Pátek 4. října 1907

Ich werde mir auch sofort gestatten, mit Zahlen zu kommen.

Wenn wir sehen, daß im Verwaltungskörper des Landes-Waisenfondes ausschließlich Tschechen angestellt sind (Hört! Hört!) und daß nicht ein einziger Deutscher in diesem Verwaltungskörper steht (Abg. Kasper: Tschechische Gleichberechtigung!), so müssen wir den von Ihnen so oft erhobenen Ruf nach Gleichberechtigung als eine Verhöhnung betrachten. Wir müssen uns aber auch entschieden dagegen verwahren und Sorge tragen, daß solches für die Zukunft unmöglich gemacht wird.

Sie rufen überall nach Gleichberechtigung und gebrauchen überall, wo Sie die Macht haben, diese rücksichtslos im entgegengesetzten Sinne, so bei Besetzung Von Stellen in den Landesanstalten. Wo immer ein Deutscher als Bewerber anklopft, wird er aus den nichtigsten Gründen zurückgewiesen, so hier im LandesWaisenfond, so im Landesausschuß. So ist es auch bei der Anstellung von Dienern und Beamten in den Landesanstalten, kurz, so ist es überall. (Lebhafte Zustimmung. )

Ich bitte, mich durch Zahlen zu überweisen, wenn ich Falsches gesagt habe. Es wird Ihnen nicht gelingen. (Abg. Iro: 70 tschechische Kulturtechniser sind für die Deutschen angestellt!)

Und wenn irgend ein Bewerber von deutscher Seite sich meldet, um eine Anstellung zu erlangen, so wird er selbst dann, wenn er der tschechischen Sprache mächtig ist, zurückgestellt, weil es viele Ihren Volksgenossen zu versorgen gibt. (Zustimmung Zwischenrufe. Unruhe rechts. )

Sie können protestieren, meine Behauptung ist doch richtig, und wenn Sie lachen, so beweisen Sie nur, daß die Sachen sicher so liegen und daß Sie sie nur deshalb ins Lächerliche ziehen wollen, damit man den Ernst des Gegenstandes übersieht.

Ich gestatte mir auch darauf hinzuweisen, daß die Kommissionsberichte in nationaler Hinsicht so vorsichtig abgefaßt sind, daß es überhaupt nicht möglich ist, daraus eine ganz genaue Zusammenstellung der für deutsche, respektive für tschechische Gemeinden ober Kinder bewilligten Unterstützungsbeiträge zu gewinnen.

Der Landesausschuss hat wohl die Ergebnisse der Erhebungen über den Stand der verwaisten, verlassenen und verwahrlosten Kinder im schulpflichtigen älter nach der Muttersprache Veröffentlicht, enthält sich jedoch bezüglich der Stipendien jeder Mitteilung, ob dieselben deutschen ober tschechischen Kindern verliehen worden sind.

Wenn der Landesausschuß sich in dem einen Falle aus die Grundlage stellt, daß der Bericht getrennt nach deutschen und tschechischen Kindern abgefaßt ist, so muß gleichfalls, in entsprechender Konsequenz, auch dort, wo es sich um die Verleihung von Stipendien handelt, auch dieser Grundsatz zur Richtschnur für die Abfassung des Berichtes gelten.

Wenn der Berichterstatter das nicht getan hat, so ist daraus zu deduzieren, daß er die krassen Unterschiede, inbezug auf die Beteiligung der Deutschen und Tschechen, nicht durch Ziffern selbst belegen wollte. (Rufe: So ist es!)

Mit welchem Prozentsätze sind die Waisenkassen der deutschen Gerichtsbezirke bei der Abfuhr an den Landeswaisenfond beteiligt?

Für das Jahr 1905 belief sich die gesamte Abfuhr aller Waisenkassen auf 599. 740 K, die der deutschen Waisenkassen auf 273. 671 K.

Daraus ergibt sich, daß die deutschen Gerichtsbezirke mit 46% zum Landeswaisenfonde beitragen (Widerspruch rechts); daran ist nicht zu rütteln, meine Herren, das sind feststehende Ziffern nach dem Landesausschußberichte selbst.

Wenn in Betracht gezogen wird, daß die deutschen Leistungen in tschechischen Bezirken nicht angerechnet worden sind, so tonnen wir mit einer noch höheren Prozentziffer rechnen.

Dann fragen wir aber weiter: Welche Beträge sind bisher auf den Landeswaisenfonden den deutschen Bezirken zugefallen? Bis zu Ende des Jahres 1905 war dem Landeswaisenfonde überhaupt zugeflossen:

Von 1901-1904 2, 350. 502 K, für 1905 599. 740 K und Zinsen mindestens 150. 000 K, das sind zusammen 3, 100. 242 K. Davon hätten den Deutschen bis Ende 1905 gebührt: mindestens 46%, das wären also 1, 426. 092 K. In Wirklichkeit aber sind den deutschen Zwecken zugeflossen in den Jahren 1901 bis März 1905 lediglich 69. 831 K, an die Anstalten bis März 1905 nur 37. 849 K (Abgeordneter Dr. Schreiner ruft: "Eine Schande!"), an sonstigen Stipendien 7119 K, das sind zusammen 114. 799 K. Rechnen wir dazu eine aus den Berichten nicht ersichtliche Leistung für die Zeit vom März 1905 bis Ende 1905 von etwa 50. 000 K, so ergibt sich mit Ende 1905 ein Gesamtaufwand von etwa 164, 799 K für deutsche Zwecke, gegen eine Abfuhr von 1, 426. 092 K.

Meine verehrten Herren, ich gebe zu, daß hier in Abzug zu bringen ist ein Betrag, der aus dem Landeswaisenfonde noch als Reservefond zur Verfügung steht, aber trotzdem ist der Anteil, der den deutschen Bezirken gewährt wurde, ein äußerst geringer, so daß Ende 1905 den deutschen Bezirken nur 12% ihrer wirklichen Abfuhren zugekommen sind, oder 5½% der Gesamtabfuhr der sämtlichen Landeswaisenkassen (Abgeordneter Dr. Zimmer ruft: Ale uvažte, že jest přes 2 a půl milionu reservního fondu!)

Pardon, ich habe ausdrücklich erwähnt, daß heute noch ein Reservefond vorhanden ist, daß aber trotzdem eine ungeheuere Beeinträchtigung stattfindet. (Abg. Dr. Schreiner ruft: Kriegen tun mir ja so nichts!)

Ende 1906 war die Abfuhr der deutschen Kassen 1, 775. 784 K und die Unterstützungen ich null nur die Gesamtsumme nennen 338. 343 K, somit hatten bis Ende 1906 die deutschen Bezirke nur 19% ihrer Abfuhren an den Landeswaisenfond Zurückerhalten oder 8% der gesamten Abfuhr aller in Böhmen bestehenden Waisenkassen.

Meine geehrten Herren ! Bis Ende 1906 betrugen die Gesamteinnahmen des Landeswaisenfondes zirka 3, 860. 428 K und hievon erhielten die deutschen nur etwa 338. 343 K. (Hört! Hört! - Abg. Wolk ruft: Unerhörte Ziffern! Widerspruch rechts. )

Nur Geduld! Setzt kommen sie, meine Herren, auf die Rechnung! Die Tschechen erhielten 819. 786 K. (Rufe: Hört!)

Nachdem Ende 1906 ein Fondsvermögen von 2, 702. 299 K ausgewiesen wurde, müssen bis 1. Jänner 1907 verausgabt worden sein 1, 158. 129 K, davon erhielten, wie ich angeführt habe, die Deutschen ungefähr 338 340 K, die Tschechen aber 819. 786 K. (Abg. Wolf ruft: Unerhört! - Abg. Dr. Zimmer ruft: Das ist nicht wahr!)

Ich bitte sehr, diese Ziffern sind verläßlich, es wurden also an die Deutschen 29%, an die Tschechen 71% verausgabt.

Die Broschure, welcher ich diese Ziffern entnehme, ist ausgearbeitet worden auf Grund der hier im Landesausschußberichte ausgewiesenen Ziffern. (Widerspruch rechts. - Lebhafte Unruhe. - Abg. Wolf ruft: Man stelle den Antrag, daß die Kommission diese Daten zu untersuchen hat - Lebhafte Unruhe. Widerspruch rechts. - Zwischenruf: Das ist ein Roman!)

Ja, meine Herren, von der Gegenseite, für sie mag das ein Roman sein, das gebe ich gerne zu, für uns ist es aber bitterer Ernst. (Abg. Dr. Herold, Weinberge, ruft: Aber es ist nicht wahr! - Abg. Wolf ruft: Ich bitte um Untersuchung!)

Hätten die Deutschen ein gesondertes Verfügungsrecht über die Gelder des Landeswaisenfondes, so hätten sie bis Ende 1906 etwa 1, 775. 784 K verwenden können, statt der 338. 348 K, die ihnen bis Ende 1906 höchstens zugekommen sind.

Ich führe weiter Folgendes an:

Im Jahre 1906 führten zum Beispiel die deutschen Waisenkassen 274. 902 K ab, und erhielten nur 173. 544 K un Unterstützungen, also um 101. 358 K weniger, als ihnen gebührt. Die tschechischen Waisenkassen aber haben 337. 425 Kronen abgeführt und 360. 155 K erhalten, also um 22. 730 K mehr. (Abgeordneter Wolf ruft: Das ist eine Ausplünderung !)

Ich werbe Ihnen aber noch einige weitere Daten anführen. Die Stadt Prag liefert keine Gebarungsüberschüsse ab, erhält jedoch jährlich für 109 Kinder 11. 674 Kronen, für 9 Kinder 2299 Kronen, für 5 Kinder 1129 Kronen, für 10 Kinder 2920 Kronen, für 17 Kinder 3613 Kronen, also für 150 Kinder 21. 635 Kronen. Reichenberg, meine geehrten Herren, liefert an Gebarungsüberschüssen jährlich 9784 Kronen und erhielt im Jahre 1906 für 4 Kinder 504 Kronen, für 10 Kinder 3285 Kronen, und im Landbezirke für 17 Kinder 1764 Kronen, also für 31 Kinder 5553 Kronen. Der tschechische Frauenverein in Reichenberg allein erhielt dagegen für 10 Kinder 2555 Kronen!! (Rufe: "Hört, hört!" Rufe: Tschechische Protektionswirtschaft! Unruhe. Abg. Wolk ruft: Mit unserem Selde treibt man, nationalen Kampf gegen uns! Abg. Glöckner ruft: So stehen wir da, so werden wir behandelt! Ruf: Das ist eine Frechheit! Abg. Wolf ruft: Setzen wir eine Untersuchungskommission ein! Abg. Kasper: Trennung ist das einige Heilmittel! Abg. Wolf: Die Tschechen lassen sich ihre Sozialpolitik mit deutschem Gelde bezahlen! Lebhafte Unruhe. )

Oberstlandmarschall (läutet): Ich bitte meine Herren, den Herrn Redner nicht zu unterbrechen.

Abg. Schreiter: Daß die tschechischen Vereine mit den Geldern des Waisenfondes unterstützt werden, ist eine Tatsache, die sich nicht hinwegleugnen läßt. So wird, wie ich soeben angeführt habe in Reichenberg der tschechische FrauenVerein »Karolina Světlá« für 10 Kinder jährlich mit 2555 Kronen unterstützt, in Trautenau der tschechische Frauenund Mädchenverein, in Ober-Rosenthal der tschechische Frauen- und Mädchenverein, in Böhmisch-Trübau der Verein Libuscha, ganz abgesehen von einer Reihe anderer tschechischer Frauen- nud Mädchenvereineradikal-nationaler Gesinnung z. B. in Jungbunzlau, Hlinsko (Verein Vlasta) und Wildenschwert (Verein Tetin) u a. Dem tschechischen Vereine für Lungenkranke wurde ein unverzinsliches Darlehen von 60. 000 Kronen für eine Heilstätte gewährt, obzwar dieselbe nicht ausschließlich, sondern nur zum geringsten Teile für Kinder bestimmt ist, ebenso erhielt das tschechische Scrophuloseheim in Luže ein unverzinsliches Darlehen von 30. 000 Kronen. Wir hätten absolut nichts dagegen, wenn rein humanitäre Vereine und Institute Unterstützungen bekommen würden, aber sagen Sie mir einmal: wo sind die deutschen Anstalten, die da unterstützt werden? Wo ist zum Beispiel die Unterstützung, um welche die Zentralstelle für deutsche Waisenpflege und Jugendfürsorge in Böhmen vor 9 Monaten angesucht hat und deren Gesuch bis jetzt keine Erledigung fand ? (Rufe: Hört, hört!)

Meine Herren, das ist der einzige größere deutsche Verein, der um eine Unterstützung angesucht hat, und der erhielt bis heute nichts. (Abg. Wolf ruft: Macht Euere Humanität aus eigenen Taschen und nicht aus unsere Kosten!)

Wenn unsere Gesuche abgewiesen werden, so finden Sie dies selbstverständlich, wie Sie die Bewilligung ihrer eigener Selbstverständlich finden.

Das wird anders werden und ich glaube, im Sinne aller Kollegen von deutscher Seite sprechen zu können, daß wir ein neues Gesetz nur dann durchberaten lassen werden, wenn uns entsprechende Garantieen dafür geboten werden, daß unser Geld für deutsche Zwecke verwendet wird. Im anderen Falle nicht. Das ist, wie gesagt, meine Meinung - und ich bin überzeugt -auch die Anschauung meiner Kollegen von deutscher Seite.

Nach dem Berichte soll die Verwaltung sehr gut sein; das bezweifle ich, meine Herren, und zwar deswegen, weil die Erledigung der Ansuchen unerhört lange ausbleibt.

Ich bitte, Ansuchen liegen oft 1 1/2 bis 2 Jahre ohne Erledigung dort. (Hört, Hört!)

Deutsche Gemeinden, welche für 25 Kinder ansuchen, haben auch nicht ein einziges Gesuch erledigt erhalten, da gibt es doch keine Ausrede, daß die Gemeinden nicht angesucht haben. Viele haben überhaupt keine Erledigung erhalten.

Im Landeswaisenfond ist für die Beurteilung des betreffenden Falles nicht das geringste Verständnis. (Zwischenrufe: Beweise!)

Wir werden Beweise geben!

Willkürlich werden in jedem Bezirke so und soviel Gesuche bewilligt, gleichgiltig, ob Fälle gemeldet werden, aus denen mit erschreckender Gewißheit der physische und moralische Verfall Von Kindern spricht.

Eine rein bureaukratische Behandlung hat Platz gegriffen und in jeder Beziehung ist sie direkt deutschfeindlich.

Im Laufe der letzten Zeit sind nicht weniger als 3000 Kinder abgewiesen, oder deren Ansuchen nicht erledigt worden.

Ich habe hier nicht alle, aber ich habe hier amtliche Bestätigungen Von gegen 200 Gemeinden.

Aus ihnen ist zu ersehen, daß von 106 Gemeinden Gesuche eingebracht wurden, einzelne betreffend 10, 20 ja über 30 Kinder, aus welche leine Erledigung erfolgt ist und daß auf die Gesuche von 78 Gemeinden eine abschlägige Erledigung erfolgte.

Dabei wurden, wie gerade gesagt, die Erledigungen durch Jahre hinausgezogen, so z. B. hat das Bürgermeisteramt Neuern am 26. November 1903 für 14 Kinder angesucht und am Ende des Jahres 1905 noch keine Erledigung bekommen, vielleicht ist diese, wie bei den meisten Gesuchen, bis heute noch nicht erfolgt. (Abg. Wolf ruft: Schlamperei, Gewissenlosigkeit!)

In Nixdorf sind 40 bis 50 Kinder von der Gemeinde zu erhalten und die Gemeinde suchte für ein Kind um Unterstützung an, eine Erledigung war bis zur Zeit, da die Gemeinde die Karte, die ich hier zeige, schrieb, nicht eingelangt.

So oder ähnlich verhält es sich in allen Fällen, für welche ich hier - gegen 200 an der Zahl - die amtlichen Belege habe.

Ich Witt sie nicht Verlesen, aber wenn Sie wollen, so stelle ich sie Ihnen gerne zur Verfugung. Meine geehrten Herren, selbst Tür den Fall, wenn gesagt werden sollte, dies betreffe auch tschechische Gemeinden, was gewiß in Sehr wenigen Fällen zutreffen dürfte. So daß diese leicht zu zahlen sein werden, wenn dies also aus beiden Seiten vorkäme, so wäre es doch nichts anderes, als eine Schlamperei, und der Herr Berichterstatter, beziehungsweise die Anstalt Verdient durchaus keinen Dank und feine Anerkennung für eine Solche.

Das, meine Herren, muß unter allen Umständen ausgesprochen werden. (Abg. Wolf ruft: Eine Gewissenlosigkeit, eine Schlamperei! Zwischenruf: Zucker!)

Das ist keine Kunst, unter dem Schütze der Immunität sich derartiges zu erlauben. Das ist eine Büberei, die Sie schändet, meine Herren, aber nicht den, dem der Ruf gegolten.

Nun komme ich zum Schlusse meiner Ausführungen. Es hat ja noch eine Anzahl Kollegen sich vormerken lassen, welche auch dieses Thema besprechen werden. Ich schließe also meine Ausführungen, indem ich sage, daß es uns unter solchen Umständen unmöglich ist, Dank ober Anerkennung zu zollen. Ich muß vielmehr die strikte Forderung ausstellen, daß eine vollständige Trennung betreffs der Verwaltung des Landeswaisenfondes durchgeführt werde. Das ist ein Standpunkt, den gewiß alle Deutschen einnehmen.

Zum Schlüsse meiner Ausführungen möchte ich mir gestatten, erstens den Antrag zu Stellen, daß in dem ersten Absatze des Berichtes vom 21. Oktober 1905 die Worte "mit Genugtuung" gestrichen werden. Ferner gestatte ich mir zu beantragen, daß in dem Berichte vom 10. März 1907 die Worte "mit Befriedigung und Dank" ebenfalls weggelassen werden.

Meine Herren! Es ist dies die mildeste Berurteilung und wenn wir nicht aus dem Standpunkte stehen, wenn wir nicht wünschen würden, daß die Betrage, die endlich für unsere Waisen flüssig gemacht worden sind, diesen auch zu gute kommen, dann hätten wir einen anderen Standpunkt hier eingenommen, dann hätten wir den Antrag gestellt, über den Bericht zur Tagesordnung überzugehen. Unsere Zustimmung zum zweiten Absatze des Antrages der Kommission für Bezirks- und Gemeindeangelegenheiten geben wir nur mit der folgenden Erklärung, welche ich mir im Namen der deutschen Abgeordneten abzugeben erlaube, und verlese: "Wir erklären, daß wir dem zweiten Absatze zustimmen, jedoch mit dem Vorbehalte, daß wir bei Beratung des bezüglichen Landesgesetzes für Böhmen an dem Standpunkte festhalten werden, daß die aus den Waisenkassen der einzelnen Bezirke herrührenden Gebarungsüberschüsse nur für die Bedürfnisse der betreffenben Bezirke auf dem Gebiete der Waisenpflege verwendet werden, überdies aber in der Verwaltung des Landeswaisenfondes die nationale Sonderung durchgeführt werde. " Damit schließe ich. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen. Posl. dr. Zimmer volá: A v komisi hlasovali všichni Němci pro tyto návrhy!)

Oberstlandmarschall: Ich bitte den Herrn Antragsteller, seinen Antrag schriftlich zu überreichen.

Der Herr Antragsteller hat mir seinen Antrag überreicht, nach welchem im Absatze 1 die Worte: "mit Befriedigung und Dank" ausgelassen werden sollen und beim zweiten Berichte ebenso die Worte: "mit Genugtuung". Ich bemerke, daß ich den Antrag in der Form, daß Worte ausgelassen werden, allerdings nicht für zulässig halte. Es ist aber, wie ich mich eben mit dem Herrn Antragsteller darüber verständigt habe, gemeint, daß der betreffende Kommissionsantrag ohne diese Worte nach dem Antrage des Referenten zur Abstimmung gebracht würde. Ich werde dem bei der Abstimmung Rechnung tragen.

Ich ersuche jene Herren, welche den Antrag des Herrn Abgeordneten Schreiter unterstutzen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist hinreichend unterstützt.

Přichází nyní k řeči první řečník, který jest zanesen pro návrhy komise a dávám slovo panu posl. dr. Šubrtovi.

Posl. dr. Šubrt: Slavný sněme! Zrovna tak rád, jako poslanec Schreiter, vítám příležitost, že můžeme si promluviti o sirotčím fondu také v tomto slavném sněmu.

Jak pan zpravodaj řekl, byl založen dle zákona z r. 1902 fond zemský sirotčí, který na starosti má výchovu dětí osiřelých, výchovu dětí zpustlých a opuštěných, všech těch, kteří patří do některé obce v království Českém a mají právo chudých.

A my, pánové, musíme říci a musíme se dnes ptáti jak zemský výbor jako správce tohoto sirotčího fondu jednal: po celý ten čas, co fond spravuje? A tvrdím - a myslím, že Vy všichni se mnou, že péče o chudé děti a sirotky není jen poskytování podpory materielní, že jest to něco více, že se musí dětem dávati něco více, že musí se jim hleděti nahraditi pečlivý otec, že musí se jim hleděti nahraditi starostlivá matka. Velectění pánové, k tomuto úřadu, k lakovému spravování fondu sirotčího musí býti všestranné porozumění, všestranná láska a plná svědomitost.

Tím ovšem, pánové, jestliže se správa takto vykonává, stává se úkol ten, který jest pln zodpovědnosti, jedním z nejpříjemnějších úkolů našich. A tu, tážeme-li se, jak spravoval zemský výbor tento zemský fond, můžeme na to s plným klidem svědomí říci, že náš zemský výbor, zejména jeho přísedící pan Adámek, tento fond spravoval s nevšední obětavostí, s porozuměním a láskou a že vybudoval celé odvětví veřejného chudinství - o jehož úpravu po celá léta pracujeme - bez hluku, tiše, ale s mravenčí pílí.

Jak jsem již dříve řekl, nejen starost o podporu materielní, nýbrž, že podpora morální je to, co daleko více padá na váhu, než podpora první. A tu vidíme ze zprávy, kterou zemský výbor předkládá, že zajisté velmi dobře uvážil, jak se má o věci tyto starati. Vidíme dle zprávy, že děti osiřelé vychovává jednak v ústavech, jednak v péči rodinné a dává spíše přednost výchově rodinné, poněvadž vychází od toho, že právě dorůstající mládež má se zdokonalovati a vyrůstati v rodinách, a za druhé z důvodů úsporných jest pro péči rodinnou, poněvadž náklad ten jest menší. Vidíme, že máme v péči rodinné téměř 3. 000 sirotků a v ústavech pouze 740.

A nejen, velectění pánové, že se stará o tyto děti osiřelé zemský výbor. Zemský výbor jde dále: on stará se i o děti ty, které nejsou stiženy jen sirotou, ale které stiženy jsou daleko horším neštěstím, různými nemocemi, zaopatřuje ty děti v ústavech pro slabomyslné, hluché a slepé. Mimo to poskytuje dále ještě za příčinou vzdělání různá stipendia dětem osiřelým na školách odborných, stará se dále, aby děti zaopatřil u dobrých, řádných mistrů a každou svojí činností dává na jevo, že vážně tu otázku řeší. On vidí a uznává to, že každá nedbalost v této věci by se velmi vymstila, a že by to byl hřích páchaný na státu, zemi i obci. On stará se, velectění pánové, o to, aby z těchto dětí učinil řádné členy společnosti lidské.

Ale, velectění pánové, zde, když máme rozhovor o takovýchto důležitých a krásných úkolech zemského výboru, jako jest fond sirotčí, tu, velectění pánové, věřte, jest to odporné, když Vy se strany německé zase přicházíte s takovou věcí, a když Vy na pole humanity zavádíte boj národnostní. (Výborně!)

Vy, velectění pánové, nejen, že Jste přivedli tu věc do sněmu. Vy Jste ji přivedli také do svých výborů obecních a okresních, které ve způsobu resolucí podávají přípisy na zemský výbor a mluví o nějaké nemravnosti, že snad se peněz z německých okresů upotřebuje ku podporování dětí českých a Českých okresů.

Velectění pánové, původcem těchto resolucí jest spis, který pan posl. dr. Schreiter před chvílí Vám předčítal, jest to spis vydaný v Aussigu a jmenuje se »Die Deutschen in Böhmen«.

Velectění pánové, zrovna tak, jako Vás před chvíli, pan poslanec Dr. Schreiter chtěl přesvědčiti o cifrách, dovolím si reagovati na tento spis a dovolím si Vám zase několik cifer jiných říci.

Tak tvrdíte, velectění pánové, že německé okresy odvádějí tolik a tolik a ve spisu tom vypočítáváte řadu těch okresních německých soudů, které odvádějí jistou sumu přebytku. A co pak v obvodech těch okresních soudů jsou jen peníze německé?! co pak tam nejsou žádní Češi ?! co pak v obvodu okresního soudu Lanškrounského nežije ani jediný Čech, který by na to přispíval? Vy to zcela krátce zamlčujete- a to jest snaha Vaše, vymýtiti menšiny české - a říkáte, že nikde čeští lidé nejsou! Za to ale v těch okresech českých, kde žijou obyvatelé němečtí docela dobře si je připočítáváte do tohoto účtu.

Velectění pánové, připočítáváte německou jednu desetinu z Plzně, polovinu z Manetína, polovici z Poličky, polovičku z Jindřichova Hradce. Když Jste to připočítávali zde, pak Jste neměli odpočítávati české menšiny, které jsou v obvodech okresních soudců německých.

Ale, velelectění pánové, chcete-li nějaké procento bráti za měřítko pro rozdělování sirotčích peněz, tu pak, velectění pánové, Vám povím o něm. Vezměte, to dle sčítání obyvatelstva, podle posledního sčítání, které se vedlo podle obcovací řeči. Dle totohoto měřítka máme 62 proc. Čechů a Vy 37 proč. Němců.

Velectění pánové, kdyby nebyl býval se prováděl ten švindl, obcovací řečí, pak bylo by daleko větší procento rozdaných peněz pro děti německé příznivější Váni než nám. A my bychom mohli zcela tak jako Vy říci: Ty zemský výbore, vždyť ty v některých věcech dáváš více na německé děti než na české. K tomu dojdete, myslím, budete-li studovati a všimnete-li si toho u dětí, které se nacházejí v péči rodinné.

Projděte rychle seznamy, co jest tam německých míst Přes tisíc německých dětí jest zaopatřeno. Počítáme-li i dále dle vašeho měřítka, dle kterého říkáte, že 46 proc. má se Vám z přebytku vrátit, pak poměr i dle vašeho měřítka jest pro vás lepší než pro nás. Jen ještě jedno. Páni z německé strany tvrdí že co německé okresy odvádějí, že se jim to má dostat také zpět.

Já vám dokážu, že jsou německé okresy, které dostávají všechno, ba více než odvádějí. Vezměte si k př. německý okres Štocký.

Podívejte se do seznamu, mnoho-1i okres Štocký odvádí! Proti tomu, co odvádí, bere daleko více pro své německé děti v péči rodinné.

Vidíte, že to není žádná nespravedlivost se strany zemského výboru, jestliže do některého okresu dává více než okres odvedl a hledí, aby zaopatřil děti, které toho potřebují, ať jsou národnosti české nebo německé. Jak jsem již dříve řekl, velectění pánové, mohli bychom v tomto oddílu sirotčích fondů činiti výtku tutéž, jakou Vy činíte. My to neděláme, my nezatahujeme starost o děti opuštěné, o sirotky na pole, na které jste Vy tu péči zatáhli. (Výborně!) My v tom vidíme velké dílo humanity; Vy kteří jste o humanitě mluvili, neměli jste slovo to pouštěti z úst, neboť, když takovým způsobem o tak velkém díle humanitním mluvíte, tvrdím Vám, že není ve Vás kousek citu, kousek lidskosti. (Výborně! Tak jest!)

Já připouštím, co řekl pan poslanec Schreiter, že z německých okresů nejsou děti zaopatřeny. Já Vám sám ukážu na jeden okres, jest to okres Görkau, tam není žádné dítě v rodinné péči zaopatřeno. Ale to není vinou zemského výboru. To si vyjednejte s tím okresem, že se nestaral vůbec o sirotky a ani nepodal příslušné žádosti' k zemskému výboru.

Pak Vám ještě něco povím. Kdyby více českých dětí bylo zaopatřeno, tu byste to neměli vyčítat, když se mluví o tak velkém díle humanity. Neměli byste do toho zatahovat ten Váš »Zweiteilung. « V tom Vašem »Zweiteilungu« vidíme sáhnutí smělé ruky do sirotčích peněz, které patří sirotkům všem, ať jsou to sirotkové čeští nebo sirotkové němečtí.

Uvedu některá data z vlastní zkušenosti, abych přivedl do pravého světla tu starost Vaš o sirotky, abych ukázal, jak staráte se o sirotky po otci, který se dlouhá léta lopotil ve Vašich krajinách a jehož mozoly lpějí na bohatství Vašich krajanů.

Když takový dělník zemře a zanechá sirotky, tu staráte se o to, abyste je dopravili co nejdříve do jejich obce domovské. Já jako obecní starosta jsem zjistil případy.

že ani podobná vdova nechtěla se se svými dětmi odebrati do své obce domovské, že se poctivě starala o sebe a o své děti, ale Vy měli jste strach, aby Vám jednou na základě nového domovského práva nepadla na krk a hleděli jste, abyste ji co nejdříve dostali pryč. Mohl bych Vám uvésti mnoho takových případů Vaší starosti o sirotky.

Velectění pánové, mám za to, že Vy právě, kteří o sobě říkáte, že jste kulturní národ, Vy právě neměli byste toto dílo humanity zatahovati na pole, na které jste je zatáhli, poněvadž dle mého soukromého náhledu jest kultura souhrnem všeho vědění, souhrnem veškeré mravnosti a z ideálního stanoviska má býti zušlechťováním mravů.

A, pánové, já se Vás táži - ruku na srdce - jest ten Váš čin, který jste provedli tím spiskem »Die Deutschen in Böhmen, « Vašimi resolucemi a dnešním vystoupením, jest to pánové čin mravnosti, jest to čin umravňující ?

Velectění pánové, přicházím ke konci. Končím s tímto plným a hlubokým přesvědčením, že zemský výbor jednal tak, jak mu kázal cit spravedlnosti, jak mu kázal cit lidskosti naproti dětem osiřelým a opuštěným, bez ohledu, jestli se jednalo 'o děti Vaše, nebo jestli se jednalo o děti naše. A, velectění pánové, ten zemský výbor, jako správce fondu sirotčího, může státi s hlavou hrdě vztýčenou a s klidným svědomím nad vykonáním šlechetných skutků. Ale, vy pánové, čin dnešní zodpovídáte si před světem samým a před svým vlastním svědomím. A jest-li ve Vás jest kousek citu, co v každém člověku k člověku v dobách bídy a utrpení, tu, pánové, Vaše svědomí není čisté. (Výborně! Hlučný potlesk. - Zwischenrufe und Lärm. )

Oberstlandmarschall: ES gelangt nunmehr zum Worte der Herr Abgeordnete Dr. Funke.

(Anhaltender Lärm und Rufe: Vorerst revozieren! Das brauchen wir uns nicht gefallen zu lassen! Abg. Wolf ruft: Wir verlangen den Ordnungsruf! Zuruf: Wir haben ein reines Gewissen! Ruf: Das ist eine Frechheit! Abg. Maresch ruft: Das ist eine Unverschämtheit !

Posl. dr. Šubrt volá: Jak měříte Vy nám, tak my měříme Vámi.

Abg. Dr. Herold (Brüx) ruft: Das lassen wir uns nicht bieten; mit Ihrem höhnischen Lachen werden Sie uns nicht kommmen!

Posl. dr. Šubrt: Když se Vám řekne pravda, tak se zlobíte!

Aber, meine Herren, ich bitte um Ruhe! Ich habe schon ausgesprochen, daß ich mir das stenographische Protokoll verlegen lassen werde, um dann die Entscheidung zu treffen.

(Anhaltende Unruhe. Abg. Größl ruft: Das Wort muß er zurücknehmen, sonst kracht der ganze Landtag! Rufe: Kein Schritt wird weiter gearbeitet! Das wäre schön! Anhat tende Unruhe und Zwischenrufe. )

Nach dem amtlichen stenographischen Protokolle hat der Herr Redner gesagt: »Jest-li ve Vás kousek citu, co v každém člověku k člověku v dobách bídy a utrpení, tu, pánové, Vaše svědomí není čisté. «

(Hluk, výkřiky. Lebhafte Unruhe im gangen Hause. )

Žádám pány, aby zachovali klid a dali mně možnost mluviti.

(Posl. Adámek: Pak prosím, aby i pan poslanec Schreiter byl volán k pořádku, poněvadž veřejně zemský výbor vinil z krádeže! (Dlouho trvající hluk. Lebhafte Unruhe. )

Prosím, račte zachovati klid.

Der Herr Redner hat hypothetisch gesagt: "Und Wenn in Ihnen nur ein Fünken Gefühl vorhanden ist, das in jedem Menschen gegenüber dem Nebenmenschen besteht, in der Zeit der Not und des Leidens, dann, meine Herren, dann ist Ihr Gewissen nicht rein. "

(Abg. Kramář ruft: Also, was ist denn das?! Co dělají rámus?)

(Läutet. ) Meine Herren, ich bitte, mich reden zu lassen! Insofern der Herr Redner damit Mitglieder dieses hohen Hauses gemeint hat, so muß ich einen solchen Ausdruck für unparlamentarisch erklären. Insofern es eine allgemeine Phrase ist, ist es nicht schärfer, als eine Menge von Äußerungen, die bereits in diesem hohen Hause gefallen sind. (Lebhafte Unruhe. )

Der Herr Abgeordnete Dr. Funke hat das Wort.

Abg. Dr. Funke: Hohes Haus! In der herrschenden Aufregung, in welche das ganze Haus durch die letzten Worte meines Herrn


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