Aber nicht nur daß die Veröffentlichung dieser Proteste durch die Zensur verhindert wird, verhindert man auch systematisch jede Veröffentlichung des Falles Major, jede Stellungnahme und sogar jeden einfachen Bericht über die Inhaftierung des Gen. Major und über den bevorstehenden Prozeß.
Man konfisziert z. B. folgenden Artikel:
"Der beste Demokrat. Es war unpassend, das Parlament für die Auslieferung des Abg. Major einzuberufen. Das Interesse des Auslandes für den Major-Prozeß muß durch die Aktion der Arbeiterschaft unterstützt werden. In einer Woche wird in Bratislava der Prozeß gegen den Abg. Gen. Major in vollem Gange sein. Die Amtsorgane haben schon alle Vorbereitungen dazu getroffen, daß der Prozeß zumindest eine längere Zeit andauernde Entfernung des Abg. Gen. Major von der revolutionären Bewegung der Slovakei bedeuten wird. Man kann nicht alle diese Einzelheiten anführen, womit sich das Untersuchungsverfahren ausgezeichnet hat; es genügt die Tatsachen anzuführen, daß man sich fürchtete, die Verteidiger, die Umstände der Kossuther Schiesserei und die Schuld des Gen. Major untersuchen zu lassen, daß man sich davor fürchtete, daß wir eine kleine Vorstellung darüber haben, wie in einer Woche vor dem Gerichte in Bratislava "die Wahrheit, nur die Wahrheit und nichts anderes als die Wahrheit" gesucht werden wird. Aber trotz aller dieser Vorbereitungen haben die Kreise, welche sich zu einem gründlichen Schlag gegen die revolutionäre Bewegung in der Slovakei vorbereiten, die Sicherheit, die sie vorschützen. Die berüchtigte Sitzung des Parlamentes, die nur zu dem Zwecke einberufen wurde, um das Parlamentsmitglied Stefan Major auszuliefern, rief Verwunderung unter den ausländischen Politikern hervor. Zur Einberufung des Parlamentes, um den Gen. Major auszuliefern, kam es, wie bekannt, zu einer Zeit, wo diese Institution nicht imstande war, nur ein Wörtchen über die Wirtschaftskrise zu sagen. Wie wir erfahren, hat sogar der Präsident seine Politiker auf diese Sache aufmerksam gemacht und verurteilte sie als "unpassend" und empfahl für nächste ähnliche Fälle passendere Formen des Kampfes gegen die kommunistische Bewegung, welche das hiesige Parlament nicht derart diskreditieren. Es sind hier auch Umstände nicht nur "internen" Charakters, welche den Herren zur Durchführung ihrer Absichten Schwierigkeiten bereiten. Es ist dies das Interesse des Auslandes an dem Major-Prozeß, wo besonders ein großer Teil des Kossuther Dramas enthüllt wird, als auch ein großer Teil der Tragödie der Slovakei. Seien wir uns der Bedeutung dieses Interesses bewust. Aber es wird nur sehr wenig bedeuten, wenn es nicht von dem entscheidenden Faktor, der Stimme der Arbeiterschaft, unterstützt wird. Eine Reihe von Ortschaften hat sich schon gemeldet. [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.]
Außerdem konfisziert man in der "Kämpferin" eine einfache Meldung, und zwar die Meldung des Stattfindens des Prozesses gegen den Gen. Major, die folgenden Wortlaut hat:
"Die Hauptverhandlung gegen den kommunistischen Abgeordneten Major, der im Zusammenhange mit dem Kossuther Arbeitermord verhaftet wurde [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] findet am 30. Juni statt. Dieser Prozeß erregt das größte Interesse im In- und Auslande. Die Arbeiter, Landarbeiter, Bauern und die übrige werktätige Bevölkerung der Slovakei zeigen durch ihr Interesse an diesem Prozeß, daß sie verstehen, wie durch die Person des Arbeitervertreters und kommunistischen Abgeordneten das gesamte slovakische Volk, welches neben der wirtschaftlichen auch einer unerhörten nationalen Unterdrückung seitens der Herrschenden ausgesetzt ist, getroffen werden soll. Das Interesse des Auslandes für diesen Prozeß - große Zeitungen wie "Berlin am Morgen", "Welt am Abend", "Manchester Guardian" u. a. entsenden ihre eigenen Berichterstatter - wird dazu beitragen auch über die Grenzen der Èechoslovakei hinaus die wahren Verhältnisse in diesem demokratischen Staate zu enthüllen.
Die gesamte arbeitende Bevölkerung in der Èechoslovakei muß sich dessen bewußt sein, daß der Prozeß gegen den Gen. Major einen Versuch der herrschenden Klasse bedeutet, nicht nur jeden Kampf der Ausgebeuteten um ein grösseres Stück Brot brutal niederzuschlagen, sondern auch die arbeitenden Schichten der nationalen Minderheiten national und kulturell zu unterdrücken."
Das hat man in der "Kämpferin" konfisziert. Aber die Methode, wie man heute konfisziert, zeigt auch folgende Meldung, die ausserdem in dieser "Kämpferin" gleichzeitig konfisziert wurde:
"Tod einer Kriegswitwe. Am Tage vor Ostern geht eine Kriegswitwe mit ihrem Lebensgefährten von K. nach N. Sie ist so müde und hat noch eine halbe Stunde zu gehen bis sie an ihr Ziel nach N. kommt. Auf einmal quillt ein Blutstrom aus ihrem Munde. Doch sie schleppt sich noch einige Schritte weiter, ein zweiter Blutstrom und sie ist verschieden. Es sammeln sich einige Leute an und nun kann man hören, wie ihr Begleiter vom Schmerz überwältigt ausruft: [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy]. Glaubt man nun, daß die Arme krank war? Er bringt Dokumente aus der Tasche, zeigt sie den Umstehenden und sagt: Vergebens hat sie sich um Aufnahme in ein Krankenhaus bemüht. Statt ins Krankenhaus wollte man sie ins Arbeitshaus schaffen. Und, sagt er traurig, sie war so gut. Und morgen wird in der Zeitung stehen: "Eine Landstreicherin im Strassengraben gestorben." Arbeiterinnen, denkt nach! So etwas ist in diesem demokratischen, human regierten Staate möglich. Wievielen Arbeiterinnen kamn es noch so ergehen? Arbeitslos - wohnungslos - Landstraße. Statt Krankenhaus Arbeitshaus. Ich meine, solche Fälle müßten jede Arbeiterin empören, und jede Arbeiterin müßte sich schwören, nicht zu ruhen und zu rasten, unermüdlich zu kämpfen, bis wir eine Ordnung haben, in der der Mensch als Mensch behandelt und bewertet wird und nicht als Hund, der ruhig im Straßengraben verenden kann. M. H. Arbeiterkorrespondentin Kaaden."
Wir bekommen damit ein typisches Beispiel, wie man in der Èechoslovakei, in diesem demokratisch regierten Staate, heute jede einfache Meldung über Arbeiterereignisse, über wirklich geschehene Tatsachen einfach konfisziert. Die Proteste über [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] die Ereignisse in der Slovakei, wie in der Èechoslovakei über die Einkerkerung des Gen. Major haben nicht nur in der Èechoslovakei Erregung ausgelöst, sie dringen auch hinaus über die Grenzen der Èechoslovakei und finden im Ausland ihr Echo. Eine ganze Reihe von Protesten des Auslandes ist in den letzten Tagen in der Èechoslovakei beim Justizminister, in Bratislava bei der Staatsanw altschaft eingelaufen. Wir haben auch einige dieser Proteste in unserer Presse veröffentlicht und selbstverständlich sind sie von der Zensur sofort konfisziert worden. So wurde z. B. ein Protest gegen die Einkerkerung des Abg. Major konfisziert, der von der Liga gegen den Imperialismus u. zw. von der französischen Sektion angenommen wurde. Das Protesttelegramm hat folgenden Wortlaut: Empfanget brüderliche Grüsse für die ungarische nationale Minderheit der Èechoslovakei. Protestieren gegen die Einkerkerung des Abg. Major und gegen das Masacre der Arbeiter in Koszuth. Unterschrieben: Liga gegen den Imperialismus, französische Sektion, Paris 114, Boulevard de la Vilette.
Ferner hat der große französische Schriftsteller Romain Rolland in letzter Stunde einen Protest gegen den Arbeitermord in Koszuth und gegen die Einkerkerung des Abg. Major verfaßt. (Pøedsednictví se ujal pøedseda Malypetr.)
Wir sind überzeugt, daß auch dieser Protest des großen französischen Schriftstellers dem Zensurstift irgend eines kleinen èechoslovakischen Zensors unter Anleitung des Justizministers Dr. Meissner zum Opfer fallen wird.
Außer diesen zwei Protesten haben 21.000 Mitglieder des Verbandes proletarischer Freidenker des Ruhrgebietes folgendes rekommandiertes Schreiben an die Staatsanwaltschaft Bratislava, Kozia Nr. 2 gerichtet. "21.000 Mitglieder des Verbandes proletarischer Freidenker Ruhrgebiet nehmen Kenntnis von dem bevorstehenden Prozeß gegen den Funktionär unserer Bruderorganisation Abg. Major. Aus den verschiedensten Berichten, die wir erhalten haben, geht klar hervor, daß der Abgeordnete Major und Genossen an den Schiessereien und [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] in Kossuth schuldlos sind. Wir protestieren als Arbeiterorganisation gegen die Art der Führung des Prozesses. Wir protestieren gegen die Nichtzulassung der Liga für Menschenrechte zu den Verhafteten. Wir protestieren gegen die Nichtzulassung des Rechtsbeistandes für Abg. Major. Wir fordern die Freilassung des Abg. Major so wie der übrigen Inhaftierten. Unterschrieben: Verband proletarischer Freidenker, Ruhrgebiet, Geschäftsstelle Essen, Friedrich Ebertstrasse 69, der Vorstand I. A. Fischer."
Außerdem ist an den Gen. Major in das Kreisgerichtsgefängnis in Bratislava folgender Brief gelangt: "Werter Genosse! Durch die Presse erfahren wir von deiner Verhaftung und von dem bevorstehenden Prozeß, den dir die bürgerliche Justiz [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] anhängt. 21.000 proletarische Freidenker des Ruhrgebietes sind überzeugt, daß die Bourgeois einschließlich der Sozialfascisten in allen Ländern die gleichen Methoden anwenden, um die revolitionäre Arbeiterschaft ihrer Führer zu berauben. 21.000 proletarische Freidenker des Ruhrgebietes entbieten Dir heiße Kampfgrüße und geloben, nicht eher zu ruhen, bis anstelle der kapitalistischen Wirtschaft der Sozialismus tritt. Darum kampfbereit. Unterschrieben Verband proletarischer Freidenker des Ruhrgebietes, Geschäftsstelle Essen, Fischer."
Reichsdeutsche Schriftsteller und Gelehrte haben sich ebenfalls dem Proteste angeschlossen und folgenden Brief an uns gerichtet: "Der Innenminister Dr. Juraj Slávik, der Außenminister Dr. Eduard Beneš und der Präsident des Kreisgerichtes in Preßburg erhielten in diesen Tagen ein Telegramm folgenden Wortlautes: Prozeß gegen Abg. Major [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Stop. Verlangen Einstellung des Prozesses und Entlassung aller Verhafteten. Stop. Professor Alfons Goldschmidt, Schriftsteller Hervarth Walden, Schriftsteller Oskar Maria Graf, Schriftsteller Klaus Neukranz, Schriftsteller Ernst Toller, Advokat Kunz Kolbe, Professor Hall Stop."
Die Namen, die wir unter diesem Telegramm lesen, sind der Arbeiteröffentlichkeit der Èechoslovakei nicht unbekannt. Die Werke fast aller dieser Schriftsteller, die gegen den Prozeß mit dem Abg. Major protestierten, haben internationalen Ruf. Auch die deutschen Proletarier der Èechoslovakei kennen sie. Der Protest der besten Köpfe Deutschlands wird nicht vereinzelnt bleiben. Und die Hauptsache ist: Er muß durch die Stimme der Arbeiterschaft unterstützt werden, damit er Geltung erlangt.
Ferner ist ein Protest der britischen Sektion der Liga gegen den Imperialismus eingetroffen. Dieser Protest hat folgenden Wortlaut: "Die britische Sektion der Liga gegen den Imperialismus protestiert gegen die faszistischen Verhältnisse, die in der Èechoslovakei herrschen. Der Faszismus bedeutet eine Drohung für die arbeitende Klasse eines jeden Landes, weil er zu Blutvergießen und Massakern führt. Die Unterzeichneten protestieren gegen die Einkerkerung der parlamentarischen Vertreter des arbeitenden Volkes der Èechoslovakei, besonders der Vertreter nationaler Minderheiten, die grausam ausgebeutet und unterdrückt werden." Unterzeichnet ist dieser Protest von folgenden Personen: Conrad Noel, das ist ein parteiloser Pfarrer Englands, Alex Gossip, dem Vorsitzenden des englischen Möbelarbeiterverbandes, D. P. R. Gunawardena aus Ceylon, P. Glading, dem Vorsitzenden des Vereinigten Ingenieurverbandes, Harry Pollitt, Evans, Thomas, dem Sekretär der Internationalen Arbeiterhilfe, Jack Tanner, ferner Judah L. Waten, Mitglied der australischen kommunistischen Partei, Reginald Bridgemann, der Mitglied der unabhängigen englischen Labour Party ist, der ehemals Kandidat für das Unterhaus war und Saklatvala aus Indien. Dieser Protest wurde auf Grund einer Anregung des Herrn Bridgemann verfaßt, des ehemaligen Mitgliedes des englischen Unterhauses und letzten Kandidaten zum Unterhaus, der heute noch Mitglied der unabhängigen Arbeiterpartei Englands und also ein unmittelbarer Parteigenosse des Sozialdemokraten Mac-Donald, des heutigen Premierministers En glands ist.
Die revolutionären Lehrer der Èechoslovakei haben an den Gen. Major ebenfalls ein Begrüßungsschreiben geschickt. Dieses Begrüßungsschreiben wurde dem Gen. Major nicht ausgefolgt und außerdem in der Presse konfisziert. Es hat folgenden Wortlaut: "Die revolutionären Lehrer an den Gen. Major. Wie bekannt, ist der Abg. Gen. Major von Beruf Lehrer. Seine Kollegen, die klassenbewußten revolutionären Lehrer senden ihm folgendes Schreiben:
"Lieber Genosse-Kollege! Wir Lehrer wissen gut, wie das slovakische Proletariat Jahre hindurch leidet. Mit Bitterkeit im Herzen gedenken wir der Armut, des Joches und des harten Schicksals der Bevölkerung unter der Tatra, der niedrigen Löhne, der Arbeitslosigkeit, der armen Behausungen, der dem Klerikalismus verfallenen Schulen und der stolzen Ämter, der kleinen unfruchtbaren Felder in den Bergen und der herrschaftlichen Großgrundbesitze in den Ebenen, der düsteren Gefängnisse, dieser Asyle für die Kämpfer um die Freiheit des Proletariats. Auch Du sitzest heute im Kriminal der bürgerlichen Demokratie. Du führtest die ausgebeuteten slovakischen Landarbeiter in den Kampf für eine erträgliche menschlichere Existenz, Du wolltest den Hunger aus den Arbeiterfamilien vertreiben. [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Wir senden Dir einen flammenden Gruß, als Lehrer einem Lehrer und als Kämpfer einem Kämpfer. Wie auch immer das Gericht über Dich ausfallen möge, wir glauben fest, daß es Dich nicht brechen wird und daß wir Dich unerschüttert und entschlossen wieder in der Aufgabe sehen werden, die die Werktätigen Dir auferlegt haben. Die Hirten in den slovakischen Bergen werden Deinen Namen kennen, die Bergarbeiter werden ihn voll Vertrauen aussprechen und auch wir werden uns an ihn erinnern, denn Du weist durch Dein Leiden auf das Leiden des Proletariats und auf die große Aufgabe hin, die wir erfüllen [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Gen. Major, wir grüßen Dich als unseren Führer und wünschen uns, daß Du bald gesund zu uns zurückkehrst, gestärkt zum baldigen entscheidenden Kampfe. Die revolutionären Lehrer der Èechoslovakei."
Unsere größenwahnsinnige Zensur
glaubt dadurch, den Protestaus der Welt zu schaffen, daß sie einfach
die Veröffentlichung verbietet. Wir werden aber Sorge tragen,
daß dort, wohin der Arm des Zensors nicht reicht, in den Betrieben,
unter den Arbeitslosen und unter den landarmen Bauern der Ruf
umso lauter ertönt. Wir werden Sorge tragen, daß im Auslande außer
den allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen,
außer der Kulturreaktion und der nationalen Unterdrückung besonders
der Fall Kossuth und Major in der breitesten Öffentlichkeit
bekannt wird. Heute sind schon große Zeitungen gezwungen, über
diese Angelegenheit zu berichten. Die Vertreter der Arbeiter,
die am Prozesse teilnehmen, werden sorgen, daß auch über den Prozeß
und seine Tendenz in ausreichendster Weise im Ausland berichtet
wird. Wir werden in diesem Zusammenhange mehr Wahrheit über die
Èechoslovakei verbreiten, als die ganze schwere Millionen verschlingende
Auslandspropaganda des Herrn Beneš zu verschweigen imstande
ist. Wir kennen die Entscheidung, wir kennen das Urteil schon
im vorhinein. Wir wissen, daß Euer System keine Gerechtigkeit,
sondern nur Klassenurteile gegen Proletarier kennt. Aber die Toten
von Kossuth, die Toten von Dux, die Hunderte Proletarier, die
in diesem Staate, der sich demokratisch und humanistisch nennt,
gemordet wurden, die Klassenurteile, die tausende Proletarier
in den Kerker brachten, wird die Arbeiterklasse nicht vergessen.
[Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze
dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z
tìsnopisecké zprávy.] Die Bourgeoisie und die Sozialfaszisten
versuchen sich heute noch um die Verantwortung herumzudrücken,
indem sie gegen die kommunistische Partei eine infame Hetze entfalten.
Die Kommunisten sind die Hetzer, die Kommunisten sind die Verbrecher.
Wir fragen Sie [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl.
snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu
vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Was haben Sie gegen das
ungeheuere Elend, in dem die Mehrheit der werktätigen Bevölkerung
zu leben gezwungen ist, getan? Was haben die sozialdemokratischen
Führer gegen die Massenentlassungen, gegen den Lohnabbau, gegen
die Rationalisierung getan? Sie haben dagegen nicht nur nichts
unternommen, sie haben im Gegenteil die Angriffe der Unternehmer
gefördert. Was tun die èechischen und die deutschen Agrarier gegen
die Not der Kleinbauern und Häusler? Sie engagieren 1500 neue
Steuerexekutoren und schicken sie zur Eintreibung der Steuern
in die Dörfer. Was tut die Gewerbepartei gegen den Zusammenbruch
des Kleingewerbes? Sie fördert Baa durch Steuerabschreibungen
und alle möglichen Erleichterungen und überläßt die Gewerbetreibenden
ihrem Schicksal. Was gebt Ihr den Arbeitslosen? Was tut Ihr gegen
das Massensterben proletarischer Kinder? Was antwortet Ihr auf
die Forderung der Arbeiter nach höheren Löhnen und auf den Verzweiflungsschrei
der Kleingewerbetreibenden, auf das Stöhnen der Landarmut? Die
einzige universelle Antwort, die Ihr habt, ist die Verstärkung
des Machtapparats, der Polizei und Gendarmerie, der Spitzel und
Agents provocateurs. [Další slova byla usnesením pøedsednictva
posl. snìmovny ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn.
øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Das ist Euere Antwort,
das ist Euer Weg. Aber Ihr werdet Euch damit nicht retten. Euer
System ist bankerott. Ihr könnt wohl Kugeln, aber kein Brot geben.
Ihr könnt Gendarmen und Polizisten einstellen, aber den huderttausenden
Arbeitslosen keine Arbeit verschaffen. Die Arbeiterklasse will
leben und Ihr bringt ihr den Tod, Tod in tausenfältiger Gestalt.
In den Betrieben und Schächten, im Frieden und im Krieg bringt
Ihr den breiten Massen nichts anderes als Hunger, Not, Elend,
Ausbeutung, Krankheit und Tod. Aber Ihr säet Wind und werdet Sturm
ernten [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny
ze dne 23. èervna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena
z tìsnopisecké zprávy.] (Potlesk komunistických poslancù.)