Wenn Sie dies nicht tun, werden Ihre Nachfahren über Sie mit vollem Rechte den Stab brechen. Es ist vielleicht eine Ihnen unangenehme, aber ehrliche Philippika, die ich Ihnen halte. Der Hauptzweck dieser Philippika ist, sie im Interesse der Landwirtschaft vor einer weiteren bösen Entgleisung zu bewahren, und zu verhüten, daß sie bei der Sozialversicherung vieder so eine faule entnervende Vereinbarung eingehen, wie beim Krankenkassengesetz. Sollten meine Worte dazu nur ein Atom beigetragen haben, so würde ich es begrüßen. Aber ich befürchte, es wird nicht der Fall sein, denn im Wigwam der Koalition schlummert es sich viel zu weich, um ein Parteiprogramm restlos durchzuführen. Gegenwärtig steht das Arbeitersozialversicherungsgesetz in einem Subkomitee in Verhandlung. Wollen wir hoffen, daß diese Verhandlung nicht in überstürzter, sondern in sachlicher Weise sich vollzieht und die nötige Vorsicht bei der Behandlung einer solchen Frage, die schwere Belastung, die sie für so viele Beteiligte bringt, nicht außer Acht gelassen wird. Beanständen müssen wir, daß die Sozialversicherungsvorlage der selbständig Erwerbenden bis heute noch nicht vorgelegt wurde. Eine Sozialversicherung läßt sich nicht stückweise behandeln und durchführen. Daher ist es notwendig, daß beide Entwürfe gleichzeitig uns zum Studium eing ehändigt werden, denn beide Materien spielen in einander und müssen von übereinstimmenden Gesichtspunkten gerecht behandelt werden. Dies ist unser unverrückbarer Standpunkt.
Im Vorjahre und im vorvorigen Jahre haben wir für diese in Verhandlung stehende Vorlage gestimmt aus Rücksicht für die Interessen der bedrängten Landwirtschaft, welche landwirtschaftliche Krankenkassen will, die ja auch nach dem Wortlaut des Gesetzes gewährleistet werden. Wir sind getäuscht worden. Aus Prinzip müssen wir wieder dafür stimmen, da unsere alte Forderung nach eigener Kassenautonomie darin verstaut ist.
Selbstverständlich dürfen Sie aus dieser unserer Abstimmung nicht das geringste Vertrauen für die Regierung und für ihr System herauslesen. (Potlesk na levici.)
3. Øeè posl. Windirsche (viz str. 1754 tìsnopisecké zprávy):
Hohes Haus! Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, bin ich bemüßigt, zu dieser Vorlage zu sprechen. Ich möchte aus dem ganzen nur Eines hervorheben und zwar die Kriegszuschläge zur Grundsteuer. Von unserer Seite betrachten wir dieselben heute für unbegründet und wehren uns von vornherein überhaupt gegen die merkwürdige Art der Bezeichnung "Kriegszuschlag". Es erscheint ganz eigentümlich, daß man in einer Zeit, die bereits 5 Jahre nach dem Kriegsende liegt, noch immer an dem Worte Kriegszuschlag festhält. Nach unserer Meinung sind, insoweit die Grundsteuer in Betracht kommt, Kriegszuschläge auch nicht mehr gerechtfertigt. Sie wurden seinerzeit in einer Periode der Hochkonjunktur für die Landwirtschaft beschlossen. Im Jahre 1921/1922, als man zum ersten Male daran ging, die Kriegszuschläge in ihrer gegenwärtigen Höhe zu beschließen, waren die Preise für landwirtschaftliche Produkte viel höher als heute. Heute dagegen sind die Preise gesunken, sie sind niedriger. Am besten ergibt das ein Vergleich der Preise aus der damaligen Zeit mit den heutigen. Ich möchte hervorheben die Preise für Getreide, die zur Zeit der ersten Beschlußfassung über das Gesetz und zwar 1921/1922 folgendermaßen waren: Für 100 kg Weizen wurden damals gezahlt 430 Kè, währenddem heute der Preis ungefähr 175 Kè ausmacht. Für Korn zahlte man damals 390 Kè, heute 135 Kè, für Gerste 335 Kè, heute 140 Kè, für Hafer 330 Kè, heute 103 Kè. Wir sehen als, daß die Preise der Feldprodukte und zwar beim Getreide ganz wesentlich zurückgegangen sind. Das gleiche trifft zu bei den Erträgnissen des Waldes. Die Holzpreise waren 1921/22 ebenfalls bedeutend höher und waren damals die höheren Holzpreise zurückzuführen auf den großen Holzbedarf, der damals für Exportzwecke vorhanden war und gleichzeitig war auch die Bautätigkeit nach dem Krieg angeregt. Zur damaligen Zeit war auch Deutschland ein großer Holzabnehmer, der für Reparationszwecke große Holzmassen benötigte. Es fand auch ein Holzexport in andere Staaten, darunter auch nach Italien statt. In der damaligen Zeit wurde ein Kubikmeter Holz bezahlt mit 300 - 400 Kè, heute dagegen bezahlt man für dieselbe Menge 40 - 100 Kè. Das Sinken di ser Preise sollte eine Herabsetzung der Kriegszuschläge bewirken, bezw. überhaupt deren gänzliche Beseitigung bedingen. Freilich wenn die Beseitigung der Kriegszuschläge gefordert wird, sind besonders die Vertreter der sozialistischen Parteien damit nicht einverstanden, und gegenteiliger Meinung sind auch in dieser Richtung oft die Vertreter der städtischen bürgerlichen Parteien, die glauben, daß die Bauern noch große Einnahmen erzielen. Es besteht immerhin noch in manchen Kreisen die ganz merkwürdige Annahme, daß die Landwirtschaft im Gelde schwimmen soll. Die Wirklichkeit lehrt aber andere Verhältnisse und es kam mir gestern zufälligerweise eine Ausgabe des "Veèer" in die Hand, der einen Ausweis über den Stand der Hypothekarschulden in den Ländern Böhmen, Mähren und Schlesien bringt. In diesem Ausweise ist verzeichnet, daß im Jahre 1901 alle Liegenschaften dieser Länder mit 4600 Millionen Kronen belastet waren, wovon allein auf die Landwirtschaft 3154 Millionen Kronen an Hypothekarschulden entfielen. Das Jahr 1914, die Zeit des Kriegsbeginnes, ergab, daß alle Liegenschaften mit 6642 Millionen Kronen belastet waren, wovon auf die Landwirtschaft 4340 Millionen Kronen entfielen. Das Jahr 1919, das Kriegsende, jene Zeit, die gewissermaßen als Hochkonjunktur für die Landwirtschaft gegolten hat, ergab eine Hypothekarbelastung für alle Liegenschaften in der Höhe von 6724 Millionen Kronen, wovon auf die Landwirtschaft 4295 Millionen Kronen Hypothekarschuld entfielen. Im Jahre 1921 stieg die Hypothekarbelastung für alle Liegenschaften auf 8573 Millionen Kronen an, wovon auf die Landwirtschaft 5237 Millionen entfallen. Aus diesen Ziffern ist zu entnehmen, daß trotz der höheren Produktionspreise die Landwirtschaft keineswegs ihre Hypothekarschuld verringern konnte, sondern im Gegenteil eine Erhöhung der Hypothekarschulden erleben mußte. Wir merken im allgemeinen, insoweit die Landwirtschaft in Betracht kommt, eine weitere zunehmende Verschlechterung, die auch darin ihre Begründung hat, daß die Landwirtschaft mit den laufenden Steuern und der Vermögensa bgabe ganz bedeutend im Rückstande ist. Es wäre infolgedessen wirklich gerechtfertigt, ihr bezüglich der Kriegszuschläge Erleichterungen im weitesten Maße einzuräumen. Wir haben deswegen auch gelegentlich der Verhandlungen im Budgetausschuß zu diesem Gesetze unsere Anträge gestellt und ersuchen, daß dieselben im Plenum des Hauses die entsprechende Berücksichtigung finden mögen. Zumindest möge aber der Antrag Berücksichtigung finden, daß bei der Bemessung der Kriegszuschläge für Wälder namentlich der Kleinwaldgrund berücksichtigt werde, der auch seinerzeit bei der Normierung der Kunstdüngersteuer insoferne eine Erleichterung erfuhr, als man zur damaligen Zeit den Beschluß fasste, daß bei Kleinwaldgrund bis zu einem Ausmaße von 20 ha die Kunstdüngerabgabe zu entfallen hat. In diesem Sinne wäre es auch Sache des Plenums des Abgeordnetenhauses, insoweit Kriegszuschläge in Betracht kommen, einen analogen Beschluß zu fassen. (Potlesk na levici.)
4. Øeè posl. dr. Schollicha (viz str. 1762 tìsnopisecké zprávy):
Meine Damen und Herren! Die vorliegende Ergänzung des Gesetzes vom 17. Feber 1922, S. d. G. u. V. Nr. 75, über die Regelung und Organisation der Fachschulen für Frauenberufe und über das Rechtsverhältnis der Lehrerschaft dieser Schulen in der Èechoslovakischen Republik trägt einer Forderung Rechnung, welche von deutscher Seite seinerzeit schon erhoben wurde, worin die Gründung von privaten Fachschulen für Frauenberufe gestattet wird. Wir haben schon seinerzeit, als wir diesen Antrag einbrachten, darauf hingewiesen, daß der Staat die Mittel für diesen Zweck, für die Verstaatlichung dieser Schulen, nicht aufbringen werde und bei seinem bekannten Sparsystem auch kaum für das Schulwesen so viel Geldmittel in einer kurzen Zeit zu Verfügung stellen wird, und wir wollten daher, daß den Selbstverwaltungskörpern und sonstigen Privaten die Möglichkeit zur Errichtung von Privatschulen gegeben werde. Wir haben diesbezüglich sogar einen Antrag eingebracht, Druck 4063, worin wir diese Lücke des Gesetzes auszubessern trachteten und erklärten, daß in den Absatz 2 unbedingt die Bestimmung hineinkommen müsse, daß private Fachschulen für Frauenberufe geschaffen werden können. Wir gingen von der Ansicht aus, daß der Staat, wenn er nicht einmal die Mittel zur Verstaatlichung dieser Frauenschulen aufbringt, noch we iger dem allgemeinen Bedürfnis nach Neuerrichtung solcher Schulen wird Rechnung tragen können. Die verschiedenen Typen der Frauenschulen erfreuen sich einer zunehmenden Anerkennung, da sie in der besten Weise die Doppelaufgabe lösen u. zw. einmal die Vorbereitung für den natürlichen Beruf des Weibes als Hausfrau, Gattin und Mutter, andererseits aber, wenn ihr dieser Beruf versagt bleibt, die Schaffung einer fraulichen Lebensstellung überhaupt. Jetzt nach Jahr und Tag kommt also die Regierung selbst darauf, daß sie ihr ursprüngliches Gesetz nicht durchführen kann, sie ersucht um eine Fristerstreckung um 10 Jahre bis zum 16. März 1934 und begründet es damit, daß die Staatsfinanzen sich infolge der Wirtschaftskrise nicht gebessert haben und daß der Staat die notwendigen Mittel in solchem Maße nicht aufbringen könne, daß jährlich nur eine bis zwei Millionen für diesen Zweck zu haben sind. Obwohl wir vor Jahr und Tag das gleiche empfunden haben, wurde unser Antrag damals glatt unter den Tisch geworfen, auch heute ist im ganzen Bericht von unserem Antrag nicht einmal die Rede, mit keinem Wort hat auch die Berichterstatterin darauf hingewiesen, daß ein deutscher Antrag diesbezüglich vorliegt, denn es wäre wahrscheinlich, sagen wir, etwas beschämend für die èechische Mehrheit, wenn sie zugäbe, daß auch von deutscher Seite ein guter Antrag eingebracht worden ist und sie vielleicht sogar dafür stimmen sollte. Jetzt auf einmal kommt die Regierung darauf und ist einer Ansicht, die wir schon vor Jahr und Tag gehabt haben. Wir sind natürlich mit diesem Antrag vollständig einverstanden und werden ihn auch unterstützen.
Und weil ich schon einmal beim Worte bin, will ich die Gelegenheit benützen, nachdem mir ein anderes Forum nicht zur Verfügung steht, auf einen zweiten Antrag zurückzukommen, einen Antrag, der gleichfalls unsererseits über das Schulwesen vor kurzer Zeit eingebracht worden ist, der für das deutsche Schulwesen außerordentlich wichtig ist und der in der deutschen Öffentlichkeit, besonders in der deutschen Presse, einen ungeheueren Wirbel hervorgerufen hat. Das ist unser Antrag auf Einführung des Numerus clausus an den Mittel-, Fach- und Hochschulen. Ich will bei dieser Gelegenheit zunächst betonen, daß wir einmal einen Antrag eingebracht haben, der noch nicht im Druck aufliegt, und den die Öffentlichkeit daher meist noch nicht kennt. Trotzdem hat sich die Öffentlichkeit, besonders die jüdische Presse, mit voller Wucht auf diesen Antrag gestürzt und schreibt dafür, obwohl sie ihn in seiner ganzen Fassung überhaupt noch nicht gelesen hat. Jeder, der diesen Antrag sine ira et studio, mit viel Fleiß und ohne jüdisches Haßgefühl, gelesen hat, der wird feststellen können, daß, ohne jegliche Gehässigkeit, ohne jeden Angriff auf das jüdische Volk, lediglich die Tatsache festgehalten wurde, daß der Einfluß des Judentums auf unser geistiges Leben, auf die Mittel-, Fachund Hochschulen, ein geradezu überwältigender ist und daß wir von der allgemeinen Verjudung des ganzen deutschen Unterrichtswesens sprechen können. Ich habe mich mit keinem Wort in diesem Antrage etwa damit auseinandergesetzt, die Frage aufgeworfen und erörtert, welche Bedeutung das Judentum für das Leben der Völker im allgemeinen hat. Ich habe mich nicht damit beschäftigt, den zersetzenden Einfluß des Jutentums zu kritisieren, obwohl es gewiß sehr verlockend gewesen wäre, sondern ich habe lediglich Zahlen sprechen lassen. Nun, meine Damen und Herren, daß die Zahlen eine so unerbittliche Sprache gesprochen haben, dafür kann ich selbst nichts. Die Statistik ist eben die unerbittliche Künderin der Wahrheit und sie hat auch in diesem Falle festgestellt, daß der Einfluß des Judentums größer ist, als dem Volke nach dem Bevölkerungsschlüssel zukommt. Das sind Tatsachen, die nicht mit Druckerschwärze, die nicht mit Verdrehung, mit Achweigeschrei und sonstigen Wutgebrüll aus der Welt geschaffen werden können (Sehr richtig!), das sind Tatsachen, die für sich eine energische und deutliche Sprache sprechen. (Sehr richtig!)
Nun gestatten Sie mir, daß ich noch einmal mit wenigen Worten auf den Antrag selbst zu sprechen komme. Ich habe darin nachgewiesen, daß nach der Volkszählung vom 25. Feber 1921 sich in der Èechoslovakischen Republik 353.925 Personen, d. i. 2·6% der Gesamtbevölkerung zum mosaischen Glauben, aber nur 180.535 Personen, d. i. 1·4% sich zum jüdischen Volkstum bekennen. Ich habe daraus die Schlußfolgerung abgeleitet, daß der Einfluß des Judentums infolgedessen in den verschiedenen Körperschaften usw. nicht größer zu sein hätte als 2·6%. Ich habe auch bei dieser Gelegenheit gesagt, daß die Volkszählung selbst naturgemäß noch immer nicht ein richtiges Bild bieten kan, weil ja die Gesetzgebung den Begriff Rasse überhaupt nicht kennt, daher eine Unterscheidung zwischen Ariern und Semiten nicht möglich ist. Wir müssen daher bei der offiziellen Bezeichnung "Jude" und "Christ" bleiben, wobei Sie ja alle wissen, daß, wenn einmal die Taufe vollzogen ist, aus dem Juden ein Christ wird, dem Buchstaben des Gesetzes nach, in Wirklichkeit natürlich nicht. Ich habe weiters festgestellt, daß die Verjudung eine ungeheure ist und habe das auf Grund von Zahl nachgewiesen. Die deutsche Universität in Prag wies im Wintersemester des Jahres 1910 19·11% jüdischer Hörerschaft auf; diese stieg dann bis zum Sommer des Jahres 1920 auf sage 45·10%. (Hört! Hört!) Beinahe die Hälfte der Hörerschaft war also bereits jüdisch und sie betrug im Sommersemester des Jahres 1923 unter 2836 Hörern 1075 Juden, d. i. also 37·91%. (Hört!) Der Vergleich bei den Fakultäten zeigt, daß die medizinische Fakultät im Sommersemester 1923 allein 59·55% Juden hatte. (Hört! Hört!) Ich habe mich dann mit der Professorenschaft beschäftigt und auf Grund der statistischen Daten, die mir zur Verfügung standen, nachgewiesen, daß die juridische Fakultät 35·3%, die medizinische 41·4%, die philosophische 18·75% und die naturwissenschaftliche 26·67% jüdischer Professoren hatte. Ich habe da die ordentlichen, außerordentlichen Professoren und die Dozenten mitgerechnet, weil sie meiner Ansicht nach mit zur Lehrerschaft gehören. Ich habe damit die Fakultäten zusammengestellt und bekomme von 162 Professoren - ich will vorsichtig sein, damit man in der Zeitung nicht wieder behauptet, ich hätte Unwahrheiten gesagt - also von 162 ordentlichen und außerordentlichen Professoren und Dozenten 112 Christen und 50 Juden, das heißt also 69 zu 31%. Ich habe weiters die Assistenten dazu gerechnet, wobei es sich zeigt, daß bei der medizinischen Fakultät von 70 Assistenten 33 Christen und 37 Juden sind (Hört!), bei der naturhistorischen Fakultät von 26 Assistenten 20 Christen und 6 Juden. Es ergibt sich infolgedessen, daß von insgesamt 258 Lehrern an der deutschen Universität in Prag 165 Christen und 93 Juden sind. Das macht 63·95% gegen 36·05% Juden. Ich konnte daher mit vollem Fug und Recht behaupten, daß 36% der Lehrerschaft an der deutschen Universität in Prag Juden sind. Im Antrag steht genau das Wort "Lehrerschaft". Ich habe hier im offenen Hause Professorenschaft gesagt, wobei ich mir damals dachte, daß der Begriff Professorenschaft nicht so ängstlich zu nehmen ist, sondern alles das, was an den Hochschulen lehrt und die Schüler unterweist, infolgedessen auch die Assistenten und Dozenten, dazu zu rechnen sind. (Výkøiky na levici.) Nun, meine Herren, dieser Antrag hat naturgemäß einen furchtbaren Wirbel hervorgerufen. Man hat diese unangenehmen Zahlen damit abzutun getrachtet, daß man erklärte, sie seinen falsch. Und Sie wissen, daß Herr Kollege Kostka diesen Vorwurf im offenen Hause gegen mich erhoben hat. Das ist natürlich eine sehr einfache Kampfesart. Die wird meistens von jüdischer Seite geübt, um den Gegner einfach niederzubrüllen, verdächtig und schlecht zu machen und infolgedessen naturgemäß dann seine und die Glaubwürdigkeit dessen, was er sagt, zu erschüttern. Unser großes Tagblatt "Bohemia", sowie auch das kleine "Montagsblatt" haben mir eigene Artikel darüber gewidmet. Herr Wesselski selbst hat sich als ehemaliger Schönerianer und Burschenschafter bereit gefunden - ich weiß nicht, ob sein Übertritt zum Judentum bereits durch die Zeremonie erfolgte und ob auch dieses letzte noch, das ihn bisher vom Judentum getrennt hat, schon vollzogen ist - und einen Artikel geschrieben unter dem Titel "Zahlentheorie". Im "Montagsblatt" wurde sogar meine sonstige Stellung sehr stark angegriffen, um mich gelinde auszudrücken. Dem Bürgermeister von Neutitschein war ein ganz eigener Aufsatz gewidmet. Ich erkläre, daß ich auf alle diese Anwürfe selbstverständlich gar nicht eingehen will, weil der jüdische Geifer gar nicht an mich heranreicht. Ich werde schreiben und tun, was ich will, daß mögen sich die Herren von der jüdischen Presse merken (Výkøiky. Nepokoj.), trotz Dr. Mannheimer und der anderen. (Nepokoj.) Es ist aber auch augenfällig, daß merkwürdigerweise eine gewisse Gesinnungsverwandschaft festzustellen ist zwischen der eigentlichen deutsch-jüdischen Presse und der sozial-demokratischen Presse, weil auch sie in das gleiche Horn geblasenhat und einfach alle diese Nachrichten, die in der jüdischen Presse waren, mit großem Wohlgefallen nachgedruckt hat. (Hluk na levici; rùzné výkøiky nìmeckých poslancù.) Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Ist ja selbst unsere sogenannte deutsche Presse darauf hineingefallen und hat den gleichen Schwindel nachgedruckt. Die Verdächtigungen und das Zweifeln beginnen damit, daß man sagt, ich habe, wie Kollege Kostka mit einem kühnen jüdischen Dreh behauptet, die Dozenten und Assistenten mithine ingenommen. Ein Abgeordneter sollte es doch mit der Wahrhei etwas genauer nehmen und zu solchen ganz gewöhnlichen, sagen wir, Roßtäuscherkünsten denn doch nicht seine Zuflucht nehmen. Er hätte sich sagen müssen: wie schaut das Verhyltnis des Judenfums, des jüdischen Antilis, bei den ordentlichen und bei den außerordentlichen Professoren aus. Aber er hat die ganze Aufmerksamkeit lediglich auf die angeblich falsche Statistik, auf die armen Assistenten gelenkt. Er hätte sich doch sagen müssen, daß von den ordentlichen Professoren - und das hat selbst Herr Wesselski in seinem Artikel zugegeben - von 68, 53 Christen d. s. 78% und 15 Juden d. s. 22%, von 25 außerordentlichen Professoren 15 Christen d. s. 60% und 10 Juden d. s. 40% sind. Der Abg. Kostka und die ganze jüdische Meute hätte sich doch sagen müssen, daß auch dieser Anteil von 22 bzw. 40% des Judentums gewiß in gar keinen Verhältnis zum Anteil an der Bevölkerung von 2·6% steht. Sie haben natürlich diese Zahlen kühn durch dieses Manöver zu verschleiern gesucht. Und nun etwas weiteres noch: Wir haben von 69 Dozenten 44 Christen und 25 Juden, d. i. 64% Christen und 26% Juden. Bei den Dozenten ist das Verhältnis 55 zu 45%. Und nun frage ich die Herren, wie kommt es, daß bei den Dozenten 36% Juden sind und bei den Assistenten 45%. Ja, ist das nicht ein ganz unbilliges Verhältnis, oder waren vielleicht nicht genügend christliche Bewerber hier, damit sie als Dozenten und Assistenten hätten angestellt werden können? (Hluk. Rùzné výkøiky na levici. - Posl. Hillebrand: Sind Sie denn ein gar so guter Christ?)
Ich komme noch darauf zurück. Sie mögen daher, meine Herren, die Sache von welchem Standpunkt immer betrachten, der Anteil des Judentums ist ohne Zweifel ein viel zu weitgehender, weit über das Ausmaß dessen hinaus, was den Herren gebührt. Herr Abg. Kostka hat sich in seiner Erwiderung schwer beklagt, daß ich das Volk einteile in Klassen und Rassen. Zunächst sei festgestellt, daß ich nicht in Klassen einteile, denn wir sind Gegner der Klassenpolitik, und weiters sei festgestellt, daß die Einteilung in Rassen, gestatten Sie mir das harte Wort, ein Unsinn ist, weil man eine Rasse wohl in Völker einteilen kann; nicht aber umgekehrt ein Volk in Rassen. Das wäre vergleichsweise so, als wollte ich die Apfelbäume einteilen in Tannen, Fichten, Birken u. dgl. Es gibt keine Einteilung eines Volkes in Rassen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen beklagte sich auch der Abg. Kostka darüber, daß ich wieder eine Trennung nach Konfessionen haben will. Das Judentum, die jüdische Frage ist für ihn lediglich eine konfessionelle Frage. Von seinem Standpunkt, selbstverständlich, als Mitglied einer demokratischen und frei heitlichen Partei - er hätte richtiger sagen sollen "jüdischen Partei" - kämpft er mit allen Mitteln gegen jeden Versuch, die Deutschen nach ihrem Glaubensbekenntnis zu qualifizieren und im besonderen die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession als Hindernis für die Erlangung höherer Bildung oder für die Ausübung eines Lebensberufes aufzustellen. Für uns ist die jüdische Frage, ich kann es Ihnen offen sagen, keine Glaubensangelegenheit, für uns ist die jüdische Frage eine Rassenfrage und auch die größten Gelehrten, die sich mit dieser Frage beschäftigten, haben denselben Standpunkt vertreten und das gleichfalls zugegeben. Ich könnte Ihnen eine ganze Reihe von Zeugnissen diesbezüglich vorlegen, ich beziehe mich aber auf eine jüdische Quelle, auf das "Israelitische Archiv von Paris" vom Jahre 1864: "Israel ist eine Nationalität, das Siegel des Israeliten wird uns durch unsere Geburt aufgeprägt und dieses Siegel können wir niemals verlieren, niemals ablegen. Selbst ein Israelit, der seine Religion verleugnet, der sich taufen läßt, hört nicht auf Israelit zu sein und alle Pflichten eines Israeliten obliegen ihm fort und fort." Weiter heißt es: "Wir sind nicht Juden, weil wir beschnitten sind, sondern wir lassen unsere Kinder beschneiden, weil wir Juden sind." Ich glaube, Herr Abgeordneter Kostka hat sich also diesbezüglich wohl etwas geirrt, wenn ich nicht sagen will, daß er eine geradezu unglaubliche Unkenntnis der wichtigsten Rassengrundsätze bei diesem Anlaß gezeigt hat. Wir unterscheiden keineswegs nach dem Glaubensbekenntnis römischketholische oder evangelische Christen, das fällt uns gar nicht ein, sondern wir sagen: das Judentum ist kein Glaubensbekenntnis, sondern ein Volk, eine Nationalität, eine Rasse, die sich jeweils nach Opportunitätsgrünnen einmal für diese, einmal für jene Seite erklärt. Wir haben das beim Umsturz genügend erlebt. (Nepokoj.) Nun wendet sich ein großer Teil auf die èechische Seite, weil diese Herren immer mit den starken Bataillonen gehen, und wir wissen, daß nach diesen Grundsätzen je auch vielfach ehemals deutsche Städte gefallen sind, was eben darauf zurückzuführen ist.
An den Zahlen, meine sehr Verehrten, die ich gebracht habe, ist nicht zu rütteln und nicht zu deuteln (Projevy souhlasu a odporu na levici.) und da können Sie noch soviele Druckerschwärze verbrauchen und da kann Israel alle Posauen und alle Hörner blasen und erschallen lassen, daran wird sich nichts ändern. Es ist überhaupt bezeichnend, daß die Herren diesmal eine ganz andere Methode eingeschlagen haben und zwar nicht mehr die alte Methode des Totschweigens, in der sie bekanntlich sehr stark sind, sondern sie haben diesmal das Umgekehrte gemacht, sie haben mit recht viel Druckerschwärze die Gefahr zu bekämpfen gesucht, weil sie genau wissen, daß eine neue Gefahr heraufsteigt. Interessant ist, daß die Herren gar nicht auf das übrige Material, das ich noch gebracht, habe, eingegangen sind, auf das Mittelschulwesen, wo es sich auch zeigt, daß wir Mittelschulen, sogenannte deutsche Mittelschulen haben - wir schenken sie der Unterrichtsverwaltung - an denen das Judentum mit 71% wie z. B. das deutsche Staatsrealgymnasium in der Altstadt und das Staatsgymnasium in der Stephangasse mit 58% Anteil hat, wo das Judentum also mehr als die Hälfte der Schüler und an der Lehrerschaft 20, 30 und 40% Anteil besitzt. Dieses unangenehme Material wurde einfach totgeschwiegen.
Eine weitere Verdächtigung, auf die ich heute zurückkommen muß, ist die Frage der Unterschriften. Selbstverständlich war es der jüdischen Presse und den Juden unangenehm, daß ein solcher Antrag überhaupt eingebracht werden könnte und sie setzten ihre ganze Hoffnung darauf, daß die 21 notwendigen Unterschriften zur Einbringung des Antrages werden nicht aufgebracht werden können. Nun ist ja bedauerlicherweise auch von deutscher Seite, vom Bund der Landwirte, von der christlich-sozialen und von der Gewerbepartei der Antrag nicht unterschrieben worden. Nach Unterfertigung desselben seitens der deutschen Nationalpartei und der nationalsozialistischen Partei ist der Antrag an den ungarischen Klub zur Unterzeichnung gegangen und ich stelle fest, daß diese Unterschriften mit Ausnahme der Abgeordneten Dr. Jabloniczky und Szentiványi eigenhändig gegeben wurden. Ich stelle weiter fest, daß wir den Antrag einfach der ungarischen Kanzlei gaben und von dort mit den notwendigen 6 Unterschriften zurückerhalten haben. Es ist nicht meine Aufgabe als Antragssteller, nunmehr zu untersuchen, ob jede Unterschrift auch echt ist. Sie wissen selbst, daß es parlamentarischer Brauch ist, daß die Unterschriften vielfach durch den Obmann oder den Sekretär per procuram gegeben werden. Und ich hoffe, daß die Herren, die diese Verdächtigungen ausgesprengt haben, auch den Mut aufbirngen werden, nunmehr in ihrer eigenen Zeitung festzustellen, daß die Unterschriftensammlung unsererseits vollständig korrekt vorgenommen wurde, denn man hat nicht ermangelt, in dem bekannten Artikel "Zahlentheorie" auch diesbezüglich darüber zu schreiben, und zwischen den Zeilen die Verdächtigung auszustreuen, als ob wir die Unterschriften vielleicht ganz gefälscht hätten. Wir weisen das selbstverständlich mit Entrüstung von uns. Im übrigen haben wir die Angelegenheit dem Präsidium selbst übergeben und das Präsidium wird nunmehr zu entscheiden haben, ob tatsächlich ein Antrag, wenn er mit 21 Unterschriften versehen eingebracht wurde, zurecht besteht oder nicht. Die jüdische Presse hat etwas zu bald triumphiert und ich glaube auch, wenn der Antrag selbst zurückgestellt werden sollte, daß sich genug Kollegen im Parlamente hier finden werden, welche den Antrag restlos unterschreiben.
Místopøedseda dr. Hruban (zvoní): Musím poznamenati, že panu kolegovi øeènická lhùta již uplynula.
Posl. dr. Schollich (pokraèuje): Ja gewiß. Ich eile zum Schlusse. Unser Antrag auf Einführung des numerus clausus, der Kampf gegen das Überhandnehmen des Judentums ist nur ein Teilabschnitt aus dem großen Kampf gegen den jüdischen Geist, ein Kampf, der insbesondere unser deutsches Schulwesen, die deutsche Jugend, vor diesem Einfluß schützen soll, weil wir auf dem selbstverständlichen Standpunkt stehen, daß für jedes Volk und damit auch für das deutsche Volk es ein ganz unerträglicher Zustand ist, daß über die verschiedenen Geistesprodukte seiner großen Männer, Dichter, Künstler, Entdecker, Erfinder u. s. w., daß über diese Männer der Mann einer fremden Rasse berichtet und darüber vorträgt beziehungsweise diese Männer herunterreißt, schlecht macht, in einer ganz anderen Beleuchtung zeigt, ein Mann, dem jedes seelische Verständnis fehlt (Sehr richtig!), der als Wesensfremder gar keine Ahnung von deutschem Fühlen, von deutschem Empfinden hat. Und infolgedessen glaube ich, ist es wohl eine selbstverständliche Forderung, daß wir an unseren deutschen Schulen deutsche Lehrer haben wollen. (Sehr richtig!) Und ich mache es den Juden gar nicht streitig, wenn sie ihrerseits jüdische Schulen und jüdische Lehrer verlangen. (Sehr richtig!) Ich glaube, das ist ein vollständig demokratischer Grundsatz. Und sie werden es begreiflich finden, daß ich bei den furchtbaren Zahlen, die ich Ihnen vorhin über das Hochschul- und Mittelschulwesen angeführt habe, mit Recht sagen konnte, daß die deutschen Hochschulen nicht mehr den Anspruch erheben können, als deutsche Bildungsstätten gelten zu können, daß sie erst wiederum zu einem Hort der deutschen Wissenschaft, deutscher Bildung und deutschen Wesens umgestaltet werden müssen. Wie sie heute ausschauen, sind sie mehr vom jüdischen Geist beseelt als von arisch-christlichem Geist, wobei ich ausdrücklich noch erwähne, daß in den von mir gebrachten Zahlen die getauften Juden nicht enthalten sind. Hätte ich diese noch in meine Statistik einbezogen, hätten wir nachweisen können, daß mehr als 50% der Lehrerschaft jüdischen Ursprungs sind. Sie werden es weiters begreiflich finden, daß dieser Kampf nicht auf uns allein beschränkt ist, daß er sich nicht vielleicht nur im Rahmen der Èechoslovakischen Republik, augenblicklich nur im Rahmen des deutschen Volkes, abspielt, wir wissen vielmehr, daß er bereits auf andere Völker übergegriffen hat, und wir hören von den Universitätsstreitigkeiten in Krakau, in Wien, in Jassy, Klausenburg, Bukarest und dgl. mehr. Und wenn auch heute vielleicht der sozialdemokratische Unterrichtsminister Bechynì den Juden an den Hochschulen zu Hilfe kommt und für sie einspringt, wird auch er, das glaube ich, die ewaltige Entwicklung nicht aufhalten, die sich hier vollzieht. (Posl. Hillebrand: Aber Sie und Ihre Partei hetzen die akademische Jugend in unverantwortlicher Weise in diesen Kampf hinein!) Ich finde es ganz begreiflich, daß Sie, Herr Koll. Hillebrand, von Ihrem Standpunkt aus in gehässigster Weise gegen die Hochschüler Stellung nehmen. (Výkøiky posl. Hillebranda. Hluk.) Auch Ihr eigenes Blatt, der "Sozialdemokrat", hat sich ausführlich damit beschäftigt und zwar merkwürdigerweise. (Posl. Hillebrand: Gegen gewissenlose Menschen, die die Jugend irreleiten!) Aber, Herr Kollege, überlassen Sie doch den Juden ihre Verteidigung, nehmen Sie sich doch ihrer nicht an. Sie haben in Ihrer Zeitung die Anschauung vertreten, daß der Antrag nur bezwecke, den Bourgeoissöhnen eine unbequeme Konkurrenz, vom Leibe zu schaffen. Das finde ich als einen ganz eigentümlichen Standpunkt, weil wir unsererseits der Ansicht sind, daß uns diese Konkurrenz nicht schadet, daß wir sie nicht zu fürchten haben. Ein großer Rassenfilosoph und Dogmatiker, der sich mit dieser Frage eingehend bbeschäftigt hat, Dr. Ignaz Zolschan, hat in seinem Buche über Rassenprobleme die gei stigen Fähigkeiten der jüdischen Jugend ab geschätzt und dabei gesagt: "Infolge Fehlens jeder Auslese seitens der jüdischen Eltern kommen natürlich auch sehr viel schwächer begabte Kinder auf die Gymnasien und Universitäten und drücken den allgemeinen geistigen Standard der Juden herab. Diese schwächer begabten Kinder erreichen meist zwar noch das Schulziel und den akademischen Grad, aber sie bleiben lebenslang mittelmäßige Köpfe." Unsere deutsche Jugend braucht diese Konkurrenz nicht zu fürchten, aber es ist merkwürdig, die Herren Marxisten spielen sich (Výkøiky nìm. soc. demokratických poslancù.) doch sonst so gern als Fortschritts- und Bildungsfreunde auf, in Wirklichkeit aber müssen wir feststellen, daß ihr Kampf sich mit besonderer Vorliebe gegen die Akademiker, gegen die Gebildeten im Allgemeinen richtet, und es ist ganz eigentümlich, während sie jeden Lehrbuben, der bei ihnen organisiert ist, voll und ganz nehmen und als Mann einschätzen, den man ja nicht beleidigen darf, schütten sie die Kübel voll Schmutz ruhig auf die Studentenschaft und stellen sie zum größten Teil als Lausbuben und Kravallmacher hin.