Pátek 21. prosince 1900

lagen mehr ausmachen, als die Einnahmen geben, dann selbstverständlich müssen wir vollständig mit dem Hopfenbau aufhören. Dann ist aber noch ein Fall:

Unser Hopfenbau wirkt auch auf die arbeittreibende Bevölkerung ein. Unser Hopfenbau beschäftigt viele Taufende und Tausende Arbeiter schon in der Winterarbeit, denn es weiden jetzt viele Tausende Schock Draht-Plantagen aufgestellt, wo die Gewerbetreibenden durchwegs über den Winter Beschäftigung haben, und über den Sommer sehr viele Hopfenarbeiter beschäftigt werden und dann das Hopfenpflücken, zu dem der geringste Arbeiter fähig ist, wo er sich einen großen Verdienst erwerben kann. Also dies Alles, meine Herren, muss auch hier berücksichtigt werden. Leider ist der Hopfenbau bis heute in Österreich sehr gering berücksichtigt worden.

Man glaubt immer, der Hopfenbau gibt einen sehr großen Ertrag, aber wie heute die Verhältnisse stehen, wo große Concurrenz besteht, wo uns Deutschland überflutet, wo Deutschland viel bessere Absatzgebiete hat und wo Deutschland auch schöne Waare erzeugt, ist unser Produkt im Preise sehr stark herabgesunken.

Daher möchte ich den hohen Landtag bitten, er möge besonders daraus Rücksicht nehmen, dass die hohe Regierung bei ihren nächsten Zollverhandlungen mit Deutschland aufgefordert weide, dass überhaupt dieser Zoll nicht erhöht werde. Die Zölle, die heute 14 M. ausmachen sollen, auf 100 Mark erhöht werden und wir verlangen meine Herren, nur 14 Kronen. Wir können absolut nicht darauf eingehen und wir werden alles aufbieten, damit eine gerechte Zottbehandlung platzgreife.

Daher erlaube ich mir, meine Herren, folgenden Antrag vorzuschlagen:

Der hohe Landtag wolle beschließen: Die hohe Regierung wird aufgefordert, bei der Berathung der Zoll- und Handelsverträge alles aufzubieten, damit der heimische Hopfenbau nicht durch hohe Zölle derjenigen Staaten, nach welchen sich die Ausfuhr des böhmischen Hopfens bewegt, in empfindlicher Weise geschädigt werde. (Beifall. )

Oberstlandmarschall: Herr Abg. Steiner stellt einen Resolutionsantrag, welchen ich

verlesen werde und bezüglich dessen ich die Unterstützungsfrage stellen werbe. Sollte derselbe hinreichend unterstützt werden, werde ich denselben, wie dies bereits in früheren Fällen geschehen ist, an die Budgetcommission weisen (liest): Die hohe Regierung wird aufgefordert bei der Beratung der Zoll- und Handelsverträge alles aufzubieten, damit der heimische Hopfenbau nicht durch hohe Zölle derjenigen Staaten, nach welchen sich die Ausfuhr des böhmischen Hopfens bewegt, in empfindlicher Weise geschädigt werde.

Ich ersuche die Herren, welche diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist hinreichend unterstützt und geht an die Budgetcommission

Ich erlaube mir mitzutheilen, dass sich noch zum Worte gemeldet haben und zwar pro Herr Abg. Albl, contra Herr Abgeord. Pacher.

Nachdem jetzt ein Redner gegen den Antrag gesprochen hat, gelangt zum Worte der nächste für den Antrag eingetragene Redner.

Ich ertheile das Wort dem Herrn Abg. Posselt.

Abg. Posselt: Hoher Landtag! Ich spreche wie immer zur Sache und sachlich, überlasse es daher Anderen, die hochpolitischen tragen in der so kurz bemessenen Zeit dieser Landtagssession zu behandeln.

Ich spreche heute über eine Angelegenheit, bezüglich welcher ich bereits einmal früher das Wort ergriffen habe, und zwar deshalb nochmals, weil ich mit meinem seinerzeitigen Vortrage keinen Erfolg erzielte, aber auch darum, weil die Angelegenheit der Handelsschulen in eine ganz neue Phase getreten ist, und weil ich endlich doch glaube, dass der hohe Landtag und die sonstigen öffentlichen Körperschaften sich für die so hochwichtige Institution der Handelsschulen erwärmen, vielleicht sogar auch begeistern werden

Wenn ich nur das Budget für 1900, welches uns bereits im Frühjahre vorlag, zur Hand nehme, so sehe ich, dass 15 commercielle Lehranstalten vom Lande subventioniert werden, dass unter diesen 15 Handelsschulen sich 7 zweiclassige befinden, die anderen 8 höhere Anstalten sind, und dass unter diesen 15 die Gablonzer Handelsschule, welche seit mehr als zwei Jahren eine höhere, und seit dem vorigen Jahre eine vierklassige ist, am niedrigsten subventionirt wurde.

Dass hierin eine Ungerechtigkeit liegt, das ist wohl nicht näher zu Beweisen nöthig, denn selbst, wenn die Gablonzer Handelsschule, wie früher, noch eine zweiclassige wäre, so müsste sie doch wenigstens dieselbe Subvention bekommen, wie die zweiclassigen, und nicht weniger, als die zweiclassigen Handelsschulen.

Die Gablonzer Handelsschule ist außerdem der Prüfstein gewesen für die Neueinführung der Organisation, wie sie sich heute bereits entwickelt hat. Sie war die erste 4classige Handelsschule in ganz Österreich.

Sie hat heute ein Jahres-Budget von 36 bis 38. 000 Kronen, ein Beweis dass diese Anstalt wichtig ist, dass sie sichtlich gedeiht, und dass sie mit dem entsprechenden Lehrkörper, mit entsprechenden Einrichtungen, Lehrmitteln u. s. w. ausgestattet ist (Große Unruhe Abg. Kasper ruft: Die reine Vörse. )

Geehrtester Herr Oberstlandmarschall, wollen Sie so gütig sein, wenigstens einigermassen Ruhe zu verschaffen, es ist ja sonst unmöglich zu sprechen. Wenn es auch sachliche Dinge sind, die vorgebracht werden, so sind es, wie ich glaube doch Dinge, welche auch für die anderen Herren Abg. von Wichtigkeit sind, die alle Theile dieses Landes interessieren sollten u zw. ohne Unterschied der Nationalität Anlässlich der 1 Festsetzung der Subvention für diese höhere Handelsschule war allerdings die Klassenanzahl erst in Entwicklung begriffen. Wir mussten erst anfangen, um dann weiter fortzubauen. Es hat der Staat in Hinsicht dieser Handelsschule, und ich begrüße dies ungemein, eine ganz neue, ungemein sympathische Stellung eingenommen und die Subvention für dieselbe aus Eigenem wesentlich erhöht.

Im Allgemeinen will ich bemerken, dass, während noch vor wenigen Jahren die StaatsSubvention für alle höheren Handelsschulen zusammen genommen, so viel betrug, wie für die Hebammen- und Husbeschlagschule in Lemberg, seit d. J. 1898 die Subventionen für diese Handelsschulen von 78 000 auf 98000 und 141 000 Gulden gestiegen sind.

Diese letzte Erhöhung vom Jahre 1899 auf 1900 kommt allerdings zumeist den vierflassigen höheren Handelsschulen zu. Die gewerblichen und landwirtschaftlichen Schulen genießen eine weit größere Unterstützung, aber man muss anerkennen auch mit Recht, weil die landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreise sich um ihren eigenen Berufsunterricht kümmern und weil sie eine fortgesetzte Dotation entwickeln, welche schließlich doch zu dem Erfolge führt, dass sich Staat und Land mehr für dieselben interessieren, wählend der Handelsstand, und damit meine ich den entwickelten Handelsstand sich um seine eigenen Schulen fast gar nicht gekümmert hat.

Wir haben uns mit vielen anderen höheren Handelsschulen einer neuen Organisation streng unterworfen, und wie diese Organisation ist, das beweisen schon die Bestimmungen über die Schüleraufnahme.

Es kann nämlich in den ersten Jahrgang nur derjenige Schüler aufgenommen werden, welcher bereits eine vierklassige Mittelschule mit gutem Erfolge absolviert hat; ein Bürgerschüler nur dann, wenn er eine specielle Aufnahmsprüfung aus den wichtigsten Gegenständen mit gutem Erfolge ablegt. Es handelt sich also hier tatsächlich um eine höhere Mittelschule, wenn von den Handelsschulen höherer Kategorien gesprochen wird

Wir haben nun eingereicht, um eine höhere Subvention vom Lande zu erhalten, ohne jedoch bis heute einen Erfolg zu erzielen, und zwar deshalb, weil man auch hier den Handelsschulen gegenüber noch eine Art Stiefvater oder Stiefmutter spielt Ich gestehe ja zu, dass seitens des Landesausschusses immer mehr und mehr der Frage näher getreten wird, aber entschieden nicht in jener Weise, welche ein wichtiges Verhältnis markiert zwischen Handelsberuf, landwirtschaftlichem und gewerblichem Beruf.

Wir haben für diese Schulen das einjährige Freiwilligenrecht erreicht, ein Beweis, dass sie den höheren Mittelschulen vollständig gleichgestellt sind, und dass ein Zeugnis einer höheren Handelsschule denselben Wert hat, wie das Maturitätszeugnis einer vollständigen Mittelschule.

Wenn man überlegen würde, welch große Opfer die Gemeinden, welche commercielle Lehranstalten begründet haben, für dieselben bringen und weiter bringen müssen,um diese Lehranstalten auf ihrer Höhe zu erhalten und zu entwickeln, so müsste man diesen Gemeinden mit größerer Sympathie zur Seite stehen. Allerdings muss eben die Frage studiert werden, es müssen die betreffenden Anstalten auf ihre Bedeutung und ihren Wert geprüft werden, und das Eine kann ich behaupten, dass die höheren Handelsschulen - ich meine hier die drei- oder vierklassigen - tatsächlich segensreich für die Volkswohlfahrt wirken. Sie bilden für einen tüchtigen Kaufmannsberuf überhaupt und in höherer Weise für den Welthandel vor, für das große Weltgeschäft, von welchem die Constellation in wirtschaftlicher Beziehung auch im Inlande abhängt. Es ist vielfach von der Verstaatlichung gesprochen worden und wir Alle, sowohl die Schulmänner der Handelsschulen als auch die Curatorien, stehen auf dem Standpunkte, dass das Handelsschulwesen verstaatlicht werden soll. Bisher haben wir - es ist dies ganz bezeichnend eine staatliche viertklassige Lehranstalt nur in der Hauptstadt des Königreiches Galizien und Lodomerien, in Lemberg, außerdem die staatliche mit der nautischen Schule verbundene Handelsschule in Triest, und endlich die staatliche Handelsakademie in Czernowitz.

Im ganzen westlichen Theile Österreichs hat kein anderer Ort eine staatliche kommerzielle Schule. Man überlässt die Gemeinde der Selbsthilfe. Diese Selbsthilfe muss aber auch eine Grenze haben. Gerade die Gemeinden, welche höhere Handelsschulen unterhalten, sind auch steuerkräftig und, weil sie es sind, leisten sie dem Staat und Lande große Steuersummen und verdienen daher eine ausgiebigere Begünstigung.

Es ist ganz eigenthümlich, dass ich bezüglich des staatlichen Handelsschulwesens auf kein anderes Land hinweisen kann, als auf eines, welches ganz im Osten Asiens liegt, auf Japan. In Japan, dem so hervorragenden Staate, der sich die allgemeine Bildung aber auch die berufliche Bildung seiner Bürgerschaft besonders angelegen sein lässt, in Japan bestehen in allen größeren Provinzstädten staatliche Handelschulen; es sind deren einundvierzig, daneben bestehen aber weiter 8 hohe staatliche Handelsschulen.

Im Jahre 1894 hat bereits der Wiener Verein für kaufmännische Interessen,, die Verstaatlichung der Handelsschulen in Österreich angeregt und die Egerer Handelskammer ist diesem Beschlusse dieses Vereines beigetreten.

Im Jahre 1895 hat die Wiener Handelskammer dieselbe Frage angeregt und verlangt, dass mindestens zunächst in Wien eine höhere staatliche commercielle Schule errichtet werde.

Im Jahre 1897 ist im österreichischen

Reichsrath der Antrag auf Verstaatlichung der Handelsschulen gestellt worden. Hierin liegt ein Beweis, dass diese Frage nicht neu aus die Tagesordnung unseres öffentlichen 

Lebens gestellt ist, dass sie eine fortgesetzt verfolgte Frage ist. Ich kann nur wünschen und bitten, dass die Handelskammern über haupt, welche ja die Pflicht haben, die Interessen des Handelsstandes zu vertreten und zu verfechten, eine Action zu Gunsten der höheren Beachtung, der höheren Subventionirung, aber auch insbesondere zu Gunsten der Verstaatlichung des ganzen commerciellen Handelsschulwesens einleiten. Ich kann heute nicht umhin, an Seine Durchlaucht den Herrn Oberstlandmarschall und den Herrn Landesausschuss-Referenten Adámek der sich der zugehörenden Fragen stets warm angenommen hat, die Bitte zu stellen, dass sie dem höheren Handelsschulwesen bei der Bemessung der Subventionierung die größte Aufmerksamkeit und die größte Sympathie entgegenbringen und dass sie insbesondere betreffend die Subventionierung für die höheren Handelsschulen, in deren Entwicklung Österreich und somit selbstverständlich auch Böhmen mit vorangeht, darauf sehen, dass eine Erhöhung derselben für das Jahr 1901 bestimmtest eintritt, insbesondere bezüglich der sehr zurückgesetzten höheren Handelsschule in Gablonz a N. Ich muss es fordern,dass die Gablonzer Handelsschule nicht mehr so stiefmütterlich behandelt werde, wie bisher und dass sie, ihrem Charakter und ihrer Bedeutung entsprechend, ebenfalls höher subventioniert und so hoch subventioniert werde,wie die anderen höheren Handelsschulen gleichen Charakters.

In gleicher Weise möchte ich ersuchen, dass man dein Fortbildungsschulwesen in unserem Bezirke und in unserer Stadt doch mit einem größerem Interesse entgegenkomme, als bisher alle Ansuchen, die ich bisher mündlich vorgeblacht habe - neben unseren schriftlichen regelmäßigen Jahreseingaben so gut wie gar keine Beachtung fanden.

Unsere gewerbliche Fortbildungschule in Gablonz ist in ganzen, sehr großen Reichenberger Handelskammerbezirke die allergrößte.

Sie zählt über 500 Schüler, alle Jahre müssen neue Parallelclassen eröffnet werden, ein Beweis, dass diese Schule ganz naturgemäß sehr sich entwickelt. Ich bemerke auch, und das sage ich hauptsächlich für die Herren von der čechischen Seite, dass wir auf unsere Kosten, zum Beispiel eine eigene Vorbereitungsabtheilung errichten mussten für jene Zöglinge čechischer Nationalität, welche erst das Deutsche lernen mussten, um dein fach lichen Unterrichte folgen zu können.

Es wild eben dort ein Unterschied nach Nationalitäten nicht gemacht, es ist eine durchaus gleichmäßige Belehrung allen Schülern geboten Sie werden zugestehen, dass gerade jene Schüler, welche der deutschen Sprache nicht vollkommen mächtig sind, von Seiten der Lehrer eine größere Aufmerksamkeit erfordern wenn der Untenrricht bewältigt und ein Urterrichtserfolg erzielt werden soll. (Ru'e Sehr lobenswert).

Ich möchte nun auf einen von dieser Angelegenheit etwas entfernter liegenden Gegenstand zu sprechen kommen und zwar nur mit wenigen Worten.

Es hat der Herr Abgeordnete Kasper bezüglich des Unglückes, welches die wiederholten Ueberschwemmungen in den Riesengebirgsthälern hervorgerufen haben, berechtigte Worte gesprochen und ich kann dem nur beifügen, dass die Subventionsgesuche in dieser Hinsicht ungenügenden Erfolg gefunden haben.

Diese Subventionsgesuche werden mit der stereotypen Abfertigung erledigt, dass hiefür eine Dotation nicht vorhanden ist, und dass infolge dessen diese Gesuche einfach der Regierung abgetreten werden.

Ich halte das nicht für richtig; denn wenn auch das Land selbstverständlich nicht voll eisetzen kann, was das Unglück an Schaden angestiftet hat, so soll man bei der dringendsten Bitte und bei der dringendsten Notwendigkeit so weit helfen, dass über die erste Zeit hinaus der betreffende Verunglückte einen theilweisen Ersatz hat und sich dann weiter forthelfen kann

Es ist aber allerdings auch richtig, dass der Landesausschuss diese Gesuche, solange eine Dotation nicht in das Landesbudget eingestellt wird, oder solange eine Dotation nicht vorhanden ist, nicht gut anders erledigen kann; denn wenn man kein Geld hat, kann man betanmlich nicht zahlen.

Ich beantrage also, oder spreche den Wunsch aus, dass die Budgetcommission des Landtages und dass der Landesausschuss selbst unbedingt darauf Rücksicht nimmt, dass alljährlich eine Dotation für solche Fälle in das Landesbudget des Königreich Böhmen eingestellt werde, denn kommen solche Unglücksfälle nicht im Osten, im Riesengebirge vor, so eignen sie sich vielleicht im Westen, und kommt solches Unglück nicht zum Süden, so kann's zum Norden kommen.

Derartige Ueberflutungen, Ueberschwemmungen kommen bei der Devastierung unserer Wälder eben alljährlich und immer häufiger vor.

Es ist unter anderen auch eine Petition in dieser Hinsicht von einer gewissen Anna Buchberger im Petzer eingebracht worden.

Diese Eingabe kenne ich, und deshalb spreche ich darüber, ich renne auch den Fall, der ihr zu Grunde liegt.

Dieser Fall erfordert eine thatsächliche, weitgehende Berücksichtigung. (Sehr richtig !)

Die Frau ist verunglückt, sie ist um ihr Haus und ihren Besitz gekommen, sie hat eine unzureichende Unterstützung seitens des Staates bekommen, und ist jetzt auch ganz verschuldet. Seitens des Landes ist ihr eine Unterstützung noch nicht zutheil geworden.

Ich empfehle also diese Petition, welche derzeit vorliegt, der vollsten Beachtung und hoffe, dass dieser Frau denn doch eine Aushilfe gegeben werde, eine Aushilfe, die sie unbedingt nöthig braucht, und jeder, der die Sachlage kennt, kann das Gesuch der Frau gewiss nur der allseitigen Unterstützung empfehlen (Lebhafter Beifall links)

Oberstlandmarschall: Ich erlaube mir mitzutheilen, dass sich nach zum Worte gemeldet haben der Herr Abg. Dr. Klouček für die Anträge, der Herr Abg. Wolf gegen die Anträge.

Dovoluji sobě sdeliti, že se ješte prihlásili řečníci a sice pro návrh p. posl. Dr. Klouček a proti návrhu pan posl. Wolf.

Nachdem gegenwärtig ein Redner, welcher gegen die Anträge eingetragen war, gesprochen hat, gelangt der nächste für die Anträge eingetragene Redner zum Worte.

Ich ertheile das Wort dem Herrn Abg. Albl.

(Rufe: Er ist nicht zugegen. ) Nachdem Herr Abg. Albl im Saale nicht anwesend ist, ertheile ich das Wort dem nächsten für die Anträge eingetragenen Redner.

Dávám slovo panu posl. Dra. Kloučkovi.

Posl. Dr. Klouček: Slavný sněme! Došlo mne vyzvání od slavného představenstva živnostenských společenstev různých živností v Jičíně, abych se zmínil o otázce, živnostníctva se velice týkající a důležité, totiž o zřízení kursů mistrovských pro zámečníky a zámečnické pomocníky. Jak známo, pomocná kancelář ministerstva obchodu, kteráž zřízena jest při technologickém museu ve Vídni, za řídila a prohlásila, že zřídí mistrovské kursy pro zámečníky. Ovšem mistrovské kursy také byly zřízeny, ale nedostatečný počet dotyčných pánů petentů zavinil to, že se nyní technologické museum, vlastně pomocenská kancelář obrací také na české živnostníctvo, aby přiměla jednotlivé mistry, po případe, vyučence k tomu, by tento kurs navštěvovali. Z toho jest nejlépe viděti, velectění pánové, že nedostatek tohoto žactva zavinuje ono neblahé ustanovení a ona neblahá tendence naší vlády, která zařizujíc tyto kursy, nemá na zřeteli to, že tyto kursy mají sloužiti k povznešení živnostníctva nejen jedné národnosti, nýbrž že mají sloužiti k povznesení národností veškerých v tomto mocnářství soustředěných a že, mají-li se uskutečniti ona slova císařská, že Rakousko má byti ochranným útulkem všech národnosti nejen jediné národnosti, by vláda měla k tomu přihlížeti, aby podobné instituce byly umožněny také ostatním národům neněmeckým, totiž slovanským. My ale vidíme, že se zbytečně velké náklady činí pro národ německý a že tento sám nedostačuje svou populací a svými institucemi tak dalece, aby mohl dotýčné instituce řádně vyplniti a aby tyto instituty staly se účelné a ne bezúčelné. A ta obrací se dotýčné technologické museum po případě pomocná kancelář na jednotlivá česká družstva a společenstva. Avšak, velectění pánové, mezi podmínkami, kteréž mají petenti splniti, nachází se také hlavní význačná podmínka, že dotyční petenti musí býti znalí jazyka německého. (Posl. Formánek "To Němci chtějí státní řeč!).

To jest jinými slovy zavedení státní řeči německé, jak dobře kolega Formánek řekl. Jakým způsobem vláda vystupuje proti všemu českému? Ona řekne; Já se chci starati o tvoje odborné vzdělání, já chci, aby řemeslnictvo dosáhlo odborného vzdělání, ale jdi dříve na 3 léta do Německa a nauč se němčině, a já ti zaopatřím možnost, abys chleba mohl lépe vydělati; To jest náramně smutný úkaz, to jest úkaz tak smutný, že skutečně každý upřímný Čech se musí nad tím pozastaviti. Jest to tím smutnější, poněvadž, kdykoli přijdeme mezi své voličstvo a živnostníctvo hlásáme: Vy se musíte odborně vzdělávati a hleděti si svépomoci jinak nedosáhnete ničeho.

Nyní však také i odborné vzdělání se živnostenstvu nemůže poskytnouti, poněvadž vláda mu je zaryglovala tím, že řekla: Když neumíš německy, nemůžeš vzdělání toho dosíci. Za ony miliony, které my do Vídně zasíláme, nedostává se našemu živnostníctvu tolik, aby se mohlo odborně vzdělávati v té míře jako jest zapotřebí. Tu vidíme, že národ náš musí se od té Vídně emancipovati. (Hlas: Docela!).

Tu musíme s potěšením říci, že zásluhou Obchodní komory pražské, zásluhou předsednictva a zásluhou ctěného p. sekretáře cis. rady Fořta, stal se v tomto ohledu zajisté podnik velmi účelný a zdatný. My máme dnes u obchodní komory pražské ze subvence státu a země technologické museum. Toto technologické museum již pořádalo řadu kursů: pro barviřství, pro jiná odvětví a bylo by si přáti, slavný sněme, aby toto technologické museum bylo tak vydatně podporováno, aby konečně mohlo v ohledu obrábění železa zavésti kurs, abychom i v tomto ohledu se mohli konečně úplně vymaniti. Já poukazuji k té důležitosti, a na to ponížení, za jakého musí naši čeští živnostníci putovati do Vídně a pak také z těch milionů nedostane se jim tolik, aby se mohli tam vzdělávati.

Mám to za svou povinnost, v zájmu našeho strádajícího živnostníctva a řemeslníctva prositi a dáti to na uváženou slavnému sněmu, rozpočtové komisi a zemskému výboru, aby hleděli tento chvalný podnět od obchodní a živnostenské komory vyšlý co nejvydatněji podporovati a co největší částku do rozpočtu zařaditi, poněvadž tím pomůžeme lehce celému živnostníctvu daleko více, než abychom zaváděli nějaké jiné pochybné pokusy. Nečiním určitého návrhu, leč prosím, aby dotace, která na vydržování ročně činí 5000 zl. čili 10. 000 k a další příspěvek, aby byl ještě jednou zvýšen v rozpočtu. Přál bych si, aby všichni pánové, kteří v rozpočtové komisi zasedají, toho dbalí byli, aby, chtějí-li něco pro řemeslnictvo a živnostníctvo vykonati, také prakticky tímto způsobem to vykonali (Výborně!).

Oberstlandmarschall: Ich erlaube mir mitzutheilen, dass der Herr Abg. Albl, welcher früher nicht gegenwärtig war, als ihm das Wort ertheilt wurde, sich zum Wort u. zw. pro gemeldet hat

Pan posl. Albl, který nebyl přítomen, když byl poprvé vyvolán k řeči, prihlásil se opět k slovu a sice pro návrh komise.

Nachdem nun ein Redner für die Anträge gesprochen hat, gelegt nun der nächste Redner welcher gehen die Anträge eingetragen ist, zum Wort und ich ertheile dasselbe dem Herrn Abg. Pacher.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Pacher hat das Wort.

Abg. Pacher: Meine Herren! Fahren Sie, wenn ich so sagen darf, fahren Sie in Ihrer Aufmerksamkeit fort, beim auch ich habe sachlich zu sprechen und habe einige Wünsche und Beschwerden der Städte vorzubringen, die ich zu vertreten die Ehre habe. Darüber zu sprechen hat sich das ganze Jahr keine Gelegenheit geboten, als eben erst jetzt am Schlusse, da wir ja über den Voranschlag des Landeshaushaltes seit einigen Jahren erst am Schlüsse des Jahres verhandeln Es sind dies die Städte Weipert und Preßnitz, hoch oben im Erzgebirge, und die Stadt Komotau. Diese Städte hätten wohl - besonders die beiden erstgenannten infolge der ungünstigen Lage, im rauhen Gebirge, wo die Landwirthschaft einen äußert geringen Ertrag abwirft, - die Berechtigung, auf besondere Berücksichtigung seitens aller derjenigen Gewalten im Staate zu rechnen, an denen es gelegen ist, zu helfen.

Es ist selbstverständlich, dass Städte, die im Erzgebirge liegen, besondren Nachdruck legen auf eine günstige Verbindung, insbesondere, wenn der Hauptsitz des Bezirkes sich in einer entfernteren Stadt befindet.

Pressnitz und Weipert gehören zur Bezirkshauptmannschaft Kaaden; die Verbindung mit Kaaden wird durch die Buschtiehrader Bahn bewerkstelligt. Aber ein Scandal ist es, in welcher Weise diese Verbindung von der Bahn in der Strecke Komotau-Weipert besorgt wird, und ich möchte bei der heutigen Gelegenheit die Aufmerksamkeit der hohen Regierung darauf lenken, damit sie in Ansübung ihres Oberaufsichtsrechtes über Eifenbahnen auch diese Bahn dazu verhalte, sich nicht auf den Standpunkt zu stellen, dass sie nur Geld einzunehmen hat, sondern sich dessen bewußt weide, dass sie auch den Gegenden, die sie durchfährt, zu dienen hat.

Auf anderen Strecken nimmt diese Bahn ohnehin genug Geld ein; möge sie daher dort, wo vielleicht die Anlagekosten und der Betrieb etwas theuerer ist, andererseits wiederein Entgegenkommen beweisen, da sie ja doch dazu da ist, um dem Verkehre zu dienen, und zwar nicht nur dem Verkehre der Kohlen, sondern auch dem Verkehre der Menschen. (Bravo!)

Auf dieser Strecke kommt aber bei der Buštěhrader Eisenbahn erst die Kohle, dann die Menschen. Die Art und Weise, wie der Fahrgast da befördert wird, ist der geehrten

Bahnverwaltung ziemlich gleichgiltig. Die Städte die ich zu vertreten die Ehre habe, hegen besonders den Wunsch, dass die Bahnverbindung und die Anzahl der Züge, wie sie im Sommer besteht, auch für den Winter festgehalten werde.

Im Winter braucht man die Bahn mehr wie im Sommer; im Sommer kann man geneigt sein, eine Wanderung zu Fuss zu machen. Gerade im Winter aber verringert die Bahn die Zahl der Züge und außerdem ist die Art und Weise der Personenbeförderung eine solche, welche den schärfsten Tadel verdient.

Die ältesten, ausgewackeltesten Personenwagen mit Querabtheilungen, wo sich die Thüren an den beiden Fensterseiten befinden, werden dort für den Vertehr benützt. In den Waggons selbst herrscht oft ein Zug, dass man sich dort keine Zigarre anzünden kann, denn durch den Wind wird die Flamme des Zündhölzchens ausgeblasen. Die Bahnschaffner sind gezwungen, auf den Laufbrettern längst der Eisenbahnzüge, die selbstverständlich im Winter mit Eis und Schnee bedeckt sind, von Waggon zu Waggon zu laufen, um die Karten durchzuzwicken; es ist ein Wunder, dass ein solcher armer Lohnsclave der BuštěhraderEisenbahn bei dieser Gelegenheit nicht schon heruntergerutscht und unter die Räder gekommen ist!

Wie angenehm ist es auch für die Fahrgäste, wenn hoch oben im Erzgebirge bei jeder Station die Thüre aufgerissen wird und die scharfe kalte Winterluft hereinweht. Ich will mich vorläufig mit dem über diese Eisenbahn soeben Vorgebrachten begnügen und werde in einer Interpellation, welche ich nachher überreichen werde, der Regierung nahe legen, Abhilfe zu treffen.

Ich möchte aber dringend bitten, dass die hohe Regierung dann auch wirklich darauf ihr Augemerk lenke und dieser Eisenbahn ein Bischen den Daumen aufs Auge drücke.

Man wendet uns Deutschen in Böhmen gegenüber gar so gern das Tadelwort an, dass wir über die Grenze schielen. Aber was thut man für uns? Was thut man für die bessere Verbindung der Grenzbewohner mit dem Innern des Landes, für eine Erleichterung des Daseins der Grenzbewohner selbst, damit sie das, was sie brauchen, im Inlande finden? Die Verbindung dieser beiden nahe an der Grenze gelegenen Städte mit dem Inlande wird durch die Bahn geradezu erschwert.

Im Grenzverkehr bestehen auch verschiedene Bestimmungen, welche die Leute geradezu hinauslocken. Ein Beispiel: der Zoll für Roheisen ist derart gestellt, dass es einem dortigen Pferdebesitzer billiger kommt, wenn er die Pferde über die Grenze führt, sie in Sachsen drüben beim Hufschmied beschlagen lässt und wieder ins österreichische Gebiet zurückführt. Wer leidet darunter Schaden? Der einheimische Huffchmied.

Um solche Sachen, die im Kleinen wie im Großen vorkommen, kümmert man sich nicht, dann aber wundert man sich, dass die Herzen der Bevölkerung nicht überfließen von Dankbarkeit gegen die Regierung des Staates, welche sich um das Wohl und Weh gar nicht kümmert und welche daher auch nicht erwarten darf - für Nichts ist wieder Nichts - dass man ihr mit besonderer Verehrung und Begeisterung entgegenkommt. Besonders wenn man, wie dies gerade an der Grenze der Fall ist, den Gegensatz zwischen hüben und drüben, so zu sagen, vor der Nase hat und sieht, wie anders dort die Behörden vorgehen, wie anders es drüben mit der Steuervertheilung, mit der Förderung des wirtschaftlichen Wohles gehalten wird.

Meine Herren! Die Städte, die hoch im Gebirge liegen, können es mit Recht verlangen, dass der politische Sprengel, dem sie angehören, nicht all zu groß sei und dass es ihnen leichter möglich werde, zu den Behörden zu gelangen, mit denen sie zu verkehren haben. So verlangen die Städte Pressnitz und Weipert und die umliegenden Ortschaften schon längst die Errichtung einer neuen Bezirkshauptmannschaft, auf welche beide Städte Anspruch erheben Weipert wünscht die Errichtung eines Bezirksgerichtes.

Meine Herren! Wenn wir mit der Errichtung neuer Verwaltungs- und Gerichtsbezirke warten wollen, bis die nationale Abgrenzung fertig ist und dann eine neue Eintheilung der politischen und Gerichtsbezirke bei uns vorgenommen wird, da können wir alle zusammen alte Juden werden (Heiterkeit. ) Denn glauben Sie, so schnell wird das nicht gehen, und die jet ige Regierung schaut nicht darnach aus, als ob sie das Kunststück zustande bringen könnte, an dem sich schon andere Leute den Kopf zerbrochen und die Zähne ausgebissen haben.

Meine Herren! Ich möchte noch ganz besonders ein Anliegen der Stadt Pressnitz anbringen, über welche mir soeben eine Eingabe der Stadtgemeinde zugekommen ist, welche die vom hohen Landesausschusse verlangten Belege über die Art der Erhaltung und Verwaltung der Musikschule enthält.

Sie wissen, Pressnitz liegt auf dem Kamme des Erzgebirges in einer Gegend, wo die Landwirtschaft überaus kargen Lohn bietet, und seit vielen Jahrzehnten, seit alter Zeit, sind die Bewohner dieser Stadt und ihrer Umgebung gezwungen, die musikalische Begabung, die ihnen die Natur gegeben hat, zu verwerthen und in aller Herren Länder ziehen sie hinaus als Musiker.


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