Pátek 25. èervence 1902

bylo stále obnovováno, pak bychom si nenadávali sprostì na ulici a na veøejných cestách.

Pøicházím ke konci a tu upozoròuji na to naše školství. Kolik již bylo schùzí, kolik peticí a resolucí, kolik návrhù bylo už podáno a pøes to na stolec snìmovní a jednotlivé parlamentární tribuny nepøišlo, abychom mìli upraveno vysoké zemìdìlské.

Velectìní pánové, každého školství korunou je vysoká škola, a již ji nazýváme universitou poprvé, technikou podruhé a vysokou školou zemìdìlskou na místì tøetím.

Zemìdìlství, velectìní pánové, v království èeském a na celé zemìkouli tvoøí jednu z nejmohutnìjších falang a jednu z nejmohutnìjších vìd, která se musí bráti vážnì a nemùže býti brána tak lehkomyslnì, jak se to dnes dìje.

V zájmu tohoto zemìdìlství, dokáže se tím nejlépe, když se tvrdí veøejnì, když se to øekne ve shromáždìni, jako jest staroslavný snìm královsví Èeského odmítá se výtka, že prý naše strana agrární nepøeje vzdìlání. Naopak! Ona si vzdìláni nejen pøeje, ale bude si ho vší silou domáhati. Máme na technice jednu èást stolic zemìdìlských. Ale promiòte, pøi vší úctì k technickému vysokému uèení mnì nestaèí tyto stolice na technice, a já musím žádati, a stále reklamovati samostatnou vysokou školu zemìdìlskou.

K tomu smìøuje naše nejvyšší tužba, aby zemìdìlství neodnášelo naše drahé, tìžce vydìlané peníze do Halle, do Vídnì a do jiných ústavù, nýbrž aby ve svém království, ve své mateøské øeèi mìlo upraveno své školské Školství podle jiných potøeb, aby tu mohlo dožíti nejvyššího vzdìlání, aby dospìlo k tomu, aby bylo nejen, jak se to ve frásich vždycky øíká uvìdomnìlým rolnictvem nazýváno na schùzích, nýbrž aby skuteènì poctivým a správným zpùsobem, které mu náleží, aby mohli ruku v ruce jíti na jedné stranì s vìdou, na druhé stranì s prùmyslem, živnostenstvem a øemeslnictvem, aby bylo tím pokladem pravým, kterým v každém státì býti má a býti musí. (Výbornì! Potlesk, øeèníku se gratuluje. )

Oberstlandrnarschall-Stellvertreter L. A. B. Dr. Werunsky: Zum Worte gelangt nunmehr der nächste für den Antrag der Budgetkommission eingetragener Redner, Herr Dr. Schreiner.

Ke slova pøichází øeèník, který jest zapsán pro návrh rozpoètové komise.

Dávám mu slovo.

Ich erteile ihm das Wort.

Abg. Dr. Schreiner: Hoher Landtag!

Ich weiß wohl, daß alle Mitglieder dieses hohen Landtages das lebhafte Bestreben haben, endlich einmal zum Schlude der Session schreiten zu können, und wursse doher die Ausmerksamkeit des hohen Landtages mit meinen Ausführungen nicht in Anspruch nehmen, wenn ich es nicht als meine Pflicht erachten würde, namens der deutschen Landwirte in Böhmen zum Landesbudget, soweit es sich auf die Landeskultur bezieht, Stellung zu nehmen, hauptsächlich aus dem Grunde, weil bei uns mit Rücksicht auf die kurzen Sessionen der letzten Jahre eine derartige Stellungnahme nicht gestattet war.

Bevor ich meine Ausführungen beginne, sei es mir gestattet, eine kleine Richtigstellung, mit welcher ich kurz auf die Sitzung vom 4. Jänner I. J. zurückkomme.

In der Sitzung vom 4. Jänner hatte ich in einer Debatte, die ich, mit dem Herrn Abgeordneten Kalina durchgeführt habe, einige Worte hier gesprochen, welche Seiner Exzellenz dem Grafen Franz Thun Gelegenheit gegeben haben, mir zu erwidern.

Ich glaube, Seine Exzellenz wird meine Worte nicht richtig vernommen haben, sonst kann ich mir nicht denken, dass er mir Sachen supponiert hätte, die ich gar nicht gesprochen habe.

Ich habe gesagt: "Ich glaube, dass es dem Herrn Abgeordneten Kalina sehr angenehm wäre, die Zeiten des alten Landeskulturrates herbeizusehnen, wo die Deutschen in schwindender Minderheit waren, wo man in jener bekannten Sitzung über die Postulate der Deutschen mit Hohn zur Tagesordnung Übergängen ist und zum Austritte aus dieser Körperschaft gezwungen hat. "

Ich glaube, meine Herren, darin ist nicht die geringste Herabsetzung der Tätige keit des alten Landeskulturrates enthalten gewesen, sondern lediglich eine historische Tatsache festgestellt worden, denn das wird auch Seine Exzellenz Herr Gras Franz Thun nicht leugnen können, daß nur durch diese gewaltsame Motorisierung, durch das Übergehen zur Tagesordnung über sehr wichtige Postulate der deutschen Landwirte der Austritt derfelben hervorgerufen wurde.

Seine Exzellenz Herr Graf Franz Thun hat darauf in nachfolgender Weife erwidert:

"Es liegt mir vollkommen fern, der Tätigkeit des gegenwärtigen Landeskulturrates auch nur den allergeringsten Vorwurf Zu machen.

Ich zweifle nicht, daß der Landeskulturrat ausgezeichnet und vollständig gut funktioniert, daß er die Interessen der von ihm vertrenen Kreise aufs Wärmste fördert und unterstützt, ich kann aber der Anschauung des Herrn Abgeordneten Dr. Schreiner nicht folgen, wenn er dieses Hervorheben der Verdienste des gegenwärtigen Landeskulturrates mit den schärfsten Angriffen gegen den früheren Landeskulturrat begleitet und dem Verdienste des gegenwärtigen den Vorwurf des früheren Landeskulturrates als Folie beisetzt. "

Das wollte ich, meine Herren, hier festgestellt haben, und überlasse es nun dem Urteile der Mitglieder des hohen Landtages zu beurteilen, ob hauptsächlich eine Veranlassung für den Herrn Abg. Seine Exzellenz Grafen Franz Thun vorlag, mir in solcher Weife zu entgegnen, da ich Angriffe, wie Sie sich aus dem wörtlichen Zitat meiner Ausführungen ergeben, gegen den alten Landeskulturrat nicht vorgebracht habe.

Ich beginne mit dem Thema, mit welchem mein unmittelbarer Vorredner der Herr Abg. Kubr, geschlossen hat, mit einer kurzen Besprechung unseres landwirtschaftlichen Schulwesens.

Ich muß gestehen, daß ich im Ganzen und Großen mit der Entwicklung unseres landwirtschaftlichen Schulwesens zufrieden bin, zufrieden aus dem Grunde, weil ich Gelegenheit habe, das Schulwesen seit mehr als einem Jahrzehnt mit großer Aufmerksamkeit zu betrachten und weil denn doch festgestellt werden muß, daß wir auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Schulwesens entschieden einen Schritt nach vorwärts getan haben.

Wenn der Herr Abgeordnete Kubr wünscht, daß das Schulwesen und die Lehrer sich etwas mehr auf praktischem Gebiete bewegen sollen, so wird kein Freund der Landwirtschaft und kein Kenner der landwirtschaftlichen Verhältnisse ihm seine Zustimmung hiezu versagen können.

Aber ich möchte glauben, daß wir nach der Organisation unseres landwirtschaftlichen Schulwesens tatsachlich auf dem besten Wege sind, diese Absicht des Herrn Abg. Kubr zu verwirklichen.

Soviel mir bekannt ist, haben wir ja kaum eine Ackerbauschule, welche nicht mit einer Schulwirtschaft verbunden wäre - nur bezüglich einer oder zweier Sind die Verhandlungen erst im Zuge - und welche daher den Schülern nicht Gelegenheit geben würden, die ganze Praxis der Landwirtschaft in allen ihren Richtungen durchzumachen und sich darin zu belehren.

Aber auch bei den landwirtschaftlichen Winterschulen ist in dieser Richtung schon Vorsorge getroffen und ich glaube kaum, daß es eine landwirtschaftliche Winterschule geben wird, welche nicht - naturgemäß kann man hier von Schulwirtschaften nicht sprechen - aber mindestens mit Musterschulgurten verbunden ist, und wo nicht Musterfelder vorhanden sind und wo nicht Anbauversuche alljährlich sehr zum Vorteile des Fortschrittes unserer gesamten Landwirtschaft vorgenommen werden.

Ich kann mich allerdings den Wünschen des Herrn Abg. Kubr nur noch in der Richtung anschließen, daß ich immer mehr und mehr eine größere Verbindung der Theorie mit der Praxis wünsche, und da, meine Herren, wird es vielleicht nicht überflüssig fein, darauf hinzuweisen, daß es außerordeutlich wichtig wäre, wenn man bei der Ernennung unserer landwirtschaftlichen Lehrer darauf zurückgehen würde, diejenigen zu bevorzügen, die bereits einige Jahre mitten in der lebendigen Praxis gestanden Sind (Rufe: Sehr richtig!) und infolge dessen die Wunsche und die Sorgen des Landwirtes aus eigener Anschauung kennen gelernt haben. Es ist etwas ganz anderes, wenn man tatsächlich für eigene Kosten wirtschaften muß, wenn man selbst den Nachweis für die Rentabilität dieser oder jener Vorsorge des landwirtschaftlichen Betriebes durchmachen mußte, als wenn man lediglich nach eingelernten Rezepten auf Grund der theoretischen Belehrungen einer Schule derartige Sachen vorträgt und vielleicht auch erst in der Schulwirtschaft derartige Versuche macht.

Das ist mein Wunsch, von dem ich glaube, daß auch der geehrte Herr Vertreter des Landesausschusses, der mit diesem Referate betraut ist, mit mir übereinstimmen wird.

Nun, meine Herren, wenn wir aber unser Schulwesen genauer betrachten, so kommen wir doch zu dem Ergebnisse, daß die deutsche Bevölkerung in Bezug auf das landwirtschaftliche Schulwesen sehr verkürzt ist.

Ich gebe gern zu, meine geehrten Herren daß zum großen Teile unsere deutschen Landwirte selbst daran schuld sind.

Ich gebe sehr gerne zu, daß die èechischen Landwirte in der Richtung viel rühriger sind, sich viel leichter dazu entschließen, eine Schule zu gründen und die Söhne dahin zu senden.

Aber ich möchte doch mir erlauben, wenn das schon pro praeterito gilt, in Bezug auf die Zukunft einen hohen Landesausschuß anzurufen, für die Gründung deutscher landwirtschaftlicher Schulen Vorsorge zu treffen.

Es ist wohl war, es gibt eine èechische landwirtschaftliche Akademie, es gibt eine deutsche, es gibt zwei èechische landwirtschaftliche Mittelschulen, es gibt eine deutsche, in Kaaden, - die sämmtlich vollkommen gedeihen, und den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Bevölkerung so ziemlich entsprechen.

Wenn wir aber zu den Ackerbauschulen kommen, so finden wir schon, daß nur 5 deutsche, dagegen 11 èechische Ackerbauschulen bestehen; und da sehen wir erst das große Mißverhältnis, welches dringend nach einer Remedur verlangt, wobei allerdings die Initiative zu einer solchen Remedur in den Kreisen unserer Landwirte, welche das Bedürfnis nach derartigen Schulen haben, gegeben werden muß.

Wenn wir nun, meine geehrten Herren, zu den landwirtschaftlichen Winterschulen kommen, so finden wir, daß 18 èechischen nur 6 deutsche landwirtschaftliche Winterschulen gegenüberstehen, daß also das Mißverhältnis ein größeres ist, wie bei den Ackerbauschulen.

Meine Herren, bei den Ackerbauschulen hat die Sache auch noch eine ganz andere Bedeutung. Diele liegt darin, daß die landwiirtschaftlichen Winterschulen doch eigentlich die richtigen Bauernschulen sind, das heißt jene Schulen, die auch der kleinste Bauer beschicken und in welcher auch der kleinste Bauer seine Söhne erziehen lassen kann, dieß aus dem Grunde, weil er sie während der dringendsten Zeit - im Frühjahre und Sommer - in der Wirtschaft zur Verfügung hat, aber auch deshalb, weil die landwirtschaftlichen Winterschulen dazu berufen sind, einen großen Teil der Aufgaben der Wanderlehrer zu versehen, weil sie in dem Gaue, in welchen sie bestehen, die natürlichen Berater der Landwirte sein sollen, und dadurch in wesentlicher Beziehung die Wanderlehrer des Landeskulturrates entlasten sollen.

Nun liegt es, meine sehr geehrten Herren, aus der Hand, daß unsere fünf landwirtschaftlichen Winterschulen lange nicht das leisten können, was die 18 im èechischen Gebiete zu leisten in der Lage sind, und daß wir auch in dieser Richtung Anspruch auf Besserung der Verhältnisse zu unseren Gunsten haben.

Bei dieser Gelegenheit sei es mir gestattet, auch noch auf ein Moment aufmerksam zu machen, daß ich hier im hohen Landtage absolut nicht übergehen kann, und das ist, meine geehrten Herren, die Errichtung. Solcher Schulen, welche Seitens der landwirtschaflichen Bevölkerung eben angeregt worden sind und da möchte ich nun ganz frei und offen die lanwirtschaftliche Winterschule für die deutschen Teile des Bezirkes Königinhof-Jaromìø, die Winterschule in Gradlitz erwähnen.

Diese Schule ist seit zwei Jahren in der Errichtung begriffen, sie kann nicht recht zum Leben kommen, nicht recht zur Errichtung gelangen, und zwar deshalb, weil, wenn ich so sagen darf, die Sache zu sehr in die Länge gezogen worden ist.

Ich bin zufälliger Weise darauf gekommen, daß man hier Erhebungen gepflogen hat, welche, wenn ich so sagen muß, nicht am Platze waren.

Ich finde es wohl ganz erklärlich, wenn zum Beispiel bezüglich der Errichtung der landwirtschaftlichen Winterschule in Gradlitz gewünscht wird, zu erfahren, ob die benachbarte deutsche Ackerbauschule in Trautenau für den Fall der Errichtung einer neuen Anstalt dieser Art einen Entgang an Schülern zu befürchten hätte, das finde ich vom Standpunkte des Landesausschusses vollkommen erklärlich, und kann dem Herrn Landesausschußbeisitzer nur Recht geben, wenn er streng die Frage der Errichtung einer landwirtschaftlichen Schule als eine Bedürfnisfrage ansieht und vermeidet, daß zu nahe an einander befindliche Schulen Art dieser einander Konkurrenz machen. Aber im vorliegenden Falle ist etwas Überflüssiges geschehen. Man hat bezüglich der Errichtung der deutschen landwirtschaftlichen Winterschule in Gradlitz die benachbarten èechischen Winterschulen in Opoèno und Kuklena befragt. Die Herren haben natürlich nichts Eiligeres zu tun gehabt, als sich gegen die Errichtung auszusprechen.

Und da möchte ich doch erklären: Wir möchten es uns auf das Allerdringendste und Höflichste verbieten, daß man das Bedürfnis nach deutschen landwirtschaftlichen Schulen abhängig mache von der Umfrage bei benachbarten èechischen Anstalten. (Dr. Dvoøák ruft: "To není pravda!")

Ich bitte zu entschuldigen, Herr Kollega, das ist geschehen, indeß vielleicht wurde ich eines Bessern belehrt werden und werde dann gerne submittieren, falls Sie Recht haben.

Die zweite Frage, die ich hier zur Sprache bringen muß, in nationaler Richtung, bezüglich welcher mir allerdings der Herr Landesausschußbeisitzer Adámek in loyalster Weise im Budgetausschusse Aufklärungen gegeben hat, es ist dies die Frage, daß die Neuhauser Èechenschule nicht bestehen

könnte, wenn es dort nicht bis vor Jahresfrist mehr als die Hälfte deutscher Schüler gegeben hätte.

Nun ist seither ein Erlaß herausgekommen, demzufolge nur Schüler der Unterrichtssprache in der betreffenden Schule aufgenommen werden dürfen, und ich hoffe, daß auch die Direktion der Neuhauser Schule diesen Erlaß des Landesausschusses in gebührender Weise respektieren wird.

Nun komme ich meine Herren, aus eine Bemerkung des Herrn Abg. Kalina zurück, der sich darüber außerordentlich beschwert hat, daß die Regierung so unendlich große Stipendien für das deutsche Schulgebiet und so wenig für das èechische stifte.

Da muß ich leider zu meinem größten Bedauern antworten: wir haben weder für deutsche noch für èechische Schulen Stipendien (Hört!), demgemäß kann auch von einem mehr oder weniger von Stipendien für diese oder jene Nation nicht die Rede fein.

Erst in diesem Jahre war es einem Antrage der deutschen Sektion des Landeskulturrates, dem sich auch die èechische Sektion angeschlossen hatte, vorbehalten, in dieser Richtung Wandel zu schaffen und hier im hohen Hause war es der Herr Abgeord. Gustav Nowak, welcher diesbezüglich einen Antrag gestellt hat, dem hoffentlich im Lause der nächsten Session bereits Seitens des Landesausschusses sehr im Interesse des besseren Besuches der landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen Folge geleistet werden möchte.

Was die Fortbildungsschulen anbelangt, um sie auch ganz kurz zu berühren, muß ich bemerken, daß die landwirtschaftlichen Schulen eine Kategorie von Schulen sind, die leider nicht leben und nicht sterben können. (Rufe: Sehr gut!)

Trotz aller Bemühungen, die der Landesausschuß, der Landtag und beide Sektionen des Landeskulturrates im Laufe des letzten Jahres in Bezug auf die Ausgestaltung derselben gegeben sich haben, war es leider tatsächlich nicht möglich, eine richtige Basis und Grundlage für dieselben zu finden.

Auch die Anträge des Herrn Kollegen Kubr, glaube ich, werden diesbezüglich einen Erfolg nicht verbürgen, aus dem ganz einfachen Grunde, weil die Existenz der landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen mit der Tätigkeit des betreffenden Volksschullehrers steht und fällt.

Dort, wo solche Lehrkräfte zur Verfügung sind, wo der Ortsschulrat das sachliche Erfordernis beistellt, werden sich die Fortbildungsschulen erhalten, wo dies nicht der Fall ist, werden wir auch bei den besten Gesetzen, die wir zu geben bemüht sind, den Erfolg zu erreichen leider niemals in der Lage fein.

Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit auf etwas hinweisen, was, wie der Herr Landesausschußbeisitzer Adámek auch wissen wird, im Zuge der Verhandlungen steht, daß unsere landwirtschaftliche Fortbildungsschulen kranken, daß sie sich einer sachlichen Aussicht nicht erfreuen.

Bekanntlich werden die gewerblichen Fortbildungsschulen, die kaufmännischen Fortbildungsschulen von Fachmännern höherer kaufmännischer und höherer Gewerbschulen inspiziert, während die landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen lediglich von den Bezirksschulinspektoren inspiziert werden.

Es liegt bei den Ministerien für Kultus und Unterricht und beim Ackerbauministerium der Antrag des Landeskulturrates vor, demzufolge gewünscht wird, daß die landwirtschaftlichen Fortbildungsschüler inspiziert werden von den Lehrkörpern der benachbarten landwirtschaftlichen Ackerbauschulen oder Winterschulen.

Im engsten Zusammenhange mit dieser Frage der landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen steht die Frage der Errichtung und Betreuung der Schulgärten.

Ich habe mir erlaubt im vorigen Jahre unter Druck-Nr. XXIII einen Antrag hier einzubringen, auf den ich lediglich den hohen Landesausschuß zu verweisen mir erlaube, um nicht zu lange aufzuhalten.

Dieser Antrag ist im hohen Hause begründet worden und der Kommission für landwirtschaftliche Angelegenheiten zugewiesen worden.

Diese war aber nicht in der Lage, einen Beschluß darüber zu fassen und die Sache liegt vorläufig als schätzenswertes Material im Archiv des hohen Landesausschusses.

Ich möchte bitten, daß der hohe Landesausschuß sich mit dieser Angelegenheit auch ohne, daß ein diesbezüglicher Antrag hier im Hause verhandelt wird, eingehend bechäftigt, und möchte darauf hinweisen, daß die diesjährige Landes-Lehrerkonferenz, sowohl die deutsche als auch die èechische, in der eingehendsten Weise diese Angelegenheit behandelt hat und auch die Grundzüge in Bezug aus die Forderung von Schulgärten angenommen, worden sind.

Allerdings, meine Herren, die Hauptsache ist Geld, Geld und abermals Geld, und wenn der hohe Landesausschuß nicht in die Lage kommt, Vorschläge zu machen, wie die Schulen materiell zu unterstützen sind, so sind alle diese Grundsätze nichts wert.

Die Landeslehrerkonferenzbeschlüsse bleiben aus dem Papier, denn die Unterrichtsverwaltung wird für diese Schulgärten wohl kaum einen Kreuzer übrig haben.

Wir aber, meine Herren, und namentlich die Landwirte müssen uns sehr freuen, wenn diese Angelegenheit einem gedeihlichen Ende zngeführt wird; denn die Schulgartenfrage hängt mit der Frage der landwirtschaftlichen Fortbildung sehr zusammen und, wenn es gelingt, die Schulgartenfrage zu lösen, so werden wir auch Fortbilbungsschulen auf einen reellen und guten Boden zu bringen in der Lage fein.

Meine Herren! Einer Art von Schulen ist weder in dem Landesausschußberichte noch hier im hohen Hause Erwähnung getan worben und das sind unsere niederen Waldbauschulen.

Meine Herren! Wir werden auf die Dauer der Verpflichtung, auch diesen Schulen unter die Arme greifen, nicht entgehen können. Ich verweise auf die vorzüglich geleitete Anstalt in Pisek, welche geradezu in ausgezeichneter Weise organisiert ist.

Ich verweise auf die beiden anderen Wald Bauschulen in Budweis und Eger, welche beide nur durch die Selbsthilfe der interessierten Faktoren ins Leben gerufen worden sind, die aber heute schon ihre Daseinsberechtigung nachgewiesen haben, wo der Besuch einen solchen Umfang annimmt, daß der hohe Landesausschuß, wenn es ihm ernst ist - und ich hoffe und wünsche es - um die Erhaltung und Pflege unserer Forste, nicht wird umhin können, der Frage der Unterstützung dieser Schulen einigermaßen näher zu treten.

Meine Herren! Sagen Sie nicht, daß die jungen Leute, welche diese Schulen besuchen, lediglich als Waldheger oder Förster der Großgrundbesitzer ausgebildet werden. Wir sind, Gott sei Dank, in der Lage, in zahllosen Gemeinden über ausgezeichnete und schön gepflegte und geleitete Forste zu verfügen und auch dort ist es notwendig, das niedere Forstpersonale zumindest mit den wichtigsten Grundsätzen einer geregelten Forstpflege vollständig vertraut zu machen und ist dies der Fall, werden die Gemeinden tüchtige Förster und andere Forstorgane haben, so kommt dies mittelbar auch dem Bauernstande zugute, dessen mitunter nicht ganz korrekte Gebahrung aus dem Gebiete der Waldkultur sehr oft feine Begründung hat in dem Umstande, daß es an tüchtigen Forstleuten fehlt, die zur Zeit der Durchfristung, der Fällung des Waldes, namentlich zur Zeit der Waldkulturen den Bauern auf billige Weise zur Verfügung stehen.

Aus diesem Grunde, meine Herren, empfehle ich dem Landesausschusse das eingehende Studium der Frage, ob und in welcher Weife unsere Waldbauschulen seitens des hohen Landtages eine Unterstützung verdienen sollen.

Ich erlaube mir, in dieser Richtung und mit Rücksicht auf die große Bedeutung dieser Schulen dem hohen Landtage eine Resolution vorzuschlagen, welche lautet:

Der Landesausschuß wird ausgefordert, die Unterstützung der Waldbauschulen in Eger und Budweis in Erwägung zu ziehen, diesfällige Erhebungen zu pflegen und nach dem Ergebnis derselben die diesfälligen notwendigen Anträge dem hohen Landtage zu stellen.

ausgegeben sein wird, wenn nicht daran gedacht wird, auch die entsprechende Summe zur gründlichen Aufforstung unserer vielen kahlen Hänge zu benützen.

In dieser Richtung ist leider noch viel Zu wenig geschehen und ich möchte zurückkommen aus eine Beschwerde, welche seitens meines verehrten Kollegen, des Herrn Präsidenten Janda, in einer Interpellation an Se. Exzellenz den Herrn Statthalter erhoben wurde, welche dahin geht, daß bezüglich der Verteilung der Subventionen nicht immer mit der nötigen Rigorosität an dem Zwischen Deutschen und Èechen selbst ausgestellten Schlüssel festgehalten wird.

Nun, meine Herren, glaube ich diese Schlußfrage ist denn doch mehr oder weniger eine Bedürfnisfrage, und wenn wir zufälligerweise im Gebiete der deutschen Sektion des Landeskulturrates eine viel größere Anzahl von Forsten und von Wäldern haben, so liegt es in der Natur der Sache, daß wir für diese auch eine größere Subvention in Anspruch nehmen.

Denn, meine Herren, das, was in den deutschen Grenzforsten, im Forstquellgebiet unserer Flüsse geschieht, zum Zwecke der Zurückhaltung der meteorischen Wässer, kommt nicht uns zugute, das kommt in letzter Reihe denjenigen zugute, die, wenn eine Überschwemmung kommt, tatsächlich durch die Überschwemmung am meisten leiden.

Wenn uns nun darum zu tun ist, das Wasser los zu werden, könnten wir einfach unsere Forste nicht wieder pflegen und ausforsten, nachdem aber uns um die Regulierung der Wasserfrage im ganzen Lande zu tun ist, sassen wir diese Angelegenheit von einem höheren Gesichtspunkte auf und ich möchte daher bitten, daß derartige, so wichtige kulturelle Fragen nicht nach einem bestimmten Schlüssel und ziffermäßig ihre Erledigung finden. Innig verbunden mit der Schonung der Wälder ist auch eine große andere Frage - ich bitte zu entschuldigen, daß ich mich über die Sache länger ausspreche - welche namentlich für unsere armen Gebirgsbewohner von sehr großer Bedeutung ist. ES ist dies die Frage der Beschaffung eines besseren Ersatzes an Streu für die mit Recht gehaßte Waldstreu, die Frage der Beschaffung einer billigen Forsttreu.

Im engsten Zusammenhange mit den Waldbauschulen ist eine Frage, die gerade jetzt von brennenbster Bedeutung ist, es ist dies die Frage der Durchführung unserer weiteren Aufforstung. Ich kann nur das Eine sagen und bin überzeugt, auf keinen Widerspruch zu stoßen, wenn ich behaupte, Sie können in Bezug auf die Regulierung unseres einheitlichen Wassernetzes Millionen und Millionen herausgeben; ich bin überzeugt, daß alles Geld vollständig umsonst

Nun, meine Herren, haben wir ja bereits in dieser Richtung einen Anfang gemacht, indem die Moorversuchsstation in Sebastiansberg, die erst vor einigen Jahren unter ungünstigen. Verhältnissen errichtet wurde, in ausgezeichneter Weife ihres Amtes waltet, und muß ich auch dem Herrn Landesausschußbeisitzer und dem betreffenden Herrn Referenten, der diese Angelegenheit im Referat hat, im offenen Hause wirklich Dank wissen, daß er in weiser Erkenntnis der großen Bedeutung einer derartigen Station auch bestrebt ist, sie, wenn auch vorläufig in bescheidener Weise, aus Mitteln des Landes zu unterstützen.

Aber, meine Herren, ich möchte in dieser Richtung weitergeben. Man ift immer gewohnt unsere Landwirte, speziell diejenigen, die nicht in Hülle und Fülle Stroh für Streuzwecke haben, immer wieder daraus zu ver= weisen, sie sollen sich nicht mehr der Waldstreu bedienen, ohne daß man ihnen aber Ersatz dafür bietet.

Ich halte dafür, daß es eine ganz außerordentliche wesentliche und schöne Aufgabe wäre, für den Landesausschuß genossenschaftliche Unternehmungen zu unterstützen, und, wenn man auch die hiefür verwendeten Gelder, wenn Subventionsansuchen kommen, für solche Genossenschaften zur Berfügung stellen würde, und wenn man die Erzeugung von Torsstreu billig für den eigenen Gebrauch der Landwirtschaft schaffen würde.

Ebenso ist eine akute Frage die Herstellung von Streuwiesen, die ich nur nebenbei nennen will und rücksichtlich welcher Frage mir im nächsten Jahre an den Landesausschuß mit bestimmten Petiten heranzutreten gedenken.

Mit dieser Frage der Herstellung eines ordentlichen Waldbestandes, der Frage der Bewirtschaftung unserer unter so ungünstigen Berhältnissen wirtschaftenden Grenzgebiete und Gebirgsgebiete innig verknüpft, ist die Frage der Förderung der Biehzucht.

Ich muß dankbar erwähnen, daß in dieser Richtung seitens des Landesausschusses ein Ansehen obwaltet und man den billigen Wünschen, welche seitens des Landeskulturrates hier einlangen, soviel als möglich, Gehör geschenkt hat.

Wir von der deutschen Sektion sind stolz darauf, daß die Maßnahmen, die von uns in erster Reihe ausgearbeitet sind, sowohl von der èechischen Sektion adoptiert sind, als auch ihren Weg gefunden haben in die benachbarten Kronländer, daß namentlich die Einrichtung der Stierzuchtinspektoren, um welche wir vor etwa vier bis fünf Jahren umsonst gekämpft haben, nach Mähren, Salzburg und anderen Kronländer übernommen wurde. Ich bitte zu erwägen, daß ein Mann, auch wenn er noch so fleißig märe, diese ganze große Ausgabe nicht ersüllen kann, daß wir in dieser Richtung, namentlich auf dem Gebiete der deutschen Sektion unsere Arbeit noch mehr ausgestalten und Hilfsorgane für den Tierzuchtinspektor Schaffen müßen aus dem Grunde, meil wir geographisch so außerordentlich ungünstig gelegene und so weit von einander getrennte Gebiete zu betreuen haben. Die deutsche Sektion hat sich nun zur Aufgabe gemacht, versuchsweise eine Hilfskraft anzustellen, vorläufig im Böhmerwalde, mit der Absicht, dann auch das Erzgebirge und dann auch das Riesengebirge mit in diese Organisation einzubeziehen und dort je eine Hilfskraft für den Tierzuchtinspektor anzustellen.

Nun, meine Herren, das Ackerbauministerium hat, was ich dankbar erkennen muß, über unseren Wunsch einen Sachverständigen herausgeschickt, den Herrn Referenten Giert, der allerdings, nachdem er das deutsche Gebiet bereist hatte, schleunigst, der Gleichberechtigung wegen, eine Reise nach dem èechischen Gebiete machen mußte, was ich nebenbei bemerke.

Auf Grund feines Gutachtens hat das Ackerbauministerium die Geneigtheit ausgesprechen, uns in Bezug lauf die Bestellung eines solchen untergeordneten Organes für den Böhmerwald zu unterstützen, beziehungsweise Subventionen zu gewähren.

Ich muß sehr bedauern, daß der Landesausschuß den Anschauungen des Ackerbauministeriums nicht beigetreten ist, und möchte ich bitten, und glaube im Namen aller deutschen Kollegen zu sprechen, wenn ich sage, daß es sehr notwendig ist, daß zu dem Wohlwollen, welches das Ackerbauministerium in dieser Angelegenheit entgegenbringt, auch das Wohlwollen des hohen Landesausschusses sich zugesellt.

Ich bin vollständig überzeugt, das sage


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