wir fest und treu stehen: "Gott erhalte, Gott schütze unser altehrwürdiges Königreich Böhmen, unser altehrwürdiges Oesterreich, unseren Kaiser und König!"
Meine Herren! Wenn das eine Verdächtigung meines Patriotismus sein soll, so muss ich thatsächlich berichtigen, und den Grafen Sylva-Tarouca erinnern, dass der Kaiser von Oesterreich einstmal gegenüber dem Kaiser Napoleon den Ausspruch geth n hat:,, Ich bin ein deutscher Fürst, Sire!" (Beifall, ) und ich glaube, dass es Pflicht eines jeden deutschen Mannes ist, seinem deutschen Fürsten das Gelübde der Streue zu halten. Da brauchen wir nicht bei irgend welcher Gelegenheit irgend welche Phrasen vorzubringen und immer wieder zu erneuern.
Mit diesen Bemerkungen möchte ich vom Grafen Sylva-Tarouca für diesmal Abschied nehmen. (Stürmische Heil- und Bravorufe).
Oberstlandmarschall: Ich ertheile dem Herrn Abg. Opitz zu einer thatsächlicher Berichtigung das Wort.
Abg. Opitz: Meine kurze thatsächliche Berichtigung richtet sich gegen die Rede des Grafen Buqouy, des Sprechers des Großgrundbesitzes, in welcher derselbe geglaubt hat mit wenigen Sätzen mir eine kleine Moralpredigt hier halten zu sollen.
Der Herr Graf hat geäußert, dass gewisse Theile meiner Rede mit den Postulaten der christlichen Nächstenliebe nicht in Einklang seien, und er hat dabei direkt hingewiesen auf mein "geistliches Gewand. "
Herr Graf Buqouy hat mich damit persönlich angegriffen und ich glaube, in gewisser Weise auch Denunziert. (Rufe: Sehr richtig!) Das kann mir nicht angenehm sein, zumal in dieser Form. Nachdem Dieser Anwurf nicht näher begründet und bewiesen ist, werden Sie wohl begreifen, dass mich diese Worte tief verletzen müssen, nachdem die Erklärung des Redners durch taufende und hunderttansende Blätter gegangen und von vielen gelesen worden ist, die meine Rede nicht zu Gesicht bekommen.
In verschiedenen Kreisen werde ich nur nach diesen flüchtigen, oberflächlichen Anwürfen beurtheilt. Ich bestreite dem Herrn Grafen die Beriechtigung, in dieser Weise persönlich gegen mich vorzugehen. (Rufe: Sehr richtig!)
Ich habe in meiner politischen Kritik weder nach Inhalt, noch Form irgend etwas vorgebracht, was mit den Geboten der christlichen Nächstenliebe nicht in Einlang zu bringen wäre. (Rufe: Sehr richtig!)
Es wäre, wenn der Herr Graf mit den Ausführungen meiner Rede vom Montag nicht einverstanden gewesen wäre, der einfachste Weg gewesen, dass er im Rahmen einer politischen Gegenkritik sachlich und wohlbegründet mir entgegengetreten wäre. So ist es doch auf parlamentarischem Boden sonst Sitte und Brauch. Das aber, was der Herr Graf gethan hat, ist einfach ein persönlicher Anwurf, der durch nichts bewiesen wurde, der gegen meinen Stand gerichtet ist und den ich wegen meiner Standesehre hier unbedingt zurückweisen muss. (Bravo links).
Dal Maß einer sittlich zulässigen Kritik, meine Herren, hat das Ideal der christlichen Nächstenliebe vor mehr als 1800 Jahren gegeben, es geschah in der Kritik der damals unter den Juden mächtigen politischen Partei. Sie werden gewiss, meine Herren, genügend wissen, mit welcher Schärfe, mit welcher Entschiedenheit es geschah. (Ruf: Pharisäer!) An die Schärfe dieser öffentlichen Kritik des höchsten Ideals der christlichen Nächstenliebe haben meine einfachen Worte weitaus nicht hinangereicht.
ES gereicht mir übrigens zu großer Genugthunng, dass unmittelbar nach der Rede des Herrn Grafen Buquoy einer seiner Standesgenossen, nicht ein Geistlicher, mir gegenüber sich missbilligend gerade über diese Passage der Rede des Herrn Grafen Buquoy aussprach, dieselbe bedauerte und sie als ganz überflüssig declarierte. Ich habe auch das constatieren wollen. Ich constatiere aber auch noch, dass diese persönlich verletzende Aeußerung des Grafen Carl Buquoy nicht bloß mich, sondern auch meine Freunde, die den Inhalt meiner Rede gelesen haben, empört hat. (Rufe: Sehr richtig!) Wenn aber der Herr Graf vielleicht geglaubt haben sollte, dass er durch diesen persönlichen Anwurf mir das Recht der Kritik in diesem hohen Landtage vielleicht verleiden könnte, so hat er sich darin geirrt. (Bravo! links. )
Verehrte Herren! Ich kenne hier meine Rechte, ich kenne auch meine Pflichten. Ich bin ein vom Volke frei gewählter Abgeordneter, und als solcher stehe ich in dieser Beziehung hier auf dem Boden des Landtages dem Herrn Grafen in seiner Stellung als Abgeordneter des privilegierten Großgrundbesitzes vollständig gleich. (Bravo! links. )
Ich habe aber auch das Wahlmandat, um das ich mich nicht gerissen habe, sondern zu dessen Annahme ich gedrängt wurde, übernommen im Bewusstsein der Pflichten, die ich damit gegenüber meinen Wählern habe. Diesen Pflichten werde ich trotz solcher Anwürfe, die mich mit tiefem Bedauern erfüllen, pflichtgetren nachkommen. Ich wollte das hier kurz erklären. Ich habe dem nichts weitet beizufügen und beschränke mich auf diese wenigen Worte zur Richtigstellung. (Langhaltender Beifall und Händeklatschen links. )
Oberstlandmarschall: Ich ertheile das Wort zu einer kurzen Berichtigung dem Herrn Abg. Dr. Pergelt.
Abg. Dr. Pergelt: Hoher Landtag! Ich sehe mich zu einer kurzen thatsächlichen Berichtigung auf die Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Baxa und zwar umso mehr veranlasst, damit nicht bezüglich gewisser Thatsachen, wenn sie hier vorgebracht und von unserer Seite nicht jedesmal widersprochen werden, besonders in den Blättern der andern Seite der Anschein erweckt wird, als ob die Behauptungen der anderen Seite des hohen Hauses die Wahrheit enthielten.
Der Herr Abg. Dr. Baxa hat erklärt, der Sachverhalt, wie ihn in der letzten Sitzung des hohen Hauses der Herr Statthalter mitgetheilt hatte, entspreche nicht der Wahrheit und es wurden nicht deutsche Studenten von Tchechen überfallen, wahr sei viellmehr, dass deutsche Studenten einen Schusterjungen überfallen haben. Hohes Haus, dem gegenüber constatiere ich thatsächlich, dass der deutsche Jurist Pollauer auf dem Graben gegen 12 Uhr Mittags, wie eine große Anzahl von Zeugen bezeugt, ohne jede thatsächliche oder wörtliche Veranlassung (Ruf: Ohne Couleur!) - derselbe trug weder Band, noch Couleurkappe, sondern einen gewöhnlichen Schlapphut - thatsächlich von einem tchechischen Juristen namens Otto Jelinek angefallen, aber auch von den Umstehenden misshandelt wurde, nachdem vorher mit Worten auf ihn hingewiesen wurde: "To jest také takový!"
Es wurde weiter daraus hingewiesen vom Herren Abgeordneten Dr. Baxa, es sei vielmehr wahr, dass der deutsche Student den Schusterlehrling überfallen habe; ihm gegenüber berichtige ich thatsächlich, dass der deutsche Student den Schusterlehrling vorher gar nicht gesehen hat, dass alle Zeugen deutscher Zunge, die einvernommen worden sind, übereinstimmend gesagt haben, dass der Schusterlehrling gar nicht in der Nähe des Studenten Polaner gewesen ist, sondern weit davon entfernt, und die behördlichen Polizeiorgane constatieren selbst, dass der Schusterlehrling, um den es sich handelt, von der Polizei bereits arretirt war, ehe auf den deutschen Studenten Pollauer von tchechischer Seite der Uebersall gemacht wurde (Ruf: Unwahrheit!), es ist daher gar nicht möglich, dass zwischen diesem Schusterlehrling und dem deutschen Studenten, welcher angegriffen und verletzt wurde, ein Zusammenhang hergestellt werden kann.
Ich war selbst bei der Polizei anwesend, als dem deutschen Studenten der Lehrling gegenübergestellt wurde. Der Schusterlehrling hat weder durch Zeichen, noch durch Worte erklärt, dass der Student Pollauer ihn geschlagen oder ihm überhaupt etwas gethan hat, wohl aber haben die Tchechen, welche sich zur Zeugenschaft erboten haben, das behauptet. (Hört! Rufe: Gemeiner Kerl! Der Oberstlandmarschall gibt das Glockenzeichen. )
Wenn dann der Herr Abgeordnete Dr. Baxa weiter gesagt hat:,, Sie haben sich meine Herren heute aufgeregt über die angeblichen Mißhandlungen des deutschen Studenten, " so müssen Sie, meine Herren, doch fragen bei den notorischen Thatsachen die auch dem Herrn Abg. Dr. Baxa bekannt gewesen sind, denn es waren ja auch tchechische Abgeordnete ebenso auf dem Polizeikommissariate drüben wie, wir welche die Verletzungen gesehen haben; ein tchechischer Abgeordneter, der zugleich Physikus dieser Stadt ist, hat den verletzten Studenten ja untersucht, Sie haben das alle gehört, - wie man da in diesem hohen Hause von angeblichen Mißhandlungen sprechen kann. Ich verstehe das nicht. Und die Kühnheit, so etwas zu behaupten straft sich auch in Ihren Augen ganz von selbst.
Ich muss aber weiter thatsächlich zu diesen angeblichen Mißhandlungen hinzufügen, dass die Mißhandlungen und Bedrohungen, welchen der Student Pollauer ausgesetzt war, derartige waren, dass er selbst einer Ohnmacht nahe war und nur durch den Polizeikoncipisten und einen Wachmann mit gezücktem Säbel, denen ein Militärarzt zu Hilfe eilte, herausgehauen werden konnte (Hort!). Und da wird von deiner augeblichen Mißhandlungen gesproch.
Es wird uns auch weiter hier vom Abg. Baxa der schwerwiegende Vorwurf gemacht, es wäre sicher, dass diese Provocation vorbereitet War.,, Scherz bei Seite, wenn Sie unaufhörlich provoeieren werden, kann es nimanden wundern, wenn schließlich dem Volk die Geduld vergeht und etwas geschieht. " Hoher Landtag! Ich glaube, in diesem Falle muss man wohl fragen: Worin liegt da die Provocation? Ist es schon Provokation, wenn jemand, der als Deutscher bekannt ist, am Graben spazieren geht? Allerdings scheint es so zu sein, dass gewissen Elementen die Existenz dieser deutschen Studenten in der Hauptstadt überhaupt eine Provocation ist, und wenn Sie in diesem Sinne die Politik weiter führen werden, dann werden Sie es selbst zu verantworten haben, wenn die Deutschen in Prag weder den entsprechenden Sitz der Centralbehörden ihres Landes, noch auch den richtigen Ott zur Versammlung des Landtages erblicken werden. (Heilrufe. )
Ich muss aber noch aus etwas hinweisen. Der Herr Abgeordnete Baxa sagte weiter: "Sie sprechen oft von intellectuellen Urhebern dieser Dinge und behaupten sie zu kennen. Ich fage Ihnen aber, dass es nöthig ist, sie außerhalb des böhmischen Volkes zu suchen, bei der Polizei und dem Militär Seiner Majestät. Niemand kann sich über die Aufregung wundern, die sich des böhmischen Volkes bemächtigt hat, wer Zeuge war, wie im Reichsrathe die böhmische Delegation sich im Interesse der Regierung angestrengt hat, und dann erfuhr, dass man an Allerhöchster Stelle für die Gaffe und die gewaltthätige Obstruction sich entschied. "
Meine Herren, ich brauche gewiss an dieser Stelle nicht thatsächlich zu berichtigen, in welchem Interesse und wie die čechischen Abgeordneten im Reichsrathe thätig gewesen find. Ich glaube, die Besseren Ihrer Nation find selbst damit nicht einverstanden. Entschieden aber muss ich zurückweisen und meiner Verwunderung darüber Ausdruck geben, dass eine Rede in diesem Saale gesprochen werden konnte, in welcher für Ereignisse, wie sie sich in Prag abgespielt haben, eigentlich eine Stelle als letzte Ursache hingestellt wird, die außer jeder Discussion in jedem Parlamente bleiben muss. (Bravo! Bravo!) Unter solchen Umständen wagen Sie uns Mangel an Patriotismus vorzuwerfen! (Bravo! Bravo! Lebhafter Beifall. )
Oberstlandmarschall: Es gelangt nunmehr zum Worte der zur thatsächlichen Berichtigung gemeldete Herr Abgeordnete Peschka.
Abgeordneter Peschka: Hoher Landtag! Dem Herrn Grafen Sylva-Tarouca hat es gefallen, in seiner Rede folgende Stelle vorzubringen: "Ich erinnere Sie vor Allem daran, dass wir wieder durch zwei unserer Vertreter, die zufällig nach einander Ackerbauminister waren, Agrar - Reformen versucht haben, indem diese vom Grafen Falkenhayn und Grafen Ledebur vorgelegt wurden. Aber nicht wir haben das Zustandekommen dieser Reformen verhindert, sondern Sie mit Ihrer Obstruction. "
Dagegen habe ich thatsächlich zu berichtigen, dass, solange Graf Falkenhayn Minister war, keine Obstruction im Reichsrathe bestanden hat, außer der, die die čechischen Abgeordneten gegenüber der SteuerReform unternahmen. Gleichzeitig berichtige ich thatsächlich, dass, als Graf Ledebur
Ackerbauminister wurde, er die vom Grafen Falkenhayn vorgeschlagene Reform zurückzog und einen neuen Gesetzentwurf vorlegte. Dieser Gesetzentwurf wurde im landwirtschaftlichen Ausschusse des AbgeordnetenHauses durchberathen und zwar mit unserer Hilfe. Denn gerade die deutschen Abgeordneten aus Böhmen haben sich für diesen Gesetzentwurf voll und ganz eingesetzt. (Ruf: Ganz richtig!) Zu Zeugen darüber führe ich die Herren an, die dem Großgrundbesitze angehören: die Herren Abgeordneten Schulz, Leopold Polak und Grafen Chotek.
Dass dieser Gesetzenswurf, der vom Ausschusse berathen wurde, nicht Gesetz wurde, war nicht unsere Schuld, sondern die des Grafen Badeni, den ich selbst bat, er möge zulassen, dass dieser Gesetzentwurf auf die Tagesordnung komme. Graf Badeni erklärte mir aber, dass ein Theil der Abgeordneten den Gesetzentwurf nicht Wolle, und dass er in Folge dessen nicht aus die Tagesordnung kommen könne, damit er nicht abgelehnt werde. (Ruf: Das waren die Polen. )
Als das Haus einberufen wurde, wurden enuerdings ähnliche Gesetzentwürfe vom jetzigen
Ackerbauminister vorgelegt. Diese wurden dem landwirtschaftlichen Ausschusse zugewiesen, nachdem früher im Abgeordnetenbhause die Debatte stattgefunden hat, nachdem nämlich nach der Geschäftsordnung die erste Lesung stattgefunden hatte. In dieser Debatte hat mein College Rohling und ich das Wort ergriffen und wir beide haben versprochen, dass wir mit unserer ganzen Kraft eintreten werden, dass dieser Gesetzentwurf Gesetz wurde.
Es konnte aber nur eine Sitzung stattfinden, weil mir nicht beschlußfähig waren; das ist aber nicht unsere Schuld, sondern im Allgemeinen die Schuld, und zwar gerade von Ihrer Seite, weil die Herren nicht zur Sitzung gekommen sind. Wir sind nicht schuld daran und ich verwahre mich mit aller Entschiedenheit dagegen, dass uns der Vorwurf gemacht werde, dass wir die Schuld daran tragen, wenn eben dieser Entwurf nicht Gesetz wurde.
Gras Sylva Tarouca hat gleichzeitig in seiner Rede ermähnt, dass wir die Schuld daran tragen, dass über den Antrag Baron Dipauli ein Ausschuss nicht gewählt wurde, in welchem die Sprachenfrage zur Behandlung gekommen wäre.
Es wird uns weiter vorgeworfen, wir hätten durch die Obstrukzion verhindert, dass dieser Antrag in diesem Hause nicht zur Verathung gekommen ist.
Aehnlich hat sich auch der Abg. Pacák ausgesprochen. Ich constatiere thatsächlich, dass, als im April 1897 die Sprachenverordnungen erlassen wurden, sofort von unserer Seite Dringlichkeitsanträge eingebracht wurden, in welchen wir um Aufhebung der Sprachenverordnungen ersuchten.
Bei der ersten Lesung Der Dringlichkeitsfrage hat Baron Dipauli mit seiner Gruppe gegen die Dringlichkeit gestimmt, erst im Herbst von seinen Wählern gedrängt, hat er den Antrag eingebracht.
Der Antrag wäre zur ersten Lesung gekommen, aber nicht wir haben es verhindert, sondern Sie haben es verhindert.
Ich berichtige thatsächlich, dass von Seite der Majorität und des Präsidiums der ungarische Ausgleich sowohl in erster als auch in zweiter Lesung ganz ungesetzmäßig und geschäftsordnungwidrig aus die Tagesordnung gesetzt und dadurch verhindert wurde, dass der Antrag Dipauli zur Verhandlung kommen konnte. (Bravo!)
Ich muss weiter thatsächlich berichtigen: Dem H. Abg. Pacák hat es gefallen, mir hier im offenen Hause zu sagen, ich hätte die Obstruction nur aus dem Grunde mitgemacht, weil ich eine Karlsbader Cur nöthig hatte. (Lebhafte Heiterkeit. )
Ich glaube, dass das ein sehr guter Witz sein muß, mit dem er uns erheitern wollte. Ich weiß nicht, ob sich der Herr Abg. Pacák mit seinem Clubobmann Dr. Engel, der Curarzt in Karlsbad ist, ins Einvernehmen gesetzt hat, als er mir diesen Rath zukommen lieft. Aber das eine kann ich sagen, wenn es ein guter ober schlechter Witz ist, so lasse ich mir ihn im Couloir oder im freien Gespräche von einem Collegen gern gefallen. Aber es ist sehr geschmacklos, wenn ein Collega, der ein hervorragendes Mitglied seiner Partei ist, gegen mich einen solchen Witz hier im hohen Hause offen vorbringt. (Sehr gut. )
Ich habe mich der Obstruction angeschlossen aus vollster Überzeugung, weil ich der Meinung war, dass es nöthig ist, weil ich meinem Volke dadurch nützen wollte, weil es im wirtschaftlichen, im culturellen Interesse desselben gelegen ist, und weil es nöthig war, um dem deutschen Volke zu seinem Rechte, Gesetze und Ehre zu verhelfen. (Bravo! Bravo!)
Ich berichtige ferner thatsächlich solgenden Ausspruch des Herrn Abgeordneten Dr. Pacák. Dem Herrn Dr. Pacák hat es gefallen zu fagen: "Sie haben für das "Gesetz" nämlich den sogenannten Falkenhayn'schen Antrag - gestimmt" und er hat diesen ein Gesetz genannt. (Rufe: Ein Verbrechen ist es. )
Ich berichtige ferner thatsächlich, dass das gar nicht ein Gesetz war, nicht einmal ein giltiger Antrag, sondern ganz einfach ein Gewaltstreich, (Rufe: Ein Uberfall) ein Staatsstreich, mit einem Worte.
Er hat weiter behauptet, dass er nicht gewusst habe und auch nicht seine Partei, dass man die Polizei in das Abgeordnetenhaus bringen werde. Sie hätten bloß an eine Parlamentswache gedacht. Ich constatiere demgegenüber thatsächlich, dass bevor die Sitzung begann, die Polizei vis á vis vor der Kanzlet ausgestellt war und der Polizeidirector dem Herrn Badeni Rapport erstattete.
Und die čechischen Abgeordneten haben es ebenso gut gewusst wie wir, dass die Polizei, wenn sie im Hause ist, einmarschieren werde. Sie haben sich nicht dagegen gewehrt, sondern Abg. Dr. Lang, welcher zugleich Ordner ist, hat die Polizei angeführt, (Pfuirufe. Schämt Euch! Abg. Wolf: Polizeischergen!) ja er hat in meiner Gegenwart die Abgeordneten bezeichnet, die von der Polizei hinausgeführt werden sollen.
Dr. Pacák hat weiter gesagt. Sie hätten nicht für diesen Äntrag gestimmt, wenn nicht ein thatsächlicher Angriff aus das Präsidium erfolgt wäre. Dem gegenüber berichtige ich thatsächlich, dass der Angriff auf das Präsidium am Freitag erfolgte, während der Beschluss über den Antrag Falkenhayn den Tag vorher stattgefunden hat. (Rufe: So ist es! Abg. Glöckner: Steckt Euch das hinter den Spiegel!)
Ich bedauere, dass ich mich so lange mit dem Abgeordneten Dr. Pacák aufhalten muss, aber ich muss noch Folgendes berichtigen. Er hat weiter gesagt, dass die Gewaltthätigkeiten von Seiten der Linken zuerst ausgeübt worden sind. Dem gegenüber constatiere ich, dass als der Socialist Berner auf die Tribune des Präsidiums gekommen ist, er von čechischen Abgeordneten in Empfang genommen und geprügelt worden ist. Ich will nicht Namen nennen, wenn Sie es aber wollen, kann dies geschehen. (Rufe: Nur heraus damit! Ruf: Udržal)
Ich constatiere weiter, dass als dieser Abgeordnete Berner von diesen čechischen Abgeordneten herausgeschleppt wurde, der Abgeordnete Dr. Dyk von rückwärts hingegangen ist und noch einmal dem Socialisten einen Faustschlag ins Gesicht versetzt hat, dass also die Gewaltthätigkeiten nicht allein von der linken Seite, von, den Socialisten, sondern dass sie von den Čechen gekommen sind, und dies hatte ich thatsächlich zu berichtigen.
(Bravo! Bravo! Lebhafter Beifall. Abg. Glöckner ruft: Der Dr. Kramař hat auch eins miterwischt. )
Nejvyšší maršálek zemský (zvoní): Dovoluji si ohlásiti, že se ještě přihlásili ke krátké faktické opravě páni poslanci: Březnovský, Hovorka. Anýž a Adámek.
Es haben sich noch die Abgeordneten Breznovský, Hovorka, Anýž und Adamek zu kürzen Berichtigungen zum Worte gemeldet.
Dávám slovo panu poslanci Březnovskému.
Poslanec Březnovský: Slavný sněme! Přihlásil jsem se k opravě vlastně v záležitosti studenta německého Pollauera; ale při této příležitosti dovolte mi, pánové, abych poopravil též tvrzení pana předřečnika, který vytýkal nám, že jsme my byli příčinou, že byla policie přivedena do místností říšské rady. Já zde konstatuji věcně, že policie byla teprve tehdáž povolána do říšské rady, když se v říšské radě objevili zločinci, jako universitní professor Pfersche s nožem, který mne chtěl zavražditi. (Výborně!)
K další věci! P. dr. Pergelt vinil dra Baxu z nepravdy, že prý recitoval věc, která se udála včera na Příkopech, nesprávně.
Já zde konstatuji věcně, že dr. Baxa byl k tomu oprávněn ode mne, poněvadž já jsem mu sdělil fakta. Byl jsem přítomen výslechu českých svědků, který se dál na policejním okresu Nového Města, a tu zde konstatuji věcně, že vše to, co tvrdí dr. Pergelt, se nezakládá na pravdě, alespoň pokud já jsem informován.
On snad vypovídal zde, co vypovídali němečtí poslanci, já zde konstatuji věcně, že pan Pollauer byl poznán okamžitě od učedníka Chocholouše, jakmile byl mu na policii předveden. Učedník hned pravil: "Ano, tento pán mne bil. " Zároveň byla policii odevzdána hůl, která byla vyrvána Pollauerovi, když bil tohoto hocha. Dále konstatuji, že přítomný komisař dr. Štaus - ovšem on se potom opravil jak mně bylo řečeno, musil šavlí chrániti chlapce před buršáky. Ovšem on se opravil, ale bylo mně sděleno, že pan dr. Staus byl také Couleurstudent.
Při této příležitosti považuji za svou povinnosť, abych co zástupce nejširších vrstev obyvatelstva Pražského, co zástupce páté kurie na říšskou radu zvolený 23000 hlasy zde prohlásil, že jest to drzá urážka, když Prade, dr. Sckücker a jiní, kteří výkřiky dali to na jevo, tvrdí, že pražské obyvatelstvo jsou "Mordbrenner" a zločinci.
Jest známo, že v nejkrutější době, v r. 1866., kdy tato císařská policie, která nás masakruje, utekla před blížícími se stíny pruských bodáků, byla Praha nejpokojnější.
Z německé strany se žehrá, že tresty jsou malé a že se zrušilo stanné právo. Pánové, z německé strany, myslíte, že k vůli nám se to stanné právo vyzdvihlo ?
To je veřejné tajemství, proč bylo stanné právo vyzdviženo. - Stanné právo bylo zrušeno tím dnem, kdy byl zahájen český sněm, kdy přišel do Prahy p. posl. Wolf, poněvadž se vědělo, bude-li stanné právo trvati dále, že počínání Wolfovo bude takové, že on bude první postaven před tento stanný soud, že bude musiti býti pověšen! (Veselost. )
Nejvyšší maršálek zemský: Dávám slovo ke krátké věcné opravě p. poslanci Hovorkovi.
Poslanec Hovorka: Slavný sněme! Pokládal jsem za povinnost, abych se též přihlásil k slovu k věcné poznámce proto, poněvadž pan dr. Pergelt tvrdí, že dr. Baxa nemluvil pravdu, když mluvil o předvčerejší aféře na Příkopech.
Pánové, já mohu dosvědčiti, co se tam stalo, poněvadž jsem vše viděl. Té doby jsem meškal v Zemské bance a hleděl jsem s okna s panem vrchním ředitelem drem Matušem a ředitelem Procházkou a viděl jsem, že jistý německý student rve učedníka. (Slyšte!)
Jeden pán přikročil a chtěl mu učedníka vyrvati, nastala malá potyčka, která trvala déle než 3 minuty a aféra byla skončena - Já jsem to pokládal za svou povinnosť, a když jsem vstoupil do sněmu a slyšel, že pan mistodržitel podává zprávu, hned jsem k němu šel a pravil jsem, Excellenci, tato zpráva je falešná. - Poněvadž jsem vše viděl, pokládal jsem za svou povinnosť, abych učinil veřejně tuto opravu.
Nejvyšší maršálek zemský: Dávám slovo k věcné poznámce panu poslanci Anýžovi.
Poslanec Anýž: Slavný sněme! Měl jsem za svou povinnosť přihlásiti se k slovu, abych charakterisoval způsob, jak se referuje o událostech v královské Praze.
Pan dr. Pergelt svou poznámkou jest nejlepším dokladem té prolhanosti a nedostatku informace, s jakou se šíří vědomé nepravdy o událostech na pražských ulicích.
Velectění pánové. Věc, která se týká dvou studentů, německého Pollauera a českého Jelínka, o té není ještě ani vyšetřování přípravné ukončeno, neví se vůbec, kdo jest vinníkem, ale p. Dr. Pergelt již veřejně zde před forem slav. sněmu prohlašuje, že útok podnikl Jelínek, český student na studenta německého. A v debatě o tom bylo jednáno, a bylo to také dáváno za příklad míry naší kultury. Já naproti tomu mohu s celou určitostí prohlásiti, že dostavil se očitý svědek, jmenuje se pan Kudlič Václav, na Bělského tř. č. 75-VII. Praha, který jest ochoten dosvědčiti přísežně před soudem, že útok na učedníka učinil německý student Pollauer (Slyšte! Slyšte !) Kolem tohoto německého studenta se stal sběh lidu, že dostavili se strážníci s vytasenými šavlemi, kteří utvořili kordon; student Jelínek byl v tom kordonu a osobnost mimo ten kordon Pollauera uhodila do hlavy. Nevina Jelínkova jest naprosto dokázána (Hlas: Ale jest ve vazbě! Nepokoj. ) Když takovým způsobem šíří se zprávy zde ve sněmu, nedivte se, jaké nepravdy dostávají se na veřejnost z jiných pramenů. V té příčině ani naše policie nekoná svou povinnost. Nezachovává stejnou míru k oběma národnostem, její referáty policejní, které mají býti pramenem zpráv pro časopisy, jsou nesprávné. Zjistí se pak obyčejně opak. Ba některé události policie pražská naprosto zamlčuje, zejména, když se to týká německých studentů a německých buršáků.
Račte dovoliti, abych při té příležitosti ještě jednu věcnou opravu učinil.
Když zde byl předložen plakát, který oznamoval že v Liberci a jiných německých městech Čechové se z veřejných místností vyhánějí a že se jim česky mluviti zapovídá, pan poslanec Prade učinil poznámku, že prý jsme ten plakát dali si tisknouti sami. Já tuto insinuaci s celou rozhodností odmítám a mohl bych sem přinésti celou řadu podobných tiskopisů, kde nejen spolkové a jednotlivci, ale i