Indessen will ich dieses Gebiet verlassen, es würde viel zu weit führen, wenn man es umfassend behandeln wollte.
Welche Willkür aber insbesondere herrscht in der Richtung, daß den offiziösen Journalen geradezu alles erlaubt ist, darüber möchte ich denn doch einige Beispiele anführen
Ich habe bereits bemerkt, daß wir oppositionellen Journalisten und Buchdrucker auf alle Art chikanirt werden durch Confiscationen und Preßmaßregelungen.
Die offiziösen dagegen können machen, was sie wollen Ein Beleg dafür ist die bereits angeführte Thatsache, daß ein Verbrecher Redakteur fein kann. Aber noch andere Beispiele: In Saaz erscheint ein offiziöses Blatt, die "Saazer Zeitung", herausgegeben von dem Wilde, den ich Schon einmal citirt habe.
Das hatte einen Buchdrucker Namens Spania, der als Schriftsetzer bei diesem Wilde in der Druckerei arbeitete. Nun möchte ich zunächst fragen, ob es zulässig ist, daß ein gewöhnlicher Arbeiter in einer Druckerei als conzessionirter Inhaber figurieren kann. Ich gehe aber darüber hinweg, das ist eine Kleinigkeit. Der Mann hatte indeß Gründe beiläufig im Oktober vorigen Jahres sich von Saaz zu entfernen.
Er war "unbekannt wo, " wie der österreichische Amtsstil lautet, abwesend; und weil er verfolgt wurde, da verschliedene Klagen gegen ihn anhängig waren, so haben die Vertreter der Parteien, welche solche Klagen gegen ihn führten, sich um seinen Aufenthalt gekümmert, und endlich, wie ich durch eine Polizeinote aus Hamburg nachweisen kann, sowie auch durch mehrere gerichtliche Bescheide herausgebracht, dass der Mann in Hamburg sich aufhielt und in der Bremer = Strasse Nro. 13 im Hinterhause, 4. Etage bei einem Herrn Klicher wohnt (Lebhafte Heiterkeit links). Trotzdem aber, daß er bereits, wie ich sagte, im Oktober von Saaz fort war, wurde in Saaz immer noch auf den Namen dieses Ferdinand Spania ruhig sortgedruckt (Hört, Hört! links; und ist noch weiter fortgedruckt worden, am 2. Januar dieses Jahres (Hört! Hört! links).
Ich habe das Blatt der "Saazer Zeitung" hier, auf welchem noch steh: "Druck von Ferdinand Spania in Saaz, " von Ferdinand Spania, der bereits ein Viertel Jahr lang in Hamburg in der Bremerstraße Nro. 13. (Heiterkeit links) wohnt. (Abg. Plener ruft: Wo ist das Gesetz?) Davon müssen doch die Behörden Kenntnis haben, und ich glaube sogar, der Herr Statthalter muss davon Kenntnis haben, (Rufe: Ja wohl! so ist es: Gewiß weiß er es! links), weil es sich um ein offiziöses Blatt handelt.
Ich kann aber noch mehr sagen: Weil das endlich wahrscheinlich doch viel zu viel Auf-
Sehen gemacht hat, hat man jetzt einem Andern die Buchdruckerei=Concession gegeben.
Wie ich schon bemerkt habe, auf der offiziösen "Saazer Zeitung" vom 2. Jänner ist noch der seit einem Viertel Jahre in Hamburg wohnende Ferd. Spania Drucker, aus der nächsten Nummer vom 6. Jänner ist Eduard Wilde als Drucker angeführt. Nun möchte ich fragen, ob heute ein Oppositionsmann, der zufälligerweise den Befähigungsnachweis, der
bekanntlich in der Gewerbe=Novelle für ein konzessionirtes Gewerbe verlangt wird, nicht erbringen kann, ob der heute eine Buchdruckerei=Concession erhalten würde. Aber Eduard Wilde, der offiziöse Journalist, hat die Buchdruckerei=Concession (Hört! Hört! links) vom Statthalter Kraus gegen das Gesetz erhalten. (Hört! Hört! links) Ich bitte den Statthalter, mich zu widerlegen. (Hört! links. )
Derselbe Eduard Wilde ist übrigens, wie ich Soeben höre, auch nicht einmal qualifiziert, weder für die Buchdruckereiconcession, noch die Redaction zu führen, und zwar wegen einer Abstrafung. (Hört! links. )
Ich könnte noch viele solche Beispiele anführen. Unter dem unmittelbaren Schutze des Statthalters, weil unter der Redaktion des Oberschmock Graf, dessen Zusammenhang mit ihm längst schon klar ist und noch viel klarer werden wird, erscheinen in Prag zwei Blätter, beide natürlich offiziösen Charakters, das eine "der Landbote", das andere,, die Genossenschaft"; der "Landbote", der unzweifelhaft in Prag erscheint, weil man ihn nur in Prag bestellen kann und weil auf dem Kopfe dieses
Blattes ausdrücklich die Bemerkung enthalten ist: "Alle Zuschriften sind zu richten an "der Landbote", Prag, Nr. 599 -II. " Dieser in Prag erscheinende "Landbote" wird von dem Wirthschaftsbesitzer Hermann Watzke in Auschine, Bezirk Karbitz redigiert. (Hört! Hört! Heiterkeit links. ) Das Preßgesetz schreibt ausdrücklich vor, dass der Redacteur am Orte, wo das Blatt erscheint, seinen Wohnsitz haben muß. (Hört! Hört! links. )
Herman Watzke aber hat deinen Wohnsitz in Auschine, betreibt dort seine Wirthschaft, das weiß der Herr Statthalter, das duldet er. (Rufe: Hört! Hört! Wirthschaftspartei)
Weiter. Auf der Zeitschrift "Genossenschaft" sind 2 Redakteure bezeichnet und zwar Josef Graf in Prag und Johann Richter, früher in Teplitz, jetzt in Tetschen.
Hier ist es nun vollends eclatant, denn man könnte etwa annehmen, der Erscheinungsort dieses Blattes sei zweifelhaft, aber irgendwo muß es doch erscheinen, entweder in Prag oder in Tetschen. Wenn es in Prag erscheint, so kann Josef Graf Redakteur sein, wenn es aber in Tetschen erscheint, dann kann Johann Richter Redakteur sein, aber daß einer, der in Prag deinen Wohnsitz hat, und einer, der in Tetschen seinen Wohnsitz hat, von einem Blatte Redakteur sein kann, das entweder in Prag oder in Tetschen erscheinen muß, das ist doch gesetzwidrig.
Denn einer von beiden verletzt das Gesetz. Und das duldet der Herr Statthalter. (Rufe: Hört! Hört! Bravo! links. )
Es ist möglich, daß vielleicht einem oder andern die Feinfühligkeit dafür abgehen kann, daß damit der Gesetz verletzt wird. Auch ist es möglich, daß man vielleicht das für Kleinigkeiten ansieht, aber wenn solche Kleinigkeiten ein ganzes System bilden und zwar ein System von Nergeleien und Verfolgungen auf der einen Seite gegen die Opposition und auf der anderen Seite von gesetzwidrigen Begünstigungen gegen die eigenen Anhänger, dann belieben die Herren es zu nennen, wie Sie wollen ich nenne es nicht Gesetzwidrigkeit, weil mir sonst das Wort entzogen würde. (Rufe: Sehr gut! Bravo! links)
Es hat mein Kollege Dr. Knotz bereits mehreres angeführt über die offiziöse Presse und wenn ich das noch einigermaßen vervollständigen darf, weil diese offizieöse Presse unter dem Schutze des Statthalters steht und von seinem unläugbaren Vertrauten Josef Graf geleitet wird, so wird man geradezu staunen, welche Beispiele ich dafür anzuführen habe. Der schon genannte Wilde war im
vorigen Sommer in einiger Differenz mit seinem Vorgesetzten Josef Graf, mit dem offiziösen Oberjournalisten, (Rufe: Hört! Hört! links), und es scheint, daß er damals seine Subvention nicht so regelmäßig erhalten hat, wie er sie brauchte; (Heiterkeit links) denn er beklagte sich in einem Briefe, der mir hier vorliegt, daß er die Subvention für das 3. Quartal im Betrage von 450 fl. nicht erhalten hatte; (Heiterkeit links) daß er dasselbe an Josef Graf nach Prag geschrieben habe, aber keine Antwort erhielt, (Rufe: Hört! Hört! links), und endlich nur von einem anderen, von einem Beauftragten des Graf die Nachricht empfing, Graf befinde sich im Seebade Norderney, wozu aber Wilde die Bemerkung macht, "das sei auch eine Lüge" - und er
möge sich daher wegen seiner Subvention von 450 fl., die fällig war, an Dr. Heinrich Lichtenstern in Prag wenden. Von diesem Dr. Heinrich Lichtenstern erhielt er aber auch keine Antwort, weil der wieder in einem Bade war, in Marienbad.
Endlich aber schrieb Dr. Lichtenstern und sagte, er wolle ihm die 450 fl. "aus Eigenem" geben, d. h. vorstrecken, wenn er ihm einen Wechsel auf 600 fl. acceptire und gestatte, daß derselbe sogleich eingeklagt werde.
In solchen Verhältnissen befinden sich die Herren Offiziösen zu einander. Da darf man es dem Wilde freilich nicht übel nehmen, wenn er sagt, er sei vollständig "paff gewesen" über diese Antwort. So steht es hier in dem Briefe und er habe dem Dr. Lichtenstern in großer Entrüstung geantwortet und wenn er dann den Josef Graf als großen Intriguanten, als Hinterlistigen bezeichnet, und jenes Urtheil über ihn ausspricht, welches er auch noch begründet mit der Aeußerung des Abg. Heinrich. Er bemerkt auch, daß es damals zum vollständigen Bruche zwischen ihm und Graf gekommen sei; denn Graf schickte ihm, dem Josef Wilde, das von Graf und Brosche unterschriebene Kündigungsdekret. (Heiterkeit. ) Dieser Graf hat offenbar große Summen zur Verfügung. (Hört! Rufe: Woher?) die er aber
ganz gewiß, wie schon Kollege Dr. Knotz bemerkt hat, nicht aus Eigenem hergibt, weil er sie gar nicht hätte. Es geht aus den Aktenstücken, die mir hier vorliegen, in die Tausende, was der Mann zu seiner Verfügung hat und wenn uns der Herr Statthalter nicht darüber aufklären kann, wir werden alle diese Fälle nicht ganz genau, sondern nur etwa beiläufig eruiren können. Einer ist aber gar zu arg. Der betrifft nämlich die Firma Martin und Franz Taschler in Karlsbad. (Hört! links) Diese Druckereifirma gab ein Blatt heraus, den "Karlsbader Anzeiger, " der zu einer Zeit, als Graf mit diesen Leuten in Verbindung trat, gleichfalls offiziös geworden ist, und sie haben selbstverständlich einige Unterstützung erhalten. Die Taschler selbst behaupten, sie hätten sich ausbedungen, daß durchaus nichts ihnen zugemuthet werden darf, was gegen die deutsche Nation gerichtet wäre, sie hätten aber dann sehr bald Artikel bekommen, die sie hätten mit ihrer Ueberzeugung nicht in Ein klang bringen können, und sie hätten endlich sich des Graf zu erwehren gesucht. Da waren sie aber schon in großer Noth, sie wußten sich nicht mehr zu helfen, und Graf gelang es, sie
fester an sich zu fesseln und da kommen eben Falle vor, wo sich auf den Statthalter Freih. von Kraus berufen wurde. Und er muß das auch erfahren, damit er sich dieses Graf hätte entledigen können, wenn er sein Vergehen nicht billigte. (Sehr gut! Sehr gut! links. ) Dieser Graf ließ sich nämlich durch eine notarielle Urkunde vor Allem eine Erklärung ausstellen, daß er berechtigt sei, jederzeit die Konzession der Firma Taschler zum Betriebe der Buchdruckerei, - wie es in der Urkunde heißt - "anheimzusagen", das heißt zurückzulegen.
Das geschah offenbar zu dem Zwecke, damit eben Graf die Taschler ganz und gar in seiner Gewalt habe. Nun werden die Taschler sich erkundigt und erfahren haben, daß eine solche Erklärung nichts anderes ist, als das, was man nach unserem bürgerlichen Gesetzbuche eine Vollmacht nennt, und es wird ihnen ein Rechtsfreund gesagt haben:
Eine Vollmacht ist widerruflich; ich rathe euch aber, widerruft sie bald! Und sie haben diese Vollmacht widerrufen in einer Eingabe an die k. k. Statthalterei in Prag (Anhaltende Rufe Hört! Hört! links). Es hat also der Herr Statthalter von diesem Widerrufe offenbar Kenntnis erlangen müssen und ich kann ihm auch, falls er etwa nicht genau orientirt sein sollte, zu Hilfe kommen mit Aktenstücken, mit Daten und mit der Nummer, unter der er diesen Widerruf der Vollmacht erledigt hat.
(Hört! Hört! links. )
Es ist nämlich die Statthaltereientscheidung auf diesen Widerruf erfolgt am 24. April 1885 und diese Statthaltereientscheidung lautet dahin, daß dieser Widerruf nicht gelte (Hört! Hört! links, Ohorufe links).
Jeder Jurist wird allerdings Oho! rufen, wie jetzt Oho! gerufen wurde, und die Taschler haben sich damit auch nicht begnügt, sondern haben an das Ministerium recurrirt und das Ministerium hat mit Erlaß vom 3. Mai 1885 Zahl 6708 entschieden, daß die Statthaltereientscheidung, die Entscheidung des Herrn Statthalters Baron Kraus, zu beheben sei, und daß allerdings diese Vollmacht hiemit widerrufen ist.
Hier liegt also offenbar der Fall vor, wo der Herr Statthalter Kraus von dem Gebahren des Graf Kenntnis erlangen mußte; ja noch mehr, ich habe hier die genauen Daten darüber, auch die Rezepisse von Briefen, welche dem Herrn Statthalter zugeschickt wurden, in
welchen ihm noch nähere, eingehendere Aufklärungen über das Treiben dieses seines Vertrauten Gras gegeben worden sind. (Rufe: Hört! Hört! links)
Uno es ist auch darauf gar nichts erfolgt. (Hört! Hört! links. )
Es hat auch ein Scheinverkauf dieser Buchdruckerei Taschler Stattgefunden durch die Vermittlung des Graf. Auch darüber kann ich mit Urkunden dienen, (Hört! Hört! links), insbesondere mit einer Zeugeneinvernahme, (Hört! links), die im Laufe des vorigen Jahres ich kann sogar das Datum anzuführen - bei dem Kreisgerichte in Leitmeritz Stattgefunden hat, nämlich am 13. Juni des Jahres 1885, woraus deutlich hervorgeht, daß in der That dieser angebliche Verkauf der Buchdruckerei der Taschler durch Vermittlung des Josef Graf an einen gewissen Karl Wiesner in Prag ein Scheinverkauf ist. (Rufe: Hört! Hört! links. )
Auch dieser Scheinverkauf hat noch eine weitere Geschichte; denn man hat versucht, indem man sich auf den HerrnStatthalter Kraus berief, diesen Scheinverkauf deffenungeachtet rechtskräftig zu machen (Hört! Hört!)
Es ist aber nicht gelungen, und die Verhandlung darüber ist noch heute bei den Civilgerichten anhängig und wird ohne Zweifel damit enden, daß dieser Scheinverkauf behoben wird. Das find Thatsachen, die dem Herrn Statthalter wenigstens zum großen Theile bekannt sein müssen, und die ihm wenigstens hätten zur Warnung dienen sollen, daß er einem Solchen Menschen, wie dieser Josef Graf ist, nicht in seinem Namen handeln läßt (Gelächter rechts), daß er ihn nicht als Seinen Vertrauensmann, nicht als Seinen Bevollmächtigten austreten läßt. (Sehr richtig! links) Seit dem Sommer vorigen Jahres hätte er dazu Zeit genug gehabt. (Sehr richtig! links. )
Ich bin begreiflicher Weise ermüdet von dem laugen Sprechen und muß zum Schlusse eilen, versichere aber nochmals, daß ich alles das, was ich hier vorgebracht habe, durch Zeugen und durch Urkunden (Hört! Hört!), welch letztere zahlreich auf meinem Tische hier liegen, beweisen kann. (Bravo! Bravo !)
Und da dürfte es mir denn doch erlaubt sein zu sagen, daß das ein Gebühren der Behörden ist, über das wir uns mindestens mit Recht beklagen dürfen (Sehr richtig!), und
ein Gebahren in diesem Lande von jenen Behörden, die dem Statthalter Freiherrn von Kraus unterstehen, die also unter seinen Augen so vorgehen, ja ein Gebahren in dieser Richtung von dem Statthalter Baron von Kraus selbst, das ich in der That als vollständig parteiisch und gesetzwidrig zu bezeichnen bemüssigt bin. (Sehr lebhafter Beifall und Händeklatschen links. )
Nejv. maršálek zem.: Dostane se nyní k slovu p. posl. Tonner.
Posl. p. Tonner: Slavný sněme! Nezačnu snad s výčitkami Vám, velectění páni poslanci němečtí - (vida, že jich mnoho odchází) - prosím Vaši Jasnost, pane maršálku, abych směl počkat, až se ti páni odstraní, kteří nechtějí poslouchati českých zvuků. (Souhlas se středu. ) Ich halte die Herren nicht auf, sie mögen gehen. Nebudu napřed pánům poslancům německým dělat výčitky, nýbrž začnu s tím u té strany, ku které mám čest náležeti rodem a politickým smýšlením. Ab inimico discamus. Vidíte pánové naši, jak poslancové němečtí přicházejí připraveni do boje, všechny úlohy napřed jsou rozděleny, kdežto u nás, když bitva již započne, teprv dobrovolníci musí se hlásiti, ale na štěstí, pánové, jsou to věci tak otřepané, že, kdybych byl dnes v noci s p. drem. Knotzem býval někde v komersu a časně ráno mě někdo z tvrdého sna vzbudil zvěstí, že p. Dr. Knotz chce mluviti, hned bych věděl, co bude mluviti a co máme odpovědíti. (Veselosť. ) Ačkoliv se dnes dosud ani slovo o budžetu nepromluvilo, já, pánové, pour sauver 1'honneur du drapeau, poněvadž jest to budžetní rozprava, chci předce alespoň slovem o budžet zavaditi a prohlašuji, že, pokud jsem rozpočet studoval, vzdávám slavnému výboru zemskému pochvalu a přidružím se k těm, kteří snešením svým rozpočet schválí. I uznávám též šetřivosť výboru zemského a přál bych jenom jak poplatníkům německým tak i českým hojného požehnání, aby budoucně zemský výbor nemusil tuk příliš skrbliti, neboť věru vydání, která se letos věnují na zemědělství a jiné věci důležité, jsou příliš malá.
Za druhé, pánové, také hleděti chci k budžetu v tom ohledu, že budu mluviti velmi krátce, poněvadž vím, že to krásné
mluvení v tomto sněmě není zdarma, neboť zajisté poplatnici přihlížejíce k dietám našim, prosili by nás, abychom času příliš mnoho nemařili.
Pánové, mám česť býti poslancem tohoto slavného sněmu od roku 1861, čtvrt století minulo a proto není divno, že tu a tam všady na lavicích všech stran málo již těch pánů se nachází, kteří tehdáž se mnou do toho sněmu první vstoupili, ale kdož zde jsou, přisvědčí zajisté mým slovům, že němečtí poslanci hned od té doby, jak r. 1861 vstoupili do sněmu, počínali si se vší svědomostí a rázností, pokud se týká hájení práv jich národních a politických.
Tu česť jim každý musí dáti, ale přes to přese všecko že jsme se mezi sebou velmi často ostře trkali a strkali, nikdy nepřišlo to tak daleko, aby jeden z těch pánů se odvážil říci, že mezi námi jest smíření nemožné. Písnička smutná o té
nesmířlivosti, teprv nyní, bohužel v době novější z lavic pánův poslancův německých ustavičně zavznívá a s velikým žalem musím říci, že mezi pány poslanci německými nyní by se nenašel snad ani jediný, který by měl odvahu veřejně prohlásiti, že chce se smířiti a že myslí, že smíření jest možné. (Souhlas ve středu. ) Vždyť jeden z poslanců, kterého nemám za pouhého mluvku, pravil zde kdysi: "das
Wort Versöhnung sollte wohl schon aus diesem Saale verbannt werden"
Slovo smíření již
mělo věru by se vyhostiti ze síně této! Pánové, kdo ve sněmu království českého takto mluví do opravdy, o tom se může říci, že u něho zášť a nesmířlivosť překročily hranice slušné a dovolené. (Výborně !)
A kdo způsobil všecky tyto poměry neblahé?! Nikdo prý jiný než vláda nynější. Dokud nebylo nynější vlády, smířeni prý bylo možné a než dosedla nynější vláda, to prý smíření tak bylo blízké, že bychom se byli téměř na potkání pořád líbali. (Veselosť. ) Tu však nešťastný hrabě Taaffe vlády se chopil a potom se ještě dopustil nesmírného zločinu, že správu království českého svěřil p. podmaršálkovi baronu Krausovi. (Veselosť)
Pánové, ráčíte se pamatovati, jakým způsobem pan baron Kraus stal se místodržitelem království českého?
Wenn die Herren etwas maßvoller gewesen
wären nach dem kleinlichen Kuchelbad.
Kdy-
byste, pánové, byli tehdá trochu méně křičeli, nedali troubiti do světa o vraždění a bitvě - Vždyť přicházeli lidé z ciziny podívati se na bojiště, auf das Schlachtfeld von Kuchelbad! (Veselosť. ) Kdybyste tehdáž byli šetřili trochu rozumné a slušné míry, (Oho!) já myslím, že byste dosud neměli toho potěšení vídati se zde s nynějším panem místodržitelem. (Veselosť. ) Ale když se křičelo bez přestání o vraždění těch Němců a o bitvách, vláda musela vykonati svou povinnosť a kdyby tenkrát pan baron Weber, s kterýmž jste byli dojista spokojeni, (Veselosť. ) vyhověl své povinnosti, když jej vláda z Karlových Varů na své místo volala, nebyl odpověděl, že mu nelze přerušiti léčeni svého, tedy by týž pán tady seděl snad do dnešního dne. - Kéž by se Vám, pánové, všechny ty Vaše křivdy tak vyplatily jako tehdejší. (Veselosť. ) Přeji Vám toho od srdce! Dle steskův i křikův Vašich není místečka,
kde by ta vláda i zejména p. místodržitel tady v Čechách nehřešili. Jak se Vám to ubližuje na všech možných polích státní správy! Die Justiz wird beinflußt und die Presse bedrückt! Ba ovšem! Neslýcháno něco hrozného, co se děje - vždyť pan místodržitel ani neví, kde v Hamburku bydlí Spania, ba on ani neví, že Heřman Watzke bydlí v nějaké vesnici u Chřibské! A což říci strašlivému utiskováni veřejného tisku. - Velmi často mrzím se na slavnou vládu, musím to říci zřejmě - že si Vašich křiků všimá až příliš, ale za to ji velebím a prosím také, aby při tom setrvala, že se varuje z Vás dělati mučedníky. (Tak jest. )
Pánové, já nejnepatrnější mezi svými, jako novinář více jsem vytrpěl za Vašeho Herbsta než všichni Vaši proslavení mučenníci písma dohromady - (Tak jest! výborně ! tleskot. ) Ono to není hezké, když se o sobě mluví, ale sem to patři a prosím, pánové, jen jedinké povím na doklad. Jakožto redaktor illustrovaného týdenníka "Světozora", který měl také politický přehled, proto že tam stálo (v roce 1868), že zasedá český sněm, ale že lid český si ho méně všímá, poněvadž ví, že tančí podle píšťaly vládní - za to, pánové, já i můj bratr, který to psal, a mužně jsme se k tomu hlásili, půl leta musili jsme ztráviti v Novoměstské radnici. (Slyšte!)
A dále prosím, pánové, jděte se podívat tam - ve Slupech se to tuším jmenuje - tam stojí krásný palác, chudobinec městský, za několikrát sto tisíc postavený, z peněz to, které se tehdáž ubohým českým novinářům skonfiskovaly.
Pánové, měli byste míti již tolik taktu a šetrnosti sami k sobě, abyste vůči tomu, co se děje dnešního dne mlčeli s tím potlačováním tisku! Ostatně Vám povím ještě více o tom, jak Vaši nakládali s námi Ovšem nebudu čísti privátních psaní ani nebudu vypravovati zajímavé věci, co si k. př. na vaječném trhu paní Toninka s pani Kačenkou vypravují. (Veselosť. ) Ale povím Vám, co mi tehdáž pravil znamenitý, vysoce postavený soudní úředník, mohl bych říci i jméno jeho, neboť již mrtev jest: "Víte, proč jste tenkráte za Světozora byli pokutováni?" Mohl bych Vám říci i numerus exhibiti. dotyčného výnosu.... poněvadž jste vykonali jménem klubu českého jistou cestu politickou do Krakova a do Lvova!"
Nu o delegování porot, o tom již nebudu ani mluviti, poněvadž dosud v dobré paměti jest, co o tom onehdy připomenul Vám již Trojan s dodatkem, že již á conto těch redaktorů, které tam snad zase ještě zavírati budou, záhodno, aby tam všude ustanovili nějakého Amtsdienra, jenž by byl "beider Landenssprachen kundig. " (Výborně!)
A ten křik o tom prý potlačováni Němců provozuje se již až do poslední krajnosti. Připouštím, že jindy nebylo takového jitření v německých krajinách jako dnes a s uboléváním přiznávám se, že věřím, že v některých krajinách lid skutečně jest rozjítřen. Já bych ku příkladu nyní velmi se rozmyslil, jestli bych se směl odvážiti do Liberce, (O ja, gang ruhig. ) zejmena v noci. (Výborně!) Ale přes to směle vyslovuji naději, že jítřeni to kdysi pomine; naději tu zakládám na znalosti povahy německého sedláka, kterého si
upřímně vážím jako poctivého a rozumného chlapíka. Když však se mu pořáde křičí již po několik let: "Es wird alles čechisirt, das Deutschthum wird bedroht! pak se to samo sebou rozumí, že je polekán a znepokojen a začne i láteřiti. Mně se, pánové, cosi zvláštního stalo v Linci: když jsem kdysi z Vídně jel do Prahy přes Linec, tedy potkal jsem se tam se
svým bývalým žákem, mužem, který tam s jinými stojí v čele strany svobodomyslné. Ten když mne uzřel, přivítal mne a vzpomněl si na staré časy pravil:
,, Jetzt werde
ich das Bischen böhmisch, das ich in Prag gelernt habe, verwerthen können. " "Wie meinen Sie das?" ptal jsem se ho, "Es wird ja alles böhmisch nach der neuen Sprachenverordnung vom 19. April. " Vysmál jsem se mu, řka: "Wenn das am grünen Holz vor-i kommt, was wird dann also am Dürren. "
Teď týž pán už asi jinak mluví! Proto také doufám, že ten německý sedlák, který nyní skutečně jest pobouřen, za nějaká dvě tři léta, vida, že to všecko nebylo pravda, že se mu nic neděje, opět se upokojí a zůstane poctivým Němcem, a pak se těm pánům vysměje, kteří jej tak strašili, anebo jim snad dá citelnější premie, čehož bych jim upřímně přál. (Veselosť. )
Čeho, pánové, tím křikem hrozným chcete dosíci?
Pánové, domýšlím se a na tom si mnoho zakládám, že pro přímou poctivou povahu a proto, že s Vámi skutečně přátelsky jako s krajany a s rovnoprávnými krajany vždycky jsem smýšlel, těším se u mnohých z Vás, pánové poslanci němečtí, přátelské úctě. I zajisté nikdo z Vás nebude mne míti v podezření, že bych se chtěl dopustiti jedné z největších hanebností, totiž udavačství. Dotknu se toliko některých výrokův Vašich vlastních, anebo co se veřejně přihodilo. Táži se Vás, pravda-li, že z Vaší strany jistý pán, jenž zasedá i v tomto sněmě, za hranice dojel
a tam v jistém shromážděni těžké vedl stížnosti na zdejších Němcův utačování; (Hlasy: Knoll) nedotýkám se jmen - ale stalo se, co jsem pravil, (Výborně! Potlesk ve středu a na pravici. ) těžké stížnosti vznášel, co zde ubozí Němci trpí, co se jim zde ubohým děje.
Pánové, stalo se to nebo ne? (Hlasy: Ano!")
Za druhé, připomínám opět - nejmenuji jména - ale lituji, že zde nevidím velectěného p. posl. Knotze, vyzval bych jej jako svědka na základě stenografického protokolu, že ve Vídni v říšské radě jeden z jeho spolusmýšlejících vyřkl lehkomyslná slova, za potlesku některých
pánů na levici, že spor národnostní rozodnouti se nemůže ve sněmě, ale prý
rozhodne se zbraněmi, železem a krví. "Mit Eisen und Blut. " (Slyšte! Slyšte!)
Pánové, kdyby na to mělo dojiti a Vy nespolehajíce na nějakou pomoc odjinud, chtěli byste se nám zde postaviti, špatně byste pochodili.
Konečně táži se pana poslance Dr. Knotze, kterého zde opět nevidím, z čehož ostatně nejsem tuze zarmoucen. (Smích. ) Neřekl on v říšské radě lonského roku v říjnu 1885, že se mu děje tak, jako se velkému uh. spisovateli Eötvösovi, kterýž na smrtelné posteli, když uslyšel o porážce Francouzů u Wörthu, pravil prý: "Teď klidně umru, poněvadž nemám strachu, že se mé děti počeští!
Řekl-li to, Eötvös, nevím. Ale řekl-li to, patrně musil býti stížen mrákotami smrtelnými. (Veselost. ) Když ale při dobrém zdraví za střízlivého stavu p. Dr. Knotz pravil, že také z téhož pramene čerpá velikou naději, že bude moci "lieber deutsch sterben, als čechisch verderben", tedy pánové, táži se, čím to všechno páchne? a kam by to vedlo, kdybych to všecko chtěl míti za pravdu a skutečnosť a z toho uzavírati na smýšlení Vaše. Toho ale nijak nečiním, nekladu toho Vám všem na vrub, nutě se k přesvědčení, že jsou to pouhé frase. Ale račte si pamatovati. Nechtěje tudíž připustiti, aby se tom křiku Vašemu směl podkládati smysl, o němž se nechci zřejměji šířiti, mám za to, že je to vykonávání hesla, ježto jste vyřkli již více než stokráte:
Mit Anwendung aller möglichen
Mittel die Regierung zum Sturze zu bringen
užíti všech prostředků, aby se vláda svrhla. To jest to. Co tomu ale říká i mnou skutečně vysocectěná německá poctivosť, toho ponechávám Vám.
Ale, pánové, jen račte křičeti a láteřiti jak chcete! O odpověď z naší strany nebude těžko, ačkoli nenáleží k příjemnostem vyvraceti stesky plané, stále se opakující. Mně ku přikladu dnes ani nenapadlo, že chopím se slova a kdybych věděl, že v celém světě i mezi Cechy i mezi Němci jsou vesměs slušní a rozumní lidé, tak dnes bych byl nechal mluviti pány řečníky tamté strany a byl bych šel na procházku. Ale poněvadž bohužel všude, nevyjímaje ani vysoce pokročilého národu německého dosti jest lidí méně rozumných,
kteříž tak kalkulují, že když někdo hodně křičí a láteří a nikdo mu neodpovídá, musí se o něm říci s pochvalou: "ten jim dal, to je chlapík!" (Veselost. ) tedy nastává potřeba, nemlčeti, nýbrž odpovídati.
Vždyť takovým způsobem stal se p. dr. Knotz velkým mužem (Hlučný potlesk, Veselost), že jsme mu nedali hned ve Vídni po prvních řečích náležité odpravy.
Již pak chvátaje ku konci, obracím se k Vám, velectění pánové, poslancové němečtí. Vy jste pravili, že Vám nad korunu sv. Václavskou, výše stojí cís. koruna rakouská. Stojíme-li, pánové, všickni na stanovisku království Českého naší společné vlasti, kde žíti máme jako češi a Němci stejně oprávnění a považujeme-li toto království České a chceme-li je považovati i na dále jako doplňující část císařství Rakouského, pak nepochybuji pánové, že se najdeme, a že výrok onen, že zde se o smíření nesmí mluviti, zůstane planou frasí. Jestli ne, pánové, pak ať rozhodne dějepis! (Výborně )
(Poslanci řečníku gratulují. )
Nejv. maršálek zemský: Dovoluji si ohlásiti, že se ještě přihlásili k slovu a sice pro návrhy komise p. posl. dr. Milde, Tůma a Hora.
Die soeben genannten Herren haben sich noch für die Anträge der Kommission eintragen lassen.
Seine Excellenz der Herr Statthalter hat das Wort.
Seine Excellenz der Statthalter: Ich habe mir das Wort zu nehmen erlaubt, um einiges Wenige aus die Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Pickert zu erwidern. Es wurden nämlich sehr viele Vorwürfe bezüglich der Handhabung der Preßgesetze sowohl seitens der politischen Behörden erster Instanz, als auch seitens der Gerichtsbehörden gemacht, so daß ich darüber nicht stillschweigend hinweggehen kann. Es betrifft das nämlich die zur Sprache gebrachte Confiskationspraxis, und wie der Herr Abgeordnete gemeint hat, die in irgend einer Weise ertheilten Instruktionen.
Nun, hoher Landtag, ich kann nur meinerseits versichern, daß ich in Preßangelegenheiten weder eine Instruktion jemals gegeben habe noch geben werde, und ich glaube, wenn Ungleichheiten in der Handhabung oder Auf-
fassung einzelner Artikel seitens der Bezirkshauptmannschaften stattfanden, gerade darin wohl der sicherste Beweis liege, daß sie keine Instruktion von mir über ihre Haltung in gewisser Beziehung bekommen haben.
Was mich aber wesentlich Veranlaßt hat, um das Wort zu bitten, sind die Vorwürfe, die gegen das Verfahren der Gerichtsbehörde vorgebracht worden find, und die Art und Weise, wie die Integrität der Gerichte erster und zweiter Instanz in die Discussion gezogen wurde.
Nachdem kein Vertreter der Gerichtsbehörden anwesend ist, muß ich bitten, daß zur Kenntnis genommen werde, daß ich mit Entschiedenheit in meinem Namen und im Namen der Instizbehörden diese Vorwürfe zurückweise.
(Výborně!)
Schließlich erlaube ich mir noch auf einige Daten zurückzukommen, die der Herr Abgeordnete, und ich bin ihm dafür zu Danke verpflichtet, angeführt hat. Das sind jene Beweise, die bezüglich der Konzessionsertheilung für Druckereien und in sonstigen Dingen ihm vorgekommen sind, und wobei er in eclatanter Weise angeblich mit Beweisschriftstücken nachweisen kann, daß eine Influenzierung meinerseits stattfindet.
Nun, meine Herren, ich bin ihm sehr dankbar dafür, begreife übrigens nicht, daß wenn derartige angebliche Unregelmäßigkeiten bei Entscheidungen der Statthalterei vorkommen, bei jeder Gelegenheit, weil ich mit meiner Unterschrift für die Amtshandlung der Statthalterei hafte, immer nur der Statthalter als solcher apostrophiert wird, als ob irgend eine praemeditierte Amtsführung seinerseits stattfinden könnte und würde. Gegen das muß ich mich lebhaft verwahren. Ich will nur darauf zurückkommen, daß ich sehr dankbar bin, und sehr aufmerksam sein werde bezüglich der Erhebungen dieser namhaft gemachten Fälle; muß aber auch sagen, das mir die Basis fehlt, bezüglich des außerordentlichen Eindruckes, den der Herr Abgeordnete auf mich mit den producierten Briefen zu machen geglaubt hat. Ich erkläre, daß es nicht meine Schuld ist, wenn irgend ein beliebiger Herr, den ich nie gesehen habe, - (genannt wurde er, glaube ich, Wilde) ein Brief an irgend Jemanden geschrieben, und darin in Bezug auf meine Person etwas behauptet wird.
Ich muß doch bitten: Ist das ein Beweis gegen mich, hat je irgend jemand von mir
einen geschriebenen Buchstaben produciert oder ist nachgewiesen, daß er zu mir in irgend welchen Beziehungen gestanden?
Ich kann nur betonen, daß ich keine officiöse Presse kenne, und daß ich dagegen remonstriere, wenn man Alles für officiös hält und jedes Blatt für ein Reptil erklärt, welches, wie ich Schon angedeutet habe, nicht in der gewünschten Richtung Artikel schreibt.
Das ist dasjenige, was ich zu bemerken habe. -
Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete Müller hat das Wort zur formalen Geschäftsbehandlung.
Landtagsabgeordneter Müller. Ich beantrage Schluß der Debatte.
Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren ihre Plätze anzunehmen.
Žádám pány, by zaujali svá místa.
(Zvoní. )
Byl učiněn návrh na konec debaty.
Es würde der Antrag auf Schluß der Debatte gestellt.
Žádám pány, kteří s tímto návrhem souhlasí, by vyzdvihli ruku.
Ich ersuche die Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht). Er ist angenommen.
Jest přijato.
Es haben daher die Herren, welche noch zum Worte vorgemerkt sind, sich über einen Generalredner zu einigen.
Pánové, kteří ještě byli zapsáni k řeči, nechť se tedy domluví o volbě generálních řečníků a sice:
contra Sind gemeldet die
Herren Abg. Dr. Grégr, Dr. Starck, Prof. Knoll. Ich ersuche dieselben sich über einen General=Redner zu einigen und mir dann den Namen mitzutheilen.
Pro jsou přihlášeni: pan hrabě Thun, Dr. Herold, Dr. Milde, Tůma a p. generální vikář Hora.
Žádám, by se domluvili na generálním řečníku a mně pak jeho jméno ohlásili.
Von den eingetragenen Herren haben sich die Einen auf den Herrn Abgeordneten Prof. Knoll geeinigt. Nachdem zuletzt ein Redner für die Anträge gesprochen hat, so wir nunmehr Herr Prof. Pnoll zum Worte gelangen.
Páni, kteří byli zapsáni pro návrhy komise, sjednotili se a ustanovili p. hraběte Františka Thuna generálním řečníkem.
Generalredner Abg. Prof. Dr. Knoll:
Hoher Landtag! Es sei mir gestattet, zunächst Se. Excellenz den Herrn Statthalter Dazu zu beglückwünschen, daß der erste Redner, der warm für ihn hier in diesem Hause eingetreten ist, der Redner von Lipan war. (Bravo! Händeklatschen links Widerspruch im Centrum. Abg. Grégr ruft: Besser als Redner von Dresden! Rufe links: Redner von Lipan. Händeklatschen und Pfui, Rufe links.
Oberstlandmarschall: (läutet) Ich ersuche um Ruhe.
Žádám, pánové, by byl zachován pokoj.
Prof. Dr. Knoll: Auch zu der Art und Weise, wie dieser Redner das Wort geführt hat, muß ich ihn beglückwünschen, indem es ihm gelungen ist, sehr ernste Sachen, die dem Herzen des deutschen Volkes jedesfalls sehr nahe liegen, ins Lächerliche herabzuziehen, selbst dort, wo er ernst zu sein versuchte. Wenn dieser Redner dann im Verlaufe feiner Auseinandersetzungen uns entgegenschleuderte, das čechische Volk stehe so hoch über uns, daß wir nicht würdig seien, ihm die Schuhriemen zu lösen, (Hört! Gelächter links) so scheint er mir gerade durch seine heutige Rede die grellste Illustration zu der wahnsinnigen Uiberhebung dieses Wollens gegeben zu haben. (Bravo! Bravo! links). Wenn er dann in seiner Rede auf der einen Seite uns vorwirft, Denunziationen zu begehen und auf der anderen Seite selbst mit den schwersten Denunziationen um sich wirft, so werde ich ihm auf letzterem Felde nicht folgen, (Bravo! links) weil mir diese Sachen zu niedrig find (Beifall links) und weil Jeder sich aus dem Blatt, das ihm so nahe steht, aus den "Národní Listy" und aus dem Blatte "Politik" bis zum Jahre 1878, nachher ist allmälig das Blatt etwas Vorsichtiger geworden - massenhafte Daten suchen kann, welche dafür sprechen, wie dort die Loyalität gehandhabt wurde. (Bravo! Sehr gut! links)
Wenn bei dieser Gelegelegenheit der Abg. Tonner die Bemerkung machte, dass es ihnen nicht einfiele, wie es unter unserem Regime Seiner Zeit geschehen sei, Märtyrer zu machen, so kann ich dem Herrn die Versicherung geben,
an dem guten Willen dazu fehlt es hier nicht, davon weiß ich ein Lied zu singen. (Bravo! links. )
Und wenn mir vorgeworfen wird, dass ich im Auslande die Verhältnisse und Zustände unter denen wir hier leben, die Leistungen meines Volkes klar gelegt habe, so habe ich dies mit der Vorsicht gethan, weil ich die Herren schon kenne, mir auszubedingen, daß meine Rede wörtlich reproducirt werde (Heiterkeit), und ich werde mir dann erlauben, am Schlüsse meiner Auseinandersetzungen dem Herrn Oberstlandmarschall diese wörtliche Reproduction zu, überreichen und ich bitte Sie dann daran Ihren Spürsinn zu bethätigen. (Lebhaftes Bravo ! links. )
Wenn der Herr Abg. Tonner dann als Schlußrakete wieder das Wort, um nicht einen anderen Ausdruck zu gebrauchen, "Gleichberechtigung" in die Höhe steigen ließ, so muß ich darauf aufmerksam machen, daß es mit diesem Worte eine eigentümliche Bewandtnis hat, und daß jeder das Wort deutet, wie es ihm eben beliebt.
Im Constitutionsausschuß des Kremsierer Parlamentes, da verwahrte sich ein Redner sehr entschieden dagegen, daß das Wort Gleichberechtigung auch Gleichstellung bedeute. Und daß die Gleichberechtigung auch gleiches Recht für die einzelnen Länder in sich schließe, und dieser Redner war der Herr Abgeordnete Dr. Rieger. (Hört! Heiterkeit. Beifall links. Dr. Rieger: So ist es nicht, Sie reißen ein Wort heraus aus der Rede. Oho! links. Unruhe. Der Oberstlandmarschall bittet den Herrn Redner nicht zu unterbrechen. )
Ich möchte weiter Ihnen die Ansichten über die Gleichberechtigung vorführen, die ein in diesem Hause hochgeschätzter Mann seinerzeit in einer Schrift niedergelegt hat. Ich werde Ihnen dann auch zum Schlusse den Namen nennen. Da steht: "Nichts ist unverständlicher, als wenn deshalb, weil den Slaven endlich die Gleichberechtigung gewährt worden ist, in Allem und Jedem unverzüglich Gleichstellung verlangt wird. " Weiter: "Der Grundsatz der Gleichberechtigung der Nationalitäten enthält nichts mehr als die Regel, daß keiner Nation als solcher ein Vorrecht vor einer anderen gebührt, oder deutlicher ausgedrückt, daß Niemanden deshalb, weil er einer gewissen Nation angehört, etwas verweigert oder versagt wird, was er als Recht in Anspruch nehmen dürfte, wenn er einer anderen Nation angehört. "
Weiter: "Unvernünftig ist es also, in solchen Dingen aus einem falsch verstandenen nationalen Ehrgefühle mit neidischen Augen immer auf das hinzublicken, was andere haben, weil nichts geeigneter ist, das Urtheil irrezuleiten über das, was dem eigenen Bedürfnisse zusagt.
Immer und überall werden solche neidische Versuche den nationalen Bestrebungen gefährlich sein. " Und der dies schrieb, ist Herr Graf Leo Thun. (Hört! links. )
Wenn dann von der anderen Seite Klage darüber geführt wurde, daß hier in so scharfen Ausdrücken die Stimmung des deutschen Volkes zum Ausdruck gebracht wurde, so muß ich sagen, ich kann kein Klagelied darüber singen, denn eine Volksvertretung hat keine diplomatische Mission, sondern hat die Stimmung und Anforderung ihrer Wählerkreise zum treuen Ausdrucke zu bringen (Rufe: Sehr richtig! links) und daß wir deutschen Vertreter der Städte und Landbezirke auf diesem Standpunkte stehen, mag uns manche augenblickliche Vortheile entwinden und das Gegentheil davon mag Ihnen augenblicklich in manchen. Dingen ein gewisses Uebergewicht über uns gewähren und Sie mit einem stolzen Machtgefühle erfüllen.
Einmal werden Sie es doch noch empfinden, daß eine Volksvertretung, die ihre Ziele nur durch Schmiegsamkeit zu erreichen strebt, immer zuletzt mißbraucht wird und dann auch den Rückhalt im Volke verliert. (Bravo! Bravo! Sehr gut! links. )
Sie mögen darum im Augenblicke damit vielleicht recht klug handeln, über uns und die Vertreter der schärferen Tonart zu klagen und dabei in Ihrem Innern zu spotten über unseren großen Mangel an politischer Schlanheit: wir halten es dennoch mit der Offenheit, und von diesem unserem Standpunkte aus will ich es versuchen, meine Ansichten über das Wirken Sr. Excellenz des Herrn Statthalters in diesem Lande hier klarzulegen. (Gelächter im Centrum. )
Lachen Sie nicht darüber, daß ich mir dieses Ziel gestellt habe. Ich verfolge die parlamentarischen Vorgänge mit Aufmerksamkeit und mir ist schon längst mancher Zweifel aufgetaucht über die Nützlichkeit der gegenwärtigen Maschinerie in Bezug auf ihre legislatorische Thätigkeit; niemals aber habe ich einen Zweifel gehabt, daß eines der wesentlichsten