Wenn wir nun die politische Lage von heute
ins Auge fassen, so ist es über allen Zweifel erhaben, daß
die Regierung in der Wählerschaft keine Mehrheit mehr besitzt.
Daher ist die demokratische Forderung nach Neuwahlen berechtigt
und auch die deutsche Nationalpartei erhebt sie mit aller Entschiedenheit,
obzwar wir es vom taktischen Standpunkt aus betrachtet, nur begrüssen
könnten, wenn bis zu den Neuwahlen ein längerer Zeitraum
verstreichen würde, damit die deutschen Regierungsparteien
Gelegenheit haben, die Folgerung aus dem Wahlergebnis zu ziehen
und größere Erfolge mindestens anzustreben, damit eine
Klärung über die Eignung der Čechen herbeigeführt
werde, schon jetzt eine versöhnlichere
Politik gegen die Deutschen zu machen. Auf der anderen Seite ist
auch die Möglichkeit gegeben, der Wählerschaft vor Augen
zu führen, wie das ganze von der "Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft"
und ihrer Wahlpropaganda mit einem solchen Überfluß
an Geld und Presse aufgebaute Phantasiegebäude zusammenbrechen
würde, wie seinerzeit das Haus auf dem Pořič.
Denn das muß naturnotwendig geschehen, wenn dieser neuen
Gruppe Gelegenheit geboten wird, in den Landesvertretungen zu
zeigen, was sie von ihren ungeheuerlichen Versprechungen
zu halten versteht und vermag. Freilich gibt es wohl kaum eine
reaktionärere Einrichtung als diese neuen Landesund Bezirksvertretungen.
Das Ärgste ist das Ernennungsrecht der Regierung, dessen
Annahme den sogenannten deutsch-bürgerlichen Regierungsparteien
dadurch schmackhaft gemacht wurde, daß dadurch eine Korrektur
des Wahlergebnisses nach Rechts vorgenommen werden könnte.
Dieses Ernennungsrecht haben wir von vornherein als undemokratisch
und unmoralish bekämpft, weil dadurch der Regierung ein neues
Mittel in die Hand gegeben wird, Menschen und Gesinnungen zu kaufen.
Die Korruption wird dadurch ins Ungeheuerliche gesteigert. Hunderte
von Leuten laufen sich schon jestzt die Füße ab, um
eine dieser unwichtigen Stellen zu ergattern. Ja man hört,
daß auch Führer von Oppositionsparteien den Canossa-Gang
nicht scheuen. Nach Tau senden liegen bereits im Ministerium des
Innern die Vorschläge für die Ernennung in die Landesund
Bezirksvertretungen vor, und des Schnallendrückens ist kein
Ende. Die deutsche Nationalpartei lehnt es selbstverständlich
ab, um einen Gunstbeweis bei der Regierung zu buhlen, nachdem
sie ja auf Grund des Wahlergebnisses einen Anspruch darauf hätte,
bei den Ernennungen berücksichtigt zu werden.
Als ganz unerhört muß es aber bezeichnet
werden, daß die Regierung bei den zu ernennenden Bezirks-
und Landesvertretern anfragt, für welche Partei sie sich
im Falle ihrer Anerkennung entscheiden würden. Das ist natürlich
ganz gegen das Gesetz. Offenbar wird also das politische Glaubensbekenntnis
für die fachmännische Befähigung von der Regierung
als entscheidend betrachtet Entweder sollen wirkliche Fachmänner
ernannt werden, dann haben politische Parteien mit der Ernennung
nichts zu tun, und damit wäre die deutsche Nationalpartei
auch vollkommen einverstanden, oder aber es entscheidet die politische
Gesinnung, dann sind die Ernenngen nach dem politischen Schlüssel
durchzuführen, der aus dem Wahlergebnis bervorgeht.
Wie dem auch sei, die deutsche Nationalpartei
wird, unbeirrt durch Zufallsergebnisse einer Konjunkturpolitik
anderer, im Sinne der eingangs dargelegten Anschauungen ihre positive
oppositionelle Politik fortsetzen. Die deutsche Nationalpartei
lehnt die Regierungserklärung ab. (Potlesk poslanců
něm. strany národní.)
Meine Damen und Herren! Der Stellvertreter
des Herrn Ministerpräsidenten, den wir wieder einmal im Hause
zu sehen das Vergnügen haben, hat heute eine Regierungserklärung
abgegeben, deren Inhalt im wesentlichen besagt, daß die
Regierung auf dem Standpunkte steht, die Wahlen vom 2. Dezember
wären unpolitischen Charakters, weil es Wahlen in urpolitische
Körperschaften waren. Hätten die Herren anders abgeschnitten,
hätte es natürlich wesentlich anders gelautet, so aber
ist die Regierung der Meinung, daß sie aus diesem Wahlergebnis
keine Folgerungen zu ziehen brauche. (Posl. Krebs: Der Wink
mit dem Zaunpfahl war zu schwach!) Sehr richtig. Es wäre
übrigens interessant zu untersuchen, warum diese Körperschaften,
in die wir am 2. Dezember wählten, unpolitisch sind, wer
sie dazu gemacht, wer sie zur vollständigen Bedeutungslosigkeit,
die sie in Wirklichkeit haben, herabgedrückt hat. Wir sind
- ich will mich höflich ausdrücken - anderer Ansicht
als die Regierungskoalition.
Das zahlenmäßige Ergebnis der Wahlen
hat klar bewiesen, daß die Regierung nicht mehr das Vertrauen
der Mehrheit der Bevölkerung besitzt. In jeder Demokratie
würde das den Rücktritt der Regierung bedeuten, sogar
in Rumänien zieht man der artige Folgerungen, aber
in der Čechoslovakei, die angeblich in Mitteleuropa liegt
und angeblich ein demokratischer, sogar überdemokratischer
Staat ist, zieht man keine Folgerung daraus. Wir kennen ja alerdings
diese besondere Art von Demokratie, auf die sich
das Wort Bismarcks anwenden läßt, das er einmal auf
den altösterreichischen Staat prägte, von dem er sagte,
er werde mit Absolutismus regiert, gemildert durch Schlamperei.
Ich beschäftige mich mit dem Wahlergebnis, soweit die deutschen
Parteien in Betracht kommen. Hier ist unleugbar ein Zuwachs der
sozialistischen Stimmen festzustellen, an welchem sowohl die deutschen
Sozialdemokraten wie auch wir deutschen Nationalsozialisten teilnehmen,
jedenfalls aus sozialen Gründen heraus. Die sozialreaktionären
Taten der Regierungskoalition haben diesen Zuwachs bewirkt
und er liegt bei der deutschen Sozialdemokratie wohl vorwiegend
auf sozialem Gebiete, denn es hat ihr nicht einmal das Zusammengehen
mit den čechischen Sozialdemokraten, die Koppelung mit
diesen geschadet, wie die Wahlziffern beweisen.
Der Zuwachs der Nationalsozialisten, aber auch der Gruppe Rosche,
ist jedoch auch aus nationalen Gründen erfolgt. Die deutschen
Regierungsparteien haben ihren Verlust dem völligen Versagen
auf nationalem Gebiete zuzuschreiben. Dieser Verlust wäre
bedeutend größer, wenn nicht gewisse Momente in Betracht
kämen, wie das Listenwahlrecht, welches im allgemeinen eine
gewisse Versteifung der Parteien herbeiführt, und vor allem
die Wahlpflicht. Jeder, der in diesen Wahlen tätig war, weiß,
wie wenig Begeisterung für sie herrschte, und gäbe es
keine Wahlpflicht, dann wären am 2. Dezember kaum 60% der
Wähler zur Urne gegangen. Schließlich ist zu bedenken,
daß die Verwaltungsreform sich noch nicht auszuwirken vermöchte,
daß über ihre Grundsätze gerade von den Regierungsparteien
im allgemeinen und von den deutschen Regierungsparteien im besonderen
wahre Märchen verbreitet wurden. Ich verveise beispielsweise
auf das Märchen hinsichtlich der Erhaltung aller möglichen
Landesanstalten in der Stadt Troppau. Ferner hat man einen Schritt
hinsichtlich der Erhaltung der deutschen Landesstellen der Pensionsversicherung
unternommen und dies als guten Wahlschlager auszunützen vermocht,
wenngleich man nach Tisch das Ergebnis anders liest. Schließlich
haben die deutschen Regierungsparteien und besonders die Christlichsozialen
geradezu oppositionelle Reden in schärfster Art gehalten.
Man braucht nur auf die Reden der christlichsozialen Senatoren,
und zwar ihrer bedeutendsten Persönlichkeit hinzuweisen,
um sofort feststellen zu können, daß man durchaus nicht
den Mut gehabt hat, an die Wählerschaft die Frage zu richten,
ob sie mit dieser Art von Aktivismus - nennen wir es so, wie es
die Herren selbst nennen - einverstanden ist. Ein halbes Jahr
später und die Wahlen wären noch ganz anders ausgefallen.
Aber immerhin sind die Wahlen vom 2. Dezember eine Probe aufs
Exempel der Regierungspolitik und diese Probe ist schlecht ausgefallen.
Wir müssen uns denn doch vor Augen halten,
worum es sich bei diesem Experiment, über das am 2. Dezember
das Urteil gefällt wurde, gehandelt hat. Und da denken wir
an das, was der Herr Ministerpräsident, der durch Herrn rámek
vertreten wird, in seiner Regierungserklärung vom 15.
Oktober 1926 als Programm dieser Regierung verkündet hat.
In dieser Regierungserklärung hieß es: "In unserem
Staate, der ein geradezu klassisches Beispiel enger Beziehungen
von verschiedenen nationalen Kulturen ist" das Wort Völker
wagte man nicht zu sagen - "treten wir heute zu gemeinsamer
Arbeit für die Schaffung eines harmonischen Zusammenlebens
zusammen." Und weiter: "Heute können wir dank dem
Sieg des Gedankens der Demokratie in unserem Staate als freie
Bürger verhandeln, ohne fremde Patronanz, direkt, offen,
als Gleiche mit Gleichen." Das stand in der Regierungserklärung.
Das war doch also Programm der Regierung und wir fragen: Wo ist
eigentlich die Erfüllung dieses Programms geblieben? Für
die deutschen Regierungsparteien war noch etwas anderes verpflichtend,
und das war jene staatsrechtliche Erklärung, die am 18. Dezember
1925 durch den jetzigen Minister Herrn Dr Spina als damaligen
deutschen Vizepräsidenten dieses Hauses im Abgeordnetenhause
abgegeben wurde. In dieser staatsrechlichen Erklärung wurden
nicht nur die Grundsätze der ersten Erklärung vom Jahre
1920 wiederholt, sondern es waren in ihr auch folgende Gedankengänge
und Grundsätze enthalten: "Zwangsweise einverleibt in
einen nationalgemischten Staat, erklären wir unbeschadet
des grundsätzlichen Festhaltens an dem Rechte der freien
nationalen Selbstbestimmung unsere Gleichberechtigung in Sprache,
Arbeitsplatz, Schule und Scholle als unser innerpolitisches Ziel."
Das war die eine Festlegung und die zweite lautete: "Deshalb
verlangen wir, daß auch der Aufbau des Staates und die Art,
wie er regiert wird, sich nach den Bedürfnissen und Forderungen
aller ihn bewohnenden Völker richtet." (Posl. Krebs:
Ohne Symbiose!) Das war das offenkundige Programm der heutigen
deutschen Regierungsparteien und dieses Programm hatten sie zu
erfüllen, für dieses hatten sie sich einzusetzen. Wir
lehnen die Lesart ab, die man jetzt in verschiedenen Reden und
Erklärungen zu lesen und zu hören bekommt, unter anderem
auch vom Minister Dr Spina, als ob sich nun alle deutschen
Parteien zu jener Art von Politik bekennen würden, welche
die deutschen Regierungsparteien als nationale Politik erster
Ordnung hinzustellen belieben, sondern wir beharren fest auf dem
Boden jener staatsrechtlichen Erklärung, die Herr Dr Spina
damals auch im Namen unserer Partei in diesem Hause abgegeben
hat. Und deren Grundsätze sind wahrlich wesentlich verschieden
von den Taten der deutschen Regierungsparteien! Denn nicht eine
der hier aufgestellten Forderungen ist verwirklicht worden, ja
nicht einmal die Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses
vermochten sie zu ändern. Und gegen den deutschen Arbeitsplatz,
gegen den man schon seinerzeit durch die Novellierung des Zertifikatistengesetzes
einen gewaltigen Ansturm unternahm, gegen diesen deutschen Arbeitsplatz
wird heute unter den Augen der deutschen Regierungsparteien
von Angehörigen der čechischen Regierungsparteien
auf das ärgste gehetzt. Ich verweise nur auf die Hetze, welche
gegen die deutschen Beamten im Eisenwerk Witkowitz und in der
Waggonfabrik Nesselsdorf betrieben wird; obzwar wir an keinem
dieser Orte etwa bevorrechtet sind in Bezug
auf den Arbeitsplatz, so verlangt man trotzdem unter Anwendung
aller möglichen Mittel, darunter unter Beihilfe des Handelsministers,
daß der letzte deutsche Beamte in diesen Betrieben verschwindet.
(Posl. Krebs: Wenn sich das ein Minister im alten Österreich
getraut hätte, wäre er längst weggefegt worden!)
Ja, es ist unerhört, was diese Herren Novák
und paček treiben.
Ich habe einen solchen Hetzartikel bei mir, aber es hat keinen
Zweck, ihn hier vorzulesen. Es ist unerhört, daß man
auch dem letzten deutschen Privatangestellten dort den Arbeitsplatz
wegnehmen will und dazu alle möglichen staatlichen Einrichtungen
mißbraucht.
Betrachten wir weiter, um auf ein Beispiel
hinzuweisen, das Vorgehen gegen das Hultschiner Ländchen,
um es čechisch zu machen oder um es so zu erhalten, wie
es seinerzeit durch die Volkszählung natürlich unter
allerhand Fälschungen festgestellt wurde, dann sieht man
ebenfalls, wie einflußlos die deutschen Regierungsparteien
sind. Denn dieses Hultschiner Ländchen
war die Domane der Christlichsozialen und sie waren nicht imstande
zu verhindern, daß von diesem Gebiet deutsche Gemeinden
abgetrennt und čechische Gemeinden zugeschanzt worden sind.
Trotz alledem hat dieses Gebiet am 2. Dezember in nationaler
Hinsicht sich geradezu prachtvoll gehalten, denn es hat, wobei
ich die kommunistischen Stimmen zu den čechischen dazuzähle,
54% deutsche Stimmen aufzuweisen; und dieses ganze Gebiet hat
nicht eine einzige deutsche Schule! (Výkřiky:
Unerhört!) Es ist den deutschen Regierungsparteien
nicht einmal möglich, einer Bevölkerung, die sich so
zum Deutschtum bekennt, auch nur eine einzige deutsche Schule
zu verschaffen. (Posl. Krebs: Und das geschieht in dem Lande,
wo der Sachverständige für Minderheiten Dr Bene
Außenminister ist!) Sehr richtig!
Sie sehen, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen.
Und wenn wir eine weitere Frage stellen: Haben die Herren irgend
einen Einfluß auf die Außenpolitik dieses Staates?
Da lautet die Antwort: Nein! Herr Dr Bene kann machen,
was er will. Er erklärt trotz deutscher Regierungsparteien,
der Anschluß Deutschösterreichs an das Reich, d. h.
besser gesagt, die Heimkehr des lebensunfähigen Österreichs
in das Reich, bedeute den Krieg. Und das sagt derselbe Dr Bene,
der gleichzeitig Vorsitzender der Abrüstungskommission
des Völkerbundes ist, jedenfalls um zu beweisen, was dieser
Völkerbund für eine Komödie darstellt! Wir finden
hier denselben Gedankengang, der von einem Vertreter einer anderen
čechischen Partei, dem Koll. paček,
bekanntlich gelegentlich der Behandlung der großen Militärvorlage
in diesem Hause als Berichterstatter vorgebracht worden ist. Dr
Bene und Herr paček sind
ein Herz und eine Seele. (Posl. Krebs: Und Kompagnons des Herrn
Spina!) Jawohl, und all der anderen, die sich einbilden, daß
ihre Politik nicht nur innerpolitisch, sondern auch außenpolitisch
dem deutschen Volke in Europa nützlich sei. Was die Frage
der Heimkehr Österreichs ins Reich betrifft, so kann ich
auf den Standpunkt hinweisen, der in der der konstituierenden
Nationalversammlung Deutschösterreichs am 21. Oktober 1918
eingenommen wurde, und insbesondere auf die damalige staatsrechtliche
Erklärung meiner Partei, abgegeben vom Koll. Knirsch,
in der unsere politischen Richtlinien enthalten sind. (Posl.
Krebs: Und die heute die Richtlinien des ganzen deutschen Volkes
Österreichs sind!) Sehr richtig! Und die Grundlage dessen
abgeben, was man heute im verkleinerten Maßstab die Anschlußfrage
nennt. Es ist das nichts anderes, als die selbstverständliche
Schlußfolgerung aus dem Selbstbestimmungsrecht, aus jenem
Selbstbestimmungsrecht, das zur Grundlage der Waffenstillstandsverhandlungen
gemacht worden ist und um das man uns dann bei den Friedensverhandlungen,
oder besser gesagt bei den Friedensdiktaten, schmählich betrogen
hat. Aber man soll sich nicht darüber hinwegtäuschen:
Die Nationalitätenfrage steht nach wie vor im Vordergrund
des politischen Geschehens. Das beweist unter anderem der erst
kürzlich erfolgte Zusammenstoß zwischen Dr Stresemann
und dem polnischen Außenminister Zaleski auf der Völkerbundtagung,
ein Zusammenstoß, der weitergeführt hätte, wenn
nicht der Vorsitzende Briand seinem Freund Zaleski mit dem Schlusse
der Sitzung zu Hilfe gekommen wäre. Deshalb wird diese Frage
nicht von der Tagesordnung verschwinden. Sie ist auch für
diesen Staat nicht nur ein Problem, sondern das erste seiner Probleme
überhaupt. Denn sie ist ja nicht nur eine ideell-nationale
Frage, sondern sie ist in diesem Völkerstaate, wie sie es
auch im alten Österreich war, gleichzeitig die soziale und
wirtschaftliche Frage erster Ordnung.
Wie wird nun diese Frage behandelt? Gelegentliche
Äußerungen des Herrn Präsidenten Masaryk sind
nicht imstande, sie zu einem guten Ende zu führen, wenn wir
auch zugeben, daß der Staatspräsident unterdessen in
seinen Anschauungen sich etwas gewandelt hat, indem er uns von
Immigranten und Kolonisten, die wir noch vor einigen Jahren waren,
immerhin zu einem organischen Bestandteil des Staates avanzieren
ließ. Aber daß damit etwa die nationale Frage gelöst
wurde, daß sich das irgendwie geändert hätte,
kann doch kein Mensch feststellen, und auch darüber ist am
2. Dezember das Urteil gesprochen worden. Daß die deutschen
Regierungsparteien hier so vollständig versagten, daß
sie nicht imstande waren, auch nur das geringste herauszuholen,
daß sie nicht einmal imstande waren, den Schulminister Dr
Hoda an sein Versprechen
zu erinnern, das er vor mehr als eineinhalb Jahren gegeben hat
und wornach am 1. Juli 1927 bereits die Schulautonomie in Kraft
treten sollte, das ist ihr schwerstes Verschulden. (Předsednictví
převzal místopředseda dr Buday.)
Wenn wir uns nun fragen, warum meine Partei
bei diesen Wahlen sich glänzend behauptet hat, so ist festzustellen
- und ich mache diese Feststellung gegenüber den deutschen
Regierungsparteien - daß meine Partei ihren Erfolg nicht
zuletzt ihrer klaren Einstellung zum nationalen Problem dieses
Staates als seinem Hauptproblem verdankt. Ich habe schon darauf
hingewiesen, daß wir in den Tagen des Zusammenbruches, und
zwar sieben Tage vor der Revolution auf dem Wenzelsplatz, damals
in der staatsrechtlichen Erklärung, die Koll. Knirsch
abgab, die natürlichen Folgerungen aus jenen Grundsätzen
zogen, die angeblich zur Grundlage der künftigen staatlichen
Entwicklung Europas und der Welt gemacht werden sollten. Wir haben
uns dann in der innerpolitischen Frage an unsere schon im alten
Österreich verfochtenen Anschauungen und an den Abschied
der sudetendeutschen Landesregierungen gehalten und an die darin
aufgestellte Aufforderung an die gesamte sudetendeutsche Bevölkerung,
den Kampf um ihre Lebensrechte, also um ihre Gleichberechtigung,
die in der nationalen Selbstverwaltung gipfelt, aufzunehmen. Wir
haben uns die ganzen Jahre hindurch bemüht, um dem Sudetendeutschtum
die Bedeutung dieser Frage, als der nationalen Frage an sich,
die loszulösen ist von allen Parteiunterschieden und von
allen Unterschieden der Weltanschauungen, einzuhämmern und
die Erfolge der völkischen Tage beweisen, daß wir den
richtigen Weg gegangen sind. Denn ich wiederhole: Das ist nicht
nur eine rein ideelle, sondern gleichzeitig eine soziale und wirtschaftliche
Frage schlechtweg, wie sie sich unter anderem aus der kurzen Definition
unserer Forderung nach Gleichberechtigung unseres Volkes und seiner
Sprache, nach Erhaltung seiner Schule und seines Arbeitsplatzes
sowie seiner Scholle unzweifelhaft ergibt. Und dieser klaren Formulierung
eines kurzen Programmes, das nicht das Programm einer einzigen
Partei sein soll, sondern des ganzen Sudetendeutschtums, um dessen
Erfüllung dieses in geschlossener Front den Kampf aufnehmen
müßte, bis es sich sein Recht erkämpft hat, diesem
klaren Programm hat meine Partei ihren Wahlerfolg zu verdanken
und wir würden nur wünschen, daß die deutschen
Regierungsparteien daraus die Folgerungen zögen. Denn sie
haben immer erklärt, daß sie zuerst sehen wollen, ob
die Bevölkerung ihren Schritt gutheissen wird oder das Verhalten
der anderen. Nun hat die Bevölkerung diesen ihren Schritt
nicht gutgeheissen und die natürliche Folgerung müßte
für sie darin bestehen, endlich das zu tun, was sie in feierlichen
Erklärungen als ihr Programm verkündet haben und was
auch in der Regierungserklärung als das Programm dieser gemischt-nationalen
Regierung verkündet worden ist! Denn wer soll das nationale
Problem lösen, wer anders als eine gemischt-nationale Regierung,
und gerade diese hat in dieser Hinsicht vollständig versagt
und schon nach wenigen Monaten Bankerott gemacht. Die natürliche
Folgerung, die wir aus dem Ergebnis vom 2. Dezember ziehen, gipfelt
in der Forderung nach Ausschreibung von Neuwahlen für das
Parlament, damit die wahlfähige Bevölkerung ihr klares
Urteil fällen kann, wenn schon von anderer Seite immer behauptet
wird, daß die Wahlen vom 2. Dezember unpolitisch waren.
Unsere Partei sieht, gestützt auf ihr klares Programm, gestützt
auf ihre Tätigkeit in nationaler und sozialer Hinsicht diesen
Wahlen ruhig und zuversichtlich entgegen. (Potlesk poslanců
něm. strany nár. socialistické.)
Hosszú idő óta egyedül a kommunista
párt, a munkásosztály elleni kivételes
intézkedések irdeti szakadatlanul, hogy a tőkéstermelés
mellet természetesen a kommunista párt egyre mélyülő
ellentétei háborúban robbannak ki, az imperialista
blokk tervei készen állnak a Szovjetunió
fegyveres megtámadására és Csehszlovákia
burzsoáziája is benne van a támadó
hatalmak gyűrűjében. A kormánypártok
hosszú ideig mélyen hallgattak, de annál
intentívebben dolgoztak a háború esetére
szóló kivételes törvények megteremtésén
és a diktatórikus felhatalmazások megnyerésén.
A reformista pártok szokásuk szerint túllicitálták
a velük összeforrt burzsoáziát, de nagyobb
bűnt követtek el az elhallgatásnál, mert
bagatelitálják a háborús veszélyt,
az államaparátus fasizálását
és máris készek a dolgozó nép
vágóhídra szállítását
közvetíteni, bizonyára azzal a formulával,
hogy a köztárság léte és nemléte
forog kockán, ha nem vesz részt a Szovjetunió
elleni háborúban.
A háborús előkészületek függnek
össze szoros láncolatban az utolsó idők
eseményei, a munkásosztály elleni kivételes
intéykedések, melyek természetesen a kommunista
párt üldözésében csúcsosodnak
ki. A háborús előkészületekkel
függ össze a bérharcok letörése fasiszta
módszerekkel, a kommunista vasutasok és állami
tisztviselők elbocsátása, a kommunista sajtó
fokozatos elnémítása, az önkormányzat
leépítése, a közigazgatási reform
életbeléptetése, a választójog
tendenciózus szűkítésével és
a közigazgatási abszolutizmussal. A háborús
előkészületekkel függ össze a Paul
Boncour törvényének tervezett átvétele,
mely ay egész lakosság militarizálását
jelenti nemre és korra való tekintet nélkül.
Zakarpatská Ukrajna háború esetén
végtelenü fontos terület, mert a magyar, román
és cseh vasuti háIózatok itt találkoznak.
Zakarpatská Ukrajna mint hadi felvonulási terület
a legrövidebb út Stovjetukrajna határáig
. E földrajzi adottság mellett még két
súlyos probléma izgatja a háborút
előkészítő burzsoáziát.
Az egyik az, hogy Zakarpatská Ukrajna népének
többsége ukrán, a másik, hogy a dolgozó
nép a dolgozó táborban van. Ennek tulajdonítható
mindaz, ami a Iegutóbbi választások körül
történt Zakarpatská Ukrajnában.
A decemberi választások valóban osztályválasztások
voltak Zakarpatská Ukrajnában, ahol az odavaló
burzsoázia segítsége mellett a cseh burzsoázia
egész hatalmi szervezetével, hivatali apparástusával
és anyagi lehetőségeivel a kommunista párt
teljes letörését és megsemmisítését
tűzte ki feladatául.
Tulajdonképpen már 1924 óta szisztematikusan
és szívósan végzi e munkát
a cseh burzsoázia hivatali apparátusa, amely a dolgozó
osztályt a konmmunista párton keresztül üldözi,
tekintettel arra, hogy Zakarpatská Ukrajnában a
kommunista párt nemcsak az egyetlen osztálytudatos
forradalmi proletárpárt, hanem egyben számbelileg
és szavazatok szerint is éveken keresztül Zakarpatská
Ukrajna legnagyobb és legerősebb pártja volt.
1924-től kezdve nem válogatta a kormányzat
az eszközöket a kommunista párt elnyomására,
de természetesen az élesedő osztályharc
és a háborús készülődések
kiélesítették a kommunista párt eIlen
alkalmazott eszközöket is. A decemberi választésokon
Zakarpatská, Ukrajna állami apparátusa szabad
kezet kapott a nemzetközi imlperializmus parancsára
a csehlszlovák kormánytól a kommunista párt
megsemmisítésére, egyben parancsot arra,
hogy kerül, amibe kerül, de a választásokból
a cseh burzsoázia legnagyobb pártjának kell
győzelmesen kikerülnie.
Ebben a parlamentben a cseh burzsoázia egyik lojális
ellenzéki pártjának tagja,
Hrusovsky képviselő állította jóval
a választások előtt, hogy Rozsypal országos
elnök összehívta Zakarpatská Ukrajna járási
főnökeit és jegőit és kiadta
az ukázt, hogy tekintet nélkül a törvényekre,
minden eszközzel kötelesek elérni az agrárpárt
váIasztási győzelmét, mert ellenkező
esetben takarodhatnak állásukból.
Mellékes, hogy nem Rozsypal, hanem az őt helyettesítő
Vopsálek főtanácsos adta a valóságban
a parancsot, amelyet hivatalosan vátasztasi megbeszélésnek
nevezett az országos hivatal, mellékes, hogy csak
a járási főnökök voltak összehívva,
akik azután rendelkezhettek a jegyzőkkel, a fontos
az, hogy a leleplezés lényege igaz volt és
ezt a választási események alapasan
bebizonyították.
Tudni kell a doIgok megítéléséhez
azt, hogy Kárpátalján az agrárpártnak
monopóliuma van. Övé a földhivatalon kívül
minden egyéb referátusban is a végrehajtó-hatalom,
az országos elnöktől kezdve a jegyzőig
minden hivatal vezetője bizalmi embere és végrehajtó
közege az agrárpártnak. Zakarpatská
Ukrajnában nem konkurálnak a különböző
kormánypártok, mint a történelmi országrészekben,
nem versenyez vele szemben egy Hlinka-párt a nagyobb
hatalmi lehetőségekért, mint SzIovelazkón,
Zakarpatská Ukrajnában a burzsoázia egyéb
koalíciós kormánypártjai elenyésző
és jelentéktelen csoportok. Az agrárpárt
ezen monopóliuma tehát azt jelenti, hogy még
osztozkodnia sem kell a konkurrensekkel, hanem egymaga jelenti
az államhatalmat, párt- és államhatalom
között minden korlát leomlott és a párt
az állanlhatalommal összeforrt. Ennek személyi
megerősítése az a tény, hogy
a decemberi választások alkalmával az agrárpárt
választási megbízottja Brandejs főtanácsos,
az országos hivatal földművelésügyi
referense volt, tehát magának az országos
hivatalnak egyik tisztviselője.
E ténynek következménye a legszemérmetlenebb
terror mindennel szemben, ami útjában áIl.
Mi sem jellemzőbb ennek igazolására, hogy
az összes máspárti helyi újság,
kormánypárti éppúgy, mint reformista
újság erről a monopolisztikus feneketlen
önzésről siránkozik. Mi sem jellemzőbb,
mint az, hogy a földművesnek nevezett párt véd-
és dacszövetséget kötött Zakarpatská
Ukrajna legkizsákmányolóbb burzsoá
rétegével, a zsidó burzsoáziával,
és míg a "Venkov"-ban és "Vecer"-ben
veri az antiszemitizrnus dobját, Zakarpatská Ukrajnában
egyesül a zsidó burzsoáziával, lnelynek
talpnyalói részére zsidó republikánus
pártot alapított. Szolgálatába vette
a munkácsi főrabbit, Spirát, egyéb
rabbikat éppúgy, mint a pnavoszláv, görög-katolikus
és református papokat. Bizonyítani
tudom, hogy templemokban függesztették ki választási
röpirataikat és plakátokon, szószékről
anitáltattak, sőt a munkácsi rabbi egyenesen
egyházi átokkal fenyegette meg azon híveit,
akik nem az agrárokra szavaznak.
Az agrárok egyáltalában nem voltak eszközeikben
válogatósak. Olyan nevet adtak mindenütt listájuknak,
amely a legjobban megtévesztheti a választókat.
Az országos választáson ugyan csak két
listával, a republikánus földműves és
republikánus zsidó listákkal vettek részt,
de a járási választásokra már
tarkább színekben is játszottak. A huszti
járás részére volt például
pravoszláv köztársasági földművespárti,
görög katolikus republikánus párti lista,
ahogy az egymással vallási viszályban álló
tömegek ízlése kívánta, de volt
ott persze zsidó republikánus lista is, még
pedig kettő. Volt cseh lista és pedig csehül
és magyarul, de volt németül is kiadott lista,
holott egész köztudomású dolog, hogy
a német nyelv nem kisebbségi nyelv Kárpátalján
és ugyanezt nem engedték meg a kommunistáknak
vagy más pártnak. Volt tehát minden színű
lista, aminek az agrárpárt részére
igen nagy haszna volt, mert a járási választásokon
ilyenképpen a választó könnyen megtévedhetett
és viszont a rengeteg jelölt rokonsága és
befolyása is a szavazatok százait jelentette az
agrárpárt részére.
Mindez azonban csak mellékes trükk ahhoz a terrorhoz,
korrupcióhoz képest, amit az agrárpárt
az államhatalom felhasználásával kifejtett.
Hivatalos nyomás, pénz, vesztegetés, a földéhség
felhasználása, állampolgársági
perzekúció és fenyegetések voltak
az agráragitáció állomásai.