Wenn man etwas sagt, ohne es zu belegen, so ist man eben unbeschränkt in Seiner Aussprache.
Ich bin meinerseits ebensowenig Fachmann wie er und erlaube mir nicht ein decisives Urtheil darüber abzugeben. Ich halte mich daran, was Sachverständige gejagt haben, und die Sachverständigen können doch unzweifelhaft bessere Fachmänner fein als wir und die Sache Besser beurtheilen, als ich und Herr Professor Knoll, und die haben den Voranschlag geprüft und haben diesen Voranschlag in dem Betrage, wie er in Unspruch genom men wird, richtig befunden. Es möge mir H. Professor Knoll nicht übel nehmen, wenn ich auf das Urtheil der beiden Architekten in Wien - und das sind doch auch deutsche Männer und keine deichen, wenn ich auf ihr Urtheil mehr Gewicht lege als auf das eigene und auf das seine. Nun, es ist von den Einrichtungskosten gesprochen worden, die das Museum veranlassen wird. Dabei wird, meine Herren, ganz außer Acht gelassen, daß ja noch immer das betreffende Gebäude vorhanden ist, welches in dem Falle, als das neue Gebäude zu Stande kommt, entbehrlich wird, welches dem Lande gehört und das verkauft werden kann, ein Gebäude, für welches einige 400. 000 fl. gelöst werden dürften, welche hoffentlich ausreichen werden, um die Einrichtungskosten daraus zu bestreiten, vielleicht werden Sie nicht einmal aufgezehrt.
Also in der Beziehung, glaube ich, dürfen wir uns großen Besorgnissen nicht hingeben. Auf das, was Herr Professor Knoll bemerkt hat in Betreff der Sammlungen, ist bereits geantwortet worden und es enthebt mich in dieser Beziehung einer weiteren Beantwortung. Das, was Herr Dr. Ruß gesagt hat, der da gesagt hat, man könne von keinem so engherzigen Standpunkte ausgehen, um die Sammlungen etwa zu trennen oder deshalb zu verwerfen, weil sie nicht blos "Bohemica" enthalten, darauf glaube ich nicht näher einzugehen. -
Es ist das geradezu etwas undenkbares, daß man diese kostbaren Sammlungen trennen sollte und man müßte sich fragen, was soll man mit dem Reste machen, der einen ungeheueren Werth hat auch wenn seine Gegenstände nicht gerade Bohemica sind. Es liegt ja auf der Hand, daß wenn man ein naturwissenschaftliches Kabinet anlegt, man sich nicht damit begnügen kann, blos Bohemica aufzunehmen, denn die Natur ist eben reich und groß und die Wissenschaft wenn sie wirklich im gehörigen Maße gepflogen werden soll, muß auch
außer böhmischen Gegenständen andere aufzuweisen. Meine Herren wir haben ja wie bereits bemerkt worden, in Prag gar kein anderes Museum und wenn sich irgend Jemand den Naturwissenschaften mit Ernst widmen will, wo wird er sich Mittel schaffen um sich zu belehren, diese Gegenstände vor Augen zu haben als gerade dort?
Meine Herren das ist für die Deutschen, für die Deutschböhmen gerade so wichtig wie für die Čechen und ich erinere daran, daß auch bereits häufig deutsche Adepten der Wissenschaft dort ihre Studien gemacht haben und ihr Wissen gewaltig bereichert haben. Und meine Herren es ist die gegenwärtige Leitung des Museums keineswegs eine so engherzige um irgend einem Beflissenen der Wissenschaft und wer er immer auch fei, ob ein Deutscher oder ein Franzose oder Engländer, den Zutritt in die Sammlungen zu verweigern. Im Gegentheile ist es Thatsache, daß man aus allen Ländern der Welt noch kommt, um hier die Sammlungen zu studieren und daß Jeder mit reicher Ausbeute von hier heimkehrt, daß auch unsere Kustoden und Gelehrten im steten wissenschaftlichen Austausche und Ideenwechsel mit fremden Gelehrten, Deutschen, Engländern und Franzosen unausgesetzt stehen und es ist Thatsache, daß die böhmischen Gelehrten selbst in englische, deutsche und französische Blätter Aufsätze liefern und ihre Entdeckungen und Bemerkungen dort Veröffentlichen.
Also meine Herren das Museum ist durchgehend keine etwa blos nationale Anstalt, sie ist keine Aufgabe irgend einer speciellen Nationalität, es ist eine Sache der Wissenschaft, eine Sache der Humanität, die uns Allen gleich wert und theuer sein soll und für die wir ob Deutsche oder Böhmen gern bereit sein sollen ein Opfer zu bringen (Bravo! Výborně im Centrum). Es ist von Seite des H. Prof. Knoll der böhmischen Museumsgesellschaft der Vorwurf gemacht werden, daß sie das Haus habe verwahrlosen lassen und wenn das Haus heute in so baufälligen Zustande wäre, so wäre das eben Schuld der Museumsgesellschaft; wäre das Haus in der Verwaltung des Landes geblieben, so wäre es nicht so gekommen. Meine Herren, ich bin überzeugt, daß auch der H. Prof. Knoll in dreißig Jahren a dato nicht mehr so jugendlich und kampfbereit sein wird, wie er es heute ist (Heiterkeit) das bringt eben der Fortschritt der Zeit mit sich, das Alter, dem wir
alle unseren Zoll entrichten müßen. Aber, meine Herren ich sehe auch davon ab, aber ich bitte zu erwägen, für welchen Zweck das Haus gebaut worden ist, es ist eben ein altes Herrschaftshaus, welches Graf Nostitz ehedem gehabt hat. Ja meine Herren, wenn in diesem Hause auch heute noch vielleicht in einem Zimmer ein Eßtisch und 12 Sessel stünden und in einem anderen eine Dame am Stickrahmen säße, so könnte das Haus noch zwei hundert Jahre dort so stehen. Aber wenn Tausende von Zentnern hineinkommen von Mineralien, von Büchern, daß das Haus unter dieser enormen Last kracht, dann ist das etwas Anderes, meine Herren, und es ist das also, wenn das Haus jetzt sich in einem verwahrlosten und baugeführlichen Zustande befindet keineswegs eine Schuld der Museumsgesellschaft die etwa vernachlässigt hätte die Dachungen herzurichten oder überhaupt das Haus gut zu wahren, nein es ist einzig und allein dem Umstande zuzuschreiben, daß das Haus nicht gebaut ist für diesen Zweck, daß es diese enorme Last nicht ertragen kann, und daß wenn es heute nicht mit Holzstützen gestützt wäre wahrscheinlich die Decken längst eingefallen wären.
Und es hat sich die Museumsgesellschaft genöthigt gesehen, enorme Massen von Mineralien und anderen Gegenständen in den unteren Räumen zu unterbringen, in Kisten verpackt zu lassen, oder wie bekannt in dem im Garten aufgestellten Pavillon, welches der Industrielle Baron Ringhoffer der Gesellschaft geschenkt hat, zu unterbringen. Wäre das Alles nicht, dann wäre das Museum nicht so baugefährlich geworden und Sie wissen, meine Herren daß die große Barrandische Sammlung absolut nicht von dem Museum aufgestellt werden kann, weil nicht Raum dazu da ist und das Haus sie nicht ertragen Würde.
Nun meine Herren, ich erwähne noch einer Einwendung, die von Seite des Herrn Abg. Wolfrum gemacht worden ist. Wir Sind es gewohnt, daß der verehrte Abg. Wolfrum alle Sachen in einer sehr nüchternen Weise aufzufassen gewohnt ist. Und ich muß gestehen, wir achten sein Urtheil, wir wissen, daß es gewöhnlich objektiv ist, und wir sind auch gern bereit das anzuerkennen, was er als jahrelanger Referent des Budgetausschusses durch seinen Ordnungssinn und durch seine Sparsamkeit dem Lande geleistet und gethan hat (Bravo ! Bravo! im Zentrum, Beifall links).
Keiner von uns wird ihm daraus einen Vorwurf machen. Wenn ich aber sage, daß seine Auffassung eine nüchterne ist, so mag er mir es nicht übel nehmen, wenn ich sage, daß sie zuweilen eine zu nüchterne ist. Die Interessen der Wissenschaft wollen eben auch in einem Lande gepflogen werden, und meine Herren die Physiker, Chemiker und Mechaniker, die mußten früher gearbeitet haben und die mußten die Schätze gefunden haben, welche Späterhin der Industrielle mit seinem Capital gehoben hat. (Tak jest!)
Der Mann der Wissenschaft hat davon keinen Vortheil, aber der Industrielle hat dafür Millionen in seine Taschen gesteckt, was ich ihm nicht zum Vorwurf mache, aber auch der Wohlstand des Landes ist daraus hervorgegangen und meine Herren, hätte man die Wissenschaft nicht gepflegt, dann wäre die Industrie nicht auf der Stufe, auf der sie steht. (Výborně! Výborně! Applaus).
Und das bezieht sich auf alle Richtungen der menschlichen Wirksamkeit, der menschlichen Thätigkeit.
Es ist also bei wissenschaftlichen Sammlungen und bei deren Verwerthung die materielle Seite ins Auge zu fassen, und es ist das Opfer, das wir dafür bringen ein productives, vielleicht productiver als manches andere welches wir bringen. (Výborně! Výborně!)
Uebrigens hatte der Abgeordnete Wolfrum auf die Art und Weise hingedeutet, wie wir das Kapital für die Errichtung dieses Baues erhalten und herbeischaffen wollen und hat darauf Gewicht gelegt, daß der Grundentlastungsfond nicht angegriffen werde, daß die Abwickelung des Grundentlastungs=Geschäftes strenge eingehalten und in bestimmter Zeit abgeschlossen werde.
Ich bin mit ihm in dieser Beziehung Vollkommen einverstanden und so ist auch Niemanden von uns eingefallen, die Abwickelung des Grundentlastungsgeschäftes, dadurch aushalten zu wollen: aber es ist Thatsache, daß wir Baarschaften haben, die dem Grundentlastungsfonde angehören, daß wir gezwungen sind, diese Baarschaften in verschiedenen Banken anzulegen, damit sie nicht ganz unfruchtbar liegen und daß uns diese Baarschaften nur 4 % tragen.
Wenn also diese Baarschaften zum Theile mittlerweile für den Bau des Museums ver-
wendet werben, aber zu der Zeit wieder refundiert sind, wo sie zum Abschluß des Grundentlastungsgeschäftes dienen müssen, dann ist, glaube ich, Niemanden ein Unrecht geschehen und der Landtag ist der Herr dafür das fest zu halten; und wenn in dieser Beziehung ein Antrag gestellt wird, damit ein fixer Termin für das Remboursement oder die Rückzahlung eingehalten werde, so werde ich als Referent gern bereit sein einem solchen Antrage zuzustimmen, aber daß dadurch der Grundentlastungsfond geschädigt werden solle, kann ich nie und niemermehr zugeben.
Wenn dieser Vorschlag gemacht wird, so hat das eben nur den Zweck, was auch der Herr Abgeordnete Wolfrum wünscht, daß keilte zu große Last auf die Bevölkerung ohne weiters geworfen werde und daß das Geschäft die Last des Baues möglichst hinüber gewälzt werden auf die Zeit, wo das Grundentlastungsgeschäft abgewickelt sein, und etwa 4 % der gegenwärtigen Umlage nicht mehr zu leisten sein werden, und das ist hier wenigstens zum Theile gegeben, weil wir die Möglichkeit haben - ich setze voraus, daß der Bau des Museums einige 5 Jahre dauern dürfte - weil also somit die Möglichkeit gegeben ist, daß wir mit dem Capitale, welches das Museum zur Disposition hat und welches einige 60. 000 fl. beträgt und mit diesen 300. 000 fl., die wir aus dem Grundentlastungsfonde ausleihen können, bevor wir sie durch eine Anleihe wieder hereinkommen und in den Grundentlastungsfond refundieren können, schon mit dem Baue mächtig Vorwärts gekommen seien ohne das Volk irgend wie zu belasten.
Und wenn einmal das Grundentlastungsgeschäft abgewickelt ist und wenn alle die Kosten, welche der Bau in Anspruch nimmt wirklich getragen worden sind, so wird sich die ganze Last, die dadurch dem Lande für die Zukunft entsteht, vielleicht auf 1/3 eines Kreuzers reduciern. (Oho! links. )
Ja nicht mehr, nehmen wir an, auf einen halben Krenzer und dann wird die Last doch weiß Gott nicht eine gar so unerschwingliche sein, und es wäre traurig, wenn das Königreich Böhmen nicht einen halben Kreuzer mehr auf ein so wichtiges wissenschaftliches Institut zu verwenden in der Lage wäre. Man hat dem Museumsausschuß auch vorgeworfen, respektive dem Landesausschuß den Vorwurf gemacht, daß er in der Beziehung zu eilig vor-
gegangen ist. Nun, meine Herren, wenn ein Kommitent in dem ihm aufgetragenen Geschäfte Eifer zeigt, vorausgesetzt, daß er es nur gut besorgt, so kann man es ihm doch, weiß Gott, nicht zum Vorwurf machen, und in diesem Falle hat der Landesausschuß keinen übermäßigen Eifer gezeigt. Denn es ist ihm ja im Vorjahre durch Landtagsbeschluß eine Summe für die Ausgaben votirt worden und diese Summe hatte und konnte keinen anderen Zweck haben als daß er von dieser Summe die Kosten der Herstellung der Pläne und die Honorirung der Architekten bestreite. Es war also offenbar, aus dieser Dotation zu ersehen, die Absicht des hohen Hauses, daß bis zu der dermaligen Sitzung die Pläne bereits hergestellt seien, und in der Beziehung hat der Landesausschuß seine Pflicht gethan.
Ob die Männer, die er als Fachmänner behandelt hat, die er als Fachmänner zur Beurtheilung der Pläne beigezogen hat, ob sie wirklich Fachmänner waren, das, meine Herren, kann unmöglich der Gegenstand der heutigen Berathung sein. Meine Herren, wenn man dem Landesausschuße das Vertrauen schenkt, die Fachmänner herauszusuchen, zu wählen, so muß mau sich auch damit zufrieden stellen und ich glaube, indem der Landesausschuß Fachmänner von solchem Renomé beigezogen hat, welche auch als erste Fachmänner bei Herstellung Wiener Museen intervenirt haben, so kann man ihm doch, weiß Gott, keinen Vorwurf machen, daß er leichtsinnig in der Sache vorgegangen ist. Es wäre das zu besteiten, daß diese Fachmänner wirklich dieses Vertrauens würdig waren. Es wäre einestheils ein Mißtrauensvotum für den Landesausschuß und anderentheils, was viel höher anzuschlagen wäre eine Beleidigung für die Herren, Welche der Landesausschuß berufen hat. Nun, meine Herren, eine Idee habe ich noch zu besprechen, und das ist die, welche von Seiten des H. Abg. Ruß in seiner warmen Rede ausgesprochen worden ist. Er hat uns nämlich gesagt, er biete uns, der rechten Seite dieses Hauses ein Kompromiß an, wir mögen darauf eingehen, daß das Museum als Landesanstalt erklärt werde und vom Lande zur Erhaltung übernommen werde. Ich, meine Herren, weiß nun nicht, ob Herr Abg. Ruß in dieser Frage in Vollmacht aller seiner politischen (Rufe: Nein. ) Glaubensgenossen gesprochen hat, ob er den Antrag gehabt hat, (Rufe: Nein!) im Namen des deutschen. Clubs zu sprechen. (Rufe: Nein!)
Er hat ja gesagt, er biete uns ein Kom-
promiß an (Výborně! v pravo) Meine Herren, wir haben ja klar gesagt, warum wir die Erhaltung der Museumsgesellschaft wollen.
Wir haben gesagt, die Erhaltnug der Museumsgesellschaft ist für das Land vom finanziellen Standpunkte aus zu wünschen. Es ist ganz unzweifelhaft, ich bin fest davon überzeugt, und jeder Sachkenner wird mir darin Recht geben, und auch der H. Abg. Wolfrum hat in dem Budgetausschuße in diesem Sinne Sich ausgesprochen, ich erinnere mich deßen sehr wohl, daß, wenn das Museum eine Landesanstalt würde, es offenbar viel mehr kosten würde, als jetzt, wo es in den Händen einer Gesellschaft ist. Ich kamt also nicht wissen, ob die Meinung, welche der Herr Abg. Wolfrum vertreten hat, die Meinung des ganzen deutschen Abgeordnetenklubs ist.
Ich erinnere mich - Herr Dr. Ruß wird es mir nicht übel nehmen - er hat einmal (als Bevollmächtigter des deutschen Klubs im Reichsrathe (Slyšte! im Centrum) in der Universitätsfrage verhandelt, und es wurde durch das Entgegenkommen unserer Vertreter in der Angelegenheit, auf alle seine Vorschläge eingegangen, (Tak jest! im Centrum nur um den Beweis der vollen Versöhnlichkeit zu geben; und siehe da, als die Sache in den Reichsrath kam, da hat sich gezeigt daß er, obschon er förmlich gewählt war, - ich kann ihm also keinen Vorwurf machen, ich verwahre mich dagegen und erkläre sogar, daß er ganz honorig gehandelt hat (Dr. Ruß ruft: Ich bedarf dieser Erklärung nicht!) in der Sache, denn er hat so gestimmt, wie er zugesagt hatte - aber sein Klub hat ihn in der Beziehung desavouirt, oder doch im Stiche gelassen (Oho! links), als er an seinen Antrag Bedingungen gestellt hat, die wir unmöglich annehmen konnten, und die vordem nicht bedungen waren. (Tak jest! im Centrum). Meine Herren! Es ist kein Leichtes, im Namen eines ganzen Klubs zu sprechen.
Es ist nicht lange her, so hat auch derselbe sehr geehrte Herr Abgeordnete einen Antrag in Bezug auf die Ordnung der Sprachenfrage vorgebracht und hat denselben auch schriftlich begründet.
Wir unsererseits haben gesagt, daß das ein Antrag ist, der uns zwar nicht vollkommen convenirt, weil wir glauben, daß in einzelnen Punkten das Prinzip der Gleichberech-
tigung nicht vollkommen respektiert ist. (Hört! im Centrum), daß wir jedoch den Antrag für discutabel halten und seine Besprechung gerne eingehen. Von deutscher Seite wurde darauf gar nicht eingegangen und man hat den Antrag einfach abgelehnt. Meine Herren! kann ich wissen, ob das Kompromiß, das er uns heute angeboten hat, nicht ebenso abgelehnt werden wird. (Abg. Stark ruft: Wir sind doch kein Klub, wir sind Abgeordnete!)
Wenn also der berechtigte Vertreter sämmtlicher Abgeordneten deutscher Nationalität aus den Land= und städtischen Bezirken hier erklärt, daß die Abgeordneten dieser Partei dieses Kompromis wirklich im Ernste annehmen und bereit sind, das Museum, so wie es hier vorgeschlagen wird (Rufe links: O nein!), zu bauen und als Landesanstalt zu bauen (Unruhe im ganzen Hause), ja, meine Herren, dann ist darüber zu reden.
Wenn es also Ihnen Ernst ist, wollen Sie ganz offen das sagen und wir werden sehen, ob sich die Museums=Gesellschaft weigern wird.
Aber meine Herren ich erinnere mich an die Frau, die bezähmte Widerspänstige Shakespeares, die auf das Schloß ihres Gatten gebracht wird, wo sie ausgehungert werden soll, um endlich demüthig zu werden; und da wird ihr von einem Diener ein ganzes Verzeichnis von Speisen vorgelegt, worin sie zu wählen hat, wie sie aber die eine oder andere wählt, da heißt es: "Das ist gerade nicht fertig, das ist zu schwer für den Magen. " (Heiterkeit. )
Meine Herren! Wir möchten nicht gerne eine ebenso lächerliche Figur spielen, wie die zähmte Widerspänstige (Händeklatschen und výborně-Rufen im Centrum); wenn Sie diese Absicht haben, dann bitte ich, sich ernstlich darüber auszusprechen und ich zweifle nicht, daß Se. Durchlaucht, der Herr Oberstlandmarschall bereit sein wird, uns die nöthige Zeit zur Besprechung zu geben und die Sitzung so lange zu unterbrechen, bis Sie in der Beziehung eine verläßliche Erklärung abgegeben haben (výborně-Rufen im Centrum), worauf wir dann antwoten werden.
Wenn aber die Sache nicht ernst gemeint ist, dann, glaube ich, wollen sie doch gefälligst Rücksicht darauf nehmen, was wir für Gründe gehabt haben, den Fortbestand der Gesellschaft
zu empfehlen. Wir haben den Fortbestand der Gesellschaft empfohlen aus dem finanziellen Grunde, weil dann das Museum das Land unbedingt viel weniger kosten wird. Wir haben ihn aber auch aus dem wichtigen Grunde empfohlen, weil wir glauben, daß es nicht zu empfehlen ist, die Selbstthätigkeit, den wissenschaftlichen Eifer, den patriotischen Opfermuth unserer Bewohner - ich möchte sagen - kalt zu stellen und alles, nur auf den Steuergulden zu werfen.
Meine Herren, die Erfahrung hat gezeigt, daß dieser wissenschaftliche Eifer und diese Opferwilligkeit der Gesellschaft die Gesellschaft zur Blüthe gebracht hat, die Sammlungen zu einem Reichthum von 2 - 3 Millionen Werth gebracht hat, und ich glaube, daß wir keinen Anlaß haben, von diesem System abzugehen, welches so schöne Früchte getragen hat. Aber, meine Herren, wenn Sie ernstlich das Museum dem Lande zuweisen wollten, so, glaube ich, würde auch die Gesellschaft sich nicht dagegen sträuben; es wäre für die Gesellschaft und vor allem die Custoden von großem Vortheil; aber, meine Herren, ich glaube immer noch Ihnen das zu empfehlen, daß es desser ist, die Anstalt nicht für eine exclusiv tschechische zu halten, was sie nie ist und nie war. Es ist vielmehr in der Anstalt jederzeit das Princip der Gleichberechtigung vollkommen gewahrt worden und wird gewahrt, und, meine Herren, wenn jetzt der deutschen Mitglieder weniger da sind, und wenn jetzt der wissenschaftliche Eifer unter den deutschen Landsleuten vielleicht nicht so groß ist, als er zu jener Zeit war, als das Museum entstanden ist, (Rufe: oho! links) so ist das wahrlich nicht unsere Schuld, und wenn seit der Zeit sich die Dinge so geändert haben, daß sich unsere Landsleute im Bewußtsein der wissenschaftlichen Inferiorität, in der sie der deutschen Wissenschaft gegenüberstanden, bemühten, gearbeitet haben und bedeutendes geleistet haben bis auf den heutigen Tag, so ist das unser Verdienst; aber Sie dürfen uns das nicht zur Schuld anrechnen. Meine Herren, es hängt ja das von Ihnen ab, mehr zu arbeiten als wir, es hängt von Ihnen ab, in's Museum zahlreich einzutreten, sich dort geltend zu machen, sogar das dominirende Element zu werden, und meine Herren, wir können ja nichts besseres wünschen, als daß wir auf diesem Felde der Humanität, auf diesem Felde der Wissenschaft in einen freien Kampf einreten, daß wir uns Konkurrenz machen, und die Palme wird dann dem Sieger zufallen, und
es wird das fleißigere, bestrebsame Element, welches sich der Interessen des Museums eifriger annimmt, den größten Einfluß im Museum haben. Meine Herren! Ich wünsche, daß Sie als wahre Söhne dieses Landes dem Museum nicht weniger Theilnahme widmen, als der Fremde, der Ausländer Barrande ihm gewidmet hat. (Stürmische Bravo- und VýborněRufe rechts und im Centrum, lebhaftes, lange andauerndes Händeklatschen rechts und im Centrum. )
Nejv. maršálek z.: Přejdeme k hlasování.
Wir übergehen zur Abstimmung.
Nachdem ein Minoritätsvotum vorliegt, und das Mittoritätsvotum ein Ganzes bildet, So werde ich zuerst über den Antrag der Minorität abstimmen lassen. Sollte dasselbe angenommen werden, so entfällt das weitere Eingehen in die Specialdebatte nach den Anträgen der Majorität; sollte das Minoritätsvotum nicht angenommen werden, so wird in die Specialdebatte über die Anträge der Komission eingegangen worden.
Jelikož stává návrhu menšiny, tedy dám hlasovati o návrhu menšiny, který jeden celek. Pakli tento návrh by se přijal, tedy odpadá hlasování o návrhu komise. Pakli by návrh menšiny nebyl přijat, tedy přejdeme k specielní debatě.
Pan dr. Rieger žádá za slovo.
Abg. Dr. R i e g e r (zur Linken gewendet): Ich wäre gerne bereit, meine Herren, den Antrag auf Unterbrechung der Sitzung auf eine halbe Stunde zu stellen, wenn von jener geehrten Seite wirklich der Antrag gebracht würde. (Rufe; Ja! Ja! rechts. )
Ich meine das im vollsten Ernste.
Landesausschußbeisitzer Dr. Schmeykal: Ich richte an Se. Durchlaucht die Frage, ob es gestattet ist, zu sprechen.
Oberstlandmarschall: Ich kann, nachdem die Generaldebatte geschlossen ist, in der Generaldebatte und vor der Abstimmung nicht mehr eine weitere Fortführung der Diskussion zugeben. Ich kann aber im Grunde der Geschäftsordnung auf das Ersuchen eines jeden Mitgliedes, wenn es von 20 Mitgliedern unterstützt ist, eine Pause vor der Abstimmung einleiten, und bin gerne bereit, wenn an mich
der Wunsch gestellt würde, die Sitzung auf eine kurze Zeit zu unterbrechen.
Landesausschußbeisitzer Dr. S ch m e y k a l: So dürfte es also gestattet sein, zu dem Antrage des Herrn Dr. Rieger auf Unterbrechung der Sitzung eine Bemerkung und Erklärung abzugeben, welche im Zusammenhange mit der Motivirung steht, welche er für diese Unterbrechung der Sitzung geltend gemacht hat.
Oberstlandmarschall: In diesem Falle muß ich vor allem andern in Bezug auf das Ersuchen auf Unterbrechung, welches Herr Dr. Rieger gestellt hat, die Unterstützungsfrage stellen. Sollte dieser Antrag hinreichend unterstützt werden, so kann ich allerdings eine kurze formale Debatte über die Frage der Unterbrechung der Sitzung zugeben; ein Zurückgreifen auf die Generaldebatte kann ich aber in gar keinem Falle zugeben.
Nachdem Herr Dr. Rieger den Antrag gestellt hat, die Sitzung zu unterbrechen, ersuche ich diejenigen Herren, welche diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben.
(Geschieht. )
Der Antrag ist hinreichend unterstützt und ich gebe demnach dem Herrn Dr. Schmeykal das Wort zu diesem Antrage in formaler Beziehung.
LandesausschußbeiSitzer Dr. S ch m e y k a l: Herr Dr. Rieger hat an uns die offene Frage gerichtet, wie wir uns als Partei zu jener Anregung stellen, welche von Seite des Hrn. Dr. Ruß am Schlusse seiner Rede ausgegangen ist.
Diese Anregung ist als Kompromißantrag deklarirt worden. Ich muß ober gestehen, daß ich den Tenor eines Kompromisses in der Anregung des Herrn Dr. Ruß nicht finden kann.
Die offene Frage, die an uns gerichtet wurde, soll auch unsererseits offene Antwort finden, und diese Antwort ertheile ich damit, daß der Standpunkt unserer Partei vollständig niedergelegt ist in dem Minoritätsvotum (So ist es! links), so daß der Punkt 1, welcher von der Uebernahme des Museums als Landesanstalt handelt, nicht getrennt werden kann von den beiden anderen Punkten, welche insbesondere die finanzielle Frage erörtern.
Das bitte ich als Standpunkt der Partei
aufzunehmen und zu behandeln. (Bravo, links. Výborně im Centrum. )
Oberstlandmarschall. Es hat sich zu der formalen Frage der Unterbrechung der Sitzung Herr Dr. Ruß das Wort erbeten.
Abg. Dr. Ruß: Es dürfte mir wohl von Seite Sr. Durchlaucht ausnahmsweise, damit ich nicht Später noch einmal das Wort ergreifen muß, gestattet sein, eine thatsächliche Berichtigung erst zu einer Ausführung des Hrn. Dr. Rieger vorzubringen, welche dahin geht, daß der Herr Dr. Rieger der Meinung Ausdruck gegeben hat, daß es Seinerzeit nicht die Censur war, welche die deutsche Ausgabe -
(Lebhafte Unruhe im Centrum. )
Ich bitte mir, wenn Se. Durchlaucht mir das Wort gestattet, auch das Wort zu gestatten.
Oberstlandmarschall: Ich bitte um Entschuldigung. Ich habe bereits früher erklärt, daß ich ein Zurückgreifen auf die Generaldebatte nicht zugeben kann, und ersuche, sich auf die Frage der Unterbrechung der Sitzung und das, was allenfalls unmittelbar damit zusammenhängt, zu beschränken.
Abg. Dr. Ruß: Ich füge mich, ich werde es später vorbringen. Ich habe aber zu der Frage des Kompromisses Folgendes zu bemerken.
Wer meiner Rede aufmerksam gefolgt ist, hat wohl gehört, daß ich und zwar wiederholt gesagt habe, daß ich für meinen Theil - und ich habe niemals "wir" gesagt, sondern immer "ich" - geneigt bin, große Mittel zu bewilligen, etwa sogar bis zu einer Million; ich erinnere mich sehr wohl; (Rufe links: Ganz richtig!) niemals aber die Mittel, wie sie hier in Anspruch genommen werden sollen; ich habe zweitens als Voraussetzung bezeichnet als Garantie für die Gleichberechtigung des deutschen Stammes im Schoße der Anstalt, die Uebernahme der Anstalt auf das Land, das Aufhören der Privatgesellschaft und das Entstehen einer Institution des Landes.
Ich habe das Wort Kompromiß nicht gebraucht, und es ist gut, das Wort nicht zu gebrauchen, es kompromittirt oft. Ich bitte, meine Worte nicht mißzuverstehen, und was die Anfrage des Herrn Dr. Rieger anbelangt,
so glaube ich mich darauf berufen zu können, daß auch meine verehrten Parteigenossen, an deren Spitze ihr berufener Interpret, Hr. Dr. Schmeykal, meine Worte nicht anders aufgefaßt haben, als sie bei einigem guten Willen und einiger Aufmerksamkeit aufgefaßt werden könnten. (Bravo, links. )
Ref. Dr. Rieger: Ich habe nichts zu bemerken, als daß ich diesen Antrag so vollständig und ernst genommen habe und mich aus dem Grunde veranlaßt habe, diesen Antrag zu stellen.
Nun sehe ich aber, daß von Ihrer Partei, um die es sich hier handelt und deren Zustimmung uns so erwünscht war in einer so schönen Landesangelegenheit, daß von dieser Partei die Anschauung des Herrn Dr. Ruß nicht getheilt wird, und ich kann daher mit Ruhe meinen Antrag auf Unterbrechung der Sitzung zurücknehmen
Nejv. maršálek z.: Přejdeme k hlasování.
Wir übergehen zur Abstimmung.
Jak jsem si dovolil prvé podotknouti, dám nejprv hlasovati o návrhu menšiny a sice v celku, jelikož tento návrh jest návrh odročovací.
Ich werde zuerst über das Minoritätsvotum im Ganzen abstimmen lassen.
Ersuche die Herren, welche dem Votum der Minorität der Kommission zustimmen, die Hand zu erheben.
Žádám pány, kteří souhlasí s návrhem menšiny, by vyzdvihli ruku.
Der Antrag ist gefallen.
Návrh jest odmítnut.
In Folge dessen übergehen wir zur Spezialdebatte nach den Anträgen der Kommission.
Přejdeme k podrobné debatě podle návahů komise.
Ref. Dr. Rieger:
§. 1. lautet:
Der Bau eines neuen Museums des Königreiches Böhmen ist auf dem zu diesem Zwecke von der Stadtgemeinde Prag gewidmeten Bauplatze nach dem vom Prof. Josef Schulz ausgearbeiteten Bauplane auszuführen
und der Bau im Jahre 1885 in Angriff zu nehmen, falls die Museumsgesellschaft den Bauplatz in das Eigenthum des Königreiches Böhmen überläßt, falls sie ferner den von ihr gesammelten Baufond dem Landesausschusse zur Disposition zu stellen sich bereit erklärt und falls sie endlich den die Feststellung des Rechtsverhältnisses des Landes zu dem Museum betreffenden Bestimmungen, welche im fünften Absatz enthalten sind, zustimmt.
Ref. dr. Rieger:
§. 1.
Stavba nové budovy musea království českého má se na staveništi k tomu účelu od obce města Prahy věnovaném podle plánu profesorem Josefem Schulzem shotoveného provésti, k stavbě samé pak má se roku 1885 přikročiti, ač postoupí-li společnost musea staveniště ve vlastnictví království českého, prohlásí-li dále, že ochotna jest, svůj stavební fond zemskému výboru k disposici přenechati a projeví-li konečně souhlas svůj s ustanoveními, týkajícími se určení právního poměru země k museu, kteráž ustanovení obsažena jsou v pátém odstavci.
Druhá věta zní:
Výboru zemskému dává se moc, aby v mezích stavebního nákladu, v odstavci 3. povoleného, směl provésti ve plánu stavebním změny, jež by se ukázaly nutnými nebo účelnými, zvláště vzhledem k rozdělení a upotřebení místnosti uvnitř.
Das zugefügte Alinea lautet:
Der Landesausschuß wird ermächtigt, Aenderungen an dem Bauplane, wenn sich die Nothwendigkeit oder Zweckmäßigkeit derselben insbesondere hinsichtlich der Eintheilung und Verwendung der inneren Räume ergeben sollte, vorzunehmen, jedoch nur innerhalb des sub §. 3. bewilligten Bauaufwandes.
Nejv. maršálek z.: K tomuto §. se přihlásili řečníci a sice proti p. Russ a pro p. dr. Gregr.
Zu diesem §. haben sich zum Worte gemeldet und zwar gegen denselben H. Dr. Ruß und für denselben Herr Dr. Grégr.
Ich ertheile dem Herrn Ruß das, Wort.
Abgeord. Dr. Ruß.
Hoher Landtag!
Ich werde es dem Herrn Berichterstatter überlassen, die früher begonnene Richtigstellung Sich auf der Seite 86 der "Geschichte des Museums des Königreiches Böhmen" von Wenzel Nebeský in der Eingabe Seines Schwiegervaters vom 16. Oktober 1839 selbst nachzulesen, ich spreche mich aber gegen diesen § des Gesetzes deshalb aus, weil er schweigend die Genehmigung jenes Bauaufwandes in sich enthält, der in dem Berichte der Majorität der Kommission dargestellt ist, nämlich jenes ungeheueren und wie es mir scheint, übergroßen Bauaufwandes, welcher mit 1 Million 7 Hundert und einigen 30. 000 fl. bezeichnet wird, jenes Banaufwandes, gegen den ich mich heute in meiner Rede des Vormittags bereits ausdrücklich und ausführlich ausgesprochen habe! ich habe das hohe Haus darauf aufmerksam gemacht, bei welchen ziemlich kleinen Beiträgen in diesem hohen Hause durch die Majorität Sparsamkeit geübt wird, während in größeren Betragen die Sparsamkeit hier außer Acht gelassen zu werden scheint. Ich betone das deshalb, weil ich des Herrn Dr. Rieger Loyalität anrufe, daß er die Erklärung, welche er soeben zu geben sich bemüssigt fühlte, daß meine verehrte Partei anderer Anschauung sei als ich, richtig stelle (Bravo! links).
Nejv. maršálek z.: Dr. Grégr má slovo.
Posl. dr. Ed. Grégr:
Já jsem se přihlásil ke slovu, abych mluvil o §. 1. avšak dříve než o věci samé řeč rozpředu, budiž mi dovoleno, abych odrazil jisté osobní útoky, které v generální debatě činěny byly proti osobě mé od řečníků z oné strany.
Vím sice, že v jednacím řádě našem není žádného ustanovení, které by poslanci, členu této sněmovny, podávalo právo hájiti se proti osobním útokům, které na něj s té neb oné strany činěny byly, avšak mám za to, že již pouhý pojem spravedlnosti a pouhý pojem slušnosti jaksi samy v sobě toho vyžadují, že aniž by bylo jakés zákonité ustanovení, jaký paragraf stran toho v jednacím řádě, že musí býti dovoleno tomu který je jaksi osoba napadená také v tomže shromaždění a před touže společností se ubrániti.
Avšak i kdyby tomu tak nebylo, tedy alespoň jednací řád náš dovoluje, aby opravena byla jistá falešná dáta a fakta, a takováto falešná dáta a fakta byla pronesena od dvou poslanců oné strany proti osobě mé. A já tedy bez ohledu na, všecko ostatní dovolávám se jednacího řádu a jeho ustanovení v tom smysle, že mi dovoleno bude opraviti falešná tato udání.
Falešná tato udání hlavně týkají se výroku dvou poslanců z oné strany, a já odrážeje tyto útoky již z předu prohlašuji, že co možná ve formě nejmírnější to učiním, aže pouze se obmeziti chci na pouhý výklad co možná objektivní.
Jeden poslanec z oné strany mé řeči v generální debaté o museu království českého dotkl osoby mé a činil zde veřejně výčitku, že prý jsem na Táboře Žižkovském kázal jakýsi moderní husitismus. Já nechci ctění pánové ovšem poušteti se do výkladu toho, jak právě tato výčitka, jak právě tábor Žižkovský přichází do debaty o museu království českého, avšak já chci jen konstatovati, že to co p. poslanec zde byl řekl není pravda, že je to faktum, které nemůže nijak konstatovat Já nekázal žádný moderní husitismus na táboře Žižkovském, poněvadž by to vskutku bylo věcí nesmírně antikovanou a konečně směšnou, poněvadž ten moment, pro který naši husitští praotcové zdvihli zbraň totiž pro svou víru, ten moment dnes již neplatí, a bylo by to velmi antikované, a bylo by to směšné, kdyby někdo chtěl kázati, aby povstal národ český a bojoval zase za víru, pro kterou bojovali v 15. stol. naši předkové. Já myslím, že jsme všichni, jak na té straně i oné straně, tak i na této straně dávno již přes tyto doby, a že žádnému nenapadne již dnes v tomto století a žádnému člověku vůbec, aby snad dnes k vůli svému přesvědčení, k vůli své víře, k vůli svému náboženství chtěl zbraň krvavou zdvihnouti proti svému bližnímu. Tedy pánové již z tohoto důvodu je takováto výčitka velmi nemístna a směšná.
Avšak ovšem, ctění pánové naši husitští předkové ještě pro jiný bojovali moment, byl to moment národnosti, moment jazyka českého, a tu ctění pánové jsem ovšem pravil, přiznám se, že boj
o právo jazyka českého není dnes ještě ukončen a že snad dlouho ještě trvat bude, a že trvat bude tak dlouho, dokud nevybojováno bude v této zemi úplné rovné právo mezi oběma jazyky, (Výborně, výborně ! ve středu) rovnoprávnost mezi oběma národy této země a poněvadž nevím, co v tomto boji pro naše právo národní a pro náš jazyk český budeme museti podstoupiti, proto jsem pravil lidu českému, aby se opásal tou statečnosti, vytrvalostí a neustupností v tomto boji pro právo své, jakou slynuli naši praotcové. (Výborně ve středu). A pánové to byl ten moderní husitismus, který jsem kázal našemu lidu.
Za to se nestydím a tento moderní husitismus budu kázati našemu lidu, kdykoliv budu míti příležitost k tomu tak dlouho, dokud v skutku na základě pravé rovnoprávnosti národní a jazykové nebude mír a pokoj v této zemi. (Výborně! Výborně! ve středu).
Druhý pan řečník z druhé strany ještě horší učinil na mne útok, vytkl mně moji řeč na táboře Lipanském a pravil, že jsem užil takových urážlivých výrazů proti národu německému, že ani slov nemá, aby to charakterisoval. Pánové já odmítám zde toto nařknutí a všecky ty tisíce lidu, které mne poslouchaly na táboru Lipanském mohou mně to dosvědčiti, že jsem proti národu německému ani nejmenšího neslušného a rozhořčeného slova nepronesl. (Prof. Tilšer volá: "Tak jest!").
Já nechci pánové snad zde tvrditi, že mám sympathie k národu německému, avšak pánové, kdybych i neměl sympathií k národu německému tolik mám vzdělanosti a slušnosti, že nebudu veřejně urážeti žádný národ, a kdyby to byl národ sebe menší, tím méně však národ tak mocný a silný, jaký jest národ německý, jehožto jedna velká čásť obývá naše království.
Tedy o národu německém na lipanském táboru nebylo řeči.
Já ovšem užíval slov trpkých a hořkých a chcete-li slov palčivých, ale já užíval slov těch proti jednotlivým lidem,
jenom proti těm lidem a sice proti továrníkům německým, neb jakýmkoliv, kteří nutí násilím dělníky své, aby děti posýlali do škol německých. Ano proti takovéto jedné jisté kastě německého národa, proti jedné jisté třídě proti továrníkům německým, to jsem užil s největší rozhořčeností slov trpkých.
A pánové já myslím, že se nebude řečník z oné strany identifikovat s těmito továrníky, kteří činí razzii na české děti.
Jest-li se ale pan řečník s lidmi těmi identifikuje, pak tedy ta trpká slova má, která jsem pronesl na lipanském táboru na jeho padají hlavu. (Výborně! Výborně!)
Tolik jsem chtěl říci na odmítnutí těch urážek, které byly činěny proti mně a děkuji Jeho Jasnosti p. maršálkovi, že mně laskavě poskytl příležitosti, bych se právě v této věci obhájil.
Já obracím se k věci samé.
Já myslím pánové, že není dnes čas již k dlouhým řečem; již tolik slov výborných bylo mluveno přede mnou, že jen co možná nejkratším spůsobem chci některé své myšlénky provésti o věci samé a užívám hlavně k tomu § 1., a sice onoho ustanovení, které praví, že stavba musea samého má se pocíti již roku 1885 tedy v příštím roku.
Pánové! Není to žádné zasahování nazpět do jenerální debatty, když se obracím na základě tohoto ustanovení §. 1. naproti některým řečníkům v generální debatě. Nebo jest li ctění pánové, jste sí dobře povšimnuli, tedy musíte uznáti, že hlavní váha všech těch řeči padá hlavně netoliko tak dalece na stavbu musea nýbrž spíše, že se týkala toho krátkého času a té doby, ve které museum má býti vystaveno a vývody a konečné návrhy pánů řečníků vlastně v tom kulminují, že říkají: alespoň to nyní nečiňte, jen nám dejte času, jen nežádejte, aby již na rok bylo staveno, odložte to ještě na příští rok, my se uradíme znova atd. To byl hlavní tenor všech těch řečí z oné strany a to také jest hlavní tenor minoritního votum, neboť minoritní votum praví konečně ve své hlavní kon-
klusi: "vraťte věc zase výboru zemskému, to jest odložte ji".
Ctění pánové! Já jsem proti takovému odkládání a proto velmi vřele se přimlouvám za §. 1., který nechce nic vědět o dalším odkládání té věci, nýbrž ustanovuje zřejmě a jasně, že se má započíti se stavbou musea království českého již během roku 1885. Proti této krátké lhůtě, ctění pánové, vyslovili se řečníci z oné strany a přivádějí rozmanité důvody do boje. Mezi jinými to byl jeden z hlavních důvodů, který vynesen byl od dvou nebo více řečníků z oné strany, že tvrdí, jest-li se to stane, jest-li většina se na tom ustanoví, jest-li provedena bude stavba musea tak, jak jest projektována, že tim povstane nějaké nové rozhořčení mezi lidem německým v Cechách, že tím lid německý bude velice nespokojen, poněvadž se to příčí lidu německému v Cechách.
Pánové mně se nezdá, že tomu jest skutečně tak a já dovolím si přečíst také jednu enunciaci lidu německo-českého, která bude asi doplňkem toho, co ráno pan prof. Kvíčala byl přednesl. Kuratorium severočeského musea v Liberci praví v jistém zaslání sněmu čes-
kému toto: So wie im Einzelnen Menschenleben, so dürfen wir auch im Leben der Staaten Institutionen unterscheiden, in denen zur höchsten Ehre der Völker unausgesetzt gearbeitet werden muß, damit eine Generation aus der anderen veredelt hervorgeht, und das Landesmuseum ist eine Institution solcher Art, und wir begrüßen die Weisheit des hohen Landtages, welcher dieser Anstalt so eben ein neues würdiges Heim gewähren will. Slyšte pánové, to stojí tištěno v Mittheilungen des nordböhmischen Gewerbemuseums