Pátek 24. dubna 1931

Es wird alles unternommen, um die Eisenbahner genau so wie das übrige hungernde Proletariat von jedem Kampfe abzuhalten oder wenn er über ihre Köpfe hinweg ausbricht, durch geschickte Manöver oder offenen Terror zu liquidieren. Vollkommen falsch ist die Ansicht, daß diese Aucharbeiterführer den Eisenbahnern irgendwelche Hilfe leisten oder dies beabsichtigen. Jede Unterstützung dieser Führer, ihrer Parteien und Gewerkschaften, sei es durch die bloße Abgabe der Stimmen bei Wahlen oder durch die Mitgliedschaft, bedeutet das Einverständnis mit den gegenwärtigen Verhältnissen und mit weiteren Verschlechterungen und ebenso das Einverständnis zu einem neuen Völkermorden im Interesse des Geldsackes, vor allem gegen das Proletariat der Sowjetunion. Wahr ist, daß ein großer Teil der Eisenbahner durch jahrelange Beeinflussung den Tatsachen gleichgültig oder fremd gegenübersteht und dem Treiben ihrer Führer gleichgültig zusieht. Alle sogenannten unpolitischen oder christlichen Berufsvereine und Splittergewerkschaften sind offene Feinde der Eisenbahner und Anhängsel der Bourgeoisie, sind Diener der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Sie bilden das weitere Glied in der Kette der Verhinderer jeglicher Kampfeinheit und ermöglichen damit logisch die Durchführung aller [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 24. dubna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] Pläne der kapitalistischen Regierungen.

Nicht geringer ist der Irrtum jener Eisenbahner, die den faszistischen Gewerkschaften Gefolgschaft leisten. Der Zweck heiligt die Mittel, sagt ein Sprichwort. Kramáø und Støíbrný, sowie die Hakenkreuzler, die Todfeinde der Sowjetunion, wissen, warum sie diese Organisationen ins Leben riefen. Die Verhetzung der Nationen dient dazu, um jede internationale Solidarität der Arbeiterklasse zu zerstören, die im Kriegsfall von außerordentlicher Bedeutung ist.

Daß von diesen Führern keine Hilfe zu erwarten ist und daß die nationalen Phrasen zur Einfangung der Arbeiter in die Netze des Faszismus dienen, beweisen die Tatsachen in Deutschland, wo es keine èechosl. Regierung gibt, und wo die Eisenbahner ebenfalls von ihren deutschen Volksgenossen unterdrückt und ausgebeutet werden. Noch schlimmer ist es in den offen faszistischen Ländern Italien, Polen, Ungarn, Bulgarien usw., wo nicht nur das revolutionäre Proletariat blutig verfolgt wird, sondern die traurigsten Verhältnisse unter der Arbeiterklasse bestehen und von nationalen Freiheiten keine Spur zu sehen ist. Italien unterdrückt die Tiroler Deutschen, Polen die Ostdeutschen, Ukrainer usw. Die faszistischen Organisationen sind deshalb hier wie überall eine ernste Gefahr für die Eisenbahner und müssen auf das schärfste bekämpft und zertrümmert werden.

Welchen Ausweg zeigt die Internationale Föderation? Die Eisenbahner müssen ohne Unterschied ihrer politischen und gewerkschaftlichen Zugehörigkeit erkennen, daß es nur einen Ausweg aus diesen Verhältnissen gibt, das ist der einheitliche Zusammenschluß aller Eisenbahner in der revolutionären Eisenbahnergesellschaft der Internationalen Föderation, der einzigen Eisenbahnerorganisation, die wirklich Todfeindin der kapitalistischen Gesellschaftsordnung ist an deren Beseitigung arbeitet und sich für die Tagesforderungen der Eisenbahner einsetzt, nicht am grünen Tisch mit den Ausbeutern, sondern mit Hilfe der Eisenbahner und durch solche Kampfmethoden, die gewährleisten, daß die Forderungen der Eisenbahner wirklich erfüllt und alle Angriffe gegen sie abgeschlagen werden. Ein einheitlicher Zusammenschluß der Eisenbahner ist aber nur möglich ohne und gegen die Führer der ganzen reaktionären Eisenbahnergewerkschaften, die prinzipielle Gegner jeder Kampfeinheit sind. Deshalb müssen erstens die Eisenbahner in allen Dienststellen an den öffentlichen Betriebsversammlungen der Internationalen Föderation teilnehmen und mithelfen an der Organisierung dieser Versammlungen durch unermüdliche Aufklärung jedes Einzelnen im Betriebe über die Notwendigkeit einer geschlossenen Beteiligung, bis es gelingt die Mehrzahl der Gewerkschaft zu gewinnen. Zweitens müssen in den Versammlungen alle Mängel im Betriebe und alle Forderungen diskutiert und zu einem Kampfprogramm zusammengefaßt werden. Das Kampfprogramm enthält: die Beschwerden; die konkreten Forderungen und die Kampfvorbereitungen zur Durchsetzung der Forderungen bzw. den Kampfbeschluß. Diese Vorbereitungsaufgaben übernimmt eine selbst zu wählende kollektive Führung direkt aus der Belegschaft, ein Aktionsausschuß, zusammengesetzt aus den Vertrauensmännern der Eisenbahner der betreffenden Dienststelle, ohne Rücksicht auf ihre politische oder Gewerkschaftszugehörigkeit und ohne jede Verbindlichkeit mit ihren Gewerkschaftsführern. Die Aktionsausschüsse treten gebietsweise zusammen mit den Aktionsausschüssen der übrigen Dienststellen und beschließen eine Konferenz-Delegierung für die ganze Direktion und auf den Direktionskonferenzen eine Delegierung für das ganze Reich zu einer Reichskonferenz, wo die endgültigen Vorbereitungen, die Überreichung der zentralen Forderungen an das Eisenbahnministerium und bei Ablehnung die Terminierung des Kampfbeginnes beschlossen werden. Die zentrale Führung und Organisierung einer solchen Aktion, die allein eine Gewähr für den vollen Erfolg der Eisenbahner bietet, wird deshalb nur eine einzige Gewerkschaft in die Hände nehmen und die Eisenbahner in ihrem Kampfe wirklich unterstützen, d. i. die revolutionäre Eisenbahnergewerkschaft, die Internationale Föderation. Deshalb können sich die Eisenbahner bei ihrer Aktion um Hilfe, Rat und Unterstützung nur an die Internationale Föderation wenden, die ihnen mit allen Kräften beistehen und den Kampf siegreich führen wird, aber niemals an die übrigen reaktionären Gewerkschaftsführer, die seit ihrer Zustimmung zu den Kriegskrediten im Jahre 1914 eine solche Kette von Verrat und Verbrechen am Proletariat der ganzen Welt verübt haben und zu engsten Verbündeten aller imperialistische Räuber wurden, daß sie zu den Todfeinden der Arbeiterklasse gehören und genau so wie die Ausbeuter bekämpft und beseitigt werden müssen.

Welche Bedeutung haben die Aktionsausschüsse? Die Aktionsausschüsse müssen dauernd führende Einheitsorgane bleiben, die von den Eisenbahnern selbst ohne Unterschied ihrer politischen, gewerkschaftlichen oder nationalen Zugehörigkeit in öffentlichen Betriebsversammlungen gewählt werden und deshalb das Vertrauen der Mehrheit der Eisenbahner von jeder Dienststelle besitzen und somit, gestützt auf die einheitliche Masse der Belegschaft, die wirklichen Führer der Eisenbahner gegen jeden Angriff der Ausbeuter bilden. Die Aktionsausschüsse der Dienststellen, verbunden mit den Gebietsund Direktionsausschüssen, sind, wenn sie eine dauernde Einrichtung bleiben, jederzeit imstande, eine Reichskonferenz der Eisenbahner einzuberufen, die die gesamte Eisenbahnerschaft der ganzen Republik umfaßt. Die Eisenbahner werden dieser Führung und jeder Anordnung derselben Folge leisten, sodaß es den Ausbeutern und ihren Verbündeten, den sozialfaszistischen und faszistischen Führern, nie mehr gelingen kann, ihre weiteren Verschlechterungspläne gegen die Eisenbahner und ihren teuflischen Plan eines Krieges gegen die Sowjetunion in die Tat umzusetzen. Eine solche Personalvertretung wird und muß von den Ausbeutern respektiert werden, deshalb anerkennen sie heute nur die Führer der 23 reaktionären Eisenbahnergewerkschaften und verhandeln nur mit ihnen, den erbittertsten Gegnern jeder Bildung von Aktionsausschüssen auf der Grundlage der Einheitsfront von unten unter revolutionärer Führung. Die Eisenbahner sind mit Hilfe dieser wirklichen Einheitsfront, die auf dem Kampfgeist der Masse aufgebaut ist und von der revolutionären Eisenbahnergewerkschaft, der Internationalen Föderation geführt wird, der einzigen Gewerkschaft, die diese Einheitsfront unterstützt und fördert, die gefährlichste und gefürchtetste Waffe gegen die Ausbeuter und ihre Trabanten. Sie ist jederzeit in der Lage, die Forderungen der Eisenbahner zu erzwingen und jeden Angriff abzuschlagen, nicht nur ihre Interessen zu verteidigen und zu erkämpfen, sondern auch dem kämpfenden Proletariat anderer Berufe, wie den Bergarbeitern, durch Verhinderung des Transports von Streikbrecherkohle usw. die beste praktische Solidarität und Unterstützung zu leisten, und was das wichtigste im gegenwärtigen Augenblick der erhöhten Kriegsgefahr ist, die Pläne der Bourgeoisie durch Verhinderung jeglichen Militär-, Waffenund Munitionstransportes zu durchkreuzen.

Für welche Mindestforderungen gilt es, auf den èechoslovakischen Staatsbahnen sofort den Kampf zu organisieren und zu führen? Für die Existenzsicherheit und Wiedereinstellung aller entlassenen Eisenbahner, gegen jede Entlassung, für die strikte Einhaltung der Urlaubsrechte der Eisenbahner, der achtstündigen Arbeitszeit und Turnuseinteilung durch die Vertrauensmänner, gegen jede Überstundenleistung; sofortige Pensionierung aller Eisenbahner mit dem 55. Lebensjahr und dem 30. Dienstjahr bei Anrechnung der vollen Pension und Einrechnung des Anderthalbfachen der Pensionsjahre beim Verkehrspersonal der Stationen und Heizhäuser, (Pøedsednictví ujal se pøedseda Malypetr.) gegen die mörderischen Rationalisierungs- und Sparmaßnahmen am Personal, sofortige Zurücknahme aller Eisenbahnministerialerlässe, durch welche dem Personal die Naturalbezüge gekürzt und versteuert werden, gegen jeden Lohnabbau und Abbau der Rechte der pensionsberechtigten und kranken Eisenbahner, gegen Erhöhung der Versicherungsbeiträge in die Kranken- und Pensionsversicherung, für die Bezahlung aller Versicherungsbeiträge zur Gänze durch das Unternehmen und für die Erweiterung der Rechte auf die Familienangehörigen; für eine sofortige Resystemisierung aller Dienstposten, daß alle Beschäftigten auf ihrem Posten systemisiert und nach ihrer bereits erreichten Rangstufe bezahlt werden; für eine Verbesserung der Gehälter, sofortige Stabilisierung aller provisorischen Bediensteten mit über 5jähriger Dienstzeit und Ernennung, aller Vertragsarbeiter nach 3monatlicher Beschäftigung zu provisorischen Bediensteten ohne jede Bedingung, vor allem der Sprachprüfungen und Dienstprüfungen in èechischer Sprache und mit vollen Rechten der Regiebegünstigungen; für einen 13. Monatsgehalt samt allen Zulagen zu 100% allen aktiven und pensionierten Eisenbahnern, Gnadenpensionisten und hinterbliebenen Witwen oder Waisen in zwei Raten am 1. Juli und 1. Dezember; gegen faszistischen Terror, sofortige Einstelhung und Beseitigung aller Disziplinarverfahren und Disziplinarstrafen durch Lohnabzug, Einstellung der Vorrückungen, Versetzungen und Entlassungen und Einstellung der Sprachprüfungen, sofortige Neuausschreibung der Krankenkassenwahlen, wo die Eisenbahner terrorisiert und beschwindelt wurden. Weg mit der faszistischen Ernennung der Hälfte der Vertreter durch das Eisenbahnministerium! Sofortige Ausschreibung der Wahlen in die Vertrauensmännerausschüsse und deren Einbeziehung in das Betriebsrätegesetz, denen durch faszistischen Terror und gewaltsame grundlose Entlassungen ihre Funktionsausübung unmöglich gemacht wurde und die fast überall mit Terror liquidiert wurden.

Die Eisenbahner, die bei den Kriegsvorbereitungen der èechoslovakischen Regierung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 24. dubna 1931 podle § 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.] haben bei den letzten Wahlen in die Krankenkassenausschüsse das wahre Gesicht dieses demokratischen Staates kennen gelernt. Sie wurden durch eigene Erfahrung belehrt, welche Pläne die Regierung schmiedet, daß es sich hier um die gewaltsame Unterdrückung aller revolutionären Eisenbahner und um die Gewinnung dieser wichtigen Verkehrsarbeiterschaft für ihre Kriegspläne handelt. Die Wahlen der Eisenbahner sollten durch ganz raffinierte Methoden künstlich erzeugter Siegesstimmung für den Faszismus und Sozialfaszismus die Eisenbahner von einem Kampf für ihre Forderungen unter Führung der revolutionären Gewerkschaft und der kommunistischen Partei ablenken und die Eisenbahner sollten als Werkzeug gegen die Sowjetunion mißbraucht werden. Die Eisenbahner sind zwar nicht in der Lage, überhaupt einen Kriegsausbruch zu verhindern, aber durch die Erkämpfung ihrer Forderungen können die Pläne der Bourgeoisie, alle Lasten auf die Arbeiterklasse abzuwälzen und auf deren Kosten ihren Machtapparat und Militarismus weiter auszubauen, schwer erschüttert und der Krieg auf Grund der Machtpositionen der Arbeiterklasse immer weiter hin ausgeschoben werden. Ein weiteres Hinausschieben des Krieges gegen die Sowjetunion wird aber zum größten Verhängnis der Ausbeuter, indem gerade dadurch die Sowjetunion Zeit gewinnt, ihren Fünfjahreplan zu vollenden und ihre Macht zum Vorteil der Arbeiterklasse der ganzen Welt immer mehr zu entfalten. Die Aufgabe aller Eisenbahner ist deshalb, daß sie den Kampf aufnehmen und mit den schärfsten Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, mit dem Gen eralstreik der Eisenbahner den Kampf bis zum vollen Siege für ihre Forderungen führen. Darum Bildung von Aktionsausschüssen in allen Dienststellen, Verbindung derselben durch Delegierte in Gebiets-, Direktions- und einem Reichsaktionsausschuß, ohne Unterschied ihrer politischen und gewerkschaftlichen Zugehörigkeit, aus solchen Eisenbahnern, die das größte Vertrauen unter der Masse haben, ohne jegliche Fühlungnahme mit den reaktionären Gewerkschaftsführern der "Jednota", "Unie", des "Verbandes", der christlichen, faszistischen und gelben Gewerkschaften und sog. unpolitischen Vereinigungen, die gegen jede Kampfeinheit zu Felde ziehen, die Bourgeoisie zu retten versuchen und deshalb als Todfeinde der Eisenbahner bekämpft werden müssen. Damit ist aber noch lange nicht jede Gefahr eines Kriegsausbruches beseitigt. Die Bourgeoisie muß auf Grund ihres zusammenbrechenden widerspruchsvollen Systems zu diesem ihrem letzten Ausweg greifen. Deshalb müssen die Eisenbahner auch mit der Tatsache eines Krieges um jeden Preis rechnen und sich für diesen Fall rüsten, die Aktionsausschüsse zu einer dauernden Führung bereit halten und folgende Losung zu ihrem Kampfprogramm erheben: Krieg jedem imperialistischen Kriege! [Další slova byla usnesením pøedsednictva posl. snìmovny ze dne 24. dubna 1931 podle §u 9, lit. m) jedn. øádu vylouèena z tìsnopisecké zprávy.]

Die Internationale Föderation ist auf dem besten Wege, das Vertrauen der Eisenbahner wieder zu gewinnen und zu einer Massenorganisation anzuwachsen. Durch die Propaganda der Internationalen Föderation vor der Wahl über die Absichten der Ausbeuter und durch das Verheimlichen dieser Angriffe durch die sozialfaszistischen Führer vor der Wahl, um die Stimmen der Eisenbahner zu ergattern, und durch die jetzt eingetretene Wirklichkeit der Verschlechterungen nach den Wahlen entsteht überall helle Empörung gegen die sozialfaszistischen Führer. Jetzt muß die Internationale Föderation der Eisenbahner auf den Plan treten und sich an die Spitze der unzufriedenen Eisenbahner mit einer Kampfparole stellen, die ihre unmittelbare Kampflosung und kurz und leicht verständlich ist, u. zw....

Pøedseda (zvoní): Pane øeèníku, upozoròuji vás, že jste již pøekroèil øeènickou lhùtu.

Posl. Babel (pokraèuje): Hned jsem hotov.

Gegen jede Entlassung und für die strikte Einhaltung der achtstündigen täglichen Arbeitszeit und der Urlaubsrechte der Eisenbahner, für die Turnuseinteilung nach dem Gesetz über die achtstündige Arbeitszeit durch die Vertrauensmänner, für einen hundertprozentigen 13. Monatsgehalt samt allen Zulagen für sämtliche aktiven und pensionierten Eisenbahner, Gnadenpensionisten und Hinterbliebenen.

Zurück mit den vier Erlässen über die Mietzinserhöhung, Regiekohlenverteuerung, Dienstkleiderreduzierung und Verteuerung der Regielegitimationen!

Nieder mit den sozialfaszistischen Führern, die der Ausplünderung der Arbeiterklasse in der Regierung zustimmen!

Krieg jedem imperialistischen Kriege! (Potlesk komunistických poslancù.)

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