Nespokojenost dělnictva nad bídou a útiskem
nezastaví se před kriminály, kriminály
nás nezlomí. Musí povzbuditi dělníky
k ještě usilovnějšímu boji proti
diktatuře kapitalistické buržoasie."
V Rudém Právu ze dne 12. února 1927 zabaveno:
"… ale čím se dosavadní forma vlády
a útisku stává nedostatečnější
a čím více "nevyhovují",
tím úsilnější musí být
naše sjednocování a budování
proletářského revolučního hnutí.
Ono je jediným činitelem, který je schopen
a povolán obrátit hrůzu a strach z hrozící
katastrofy ve vítěznou naději lepšího,
vzestupného života, který je schopen hrozící
katastrofu obrátit ve zničení buržoasie,
jejího panství a ve vítězství
tvůrčí práce a diktatury sjednocené
pracující třídy."
"… Čerta se béře při tom
ohled na nemocné členy rodiny, i kdyby každé
rozrušení znamenalo pro ně smrt! V měšťácké
"demokratické" republice také nelze ničeho
jiného očekávati."
V Rudém Právu z 13. února 1927 konfiskováno:
"… Odsouzeným komunistickým poslancům
za proticelní boj bylo vysloveno uznání za
jejich neohrožený boj…"
"… Aby zakryl tyto prány, štve vládní
tisk proti KSČ, a třídní justice vrhá
její poslance a pracovníky do kriminálu…"
"… odsoudila československá třídní
justice pro politické delikty více než 90 dělníků
k celkovému trestu 22 letům, 5 měsícům
17 dnům žaláře a více jak 1000
Kč pokut. A od 1. ledna 1927 do 31. ledna 1927, tedy za
jeden měsíc, bylo dalších 48 soudruhů
a soudružek odsouzeno celkem k 16 letům, 3 měsícům
a 29 dnům žaláře a k pokutě 2500
Kč. Vedle toho nechala "netřídní
justice" ještě 7 dělníků
a dělnic v Praze, vyloučených textilníků,
zatknout a drží je ve vazbě…"
V Rudém Právu ze dne 17. února 1927 konfiskováno:
"Jsme rozhořčeni nad provokačním
postupem česko-německo-klerikální
vlády proti osvobozovacímu boji dělné
třídy, vedeným hlavně proti revoluční
straně komunistické, proti obmezování
svobody tiskové, proti pronásledování
našich poslanců, hájících jedině
zásadně naše práva, a nebudeme nadále
snášet zbídačování všeho
dělnictva, ale stupňovaným bojem domůžeme
se nápravy. Nikdo nemá práva rušiti
postup dělníků v jejich osvobozovacím
boji ze jha kapitalistů a jejich pomahačů.
Jsme si vědomi naší síly a nenecháme
si nikým překážet. Hrdě se hlásíme
za bojovníky diktatury proletariátu a za zřízení
sovětových svazů socialistických republik
celého světa!"
"…protestují proti neslýchané persekuci
KSČ, jejího tisku a poslanců, kteří
jsou trestáni za to, že ve sněmovně
poslanecké nechtěli připustit zbídačení
těch vrstev, jež je do Národního shromáždění
vyslaly…"
a tážeme se pana ministra:
Ví o této censurní praxi?
Souhlasí pan ministr s tímto zbytečným
a nebezpečným provokováním nejširších
vrstev pracujícího obyvatelstva tohoto státu?
Nesouhlasí-li, jaká opatření hodlá
podniknouti, aby zabránil dalšímu neodpovědnému
řádění censorskému?
V Praze, dne 26. února 1927
Der "Deutsche Landbote" in Karlsbad wurde in seiner
Nummer 23 vom 19. März deshalb beschlagnahmt, weil er einen
Aufsatz über die Tätigkeit des Sudetendeutschen Heimatbundes
veröffentlicht hat, der folgende Wortlaut hat:
"Vom Sudetendeutschen Heimatbund. Aus spärlichen Anfängen
wuchs er empor, allein nur getragen von der Kraft der Idee eines
freien, unabhängigen sudetendeutschen Landes, genährt
von der Liebe... gegründet auf dem festen Felsen des Glaubens
an die Einigung, Erhebung und Befreiung aller mitteleuropäischen
Deutschen und von der Hoffnung gelebt, auch unsere Länder
einmal... leuchten und beglückt ruhen zu sehen: der sudetendeutschen
Heimatbund.
Seine politische Aufgabe erkannte er nach zwei Seiten. Die eine:
das Gefühl für die politische Verbundenheit der Länder
mit dem Schicksal der Gesamtnation zu beleben und zu einer mächtigen,
alles bezwingenden Willensentfaltung und Willensgestaltung zu
steigern. Die andere: das zertretene Recht unseres Volkes im Sudetenraume
wieder herzustellen und darüber hinaus durch die große
Idee einer kulturellen und wirtschaftlichen Symbiose zwischen
dem deutschen Volke und den Sudetenslaven... auch auf die sudetisch-karpathische
Bevölkerung slavischer Zungen verbindend einzuwirken.
Die Zeiten der Vorbereitung sind heute abgeschlossen. Mit der
Wahl Sr. Exzellenz des Vizeadmirals von Trotha anlässlich
der Reichsverbandstagung am 3. Oktober 1925 zum 1. Vorsitzenden,
ist der Bund mannbar geworden. Denn dieser Reichsverbandstag ließ
sehr starke, für die sudetendeutsche Sache im Reiche ungemein
tätige Kräfte, die bisher außerhalb der Bundes
gestanden haben, in den großen Strom der Bundes münden.
Die Kanzlei wurde ausgebaut, eine Wirtschaftsabteilung neu eingerichtet.
Die politische Tätigkeit des Bundes wird
vor allem geleistet in seinen Propagandaorganen und in wissenschaftlichen
Arbeitsgruppen. Die Propaganda arbeitet mit Flugschriften, Karten,
Wirtschafsartikeln, mit Lichtbild, Film, Rundfunk, durch Veranstaltungen
politischer und gesellschaftlicher Art, in Klubzusammenkünften
und besonders auch durch die Presse. Der Bund wirkt außer
verschiedenen Pressekorrespondenzen vor allem durch seine Monatsschrift
"Sudetendeutsches Echo". Die Zeitschrift, aus den kleinsten
Verhältnissen durch Verschmelzung der beiden Zeitschriften
"Der Sudetendeutsche" und "Der Gemeindebote"
hervorgegangen, erscheint seit dem 1. Jänner 1925 und ist
heute das führende und von den Čechen
am meisten gefürchtete Organ der sudetendeutschen Auslandsbewegung.
Zahlreiche Bildbeigaben werben anschaulich für unsere Sache.
Durch unsere Propagandaorgane wird vor allem auch der Kampf für
die gesetzliche Gleichberechtigung der Sudetendeutschen mit den
Reichsdeutschen geführt. Unser Bund lehnt eine Einbürgerung
(Naturalisierung) von Sudetendeutschen im Reiche grundsätzlich
ab. Denn die Einbürgerung bedeutet Rückzug aus der grenzlanddeutschen
Kampffront ins binnendeutsche Hinterland. Je energischer wir aber
die Einbürgerung bekämpfen, desto tätiger müssen
wir für die rechtliche Bleichstellung der Sudetendeutschen
mit den Reichsdeutschen eintreten. Wir fordern, dass der Sudetendeutsche
in Aufenthalts (Fremdenamt)-, in Wohnungs-, in erwerbsgerichtlichen-
und Erwerbs- sowie Arbeitsangelegenheiten, ferner in Geschäftsangelegenheiten
(Kauf und verkauf) dem reichsdeutschen gleichgestellt wird. Für
diese Gleichstellung setzt sich der Bund bei allen reichsdeutschen
Behörden ein und er wirbt in den reichsdeutschen Vereinigungen
und politischen Parteien für diesen Gedanken.
Es gelang bisher dem Bunde fast immer, diesem im Interesse des
Gesamtdeutschtums eingenommenen Standpunkt auch bei den Behörden
(Fremdenamt, Arbeitsamt, Wohnungsamt, Gericht usw.) Anerkennung
und Geltung zu verschaffen. Doch stehen wir in dieser Sache noch
mitten in der Entwicklung. Ein unseres Erachtens eine befriedigende
Regelung schaffen.
Der Bund berät seine Mitglieder in allen diesen Angelegenheiten
und spricht in besonderen Fällen bei den Behörden vor.
So führen wir im Reiche den politischen Kampf für unser
recht und unsere Heimat und ist daher selbstverständlich,
dass alle Sudetendeutschen im Reiche, die an diesem Kampfe teilnehmen
wollen und Rat und Hilfe suchen, in die Reihen unseres Bundes
treten. Die Angehörigen in der Heimat werden also jeden Verwandten
und Bekannten, der sich im Reiche aufhält, einem großen
Dienst erweisen, wenn sie ihn auf unseren Bund aufmerksam machen.
Hier hat er die Möglichkeit, für sein Recht und seine
Heimat tätig zu wirken.
Von den Plänen und Absichten der Zukunft heißt es heute noch schweigen. Und so können wir gerade von manchem nicht sprechen, was uns zutiefst beschäftigt...
Dann wird die kämpfende Heimat noch einmal den Tag erleben, da ein freies Volk auf freier Erde steht"
Der Aufsatz befasst sich hauptsächlich mit Bestrebungen,
die im auslande vor sich gehen und die eine Folge sind der Pariser
Gewaltfrieden von 1919 und der dann fortgesetzten Drangsalierungen,
die dem sudetendeutschen Volke ununterbrochen widerfahren. Es
ist bezeichnend genug, dass die čechische Regierung und
ihre Behörden, statt aus solchen Rescheinungen die nötigen
Lehren zu ziehen und ihre Haltung gegenüber den Sudetendeutschen
von Grund auf zu ändern, mit neuerlichen Vergewaltigungen
und Beschlagnahmen der Sache beizukommen trachten. Dadurch dass
man die öffentliche Meinung knebelt, ändert man nicht
ein System, das heute nun einmal schon die ganze Welt als unmoralisch
verurteilt.
Die Gefertigten fragen an:
1. Wie können die Herren Minister diese neuerliche ungerechte
Beschlagnahme des "Deutschen Landboten" rechtfertigen?
2. Was gedenken die Herren Minister zu tun, um in Hinkunft derartige
Übergriffe zu vermeiden?
3. Wie gedenken die Herren Minister die Verwaltung des "Deutschen
Landboten" für den zugefügten Schaden schadlos
zu halten?
Prag, am 25. März 1926
Zu keiner Zeit des angeblich so absolutistisch
regierten Österreichs hat eine solche Knebelung der
Presse stattgefunden, wie sie an der deutschen Presse in der Čechoslovakischen
Republik geübt wird. Keine Woche, kein Tag vergeht, ohne
daß die Zeitungen der unterdrückten Völker dieses
Staates die bekannten weißen Stellen aufweisen, die
stumm, aber umso eindrucksvoller die durch die Verfassungsgesetze
gewährleistete freie Meinungsäußerung in diesem
Staate höhnen.
Anlässlich der im ganzen sudetendeutschen
Gebiete am 28. Feber ds. J. veranstalteten Protestkundgebungen
gegen die jeder Demokratie und Gleichberechtigung, wie jeder Rechtsempfindung
und jeder besseren Überlegung bare Sprachenzwangsordnung
trat das verantwortungslose Wüten des Zensors besonders stark
in Erscheinung. Es gab in diesen Tagen fast keine deutsche Zeitung,
die nicht wegen der Berichte über die Protestversammlungen
und über die rohen Bewalttaten staatlicher Polizeiorgane
und der Gendarmerie gegen harmlose deutsche, um das Recht ihrer
Sprache kämpfenden Demonstranten, der Beschlagnahme verfallen
wäre. Der Kampf des Zensors gegen die Pressefreiheit ist,
soweit die oppositionelle Presse in Betracht kommt - und nur diese
verfällt der Beschlagnahme - ein Kampf gegen Recht und Wahrheit.
Daß die Wahrheit fast immer im Widerspruch zu diesem Staate,
seinen Ein Richtungen und allen seinen Maßnahmen steht,
dafür könnten weder die oppositionellen Zeitungen, noch
deren Schriftleiter oder das unterdrückte Sudetendeutschtum
verantwortlich gemacht werden.
Ein Beweis für die Diktatur des Zensors ist in der Beschlagnahme nachfolgenden Artikels in der Zeitung "Der deutsche Freisoziale" vom 3. ds. M. zu ersehen:
"Die protestkundgebung in Falkenau.
Die am 28. ds. M. stattgefundene Protestversammlung
aller Parteien im Großgasthof "Weber" wies einen
sehr guten Besuch auf. Als Vertreter der Abgeordneten war Herr
abg. Mayr-Harting erschienen, der in seiner Ausführung das
schrankenlose Unrecht geißelte, das den Deutschen durch
die Sprachenverordnung angetan wurde und betont, daß alle
erlaubten Mittel angewandt werden müssen. , um den Schlag
abzuwähren. Nach ihm kam der Herr Bürgermeister Simon
Starck zu Worten, der in seinen Ausführungen allen Teilnehmern
aus dem Herzen sprach. Alle Anwesenden, mit vielleicht nur wenigen
Ausnahme, hatten nicht vergessen, welch unwürdiges Katze-
und Mausspiel Parteileitungen und Volksvertreter mit den Wahlen
anlässlich der Wahl getrieben hatten und so fanden Starck´s
Worte stürmischen Beifall. Er sagte:
An unsere deutschen Volksvertreter! die Durchführungsverordnung
zum Sprachengesetz ist in Kraft getreten. Mit ihr soll der letzte
Rest deutschen Volksgutes, unser Höchstes und Heiligstes,
das wir noch besitzen, unsere Muttersprache der Vernichtung anheimfallen.
Slavische Willkür will uns die Verständigung in unserer
eigenen Muttersprache verwehren und uns gewaltsam dieses letzten
Bollwerkes deutscher Volkskraft berauben, zum Dank dafür,
daß čechische Volk abgeben
müssten.
Wir erachten es als unnütz, darüber
mehr Worte zu verlieren. Aber wir fordern Euch auf, einzutreten
für die letzten Rechte Eures geknechteten Volkes und mit
aller Kraft, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, einzutreten
mit aller Leidenschaft, der Ihr fähig seid, um diesen vernichtenden
Schlag abzuwehren. Wir fordern Euch auf, Euer Wort einzulösen
und alle Eure Versprechungen, auf Grund deren Euch das deutsche
Volk in diesem Staate zur Wahrung seiner Belange als seine freigewählten
Vertreter in das Prager Abgeordnetenhaus und in den Senat entsandte.
Der Worte sind bisher mehr denn genug gefallen In letzter Stunde
rufen wir Euch zu: Schreitet zur entscheidenden Tat! Marschieret
auf in geschlossenen Reihen vor den Mauern des Hradschins und
verlanget vom Präsidenten dieses Staates die Einlösung
seines feierlichst gegebenen Wortes, als er die Schaffung der
höheren Schweiz proklamierte...
Raffet Euch auf zur befreienden Tat in letzter
Stunde. Fahrt hin geschlossen nach Zürich oder Genf und verkündet
vor diesem Forum der wirklichen Schweiz, der ganzen Welt von der
Vergewaltigung, die man in einer sogenannten freien, demokratischen
Republik, die sich selbst die höhere Schweiz nennt, im zwanzigsten
Jahrhundert seitens eines 6 Millionen unterdrückten Minderheitsvölkern,
darunter allein 3,5 Millionen Deutscher, sich auszuüben erkühnt,
die jeder Demokratie spottet.
Wollt Ihr nicht mitschuldig werden an diesem
Verbrechen, welches čechische
Fanatiker in blindwütigem Chauvinismus zum Gesetz erhoben
und statt einer Ordnung der sprachlichen Verhältnisse innerhalb
der Republik nur die größte Unordnung hervorzurufen
bestimmt ist. Wollt Ihr nicht als Verräter an Eurem Volke,
an Eurem eigenen Blute für ewige Zeiten gebrandmarkt werden
und einst den Fluch von Kind und Kindeskindern auf Euch laden,
dann ergeht Euch nicht weiter in nutzlosen Redensarten, sondern
schließt Euch zusammen zu mannhafter Tat!
Wir bitten Euch nicht darum, sondern fühlen
uns berechtigt, dies von Euch zu fordern, wir und mit uns das
gesamte sudetendeutsche Volk, dessen letztes Recht mit diesem
Gesetz getreten wird... zu Märtyrern, wenn es das Interesse
Eures Volkes fordert und gedenket, daß Ihr für das
Volk da seid, nicht aber umgekehrt. Aus Männern des Wortes
werdet endlich Männer der Tat!
Gleichzeitig mit der Versammlung im Weber hielten
auch die Sozialdemokraten im Bergarbeiterheime eine sehr zahlreich
besuchte Abwehrversammlung ab, in der Abgeordneter Pohl sprach."
Die Unterzeichneten fragen an, ob der Herr
Minister bereit ist, an seine untergeordneten Zensurorgane die
Weisung herauszugeben, die der willkürlichen Beschlagnahmepraxis
ein ende setzen und ob er bereit ist, die Beschlagnahme vorstehenden
Artikels aufzuheben.
Prag, am 10.
März 1926
Původní znění ad 1198/IV.
Interpellation des Abgeordneten Dr. W. Lehnert
und Genossen an den Justizminister wegen ungerechtfertigter Beschlagnahme
eines unter der Merke "Der Geist von Lucarno?" erschienenen
Aufsatzes in der Nummer 12 "Der Güterbeamte" v.
15. Dezember 1925.
Die beshlagnahmte Stelle lautet:
"Der Čechoslovakei
blieb es vorbehalten, den traurigen Ruhm eines... Arbeitgebers
zu ernten. Dieser Massenhinauswurf tausender Staatsangestellter
ist diesmal mit einer noch nie dagewesenen Gefühlsroheit
durchgeführt worden."
Es ist unerfindlich, was in diesen Worten staatsgefährlich
ist oder der Sittlichkeit widerstreitet. Die Unterfertigten fragen
deshalb den Herrn Justizminister:
1. Ist er bereit, das Recht der Presse auf
freie Meinungsäußerung zu beschützen?
2. Ist er beriet, dem Teplitzer Zensor aufzutragen,
eine Kritik, die sich streng an die Wahrheit hält, nicht
unmöglich zu machen?
Prag, am 20.
Jänner 1926