Pondělí 1. března 1897

Nejvyšší maršálek zemský: Přejdeme k hlasování.

Wir übergehen zur Abstimmung.

Komise navrhuje;

Slavný sněme, račiž se usnésti:

C k. vláda se vyzývá, aby v království českém povolila pěstování tabáku a aby již v roku 1897. za tím účelem byly učiněny důkladné pokusy na více místech.

Pokusy tyto buďtež po 3 roky opakovány.

Die Landesculturkommission stellt den Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Die k. k. Negierung wird aufgefordert, im Königreiche Böhmen den Tabakbau zu bewilligen und bereits im Jahre 1897 zu diesem Behufe eingehende Versuche an mehreren Orten zu veraanlassen.

Diese Versuche sind durch 3 Jahre hindurch zu wiederholen.

Pan zpravodaj podotýká, že odhlasováním tohoto návrhu taktéž bude vyřízena petice spolku hospodářského v Čáslavi ze dne 12. února t. r.

Der Herr Berichterstatter bemerkt, dass durch die Abstimmung über den Antrag der Kommission auch zugleich die Petition des landwirtschaftlichen Vereines in Časlau vom 12. Feber 1897 erledigt sein wird.

Žádám pány, kteří přijímají návrh komise, by vyzdvihli ruku.

Ich bitte diejenigen Herren, welche dieseu Antrag annehmen, die Hand zu erheben.

Návrh jest přijat.

Der Antrag ist angenommen.

Prvním předmětem denního pořádku jest druhé čtení zprávy komise pro záležitosti zemědělství o návrhu poslance Dra Dvořáka a soudruhů v příčině zřízení české zvěrolékařské školy v Praze.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Lesung des Berichtes der Landeskulturkommission über den Antrag des Abgeordneten Dr. Dvořák und Genossen betreffend die Errichtung eines böhmischen Thierarznei - Institutes in Prag.

Dávám slovo panu zpravodaji. Zpravodaj posl. Horák: Slavný sněme!

Důležitosť chovu hospodářského zvířectva v království českém, který dostoupil počtu přes 3 a 1/2 milionu kusů, jest tak veliká, že zasluhuje, aby chov tento spočíval jednak na základě racionálních, a aby také po stránce zvěroléčební bylo o zvířectvo hospodářské náležitě postaráno.

Aby tohoto účelu mohlo býti dosaženo, jest zapotřebí, aby byl k tomu cíli dostatek přiměřeně vzdělaných zvěrolékařů.

Máme v Rakousku jen školu ve Vídni, která má nám poskytovati dostatečný počet zvěrolékařů, následkem čehož na vídeňské zvěrolékařské škole téměř jedna třetina všech posluchačů náleží k národnosti České. Ale zvěrolékaři tito, kteří z vídeňské zvěrolékařské školy nastupují do života praktického, nevystihují nikterak toho stanoviska, kterého zemědělství dnes vyžaduje.

Vídeňská škola zvěrolékařská byla zřízena více pro potřeby vojenské a ne pro potřeby zemědělské.

Na zvěrolékařské škole vídeňské nabývají akademikové více příležitosti k léčení koni a psů, nežli k léčení skotu; mimo to i celá osnova učební spočívala na zcela zastaralém řádu, tak že i sami zvěrolékaři na sjezdech svých se vyslovili, že jest třeba, aby vídeňská zvěrolékařská škola byla náležitě zreformována. Ale nehledě ani k tomu, slavný sněme, že nevyhovuje tato škola již nynějším časovým potřebám, my jako národ, který chce, aby ve všech oborech vědění stál na stejné úrovni s národy vzdělanými, musíme si toho přáti, abychom měli všechny školy, kterých potřebujeme.

A tu Českému národu schází česká škola zvěrolékařská; proto má zemědělská komise za to, že jest český národ oprávněn žádati vzhledem k poplatnosti i stavu zemědělskému za zřízení české školy zvěrolékařské nákladem státním v Praze.

Nebudu šíře návrh odůvodňovati, jest slavnému sněmu rozdána podrobná zpráva tištěná. Myslím, že o předmětu samém vyvine se ještě debata a že mně bude ještě možno, abych se uchopil závěrečného slova.

Končím pouze návrhem k slavnému sněmu, na kterém se komise zemědělská jednohlasně usnesla a který zní následovně.

Slavný sněme račiž se usnésti: Zemskému výboru se ukládá, aby s největším urychlením vyjednával s c. k. vládou, by k odstranění citelného nedostatku zvěrolékařů, vzdělaných v nejdůležitějších praktických odborech, zřízena byla pro království České v Praze česká zvěrolékařská škola.

Landtagssekreträr Höhm (liest): Die Landesculturlommission stellt den Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen: Dem Landesansschusse wird aufgetragen, mit größter Beschleunigung mit der k. k. Regierung dahin zu verhandeln, dass zur Beseitigung des fühlbaren Mangels an in den wichtigsten praktischen Fächern gebildeten Thierärzten für das Königreich Böhmen ein böhmisches Thierarznei-Institut in Prag errichtet werde.

Oberstlandmarschall: Es hat sich zu diesem Gegenstande der Herr Abg. Dr. Zdenko Schücker und zwar gegen den Antrag der Eommission gemeldet.

Ich ertheile ihm das Wort.

Abg. Dr. Zdenko Schücker: Hoher Landtag! Die Tendenz des vorliegenden Antrages, Welcher von Seite der geehrten Landesculturconimission an den hohen Landtag gestellt wird, ist gewiß nur ausgeordentlich sympathisch zu begrüßen.

Die Tendenz dieses Antrages ist eine derartige, daß sie sowohl von der čechischen, so auch von der deutschen Seite aufgegriffen worden ist um hier dem hohen Landtage selbständige Anträge zu stellen, welche sich auf die Hebung und Pflege der Thierarznei richteu und welche dahin gerichtet sind, daße Maßregeln getroffen werben, wie dieser ausjerordentlich wichtige Theil unseres Nationalvermögens, nämlich, das der Landwirtschaft dienende Vieh, tatsächlich erhalten und in seinem Erträgnisse gehoben werden kann.

Gegen die Tendenz dieses Antrages Wird daher auch, da er beiden Seiten des hohen Landtages entspricht, Wohl nichts einzuwenden sein. Allein eine andere Frage ist. Was die Ausführung dieses Antrages, beziehungstweise die Inslebensetzung der Tendenz dieses Antrages anbetrifft.

Meine Herren! Wenn Sie heute beantragen, daß die Pflege der Thierarznei auf eine höhere Stufe gestellt werden soll, als es heute der Fall ist, so ist es ja vollständig berechtigt und begründet; wenn Sie heute darauf hinweisen in dem Berichte, wie es von Seite der Landesculturcomtnission geschieht, daß heute der Staat ein Interesse hat, diesbezüglich einzu greifen, und dass es als eine staatliche Angelegenheit bezeichnet werden soll, jene Maßregel zu treffen, welche aus die Hebung der Thierzucht gerichtet ist, so ist das ja vollständig in Ordnung.

Wenn wir erwägen, wie es hier in dem Berichte steht, daß Böhmen über 3 Millionen Stück landwirhschaftliche Thiere hat, daß diese landwirtschaftlichen Thiere einen Vermögenswerth von 203 Millionen dulden haben, wenn wir die Steuerleistung des Kronlandes Böhmen ins Auge fassen, so müssen Sie Wohl zugeben, daß es nicht nur ein Interesse des Landes, fondern auch ein Interesse des Staates, u. zw. in eminentester Weise ein Interesse des Staates ist, daß auf Kosten des Staates Maßregeln getroffen werden, welche mit der Hebung der Viehzucht uubedingt notwendig verbmiden find.

Meine Herrn! Wir sind ja schon längst in Böhmen auf dem Standpunkte angekommen - ich bin nicht selbst Landwirt, aber ich bin ein Freund der Landwirtschaft und beschäftige mich mit diesen Fragen und Angelegenheiten und jeder, der ein offenes Auge für öffentliche Angelegenheiten hat, muß zugeben, daß die Viehzucht für unser Landwirten heute beinahe das einzige Mittel ist, womit er sich helfen kann, und daß der Preis der Cerealien und das Erträgnis der übrigen Theile seiner Landwirtschaft ein derartig minimales geworden ist, daß, selbst wenn er alle Mittel anwendet, die ihm zur Verfügung stehen, und die größte Sparsamkeit und Genügsamkeit entwickelt in seinem eigenen Haushalte und Wirtschaftsbetriebe, er nicht in die Lage kommen fann, seine Wirtschaft wesentlich zu bessern, wenn es ihm nicht gelingt, einen größeren Ertrag der Wirtschaft durch die Viehzucht zuzuführend

Wir würden dieser offen liegenden Thatsache widersprechen, beziehungsweise wir würden die Augen verschließen gegenüber gegebenen Thatsachen, Wenn wir nicht thatsächlich alles unterstützen wollten, was darauf gerichtet ist, die Thierzucht zu heben.

Nun ist es seine Frage, daß gegenüber der Verheerung, welche durch Epidemien, Seuchen unter dem Viehe entstanden ist, es dingt notwendig ist, Maßregeln ernstlich in Erwägung zu ziehen, wie die Pflege der Thierarznei gehoben und entsprechend den Bedürfnissen der heutigen Zeit auch ausgestaltet werden könnte.

Wir haben also gar nichts dagegen, dass thatsächlich solche Maßnahmen getroffen werden und, dass, wie es in dem Berichte steht, sie wie eine staatliche Anstalt auf Staatskosten ausgeführt werden solle.

Wir haben auch nichts dagegen, und es liegt in der Natur der Sache, dass, wenn ein solches Institut überhaupt von Bedeutung sein soll, es eben auf der Hohe der Zeit stehe und den Errungenschaften der modernen Wissenschaft vollständig entsprechend eingerichtet werde, dass es somit eine Hochschule im wahren Sinne des Wortes werde, Wo die Schüler, welche diese Schule besuchen, bereits eine gewisse Summe von Vorkenntnissen mit sich bringen müssen, und wo sie eine höhere Ausbildung bekommen, in alle jene neuen Errungenschaften der Wissenschaft eingeführt werden und alle neuesten Erfahrungen, welche aus diesem großen und weit ausgedehnten Gebiete gemacht worden sind, sich aneignen, damit sie thatsächlich etwas Ersprießliches leisten können.

Also, wenn ich ins Auge fasse, dass thatsächlich eine Hochschule errichtet, beziehungsweise eine Institution auf den Standpunkt einer Hochschule gestellt werden soll, so lässt sich dagegen nichts einwenden. Allein nicht gerechtfertigt finde ich - und da gestatten Sie mir, dass ich eigentlich von dem mir zunächst liegenden Standpunkte über diese Angelegenheit sprechen warum sie lediglich eine Institution mit böhmischer Unterrichtssprache schaffen wollen. Ich habe schon früher erwähnt, dass auch von deutscher Seite ein Antrag gestellt worden ist, dahingehend, es möge in einer deutschen Stadt ein derartiges Institut geschaffen werden, und von Ihrer Seite ist der Antrag gestellt worden, dass in einer böhmischen Stadt, u. zw. in Prag, ein derartiges Institut geschaffen werde.

Nun, meine Herren, glaube ich, es wäre dos richtigste gewesen, wenn die Landeskulturkommission diesen beiden Anträgen Rechnung tragend ein Institut schafft, welches wohl auf das ganze Land sich auszudehnen hätte und doch auch den Anforderungen und Wünschen beider Nationalitäten, welche dieses Land bewohnen, gerecht wäre.

Es wäre wünschenswerth gewesen, wenn diese Staatsinstitution in der Weise geschaffen würde, dass sowohl ein deutsches als auch ein čechisches Institut geschaffen wird, welches an eine bereits bestehende Organisierung sich angliedern und thatsächlich den Zweck in erfolgreicher Weise erreichen könnte, welcher diesem Institute gestellt ist.

Meine Herren! Es wird in dem Berichte darauf hingewiesen, dass in Oesterreich derlei Thierarzneiinstitute, welche wirklich in Betracht gezogen werden können, um nur annähernd die ihnen gestellte Aufgabe zu lösen, nur außerordentlich schwach vertreten sind, und zwar haben wir nur drei solche Institute, nämlich in Wien, Lemberg und Pest.

Es wird gesagt: Wir brauchen eine Institution in Prag, und zwar eine mit böhmischer Unterrichtssprache, weil die Deutschen nach Wien gehen, dort die Thierarzneischule besuchen und dort ihren Bedarf decken können.

Wenn man den Bericht liest und dann das Urtheil liest, welches gerade in diesem Berichte über die Wiener Thierarzneischule gefällt wird, so muss man sagen, dass diese Verweisung der Deutschen des Landes an die Wiener Thierarzneischule keineswegs von besonderer Liebenswürdigkeit gegen die Deutschen zeugt

Es wird die Wiener Thierarzneischule bezeichnet als eine Schule, welche mehr zur Heranbildung von Militärkurschmieden und Thierärzten dienen soff und deren gesammte Organisation und Lehrplan hauptsächlich nur diesen Zweck verfolgt.

Aus diesem Grunde bekunden auch die Absolventen der Wiener Thierarzneischule bei ihrem Eintritte ins Leben nur eine minimale praktische Erfahrung auf dem Gebiete der Behandlung anderer landwirthfchaftlichen Thiere als der Pferde und Hunde.

Und es wird weiter gesagt, der bisherige Studienplan sei veraltet und entspreche weder den heutigen Errungenschaften der Wissenschaft, noch den Anforderungen der Praxis.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Wiener Schule demnach einerseits wegen des veralteten Studienplanes, andererseits wegen ungenügenden klinischen Mat riales nicht dazu geeignet ist, den Anforderungen entfprechende Thierärzte heranzubilden.

Nun, meine Herren, wenn der Bericht der geehrten Kommission findet, dass die Wiener Thierarzneischule mit derartigen Mängeln behaftet ist, so gestatten sie mir zu bemerken, dass es sich eigenthümlich ausnimmt, wenn sie die Deutschen des Landes auf diese Wiener Thierarzneischule verweist und sagt, für die Deutschen genügt diese Wiener Thierarzneischule. sie können dieselbe besuchen und sie brauchen keinen Fortschritt und keine Besserung der Verhältnisse im Lande anzustreben. Nun, meine Herren, wir sind die, die wir allerdings gewohnt sind, nach Wien zu gravitieren, wir, die wir gerne die Wiener Hochschulen aufsuchen und Sympathien immer dafür gehegt haben. In einem solchen Falle, wo hier offen ausgesprochen wurde, und ich bezweifle nicht die Richtigkeit dieses Berichtes, der von Seite der Landeskulturkommission erstattet worden ist, ist: es unmöglich uns an ein Institut zu verweisen, dass so mangelhaft ausgestattet ist und zugestandenermassen den Anforderungen nicht entspricht.

Wir Deutsche haben ganz gewiss das gleiche Interesse an der Schaffung einer derartigen Hochschule, resp. der deutschen Abteilung derselben.

Die Herren, die da zur Begründung ihrer Anträge sich einerseits berufen auf die Zahl der Viehstücke in Böhmen, die sagen: Böhmen hat eine große landwirtschaftliche Bedeutung, namentlich, was die Viehzucht anbelangt, denn wir haben soviel Stück Vieh, welche so und son el Millionen fl Werth, wie ich früher hervorgehoben habe, repräsentieren. An dem nehmen wir Deutsche im Lande gerade so gut Antheil, (Rufe: In noch höherem Maße!) und zwar, wie ich aufmerksam gemacht wurde, in noch höherem Maße Antheil als Sie, meine Herren.

Sie berufen sich aus die Stenerleistung, Sie sagen, aus Böhmen, Mähren und Schlesien werden von den direkten und indirekten Steuern nahezu, 38 pCt. des Reiches, aufgebracht, Sie sagen, dass, nachdem die Steuerleistung aus Böhmen, Mähren nad Schlesien eine so bedeutende ist, hat auch Böhmen, Mähren und Schlesien das Recht, eine derartige Schule zu verlangen. Aber, meine Herrn, da machen Sie vor dem deutschen Steuergulden Halt; der deutsche Steuergulden ist Ihnen recht, um das zu begründen, und der deutsche Steuergulden, der abgeführt wird, soll nachweisen, dass thatsächlich der Wunsch nach Einführung eines derartigen staatlichen Institutes im Lande ein gerechtfertigter ist.

Ich halte es für unbillig, wenn das deutsche Interesse der Landwirtschaft hier ausgeschlossen werden soll, und wenn auf der anderen Seite man den deutschen Steuergulden nicht so nothwendig hält, die Institution, die begründet werden soll, so einzurichten, dass auch dieses deutsche Interesse gefordert und gewahrt werde. Meine Herren, und noch Eins ist für uns maßgebend. Es heißt hier: In dieser Reichshälfte betrug die Gesamtzahl der Tierärzte im J. 1892 863, wovon 229, also 20l/2 proc. auf das Königreich Böhmen, und von diesen 1/3 auf die böhmische Nationalität entfallen.

Das Königreich Böhmen hat 229 Thierärzte; von diesen ist 1/3 čechischen Nationalität, also 76 und 153 Thierärzte, also 2/3, sind deutscher Nationalität. Nun, meine Herren, wenn wir eine so weit überwiegende Anzahl deutscher Thierärzte über die czechischen Thierärzte haben, dann glaube ich, ist ein Grund vorhanden, dass diese größere Anzahl eine Berücksichtigung verdient, und dass es nicht gerechtfertigt erscheint, dass einfach mit Uebergehung der Deutschen ein Landesinstitut geschaffen werden soll, welches nur für chechische Interessen geschaffen erscheinen würde und an welchem der Unterricht in chechischer Sprache ertheilt werden soll. Alle diese Gründe lassen mich die Überzeugung aussprechen, dass im Allgemeinen diese so löbliche Tendenz des Antrages selbst als eine einseitige bezeichnet werden muss, und ich glaube, dass, nachdem die Deutschen dasselbe Interesse haben, wie Sie an der Hebung der landwirtschaftlichen Thierzucht, und auch nachdem wir daran wesentlich betheiligt sind und in derselben Weise dazu beitragen, dass wir thatsächlich auch eine Berücksichtigung verdienen, und dass daher der gestellte Antrag der Landeskulturkommision, wenn er auch mit Zustimmung unserer Herren in der Landeskulturkommission einhellig angenommen wurde, nicht als erschöpfend und akzeptabel bezeichnet werden kann, sondern dass wir die Berücksichtigung der deutschen Nationalität verlangen müssen, und ich erlaube mir im Namen meiner Gessnnungsgenossen den Antrag zu stellen:

Dem Landesausschusse wird aufgetragen, mit k. k. Regierung beschleunigt dahin zu verhandeln, dass zur Beseitigung des fühlbaren Manngels an in den wichtigsten praktischen Fächern gebildeten Thierärzten für das Königreich Böhmen zwei Thierarzneiinstitute, getrennt nach beiden Nationalitäten des Landes, unter Anlehnung an die beiden medicinischen Facultäten der böhmischen und deutscher Universität in Prag errichtet werden.

Zur Begründug dieses Antrages erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass eine derartige Anlehung an die Universitäsausbildung und an das Universitätsinstitut überhaupt eine vollständig gerechtfertigte ist. Sie verlangen eine neue Hochschule, und das soll sie werden, weil dort thatsächlich ein Wissen gelehrt werden soll, welches auf der Höhe der Wissenschaft steht und welches thatsächlich den höchstgehenden Anforderungen entspricht. Es werden verlangt Schüler mit Maturitätszeugnis und der Studienplan ist auf vier Jahre berechnet, und es soll in diesen vier Jahren Alles gelehrt werden, was die Wissenschaft auf diesem großen Gebiete geschaffen hat, und was zu wissen unbedingt nothwendig ist.

Es ist gerechtfertigt, wenn solche Anforderungen gestellt werden, und wenn dieser Antrag gleich gestellt wird, dass diese Institution eine Abtheilung der Universität werde, und es empsiehtl sich, diese Institution der mit ihr anverwandtesten, nämlich der medicinischen Fakultät, anzuschließen.

Es wäre nichts Neues, weil thatsächlich bereits derartige Curse, wenn auch nur als Embryo, heute an den medicinischen Facultäten bestehen und mir bekannt ist, dass an der deutschen medicinischen Fakultät ein derartiger Thierarznei-Curs besteht, allerdings in einer sehr einfachen und primitiven Weise, aber so, dass durch Angliederung an die medicinische Facultät eigentlich ein Bereits schon bestehendes Glied nur ausgestaltet wird und daher eigentlich eine besondere weitgehende Neuerung damit nicht geschaffen wird.

Es wird jedenfalls für die Belebung des wissenschaftlichen Geistes, für die Hebung des ganzen Niveaus dieses Schulwesens beitragen, wenn dieses Institut an die Facultät oder an die Universität wird angegliedert werden.

Aus allen diesen Gründen erlaube ich mir meinen Antrag dem hohen Hause zur Annahme zu empfehlen und befürworte denselben aus das Wärmste. (Bravo!)

Oberstlandmarchall: Der Herr Abgeordnete Dr. Schücker stellt nachfolgenden Antrag: Dem Landesausschusse wird ausgetragen, mit der k. k. Regierung beschleunigt dahin zu verhandeln, dass zur Beseitigung des fühlbaren Mangels an in den wichtigsten praktischen Fächern gebildeten Thierärzten für das Königreich Böhmen 2 Thierarzneiinstitute, getrennt nach den beiden Nationalitäten des Landes unter Anlehnung an die beiden medicinischen Facultäten der deutschen und böhmischen Universitäten in Prag errichtet werden.

Ich bitte die Herren, welche diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist hinreichend unterstützt.

Der Herr Abg. Gebler hat sich das Wort erbeten. Ich ertheile ihm dasselbe.

Abg. Gebler: Hoher Landtag! Ich habe nur die Erklärung abzugeben, dass auch ich und meine Gesinnungsgenossen uns dem Antrage des Herrn Vorredners anschließen, wenn es nicht anders möglich ist, das heilt, wenn der Antrag unseres geehrten Herrn Collegen Dr. Kindermann, der im vorigen Jahre hier gestellt würde und darauf hinausgieng, dass auch in einer deutschen Stadt ein ThierarzneiInstitut errichtet werde, eben nicht gut durchführbar wäre.

Wir schließen uns deshalb an, weil mir doch auch unbedingt der Parität halber Gerechtigkeit verlangen müssen; denn es wäre unbedingt einseitig, wenn ein derartiges Institut nur mit der einen Unterrichtssprache und zwar mit böhmischer errichtet würbe.

Wir sind also einverstanden, wenn ein Institut errichtet werde, welches sich an die Universitäten beider Völkerschaften des Landes angliedert. (Bravo!)

Oberstlandmarschall: Verlangt noch Jemand das Wort?

Jelikož nikdo za slovo nežádá, prohlašuji rokování za skončené.

Ich erkläre die Debatte für geschlossen.

Dávám závěrečné slovo panu zpravodaji.

Zpravodaj pan poslanec Horák. Slavný sněme! S potěšením zajisté jsme přijali všichni vyjádření velectěných našich pánů krajanů německé národnosti, kteří v této otázce zaujímají docela správné stanovisko autonomní a netíhnou v této záležitosti k Vídni jako vždy jindy.

My správným způsobem poukazujeme, že vídeňská škola zvěrolékařská jest německá a tedy jen přípustná žákům jazyka německého znalým. A jest to pravdou, že i zvěrolékaři, rození Čechové, byli pouze odkázáni na tuto školu zvěrolékařskou ve Vídni, byt nebyli jazyka německého znalí, a jestli velectěný p. posl. dr. Schücker nám vyčítal, že jsme ve zprávě komise snižovali význam školy Vídeňské a uvedli, že pro naše pány krajany německé národnosti existuje škola zvěrolékařská ve Vídni, kdežto Čechové nemají až dosud školu zvěrolékařskou žádnou, tu musím se ohraditi proti tomu, neboť to nebylo, naším úmyslem. Máme za to, když by byla zřízena zvěrolékařská Škola pro království české, tím že by třetina žáků národnosti české ve Vídni odpadla, tím by se počet žáků ve Vídni zmenšil a následkem toho by mohlo nastati lepší vyučování. A jest zajisté na pánech samých, aby se přičinili o žádoucí reformu vyučování a přejí-li si toho, aby aby v království českém byla též německá škola zvěrolékařské zřízena.

Ale to jest také pravda, že my z království českého poplatníci národnosti české na zvěrolékařskou školu Vídeňskou platíme a budeme na ni také dále platiti. Jest ovšem přáním nás všech, abychom měli co možná největší počet kulturních ústavů v království českém, a nebudeme se zajisté vzpírati se tomu, když velectění páni krajané naši podají si žádost za zřízení zvěrolékařské školy. Mám za to, že na naší straně bude taktéž ta největší ochota, abychom hlasovali pro zřízení takovéto školy zvěrolékařské s vyučovacím jazykem německým.

Jest to přirozený požadavek každého národa, když zaujímá takovou početnosť a takovou poplatnosť, jako národ český, aby se mu také konečně dostalo české školy zvěrolékařské.

Ctění pánové! Z této příčiny musí býti také na návrh zemědělské komise pohlíženo, že nečelí snad vůči krajanům národnosti německé, nýbrž že jest úplně spravedlivým požadavkem národa českého.

Nemám, ctění pánové, co bych ještě na odůvodnění řekl, jedině to, jak velectěný pan dr. Schücker poukázal, že jsme zahrnuli v počet hospodářského zvířectva v zemích koruny české i hospodářské zvířectvo patřící Němcům a taktéž i poplatnost naši, které se dovoláváme. Že jsme neroztřídili, mnoho-li platí Čechové a mnoho-li Němci.

Ctění pánové, to musím konstatovati, že není toho třeba, poněvadž víme, že nejméně 62 proč. hospodářského zvířectva patří obyvatelstvu národnosti české, a dle toho měřítka pohlížíme i na poplatnosť národa českého a německého.

Já ke konci se přimlouvám, by sl. sněm přijmul návrh, který byl jednomyslně zemědělskou komisí sl. sněmu učiněn.

Návrhem tím jest zároveň vyřízena petice sl. okresního výboru na Mělníce, který se rovněž přimlouvá za zřízení zvěrolékařské školy v království Českém. (Výborně!)

Nejvyšší maršálek zemský: Přejdeme k hlasování.

Wir übergehen zur Abstimmung.

Žádám pány, aby ráčili zaujmouti svá místa.

Ich ersuche die Herren, ihre Plätze einzunehmen.

Předmětem hlasování jest návrh komise. K tomuto návrhu podal pan poslanec dr. Schücker návrh, který se od návrhu komise poněkud liší. Mám tedy za to, že zavedu správně hlasování tím způsobem, dám-li napřed hasovati o návrhu pana poslance dra Schückra a pakli by tento byl přijat, odpadlo by hlasování o návrhu komise. Pakli by návrh dra Schückra nebyl přijat, dám hlasovati o návrhu komise.

Podotýkám při tom, že pan zpravodaj na to poukázal, že odhlasováním této záležitosti bude taktéž vyřízena petice okresního výboru v Mělníce ze dne 30. pros. 1896

Gegenstand der Abstimmung ist zuerst der gedruckte Commissionsantrag.

Zu diesem Antrage hat der Herr Abg. Dr. Zdenko Schücker einen abändernden Antrag gestellt, welcher in etwas von dem Commissionsantrage abweicht.

Ich beabsichtige demnach die Abstimmung in der Weise einzuleiten, dass ich zuerst über den Antrag des Abg. Dr. Schücker abstimmen lasse.

Sollte der Antrag angenommen werden, so würde die Abstimmung über den Commissionsantrag entfallen. Sollte der Antrag des Abg. Dr. Schücker nicht angenommen werden, so wird über den Commissionsantrag abgestimmt werden.

Ich bemerke zugleich, dass, wie der Herr Berichterstatter erwähnt hat, durch die Abstimmung über diesen Gegenstand eine Petition des Bezirkeausschusses Melnik vom 30. Dezember 1896 als erledigt anzusehen sein wird.

Wird gegen diese Art der Abstimmung eine Einsendung erhoben?

Činí se proti tomuto způsobu hlasování nějaká námitka?

Nebyla učiněná žádná námitka.

Es ist leine Einwendung erhoben worden.

Der Antrag des Herrn Abgeordneten Dr. Schücker lautet:

Dem Landesausschusse wird ausgetragen, mit der k. k. Regierung beschleunigt dahin zu verhandeln, dass zur Beseitigung des fühlvaren Mangels an in den wichtigsten praktischen Fächern gebildeten Thierärzten für das Königreich Böhmen zwei ThierarzneiInstitute getrennt nach den beiden Nationalitäten des Landes unter Anlehnung an die beiden medicinischen Facultäten der deutschen und böhmischen Universitäten in Prag errichtet werden.

Návrh pana posl. dra Schůckera zní: Zemskému výboru se ukládá, aby s největším urychlením vyjednával s c. k. vládou, by k odstranění citelného nedostatku zvěrolékařů vzdělaných v nejdůležitějších praktických odborech zřízeny byly pro království České dvě zvěrolékařské školy, oddělené dle obou národností v zemi, a připojeny k oběma lékařským fakultám české a německé university v Praze.

Ich ersuche die Herren, welche dem Antrage des Herrn Abgeordneten Schücker zustimmen, die Hand zu erheben.

Žádám pány, kteří přijímají návrh pana posl. Schückera, by vyzdvihli ruku. Návrh jest zamítnut.

Dieser Antrag ist abgelehnt.

Nyní dám hlasovati o návrhu komise

Ich werde nunmehr den Commissionsantrag zur Abstimmung bringen.

Žádám pány, kteří s návrhem souhlasí, by vyzdvihli ruku.

Ich bitte die Herren, die dafür stimmen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist angenommen.

Návrh jest přijat.

Příštím předmětem denního pořádku jest druhé čtení zprávy komise pro záležitosti okresní a obecní o petici městské obce Verneřic za zřízení okresního soudu tamtéž.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Lesung des Berichtes der Commission für Bezirksund Gemeindeangelegenheiten über die Petition der Stadtgemeinde Wernstadt um Errichtung eines Bezirksgerichtes dortselbst.

Berichterstatter ist der Herr Abg. Dr. von Eltz.

Ich ertheile ihm das Wort.

Berichterstatter Abg. von Eltz: Hoher Landtag! Die 2074 Einwohner zählende Stadt Wernstadt hat unterm 22. Jänner d. J. eine Petition an den hohen Landtag gerichtet in welcher sie um Erwirkung der Errichtung eines Bezirksgerichtes in Wernstadt ansucht.

Dieser Petition liegt eine Kartenskizze des projectirten Gerichtssprengels bei.

Zur Begründung des Ansuchens wird die Lage der Stadt Wernstadt und derweiteren 25 Ortschaften, welche den neuen Bezirksgerichtssprengel zu bilden hätten, angeführt, die große Entfernung aller dieser schaften von jenen Bezirksgerichten, denen sie dermalen zugewiesen sind und die Kosten und Beschwerden, welche mit einem Gange in eine der bestehenden Bezirksstädte für die Bevölkerung verbunden sind.

Schließlich erklärt die Stadtgemeinde Wernstadt alle für ein k. k. Bezirksgericht und ein etwa damit verbundenes Nebengericht oder Amt nothwendigen Gebäude und Localitäten auf eigene Kosten beizustellen.


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