Aber ich muß im Anhange an diese Feststellung
auch darlegen, wie gefährlich ein solcher Appell an die Gasse
auch für diejenigen Kreise ist, die der betreffende Abgeordnete
vertritt, der einen solchen Appell übt. Es könnte schon
möglich sein, daß der Appell des Koll. paček
sich irgendwie realisiert. Dann aber werden
wir, wenn die Möglichkeit tatsächlich eintritt, etwa
hier auf Prager Boden und eventuell gerade in den nächsten
Tagen, um sozusagen das, was man an Atmosphäre für das
Jubiläum schaffen will, etwas zu trüben, dann werden
wir uns im gegebenen Zeitpunkt nicht enthalten, Herrn paček
für das Entstandene verantwortlich
zu machen und wenn dann auf einen solchen Appell an die Gasse
etwa in Prag als Reagenz in den sudetendeutschen Städten
in gleicher Weise geantwortet würde, so würde die Verantwortung
für Zwischenfälle wieder auf den Herrn Koll. paček
fallen. (Výkřiky.)
Die Dinge liegen nicht so, daß es nur etwa eine deutsche
Minderheit in Prag gibt, die vor dem Terror der Gasse gewiß
hin und wieder schon etwas zu ertragen hat und ertragen könnte.
Es gibt auch čechische Minderheiten
im geschlossenen deutschen Gebiete und wir müßten nicht
ein Volk sein, wenn wir bei einem Vorfall gegenüber unseren
Volksgenossen in Prag nicht mit einer Reagenz im sudetendeutschen
geschlossenen Gebiete antworten würden. (Výkřiky.)
Das soll keine Drohung sein, sondern nur
eine Darstellung möglicher Folgen, die dieser Appell des
Koll. paček hervorrufen
könnte und für die wir ihn dann verantwortlich machen
müßten. (Posl. Knirsch: Er wird sich wundern,
was er da auslöst, wenn das ernste Fenster der "Bohemia"
zertrümmert wird, da wird er das Echo hören! Wo ist
das Präsidium, daß es das duldet?) Es war notwendig,
daß ich davon spreche und was Koll. Knirsch jetzt
eben sagt, ist das, was ich in meiner Erwiderung auf die Rede
des Koll. paček als
notwendig zu sagen für gerechtfertigt halte. Meine Herren!
Einem Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, der diese Rede anzuhören
hatte, hätte es als Pflicht im Augenblicke erscheinen müssen,
eine solche Rede zu unterbrechen, denn Herr Kollege (k posl.
pačkovi), was
Sie gestern getan haben, das ist ein würdiges Seitenstück
zu der Kritik, die Sie schon einmal gegen Deutschland geritten
sind; gestern sind Sie zwar nicht gegen Deutschland geritten,
aber Sie sind gegen die deutsche Minderheit hier in Prag zu Felde
gezogen. Ich habe eben in Ihrer Abwesenheit... (Posl. Knirsch:
Sie haben gedroht, daß es eine Vergeltung geben wird gegen
die "Bohemia"! - Posl. paček:
Já jsem řekl, aby "Bohemie" s těmi
věcmi přestala! Copak si to máme nechati
líbiti?) Herr Kollege, Sie haben
die Gasse gerufen. (Posl. paček: "Bohemie"
se dopoutí sprostoty a ničemnosti! A pořádný
národ si to nenechá líbiti! -
Posl. Knirsch: Was heißt das in čechischer
Sprache? Sie haben den Pöbel gerufen! Das erste Fenster,
das zerkracht wird, wird sein Echo finden!
- Výkřiky
posl. pačka.) Das habe ich
Ihnen sagen wollen, daß Sie, wenn Sie die Auswirkung Ihres
Appells an die Gasse erleben, verantwortlich gemacht werden für
all das, was kommt und auch verantwortlich für das gemacht
werden, was außerhalb Prags gesehen kann. (Výkřiky
posl. pačka. - Posl. Knirsch:
Solche Reden werden Sie nicht lange halten!) Das sind die
Methoden des Jahres 1918, die werden Sie im Jahre 1928 nicht mehr
ungestraft üben können. (Výkřiky
posl. pačka.)
Místopředseda in. Dostálek
(zvoní): Prosím o klid. (Posl. Knirsch:
Sie rufen den Staatsanwalt, der Staatsanwalt richtet sich nach
der Hetze der "Národní Listy" und "Národní
Politika"! - Posl. paček: Kdy
"Národní Listy" dělají "hece",
a jsou také postieny! Já jsem
pro rovnost!)
Posl. Simm (pokračuje):
Jede seriöse Behandlung eines aktuellen
Problems ist bei Ihnen Hetze, wenn es Ihnen nicht in den Kram
paßt. (Posl. Horpynka: Bezahlter Patriotismus! Sie regen
sich gegen uns auf, weil Sie ein Rittergut bekommen haben!)
Místopředseda in.
Dostálek
(zvoní): Prosím o klid.
Posl. Simm (pokračuje):
Da kann man schon loyal sein wieviel haben
Sie dabei verdient? (Posl. Horpynka: Die ganze Sache kostet
Sie eine halbe Million! - Posl. paček:
Jestli jsem se dopustil nějaké ničemnosti,
řekněte to! Máte odvahu? Já mám
právo koupiti si, co chci!)
Místopředseda in. Dostálek
(zvoní): Prosím o klid. (Výkřiky
posl. Horpynky a posl. pačka.)
Posl. Simm (pokračuje):
Meine sehr Verehrten! Ich darf abschließend
auf die Äußerung des Koll. paček
von gestern wohl sagen, daß diese
Rede ebenso wenig wertvoll für den Staat und für den
gegenwärtigen Augenblick gewesen ist, als die seinerzeitigen
Ausführungen gegen Deutschland von staatspolitischer Hinsicht
und Raison getragen waren. Aber damit schließe ich den Fall
der Kritik Ihrer sehr werten Persönlichkeit, Herr Koll. paček
ab und wende mich meiner eigentlichen Aufgabe zu, den Staatsvoranschlag,
soweit das Schulkapitel in Betracht kommt, zu kritisieren.
Ich kann bei diesen Darlegungen sehr übersichtlich
bleiben, weil ich ausführlich zum Schulvoranschlag in der
Sitzung des Budgetausschusses vom 10. Oktober gesprochen habe.
Ich habe damals den Standpunkt der Deutschen zum Staatsvoranschlag
überhaupt und zum Schulvoranschlag im besonderen dargelegt.
Ich habe insbesondere gesagt, daß wir uns als deutsche Abgeordnete
niemals in den zurückliegenden Jahren gegen die absolute
Ziffer gestellt haben, die in diesem Voranschlag an Ausgaben für
irgendein Jahr ausgewiesen ist. Viel wesentlicher als die Stellungnahme
zur absoluten Höhe des Kulturopfers, das wir auch mittragen
müssen, ist für uns als Angehörige einer Minderheitsnation
stets die Untersuchung, wie diese absolute Summe, die für
einen Zweig des Staates ausgeworfen ist, auf die einzelnen kulturellen
Bedürfnisse der Staatsnationen verteilt ist; die Untersuchung
der Relation des allgemeinen Kulturopfers, das der Staat da bringt,
hat für uns Deutsche jeweils das ungünstigste Ergebnis
geliefert. Wir mußten immer und immer wieder wahrnehmen,
in welch ungerechter Weise die von der Gesamtheit der Staatsbevölkerung
aufgebrachten Mittel auf die einzelnen Nationen verteilt werden,
wie insbesondere wir als Deutsche die ganzen Jahre bei der Verteilung
benachteiligt worden sind. Das habe ich auch wieder in der Sitzung
des Budgetausschusses vom 10. Oktober dargelegt und an hunderten
von Beispielen nachgewiesen. Es ist noch nicht ein Fall der Widerlegung
eines Details eingetreten, das ich damals im Budgetausschuß
dem Herrn Minister und der verantwortlichen Führung des Schulressorts
vorgelegt habe. Solange eine solche Widerlegung nicht stattgefunden
hat, ist es selbstverständlich, daß ich alles das,
was ich damals vorgebracht habe, hier im Hause aufrecht erhalte
und ich wiederhole nur, daß der Beweis für die Behauptung
der ungerechten Benachteiligung mit den von mir vorgebrachten
Beispielen genügend erbracht ist. Die Reagenz auf meine große
Beschwerde im Budgetausschuß ist allerdings ganz eigenartig
ausgefallen. Sie bestand in nichts anderem, als in einer allgemeinen
Abwehr des Ministers Hoda,
daß das, was wir an Beschwerden vorgebracht haben, nicht
stichhältig sei, daß das, was wir in Hunderten von
Einzelfällen vorgebracht haben, nicht der Wahrheit entspreche.
Kurz und gut, die Antwort des Ministers war eine Pauschaliterverdächtigung
gegenüber unseren Anklagen und Beschwerden, die ich von dieser
Stelle aus mit aller Entschiedenheit zurückweisen muß,
solange mir nicht der letzte Fall der Beschwerdeführung als
Irrtum klargestellt worden ist. Insolange halte ich die im Budgetausschusse
vorgebrachten Beschwerden und Einzelheiten voll aufrecht.
Die Schuldebatte, die wir heute hier abführen,
ist gewiß nichts besonderes gegenüber den Schuldebatten,
wie wir sie in den letzten Jahren abgeführt haben. Es war
immer schon so, wenn wir als Deutsche mit Beschwerden kamen, und
die schweren Schäden, die uns auf dem Gebiete des Schulwesens
zugefügt wurden, im Detail nachwiesen, marschierte eine im
Unterrichtsministerium mit allen Finessen zusammengestellte Statistik
auf, die unsere Beschwerden gewissermaßen aus dem Sattel
heben sollte. Man sah nicht auf die einzelnen Punkte und Beschwerden,
die von uns vorgetragen wurden, auf die unerhörte Drosselung
unseres Schulwesens in den ganzen letzten Jahren von 1919 an auf
Grund des im Revolutionskonvent beschlossenen Gesetzes bis hinauf
zum Jahre 1928, sah nicht auf die Klagen und Beschwerden, die
wir immer angeführt hatten auf dem Gebiete des Mittelschul-
und des Hochschulwesens, sondern man konstruierte als Antwort
auf alle diese begründeten Beschwerden eine Stastistik, die
dann in alle Öffentlichkeit hinausging, durch die wir aus
dem Sattel gehoben werden sollten und die beweisen sollte, wie
ungerechtfertigt unsere Beschwerden und wie unbegründet unsere
Anklagen seien. Aber nicht ein einziges Mal ist der Beweis eines
Irrtums unserer Behauptungen gelungen, daß wir auch auf
dem Gebiete des Hochschulwesens in unerhorter Weise benachteiligt
werden, daß die primitivste Forderung nach deutschen Spezialhochschulen
keine Verwirklichung erfuhr, nicht einmal die Forderung
nach Errichtung einer deutschen Handels- und Wirtschaftshochschule,
die für das sudetendeutsche Volk mindestens die gleiche Notwendigkeit
darstellt, wie die čechische Hochschule für das čechische
Volk. Man ging nicht ein auf unsere weiteren
Beschwerden hinsichtlich des Mittelschul- und niedrigen Schulwesens,
man ging nicht darauf ein, ob unsere Behauptung von den vernichteten
3000 deutschen Schulklassen wahr sei oder nicht. Man konnte auch
nicht an unsere Behauptung herangehen, um sich nicht selbst zu
kompromittieren, man wußte ja, daß unsere Behauptungen
stimmen. Man suchte nur Einzelfälle heraus, die passend schienen,
unsere Behauptungen abzuführen.
Ich habe nur zu sagen, daß dieser Kampf
auf dem Gebiete des Schulwesens, der vielleicht die schwärendste
Wunde im ganzen staatlichen öffentlichen Leben ist, unserer
Meinung nach nur durch die Erfüllung unserer grundsätzlichen
Forderung nach kultureller Autonomie, nach der Selbstverwaltung
beigelegt werden kann. Ich habe im Vorjahre die Realisierung der
Forderung der Deutschen nach kultureller Autonomie auch als eine
Staatsnotwendigkeit erster Ordnung dargestellt. Wenn Sie, meine
Herren auf der Gegenseite, vernünftig sind, müssen Sie
mit mir einer Meinung sein, da es der staatspolitische kategorische
Imperativ ist, auf dem Gebiete des Schulwesens durch Erfüllung
der deutschen Forderung nach Selbstverwaltung Beruhigung zu schaffen.
Dabei haben Sie es außerordentlich leicht, diese Forderung
zu verwirklichen. Ich habe bei der vorjährigen Schuldebatte
als eine Etappe auf dem Wege zur Befriedigung unserer Schulforderungen
die Restitution des im alten Österreich bestandenen Zustandes
nationaler Schulselbstverwaltung bezeichnet. Diese Restitution
konnte damals, als ich sie forderte, eine durchaus leichte Sache
sein, sie konnte damals noch ohne größere Schwierigkeiten
durchgeführt werden. Es war, um diese Restitution der im
alten Österreich bestandenen autonomistischen Schulgesetzgebung
durchzuführen, nur die Außerkraftsetzung jener Gesetze
nötig, die die Čechen nach dem
Umsturze seit dem Jahre 1919 zu dem Zwecke geschaffen haben, die
Anfänge autonomistischer Schulverwaltung, wie sie das alte
Österreich in Erkenntnis ihrer staatlichen Notwendigkeit
setzte, zu zertrümmern. Diese Restitution bedeutet für
uns, wenn sie gekommen wäre oder käme - ich will darüber
keinen Zweifel obwalten lassen - durchaus nicht die kulturelle
Autonomie, die wir fordern, aber diese Restitution wäre geeignet,
eine Atmosphäre der vorläufigen Beruhigung und die Möglichkeit
zu schaffen, daß auf dieser Grundlage der Wiederherstellung
des im alten Österreich bestandenen schulautonomistischen
Zustandes die Steine gelegt werden könnten zum Ausbau einer
alle Nationen befriedigenden Schulautonomie.
Es wäre also als Etappe zu bezeichnen
gewesen, wenn Sie meine Forderungen vom vorigen Jahre verwirklicht
hätten, wenn es zur Wiederherstellung der im Sinne des Schöpfers
der nationalen Sektionen des Landesschulrates gelegenen Selbständigkeit
einer jeden derselben gekommen wäre, wenn die Einschränkung
des Wirkungskreises bei der deutschen Sektion aufhörte durch
die Außerkraftsetzung des Gesetzes vom 3. April 1919, das
die Selbständigkeit der deutschen Sektion in Prag wie in
Brünn einschränkt, wenn es zu einem Ende der Schulklassenauflösungen
gekommen wäre, zur Aufhebung des erwähnten Gesetzes
vom 3. April 1919, von dessen § 9 wir Ihnen schon so viel
erzählt haben, der dem Vorsitzenden der Landesschulräte
eine ungeheure Macht in die Hand gibt, über das Schulwesen
und die kulturellen Bedürfnisse jeder Nation zu bestimmen,
ganz gleichgültig ob der Nation, der er selbst angehört,
oder einer Nation, die ihm fremd ist. Das sprach ich noch im Vorjahre
in der Kritik des Schulkapitels des Staatsvoranschlages für
1928. Dieser Weg, über die Restitution des gesetzlichen Vorkriegszustandes
auf dem Wege über dessen positiven Ausbau zur Schulautonomie
in letzter Konsequenz zu kommen, wurde seinerzeit kurz nach dem
ich diese Tendenz geäußert hatte, auch von der Schulverwaltung
selbst zugegeben. Es sollte das übrigens auch in einer Antwort
des Herrn Ministers Hoda
auf meine im Vereine mit Koll. Jung am 28. Juni 1927 eingebrachte
Interpellation enthalten sein. So sehr es damals durchsickerte,
daß sich der Standpunkt der Schulverwaltung an diese Auffassung
anpasse, so wenig ist vom Schulministerium aus in diesem Sinne
gehandelt worden. Die Antwort des Ministers auf meine Interpellation
vom 28. Juni 1927, in der ich die Schulautonomie forderte und
die damals in der Presse veröffentlicht wurde, ist bis heute
noch nicht in meinen Besitz gelangt. Dies nur zur Illustrierung,
wie auch die Geschäftsordnung in diesem Hause praktiziert
wird.
Eines muß festgestellt werden, und das
präzisiere ich schon deshalb, weil es not wendig ist mit
Rücksicht auf die Ausführungen meines unmittelbaren
Vorredners, des Herrn Koll. Feierfeil, daß nicht
die Forderung nach der Schulautonomie für ihn und seine engeren
Kollegen von der Regierungsseite die Legitimation ist, sondern
sie hätten bei ihrem Eintritt in die Regierung die Schulautonomie
durchzusetzen gehabt. Das ist der ungeheuerliche und meiner Meinung
nach nie wieder gutzumachende Fehler, daß das, was heute
mit so großer Leidenschaftlichkeit vom Koll. Feierfeil,
den ich persönlich sehr wertschätze, vertreten wurde,
nicht in dem Augenblick vertreten wurde, als eine leidenschaftliche
Vertretung einer solchen Forderung Vorteile und Erfolge für
das sudetendeutsche Volk hätte bringen müssen und gebracht
hätte, denn damals im Oktober 1926, als sich die gemischtnationale
Regierung als erste von allen Völkern getragene Regierung
einrichtete, damals hätte für das sudetendeutsche Volk
folgende Entscheidung stehen müssen: Entweder gibt der Eintritt
in die Regierung diesem Volk eine sicherere Grundlage seines Lebens,
wenn auch nur in der Form der Schulautonomie, oder dieser Eintritt
ist zwecklos, dieser Eintritt ist unmoralisch in Bezug auf das
sudetendeutsche Volk. (Posl. Knirsch: Das ist die historische
Schuld!) Das ist die historische Schuld, die wir gerade in
dem Zeitpunkt, wo die deutsche Regierungsseite über diese
historische Schuld hinwegzukommen trachtet, in leidenschaftlichen
Reden und Anklagen unterstreichen müssen und doppelt unterstreichen
müssen. Es nützt nichts, wenn die Herren der deutschen
Regierungsparteien begeistert sind davon, daß die Schulautonomie
in so und so viel Fällen von den verantwortlichen Führern
des Staates angekündigt worden ist, es nützt mir nichts,
auch wenn der Herr Unterrichhtsminister Hoda
eine noch so schöne Rede hält, wenn diese Rede nur Theorie
bleibt und nicht in die Praxis umgesetzt wird.
Es ist wohl sehr wertvoll, in die historischen
Entwicklungen einzugehen, wie dies ja auch Koll. Feierfeil
getan hat, in die Historie des Nahekommens zur Schulautonomie
und der wiederum eintretenden Entfernung. Im November 1926 kurz
nach Bildung der gemischtnationalen Regierung eröffnete der
Herr Minister Hoda bei
Beratung des Voranschlages für 1927 seine Auffassung über
die Forderung der Deutschen nach kultureller Autonomie. Es ist
interessant, daß die Stellungnahme des Herrn Ministers im
damaligen Zeitpunkt das Bekenntnis der Notwendigkeit war, diese
Forderung zu realisieren. Die Verwirklichung derselben, welche
als im Interesse des Staates gelegen bestätigt wurde, sollte
aus einer von allen Seiten zu übenden Duldsamkeit entspringen,
sozusagen als Interpretation des vehla Wortes von
Gleichen unter Gleichen. Aber ich wiederhole, es nützt mir
nichts und es nützt meinem Volke nicht, dessen leidenschaftlicher
Anwalt ich bin, wenn diesem Volk nur mit Theorien von Völkerversöhnung
und Völkererhöhung und Völkervervollkommnung aufgewartet
wird, wie dies 8 Jahre lang geschehen ist, es nützt meinem
Volke nichts, es frommt nur meinem Volke, wenn ihm einmal die
Praxis dieser Theorie gewährleistet wird. Das fordern wir
erneut in diesem Augenblick.
Wir sind in unseren Forderungen nicht nur negativ
geblieben, wir haben uns auch positiv zu diesem Problem eingestellt,
haben die Richtlinien einer schulautonomistischen Gesetzgebung,
wie wir sie fordern, gekennzeichnet, weil wir nicht wollten, daß
wir von Ihnen etwa als Utopisten abgewiesen würden, die keine
reale Grundlage in ihren Gedanken für das geschaffen haben,
was sie fordern. Meine Herren, es muß festgestellt werden,
daß die deutschen Anträge nach Schaffung schulautonomistischer
Gesetzgebung durchaus allgemein ausgearbeitet wurden, daß
diese Anträge der verantwortlichen Führung des Staates
bekannt sind und daß es eben nur der politischen Einsicht,
die nicht nur für uns, sondern auch für den Staat nottut,
bedarf, um all das, was an Vorbereitungen getan worden ist, zu
verwirklichen. Der Entwurf über eine Schulautonomie, der
uns im Vorjahr aus dem Schulministerium bekannt geworden ist,
ist allerdings nicht die Befriedigung unseres Wunsches nach kultureller
Autonomie. Eine solche Gesetzgebung, die sich als wirkliche legislatorische
Großtat erweisen soll, wie etwa die legislatorische Großtat
der esthländischen Kulturgesetzgebung oder der kärntnerischen
Kulturgesetzgebung, eine solche Gesetzgebung muß Richtlinien
enthalten für die Durchführung, die klar und
deutlich und allen verständlich sein müssen. So habe
ich vor Jahr und Tag als Richtlinien einer Kulturgesetzgebung,
wie sie auch dem čechoslovakischen Staate frommte, Sätze
aufgestellt, die kurz, dafür aber vielleicht
um so verständlicher sind. Wenn Sie eine Kulturgesetzgebung
schaffen, dann verankern Sie in diese folgende Gedanken: Sprechen
Sie die Nationen heilig, rüsten Sie die Zugehörigkeit
zur Nation mit Unverletzlichkeit aus, verweisen Sie jedes Kind
in die Schule seiner Nation, lassen Sie jeden Lehrer ein Glied
der Nation sein, deren Schule er vorsteht, legen Sie die Verwaltung
der Schule in die Hände der Nation, der sie zu Diensten stehen
soll und lassen Sie die gerechte Förderung der Schule aller
dadurch werden, daß Sie die öffentlichen Mittel bis
zum letzten Heller gerecht und verhältnismäßig
verteilen. Nach diesen Richtlinien liegen unsere ausgearbeiteten
Anträge vor und es bedürfte nur des Entschlusses, diese
Anträge Gesetz werden zu lassen.
Einleitend habe ich erwähnt, daß
es mich heute durchaus nicht in die Darlegung von Details einlassen
werde, ich verweise erneut auf meine zweieinhalbstündigen
Darlegungen im Budgetausschuß zum Schulkapitel, die ausgefüllt
sind mit einer Fülle von Einzelbesehwerden und Klagen, die
ich, sofern sie vom Ministerium nicht aufgeklärt sind, voll
aufrecht erhalte. Heute habe ich es nur für notwendig erachtet,
den Ausweg aus all den Wirrnissen auf dem Gebiete des Schulwesens
aufzuzeigen, den einzig möglichen Ausweg, die Form der tatsächlichen
Einrichtung der Selbstverwaltung auf dem Gebiete des Schulwesens.
Und da sage ich, weil das vielleicht die beste Verbrämung
des Augenblickes gewesen wäre, den Sie heute und in den nächsten
Tagen feiern, daß die beste Unterstreichung, vielleicht
die beste Begründung der Feier des zehnjährigen Bestandes
des Staates wäre, eine solche legislatorische Großtat
zu schaffen, die Ihnen vor der Welt Achtung verschafft und uns
befriedigt hätte. Sie haben sich dazu nicht entschließen
können, aber ich sage Ihnen: so sehr Sie heute nicht
entschlußfähig sind, nach dieser Richtung zu arbeiten,
werden Sie entschlußfähig werden aus der zwangsläufigen
Entwicklung des Staates heraus. Der Staat hat seinen ersten Traum
ausgeträumt. Der Čechoslovakische Staat kommt in
seine nüchterne Periode des Lebens, wo eine Unmenge von Schwierigkeiten
aller Art für diesen Staat auftauchen werden, insbesondere
wirtschaftlicher und sozialer Art, die es notwendig machen, um
sie lösen zu können, auch deutsche Hilfe mit zu bekommen,
der vorausgehend aber das nationalpolitische Problem dieses Staates
einer Lösung zugeführt werden muß, allen voran
die Kulturautonomie. (Předsednictví převzal
místopředseda Stivín.)
In diesem Sinne habe ich zum Schulkapitel die
Meinung meiner Partei vorgetragen. In diesem Kampfe werden wir
verharren, unerschrocken und ausdauernd, wie wir es in der Vergangenheit
waren. Zum Schluß habe ich Ihnen nichts anderes zu sagen,
als daß wir nicht eher und nicht früher einem Schulvoranschlag
oder einem Staatsvoranschlag unsere Stimme geben können,
bevor nicht diese grundsätzlichen Forderungen unseres Volkes
tatsächlich einer Erfüllung zugeführt worden sind.
(Potlesk poslanců něm. nár. soc.
strany dělnické.)
Tisztelt képviselőház! A köztársaság
jubiláris költségvetési előirányzata
sem hozott semmi változást a kormányhatalomnak
abban a tendenciájában, amely azon fiktív
alapból kiindulva, hogy ez az állam nemzeti állam,
az itt élő tekintélyes számú
kisebbségnek elnemzetlenítésére irányul.
A legjobban kitünik ez a tendencia az előttünk
fekvő iskolaügyi költségvetés adataiból,
amelynek számadatai fényesen bizonyítják
azt, hogy a kormány a demokrácia és a jogegyenlőség
kifelé való hirdetése mellett az ország
belső igazgatásában ezeket a magasztos elveket
tisztára megcsúfolja és teljesen negligálja.
Érezzük pedig ezt legjobban mi, a köztársaságba
kebelezett magyarok, akiknek nehezen, de becsületesen megfizetett
adómillióiból a magyarság kultúrájának
ápolására alig néhány morzsa
jut. (Hluk.)
Predseda (zvoní) : Prosím o klid.
Posl. Gregorovits (pokračuje): Látjuk
ezt mindjárt az iskolaügyi költségvétés
vezető tételénél: a főiskolai
oktatás céljaira szánt költségvetési
előirányzatból. A jövő évi
költségvetésben ismét egyetlen fillért
sem irányoztak elő a magyar ifjúság
egyetemi és főiskolai oktatására.
146,509.000 koronát állít be a jövő
évi költségvetés a főiskolai
oktatás céljaira, de magyar egyeteme, magyar főiskolája
az országnak tizedik esztendejében sincsen még.
Ezért itt újból hangsúlyozom a magyarságnak
azt a régi követelését, hogy itt magyar
egyetem létesüljön, vagy legalábbis bölcsészeti
és jogi fakultásból álló csonka
magyar egyetemet építsenek fel. Annál inkább
joga van erre a magyarságnak, mert hiszen az állam
a fentebb említett összegből az itteni német
kisebbség részére egy teljesen felszerelt
tudományegyetemet és két technikai főiskolát
tart fenn. (Hluk.)
Předseda (zvoní) : Prosím o
klid. Slovo má pan posl. Gregorovits.
Posl. Gregorovits (pokračuje) : Azonban nemcsak
a magyar, hanem általában a szlovenszkói
főiskolák ügyét is szóvá
kell tennem. A helyzet ma az, hogy Szlovenszkón egyetlenegy
főiskola van: nevezetesen a pozsonyi Komensky-egyetem,
de ez is teljesen cseh vezetés alatt van, ennek a szelleme
is nem szlovák, hanem cseh, és ez sines teljesen
kiépítve, mert hiányzik a teológiai
és a természettudományi fakultása.
A hittudományi fakultás tehát nincsen ugyan
megszervezve, és a költségvetés 4. címének
első §-ában az iskolaügyi miniszté,ium
mégis összesen 72.432 koronát állít
be e nem létező fakultás költségeinek
fedezésére. Hálásak volnánk
az iskolaügyi miniszter úrnak, ha megmagyarázná,
hogy kinek és milyen címen fizeti ki ezt az összeget?
Hodza iskolaügyi miniszter úr nemrégiben bejelentette,
hogy Kassán - legalább is csonka műegyetemet
fognak létesíteni. Ezt a bejelentést örömmel
vesszük tudomásul, mert Szlovenszkó közgazdaságának
feltétlenül haszna lesz beőle. Azt azonban
nagyon sajnáljuk, hogy a miniszter úr a magyar műegyetemi
oktatás kérdését egyáltalában
meg sem említi.
Ezzel az egy műegyetemmel azonban Szlovenszkó főiskolai
oktatásának problémája megoldva még
koránt sincsen. Mindenki, aki Szlovenszkó közoktatási
viszonyait ismeri, tudni fogja, hogy az országnak ezen
a terüle- tén Selmecbányán bányászati
és erdészeti főiskola volt, amelyet még
Mária Terézia alapított és amely a
maga korában első ilyenfajta iskolája volt
egész Európának. A szlovenszkói viszonyok
ismerője ugyancsak tudni fogja azt is, hogy a volt kassai
jogakadémia, amelyet még Kiss Benedek egri püspök
alapított és az eperjesi evangélikus kollégium
ugyancsak a XVII. században létesült még,
milyen kiváló szolgálatokat tett a közoktatásügynek
és történelmünknek milyen kiváló
alakjait nevelte fel.
Tíz esztendő alatt ezen a téren semmiféle
haladás nem tapasztalható, hanem csak folytonos
süllyedés és visszafejlődés és
most már itt volna az ideje, hogy a kormány Szlovenszkónak
visszaadja azokat a tudományos intézményeket,
amelyeket 9-10 évvel ezelőtt oly könnyelműen
beszüntetett.
A főiskolai költségvetésről lévén
szó, nem mulaszthatom el, hogy erről a helyről
is a legélesebben ne tiltakozzam az iskolaügyi minisztériumnak
1928. július 14-én kelt 37.164-IV. számú
rendelete ellen, amellyel a minisztérium eltiltotta a főiskolákat
attól, hogy az 1928. október 1-e után: Magyarországon
szerzett diplomákat nosztrifikálják. Ez a
rendelet betetőzése annak a rendszernek, amelyet
az iskolaügyi minisztérium már korábban
inaugurált, amidőn a pécsi és szegedi
egyetemeken szerzett diplomák honosítását
lehetetlenné tette. A miniszté- rium, amikor ezt
a rendeletét kibocsátotta, a tanszabadságot
és a népek szellemi együttműködését
arculcsapó ezen intézkedését csupán
azzal tudta megindokolni, hogy Románia is ilyen rendszabályokat
léptetett életbe. Sokkal inkább tisztelem
a csehszlovák köztársaság tekintélyét,
semhogy helyeselni tudnám a miniszter úrnak azt
az eljárását, hogy ilyen intézkedésnek
indokait Romániától, Középeurópa
ezen legelmaradottabb államától veszi kölcsön.
Nem hiszem, hogy Románián és Csehszlovákián
kívü akadna még egy állam, amely ifjúsága
számára lehetetlenné tenné azt, hogy
egy más állam egyetemén tanuljon és
újból kijelentem, hogy a magyar közvélemény
a leghatározottabban tiltakozik Hodza Milán miniszter
úrnak e rendelete ellen.