Pondělí 31. prosince 1906

fälle in Turmplandles und Prachatitz gestattet.

Ich würde mich einer Vernachlässigung meiner Pflicht als Abgeordneter schuldig machen, wenn ich nicht diese Ausführungen aus das richtige Maß zurückzuführen mich bemühen würde.

Vor allem frage ich: Was geschah in Turmplandles?

Meine Herren, Turmplandles ist eine deutsche Gemeinde mit vielleicht nur 8 bis 9 Prozent tschechischer Einwohner.

Diese haben angeblich das "bringende" Bedürfnis nach einer tschechischen Schule.

Es besteht ein Verein, er nennt sich "Baráčníci", der - wie soll ich das sagen zum Besten der tschechischen Sache jahraus, jahrein am Abende Bier trinkt und aus dem Ergebnis seiner Sammlungen derartige Kampfschulen gründet.

Nun hat man befürchtet, daß vielleicht Schwierigkeiten bezüglich der Herstellung und des Baues gemacht werden könnten, und man hat, wie dies ja bei diesen Herren üblich ist, feinen krummen Schwindelweg gewählt.

Man hat um eine Baukonzession für eine Villa angesucht.

Die Villa wurde nun gebaut.

Es wurde eine ganze Menge von Rekursen dagegen eingebracht, es wurden aber, was ich ausdrücklich feststellen will, seitens des Landesausschusses alle Rekurse der Anrainer, obwohl denselben nach dem Inhalte der Bauordnung hätte stattgegeben werden sollen, abgewiesen, und so wurde tatsächlich diese Villa fertiggestellt.

Aber, meine Herren, es war noch kein Baukonsens erteilt. Die Herren, die sich immer unendlich auf das Recht der Autonomie stützen und niemals anlassen wollen, daß die staatlichen Organe in diese Rechte eingreifen, sollten doch diese Rechte, welche der autonomen Verwaltung in Bezug auf die Erteilung des Vaukonsenses zustehen, vor allem selbst respektieren.

Das geschah aber nicht, sondern es wurde auf einmal eine große Festlichkeit zur Einweihung der Schule in Turmplandles angemeldet, bezüglich welcher erstens weder der Baukonsens erteilt war, zu der zweitens auch seitens der politischen Behörde und des Bezirksschulrates die Bewilligung zur Verwendung als Schulgebäude noch nicht erteilt war.

Daß nun, meine Herren, unsere wirkich ruhige und friedliche Bevölkerung des Böhmerwaldes sich endlich einmal durch die niederträchtigen Provokationen dieser fremden Leute aufgeregt gefühlt hat, daß sie aus der ganzen deutschen Rachbarschaft herbeigekommen ist, um diesen Eingriff in unser deutsches Sprachgebiet abzuwehren, das ist nach dem, was vorgefallen ist, vollkommen begreiflich und natürlich.

Meine Herren ! Turmplandles und Prachatitz sind den Herren Tschechen sehr schlecht bekommen.

Sie haben vielleicht die Geschichte schlecht organisiert, ich Weife das nicht oder sie haben vielleicht nicht genügend Truppen ausgeführt, es ist ihnen dort schlecht ergangen, sogar der Führer der Prachatitzer Tschechen, Dr. Pluhař, der bekannte Kampfbezirksobmann, ist aus Prachatitz abgereist, ich weiß nicht aus welchen Gründen, kurz, die Tschechen sind sehr stark abgeblitzt und es freut mich, dies heute konstatieren zu können, weil ich sehe, welcher Ärger darüber dann zum Ausdrucke gekommen ist. Ich kann, ohne mich auf weitere Details bezüglich Turmplandles einlassen zu wollen, erklären, daß die deutsche Bevölkerung alle derartigen frechen Eingriffe auch in Zukunft auf das Nachhaltigste zurückzuweisen bemüht sein wird und daß alle Abgeordneten, welcher Partei immer sie angehören, jedem derartigen Rufe, die Bevölkerung gegen solche Eingriffe zu schützen, stets folgen und die deutsche Bevölkerung gegen Einfälle gerne in Schutz nehmen werden.

So war es in Turmplandles sowie auch in Prachatitz, wo eine Reihe von Abgeordneten der verschiedensten Parteien sich zusammengefunden und tatsächlich dort den Eingriff abgewehrt hat.

Ja, meine Herren, in jener tschechischen Schule wird tatsächlich unterrichtet. Gestatten Sie mir, der ich zufälliger Weise über alle diese Verhältnisse gut informiert bin, Ihnen mitzuteilen, daß aus Turmplandles für diese "überaus notwendige" Schule sieben, sage sieben Kinder nach Ach und Krach zusammengebettelt worden sind.

Die anderen Kinder, die kommen aus Subšic, und wie diese Ortschaften alle heißen, und werden natürlich nur hingelockt, weil man ihnen, Gott weiß, was für Weihnachtsgeschenke, Kleidung u. s. w. gibt, um nur diese vollkommen unnütze Schule zu füllen. (Zwischenrufe. ) Ich will es nicht bestreiten, es sind dort vielleicht dreißig Kinder, aber ich will nur konstatieren, daß wenn es sich um die Notwendigkeit einer Schule handelt, naturgemäß nach unseren Vernünftigen Begriffen, - die Herren haben vielleicht andere Begriffe, - es sich doch um diejenigen Schüler händeln kann, welche aus dieser Schule die Möglichkeit gewinnen sollen, den Schulunterricht aus bessere Weise zu erlangen. Was nun Prachatitz anbelangt, meine Herren, und diese bekannte Legende von den Messern, mit denen unsere Deutschen gekommen sein sollen, die - Gott sei Dank, zu Hunderten erschienen sind und ich Witt ihnen heute hier dafür offen Dank wissen - um den Angriff aus Prachatitz abzuwehren, so sind das, meine Herren, niederträgtige Verdächtigungen und Verleumdungen, welche ich im Namen der Deutschen aus Wallern und Winterberg hier auf das entschiedenste zurückweisen muß. (Posl. Landa volá: To už dělal Pfersche dříve! - Abg. Peschka ruft: Wenn man sie hauen wird, werden Sie sich auch wehren!) Nun, wie ist man seitens der Bezirkshauptmannschaft Prachatitz, der man eine ganz besondere Animosität gegen die Tschechen zuspricht, gegen uns vorgegangen?

Ich kann Sie, meine Herren vom hohen Landtage, nur versichern, daß sich das Karree der Gendarmerie nicht bloß gegen die Tschechen, welche gegen uns Deutsche vorgegangen sind, gestellt hat, daß es dies nicht nur gar nicht tat, sondern nur gegen die Deutschen vorging und erst über wiederholte Aufforderung seitens unserer Abgeordneten sich schließlich auch gegen die Tschechen gestellt hat (Heiterkeit auf tschechischer Seite. ) Es nützt nichts, meine Herren, wenn Sie auch dazu lachen, die Sache ist wirklich sehr traurig, wir, die wir vor den Bajonetten gestanden sind, wissen es. (Poslanec Březnovský volá: Pan Dr. Schreiner jest korunní svědek, on to vše aranžoval - Abgeordneter Peschka ruft: Der weiß alles!)

Ja, meine Herren, wenn der Abgeordnete Březnovský spricht, dann müssen wir Schweigen,

Sein Privilegium ist, daß er immer die Lacher aus seiner Seite hat (Heiterkeit) Nur durch die eindringliche Aufforderung der deutschen Abgeordneten ist es möglich geworben, daß sich ein Teil der Gendarmen auch gegen die in großen Massen gegen die Deutschen vordringenden Tschechen gewendet hat und den Deutschen endlich einen gewissen Schutz gebracht hat.

Wenn aber der Schutz seitens der Gerdarmen nicht gekommen wäre, hätten wir uns auch zu helfen gewußt, das Witt ich nicht leugnen. das ist eben unser gutes deutsches Hausrecht, von dem wir immer Gebrauch machen werden, wenn Eindringlinge in unser Haus kommen. Von Messern war aber keine Rede und ich Bitte, nicht so dumme Sachen zu reden.

Wenn immer Von der Polizei gesprochen wird, so erinnere ich die hochgeehrten Herren an eine andere Fahrt, welche keine Vergnügungsfahrt war, sondern eine sehr ernste Exkursion der Prager Polizei, nämlich jene anläßlich des Volkstages in Eger. Erinnern Sie sich, was dort geschehen ist. Erinnern Sie sich, wie damals alle deutschen Abgeordneten wie ein Mann austreten mußten, damit das friedliche deutsche Volk nicht zusammengeritten werde. Ich selbst war Zeuge dieser Affaire, wie die friedliche Bevölkerung, die gerade aus der Kirche ging, von den von Prag hinausenstandten Polizisten, Von denen die meisten nicht einmal deutsch gekannt haben und sich mit den Leuten nicht verständigen konnten, schonungslos niedergeritten wurden.

Meine Herren! Wer Butter aus dem Kopfe hat, der tut gut, nicht an die Sonne zu gehen. (Posl. Zázvorka volá: Šťěstí pro Vás, že jest zima ! - Posl. Kalina volá: Schreiner bude nosit čamaru zase!) Der Herr Abgeordnete Kalina sollte doch auch einsehen, daß dieser Mumpitz nicht mehr zieht und daß er damit nichts mehr ausrichtet.

Der Herr Abgeordnete Kalina hat gegen den Herrn Abgeordneten Peschka polemisierend die Deutschen mit einem "Nimmersatt" Verglichen, der nimmer satt wird und der, wenn man ihm zu essen gibt, immer wieder nach neuer Nahrung verlangt. Wenn man solches hört, so muß man sich an Das Wort Des Dichters erinnern: "Spottet seiner selbst und weiß nicht wie!"

Man weiß sehr gut, wer Die Nimmersatte sind und wer die Gernegroße sind, welche die Hand ausstrecken nach Dem ganzen Lande unter dem Tuel der Reomditation des tschechischen Sprachgebietes. Das ist bekannt! Mit dem Augenblicke, wo dieses Gernegroß tun aufhören wurde, wo sich die feixen auf ihr tschechischen Sprachgebiet beschranken wurden, wurde der gange Sprachenstreit von vorneherem entfallen. (Rufe. Sehr richtig !) Nur deshalb, weil ununterbrochen in unseren Rechtsbesitz und in unsere Eigentumssphäre eingegriffen wird, in eine Spyare, welche wir durch vielhundertjährige Arbeit erworben haben und Die nur nie aufgeben werden, wird der Kampf nie aufgehoben.

Der Herr Abg. Kalina, Dieser Vertreter Der Krone Böhmens, welcher sich heute als ihr ex offo-Vertreter dargestellt hat, hat uns auch vorgeworfen unsere gange Stellung hier in Prag und hingewiesen auf die Beamtenschaft.

Dieser Hinweis war auch ungeheuer faul und falsch angebracht, und wenn wir, meine Herren, nur auf eines hinwerfen wollen, so sind es gerade die Landesangestellten, nicht nur die Angestellten Der Hypothekenbank (Zwirschenrufe des Abg. Kalina) - ich werde warten bis der. Herr Abg. Kalina wieder aufgehort hat; ich habe Sie auch nicht unterbrochen und bitte, auch mich nicht zu unterbrechen aus Rucksicht für Die Anderen.

Nun, meine Herren, die Landesbank, die Hypothekenbank und alle diejenigen Anhalten, weiche unter. Der Landesverwaltung stehen, sprechen ein bereites Zeugnis, in welcher Weise wir zurückgesetzt sind, und ich bitte mir zu sagen, ob wir in der Hypothekenbank oder in der Landesbank mehr als 2% deutscher Beamten haben, vom Landesausschusse gar nicht zu sprechen. Diese Angelegenheit hat Herr Dr. Hofrat Bachmann genügend dargetan.

Weiter möchte ich, meine Herren, den Kollegen Peschla, der nicht mehr zum Worte kommen wird, bezüglich eines Vorwurfes in Schutz nehmen.

Abg. Kalina hat dem Kollegen Peschka vorgeworfen, daß er es mit seinen Ausführungen nicht ernst nimmt.

Meine Herren, man kann uns in Bezug aus Das, was wir begehren, anstreben und worüber wir uns beschweren, ins Lächerliche ziehen und uns entgegentreten; aber eines können wir in Anspruch nehmen, daß man uns ernst nimmt und daß dasjenige, was wir vertreten, aus Grund vollster Überzeugung geschieht und daß es nichts anderes ist, als Der Ausdruck unserer Überzeugung, der Überzeugung des nunmehr in Dieser Richtung, in dieser nationalen Richtung geeinigten deutschen Volkes in Böhmen. (Sehr richtig!)

Der Herr Abg. Dr. Herold, dem ich einige Worte widmen möchte, hat unsere, wiederholt auch vom Großgrundbesitze in dankenswerter Weise ausgestellte Forderung nach nationaler Autonomie in gleicher Weise persifliert, indem er sagte, es sei ein Schwindel von uns, und wir meinen Die Sache nicht ernst.

Auch dagegen muß ich mich ganz entschieden verwahren und ich wundere mich, dass der Abg. Dr. Herold, der so empfindlich ist, wenn ihm jemand einen Zwischenruf macht, immer wieder andere Leute beleidigt und sich die Beleidigung einer gangen Partei, eines gangen Volkes erlaubt, gegen die wir aufs entschiedenste Protest erheben müssen.

Die nationale Autonomie kommt, sie wird und muß kommen, weil sie ein naturgemäßer Zustand ist.

Und ich kann Sie versichern, meine Herren, wir haben ja viele Teile der Wahlreformvorlage nicht gutgeheißen, wir haben gegen vieles im Namen der Deutschen protestiert; aber einen kleinen Vorteil bietet sie doch und die Herren Tschechen haben das auch herausgekriegt: sie geigt uns nämlich die zukünftige, scharfe Demarkations- und Grenzlinie der beiden Sprachgebiete, das anerkenne ich und das ist das Einzige, was die Wahlreform uns bot, und das ist die einzige Aktion. an deren Ausbau wir uns weiter beteiligen werden.

Der Herr Abg. Dr. Herold hat auch den Landesschulrat und die Bedeutung der Trennung dieses Landesschulrates lächerlich gemacht.

Nun muß ich sagen, die Zusammensetzung des Landesschulrates ist nicht das Um und Auf dessen, wie ich es mir denke, und wenn eine Bestimmung ganz besonders krankt, so ist es jene Bestimmung, welche der Stadtgemeinde Prag das Recht vindiziert, einen Virilstimmberechtigten in den Landesschulrat zu entsenden.

Und, meine Herren, als es sich damals - ich erinnere mich ganz genau - darum handelte, daß man befürchtet hat, es könnte Vielleicht die Stadt Prag einen nicht ganz vollkommen Verläßlich deutschgesinnten Mann in den Landesschulrat entsenden, hat man uns beruhigt,

"O, ich bitte, " hat damals der verstorbene Rieger gesagt, "wir sind nicht so illoyal, die Tschechen werden Wort halten!" Und was ist geschehen? Man hat einen Mann gewählt, den bekannten Herrn Heinrich, der sich den Tschechen dadurch beliebt gemacht hat, daß er das Gedicht gemacht hat, welches mit dem Refrain schließt: "Tschechenvolk, du bist im Recht. "

Das soll ein Vertreter der deutschen Interessen der Stadt Prag, die doch gewiß eine große Bedeutung im Landesschulrate haben, sein?

Das ist, meine Herren, geradezu ein Hohn auf die Vertretung der deutschen Interessen der Stadt Prag im Landesschulrate. Was den Landeskulturrat anbelangt, so hat ja bereits Kollega Peschka in dankenswerter Weise die Angriffe des Herrn Abg. Dr. Herold erwidert.

Ich muß aber, meine Herren, doch noch mit einigen Worten darauf zurückkommen u. zw. aus dem Grunde, weit es mich wundert, daß der Herr Abg. Herold mit unserem Statut so wenig vertraut ist. Viele von den Herren, vielleicht alle, werden kaum ahnen, daß der Herr Abg. Herold von irgendwelchem Landgemeindebezirke als Delegierter in den Landeskulturrat gewählt wurde, daß er dem Ausschuß angehört hat, ja daß er sogar im Zentralkollegium gesessen ist, meine Herren, u. zw. hauptsächlich aus dem Grunde, weil man sich einfach gesagt hat, ohne Herold gibt es hier einfach nichts im Lande, ohne Herold nichts im Reiche. Herold, muß in der Gemeinde, in der Bezirksvertretung, im Landesschulrat und im Landeskulturrat, er muß im Reichsrate Sein, kurz und gut, Herold, Herold überall, und daher kommt es auch, daß in einer Schulangelegenheit, ich weiß nicht in Weinberge oder in Wrschowig, als eine Schule gebaut wurde, die dann demoliert werden mußte infolge eines autonomen Auftrages hier war die Autonomie etwas schärfer als in Turmplandles, dort hat man sie etwas niedergedrückt - die Bezirksvertretung über Antrag desselben Dr. Herold im Stadtrate von Wrschowitz oder Weinberge, auch den Rekurs abgewiesen hat und daß derselbe, immer derselbe Dr. Herold, in drei Instanzen das entscheidende Wort gesprochen hat.

Es ist geradezu ein nach deutschen Rechtsbegriffen ganz unglaublicher Zustand, daß ein und derselbe Mann in drei verschiedenen Instanzen in einer derartigen Angelegenheit das entscheidende Wort zu sprechen hat

(Abg. Zuleger: Das ist nur in der Türkei möglich. - Posl. Kalina: My to už také říkali!)

Der Herr Abg. Herold hat sich über einen Einwurf, den ich gemacht hätte und den ich vielleicht gemacht haben konnte - das gebe ich zu - außerordentlich aufgeregt, und doch, meine Herren, ist es geradezu lächerlich, Vergleiche zu ziehen zwischen den Einbrüchen in das deutsche Sprachgebiet mit dem 30jährigen Kriege und dem Heere, welches damals nach Böhmen hereingekommen ist. Ich möchte Sie daran erinnern, meine Herren, daß es andere Einbrüche, allerdings friedlicher Natur gegeben hat, welche unter den Přemysliden stattgefunden haben, und dieses hehre Geschlecht slawischen Ursprungs hat gut gewußt, warum es deutsche Kolonisten nach Böhmen gebracht hat, es hat gut gewußt, daß nur auf diese Weise Wohlstand und kulturelle Arbeit in die großen und fruchtbaren Gefilde Südböhmens gebracht werden. Und, meine hochverehrten Herren, um noch auf ein anderes Geschichtsblatt zurückzukommen, erinnern Sie sich dieser gewissen Hussitenkriege, deren Untergrund ja keineswegs oder nur zu sehr geringem Teile kirchlicher Natur war, sondern deren Untergrund reiner nationaler Fanatismus war. Erinnern Sie sich nicht an die Einbrüche, denen unsere schönsten und wichtigsten und

reichsten und bedeutungsvollsten Städtewesen zum Opfer gefallen sind, so daß die Reste Der deutschen Kultur, die zu der Blüte dieses Kronlandes in Jahrhundert langer Arbeit beigetragen haben, " nunmehr mit Muhe gesammelt wurden und man nun wieder an die neue kulturelle Arbeit gehen mußte?

Also mit solchen Exempeln, mit solchen Bezügen wird uns Herr Abg. Herold in Zukunft hoffentlich nicht wiederkommen.

(Abg. Troft ruft: Er kommt gewiß wieder!)

Meine Herren 1 Es ist viel gesprochen worden von einer Versöhnung, und ich bin vollständig überzeugt, daß sie kommen wird und kommen muß, weil die wirtschaftliche Lage beider Volksstämme es gebieterisch erheischt, allerdings auf Grundlage des gleichen Rechtes, der vollständigen nationalen Abgrenzung, da der Gedanke bereits Wurzel gefaßt hat in den weitesten Kreisen der Bevölkerung.

Aber, meine Herren, so nahe ist diese Versöhnung doch nicht und zwar aus dem Grunde, weil jeder Anklang, jeder Versuch, der in dieser Richtung gemacht wird, seitens der Herren Tschechen gleich in die Lächerlichkeit gezogen und sofort abgewehrt wird.

Da ist nach den Gemeindewahlen in Budweis seitens der dortigen tschechischen Parteileitung und des tschechischen Nationalrates an die deutsche Majorität und den Bürgermeister herangetreten wolden mit einer Reihe von Vorschlägen, wie man mindestens in Budweis den nationalen Frieden herbeiführen könnte.

Ich hatte die Gelegenheit als Vertrauensmann des Bürgermeisteramtes zugegen zu sein, von tschechischer Seite waren, wenn ich nicht irre, die Herren Abg. Dr. Baxa und Brdlik anwesend, als wir diese kurze Unterredung hatten.

Meine Herren, es war ein bedeutungsvoller Moment! Ich bin überzeugt, daß es dem Vertreter der tschechischen Partei, Herrn Dr. Zátka mit den Wünschen, die ausgesprochen wurden, vollkommen ernst gewesen ist, wenn auch vieles meiner vollen Überzeugung nach, abgewiesen werden mußte, so sind zu mindestens diese Vorschlage diskutabel und werden eine Grundlage bieten, nachdem ich aus den Leitungen entnehme, daß auch der Herr Ministerpräsident sich dieser Angelegenheit annimmt.

Meine Herren! Wir müssen doch, um Gottes Willen, derartige Sachen dann nicht zurückweisen, wenn sie sich in einem kleinen Kreise vollziehen, wir müssen doch bemüht sein, zu mindesten ein Schulbeispiel zu "schaffen und zeigen, daß auf einem Kampfplatz erster Gute, wie in Budweis, wirklich wie es Budweis seit langen Jahren ist, eine derartige Verständigung zum Nebeneinanderleben beider Nationalitäten möglich ist.

Und nun gestern, meine Herren, las ich in unseren Národní Listy, daß es damit gar nichts ist, denn es könnte ein böses Beispiel werden, kurz und gut, diejenige öffentliche Meinung, die von den Národní Listy beeinflußt wird, ist dagegen, und nachdem dies leider Gottes heute noch der größere Teil der Bevölkerung Böhmens ist, ist dieser Schöne gutgemeinte Versuch begraben und der Kampf wird auf dieser Stelle weiter gehen.

Ich verlasse also die Herren Abgeordneten Kalina und Herold, und mochte mir aus dem Budget zwei mir außerordentlich am Herzen liegende Wünsche dem hohen Landtag zur Kenntnis bringen.

Der eine Wunsch geht aus den Ausbau des landwirtschaftlichen Schulwesens.

Ich vermisse den guten Willen des Landesausschusses in dieser Richtung, unseren berechtigten Wüschen tatsächlich nachzukommen.

Meine Herren! Ich habe von dieser Stelle aus wiederholt derartige Wünsche vorgebracht, ich hatte Gelegenheit, eine Interpellation an den Landesausschuß zu lichten vor einem oder zwei Jahren und habe bisher noch immer nicht das eine erreicht, daß die landwirtschaftliche Winterschule in Gradlitz, im Bezirke Königinhof, soweit gebracht wurde, um im nächsten Wintersemester eröffnet werden zu können.

Außerdem aber, meine Herren, komme ich auf eine außerordentlich wichtige Angelegenheit zurück, welche nämlich unsere armen Bezirke, ich meine nicht bloß die deutschen. Sondern auch die tschechischen Bezirke, in hohem Grade interessieren dürfte, nämlich die größere Unterstützung dieser Bezirke in Bezug auf den Ausbau ihrer Straßen.

Die Lokalbahnen können nicht überall hingeführt werden. Sie haben gehört, in welcher Weise das Budget in Anspruch genommen wird. Das Defizit betrug 6 1/2, Millionen

Kronen, dazu müssen auch unsere ärmsten Bezirke, die zu Tobe froh wären, wenn sie nur mit einem Bezirksstraßenbeitrage beteilt würden, beitragen.

In dieser Richtung obliegt dem Landesausschusse die Verpflichtung, ausgleichende Gerechtigkeit zu üben, und dieser Wunsch sei hier ausgesprochen, sowie der zweite, daß ein entsprechender Beitrag für die Förderung des Wasserleitungswesens in das Budget aufgenommen werde, weil von Jahr zu Jahr, Gott sei Dank, der Wunsch und das Bestreben, unsere kleinen und großen Gemeinden mit einem gutem Trinkwasser zu versehen, auch tatsächlich Seinen Ausdruck darin findet, daß Sie große und kleine Projekte zur Genehmigung bringen und um Subvention derselben ansuchen.

Meine Herren! Außerdem ist bezüglich der Lokalbahnen auch ein ganz besonderer Wunsch geäußert worden, den ich hiemit zum Ausdrucke bringe, nämlich der des Ausbaues der Wottawatalbahn im Böhmerwalde, bezüglich welcher nach langjährigen Zwistigkeiten zwischen zwei verschiedenen Varianten eine Einigkeit erzielt wurde, rücksichtlich deren ich von dieser Stelle aus die bringende Bitte an den Landesausschuß zu richten mir erlaube, daß er endlich die Freundlichkeit habe, dieser Angelegenheit näher zu treten.

Ich bin am Schlüsse der Ausführungen und bedauere nur, daß ich wegen Kürze der Zeit nicht noch eine ganze Reihe wichtiger und dringender Angelegenheiten - wir haben nämlich nicht Gelegenheit hier oft zusammenzutreten - zur Sprache bringen kann. Ich möchte noch auf einen Umstand aufmerksam machen und dann Schließen.

Meine Herren, die Zeiten, wo Sie von der anderen Seite dieses Hauses darauf spekuliert haben, daß eine Uneinigkeit zwischen den Deutschen Ihnen die Arbeit leichter machen konnte, sind längst vorüber. Die Zeit der Seligen Wirtschaftspartei, wie sie seinerzeit unter dem Ministerium Taaffe und Statthalter Baron Kraus propagiert wurde, ist längst begraben. Allerdings muß ich gestehen, ist eine andere Wirtschaftspartei auferstanden, welche sich im engsten und innigsten Zusammenhange mit der gesamten deutschen Partei befindet. Wann und inwieferne der hohe Landtag in Zukunft bieg ändern, Beschlüsse, die den Deutschen irgend eine Gefahr in nationaler oder sprachlicher Beziehung auferlegen, zu fassen im Begriffe ist, mag er immer von diesem Standpunkte ausgehen und mit diesem Standpunkte rechnen, daß die gesamte deutsche Bevölkerung in nationaler und sprachlicher Beziehung vollkommen geeinigt dasteht (Lebhafter Beifall und Händeklatschen. )

Náměstek nejvyššího maršálka zemského Dr. Werunsky: K slovu přichází příští řečník, který jest zanesen pro návrh zemského výboru, to jest pan posl. Dr. Baxa.

Es gelangt nunmehr zum Worte der nächste für die Vorlage eingetragene Redner, Herr Dr. Baxa.

Dávám mu slovo.

Ich erteile ihm das Wort.

Posl. Dr. Baxa: Velectění pánové ! Musíte prominouti, že hned v úvodu svých vývodů musím odpověděti panu dru. Schreinerovi ohledně jeho některých tvrzení, kterými vzpíral se vývodům přítele kolegy posl. Kaliny. Pan poslanec dr. Schreiner chtěl opříti své vývody a své tvrzení o to, že při různých příležitostech sám účinkoval a že sám tedy jest nejlepším svědkem.

Konstatuji jednu věc. Pokud se týče Pláně Věžovaté, není pravdou to, co pan poslanec Dr. Schreiner zde tvrdil ohledně zřízení české školy potud, poněvadž ty velké obtíže, které obec činila stavbě školy, poznáte z toho, že bylo více než 15 stížností během 4 let podáno, že těchto 15 stížností směřovalo hlavně k tomu, aby obec byla konečně donucena věc vyříditi, a jestliže původně bylo v úmyslu, respektive bylo udáno, že jedna se o stavbu vily, činilo se tak proto, poněvadž se předem vědělo, že jakmile by zvěděli tamnější Němci, že jedná se o zřízení školy, by se konsens stavební naprosto nepovolil. Věc ta trvala skoro na 5 let a nejlepším důkazem, jak měli Němci v této věci pravdu jest, že konec konců správní dvůr stížnosti jejich konečně zamítl. Ale proti čemu se musím ohraditi - ačkoli celý způsob pana dra Schreinera vyzývá k tomu přímo, aby nebylo mu odpovídáno - to jsou jeho výroky jako »niederträchtig«, »frech« atd., zejména když o tvrzení posl. Kaliny pravil, že jsou to »niedertrachtige Verdächtigungen« atd. Mohli bychom říci: nemáš pravdu a proto nadáváš, ale zůstává pravdou to, co kollega

Kalina řekl v příčině okresního hejtmana Hiebla.

Okresní hejtman Hiebl to byl, který přišel ke mně a posl. Kalinovi a upozornil nás na to, že jest tam 30 Volaráků, a že každý má ve své botě nůž a že jest tady nebezpečí i pro něho i pro ostatní účastníky české slavnosti.

Velectění pánové, co se týče okresního hejtmana Hiebla, ohledně jeho smělosti ve příčině vyzvání k sundání českého praporu zemských barev, poukazuji, že měl tolik smělosti, že nám vzkázal po 2 komisařích, jestli v zájmu veřejného pokoje a pořádku, jak se v úřední řeči mluví, by nebylo, kdyby se český prapor, tedy prapor zemských barev, sundal. Víte, co jsem odpověděl? Vzkázal jest po obou komisařích: Řekněte panu okresnímu hejtmanovi, jestli se odváží sníti neb dá rozkaz ku snětí praporu zemských barev, že jest jeho úřednická kariéra naprosto hotova, neboť čeští poslanci budou míti vždy tolik vlivu, aby každému takovému úředníku, který by se odvážil sáhnouti na prapor zemských barev, dovedli zameziti další kariéru. Pan okr. hejtman pak od dalšího upustil.

Co se týče tvrzení pana dra. Schreinera "ohledně události v Prachaticích, měli jsme již příležitost o tom mluviti. Jest pravda, že tenkráte celá eskorta četnictva byla povolána do Prachatic, ale jest a zůstává pravdou to, že Prachatický okres jest většinou český a to i podle falešného, tak zvaného úředního sčítání lidu. Z toho uznáte ihned správnost tvrzení pana dra. Schreinera, když pravil, že se jedná o drzé vpády do tak zvaného německého území. Z toho jednoduchého počtu, že v okresu Prachatickém jest skutečně většina Čechů oproti menšině Němců, máme nejlepší důkaz, jak tvrzení jejich ohledně českých vpádů se zakládá na pravdě. Ovšem na německé straně utvořila se zvláštní theorie, co se týče celého způsobu a právního života a spolužití obou kmenů v Čechách tím, že jsme na příklad dnes slyšeli od dra. Schreinera větu, že prý český národ vztahuje ruce po celém království. Němci prý tak nečiní, aby nám sahali po našem českém území, ale my jim saháme na jejich německé území. Člověk je věru v rozpacích chce-li odpovídati na takové věci. Sedím již na 12 roků v tomto sněmu a po celých

těchto 12 let takové skutečně hloupé a nešikovné věci zde slyším a musím vyvraceti. (Souhlas. ) My saháme prý Němcům po celém království. Jako kdyby to království České národu našemu nepatřilo, jako kdybychom my chtěli něco zlého, jest-li žádáme pro sebe rovné právo všude, jakoby bylo vztáhnutí ruky po něčem, co nám nepatří, jestli žádáme - a bohužel že dnes česká veřejnost a česká politika s tím se spokojuje - na vládě a na úřadech, aby plnily prostě ty zákony, které sami Němci před 30. a 40. lety nám dali. Zde jedná se pouze o plnění zákona a nežádáme opravdu nic jiného, než aby bylo plněno to, co v samotném zákoně stojí. Tedy o nějakém vztahování ruky po něčem, co nám nepatří nemůže býti ani řeči.

Jestliže však Němci se domnívají, že mají vytvořené uzavřené území, právě při projednávání volební předlohy na říšské radě, mohli se opětně přesvědčiti, že jest velmi těžko konstruovati nějaké tak zvané uzavřené území.

Oni to byli, kteří učinili požadavek, aby byly vylučovány české obce z německých krajin a na druhé straně německé obce z českých krajin. Zde není fakticky žádného tak zvaného uzavřeného území a konečně i v těch okresích, kde jest opravdu obyvatelstvo až na malé vyjímky německé, tam žádáme pro sebe to, jen to, co nám po zákonu patří a nemyslím jen zákony nynější, nýbrž co nám patří zemským zřízením a zákony, které spočívají v podstatě celého státního našeho zřízení.

Jestliže Němci se odvolávají na to, pak chtějí něco, k čemu český národ nemůže nikdy přivoliti; oni to velmi dobře vědí a odpusťte mi, já bych opravdu mluvil v pravém slova smyslu zbytečně, kdybych měl opakovati to, co stokráte a tisíckráte ústy povolanějšími bylo řečeno, že nějakou takovou theorii, kde by český národ neměl míti tatáž práva jako německý v kterémkoli okresu nebo kraji, český národ nikdy nepřijme a vůbec přijati nemůže.

Němci říkají: My se nepleteme do Vašeho českého území, to oni uznávají, ale podívejte se opravdu na to české území. To jest potud české, že jest vlastně oboujazyčné, a kdo je dělá oboujazyčným ? To jsou vláda a úřady.


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