Úterý 14. listopadu 1905

Da die autonomen Straßenverwaltungsorgane rücksichtlich der nicht ärarischen Straßen, für welche in Bezug auf die Radfelgenbreite dieselben Bestimmungen gelten, im Großen und Ganzen dieselbe Praxis beobachten, erachte ich gegenwärtig die Notwendigkeit nicht für gegeben, den Text des eingangs zitierten Paragraphen abzuändern.

K dotazu, vznesenému na mne pány poslanci Kováøíkem a soudruhy v sezení slavného snìmu dne 5. èervna t. r. ve pøíèinì zøízení èetnické stanice ve Chlistovì (v okresu klatovském) kladu si za èest odpovìdìti, že se již po delší dobu pomýšlelo na zøízení této èetnické stanice, že však k tomu nemohlo dojíti pro nedostatek mužstva èetnického. Ježto pak nyní èetnictvo v království Èeském bylo rozmnoženo, uèinil jsem opatøení ve shodì se zemským èetnickým velitelstvím èíslo 2. v Praze, aby od 1. ledna 1906 zøízena byla ve Chlistovì èetnická stanice s tøemi èetníky.

In der Sitzung des hohen Landtages vom 17. Oktober 1905 haben die Herren Abg. Lipka und Gen. eine Interpellation wegen der durch die Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt in Prag erfolgten Neueinreihung der Papierfabrik des Karl Purkert in Tellnitz an mich gerichtet und in derselben das Begehren gestellt, es mögen neuerliche Erhebungen in der Sache gepflogen und die genannte Versicherungsanstalt zu einem den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung tragenden Vorgehen bei der Einreihung der Betriebe veranlaßt werden.

In Beantwortung dieser Interpellation beehre ich mich mitzuteilen, daß sich die Statthalterei mit der vorstehend bezeichneten Angelegenheit anläßlich eines von Karl Purkert gegen den Klassisifationsbescheid der Anstalt erhobenen Einspruches zu befassen hatte.

Nachdem dieser Einspruch - wie von der Partei selbst bei ihrer Einvernahme am 30. April 1905 zugestanden wurde, - nach Ablauf der vierzehntägigen Einspruchsfrist eingebracht wurde, - mußte derselbe dem Gesetze gemäß, als unstatthaft zurückgewiesen werden.

Die Statthalterei hätte es indeß nicht verabsäumt, eventuell mit einer amtswegigen Abänderung des angefochtenen Bescheides zu Gunsten der Partei vorzugehen, wenn die ihr vorgelegenen Akten Anhaltspunkte für die Annahme geboten hätten, daß der Klassifikationsbescheid der Anstalt auf einer mangelhaften oder Verfehlten Grundlage beruhe. - Allein diese Voraussetzung lag nicht vor.

Die Ministerialverordnung vom 15. Juni 1904, R. -G. -Bl. Nr. 58, betreffend die Einteilung der unfallversicherungspflichtigen Betriebe in Gefahrenklassen und die Feststellung der Prozentsätze der Gefahrenklassen, unterscheidet zwei Gruppen Von Betrieben, welche sich mit der Papiererzeugung befassen, u. zw. "Papierund Pappefabriken", für welche die höhere Gefahrenklasse VI und "Papiermühlen", für welche die Gefahrenklasse IV vorgeschrieben ist. - Aus dem beim Titel "Papiermühlen" gemachten Zusatze: "Handpapierfabriken ohne Papier- oder Pappemaschine nur mit Holländer und Butte arbeitend" - muß gefolgert werden, daß jene Betriebe, in welchen Papiermaschinen in Verwendung stehen, als "Papierfabriken" zu behandeln sind.

Den von der Partei selbst gelieferten Beschreibungen ihres Betriebes ist nun zu entnehmen, daß in derselben mit einer Papiermaschine gearbeitet wird, daß somit das Unternehmen eines jener karakterischen Merkmale ausweist, vermöge welcher es sich als eine in die Gefahrenklasse VI einzureihende "Papierfabrik" qualifiziert. - Die Wahl eines höheren Gefahrenprozentes aber gründet sich auf das Ergebnis der durch das Gewerbeinspektorat gepflogenen Erhebungen, zufolge deren der fragliche Betrieb mancherlei schutztechnische Mängel ausweist.

Ich glaube hiemit dargetan zu haben, daß in der den Gegenstand der Interpellation bildenden Angelegenheit sowohl seitens der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt in Prag, als auch seitens der Statthalterei in vollkommen gesetzmäßiger Weise vorgegangen wurde.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß es der Partei gelegentlich der Zurückweisung des Einspruches empfohlen wurde, behufs Erwirkung einer neuen günstigeren Einreihung ihres Betriebes von der eventuellen Behebung der erwähnten schußtechnischen Mängel die Anzeige zu erstatten, daß aber laut Mitteilung der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt in Prag eine solche Anzeige bisher nicht eingelangt ist.

K dotazu, který na mne vznesli páni poslanci Dr. Baxa a soudruzi dne 20. øíjna t. r. v pøíèinì zákazu postavení høbitovních pomníkù s èeskými nápisy v Hrobech, pokládám si za èest sdìliti, že okresní hejtmanství v Duchcovì provedení usnesení obecního výboru v Hrobech, dle kterého k nápisùm v jiném jazyku než nìmeckém má býti pøipojen též nápis nìmecký, zapovìdìlo a že stížnost, kterou do toho podala obec Hroby, vynesením místodržitelství ze dne 13. listopadu tohoto roku byla zamítnuta.

Nejv. maršálek zemský: Pøejdeme k dennímu poøádku.

Wir übergehen zur Tagesordnung.

Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Lesung des Berichtes der Landeskulturkommission über den Antrag der Abgeordneten Vinzenz Hofmann, Dr. Schreiner, Wenzel Größl und Genossen, betreffend die Förderung der Pferdezucht.

Berichterstatter ist der Herr Abg. Pilz.

Ich erteile dem Herrn Berichterstatter das Wort.

První pøedmìt denního poøádku jest druhé ètení zprávy komise pro záležitosti zemìdìlství o návrhu poslancù Vincence Hofmanna, Dra Schreinera, Václava Grössla a soudruhù ve pøíèinì povznesení chovù koní.

Zpravodajem jest p. posl. Pilz, dávám jemu slovo.

Berichterstatter Abg. Pilz: Slavný snìme! Hoher Landtag! Daß unsere Pferdezucht dringend einer ausgiebigen Unterstützung von Seite der k. k. Regierung und einer Subventionierung von Seite des Landes bedarf, ist wahr und es ist zu wünschen, daß diese Unterstützung eine reichliche und baldige werde.

Že náš chov koní potøebuje vydatné podpory c. k. vlády a zemì, jest správné a jest i žádoucno, aby tato podpora byla dostateèná a brzká.

Die Förderung der Pferdezucht im Lande wird eine namhafte Steigerung erfahren, wenn von Seite der k. k. Regierung jährlich ein Betrag in der beiläufigen Höhe von 15. 000 Kronen bewilligt werde, welcher zum Ankaufe von einjährigen zuchttauglichen Stutfohlen des kaltblütigen Schlages bewilligt werde.

Chov koní v zemi znaènì vzroste, jestliže c. k. vláda každoroènì obnos pøibližnì 15. 000 K k nákupu jednoroèních, k plemenitbì zpùsobilých høebic rázu chladnokrevného povolí.

Diese Stutföhlen wären an vertrauungswürdige Züchter um den halben oder noch einen geringeren Preis (Erstehungs-) abzugeben wenn sich selbe mittelst Revers Verpflichten, diese Fohlen durch 7 Jahre zur Zucht zu verwenden und nur durch Staatshengste belegen zu lassen.

Tyto høebice odevzdány buïte dùvìryhodným chovatelùm za polovinu nákupní ceny anebo za nákupní cenu, pakliže se tito reversem zaváží, že tìchto høebic po sedm let k chovu užijí a jen k státním høebcùm pøipustí.

Die betretenden Züchter müßten jährlich diese Stuten einem Delegierten des Landeskulturrates bei Gelegenheit der Pferdeprämiirungen oder Hengstenlizenzierungen - behufs Konstatierung der Haltung und Pflege, wie Revision der Belegscheine - vorführen. Nach Ablauf von 8 Jahren übergehen dann diese Pferde ins unbeschränkte Eigentum des Züchters.

Dotyèní chovatelé budou dále povinni tyto høebice každoroènì delegátu zemìdìlské rady pøi odmìòování koní neb pøi licentování høebcù pøedvésti, aby mohlo býti zjištìno, jak jsou drženy a pìstìny, jakož i aby pøipouštìcí lístky byly revidovány. Po uplynutí 8 let pøecházejí tyto konì do neobmezeného vlastnictví chovatele.

Die aus diesen Stuten gezogenen zuchttauglichen Fohlen dürfen nicht an das Ausland abgegeben und können nur entweder an das k. k. Ärar oder einheimischen Züchter verkauft werden und zwar nur deshalb, damit selbe der heimischen Zucht nicht entzogen werden.

Od tìchto høebic pocházející, k chovu zpùsobilá høíbata nesmí býti do ciziny prodána, nýbrž mohou toliko c. k. eráru anebo domácím chovatelùm býti zcizena, a to jen proto, aby chov koní v král. Èeském nebyl poškozován.

Komise pro záležitosti zemìdìlské dovoluje si uèiniti návrh:

Slavný snìme, raèiž se usnésti:

Zemskému výboru se ukládá, by vstoupil v jednání s c. k. vládou v tom smìru.

Aby k povznesení chovu chladnokrevných koní v království Èeském vøadila do rozpoètu øíšského pro r. 1906 na zakupování chladnokrevných roèních høebièek jistý vydatnìjší obnos penìžitý - kteréž høebièky by byly mezi chovatele koní v prvé øadì v oblasti chladnokrevných koní, v druhé øadì i v okresích, kde se toho chovatelé koní domáhají, za jistých výhod pro chovatele pøenechávány.

Die Kommission für Landeskulturangelegenheiten beehrt sich den Antrag zu stellen:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Der Landesausschuß wird beauftragt, mit der k. k. Regierung in Behandlung zu treten, daß behufs Hebung der Zucht von kaltblütigen Pferden im Königreiche Böhmen in den Reichsvoranschlag pro 1906 zum Ankaufe kaltblütiger, einjähriger Stutsohlen, welche in erster Reihe an Pferdezüchter im Gebiete des kaltblütigen Schlages und in zweiter Reihe auch in Bezirken, wo von Pferdezüchtern darum angesucht wird, unter gewissen Vorteilen für die Züchter, abzugeben wären - ein größerer Geldbetrag eingestellt werde.

Ich bitte das hohe Haus, dem Antrage der Landeskulturkommission zuzustimmen.

Prosím slavný snìm, by tento návrh zemìdìlské komise ráèil pøijati.

Oberstlandmarschall: Es haben sich zu diesem Gegenstande zum Worte gemeldet:

contra die Herren Abg. Dr. Schreiner, Größl, pro der Herr Abg. Kubr.

Pøihlásili se k tomuto pøedmìtu ke slovu proti návrhu komise:

páni poslanci Dr. Schreiner, Grössl, a pro   pan poslanec Kubr.

Ich erteile das Wort dem ersten KontraRedner, dem Herrn Abg. Dr. Schreiner.

Abg. Dr. Schreiner: Hoher Landtag! Auf die Gefahr hin, daß ich für meine Ausführungen in diesem hohen Landtag, wo im Laufe der letzten Zeit doch nur meist hoch politische Angelegenheiten verhandelt worden sind, das nötige Interesse nicht finden werde, fühle ich mich doch verpflichtet, zu dieser Angelegenheit das Wort zu ergreifen, weil ich überzeugt bin, daß sie zahlreiche Kreise unserer Landwirte in hohem Grade interessieren wird und weil ich pflichtgemäß darauf hinweisen muß, daß die Pferdezucht in unserem engeren Baterlande lange nicht in solcher Weise betrieben und gepflegt wird, wie sie es verdienen Würde.

Dementsprechend möchte ich feststellen, daß unser Antrag, der seinerzeit vom Herrn Abg. Binzenz Hofmann, von mir und von einigen Kollegen gestellt wurde, einen wahren Leidensweg durchgemacht hat, indem er erst jetzt, nachdem er am 24. Iuli 1902, also vor 21/2 Jahren gestellt wurde, dem hohen Landtage zur Beschlußfassung vorgelegt wird.

Aber auch die Art und Weise, in welcher die Landeskulturkommission diesen Antrag behandelt hat, ist noch meiner vollen Ueberzeugung nicht ausreichend. Ich bin der Meinung, daß es notwendig gewesen wäre, bei dieser Angelegenheit die ganze große Frage der Förderung der heimischen Pferdezucht aufzurollen, und daß es notwendig gewesen wäre, auch festzustellen, welchen Anteil der Landtag, beziehungsweise das Land an der Förderung der Pferdezucht zu nehmen hat.

Bekanntlich gehören doch Landeskulturangelegenheiten in den Rahmen der Betätigung des Landtages, und demgemäß hätte auch der Landtag, beziehungsweise das Land schon länger seiner Verpflichtung nachkommen und der Pferdezucht eine größere Fürsorge zu wenden sollen.

Anstatt dessen sehen wir, daß die ganze Angelegenheit dem k. k Ackerbauministerium überlassen wurde und daß dort lediglich Soldaten ihres Amtes walten, die vom Standpunkte des Heeres und der Erwerbung guter Remontenpferde diese ganze Angelegenheit in einer einseitigen Weise behandeln.

Meine hochgeehrten Herren! Diese Angelegenheit betrifft, sage ich, einen großen Kreis unserer heimischen Landwirte, und ich spreche da nicht nur namens der Landwirte Südböhmens und Südwestböhmens, wo die Pferdezucht bereits einen hohen Grad erreicht hat, sondern auch namens derjenigen Kreise, welche sich teilweise schon Der Pferdezucht zuzuwenden beginnen - es ist dies erfreulicherweise im Egerlande geschehen - und auch im Namen zahlreicher Kreise, die sich der Pferdezucht auch zuwenden könnten, wenn man sich bemühen würde, ihnen über die wichtigsten schwierigen Anfänge eines neuen landwirtschaftlichen Betriebes hinwegzuhelfen. Die Pferdezucht kann von uns nicht betrieben werden, da wir keine Bewegungsfreiheit für die Fohlen haben, sondern große Flächen einzig und allein für wirtschaftlich tüchtige Pferde herangezogen werden müssen, Voraussetzungen, die in Böhmen nicht vorhanden sind. Allein, dies ist unstichhältig.

Gestatten Sie mir, meine Herren, auf Belgien hinzuweisen.

Es gibt kein Land in Europa, welches in Bezug aus die Parzellierung des Besitzers, in Bezug auf den tüchtigen und ordentlichen landwirtschaftlichen Betrieb einzelner Parzellen in erster Reihe so dastehen würde wie Belgien und doch wissen Sie, in welch hervorragender Weise belgische Pferde als Gebrauchspferde der Landwirte, namentlich aber für schwere Lasten allgemein geschätzt sind. Sie wissen sehr gut, daß das belgische Pferd sich als besonderer Typus des Pferdes herausgebildet hat und wir werden die Förderung unserer Kaltblutzucht dann erreichen können, wenn wir unsere Noriker hie und da mit Belgiern kreuzen. Dieser Einwand zählt nicht und ich möchte darauf hinweisen, baß wir namentlich im südlichen Böhmen eine ganze Reihe tausender von Hektars verhältnismäßig gering ober gar nicht erträglichen Bodens zur Verfügung haben, auf dem, vielleicht nicht so wie aus den Steppen des ungarischen Tieflandes, viele Tausende leichtfüßige Pferde erzogen werden können, auf dem aber doch jene Bewegungsfreiheit für die Heranziehung der pferde geschaffen werden kann, deren sie, wenn sie den Aufgaben vollkommen entsprechen sollen, auch vollständig bedürfen.

Ich mochte also darauf hinweisen und werde auch am Schlüsse meiner Ansführungen einen diesfälligen Antrag als Zusatzantrag stellen, daß entschieden notwendig ist, daß endlich der Landesausschuß und das Land, das ja sonst in allen derartigen Fragen, wo es sich um die Kompetenz des Landtages handelt, so ungeheuer ängstlich darüber wacht, daß das Reich nicht von dieser Kompetenz etwas wegnimmt, doch in diesem Falle endlich sich seiner Pflicht bewußt werde und in dieser so hochwichtigen Landeskulturangelegenheit, die in die Kompetenz des Landtages fällt, seine Pflicht tue.

Gestatten Sie mir vor allem- darauf hinzuweisen, daß man uns in Bezug auf die Durchführung der Pferdezucht und in Bezug auf die Beibringung der notwendigen Vatertiere noch ungeheuer wenig entgegenkommt. Uns stehen in Böhmen 505 Hengste zur Beifügung, wovon nur ein kleiner Teil dem kaltblütigen Schlage angehören, während in Baiern, das ich bei derartigem Vergleiche immer Sehr gerne heranziehe, weil die Größe und Bevölkerungsdichtigkeit beiläufig dieselbe ist, 834, also nichtsweniger als 329 Hengste mehr zur Beifügung Stehen. Meine Herren, ein anderes Mittel, das Interesse für die Pferdezucht soviel als möglich zu fördern, ist die alljährliche Preisverteilung für Stuten und Fohlen. Ich gebe gern zu, daß im Laufe der letzten Jahre in dieser Richtung ein Umschwung zum Besseren stattgefunden hat Ich gebe zu, daß man sich seitens der Militärverwaltung im Einklang mit dem Landeskulturrate und dem Pferdezuchtkomitee bewegt und bemüht ist, allen Bedürfnissen der Landwirte nachzukommen, aber das Geld, daß in dieser Richtung zur Verfügung gestellt wird, langt noch immer nicht und wenn auch das Ackerbauministerium diese Beiträge alle Jahre gibt, daß ein gleicher Teil für diese Zwecke zur Verfügung gestellt wird.

Wan ist außerordentlich bemüht, im Landtage des Königreiches Böhmen, wenn es sich um Zuweißungen wirtschaftlicher Natur handelt, immer wieder darauf hinzuweisen; ich gebe gerne diesen Betrag, wenn sich der Staat mit dem gleichen Betrage auch einstellt. In diesem Falle ist die Sache gerade umgekehrt. Der Staat gibt alljährlich Taufende und das Land hat so viel gekargt mit den Beiträgen, daß die Beiträge, wie wir wissen, heute noch gleich Null sind, daß seitens des Landes für die Pferdezuchtzwecke so viel wie gar nichts geschehen ist.

Nun habe ich gesagt, die Pferdeprä-miierungen sind ein wichtiges Mittel, um die Pferdezucht anzuregen und Gelegenheit zu geben, bei der Vorführung der Pferde zu sehen, wie weit rationelle Pferdezucht es bringen kann.

Und da gestatten Sie mir, meine Herren darauf hinzuweisen, daß bei uns Verhältnismäßig sehr wenige Stationen sind, in welchen diese Prämierungen stattfinden, während in Baiern nichtsweniger als 35 derartige Orte über das ganze Land zerstreut sind und naturgemäß den nahe gelegenen Pferdezüchtern möglich machen, sich an der Preisverteilung und Vorführung der Pferde zu beteiligen.

Im Ganzen werden in Baiern 57. 560 Mark zur Verfügung gestellt den Pferdezüchtern, während bei uns kaum der vierte Teil den Landwirten zur Verfügung steht. (Rufe: Hört, hört!)

Um zurückzukommen auf die Aufstellung des Hengstenmaterials muß ich feststellen, daß man seitens der maßgebenden Militärverwaltung, sowie auch das Ackerbauministerium entscheidet, den zahlreichen Wünschen unserer heimischen Landwirte in Bezug aus Beistellung kaltblütiger Hengste nicht gerecht wird, wiewohl eine richtige und wohlverstandene Förderung der Pferdezucht dies erfordern würde.

Ich werde im Laufe meiner kurzen Ausführungen mit einigen Worten darauf zurückkommen, wie geringwertig seitens der Militärverwaltung unsere Pferdezucht gehalten wird, nachdem bekanntlich aus Böhmen im Laufe eines ganzen Jahres nicht ein einziges Pferd als Remonte angekauft wurde.

Meine Herren! Die k. k. Militärverwaltung in Verbindung mit dem Ackerbauministerium befindet sich da in einem fehlerhaften Kreis. Auf der einen Seite sagen sie: wir können Euch nicht so viel kaltblütige Hengste zur Verfügung stellen, weil wir nicht wünschen, daß überall in Böhmen kaltblütige Hengste vorherrschen, weil dadurch einerseits auch für das Militär leichtfüßige Pferde zur Verfügung stehen, während auf der anderen Seite wie vor einigen Jahren die Militärverwaltung aufgefordert wird, die Remontirung auch in Böhmen zu besorgen. Auf der anderen Seite sagen sie wieder: Ja in Böhmen gibt es ein derartiges taugliches Material nicht, wir können von euch ja nichts nehmen.

Entweder ist das eine richtig, dann muß man den Landwirten um günstige Preise für die Militärverwaltung Pferde anschaffen oder aber das andere ist richtig, dann muß man das ganze Gebiet den Landwirten lassen, um diejenigen Pferde zu güchten, welche sich als Gebrauchspferde und für den Export eignen und das sind unsere kaltblütigen Pferde.

Gestatten Sie mir, meine Herren, noch auf etwas hinzuweisen, und Seine Durchlaucht der Herr Präsident des Landeskulturrates Prinz Lobkowitz wird es bezeugen, daß es seinen Bemühungen gelungen ist, daß vor 3 Jahren die Militärverwaltung 2 Kommissionen nach dem östlichen Böhmen, wo bekanntlich nicht kaltblütige Pferde vorherrschen, sondern vielmehr warmblütige gezüchtet werden, entsandte, und das Ergebnis, das mit großen Kosten verbunden war, war, daß ein oder zwei Pferde remontiert wurden und einige Pferde, die damals zurückgestellt worden sind, sollen einem nicht ganz beglaubigten Gerüchte zu Folge, - aber wer die Verhältnisse einiger maßen kennt, wird es nicht als ganz unglaublich finden - sollen aus Umwegen durch Ungarn durch Pferbehändler wieder in die Hände der Militärverwaltung gekommen sein.

Das sind Verhältnisse, die bei diesem Anlasse auch in diesem Landtage besprochen werden müssen.

Wir müssen Protest dagegen erheben, daß man uns für minderwertig gegenüber Ungarn erklärt, wir müssen uns namentlich seitens des Landes und des Staates, des Ackerbauministeriums jene Hilfe und Unterstützung erbitten, welche es uns ermöglicht in Konkurrenz zu treten mit Ungarn. Wir haben, wie ich bereits hervorgehoben, keine Steppen zur Verfügung, aber eine ganze Reihe öden Geländes, die sehr gut als Weideplätze und Fohlenweiden hergerichtet werden könnten.

Meine Herren! Sagen Sie mir, wie sie es in anderen Ländern machen. So z. B. habe ich einen Ausweis für Bayern. Dort wurden dem Remontierungs-Ankaufs-Komité 596 Remonten vorgeführt, u. zw. drei- und vierjährige, und die Remontierungs-AnkaufsKommission hat, um den Landwirten und Züchtern zu erleichtern, nicht 3 oder 4 Orte ausgesucht und den entfernteren unmöglich gemacht sich zu beteiligen, sondern man hat 80 Orte ausgesucht, um den Ankauf von Remonten auch tatsächlich zu ermöglichen und von diesen 596 wurden 334 Pferde auch tatsächlich für die kgl. bayerische Militärverwaltung angekauft. In Bayern gibt es ebensowenig Steppen und große Weideplätze, wie bei uns in Böhmen, aber man ist in Bayern der Sache näher getreten und hat uns damit einen Fingerzeig gegeben, wie wir die Sache zu behandeln haben.

Man hat mit Unterstützung des Staates größere und kleinere Fohleweiden errichtet und erklärt, daß die bort aufgeteilten Pferde in erster Reihe bei der Remontierung berücksichtigt werden sollen. Etwas anderes will ich noch erwähnen, das ist der Preis.

Die 334 Remonten, welche angekauft wurden vom bayerischen Staate, haben für den betreffenden Verkauf einen  Erlös von 309. 250 Mark gebracht, somit   per Pferd 920 Mark, rund 1104 Kronen.

In einem solchen Falle wird Sich die Sache wesentlich günstiger gestalten und ich möchte darauf hinweisen, daß ich die Ehre hatte als Mitglied dem Wehrausschuß Subkomité anzugehören, welches in den letzten Tagen des Reichstages getagt hat zu dem Zwecke, um die für uns Landwirte und Industrielle hochwichtige Frage der Heereslieferung in eingehender Weise zu besprechen.

Da hatten wir Gelegenheit das Für und Wider hervorgehoben zu Sehen und sind allerdings seitens Des Vertreters des k. k. Kriegsministeriums vollständig abgewiesen worden mit unseren Forderungen, so daß nach wie vor nahezu der ganze Bestand an Militärpferden aus Ungarn gedeckt wird und nur zu einem verhältnismäßig geringen Teile aus Galizien kommt, mährend aus die östlichen Promisen des Reiches nicht ein einziges Pferd kommt Wir sind daher nicht in der Sage, von den vielen hundert Millionen Gulden, welche für Kriegszwecke von den östlichen Provinzen aufgebracht werden und von welchen jedenfalls der größere Teil auf Ungarn entfällt, auch nur einen bescheidenen Teil durch Verkauf von Militärpferden in Form Von Gelb wieder hereinzubekommen. Kollege Peschka sagt, da gilt die Quote nicht und ich hatte auch im Reichsrate die Angelegenheit verhanbelt, daß wo halbwegs möglich die Lieferungsvoraussetzungen vorhanden sind, nicht nur in Bezug auf die Zahlung von Beiträgen die Ouote, sondern auch in der Erwerbung der Erfordernisse für das Heer die Quote vollkommen eingehalten werde und - verzeihen Sie die kleine Abschweifung auch bezüglich der Lieferung des Hafers für das Heer, welcher größtenteils aus Ungarn kommt, auch die Provenienz desselben festgestellt werden soll, weil wir es uns absolut nicht bieten lassen, daß aus dem Umwege über Ungarn die Quote auf diese Weise verletzt werde.

Wenn ich sagen will, inwiefern mir der Bericht nicht gefällt, so ist der Grund, daß ich der Meinung bin, der Landesausschuß müsse endlich mit einem wohlorganisiertem Programme hervortreten, in welcher Weise derselbe die Aktion zur Förderung der Pferdezucht einzuleiten beabsichtigt. Das muß endlich einmal geschehen.

Ich bin überzeugt, daß mit dem Augenblicke, wo diese Angelegenheit programmatisch von weiteren Gesichtspunkten aus bearbeitet wird, daß dann auch die Detailarbeiten seitens der Landeskulturorgane nicht fehlen werden, die bisher nur aus dem Grunde nicht eingeschaltet wurden, und aus dem weiteren Grunde, weil wir wußten, daß für andere Zwecke, als die Beischaffung von Zuchthengsten Beiträge weder vom Staate, noch vom Lande zu erzielen sind.

Der Antrag, den der Herr Berichterstatter gestellt hat, ist ein bescheidener Anfang zur Besserung der bestehenden ungünstigen Verhältnisse.

Es liegt nicht in der Absicht, das ganze Programm auszuführen, es wird dazu Gelegenheit geboten werden, wenn der Landesauschuß diese Angelegenheit vorbringt, oder bis der Landeskulturrat sich damit zu befassen haben wird, diese Angelegenheit bis in's Detail auszuarbeiten.

Hervorheben möchte ich nur die Grundsätze, welche im neuen Arbeitsprogramme ihre Aufnahme finden müssen.

Es ist erstens wichtig, daß man in Bezug auf die Rasse des Pferdes unseren Landwirten nicht den geringsten Zwang auferlegen soll. Man züchtet bekanntlich bei den vielen Gefahren, welche damit verbunden sind, nicht zum Vergnügen, sondern lediglich zu dem Zwecke, um einen ordentlichen Ertrag aus der Wirtschaft herauszubekommen; und da muß man es denn schon dem Ackerbauministerium und den maßgebenden Faktoren klar sagen, daß in erster Reihe die Landwirte selbst wissen müssen, was sie im Interesse der eigenen Tasche zu tun verpflichtet sind.

Es ist bekannt, daß die kaltblütigen Pferde, sofern sie nicht im eigenen Sande Absatz finden, im Auslange, besonders im benachbarten Bayern sehr gesucht werden, und nur diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß im westlichen Böhmen die Pferdezucht auf ihre bedeutende Höhe gebracht wurde. Das ist das Eine.

Das andere ist, daß man Organe schasst, welche sich ex professo mit der Pferdezucht befassen.

Das Wort ex professo ist vielsach verfehmt gewesen. Ich muß es zwar bedauern, aber muß daraus doch zurückkommen, daß irgend eine Persönlichkeit da sein muß, die mit den pferdezüchterischen Verhältnissen vollkommen vertraut ist und muß leider aussprechen, daß unsere Gauleiter, welche vom Ackerbauministerium uns zur Verfügung gestellt werden, absolut keinen Ersatz bieten können, weil sie den höheren züchterischen Ausgaben, welche damit verbunden sind, nicht gewachsen sind.

Das dritte Moment ist, daß unter allen Umständen größere Beiträge aufzuwenden sind zum Zwecke der Anschaffung von Zuchtsohlen. Denn mit der Verwendung kaltblütiger Hengste für hiezu nicht geeignete Stuten, würde keine ausreichende Besserung erzielt werden. Es muß daher auch zum Import von Stutfohlen geschritten werden.

Meine Herren, wenn in Deutschland, hauptsächlich in Westphahlen und dem Rheinland die Pferdezucht eine so hervorragende Rolle spielt, wenn dort sich ein eigener rheinländischer Pferdeschlag herausgebildet hat, so ist das darauf zurückzuführen, daß von Seiten des Staates und des Provinziallandtages große Summen für den Ankauf von Stutfohlen votiert wurden, welche Stutfohlen dann, nachdem sie von einer eigenen Ankaufskomission angekaust wurden, an die Meistbieter im Lande verteilt werden.

Ich habe ganz zufällig in dem Organe der westphälischen Landwirtschaftskammer von den Erfolgen des heutigen Pferdeimportes gelesen. Es wurden nach diesem Ausweis 64 Stuten der Tormänner, Ardenner und Boulonaiser Rasse angekauft für den Betrag von 65. 880 Mark. Diese wurden lizitando Verkauft und dazu hat das Land und der Staat einen Betrag von 60000 Mark votiert.

Wenn ich nun noch behaupte, daß diese Sache von größter Bedeutung ist für unsere heimische Gesamtwirtschaft, so möchte ich als Beleg hiefür darauf hinweisen, daß gerade die Pferdezucht, wenn sie nicht in ganz besonders großen Massen, seitens der großen Latifundienbesitzer durch Gestüte betrieben wird, daß gerade die Pferdezucht am pafsensten ist für den kleinen Mann, für den Kleinbauer, welcher in der Lage ist, sie selbst zu betreiben, weil es nicht möglich ist bei der schwierigen Zucht auf fremde Hilfe und Arbeitskräfte sich zu verlassen.

Ich habe nur die Absicht gehabt, auf die große Wichtigkeit der Angelegenheit hinzuweisen und meiner Befriebigung barüber Ausdruck zu geben, daß sie endlich einmal vor das Forum des Landtages gekommen ist.

Ich möchte noch meine Wünsche in eine Resolution und einen Zusatzantrag kleiden, welcher nachstehends lautet

"Der Landesausschuß wird weiter beauftragt, im Einvernehmen mit dem Landeskulturrate Erhebungen in Bezug auf die Einleitung einer Aktion zur Hebung der Pferdezucht zu pflegen, ein diesbezügliches Programm auszuarbeiten und in der nächsten Periode dem hohen Landtage Bericht zu erstatten und Anträge zu stellen. " (Lebhafter Beifall. )

Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Dr. Schreiner stellt folgenden Zusatzantrag:

"Der Landesausschuß wird weiter beauftragt, im Einvernehmen mit dem Landeskulturrate Erhebungen in Bezug auf die Einleitung einer Aktion zur Hebung der Pferdezucht zu pflegen, ein diesbezügliches Programm auszuarbeiten und in der nächsten Periode dem hohen Landtage Bericht zu erstatten und Anträge zu stellen. "

Ich ersuche die Herren, welche diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist hinreichend unterstützt.

Pøichází nyní ke slovu pan poslanec Kubr; dávám jemu slovo.

Poslanec Kubr: Slavný snìme! Jestliže dnes jsem se uchopil slova pøi této otázce, tož uèinil jsem tak jako zástupce stavu zemìdìlského, se kterým je chov koní naprosto vlastní a k jehož potøebám jest nejvíce tento chov povzbuzován.

Vážení pánové! Interesantní jest, když se pozoruje chov koní v království našem a chov koní jinde. U nás chovu koní vìnuje se péèe jen v krajinách tìch, které proslulé jsou svým vývozem, a sice v krajinách na èeském jihu nejvìtší pozornost chovu koní se vìnuje.

Všechny ostatní krajiny vùbec chov koní považují za nìco øádu podøízenìjšího a nevìnují mu té pozornosti, jíž by zasluhoval.


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