Abgeordneter Dr. Katzwendel: Hohes Haus! Bei der Rede des Herrn Abgeordneten Dr. Schücker, als derselbe erklärte, dass die Verhältnisse in Böhmen für Czechen auch unangenehm sein können und sein werden, wurde ein Zwischenruf gemacht, und ich erklärte darauf: " wir sind starker als Sie", darauf sagte der Abgeordnete Březnovský: "Ja, mit den oder Eueren preußischen Spionen".
Abgeordneter Wolf: Ich denke, das genügt.
Ageordneter Steiner: Wir stehen mit Spionen nicht in Verbindung.
Oberst-Landmarschall: Die Herren werden mir erlauben, dass ich für diejenigen Herren, welche der böhmischen Sprache nicht kundig sind, beifüge, dass Abgeordneter Březnovský erklärt hat, dass er mit diesem Ausdrucke in keiner Weise irgend eine Beleidung gegen einen der Herren Abgeordneten beabsichtigte und dass er auch keinen der Herren Abgeordneten mit diesem Ausdrücke in irgend einer Weise in Verbindung zu bringen gesonnen war. Herr Abgeordneter Dr. Schücker hat das Wort.
Abgeordneter Dr. Schücker: Hoher Landtag! Ich habe schon einmal das eigenthümliche Geschick gehabt, während meiner Rede längere Zeit auf meinem Platze zu stehen und zu hören: Abgeordneter Schücker hat das Wort. Herr College Březnovský hätte es wirklich unterlassen können, einen solchen Zwischenruf zu machen. Sie sollten uns nicht unsere Stellung im Landtage noch erschweren durch derartige Einwürfe, welche uns, wie Sie zugeben müssen, nur verletzen und die auch nicht den Beweis dafür bieten, dass Abgeordneter Březnovský den richtigen Tact besitzt.
Meine Herren! Ich habe in meiner Rede gesagt und knüpfe wieder daran an, dass Sie es den deutschen Studenten hier in Prag nicht verbieten können, hier ihr nationales Empfinden und Fühlen zum Ausdrucke zu bringen. Der deutsche Student befindet sich hier ebenso gut, wie in dem übrigen Deutsch-Böhmen, auf gut deutschem Boden und hat das Recht, dass er an dieser alten Pflanz- und Culturstätte deutschen Wissens und deutscher Kunst sich auch ganz frei als deutscher Student bewege. (Rufe: So ist es!)
Meine Herren! Wer einmal Student gewesen ist, der weiß die goldene Studentenzeit, die Jugend, zu schätzen, und weiß auch hochzuhalten den Frohsinn, der sich in den Jugendjahren zeigt und der sich darlegt in freiem Sichgehenlassen und im Singen von national-kräftigen Liedern.
Der Herr Bürgermeister hat gesagt, wir sind auch Studenten gewesen, und werden als solche das nationale Empfinden hochhalten und nationale Ideale pflegen.
Aber wir werden Ihrer stürmischen Jugend nicht verargen, wenn sie auch ihre nationalen Lieder mit Begeisterung singt. Nur soll sie damit nicht den Ausdruck des Hasses und der Feindschaft gegen uns verbinden.
Meine Herren!
Wir haben ja gerade bei den letzten Vorgängen bedauerliche Dinge hier in Prag erlebt. Dass die eigentlichen Rädelsführer hier nicht ermittelt worden find von diesen Schreckens- und Gewaltthaten, und daß dies Personen sind, welche den besseren Ständen angehören, ist ganz unbegreiflich, man hat es ja in allen Tageblättern gelesen; man konnte förmlich Namen nennen, doch konnte während der ganzen Vorsälle im ganzen Untersuchungsverfahren auch nicht im geringsten die, Person herausgefunden werden, welche eigentlichdiese Gewaltthathen und Krawalle provocirt hat.
Es ist gar keine Frage, daß diese Sache in Szene gesetzt worden ist, daß sie ange regt wurde, denn sonst hätten diese Leute zu solchen Feindseligkeiten nicht hinreichen können.
Und ich erwarte von der Staatsverwaltung, welche den Deutschen gegenüber aus den Volkstagen von Eger und Reichenberg mit solchen Gewaltmitteln ausgetreten ist, wo es gar nicht am Platze und gar nicht nothwendig war, vo einer solchen Verwaltung, die so eifrig ihre Pflicht gethan hat, erwarte ich, dass sie diese Rädelsführer, welche das Ganze augezettellt haben, ermitteln wird.
Und dann, meine Herren, was liegt uns daran, wenn sie heute das Standrecht publicirt hat und in dem Standrecht lächerlich minimale Strafen verhängt werden. Greifen sie die Personen heraus, welche thatsächlich die Urheber gewesen sind und sie mussen der Regierung bekannt sein, denn wenn man die Vorgänge verfolgt, die hier geschehen find, so kann man sagen: Es ist zum Staunen, die Behörde muss mit offenen Augen zugesehen haben, in Gegenwart des Militärs, in Gegenwart der Polizei hat man schändliche Gewaltthaten vollbracht und vollbringen lassen.
Es ist vorgekommen, dass ganze Läden ausgeplündert worden sind, ohne daß die Polizei eingriff, und das Militär stand zur Seite und hat das alles mit ansehen müssen. Das kann nur darauf zurückzuführen sein, dass die Regierung, dass der Statthalter, der in unserer Mitte sitzt, seine Pflicht nicht gethan hat. Und das ganze deutschböhmische Volk ruft ihn zur schweren Verantwortung aus, und wird ihn zur Rechenschaft ziehen.
Meine Herrn! Sie werden das begreiflich finden und viele von Ihnen, die mich bereits öfter sprechen gehört haben, werden es sich sagen, dass ich sonst nicht gewohnt bin, so leidenschaftlich zu sprechen.
Aber in einer solchen Lage, wie wir uns heute befinden, muß jeder Ehrenmann empört sein und es muss auch ruhig denkenden Menschen die Zunge überlaufen, und man muß leidenschaftliche Worte des Zornes finden und der tiefen Verurteilung. (Heil! Bravo! Händeklatschen).
Wenn wir uns sagen, warum alles dieses Unheil über unser Vaterland hereingebrochen ist, so müssen wir zu Antwort darauf geben: Die Ursache alles dessen ist immer wieder jene Sprachenverordnung und die Provocirung, welche durch die Sprachenverordnung in der Bevölkerung hervorgerufen worden ist.
Sie haben Ihren Leuten gesagt, dass die Sprachenverordnung ja nur ein kleiner Theil des Rechtes sei, welches Sie beanspruchen können und haben Ihnen dargestellt, die Deutschen seien aus Rand und Band gekommen, weil man Ihnen dieses Recht gegeben hat.
Aber meine Herren! Jeder von Ihnen, der aufrichtig sein will und sein kann, muß es zugeben, dass die Zustände hier in dem Lande so waren, dass jeder vollständig in seiner Sprache sein Recht finden konnte und zufrieden sein tonnte.
Aber. Sie sind damit nicht zufrieden. Sie wollen mehr; Sie wollen Ihre Herrschaft ausdehnen über unser Sprachgebiet, Sie wollen uns herunterdrücken, einfach zu Staatsbürgern zweiter Klasse, was wir uns einfach nicht gefallen lassen, denn da müssten wir unsere ganze Geschichte, unsere ganze Vergangenheit vergessen haben, müßten unseres Werthes nicht bewußt sein, den mir als Angehörige des großen deutschen Volksstammes besitzen.
Meine Herren! Und umso weniger sollte man glauben, dass die Regierung zaudern würde, diese Sprachenverordnungen zurückzuziehen, als wir heute den obersten Gerichtshof, (Rufe Hört!) den Hort des Rechtes und Gesetzes in diesem Reiche, in einem Ausspruche, welcher in einer Plenarversammlung des obersten Gerichtshofes gefällt worden ist, für uns haben.
Der oberste Gerichtshof hat über einen Fall, welcher sich beim Bezirks- oder Kreisgerichte Eger zugetragen hat, wo aus eine deutsche Klage der Concipient eines čechischen Advokaten eine čechische Einrede erstatten wollte, über die Beschwerde, die der deutsche Rechtsanwalt dagegen eingebracht hat, entschieden, dass über die deutsche Klage beim deutschen Gerichte in Eger deutsch zu verhandeln sei.
Der obere Gerichtshof hat das in seiner Entscheidung die mir zur Verfügung steht, folgendermaßen begründet: "Denn der § 13 der eilig. Gw. -Ordnung, wie schon ans seiner Textierung, welche nicht von Sprachen, sondern von Sprache (Einzahl) spricht, somit nicht die mehreren im Lande etwa üblichen Sprachen vor Augen hat, und nicht anordnet, dass jede dieser Sprachen, bei jedem Gerichte des Landes zuzulassen sei, wie ja auch aus dem Vergleiche mit § 14 der Westgal. -Ger. -Ordnung sich ergibt, ist dahin zu verstehen, dass als übliche Landesspräche diejenige anzusehen ist, welche bei dem betreffenden Gerichte üblich ist, und da in Eger, wie notorisch bekannt, nur die deutsche Sprache üblich ist, so erscheint der vom städt. del. Bezirksgericht Eger bei der Tagsfahrt vom 7. Mai 1897 gefällte zweite, den ersten aushebende, somit entscheidende Beschluss, wonach das Protokoll in der vorliegenden Rechtssprache deutsch zu führen sei, sowie die Intimation dieses Beschlusses begründet und war in Abänderung der obergerichtlichen Entscheidung wieder herzustellen, woraus sich auch ergibt, dass der deutsch erstattete Theil der Replik aufrecht zu halten ist. Der oberste Gerichtshof hat mit dieser in plenarissimo gefällten Entscheidung ausdrücklich den Rechtsbestand der Sprachenverordnungen von April 1897, aber auch jenen aus dem Jahre 1880 vollständig aufgehoben. "
Der oberste Gerichtshof hat sich ans den Standpunkt gestellt, welchen wir hier immer eingenommen haben und welchen wir auch eingenommen haben im Reichsrathe und wo wir immer darauf hingewiesen haben, dass der § 13 allg. Ger. -Ord. ein Gesetz ist, welches für unsere Auffassung und Auslegung spricht, dass nämlich nicht die im Lande üblichen Sprachen, sondern jene Sprache entscheidend ist für die Verhandlung, welche bei dem betreffenden Gerichte üblich ist.
Diese Auffassung deckt sich mit § 14 der Westgal. Ger. -Ordnung und wir haben in unserer Argumentation vom obersten Horte des Rechtes im Reiche recht bekommen, er hat sich auf unsere Seite gestellt, weil thatsächlich das Recht und Gesetz auf unserer Seite steht.
Und, meine Herren, durch die neue Civilprozessordnung ist diese Bestimmung des § 13 der allg. Ger. -Ord. nicht aufgehoben worden, denn ausdrücklich bestimmt die neue Civilprozessordnung, dass die alten gesetzlichen Bestimmungen aufrecht bleiben, insoweit sie nicht ausdrücklich durch die neue Civilprozessordnung aufgehoben werden. Nun hat die neue Civilprozessordnung gar keine Bestimmung über die Sprachenfrage in sich aufgenommen, infolge dessen besteht § 13 der alten Gerichtsordnung heute in voller Wirksamkeit ausrecht.
Und, meine Herren, nicht wir waren es, welche es gewünscht haben, dass in die neue Civilprozessordnung nicht auch eine Bestimmung wegen Regelung der Sprache aufgenommen werde. Der frühere Justizminister Graf Gleispach hat, als er darüber seiner Zeit im Reichsrath interpelliert worden ist, die Erklärung abgegeben, dass er sich in seinem Ressort nicht für berechtigt halte, in einer so weitgehenden Frage bezüglich der Sprachenfrage eine gesetzliche Regelung herbeizuführen, dass diese Frage vielmehr vom Gesammtministerium durch eine Verordnung entschieden wird, und dass er als ein Minister allein eine solche Vorlage an den Reichsrath nicht einbringen könne.
Meine Herren, der Graf Gleispach hat die Verantwortung nicht auf sich nehmen wollen, von seinem Ressortstandpunkt aus eine so außerordentlich schwierige Frage zu ihrer Lösung zu bringen und es bleibt auch nichts anderes übrig, als dass die Regierung die Frage der Sprache gesetzlich durch ein Reichsgesetz regeln lässt.
Meine Herren, wir können uns nicht auf den Standpunkt stellen, dass dies im Wege der Landesgesetzgebung geschehen kann. Wir verlangen, dass ein Reichsgesetz dazu erlassen werde, weil zwischen den Deutschen in Böhmen, Mähren und anderen Provinzen gar kein Unterschied besteht, sondern es müssen für alle Nationalitäten des Reiches die Sprachenverhältnisse gleichmäßig und in gleicher Zeit nach Recht und Gesetz geregelt werden. (Beifall. Händellatschen. ) Da können wir keinen einseitigen Standpunkt einnehmen, da können wir uns nicht auf particulistischem Boden bewegen. Denn je größer und höher diese Aufgabe erfasst wird und in je weiteren Kreisen sie gelöst wird, desto besser und vortheilhafter ist es nicht nur für das Land, sondern auch für das Reich, (So ist es) und, meine Herren, Sie werden bei dieser Art und Weise, wie wir Ihren Antrag von drüben auffassen und wie wir ihn behandeln, begreiflich finden, dass wir uns gegen denselben ablehnend verhalten.
Sie werden es begreiflich finden, da wir gar nicht wissen, was eigentlich beabsichtigt wird, in diesem Ausschusse vorzubringen, nachdem es uns vorkommt, als wenn man die Absicht hatte, da ein Versuchsfeld zu schaffen für die Wiederanknüpfung parlamentarischer Thätigkeit, wobei wir aber nur, um einen landläufigen Ausdruck zu gebrauchen, die Geleimten wären. (Sehr richtig!) Wir werden alles ablehnen, das darauf hinzielen könnte, als würde uns eine Falle gelegt, in welche wir hineingerathen sollten, um diese für uns außerordentlich wichtige Frage einer Verschleppung oder Versumpfung zuzuführen.
Meine Herren, ich finde es begreiflich, der Regierung wäre es außerordentlich angenehm und auch den Herren wäre es angenehm, wenn Sie sagen könnten, im Reichsrathe ist es nicht gegangen, wir haben uns im Landtage zusammengefunden, und obwohl im Landtage die schwierigsten Verhältnisse geherrscht haben, sind wir im besten Einvernehmen gewesen, wir haben in einer Commission zusammengesessen, und es ist alles schön gegangen.
Zu diesen Verhältnissen müssen, meine Herren, ganz andere Voraussetzungen sein, die heute nicht gegeben sind Ihr Benehmen auch während meiner Rede und der Ausruf Březnovskýs zeigt es, dass sie in diesem Lande überhaupt niemals kommen werden, weil Sie den Frieden nicht wollen, sondern weil Sie bei jeder Gelegenheit den provocatorischen Standpunkt einnehmen. Deshalb, meine Herren, werden Sie es be greiflich finden, unisomehr als die Regierung sich vollständig ausschweigt über diese Punkte, Sie weiden es begreiflich finden, dass wir in einem solchen Ausschusse, aus dem wir einen thatsächlichen Erfolg für uns nicht ersehen können, sondern im Gegentheile, aus welchem wir das Gefühl mit uns tragen würden, dass wir vielleicht in eine Falle gegangen sind, weder herausnoch hineingehen; dagegen hat es mich sehr gewundert, dass Seine Durchlaucht den Zusatzantrag gemacht hat, worin er sich gleich ausdrücklich dagegen vermählt, dass noch irgend ein Sprachenausschuss über unseren Antrag zustimmengesetzt werde, welchem unser Antrag zugewiesen werden soll.
Meine Herren, darin zeigt sich also das Wohlwollen, welches Sie betont haben. Wenn wir Ihnen erklaren, dass mir in diese Commission, die Sie vorschlagen, nicht hineingehen, dass wir aber darauf bestehen, dass eine Com~ mission für unseren Antrag, für unseren selbständigen Antrag auch aus dem ganzen Landtag zusammengesetzt werde, welche sich lediglich mit der Frage zu befassen hat, dass die Sprachenverordnungen aufzuheben sind, das ist mir gerecht und billig.
Wenn Sie dies thun, so gut wie Sie für sich eine Commission wünschen, können auch wir eine Commission für uns beanspruchen, die sich mit dieser Frage zu beschäftigen hat. Nun, meine Herren, das mag S. Durchlaucht mit sich selbst ausmachen. Aber ich glaube, er wird von Niemanden von uns eine Zustimmung erfahren, dass er einen solchen Zusatz gemacht hat, womit uns jede wertere Thatigkeit versperrt wird.
Meine Herren! Auch im Reichsrathe hat die Absicht damals bestanden, mit dem Dipauli scheu Antrag beziehungsweise der Commission, die gewählt werden sollte, die andern Sprachenantrage zu verbinden. Wir haben aber auch damals uns außerordentlich dagegen gesträubt, weil wir uns der Gefahr nicht aussetzen trollten, dass auf diese Weise die ganze Frage ins Endlose hinausgeschoben werde.
Wir verlangen vor Allem, sehe diese Frage gesetzlich ausgetragen wird, die restitution in integrum. Wir verlangen, dass der frühere Stand wieder hergestellt wird. Dann erst kann diese Frage im gesetzlichen Wege geregelt werden.
Wenn Sie dem einen Kämpfer die Hände binden, damit der andere leichter kämpfen kann, so ist es ungerecht, ungleich, ungesetzlich. Wir verlangen vollständige Actionsfreiheit, um Ihnen, wenn Sie es haben wollen, den Kampf anzubieten und auch den Kampf fuhren zu formen.
Ich komme zum Schluße meiner Ausführungen und erlaube mir namens sammtlicher deutscher Abgeordneten folgende Erklärung abzugeben:
Das deutsche Volk verlangt klar und bündig mit Ausschluss jeder weiteren Verhandlung die Aufhebung der Sprachenverordnungen (Bravo!), weist jeden, wie immer gearteten Versuch eine Losung der zur Wiederherstellung geordneter politischer Zustände wichtigen Frage, eine Verzettelung oder sonstige Beeinträchtigung zuzuführen entschieden zurück, und steht auf dem Standpunkte, dass die Sprachenfrage nur im Wege des Reichsgesetzes für das ganze Reich geregelt werden kann, dass daher dem Land-tage die Kompetenz hiezu nicht zusteht (Bravo!). Ich erkläre namens der Vertreter des Deutschen Volkes, dass wir der Zuweisung des Antrages des Grafen Buquoy und seiner Parteigenossen an eine Kommission nicht zustimmen und auch an den Arbeiten einer solchen zu wählenden Commission uns nicht betheiligen werden. Dagegen werden sie verlangen, dass über Ihre Antrage auf Erlässung einer auf Grund des § 19 Der Landesordnung zu fassenden Resolution, es seien die Sprachenverordnungen aufzuheben, eine separate Commission gewählt und Ihnen dort die Möglichkeit geboten werde, ihre Anträge in entschiedener Weise zu vertreten (Sturmische Heil-Rufe. )
Nejvyšší maršálek zemský (zvoní): Dovoluji sobě sděliti slavnému sněmu, že se ještě přihlásil proti návrhům pan posl. Dr. "Werunsky a pro návrhy pp. poslanci Dr. Engel a Herold.
Ich erlaube mir, dem hohen Hause mitzutheilen, dass sich noch gegen den Antrag der Herr Abgeordnete Dr. Werunský, und für den Antrag die Herren Abgeordneten Dr. Engel und Herold zum Worte gemeldet hat.
Nachdem nun ein Redner gegen den Antrag gesprochen hat, gelangt nunmehr zum Worte der erste,, für" eingetragene Redner, Herr Abg. Dr. Engel.
Dávám slovo panu poslanci Dru. Englovi.
Posl. Dr. Engl: Slavný sněme! Musím se přiznati, že mezi řečí p. Dra. Sohückra několikráte podíval jsem se na denní pořádek dnešní schůze, abych se přesvědčil, při jakém bodu jednáni vlastně se nacházíme. Konečně přece jen seznal jsem, že nacházíme se při tom bodu jednání, který se týká pouze návrhu volby výboru jazykového.
Skutečně jest to chvalitebná liberálnost Jeho Jasnosti našeho p. nejvyššího maršálka, s jakou si počínal vůči vývodům řečníkovým. Zdali vůči této liberálnosti bude s druhé strany ukázána také jakási konnivence, o tom již řeč pana doktora Schückera se svou absolutní negací dostatečně nás poučuje, a pokud laskavosti prvního řečníka, p. odůvodňovatele Jeho Jasností prince z Lobkovic, že na přání pronesené pokračoval německy, pak dostalo se uznání, to dotyčný pan řečník sam nejlépe může posouditi. (Výborně!)
Velectění pánové, já přes to přese všechno, že jsem přesvědčen, že vůči našim vývodům se strany Jeho Jasnosti p. maršálka, zachována bude zajisté tatáž indulgence jako straně protivné, přece nepřeháhnu míru těch vývodů, které jedině mám za oprávněné. Učiním to také proto, že zajisté ještě ústa povolanější odpovědí ke všemu tomu, co se strany p. Dr. Schückra bylo proneseno. Já jen děkuji panu Dr. Schückrovi za cenná doznání, která učinil a která skutečně velice vyjasňuji situaci, ale především v jednom s ním souhlasím, a to jest, že vláda se ukázala slabou. (Tak jest!)
Velectění pánové! pan Dr. Schücker přistoupil na tu zásadu dříve tak určitě popíranou, na zásadu nerovnocennosti našeho národa (Tak jest), a tato zásada nerovnocennosti sama sebou jest dostatečná, aby nám ukázala, kam asi všechno ostatní jednání může směřovati,
Velectění pánové bude to asi marné počínání, bude asi vše zbytečno, ničeho nedocílí všecka naše smířlivost, všecka naše dobrá vůle, ta dobrá vůle, kterou jsme chtěli dokázati tím, že bylo mi uloženo prohlásititi, že budeme hlasovati pro návrh p. hraběte Buquoye. Vždyť již teď je prohlášeno, že pánové z druhé strany na žádné jednání v tomto jazykovém výboru nepřistoupí a poněvadž v meritu tohoto návrhu také nalézá se chvály hodná zmínka, že by se mělo dospěti k úpravě jazykové otázky v souhlase s oběma národy, jest z toho již také zcela jasně vidno, že souhlasu ku spravedlivému upravení jazykové otázky na této straně (ukazuje na levo) se nám nedostane. (Výborně, Výborně, potlesk!)
Měl-li bych se ještě dotknouti episody, která se udála, - pravím, velectění pánové, že jí lituji, poněvadž my všichni uznáváme, že takovými věcmi se jenom žene voda na mlýn těchto pánů, a že připravuje se jim zdání jakéhosi heroického vystoupení, což ovšem jest zcela zbytečno. (Tak jest!) Ale, velectění pánové, přitom při všem musím se té veliké citlivosti diviti, (Volá se: "Umělé!u) té citlivosti umělé - skutečně správně to bylo řečeno - z které jest viděti, oč se pánům jedná. My, velectění pánové, zde jsme byli svědky zcela jiných výkřiků a my jsme na to nereagovali, my jsme výkřiky těmi pohrdali a nanejvýš může pan kolega Březnovský z toho si vzíti potěšitelné vědomí, že tito pánové si jeho osoby tak váží, že poznámku, která jich se ani netýkala, pokládali za dostatečnou k veliké akci, pečlivě saranžované. kterou zde provedli. (Veselost. )
Nuže, velectění pánové, já nebudu mluviti dlouho. Bylo mi uloženo jen učiniti to prohlášení, o němž jsem se již zmínil, že my - právě, abychom dokázali dobrou svou vůli, dobrou svou a poctivou snahu. i tentokráte býti spravedlivými, když takovými zbraněmi se proti nam agituje, když takovým způsobem proti nám se vystupuje - budeme hlas váti pro instituci takového jazykového výboru a že chceme nejupříměji se zasaditi o možnost shody, ačkoliv, jak jsem již také pravil, naděje naše po tom, co slyšíme, jest pranepatrné. Vůči hrozbám však, které zde byly proneseny, vůči těm hrozbám, velectění pánové, pravím jen jedno" "Národ český také zna svou sílu a konečně také má své spojence. (Bouřlivý potlesk, Výborně!)
Velectění pánové, kdyby o to šlo, aby národ česky klesl v hrob, věřte mně, že ten hrob byl by příliš velký, než aby se do něho nevešlo mnohem, mnohem více, než pouze ten národ. (Výborně! Bouřlivý potlesk).
Jak soudím o těch věcech dále, o tom šířiti se nebudu, poněvadž chci zachovati přesnost, chci zachovati stručnost celého dnešního jednám a tím, pánové, končím. (Výborně! Potlesk!)
Oberstlandmarschall: Es gelangt nunmehr zum Worte der Herr Abg. Prade. Ich ertheile ihm das Wort.
Abg. Prade: Hoher Landtag! Der unmit telbare Herr Vorredner, dem ich wegen vollständiger Unkenntnis der čechischen Sprache in seinen Ausführungen nicht solgen konnte, hat am Schlüsse seiner Rede, wie mir mitgetheilt worden ist, gesagt, dass auch das čechische Volf seine Kräfte und seine Verbündeten kennt. (Holt! Hort!)
Ihm gegenüber muss ich hervorheben, dass wir in diesem Kampfe, den wir hier auf heimatlicher Erde um unsere nationale Existenz, um die Rechte unseres Volkes kämpfen, dass wir in diesem Kampfe auf keine Verbündeten rechnen, dass wir auf keine anderen Kraste rechnen, als auf die nationale Kraft unseres eige nen deutschen Volkes in Oesterreich (Rufe: Bravo')
Wir sind aber vollständig überzeugt, wenn dieses Volk sich endlich seiner nationalen grafte bewusst sein wird, - und es ist steh heute dieser Kraft bis in alle Schichten des Volkes bewusgt, - dass es dann unuberwindlich ist für alle seine Gegner (Rufe: Wacker!)
Wir weiden daher mit unseren Forderungen, die wir im östereichischen Reichsrath und auch in diesem hohen Hause wiederholt entwickelt haben, nicht um ein Jota und nicht um einen Buchstaben nach geben, wir brauchen keine Commissionen und Verhandlungen darüber.
Unsere Forderungen sind ganz einfach, klar und bekannt, sie entsprechen der nationalen Ehie des Volles, den wirtschaftlichen und nationalen Interessen des Landes, unseren eigenen, und wie ich behaupte, selbst denjenigen unserer Gegner.
Wir wollen einfach eine Dreitheilung in unserem Lande, wir wollen ein deutsches, ein čechisches und ein gemischtsprachiges Gebiet haben.
Ich habe diese Jdee wiederholt ausgeführt -und es mussten mir dies auch einige der Heiren Gegner, Redner Ihrer Partei, zugeben, dass - der Gerechtigkeit entspricht, und wir werden auf Ihren staatsrechtlichen Standpunnkt nie und nimmer eingehen, dass die čechische Sprache innerhalb Böhmens, oder innerhalb Böhmens, Mährens und Schlesiens eine privilegirte Stellung einnehme. (Rufe: Richtig - niemals. )
Wir verlangen für unser Volk und jeden einzelnen Volksgenossen, für jede einzelne Stadtgemeinde und für jeden einzelnen Bezirk ganz dieselben Rechte, die unsere deutschen Volksgenossen in Osterreich überhaupt haben.
Wir wollen, dass die Deutschen in Reichenberg und Eger, in Asch und Teplitz, ganz genau dieselben Rechte haben, wie die Deutschen in Linz, Graz, Innsbruck oder anderswo, wo sie in Osterreich wohnen. Das allein ist Gerechtigkeit, das, was Sie an ihre Stelle setzen, ist nichts anderes, als die Ausführung des sogenannten staatsrechtlichen Gedankens mit einer Art Vorherrschaft des Čechenthums überall im Lande, auch auf unserem deutschen Heimatboden, den wir durch Jahrhunderte - lange Culturarbeit erobert haben und den wir uns durch niemanden rauben oder, wie Sie sagen, zurückerobein lassen werden. (Rufe: So ist es).
Wir fordern aber auch die Regelung der Sprachenfrage und fordern, dass dieselbe zu erfolgen habe im Gesetzeswege und zwar auf dem einzigen competenten Forum, im österreichischen Reichsrathe. Wir bestreiten vollstandig das Necht, dass die österreichische Regierung irgendwie das Recht hatte, jemals durch Sprachenverordnungen, überhaupt durch Verodnungen ein Staatsgrundgesetz, den Artikel 19 der Staatsgrundgesetze, in einseitiger Weise auszulegen. Wir haben immer behauptet und auch im österreichischen