XVII./3410 (překlad).
Interpelace
poslanců dra Schollicha, Pittingera, dra Petersilky, Simma, dra Kafky a druhů
ministrovi kolství a národní osvěty
o zruení německé obecné koly v elivsku, v okrese moravsko-třebovském.
Předseda moravské zemské kolní rady nařídil rozhodnutím ze dne 30. září 1921, č. 2541 pres. podle zákona ze dne 3. dubna 1919, č. 189 b. z. a n., změněného a doplněného zákonem ze dne 9. dubna 1920, č. 295 erb. z. a n., aby německá obecná kola v elivsku byla zruena, odůvodňuje to tím, e podle konaného etření německou kolu v elivsku navtěvuje letos 26 dítek kolou povinných, z nich jest 14 dětí české národnosti, které tedy podle zákona ze dne 3. dubna 1919, č. 189 Sb. z. a n. jsou povinny navtěvovati českou kolu v elivsku, a z nich dalích 6 kolních dítek trvale bydlí mimo obvod německé obecné koly a to v Dolní Rudné, Horní rudné, Pohledech a Nové Vsi. Tak podle názoru uvedeného výnosu, kdy se odečetly tyto děti, které pro návtěvu německé obecné koly nemají významu, zůstalo pouze 6 dětí. Proti tomuto výnosu obec podala odvolání.
Skutečně jest ve kole 26 dětí. Předseda moravské zemské kolní rady sniuje libovolně počet dětí, nebo vykrtává 14 dítek, tvrdě, e prý jsou české národnosti a tedy podle §u 1 zákona ze dne 3. dubna 1919, č. 189 Sb. z. a n. jsou povinny navtěvovati českou kolu. Avak zákon ze dne 3. dubna 1919 neobsahuje předpisů, které děti jsou povinny navtěvovati onu kolu, co té vyslovuje nález nejvyího správního soudu ze dne 24. září 1921, č. 11774. Nařízení nemá tedy zákonitého podkladu.
Dále odpočítává předseda zemské kolní rady 6 dítek, uváděje, e trvale bydlí mimo obvod koly. Nehledě k tomu, e zde jde o schovance, kteří bydlí celý rok v sídle koly, stanoví pozměňovací zákon ze dne 9. dubna 1920, č. 295 Sb. T. a n. (k §u 3) výslovně, e i kolním dětem z míst vzdálených přes 4 km nemůe se odepříti přijetí do kol obecných a občanských, čím nastalo jisté rozíření kolního obvodu a děti ty jsou právě tak povinny navtěvovati místní kolu, jako vechny jiné místní děti.
Jest zde tedy skutečně 26 kolou povinných dítek, počet; jen ospravedlňuje trvání koly.
Ve skutečnosti kola nebyla rozputěna pro počet kolních dítek; nýbr proto, aby zabavením německé kolní budovy pomohlo se k lacinému ubytování české meninové kole v elivsku, ač dosud kola ta jest bezvadně umístěna v obci.
Jak ospravedlní pan ministr kolství a národní osvěty skutečnost, e se stále jetě rozhoduje podle zákona ze dne 3. dubna 1919, č. 189 Sb. z. a n. o příslunosti kolních dětí do určité koly, a tím se uměle sniuje počet kolních dětí na německých obecných kolách, co potom můe úřadům dáti podnět, aby kolu zmenily nebo zruily, kdeto přece nejvyí správní soud v uvedeném nálezu rozhodl, e tento zákon neobsahuje vůbec ustanovení, které dítky patří do určité koly?
Jak ospravedlní pan ministr postup moravské zemské kolní rady, jen stále jetě svědčí o neznalosti zákonných ustanovení dodatečného zákona ze dne 9. dubna 1920, č. 295 sb. z. a n.?
Jest pan ministr ochoten, ihned naříditi, aby elivská kola dále trvala, zruiti nezákonné rozhodnutí moravské zemské kolní rady, a zameziti zábor kolní budovy?
Jest pan ministr ochoten učiniti opatření, aby se také nií kolní úřady konečně přizpůsobily právnímu názoru nejvyího správního soudu a postupovaly podle zákonných předpisů?
V Praze dne 20. ledna 1922.
Dr. Schollich, Pittinger, dr. Petersilka, Simm, dr. Kafka, in. Kallina, dr. Brunar, Heller, dr. Baeran, in. Jung, Schälzky, Mark, Zierhut, Budig, Bobek, dr. Lodgman, dr. E. Feyerfeil, dr. Luschka, J. Fischer, dr. Spina, Knirsch, Wenzel.
Původní znění ad l./3410.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Edwin Feyerfeil und Genossen
an den Minister für Nationalverteidigung
wegen Einführung des Grusses Na zdar bei der Armee.
Wie man hört, hat der Herr Nationalverteidigungsminister mit einem Erlasse angeordnet, der Offizier habe die in Reih und Glied gestellte "Truppe nach Entgegennahme der Meldung mit einem herzlichen Na zdar zu begrüssen, worauf die Mannschaft mit demselben Gruße zu erwidern habe Diese an vergangene monarchistische Zeiten - wer denkt nicht an Guten Morgen, Soldaten, Guten Morgen, Majestät? - stark erinnernde Anordnung steht zu dem jederzeit so laut verkündeten antimonarchisch-antimilitaristischen Empfinden des Staatsvolkes dieser Republik, dessen Abgeordnete soeben ein Antimonarchistengesetz mit grossem Eifer vorbereiten, in offenbaren Widerspruch, stellt aber auch bei dem Umstande, als die tschechoslowakische Armee nicht eine Nationalarmee, sondern eine Nationalitätenarmee ist, in der die nichttschechischen Völkerschaften der Zahl nach überwiesen und das der Gruss Na zdar durch jahrelange Überlieferung der Ausdruck tschechischen nationalen Füllens geworden ist, einen nach demokratischen Grundsätzen vollkommen unzulässigen Zwang gegenüber den Mannschaften und Offizieren nichttschechischer Volkszugehörigkeit zur Teilnahme an fremdvölkischen Kundgebungen und zum Verrat am eigenen völkischen Empfinden dar.
Aus dem letzteren Grunde fragen wir den Herrn Minister: Ist er geneigt, den beanständeten Erlass sofort zurückzunehmen?
Prag, den 17. Jänner 1922.
Dr. E. Feyerfeil, Dr. Hanreich, Dr. Brunar, Patzel, Heller, Matzner, Dr. Radda, Wenzel, Simm, Dr. Keibl, Kraus, Dr. Schollich, Bobek, Windirsch, Dr. Baeran, Knirsch, Budig, Dr. Lodgman, Mark, Schubert, J. Mayer, J. Fischer.
Původní znění ad II./3410.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Rudolf Lodgman und Genossen
an den Minister des Innern
in Angelegenheit der Durchführung des Gesetzes vom 14. April 1920, Sammlung der Gesetze und Verordnungen Nr. 266 betreffend die Bezeichnung der Ortsgemeinden sowie der Gassen und Plätze.
In der letzten Zeit sind durch die politischen Bezirksverwaltungen an zahlreiche Gemeinden Aufträge ergangen, sie möchten nunmehr binnen einer bestimmten Frist die durch das obige Gesetzt angeordneten Ortschaftstafeln und weiters die Gassenbezeichnungen in der Staatssprache, anbringen. Diese Aufträge sind teils undurchführbar und teils ungesetzlich, weil über den Rahmen des Gesetzes vom 14. April 1920 hinausgehend.
I. Die Benennung der Ortsgemeinden und Ortschaften:
Da die Bezeichnung der Gemeinden und Ortschaften nach Artikel 1 der Regierungsverordnung vom 25. August 1921 Nr. 324 vom Minister des Innern festgesetzt wird und eine diesbezügliche Festsetzung bisher nicht erfolgt ist, es also in keiner Weise feststeht, welchen amtlichen Namen sich die tschechoslowakische Sprache im einzelnen geschaffen hat, so kann eine gemeindeamtliche Anbringung der vorgeschriebenen neuen Ortstafeln nicht erfolgen. Diese Bezeichnung hat nach Artikel 6 der Verordnung in der Staatssprache zu erfolgen, ihre Durchführung hängt also von der diesbezüglichen im § 1 des Gesetzes vorgeschriebenen Festsetzung durch den Minister des Innern ab.
Aufrage, welche die politischen Bezirksverwaltungen an die Gemeinden wegen Anbringung der neuen Ortstafeln ergehen lassen, sind daher undurchführbar.
II. Benennung der Gassen und Plätze:
Wie den Tageszeitungen entnommen wurde, hat sich das Ministerium des Innern mit dem intern ergangenen Erlasse vom B. Dezember 1921; Z. 85.654, auf Gen Standpunkt gestellt, dass die Gemeinden verpflichtet seien, alle Gessenbezeichnungen nurmehr auch in der Staatssprache kenntlich zu machen. Das Ministerium beruft sich dabei darauf, dass sich die Regierungsverordnung nur mit der sprachlichen Seite (Bezeichnung der Gassen und Plätze) befasst, während das Gesetz in seinem 2. Teile wiederum nur von der Benennung der Gassen und Plätze spricht. Die Auffassung der deutschen Kreise vermenge diese beiden verschiedenen Dinge, eine Durchführungsverordnung über die Benennung sei überhaupt nicht herausgegeben worden, hievon müsse aber die sprachliche Bezeichnung unterschieden werden. Es sei daher zwar richtig, dass die Gemeinden nicht verhalten seien, die Gassen und Plätze umzubenennen, wenn nicht etwa ausnahmsweise der § 7 des Gesetzes (anstössige Namen) in Frage komme, sie seien aber allerdings verpflichtet auch die schon jetzt benannten Hassen unter der Voraussetzung des Artikels 5 der Verordnung in der Staatssprache zu bezeichnen.
Diese Auffassung ist nach Ansicht der Gefertigten irrig. Die Regierungsverordnung hat überhaupt nur eine Grundlüge und diese ist das Gesetz vom 14. April 192J Nr. 2:i6. Dieses Gesetz behandelt nur zwei Fälle unter dem Titel Benennung der Gassen und Plätze. Diese zwei Fälle sind:
1. Die Umbenennung solcher Gassen und Plätze, die a) mit der Geschichte, b) den äusseren Beziehungen der tschechoslowakischen Nation nicht in Einklang zu bringen sind und führt insbesondere Benennung an, die an Personen Erinnern, die eine feindliche Gesinnung gegen die tschechoslowakische Nation oder die verbündeten Nationen geäussert haben oder die an Ereignisse staasfei dlichen Charakters erinnern;
2. Die Benennung von Gassen in der Zukunft und hier führt das Gesetz gewisse formelle Vorschriften für die Gemeinden an.
§ 22 des Gesetzes aber lautet:
Der Sprachengebrauch bei der Durchführung dieses Gesetzes wird im Verordnungswege geregelt.
Wenn sich also die Regierungsverordnung im Rahmen des Gesetzes bewegen soll, dann kann sie unmöglich, zur Durchführung des Gesetzes etwas regeln wollen, wovon im Gesetze überhaupt nicht gesprochen wird. Entweder also beziehen sich die sprachlichen Bestimmungen der Durchführungsverordnung in der Tat nur 1. auf die Beseinigung anstössiger Namen und 2. Neubenennungen, dann ist die Regierungsverordnung giftig oder aber die Regierungsverordnung regelt auch die Bezeichnung der bereits (vor dem 6. Sept. 1921) benannten (lassen und Plätze, dann ist sie ungiltig, weil über den Rahmen des Gesetzes hinausgehend.
Die Gefertigten fragen den Herrn Minister:
1. Fussen die von den politischen Bezirksverwaltungen ergangenen Aufträge auf einer allgemeinen Weisung des Ministeriums? Wie vermag der Herr Minister des Innern derartige Aufträge mit der Tatsache in Einklang zu bringen, da bis zum heutigen Tage nicht feststeht, welche amtlichen Namen sich die tschechoslowakische Sprache für einzelne Ortschaften und Ortsgemeinden geschaffen hat?
2. Wie vermag der Herr Minister des Innern den erwähnten Ministerialerlass Z. 85.654 mit dem Gesetz in Einklang zu bringen?
3. Ist der Herr Minister geneigt, allen in dieser Angelegenheit eingebrachten Beschwerden und Rekursen der betreffenden Gemeindeämter aufschiebende Wirkung zuzuerkennen, da es nicht zu verantworten wäre, wenn die Gemeinden auf Grund von nicht rechtskräftigen Entscheidungen zur Anbringung neuer Tafeln und somit zu bedeutenden und vielleicht fruchtlosen Ausgaben gezwungen würden?
Prag, am 16. Jänner 1922.
Dr. Lodgman, Kraus, Dr. E. Feyerfeil, Simm, Dr. Radda, Matzner, Dr. Schollich, Patzel, Windirsch, J. Fischer, Dr. Hanreich, J. Mayer, Schubert, Dr. Brunar, Bobek Dr. Baeran, Knirsch, Dr. Keibl, Budig, Mark, Heller, Wenzel.
Původní znění ad III./3410.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Emmerich Radda und Genossen
an den Minister des Innern
betreffend die behördliche Beanständung und Auflösung der Ortsgruppe Znaim des Deutschnationalen Jungvolkes.
Den Direktionen der deutschen Mittelschulen in Zraim ging folgender Bescheid de Polizeiexpositur Znaim zu:
Policejní pohraniční expositura Znojmo-nádraí.
Zahl 4456. |
Znaim, den 29. Dezember 1921. |
Deutschnationales Jungvolk Ortsgruppe Znaim.
Verein ohne behördliche Bewilligung.
An die Direktion des deutschen Mädchenlyzeums in Znaim.
Es wurde h. a. sichergestellt, dass in Znaim seit Dezember 1920 ein behördlich nicht genehmigter Verein Ortsgruppe Znaim Deutschnationales Jungvolk existiert.
Die Mitglieder sind grösstenteils Studenten der hiesigen Mittelschulen. Ich sende das Mitgliedsverzeichnis zur weiteren Veranlassung im Sinne der Disciplinarvorschriften betreffs der Schüler der dortigen Anstalt. - Die Tätigkeit des erwähnten Vereines wurde h. a. behördlich eingestellt und den vorgesetzten Behörden der Bericht erstattet:
Polizeirat und Leiter der Polizeiexpositur:
Čeněk Eis m. p.
(Folgen die Namen der Schüler.)
Dieser Bescheid geht von der Meinung aus, dass es sich hier um einen Verein im Sinne des Vereinsgesetzes handelt, was unrichtig ist. Das Deutschnationale Jungvolk ist die Jugendorganisation; der Deutschen Nationalpartei, eine Organisation, wie sie von allen politischen Parteien, tschechischen und deutschen, unter halten wird. Das Deutschnationale Jungvolk ist eine durch aus freie Vereinigung und Zusammenfassung der deutschen Jugend zum Zwecke der völkischen Erziehung und Ertüchtigung. Es setzt sich zusammen aus den Wandervögelgruppen, aus den Schülern und Schülerinnen der verschiedenen Lehranstalten; aus den Lehrlingen aller Berufe und hat die auch vom pädagogischen Standpunkte durchaus lobenswerte Aufgabe, die Jugend vom Tabak- und Alkoholgenusse abzuhalten, weiters aber auch völkische Art und Sitte, Gesang und Musik zu pflegen.
Der Bescheid masst sich aber auch an, die Direktionen zur Anwendung des Diszipinarverfahrens aufzufordern, was sicherlich nicht zur Kompetenz der Polizeibehörde gehört. Bei den Führern des Jungvolkes in Znaim wurde eine Hausdurchsuchung vorgenommen und hiebei alles Schriftenmaterial beschlagnahmt und die vorhandenen Geldmittel säsiert.
Das Vorgehen der Polizeiexpositur in Znaim entspricht keinesfalls der Gerechtigkeit und Demokratie; weil es sich gegen die Organisation einer Partei richtet, während es gleiche Organisationen anderer Parteien unbehelligt lässt.
Wir fragen daher den Herrn Minister des Innern:
1. Ist er geneigt, eine Untersuchung des Falles anzuordnen?
2. Ist er geneigt, die Entscheidung der Polizeiexpsitur in Znaim ausser Wirksamkeit zu setzen?
3. Ist er geneigt, dafür zu sorgen, dass das beschlagnahmte Schriftenmaterial und Geld ordnungsgemäss zurückgestellt und
4. etwaige Disziplinierungen von Schülern hintangehalten bezw. rückgängig gemacht werden?
5. Ist er geneigt, die Polizeiexpositur in Znaim auf den Umfang ihrer Kompetenz aufmerksam zu machen?
Prag, den 17. Jänner 1922.
Dr. E. Radda, Dr. Hanreich, Heller, Palzel, Simm, Kraus, Schubert, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Schollich, Wenzel, Budig, Dr. Brunar, J. Mayer, Dr. Lodgman, Matzner, Bobek, Mark, Dr. Baeran, Knirsch, Dr. Keibl, J. Fischer, Windirsch.
Původní znění ad IV./3410.
Inerpellation
des Abgeordneten Josef Mayer und Genossen
an den Handelsminister
in Angelegenheit der rechtzeitigen, bzw. versäumten Gerstenausfuhr.
Wie wir aus Fachkreisen erfahren, wäre es im vergangenen herbste leicht möglich gewesen, Gerste in Auslande unterzubringen, es wären hinlänglich Käufer vorhanden gewesen und das Ausfuhrgeschäft hätte unserer Volkswirtschaft bedeutende Einkünfte gebracht. Durch das Eingreifen der Regierung, die für die zu verkaufende Gerste nicht genug hohe Preise bekommen konnte, wurde verlangt, dass unter Kč 450.- per 100 kg nicht verkauft werden darf. Unter diesen Verhältnissen war auf dem wechselnden Geldmarkte gar bald das Auslandsgeschäft untergraben und in Fachkreisen berechnet man den Schaden, den die heimische Volkswirtschaft durch die beschränkte Anschauung der verantwortlichen Regierungsstellen erleidet, auf mehr als vier Milliarden čsl. Kronen. Heute ist unser Markt mit Gerste überflutet, ein Absatz selbst zu billigen Preisen nicht zu finden und nicht nur unsere Landwirtschaft, sondern die gesamte Volkswirtschaft erleiden dadurch einen unberechenbaren Schaden.
Die Gefertigten fragen an:
1. Wie kann der Herr Minister diese unverzeihlichen Eingriffe der Regierungsstellen in das Ausfuhrgeschäft rechtfertige?
2 Auf w eichen äusseren Einfluss und welchen fremden Rat sind derartige, unheilvolle Verfügungen zurückzuführen?
3. Wie gedenkt der Herr Minister die heimischen Landwirtschaft zugefügten Schäden wieder gutzumachen?
Prag, am 18. Jänner 1922.
J. Mayer, Windirsch, J. Fischer, Heller, Schubert, Mark, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Luschka, Dr. Brunar, Dr. Lodgman, Ing. Kallina, Schälzky, Dr. Hanreich, Křepek, Matzner, Dr. Radda, Bobek, Röttel, Dr. Keibl, Kaiser, Dr. Schollich.
Původní znění ad V./3410.
Interpellation
der Abgeordneten Dr. Schollich, Pittinger, Dr. Petersika, Simm, Dr. Kafka und Genossen
an den Minister für Schulwesten und Volkskultur
betreffend Beschlagnahme von weiteren Schulräumlichkeiten für die tschechischen Schulen in Brüx.
In Brüx befindet sich das der Stadt gehörige Gebäude des deutschen Staats-Oberrealgymnasiums in welchem bis zum Jahre 199 nur das deutsche Staats-Oberrealgymnasium untergebracht war. Im Jahre 1919 wurde angeblich über Auftrag des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur in diesem der Stadt gehörigen Gebäude atme Zustimmung der Stadtgemeinde, das tschechische Realgymnasium (3 Klassen) untergebracht. Im Jahre 1920 wurde ohne Zustimmung der Stadtgemeinde wieder über angeblich behördlichen Auftrag eine Klasse hinzugenommen. Im Jahre 1921 machte das Bürgermeisteramt geltend, dass die Stadtgemeinde der Hausherr sei und zu entscheiden habe, an wen Räume abgegeben werden dürfen und an wenn nicht.
Bereits vor den Ferien wurde seitens des tschechischen Gymnasiums wiederum um Zuweisung dreier Räume a gesucht. Da die Stadtgemeinde Brüx nicht einverstanden war, dass das deutsche Staats-Oberrealgymnasium in seiner Betriebe voraussichtlich im Jahre 1922 wiederum eingeschränkt und direkt gestört wird, beschloss im Juli 1921 die Stadtvertretung, um endlich Raum zu schaffen, auf die sogenannte St. Wenzels-Volksschule ein 3. Stockwerk aufzubauen. in welches das tschechische Gymnasium untergebracht werden sollte. Dieser Aufbau, der fast eine Million Kronen verschlang, wurde in Anwesenheit und mit Zustimmung der tschechischen Vertreter beschlossen und sofort in Angriff genommen.
Unterdessen erschien abermals ein Vertreter der Unterrichtsverwaltung aus Frag und veranlasste, dass die Direktion des deutschen Staats-Oberrealgymnasiums abermals 2 Räume statt der geforderten Räume für das Schuhohr 1921/22 an das tschechische Gymnasium abtrat.
Mit dem Baue wurde unterdessen fortgeschritten und wiederholt die Hoffnung ausgesprochen, dass durch die Freigabe der vom tschechischen Gymnasium besetzten Räume im deutschen Gymnasium endlich Luft geschaffen werde und die Gemeinde durch Freiwerden einer anderen provisorisch untergebrachten Schule endlich werde daran gehen können, verschiedene soziale Einrichtungen (deutsche und tschechische Gemeindebücherei, Jugendfürsorgekanzleien, Stillkrippe, Kinderhort u. s. w.) unterzubringen.
Plötzlich wurde im Dezember 1921 der Stadt-. gemeinde eine Einladung zu einer am 7. Jänner. 1921 stattfindenden Kommission übermittelt, bei welcher die Bedingungen festgestellt -.werden sollten, unter denen das neu erbaute 3. Stockwerk für die tschechische Volksschule in Anspruch genommen werden könne.
Dieser kommissionelle Lokalaugenschein erfolgte über Auftrag des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur und auf Grund eines Antrages des tschechischen Schulausschusses.
Bei der Kommission am 7. d. M. gaben des Vertreter der Stadtgemeinde und des deutschen Ortsschulrates eine Erklärung ab und entfernten sich ohne das Ende derselben abzuwarten, womit sie klar zum Ausdrucke brachten; dass sie mit der neuerlichen Anforderung von Schulräumen für die tschechischen Volksschulen auf Kosten des deutschen Schulwesen sich nicht mehr einverstanden erklären konnten, weil, ihr bisher erwiesenes Entgegenkommen nur zu neuen Ausbeutungen benützt werde Aus diesem Grunde hat der Stadtrat auch in seiner Sitzung vom S. Jänner d. J. beschlossen, den Bau mit 7. d. M. einzustellen.
Der derzeitige Stadrat Brüx hat stets, soweit eis in seiner Macht lag, die Anforderungen des tschechischen Schulwesen befriedigt. Insbesondere hat er bisher nicht widersprochen, dass das tschechische Gymnasium bis auf Weiteres im deutschen Gymnasialgebäude etabliert und fortgeführt wurde und alljährlich mehr Räumlichkeiten dem Betriebe des deutschen Gymnasiums entzogen hat.
Der Stadtrat hat ferner das ganze grosse Gebäude der vormaligen deutschen Knabenbürgerschule St. Wenzel zugunsten der tschechischen Bürgerschule freigemacht, die Knabenvolksschule St. Wenzel in die Bürgerschule St. Wenzel verlegt und die Bürgerschule St. Wenzel in dem völlig unzureichenden alten Gymnasium untergebracht.
Schliesslich hat der Stadtrat immer wieder. Rat geschafft, wenn für die Ausdehnung der tschechischen Volksschule neue Räumlichkeiten notwendig waren, indem er Klassen in der deutschen Handelsschule und im neuen Postgebäude unterbrachte.
Hinsichtlich des tschechischen Gymnasiums bestand keine Verpflichtung der Stadt zu dem geschilderten Entgegenkommen.
Hinsichtlich der Volks- und Bürgerschule bestand bis 31. Dezember 1920 eine solche Verpflichtung allerdings. Seit dem genannten Zeitpunkte ist auch hinsichtlich der tschechischen Volks- und Bürgerschule die Verpflichtung, Räumlichkeiten zu beschaffen, auf den Staat übergegangen.
Der Staat hat aber bisher nichts getan um auf seine Kasten dem Ausbreitungsbedürfnisse der tschechischen Schulen Rechnung zu tragen. Er lässt die Stadt ruhig mit einem Millionenaufwand bauen, und wenn der Bau fast fertig ist, will er ihn einfach für seine Zwecke beschlagnahmen. Dieser neue Versuch des Staates, seine Verpflichtungen hinsichtlich der tschechischen Schulen auf Kosten der Gemeinde Brüx zu umgehen; wäre ein ungeheurer Rechtsbruch gegenüber dir Gemeinde, der hinsichtlich ihrer mit eigenen Kosten errichteten Gebäude das Verfügungsrecht unbedingt gewahr bleiben müssen, und ein undankbares und unkorrektes Benehmen im Gegensatze zu dem entgegenkommenden Verhalten der Gemeinde.
Sind dem Herrn Minister diese tatsächlichen Verhältnisse bekannt?
Ist der Herr Minister bereit, die geplante Beschlagnahme des aufgebauten 3. Stockwerkes auf der St. Wenzelsschule in Brüx hintanzuhalten und das Verfügungsrecht der Gemeinde hinsichtlich des auf ihre Kosten errichteten Stockwerkes unangetastet zu lassen?
Prag, am 19. Jänner 1922.
Dr. Schollich, Pittinger, Dr. Petersilka, Simm, Dr. Kafka, Dr. Lodgman, Dr. E. Feierfeil, Dr. Luschka, J. Fischer, Dr. Spina, Bobek, Knirsch, Ing. Jung, Zierhut, Budig, Wenzel, Heller, Patzel, Mark, Schälzky, Dr. Baeran, Dr. Brunar, Ing. Kallina.
Původní znění ad VI./3410.
Interpelláció
a Miniszterelnök Úrhoz
az állampolgárság megállapításának alapul szolgáló községi illetőség körül a szlovenszkói hatóságok által követett önkényes és Igazságtalan joggyakorlat, valamint ugyanazon az alapon az állami és községi nyugdíjasokkal szemben elkövetett fogsérelmek tárgyában.
Beadják: Dr. Körmendy-Ékes Lajos és társul nemzetgyűlési képviselők.
Az állampolgárság és községi illetőség megszerzésérül és elvesztéséről szóló 1920 évi április hó 7-en kelt 236 sz. törvény 13. §-a kimondja, hogy az e tárgyban érvényben volt törvényes redelkezések továbbra is érvényben maradnak, ha csak ezen törvényszakasz 2. bekezdése szerint a községi kötelékbe való felvétel kötelezettségére vonatkozólag Szlovenszkó területén az 1896 évi december 5-én hozott 222. sz. osztrák törvény lett életbeléptezve.
Ezen rendelkezésekből kétségtelen, hogy az 1918: évi október 28-át megelőzőleg megállapítható községi illetőség valamint az, hogy valaki 1913 évi október 28-át megelőzőleg szerzett-e községi illetőségi jogot, az 1886 évi XXII. magyar t. c. rendelkezései szerint bírálandó el.
A most hivatkozott magyar t. c.-nek 10. §-a alapfán megkívánt 4 évi egy helyben lakást és a készégi terhekhez való hozzájárulást a hatóságok mindkor az idevonatkozó liberális szellemű ministeri rendeleteknek s a magyar közigázgatási bíróságnak 1897. évi 19, sz. elvi jelentőségű dötése alapján alkalmazták, amely döntvény kimondotta, hogy az illetőség megszerzéséhez az kívántatik meg, fogy az illető a községbon négy évig folytonosan lakfék és a község terheihez hozzájáruljon, de a terhekhez való folttoros hozzájárulás kötelezettsége a törvényszakaszban kimondva nincs.
Ugyanezen törvényszakasz mikénti alkalmazására nézve irányadó volt továbbá a magyar közigazg bíróságnak 197 évi 965 sz. döntvénye is, amelyben kimondotta, hogy a néptanító működése a községi közteherviseléshez. való hozzájárulás természetével bír, jóllehet az, 1886 évi XXII. t. c. 138. §-a szerint a hivatalával jutó fizetése után a közdögi adó fizetése alól fel van mentve.
Most midőn a békeszerződésnek egészen érthetetlen rendelkezése folytán cseh-szlovák állampolgárnak ipso facto csak az a szlovenszkói lakos tekinthető, aki a mai Szlovenszkó területen már 1910 december 31-ét megelőzőleg községi illetőséget szerzett, százszorosan fontos, hogy az a kérdés, vájjon az egyesek az 1910 évi határidői szereztek-e illetőséget, vagy nem, mi él liberálisabban, de legalább is az akkor érvényben volt magyar törvények szellemében biráltassék el s hagy ezek a törvények most utólag in peius senki terhére ne alkalmaztassanak.
A bratislavai teljhat. miniszter úr 1921 évi október hó 19-én kelt 1398911921 sz. rendeletével az 1886 évi XXII. magyar t. c.-nek mégis olyan magyarázatot adott, hogy községi illetőséget csak az szerezhet, aki a községben négy éven át folytonosan lakat és az illető község terheihez a körségi adók fizetése által az egész időn át folytonosan hozzájárult.
A magyar törvények ilyen önkényes és az érdekeltek szempontjából rosszindulatú és szűkkeblű magyarázása s illetve e miniszteri rendeletnek szár is folyamatban lévő alkalmazása azt fogja reményezni, hogy a régi gyakorlat alapján megállapított községi illetőségek túlnyomó részét meg kell semmisíteni es pedig különösen az állami és községi alkalmazottaknál, továbbá a munkásoknál, akik közül az előbbiek a községi terhek fizetése alól törvény által föl voltak mentve, az utóbbiak pedig a község terheihez csak a legritkábban - t. i. ha ingatlanuk volt, vagy cselédet tartottak - járultak hozzá.
Köztudomású tény az is, hogy míg a magyarunalom alatt a községi illetőség formális megszerzésére - kivételes esetektől eltekintve - senkinek szüksége nem volt s így azt megszerezni a legtöbb ember elmulasztotta, ma viszont ennek megszerzését mindenkitől követelik, mert e nélkül senki még útlevelet sem kaphat, - a áthelyezésnek kitett közalkalmazottak főleg pedig az állomáshelyüket illetve munkahelyüket gyakran változtató vasúti alkalmazottiak és inasi munkások most utólag az 1910 év előtti 4 évig való egy helyben lakást úgyszólván csak kivételesen, a körségi terhekhez való hozzáárulást pedig egyáltalában nem képesek igazolni. Ilyen tényállás mellett mimen további kommentár nélkül nyilvánvaló, hogy a telihat. miniszterlom fenti megszorító és önkényes törvénymagyarázása a szlovenszkói őslakosság milyen nagy tömeget érhal s illetve teszi hontalanná, igen számos existenciát pedig a kenyerétől is megfoszt, mert a községi illetőségnek 1910, év előtt történt megszerzését egy legújabb rendelkezés szerint igazolni kell az összes állam! és községi nyugdíjasoknak és özvegyeknek is. - A községi hatóságok természetesen ezekkel szemben is a fenti szűkkeblű törvénymagyarázást kénytelenek alkalmazni, holott jól tudják, hogy az állam! és községi nyugdíjasok a magyar törvények értelmében - mint közalkalmazottak - eo ipso nem fizettek községi adókat. A nyugdíjak folyósítását köztudomásilag teljesíthetetlen előfeltételektől tenni függővé, valóban nem az államhatalomhoz méltó mala fides eljárás.
Az egyik itt alulírott képviselő dr. Körmendy-Ékes Lajos - aki 22 év óta megszakítás nélkül Kassán lakik, 1906 óta Kassa város tanácsosa volt s a várossal szemben közismert kiváló érdemeket, csak annak köszönheti, hogy községi illetőségét a mai városi Tanács elismerte, hogy 1905 óta mint háztulajdonos a község terheihez hozzájárult. Tehát a Csehszlovák köztársaságban, ahol a demokrácia jelszavától zúg miden bokor és ahol a kormány szociáldemokrata többségre támaszkodik: egy városnak 16 éven át való mintaszerű szolgálata s a szolgálattal a városi közvagyonnak sok millióval való gyarapítása nem elegendő az ugyanazon városi községi illetőség megszerzéséhez, mert a munka alapján szerzett érdem nem jön figyelembe, hanem a tisztviselőnek háztulaidonosnak vagy a munkásnak cselédtartónak kell lennie, hogy ez utóbbi minőségében telesített adófizetése őt a községi illetőségre kvalifikálja.
A bratislavai minisztérium igen jól tudja, hogy a volt állami és községi alkalmazottak a magyar uralom alatt a községi adók fizetése alól mentesek voltak, tőlük tehát és a nyugdíjasoktól azt követelni hogy 1910 év előtti pláne 4 éven át tartó közdögi adófizetést igazoljanak sőt tovább menve a nyugdíjak folyósítását ettől a teljesíthetetlen feltételtől függővé tenni, olyan erkölcstelenség és olyan nyilvánvaló jogfosztás, amely amiféle erkölcsi testülethez nem méltó és egy szociális érzékkel bíró kormány részéről egy percig sem képviselhető álláspont.
Kérdezzük a Miniszterelnök Urat, hogy 1.) hajlandó-e törni, hogy a fent részétesen ismertetett önkényes törvénymagyarázással a szlovenszkói lakosság nagy tömegei főleg a nyugdíjasok továbbra is zaklatva levének s hajlandó-e intézkedni, hogy a bratislavai minisztériumnak ebben az esetben is nyilvánvalóan igazságtalan 18989/21 sz. rendelete hatályon kívül helyeztessék?
2) Hallandó-e a volt magyar állami és közsági közalkalmazottakra vonatkozólag is ugyanazon elvet alkalmazni mint amely a mostani állami tisztviselőkre nézve alkalmaztatott és miként az utóbbi azon községbeli illetőségűeknek tekintendők, amelyben szolgálatot teliesitenek, úgy kimondani a volt állami és községi alkalmazottakra, valamint a nyugdíjasokra és a munkásokra nézve is, hogy ezektől a községi illetőségnek a községi adok fizetésére alapított megszerzése nem követelhető.
3.) Hajlandó-e ugyanilyen rendelkezést kiadni a szerzetesekre vonatkozólag is, akikről szintén köztudomás, hogy egyénileg semmiféle adót nem fizettek, illetve elrendelni, hogy a szerzetes rendek és társas házak, mint jogi személyek által fizetett adók az illető rendhez tartozó szerzetesek községi illetőségének megállapításánál figyelembe vétessenek.
Amennyiben a Miniszterelnök Ur ebben a sok ezer existenciát érintő fontos kérdésben nem volna hajlandó a legsürgősebben olyan intézkedéseket tenni, amelyek az egyenlő elbánás elvének valamint a demokrácia és sociális igazság szellemének megfelelőek, úgy kénytelenek leszünk panaszunkkal a népszövetséghez fordulni.
Praha, 1921 január hó 17.
Dr. Kőrmendy-Ékes, dr. Jabloniczky, dr. Lelley, Schubert, Pittinger, Zierhut, Simm, dr. Schollich, Knirsch, dr. Radda, Füssy, dr. Baeran, Patzel, Kaiser, ing. Kallina, Schälzky, Szentiványi, Křepek, dr. Lodgman, dr. Peterslika, Böhr.