Středa 30. září 1908

Genossen haben mir eine Interpellation an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter überreicht.

Ich bitte, dieselbe zu verlesen.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Interpellation des Abgeordneten Wüst und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter Grafen Coudenhove, betreffend die Regierungsvorlage, das Präliminare der im Jahre 1908 aus dem Meliorationsfonde zur Verwendung gelangenden Betrage. Die Regierung unterbreitete dem österreichischen Reichsrate in seiner 18. Session 1908 beiliegendes Präliminare der im Jahre 1908 aus dem Meliorationsfonde zur Verwendung gelangenden Beiträge.

Die Gefertigten erlauben sich deshalb die Anfrage:

Hat Seine Exzellenz Kenntnis von der beiliegenden Regierungsvorlage ?

Nachdem mehrere Meliorationen betreffende Projekte zu diesem Zwecke gestellt wurden, so erlauben wir uns die Anfrage, ob Seine Exzellenz bereit ist, bei der Regierung zu veranlassen, daß die Seiner Exzellenz noch bekannt zu gebenden Projekte berücksichtigt werden ?

Prag, am 30. September 1908.

Abg. Wüst und Genossen.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Dr. Urban: Intetpellation der Abgeordneten Wüst und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Ich bitte, dieselbe zu verlesen.

Landtagsaktuar Dr. Šafařovič (liest): Interpellation der Abgeordneten Wüst und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter Grafen Coudenhove, betreffend beiliegende Regierungsvorlage im Reichsrate, die Neuregelung der Überweisungen aus Staatsmitteln an die Landesfonde der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder und die Herabsetzung des Ausmaßes der Realsteuern.

Seitens der Regierung wurde dem Reichsrate in seiner 18. Session 1908 beiliegende Gesetzvorlage unterbreitet, mit welcher die Neuregelung der Überweisungen aus Staatsmitteln an die Landesfonde der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder und die Herabsetzung des Ausmaßes der Realsteuern bezweckt werden soll.

Die Gefertigten erlauben sich die Anfrage:

Hat Seine Exzellenz Kenntnis von dem Inhalte dieser Regierungsvorlage und wurden die Verhältnisse Böhmens so berücksichtigt, als sie berücksichtigt werden sollen?

Uns scheint dies nicht der Fall zu sein, weshalb wir erwarten, daß Seine Exzellenz der Herr Statthalter all seinen Einfluß bei der Regierung dahin geltend macht, daß auch dem Lande Böhmen jene Berücksichtigung zuteil wird, die es verdient.

Prag, am 30. September 1908.

Abg. Wüst und Genossen.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Dr. Urban: Die Herren Abgeordneten Wüst und Genossen haben eine weitere Interpellation an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter überreicht.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Interpellation der Landtagsabgeordneten Wüst und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter Grafen Coudenhove, betreffend die Regierungsvorlage im Reichsrate zur Abänderung der Bestimmungen über die Branntweinbesteuerung.

In österreichischen Reichsrate wurde in der 18. Session 1908 beiliegende Gesetzvorlage seitens der Regierung, betreffend einige Abänderungen der Bestimmungen über die Branntweinbesteuerung unterbreitet, weshalb sich die Gefertigten nachstehende Anfrage erlauben:

Hat Seine Exzellenz Kenntnis von dem Inhalte dieser Regierungsvorlage, wenn ja, warum wurde die Begünstigung zur Erzeugung von Alkohol für kleinere lanowirtschaftliche Betriebe, Spiritusbrennereien, in Böhmen, nicht in der Weise berücksichtigt als in anderen Ländern, zumal doch die Erzeugung des Rohmateriales, die Kartoffeln, in Böhmen eine ebensolche Verwendung finden sollen, als wie anderwärts?

Ist Seine Exzellenz geneigt, bei der Regierung vorstellig zu werden, daß zur Förderung kleiner landwirtschaftlicher Brennereien andere Gesetzbestimmungen Platz greifen als bisher ?

Prag, am 30. September 1908.

Abg. Wüst und Genossen.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Dr. Urban: Interpellation der Abg. Wüst und Genossen, an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Landtagsaktuar Dr. Šafařovič (liest): Interpellation der Abg. Wüst und Genossen an Seine Excellenz den Herrn Statthalter Grafen Coudenhove, betreffend die beiliegende Regierungsvorlage, betreffend den Abschluß eines Schiffahrts- und Postvertrages mit der Dampfschiffahrtsgesellschaft des österreichischen Lloyd hinsichtlich der Besorgung des dalmatinisch-albanesischen Schiffahrtsdienstes.

In der 18. Session 1908 des österreichischen Reichsrates wurde diesem beiliegende Regierungsvorlage unterbreitet, betreffend den Abschluß eines Schiffahrts- und Postvertrages mit der Dampfschiffahrtsgesellschaft des österreichischen Lloyd hinsichtlich der Besorgung des dalmatinisch-albanesischen Schiffahrtsdienstes.

Die Gefertigten erlauben sich deshalb die Anfrage:

Wurden in dieser Vorlage die österreichischen Verhältnisse so gewahrt, wie sie gewahrt werden sollen, hat Seine Exzellenz hievon Kenntnis und wird er bei der Regierung dahin vorstellig werden, daß nicht allzuhohe Subventionen an den österreichischen Lloyd erfolgen?

Prag, am 30. September 1908.

Abg. Wüst und Genossen.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter: Dr. Urban: Interpellation der Herren Abgeordneten Otto Fritz und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Landtagsaktuar Dr. Šafařovič (liest): Interpellation der Abgeordneten Otto Fritz und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter wegen Ausscheidung des lit. d) des § 16 der Gewerbeordnung.

Hoher Landtag! Seit dem Jahre 1897 erheben die Gastwirte Deutschböhmens bei den kompetenten Reichs- und Landesbehörden die berechtigte Forderung, daß die Gewerbebehörden der I. Instanz angewiesen werden mögen, bei Neuverleihungen von Schankkonzessionen, sowie bei Übertragungen ober Verpachtungen bereits bestehender Konzessionen den zum Bierausschanke Berechtigten Gastwirten den Ausschank von Branntwein nicht zu entziehen.

Diese berechtigte Forderung wurde im Jahre 1902 in einer Denkschrift dem Ministerium des Innern und 1903 dem Abgeordnetenhause, in den darauffolgenden Jahren 1905 bis 1908 nicht weniger als sechsmal der k. k. Statthalterei und dem Handelsministerium, desgleichen auch der Handelsund Gewerbekammer in Reichenberg durch Verbandsabordnungen persönlich und schriftlich unterbreitet. Es wurden auch wiederholte Zusicherungen und Vertröstungen von den Regierungsorganen in dieser Angelegenheit gemacht und die Forderung als eine vollkommen berechtigte anerkannt; trotzdem blieb aber die Gepflogenheit aufrecht, und erteilen die Gewerbebehörden der I. Instanz bis heute einen Großteil der Konzessionen mit der Einschränkung, daß der Ausschank von Branntwein dem Konzessionsinhaber nicht gestattet wird.

Durch die Ausscheidung des Branntweines aus der Schankberechtigung der Gastwirte wird die Steuerleistungsfähigkeit derselben herabgemindert und die Konzession entwertet.

Speziell für Landgasthäuser, in welchen den Bedürfnissen des reisenden Publikums durch das Verbot des Branntweinausschankes nicht Rechnung getragen werden kann, bedeutet diese Entziehung der Schankberech tigung eine schwere, wirtschaftliche Schädig gung, welche um so mehr in die Wagschalle fällt, als nachweisbar in Gemischtwaren handlungen ein schwer kontrollierbarer unbefugter Ausschank betrieben wird, gegen welchen in vielen Bezirken seit Jahren vergeblich angekämpft wurde.

Ich stelle daher den Antrag:

Die k. k. Statthalterei wird aufgefordert, die k. k. Statthalterei-Verordnung, durch welche der Ausschank von Brantwein aus der Konzessionsberechtigung der Gastwirte ausgeschieden wird, unverzüglich außer Kraft zu setzen und die Gewerbebehörden I. Instanz dahin anzuweisen, daß künftig bei Neuverteilung von Schankkonzessionen, sowie bei Verpachtung und Übertragung bereits bestehender Konzessionen der Ausschank von Branntwein aus der Konzessionsberechtigung nicht mehr wie bisher auszuscheiden ist, weil eine triftige Begründung zu dieser behördlichen Maßnahme fehlt, indem nicht die Gastwirtschaften als solche die Brutstätten des Alkoholismus sind, sondern die letzteren zumeist in solchen Betriebsstätten gesucht werden müssen, in denen der unbefugte Ausschank infolge der mangelhaften gewerbepolizeilichen Überwachung schwungvoll betrieben wird.

Abg. Otto Fritz und Genossen.

(Der Oberstlandmarschall übernimmt wieder den Vorsitz,

Nejvyšší maršálek zemský ujímá se opět předsednictví. )

Oberstlandmarschall: Interpellation der Abgeordneten Strache und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Landtagssekretär Dr. Haazs (liest): Interpellation der Abgeordneten Strache und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Prager Blätter enthalten folgende Meldung:

Wirtschaftlicher Boykott!

Ein Beweis dafür, mit welchen Mitteln von tschechischer Seite gegen die Deutschen in Böhmen gearbeitet wird, liegt uns in einem Zirkular vor, welches von einem tschechischen Handelsgremium in ganz Böhmen Verbreitet wird.

Dieses Zirkular lautet: 30. August 1908.

"Hochgeehrte Freunde!

Das Handelsgremium der königlichen Stadt N. verurteilt die durch deutsche Willkür an unserer Nation verübte Widerrechtlichkeit sowohl in kultureller als auch anderer Hinsicht und hat den einstimmigen Beschluß gefaßt, auf nationalökonomischem Gebiete Repressalien zu ergreifen. Mit dem Neujahr 1909 beginnend, werden die Mitglieder unseres Handelsgremiums Schichtseifen und Frankkaffee zu führen aufhören, die Auslassung anderer Fabrikate wird systematisch durchgeführt werden. Der Ortsnationalrat wird diese Aktion dadurch unterstützen, daß er zu einer bestimmten Zeit noch auf Lager befindliche Ware deutscher Provenienz abnehmen und strengste Kontrolle führen wird. Damit unser heutiges, so bedeutungsvolles Vorgehen, das auf die wirtschaftliche Selbständigkeit unseres teueren Vaterlandes gerichtet ist, als eine mächtige Kundgebung erscheint, ersuchen wir Sie, unsere hochgeehrten Kollegen und Freunde, dieselben Beschlüsse zu fassen und mit uns gemeinsam zu arbeiten.

Es wird für Sie dann immer ein erhebendes Gefühl sein, daß es die tschechische Kaufmannschaft war, die sich für die heiligen Rechte unseres Volkes in die ersten Reihen der Streiter gestellt hat. "

1.   Ist Seiner Exzellenz dieser Vorfall bekannt ?

2.   Ist der Herr Statthalter, falls sich vorstehende Meldung bewahrheitet, bereit, in Vertretung der k. k. Regierung in diesem Lande mit allen zulässigen Mitteln gegen eine solche empörende Übertragung des nationalen Hasses auf das Wirtschaftliche Gebiet nachdrucksvollst auszutreten.

Ed. Strache und Genossen.

Nejvyšší maršálek zemský: Dotaz poslance Choce a soudruhů.

Sněmovní aktuár Dr. Bébor (čte): Interpellace poslance Choce a spol. k jeho Excellenci Karlu hraběti z Coudénhovů, týkající se surového přepadení Čechů libereckých v Liberci 25. září 1908 za naprosté nečinnosti liberecké policie

Dne 25. září 1908 stal se Liberec jevištěm nejsurovějších násilí na českých rodinách za němé asistence městské liberecké policie.

Ačkoliv již o půl osmé hodině večerní bylo pozorovati značné shluknuti na náměstí, neučinila policie pražádného opatření. Shluklý dav, sestávající skorém na veskrz ze studentů německých a zlopověstného tak zvaného »Jungmannschaftu« vedral se do Vídeňské ulice k bytu JUDra.

Josefa Hliňáka. Tarn řádila tato luza celou čtvrt hodinu od půl deváté počnajíc způsobem nejsurovějším, spílajíic a vyhrožujíc, ukradla návěštní tabule za 25 K, vyhrožovala zabitím a jinými líbeznostmi, pokoušela se vedrati do zavřeného domu. V bezprostřední blizkosti tohoto domu je obchodní místnost pana Františka Mettala Také zde ukradli tito zuřivci návěštní tabuli za 30 K.

Po celou tuto dobu tohoto řádění neukázala se policie, ačkoliv jeviště tohoto řádění není ani 3 -4 minuty vzdáleno od strážnice na náměstí. Když bylo po všem, vylezli dva policisté, z nichž jeden skrýval se na dvoře hotelu »Union«, druhý v hotelu »Eiche. « Ani slovem policie nezakročila.

Povzbuzeni tímto úspěchem vrhli se zuřivci, jež zatim sesílily ve značné zástupy, k české besedě". Ani k její ochraně neučinila policie praničeho. Když již zuživý dav k besedě se přihrnul, stál tu k jeji ochraně celý jeden strážnik.

Tento sám telefonoval na magistrát o pomoc. Odtud nu odpověděli, že prý 6 strážníků je určeno k ochránění besedy a více prý jich není k disposici. Strážník tento sám telefonoval, že nikde těch 6 strážníků nevidí, že se útočnici již derou do místností, však pomoci se nedovolal. Totéž stalo se, když ohrožení hosté telefonovali o ochranu sami.

Zkrátka jim odpověděli, že nemají nikoho k disposici. Zatím zuřivý dav shluklé luzy ničil majetek besedy a hoteliera Kučery a kradl - ano zcela sprostě kradl. Nestačilo jim vytloukání oken, násilím vylomili železná vrata u zahrady, vtrhli do ní, rozbili nábytek a vyhazovali na ulici. Ukradli velikou tabuli »Hotel Národní Dům, « upevněnou ve výši 1. patra, jejíž strhování půl hodiny trvalo a drali se dokonce do samých místností restauračních. Když tabule uávěštní byla ukradena, byli u toho již. dva strážníci, kteří docela tupě ku všemu přihlíželi, ani se nepokusivše nějak v tom zabrániti, ač mohli tak velmi lehce učiniti.

Vždyt' pachatelé byli nuceni 1ézti do výše I. patra. Pokud dá se škoda zuřivci těmito jen besedě, hotelieru Kučerovi a holiči Josefu Šorovskému, který v Národním domě má dílnu, způsobená, jen povrchně přehlédnouti, zničili, ukradli a odnesli tu pachatelé cizího majetku za 821 K 20 hal. Vytloukli 22 velkých oken za 224 K, rozmlátili houpačku za 250 K a kredenc za 100 K. Ulomili dvě železné kliky u vrat zahradních za 40 K, zničili rouleau u dvéři vedoucích z jídelny do zahrady za 15 K, ukradli návěstní tabuli holiče Šurovského za 20 K a národního domu za 50 K, rozbili holiči Šurovskému láhev kosmetického přípravku za 1 K 20 hal., ukradli mu cop za 16 K, utrhli 3 ochranné plechy u oken za 15 K. zničili tyč u plotu za 5 K, ukradli i tří mosazné tyče od koberců hotelových za 18 K, zničili rohožku u dveří za 10 K, poházeli zeď obrácenou do ulice Rybniční, čímž způsobili škodu nejméně 2 K, rozmlátili stoly zahradni, čímž způsobili škodu nejmeně 10 K, zničili železný rám a dvířka u ledovny za 15 K a poškodili zdivo nejméně o 40 K.

Jsou očití svědci, kteří dokáží, kterak při krádeži velké návěstní tabule upevněné ve výši I. patra strážník stál obrácen obličejem k zástupu a v bezprostřední jeho blízkosti lezli pachatelé na plot a na zeď a trhali tabuli, aniž by je byl i jen napomenul. V bezprostřední blízkosti strážníka metal nějaký darebák z praku kameny do oken, slyšitelně křičel: »Auf's Dachfenster hinauf«; když prak vystřelil, hledal po zemi kameny a strážník nedělal ani proti tomuto darebákovi praničeho. Jsou očití svědkové, kterak strážníci nečinně přihlíželi, jak ničemové mlátili železnými tyčemi do plotu a do návěstní tabule, kterak marně o pomoc se telefonovalo i vojenskému velitelství, které se vymlouvalo, že magistrát je o pomoc nežádal, kterak marně telefonující žádali pomoci policie. Ukradené tabule veřejně jako trofeje vysoko vztýčené nesl shluklý zástup po ulicích v průvodu. Strážníci ani proti tomu nezakročili, ač v zástupu chodili.

Jsou svědkové, kterak zuřivá tato holota se smlouvala po vykonaném díle, že budou tvrditi, že z besedy se na ně házelo kamením a dokáže se svědky, ze tato rota od besedy odtáhla ne proto, že by policie je byla nějak přinutila k tomu, nýbrž jedině z obavy před obranci besedy, kterých zatím poněkud se shromáždilo. Slušiť na věčnou hanbu této zbabělé, ničemné čeládky připamatovati, že proti této rotě nejméně 800 hlav stálo v besední místnosti celých pět lidí, kteří přirozeně nestačili ani k uhájeni vchodů, kterých je několikráte více.

Vida, že ani u besedy policie nic nečiní, táhnul surový, svévolný a ničemný dav do Pražské ulice, rovněž za němé assistence policie, ukradnul návěstní tabuli Petra Mráze, Čeňka Dlouhého, Frant. Hrdého, Jos. Balcara, které rovněž vysoko vztýčené nesli v průvodu po ulicích. Také zde krádežemi těmito způsobili tito zbabělí ničemové značnou škodu a to Petru Mrázovi 50 K, rozbili mu cennou návěstní tabuli skleněnou, Františku Hrdému 15 K, Josefu Balcarovi 30 K, Čeňku Dlouhému 25 K. V hostinci pana Antonína Rutkovského na vrchu Vavřincově vytloukla tato spřež okna. Škoda zde způsobená činí 8 K.

Po tomto veřejném násilí, po těchto nezákonných krádežích hulákali tito zlodějové na náměstí »Wacht am Rhein« a »Deutschland, Deutschland über alles«. Toto řádění trvalo od půl deváté do jedenácté hodiny večerní. Dle celého příběhu sprostých těchto orgií jasno, že běží o dobře promyšlené a zorganisované přepadení poctivě pracující české menšiny, která svým přičiněním a svou prací platně přispívá k zvelebení města a která již proto zasluhuje nejpečlivější ochrany.

I slepci je patrno, že by tak drahnou dobu nebylo možno na hlavních ulicích města poměrně nevelkého bez trestu páchati zcela sprosté zločiny, kdyby policie byla zakročila. Patrno, že měla od známých radničních ničemů uloženo, že zakročiti nesmí. Tento neslýchaný právního státu nedůstojný stav policejní správy v místě, jehož správa vůbec vyniká okázalou zuřivou nenávistí k národu českému, nezbytně žádá rázného zakročení správy státní.

Poněvadž pak podobné řádění v Liberci se opakuje každé chvíle, poněvadž české obyvatelstvo řáděním tím nanejvýše jest pobouřeno a nadále nehodlá trpěti bídný tento stav veřejné policejní správy v městě; odkázaném svým obchodem téměř úplně na lid český, tážeme se: Jsou Vaší Excellenci zločiny tyto známy, hodlá Vaše Excellence proti obci Liberecké zakročiti se vší přísností zákona, vynutiti na ní, aby okradeným dala náhradu a odejmouti jí zejména právomoc policejní, kterou samostatně spravuje, očividně stranicky a nenávistně proti národu českému.

Posl. Choc a soudr.

Nejvyšší maršálek zemský: Interpellace pana poslance Dra Baxy a soudruhů na Jeho Excellenci pana místodržitele.

Sněmovní tajemník Dr. Haasz (čte): Dotaz poslance JUDra Karla Baxy a soudruhů na Jeho Excellenci pana místodržitele království Českého jako zástupce c. k. vlády ve příčině nepřístojného jednání zámeckého hejtmana pana Zapletala na královském hradě v Praze při návštěvě českých dětí v královském hradě.

Národní Jednota Pošumavská, Severočeská a jiné korporace národní pořádaly letošního roku četné hromadné výpravy českých dětí do Prahy a na výstavu a nebylo nic přirozenějšího, než že cílem a předmětem jejich poutě Prahou byly především Král. Hradčany, tento symbol samostatnosti království Českého, posvátné každému Čechu, který vzhlíží k nim s úctou a nadšením.

Prohlídku královského hradu a jeho památností zabezpečily sobě Jednoty předem povolením pro všechny výpravy platným. Až do dne 5. září t. r. nenarazily výpravy na žádné překážky a byly beze všech závad absolvovány. Teprve toho dne zámecký hejtman pan Zapletal vzdor všeobecnému zásadnímu povolení odepřel výpravě českých dětí z Pošumaví přístup do královského hradu odkazuje je na den následující.

K naléhavé a důtklivé žádosti průvodců nepovolil ani prohlídku staré části hradu ani tenkráte, když mu bylo vysvětleno, že tak četnou výpravu dětí vzhledem k mimořádným poměrům ubytovacím nelze v Praze zadržeti a že přece nepřipustí, aby děti, vážící drahou, dalekou a namáhavou cestu do Prahy, z král. hradu odešly s nepořízenou. K naléhání tomu odpověděl pan hejtman. Zapletal, že nestrpí, aby návštěva královského hradu byla na něm vynucována a že také nemá nikoho, kdo by děti hradem provázel. Na tomto svém rozhodnutí také setrval, ač, jak průvodci výpravy bylo zjištěno, v téže chvíli a v tomto okamžiku jiným hostem za plat byl hrad učiněn nejen přístupným, ale bylo pro ně i o průvodce postaráno. Následkem toho účastníci čítající na 300 dětí a průvodců odešli z královského hradu s nepořízenou s trpkými pocity a s hořkostí v srdci.

Pan hejtman Zapletal nezůstal však jenom při tomto jednom případě své brutální a neomluvitelné nešikovnosti, on opakoval tuto beztaktnost také při následující výpravě, konané dne 11. září t. r. Nešetrným způsobem zakazoval dětem provolávání slávy a »na zdar« na hradním nádvoří, které nazval »hulákáním«, nemaje porozumění pro jásavé projevy radosti českých dětí, které na místě každému českému srdci drahém v průvodu svých učitelů daly průchod svým radostným pocitům a svému vzrušení, které je v té chvíli ovládalo a naplňovalo celou jejich duši, srdce a mysl plnou krásných dojmů, kterými celá jejich bytost hluboce byla vzrušena.

Těchto každému českému člověku posvátných citů dotkla se nešetrná ruka zámeckého hejtmana pana Zapletala, který v českých dětech urazil nejenom je jako přímé účastníky, ale provokoval celý národ, jemuž je povinen úctou a šetrností.

O této bezohlednosti a nešetrnosti vůči českému národu, který přece je zakladatelem a udržovatelem tohoto státu, svědčí také ta okolnost, že hradní hejtmanství na své korrespondenci také s českými stranami používá jenom a výhradně německého razítka a německé nálepky: K. u. k. Schlosshauptmannschaft zu Prag!

Podepsaní se dotazují:

1.   jsou jednání p. zám. hejtmana Zapletala, do nichž si právě stěžováno, Vaší Excellenci známa;

2.   jest Vaše Excellence ochotna zjednati nápravu a

3.     působiti u nejvyššího úřadu hofmistrovského ve Vídni k odčinění vytýkaných nedostatků, k zaslouženému pokárání a k nahražení zám. hejtmana p. Zapletala jinou vhodnou osobností, která by měla všechnu způsobilost a náležité porozumění pro vykonávání úřadu zámeckého hejtmana na král. hradě v Praze.

V Praze, dne 25. září 1908.

Dr. Baxa a soudr.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Dr. Urban: Anfrage der Abgeordneten Pacher und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter.

Landtagssecretär Dr. Haasz liest abwechselnd mit dem Landtagsaktuar Dr. Šafařovič:

Anfrage der Abg. Pacher und Genossen an Seine Exgellenz den Herrn Statthalter, betreffend die Herstellung einer Eisenbahnverbindung von Weipert über St. Joachimstal nach Karlsbad.

Seit dem Niedergange des einst so lebhaften und die Bevölkerung in Ehren ernährenden Bergbaues brach eine traurige Zeit für die früher blühenden Gaue des Erzgebirges an. Während ein Teil der Bergleute nach anderen bergbautreibenden Gegenden wanderte, blieb der weitaus größte Teil auf der liebgewonnenen heimatlichen Scholle, um unter den größten Entbehrungen sich und die Seinigen zu ernähren.

Die Einführung der Klöppelei, der Posamenten-, Handschuh-, Wirkwaren-, Gewehrund Stickerei-Industrie brachte teilweisen, wenn auch mitunter recht kargen Erwerb.

Unter schwierigen Verhältnissen entwickelten sich die Industrien erst langsam, dann allmählich rascher und kräftiger.

Mit unsäglichen Mühen wurden den Abhängen und Hohen kleine Fleckchen Boden abgerungen und urbar gemacht - und so ein Stückchen Feld oder Wiese gewonnen. Doch die Unbilden des Wetters zerstörten in einer Nacht, was durch schwierige Bestellung des Bobens nach wochenlanger Arbeit und Pflege zu den einzigen Hoffnungen berechtigte.

Nur in der Ausgestaltung der Industrie lag die Möglichkeit der immer mehr anvachsenden Bevölkerung des Erzgebirges einen dauernden, wenn auch erst geringen Erwerb zu sichern.

Von der Entwicklung der Industrie hängt darum das Wohl und Wehe des Erzgebirglers ab.

Es ist darum naturgemäß, daß in der Förderung der einzelnen Industriezweige das beste Mittel gegen die Arbeitslosigkeit und die durch diese bedingte Armut gelegen erscheint.

Mit Rücksicht auf die Konkurrenz ist es darum heute außerordentlich wichtig, welche Verkehrswege der Industrie zur Verfügung stehen um einerseits die Rohmaterialien herbeizuschaffen und anderseits die Produkte günstig zu verwerten.

Die Tatsache, daß die Eisenbahnen das gewaltigste Werkzeug der Volkswirtschaft bilden, gibt uns darum Veranlassung zu prüfen wie es diesbezüglich in unseren Gegenden des Erzgebirges gestellt ist.

So hat z. B. die Stadt Weipert, als eine der am raschesten aufblühenden Städte des Erzgebirges Anteil an der Bahnlinie Weipert-Komotau der a. pr. Buschtěhrader Eisenbahn, welche aber gemäß den obwaltenden Verhältnissen nicht mehr den Bedürfnissen der mächtig entwickelten Industrien genügt.

Dieser Bahnzug ist die einzige bestehende Verbindung mit dem Innern des Landes Böhmen und weiter mit dem Herzen des Reiches.

Eine neue Verbindung ist eine unabweisliche Notwendigkeit, und diese zu suchen muß Aufgabe desjenigen sein, der sich über Ziel und Zweck einer solchen im Klaren ist. Bei der Sachlage und unter Berücksichtigung der teritorialen Verhältnisse kann, wenn man Weipert als Ausgangspunkt annimmt, das Ziel nur Karlsbad über Joachimstal und der Zweck der sein, eine Hauptbahn zu schaffen, das heißt eine solche Bahn, welche Weipert und Joachimstal in den großen Weltverkehr einbezieht.

Nun stellt sich allerdings der König des Erzgebirges, der Keilberg, mit seinen Ausläufern nach Ost und West quer in den Weg, so daß der Gedanke den Kamm dieses Gebirges zu übersteigen, naheliegt.

Allein wer die Witterungsverhältnisse in unserem Erzgebirge kennt, wer durch eigene Anschauung die hohen Schneemassen, welche sich hier ablagern gesehen, wer den Sturm, der die Höhen umbraust, zu fühlen bekam, der muß bei objektiver Beurteilung zu dem nahe liegenden Schluß kommen, daß eine Linienführung über den Kamm wohl technisch möglich ist, aber den angestrebten Zweck niemals erfüllen kann. Durch Monate im Jahre mußte der Verkehr stocken oder zum Teil ganz unterbleiben, abgesehen von den Betriebskosten, die zum wahren Wert in dem denkbar ungünstigsten Verhältnisse stünden.

Man muß daher im Allgemeinen die Linienführung so wählen, daß unter Berücksichtigung der Anlage-, Unterhaltungs- und Betriebskosten auf die Dauer die geringsten Ausgaben entstehen.

Der gleiche Standpunkt muß bei der Frage der Ausgestaltung mit voller Fähigkeit vertreten werden.

Was tag bei der Undurchführbarkeit des ersten Gedankens näher, als einfach dem Beispiele so vieler großartiger Schöpfungen auf dem Gebiete der Eisenbahntechnitz zu folgen und an eine Durchtunnelung des Keilberges zu denken.

Dieser Gedanke ist nicht neu; seit mehr als 30 Jahren haben einsichtsvolle objektive und mit den Verhältnissen vollständig vertraute Männer, diesen Plan als durchführbar erörtert ohne aber bedingt durch die Verhältnisse, ernstlich eine Weiterverfolgung betrieben zu haben.

Zur Richtigkeit dieser Linienführung brauchen wir nicht die herrlichen Alpenbahnen anzuführen, sondern in unserer engeren Heimat Vergleiche anzustellen. Die k. k. österreichische Staatsbahn Karlsbad-Marienbad und die Aussig-Teplitzer Eisenbahn, Settenz-Reichenberg u. a. zeigen die Anwendung des Tunnelbaues, und nicht bloß deshalb, weil die sonst unvermeidliche Höhenübersteigung dies bedingt, sondern um eine möglichst schlanke Linienführung zu erzielen und der sonst nötigen Anwendung starker Steigungen zu begegnen.

Was nun die Führung des Tunnels anbelangt, so möchte Erwähnung finden, daß dieser genau in der Höhe von 900 m in der Nähe des Forsthauses Partum beim sogenannten Fuchsloch unweit dem Orte Böhm. Wiesenthal beginnt und nach 22 km Länge an der Südseite des Keilberges unter der gleichen Höhe von 900 m austritt.

Zieht man in Berücksichtigung, daß der Keilberg mittelfestes Gestein beinhaltet und daß der Gebirgsdruck nur 344 m beträgt, so ergibt sich, daß der technischen Ausführung einerseits keine besonderen Hindernisse entgegenstehen; anderseits, daß das laufende mit 1000 K, sonach der Tunnel als mit 2. 2


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