und die damit verbundene
Gewinnung einer größeren Zahl von Arbeitsstellen, sowie
durch Ersetzung der Pensionsversicherten durch jüngere Kräfte
zu schaffen, unterschreiben wir voll und ganz. In diesem Sinne
heben wir mit besonderer Befriedigung den nachfolgenden Passus
der Regierungserklärung hervor (čte): "Eine
selbstverständliche und dringende Fürsorge für
die Arbeitslosen erheischen die Verhältnisse in den Gebieten,
wo die Arbeitslosigkeit verhältnismäßig am größten
ist und am längsten dauert. So muß insbesondere im
Grenzgebiete Arbeitsmöglichkeit entweder durch Erhöhung
der privaten und öffentlichen Unternehmung gefunden werden
und soweit dies nicht erfolgen könnte, muß eine Sonderunterstützungsaktion
zur Linderung der Not durchgeführt werden."
Wenn wir für die Regierungserklärung stimmen, so tun
wir das in der festen Erwartung, daß unsere alten Forderungen
endlich erfüllt und daß auch auf čechischer
Seite begriffen werde, daß eine wechselseitige Schicksalsgemeinschaft
zwischen unserem Volke und dem Staate besteht, für die wir
im Interesse des Staates wie unseres Volkes jegliche Opfer zu
bringen bereit sind. (Potlesk. - Hluk na levici.)