Pondělí 28. července 1902

Ich habe im vorigen Jahre mehr als 40 Beschwerden der Finanzlandesdirektion aus der Stadt Duppau aus meinem Wahlbezirke überreicht.

Köstlich ist die Fragestellung, welche das Steuerinspektorat Kaaden an einzelne Gewerbetreibende gerichtet hat.

Die Fragen lauten u. a. 1. "Wie viel Stiesel ein Schuhmacher gemacht hat. 2. Wieviel Anzüge der Schneider verfertigt hat. 3. Wieviel Kleider der Damenschneider verfertigt hat.

Ferner: Ein Fuhrwerker sollte seine Bruttoeinnahmen angeben, ein Schweinhändler die Anzahl der verkauften Schweine, Gastwirte sollten das Kartengeld aus erlaubten Spielen angeben usw. "

Dieses Vorgehen der Steuerbehörde steht im vollen Widerspruch mit der Anleitung zur Verfassung der Erwerbsteuererklärungen.

Hier heißt es wortgetreu:

Es gibt Fälle, wo diese Bezeichnung nicht genügt, eine klare Vorstellung über den Gewerbebetrieb hervorzurufen, zum Beispiel Gemischtwarenhandel, Instrumentenmacher, Kommissionshandel. In diesen Fällen ist anzugeben, welchen Zweig dieser Beschäftigung der Steuerpflichtige tatsächlich betreibt, zum Beispiel beim Gemischtwarenhandel, ob er hauptsächlich Lebensmittel und Kolonialwaren, oder Möbel, oder Bekleidungsgegenstände, oder Kücheneinrichtungen u. s. w. fuhrt, beim Instrumentenmacher, ob er physikalische, optische, chirurgische, pharmaceutische Instrumente oder mehrere dieser Gattungen, ob er Präzisionsinstrumente oder Instrumente für den gewöhnlichen Handelsgebrauch produziert. Es kommt dabei nicht daraus an, in kleinlicher Weise jede einzelne Warengattung aufzuzählen, sondern ein Gesamtbild des Geschäftsbetriebes zu geben.

In demselben Sinne wird insbesondere bei den Fabriken der Textilindustrie die Art des verarbeiteten Rohstoffes (Seide, Schafwolle, Baumwolle, Flachs, Hanf u. s. w. ), beziehungsweise der Hauptcharakter der erzeugten oder veredelten Produkte (Seide-, Schafwoll-, Baumwoll-, Leinenwaren), und wo dies notwendig erscheint, auch deren besondere Eigenart (ob glatte, gemusterte Ware, Modestoffe, Tüchel, Orientware, Levantinerware, Loden, Kotzen u. s. w. ) anzugeben sein.

Auf alle Produktionsgewerbe bezieht sich die Unterscheidung, ob nur Reparaturen besorgt, oder neue Ware hergestellt werden. Bei Hanbelsgewerben wird es sich in erster Linie darum handeln, ob Großhandel, mittlerer Betrieb (Zwischenhandel) oder Detailhandel vorliegt.

Sie sehen also, meine Herren, daß selbst die dem Steuerinspektorate in Kaaden vorgesetzte Behörde die einzelne Fragestellung nicht verlangt

Wenn nun die einzelnen Steuerzahler gegenüber der Steuererhebung unwillig werden, dann ist es nicht zu wundern, umso mehr, wenn sie sehen, in welcher Weise die Steuerträger schikaniert und ungerecht besteuert werden.

Ich könnte noch eine Unzahl Beschwerden aus den Landwirtenkreisen meines Wahlbezirkes vorbringen aus welchen ebenfalls zu ersehen ist, wie man die viel gepriesene Gerechtigkeit gegen den ohnehin mit der Grundsteuer und Realsteuer bedrückten Landwirt übt, wo man ferner nachweisen kann, daß diese Landwirte im Vorjahre ein Mißjahr durch Hagelschlag und Wolkenbruch gehabt haben, doch ich will Sie nicht länger mit den einzelnen Mitteilungen aushalten und will nun auf das Einzelne, was ich noch zu besprechen habe, übergehen und zwar auf die Bemerkung des Herrn Abg. Dr. Herrmann, als er seinerzeit sagte:

"Einer unserer sehr geschätzten Kollegen, der Herr Pros. Dr. Freiherr von Wieser hat gelegentlich eines Vortrages gesagt: Das Kapital ist die flüssige Aggregationssorm des Vermögens, es ist also der Welle gleich schwer zu fassen. "

Ich glaube, meine Herren, daß es nicht schwer ist das Kapital zu fassen, wenn man nur den ernstlichen Willen zeigen würde. (Ruf: Ganz richtig!)

Bis heute aber, meine Herren, haben wir in Österreich die Erfahrung gemacht, daß man immer nur den kleinen Mann zu bedrücken weiß, daß man aber das Großkapital in der Regel mit den Steuern geradezu leer ausgehen läßt. Wir, verehrte Herren, glaubten mit der Einführung der Personaleinkommensteuer, daß der Kleingewerbetreibende entlastet und daß dadurch das Großkapital zur Steuerleistung viel schärfer herangezogen werde.

Wir sehen aber gerade das Gegenteil, wir sehen, daß man bei dem kleinen Gewerbetreibenden, beim kleinen Bauer alles Mögliche von ihm zur Besteuerung verlangt, sehen aber andererseits, baß man gegenüber dem Großkapital eine Rücksicht walten läßt, welche das Großkapital nie und nimmer verdient Man fragt und Spricht, wo sich denn eigentlich die einzelnen Vermögen befinden.

Verehrte Herren, ich glaube, daß es nicht notwendig ist, erst dorthin zu weisen, wo sich das Großkapital befindet. Die Regierung selbst hat in ihren einzelnen Vorlagen einzelner Geschäftsauszüge der einzelnen Banken und sie könnte sich schon längst überzeugen, in welcher Weise das Großkapital steuerkräftig wäre. Um einen Beweis zu erbringen, in welcher Weise das Großkapital bei uns vorherrschend ist, erwähne ich, daß das Bankhaus Rothschild in Wien allein alle Großgrundbesitze in Böhmen aufkaufen könnte. Sämtliche landtäfliche Güter in Böhmen betragen 1, 699. 241 Hektar und sind dieselben auf 984, 167. 000 Gulden abgeschätzt.

Wir sehen, meine Herren, daß dadurch dieser einzige Jode im Stande ist, das Besitztum zu kausen, welches 39 Fürsten, 107 Grasen und 66 Freiherren besitzen. Ich verweise weiter auf die einzelnen Bankanstalten. Vor einigen Jahren hatte die österreichischeungarische Bank ein Reinerträgnis von 11, 405. 662 Gulden, die Aktionäre erhielten 7, 081. 219 Gulden und die Beamten 2, 820. 602 Gulden. Die Direktoren erhielten eine Entlohnung von 40. 000 Gulden Gehalt.

Der Wiener Bankverein zahlte im J. 1895 den Beamten 338. 333 Gulden Gehalt, die Aktionäre erhielten 2 Millionen Gulden ausgezahlt.

Die österreichische Kreditanstalt für Handel und Gewerbe zahlte den Beamten 1, 149. 972 Gulden aus, an Tantiemen 647. 939 Gulden und an Dividenden 4, 750. 000 Gulden.

Ähnlich, meine Herren, ist es auch bei Sämtlichen 17 Bankinstituten und erhellt schon daraus, in welcher Weise diese Bankinstitute steuerkräftig wären, wenn ich bemerke, daß dieselben mit einem Reingewinne von 30 Millionen Gulden arbeiteten.

Dort, meine Herren, sollte die Steuerbehörde die Steuer höher ansetzen, nicht aber, wie bereits erwähnt, den Kleingewerbetreibenden, den Kleinbauer und Arbeiter schinden.

Für wen. meine Herren, plagen sich die einzelnen Steuerträger? Für wen opfern sich die Bewohner dieses Staates? Einzig und allein für den Staat. Der Dank aber dafür wird ihnen insofern zuteil, indem sie von ihm von Jahr zu Jahr mit höheren Steuern bedrückt werden.

Das Los dieser treuen Staatsbürger ist, daß sie, wie heute schon erwähnt, wenn sie alt und gebrechlich in einzelnen Fällen den Gemeinden zur Last fallen, von Haus zu Haus betteln gehen, und erhalten ferner auf ihre alten Tage eine Drehorgel was die Auszeichnung für treue Pflichterfüllung ist.

Die Pflege des heimischen Gewerbes ist Aufgabe aller Volksvertreter; insbesonders sind jene Gegenden zu berücksichtigen, die zumeist von Gewerbetreibenden bewohnt sind, voran das Erzgebirge.

Infolge des schlechten Bodenertrages sind die Bewohner nicht imstande sich vom Grund und Boden zu ernähren und sind genötigt, andere Erwerbe aufzusuchen, die darin bestehen, daß sie sich mit Klöppeln von Spitzen, Verfertigung von Posamenten und von einzelnen Hansindustrieartikeln ernähren müssen.

Welche schlechte Erwerbsverhältnisse im Erzgebirge sind, zeigt die Tatsache, daß der Verdienst einer erwachsenen Person bei 14und 16 stündiger täglicher Arbeit 15 bis 20 Kreuzer beträgt.

Das Hausieren ist ebensalls durch den bestehenden Ramschwarenlager sehr geschädigt.

Wenn wir nun schon mehrere Male an die Regierung herangetreten sind, um eine Abänderung des Hausiergesetzes zu verlangen, wenn die Regierung diesem Wunsche insofern entsprochen hat, als sie im Abgeordnetenhause eine Regierungsvorlage in der 17. Session des Jahres 1901 unterbreitete.

ist es auch unsere Pflicht, zu diesem Gesetze insofern Stellung zu nehmen, um zu erwägen, ob nicht einzelne notwendige Abänderungen hiezu von Nöten sind.

Wenn auch, meine Herren, der Gewerbeausschuß im Reichsrate bereits die einzelnen notwendigen Punkte abgeändert hat, so ist es doch notwendig, daß wir insbesonders im Abschnitte 2 "Allgemeine Bestimmungen betreffend den Hausierhandel" unter anderem festgessetzt erhalten, daß die Gemeindeumlagen, welche auf Grund der erteilten Hausierbewilligung in der diesseitigen Reichshälste eingehoben werden, in jenen Gemeinden eingehoben werden sollen, wo der betreffende Hausierer auch seinen Wohnsitz hat.

Bis heute war es Gepflogenheit, daß die Umlagen an diejenigen Orte zu zahlen waren, wo der Sitz der Steuerbehörde ist.

Bekannt ist, meine Herren, daß einzelne Gemeinden und insbesonders im Erzgebirge mit hohen Umlagen arbeiten.

Reischdorf allein dürfte der Gemeinde Kaaden mehr als 600 fl. an Umlagen bezahlen.

Meine Herren! Diese Entrichtung an den Bezirksort des Steuerbezirkes finde ich nicht gerechtfertigt und, wenn nun das betreffende Bürgermeister- und Gemeindeamt an die Regierung herantritt und um Abänderung dieses Gesetzes ersucht, so glaube ich, daß die Abänderung des Gesetzes bei gutem Willen zu erreichen ist.

Auch ich stelle den Antrag auf Gewährlistung dieses berechtigten Wunsches der Gemeinden im Erzgebirge und erhoffe eine günstige Erledigung dieser Angelegenheit.

Ferner finden wir unter Anderem im § 3 alinea d das Erfordernis zur Erlangung einer Hausierbewilligung, daß die betreffende Person das Zeugnis eines Amtsarztes haben muß u. s. w.

Meine Herren! Ich finde es durchaus nicht begründet, daß es gerade ein Amtsarzt sein muß, der das amtliche Zeugnis dein betreffenden Hausierer ausstellen soll.

Ich glaube, daß auch ein anderer Arzt dasselbe Recht genießen soll. Erwägen wir, wie oft es sich ereignet, daß der betreffende Amtsarzt nicht zu Sprechen ist und deshalb der betreffende Hausierer gezwungen ist, einen oder zwei Tage sich in jenem Orte aufzuhalten, bis er die Gelegenheit hat, den betreffenden Herrn Sprechen zu können, so glaube ich, daß es durchaus nicht Schwer sein dürste, auch hier eine Abänderung zu treffen und zwar bei Alinea 4, welches für die Folge zu lauten hatte:

"Laut ärztlichem Zeugnisse mit einem u. s. w. "

Ferner finden wir unter anderem auch in diesem Gesetze bei § 5 "Ausfertigung des Hausierbuches" keine nähere Bezeichnung für die begünstigten Gemeinden des Erzgebirges. Damit nun der Bewerber um das Hausierbuch gegen jedweden behördlichen Anstand gefeit ist, so bin ich der Ansicht, daß ein Zusatz zu diesem Paragraphe kommt, der lauten sollt:

"Die Hausierbewilligung ist für die begünstigten Gemeinden des Erzgebirges auf die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder zu bewilligen. "

Wir finden unter anderem noch bei AusSchließung bestimmter Orte und Gebiete vom Hausierhandel das Erzgebirge nicht berücksichtigt. Nachdem die Hausierbewilligung für das Erzgebirge einzig und allein ein Ernährungszweig, ferner eine Wohltat für das Erzgebirge fein soll, so glaube ich, daß diesem Paragraph ebenfalls ein Zusatz beigefügt werden sollte, der dahin lautet:

"Ein Hausierverbot hat für die Hausierer der begünstigten Gemeinden des Erzgebirges mit den von ihnen selbst erzeugten Waren in der Hausindustrie nicht einzutreten. "

Wir kommen nun zum 5. Albschnitte dieses Gesetzes: "Behörden und Verfahren", und glaube ich, daß es dringend notwendig ist festzustellen, daß auch hier die begünstigten Gemeinden des Erzgebirges berücksichtigt werden und demnach im § 16 der Anschluß zu lauten hatte:

"Auf die Bewohner der im § 16 erwähnten begünstigten Gegenden findet die Ausschließung bestimmten Städte oder Orte Von Hausierhandel keine Anwendung. "

Ich komme nun beim Schlusse meiner Ausführungen zur Unterbreitung einer Resolution und meine Herren, gestatten Sie mir, wenn ich Sie und insbesondere die Regierung für das Erzgebirge insoferne interessieren will, um vielleicht doch mit der Zeit es ermöglichen zu können, daß auch dort eine Industrie geschaffen werde, um den betreffenden Arbeitern Brot und Arbeit zu verschaffen.

Wir haben bereits aus einem Schreiben ersehen, daß aus dem Orte Schmiedeberg allein 50 Familien ausgewandert Sind.

Ich glaube, daß es Pflicht des Landes und des Staates wäre, für seine Bewohner zu Sorgen, und insbesondere ist das Erzgebirge einer Berücksichtigung Wert, denn trotzdem die Aermsten der Armen ein karges Dasein fristen, so sehen wir, daß sie treu an der Schulle halten, daß sie trotz Not und Elend soviel als möglich ihrer Pflicht gegenüber dem Staate nachkommen.

Zur Errichtung der Industrie finden wir, daß im Erzgebirge, wie erwähnt, nicht nur billige Arbeitskräfte, sondern auch hinreichende Wasserkraft vorhanden ist.

Eine besondere Gelegenheit, meine Herren, für die Regierung, ist jetzt wieder gegeben, zu bekunden, daß sie mit der Lösung von wirtschaftlichen Fragen emportritt.

Es ist die Bewilligung und Subventionierung der jetzt errichtenden Bahn Sonnenberg-preßnitz-Ehristofhammer, welche Vorlage auch beut hohen Haufe vorgelegt ist. Die Unterstützung dieses Unternehmens ist Von Wichtigkeit, und ich glaube, daß das hohe Haus nicht anstehen wird, auch hiezu feine Zustimmung zu geben.

Das Komitee zur Erbauung der genannten Eisenbahn Sonnenberg-Preßnitz-Christofhammer hat bereits Schritte unternommen, und die Fortführung der Preßnitztalbahn, Wolkenstein - Jöhstadt vom Bahnhofe in Schmalzgrube bis zur Landesgrenze bei Ehristofhammer-preßnitz in Böhmen zu ermöglichen.

Die Rentabilität dieser Bahn wäre eine vorzügliche, da das sächsische Preßnitztal eine reiche Industrie und einen großen Kohlenbedarf hat.

In Erwägung der dringenden Notwendigkeit dieser Bahn im Erzgebirge hoffe ich, daß der Landtag feine Unterstützung nicht Versagen wird.

Ich ersuche ferner, daß die Statthalterei den einzelnen Erzgebirglern, welche um die Bewilligung einer Musiklizenz ansuchen, diesen armen Leuten entgegen kommt, nicht aber, wie sie es früher getan hat, das sie die betreffenben Bewerber abweist.

Ich ersuche deshalb Se. Exzellenz, baß er den armen Erzgebirgsbewohnern, Bewerbern um eine Musiklizenz, in Zukunft kein Hemnis mehr entgegenstellt und daß er die Musiklizenzen bewilligt.

Zum Schlusse eilend, gestatte ich mir folgende Resolution auf Grund der Regierungsvorlage zum Hausiergesetze zu unterbreiten.

Redner liest:

Resolution. Der hohe Landtag wolle beschließen:

Die Regierung wird aufgefordert, bei Beratung des neuen Hausiergesetzes nachstehende Abänderungs- beziehungsweise Zusatzanträge in Erwägung und Berücksichtigung zu ziehen.

1. Dem § 2. ist folgender Nachsatz anzufügen:

"Die Gemeindeumlagen, welche auf Grund der in der diesseitigen Rechtshälfte erteilten Hausierbewilligungen eingehoben werden, fallen jenem Orte zu, in welchem der Hausierer seinen ständigen Wohnsitz hat.

Oberstlandmarschall (läutet): Ich bitte ich muß den Herrn Redner darauf aufmerksam machen, daß er lieft.

Abgeordneter Wüst: Durchlaucht! Ich lese soeben die Resolution vor, die ich dem hohen Landtage unterbreite, und das ist mir doch gestattet.

2. Al. d) im § 3 hat zu lauten: Laut ärztlichen Zeugnisses u. s. w. Dem § 3 ist anzuschließen:

Das Alter für die Hausierer der begünstigten Gemeinden des Erzgebirges wird auf das 24. Lebensjahr festgesetzt.

Dem § 5. ist nachstehender Nachsatz beizufügen:

"Die Hausierbewilligung ist für die be-

günstigten Gemeinden des Erzgebirges auf die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder zu bewilligen. "

§ 8 hat nachstehenden Nachsatz:

"Die vorhergehenden Bestimmungen finden auf die Begünstigten Gegenden des Erzgebirges feine Anwendung".

Dem § 12 ist folgender Nachsatz anzuschließen.

"Ein Hausierverbot hat für die Hausierer des Erzgebirges mit den von ihnen selbst erzeugten Waren in ihrer Hausindustrie nicht einzutreten.

Im § 26 hat der Nachsatz zu lauten:

"Auf die Bewohner der im § 16 erwähnten begünstigten Gegenden findet die Ausschließung bestimmter Städte oder Orte vom Hausierhandel keine Anwendung".

Diese Resolution unterbreite ich dem hohen Landtage, um die Regierung aufzufordern, daß sie bei Beratung des neuen Hausiergesetzes einzelne Abänderungs- beziehungsweise Zusatzanträge in Erwägung ziehe.

Ich schließe in der Erwartung, daß seitens unserer Behörde dem Gewerbe- und Bauernstande gegenüber eine größere Berücksichtigung zuteil werde, als dies bisher der Fall war. (Lebhafter Beifall. )

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche den Resolutionsantrag des Herrn Abgeordneten Wüst unterstützen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist nicht genügend unterstützt.

Přichází nyní k řeči první řečník, který je zapsán pro návrh komise.

Dávám slovo panu poslanci Staňkovi.

Poslanec Staněk: Slavný sněme! Bylo by skutečně s podivením, aby mluvilo se zde o úpadku některých vrstev společnosti naší, aby se při tom nesúčastnil jeden ze zástupců našeho zuboženého českého jihu. Ujímám-li se při této věci slova, učiním tak, abych splnil slib, daný panem kolegou poslancem Karlem Práškem, že přimlouvati se budeme zvláštní resoluci, by brán byl zřetel ke zvláštním poměrům našeho venkovského živnostníctva.

Nebyly to zajisté žádné poměry skvělé, ani příliš blahobytné, které přiměly sl. zemský výbor k tomu, aby se uchopil podporováni akce malého živnostnictva. Podporou maloživnostnictva zajisté má se povznésti tento stav, aspoň pokud to v jeho nynějších poměrech je možné. Maloživnostenský stav venkovský zajisté úzce souvisí s naším postavením rolnickým na našem venkově; neboť nelze si mysliti odloučení toho stavu maloživnostnického od našeho stavu malorolnického. Maloživnostnictvo prodělává tutéž krisi, snad ještě mnohem horší než naše malé a střední rolnictvo; maloživnostnictvo nese tíhu obou stavů, jak stavu svého tak i stavu našeho rolnictva. Neboť stav maloživnostnický je závislý na stavu našeho venkovského malorolnictva, poněvadž rolnictvo je skutečně jediným jeho odběratelem přímým.

Že poměry našeho venkovského maloživnostnictva nejsou skvělé, důkazem toho jest to, že se vedle svého povolání živnostenského musí zabývati povoláním rolnickým, aby svou dosti trudnou existenci na venkově sobě uhájilo.

Byla zde učiněna zmínka v předposlední schůzi panem dr. Maškem, který poukázal na to dojemnými slovy, jak jest to smutné, zbude-li vdova s dětmi po obvodním lékaři a musí pak se dožebrávati slitováni a podpory u různých korporací a úřadů. Velectění pánové, zajisté jest to neštěstí, stane-li se to, ale přece jest to případ řídký.

Stává se to, je-li obvodní lékař v prvních létech působnosti své záhubnou nemocí aneb zákeřným případem učiněn neschopným, zastávati na dále svou praksi lékařskou. Ale u našich venkovských maloživnostníků jest tento případ, jak se již o tom zmínil pan posl. Wüst přede mnou, na denním pořádku.

Maloživnostník pracuje pilně, stará se o svou rodinu a hledí si povoláním svým zaopatřiti výživu, ale prostředky jsou tak malé, že nemůže pamatovati na své stáří a na neschopnost ke práci a takřka denně přicházejí případy, že rodina maloživnostníka zbavena jsouc svého živitele, upadá v bídu na milost a nemilost svým spoludruhům, kteří se o ni starati mají. Zde jest vřed naší společnosti lidské, která se nestará o to, aby přikročila již jednou a rychle k rozřešení této otázky, k zaopatření ve stáří, k zaopatřování pro případ úrazu a pro případ zbavení rodiny živitele. Smutné jsou ty případy v každé společnosti, ať se týkají stavu doktorského aneb stavu maloživnostnického. Při podporování našeho maloživnostnictva zajisté náš slavný zemský výbor měl na mysli, zjednati tomuto malovýrobci našemu - abych tak řekl - prostředky, aspoň do začátku mu umožniti snazší jeho existenci, snazší konkurenci s továrnami a různými osobami, jak se o tom zmínil pan posl. Wüst, s různými obchody, které nemajíce povolání živnostnického, svými machinacemi přivádějí naše maloživnosti ve zkázu.

Jest s podivením, že, ačkoli činil zemský výbor všemožné a do rozpočtu našeho vložil malichernou částku 20. 000 K na celé král. české, přece částka tato zůstala ve mnohých letech takřka neupotřebena. V čem to vězí, není mým úmyslem zkoumati a doufám, že k nápravě toho stane se se strany zemského výboru vše možné, aby živnostníctvo této výhody zemským výborem, či král. Českým poskytované, v dostatečné míře upotřebilo. K tomu vlastně nese se naše resoluce, slíbená zde naším kol. p. Práškem, že budeme žádati zvláštní rezolucí zemský výbor, aby ke zvláštním poměrům našeho venkovského živnostníctva bral zvláštní zřetel. Neboť tyto zvláštní poměry našeho venkovského živnostnictva jsou zajisté příčinou toho, že tato dotace ku podpoře našeho živnostnictva zůstala neupotřebena.

Tyto zvláštní poměry našeho maloživnostnictva musí se znáti a musí se říci, že skutečně tak mnohý ze schopných a podnikavých našich maloživnostníků nemůže se následkem nesvornosti, panující v místě neb v tom společenstvu, následkem různého nepřátelství nemůže vyhověti požadavkům, jež zemský výbor klade na udělení podpory z tohoto maloživnostnického fondu. Jménem naší české agrární strany dovoluji si navrhnouti proto následující rezoluci:

"Zemskému výboru se ukládá, aby

zahájil akci ku podpoře venkovského maloživnostnictva v tom směru, aby udíleny byly subvence neb nezúročitelné zápůjčky též snaživým řemeslníkům jednotlivcům na zakoupení strojů, zřízení vzorných dílen, získání patentního práva a pod. rozkvětu živností napomáhající účele, a aby o šetření a výsledcích sněmu zprávu podal. "

Velectění pánové! Při této příležitosti uchopiv se slova, nemohu opomenouti, ukázati na trudné poměry, které panují na naší českomoravské vysočině. Tam již od dávných dob kvetlo takzv. ruční tkalcovství, domácí průmysl, který byl pomocníkem k uhájení trudné existence našich malých lidí jak dělníků, domkářů ba i rolníků na vysočině českomoravské.

U nás na nejvyšších bodech vysočiny českomoravské jsou statky o 50-100 měrách výměry. Dle rozsahu toho by někdo soudil, toť statek, který majitele dovede uživiti.

Ale povážíte-li naproti tomu, ze statek takový má čistý katastrální výnos 20 až 60 zl., tu zajisté uznáte, že takový statek není s to, aby uživil svého majitele, kdyby i patřil celý jemu a nebyl do 3/4 zadlužen a nepatřil po většině peněžnímu ústavu neb peněžnímu židu. Tu jest zcela přirozeno, že naši domkáři, kteří jsou naši menší rolníci, při těchto trudných poměrech jsou nuceni hledati vedlejší výživu, které v dobách, kdy od polního hospodářství mohli odpočinouti a kdy neměli pilné práce polní, poskytovalo jim možnost, aby mohli získati vedlejší výdělek, ne snad aby mohli skvěle žíti, nýbrž aby mohli zaplatiti nejnutnější, tak neprávem na něho uvalované daně a velké přirážky.

Snad by mi nikdo nevěřil, řeknu-li, že domkáři u nás, že i větší rolníci pracují za 1 - 3 zl. týdne, ne 8 hodin denně, jak různí živlové požadují, nýbrž 12-14 hodin denně, jen aby svou těžkou existenci poněkud uhájili.

Doposud bylo poskytnuto těmto lidem, kteří práci chtěli, dosti práce, ale přikvačivší krise v textilním průmyslu odebrala jim tu práci a hledí dnes tito tak pracovití lidé, kteří by chtěli pracovati, ať by to bylo co chtělo, jen když by nemusiti se oddělit od svého majetku a kroje, od svých milých hor a i tento výdělek byl jim odejmut.

Jaký účinek má tato textilní krise která vleče se již po několik roků v tomto kraji, uznáte, uvedu-li, že na nejkrajnější Části této českomoravské vysočiny jsou dvě města, a sice Kumžak a Strmilov, které od posledního sčítání lidu z r. 1880 klesly na pouhé vesnice.

Tato městečka měla při sčítáni lidu r. 1880 na 3000 obyvatel a dnes, při posledním sčítání lidu, následkem této ztráty toho drobného malého výdělku mají s nouzí 2000 obyvatel.

Ohromný to zajisté úbytek ve 20 letech a nejlépe charakterisuje poměry, které tam panují.

Je zajisté již ten hlas sevšednělý, který obírá se samým nářkem a z mnoha stran se snad Vám zdá bezpředmětným, ale tento kraj není tak daleký, každý se může vlastním názorem přesvědčiti a každý, kdo by se přesvědčil o těchto poměrech, ustrnul by se nad tímto lidem a zajisté by mu pomohl.

Ovšem naše velké žurnály často vědí, že v Rusku neb jinde panuje hlad, ale na česko-moravskou vysočinu se nepodívají, kde následkem textilní krise, jsou skutečně rodiny pracujících, které neměly letošního roku daleko od hladu.

Možná, že ačkoliv to pravím veřejně, by mi někdo nevěřil, ale o pravdivosti těchto slov se můžete u farního úřadu Kumžakského nebo Strmilovského přesvědčiti. Tam byly rodiny, které musily býti denně za 4 kr. živy.

Jak ta strava vypadá, dovede každý z Vás posouditi a nepotřebuji to zde vyspravovati a skutečně, nebýti letošního roku té ohromné úrody brambor, že nevěděli jsme, co s tou plodinou dělati, a Že se v hojné míře poskytovala těm ubožákům, kteří neměli žádného výdělku, čímž v nejhorším případě byli zachráněni od hladu.

Ale záchrana tohoto tkalcovského odvětví souvisí také se zachráněním stavu rolnického na česko-moravské vysočině.

Přiznávám to vedle jiných dokladů,

že jako v jiných krajinách je nedostatek dělnictva, musil by při hospodářství tento nedostatek se dostaviti v těchto krajinách proto, poněvadž u nás k pracujícím třídám při hospodářství počítáme jedině naše tkalce, kteří se zabývají tímto domácím průmyslem tkalcovským. Po vystěhování se této jediné síly, která v těchto chudých krajinách stojí k disposici našemu polnímu hospodářství, uznáte, že nebude možno, by rolnictvo českomoravské vysočiny se udrželo.

A proto i v tomto směru přimlouvám se za to, by tomuto malému průmyslu tkalcovskému na českomoravské vysočině a nejen tam, ale i jinde, kde jsou tytéž poměry, aby tomuto malému průmyslu tkalcovskému bylo nějakým způsobem pomoženo a tím zároveň naše rolnictvo a menší živnostníctvo zachráněno bylo. Pomocí a sice rychlou budiž zabráněno, aby tito lidé nemusili opouštět své rodné kraje, aby se nemusili odebrati do ciziny, odkudž přes to, že máme domovský zákon, vracejí se tito lidé zpět sešlí na těle i duchu, na obtíž své domovské obce.

Z nedostatku práce totiž musejí se odebírati do Horních nebo Dolních Rakous, kde jsou továrny, kde továrník jim milostivě poskytne práci na nějaký Čas, ale jakmile přiblíží se doba devíti až desíti let, požadavku to nového práva domovského, tu ti lidé bývají jednoduše vyhozeni na dlažbu a řekne se jim: Jdete si do své domoviny, buďte tam půl nebo tři čtvrtě roku a vraťte se a my Vám dáme práci zase.

Týto případy opakují se každoročně a můžeme Vám o tom vypravovati pravé historie, jak se s naším lidem v německých krajinách v Dolních Rakousích i Horních zachází.

Jakožto lepší ilustraci toho, mohu přičiniti to, že 40 proc. přirážek našich obnáší 1. 400 zlatých, a z těchto 1. 400 zl. jsme ročně nuceni dáti 1000 zl. na podporu chudých.

To mohu Vám dokázati obecními účty, které po případě jsem ochoten předložiti. Budou-li tyto poměry trvati dále, jsou neudržitelné.


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