Pondělí 20. října 1884

Als im Jahre 1816 eine Misernte in Böhmen war, wurde von Wohlthätern die Summe von nahezu 460. 000 fl. gesammelt Im Jahre 1817 dagegen war eine gute Ernte und ein großer Theil, fast die Hälfte dieser Summe blieb übrig. Diese Summe wurde dann dem Museum gewidmet. Es sind aber noch die Lasten vorhanden mit den Namen der Wohlthäter der damaligen Zeit, welche sich ebenfalls an der Errichtung eines böhmischen Museums mit großen Beträgen betheiligten. Wenn wir nuu diese Listen durchsehen, finden wir, dass darunter eine ganzerklekliche Anzahl deutscher Cavaliere, deutscher Prälaten, deutscher Städte und deutscher Bürger vorhanden ist. In den ersten Statuten aber schon vom 24. Feber 1824 war die drakonische Bestimmung vorhanden, dass die Mitglieder des Ausschusses böhmisch sprechen müssten (Rufe: Hört links), es war weiters die Bestimmung vorhanden, dass ber Seeretär böhmisch sprechen und schreiben müsste (Rufe: Hört links) und schon am 19. April 1819 hat das provisorische Comité nicht nur eine russische Grammatik herausgegeben, sondern es sind auch von vorn herein Anstalten getroffen worden, Uebersetzungen von Classikern in böhmischer Sprache zu liefern. Während ber provisorischen Leitung wurde weiters eine eigene Institution zur Hebung und Förderung ber böhmischen Sprache, die Matice česká und am 15. Mai 1826 wurden zwei Zeitungen gegründet. Palacký war Redacteur beiber Zeitungen.

Er hat ausgesprochen, dass die Richtung beider Zeitungen national sein müsse. Als im Jahre 1831 die Bedrückungen der Censur so arg würden, dass man daran denken musste, die Zeitungen aufzulassen, traf dieses eigenthümliche Schicksal nur die deutsche Zeitung;

sonderbarer Weise war die tschechische Zeitung davon verschont, sei blühte weiter und in den Fond der Matice česká fand sie auch hinreicheinde Mittel und Unterstützung um weiter prosperieren zu können.

Die Matice česká bildete fortan den Centralpunkt den ganzen Museumsgesellschaft und ihrer Bestrebungen; sie ist von der größten Wistigkeit Quälle wissenschaftlichen und literarischen Fragen, sie ist von großer Wichtigkeit für die Entwiecklung des tschechischen Nationalgeistes, sie in der Museumsgesellschaft wie ein Staat im Staate.

Im Jahre 1833 jedoch wurde der Matice česká von Seiten des Guberniums der Name verboten, sie machte doch bereits etwas zu weit in den Vordergrund getreten sein und im Jahre 1847 schon finden wir, dass der Name der "Gesellschaft des vaterländischen Museums" in den Namen "Gesellschaft des bohmischen Museums" ungeändert wurde, und im Jahre 1848, wo alles Nationale zu einem schärferen Ausdruck gelangte, finden wir, dass das Museum die Hauptwache der damaligen bewaffneten Abtheilung des akademischen Corps "Svornost" ist, und dass auch die Räume des Musenms für die Direktions=Sitzungen des Slavencongresses dienten; die leitenden Persönlichkeiten, wissen wir, waren namentlich in letzter Zeit der Nationalität nach fast durchgehends Tschechen.

Diese historische Thatsachen, die ich ohne aßen Commentar wiedergebe, - mein Gewährsmann ist der Museumssecretär Wenzel Nebeský - sprechen ganz gewiss für den Umstand, dass trotz der anerkenneswerthesten find rühmlichsten Bestrebungen, aufgem Gebiete der Wissenschafft und der Musealzwecke das Bedeutendste zu leisten, doch die nationalen Tendenzen der Museumsgesellschaft rein tschechisch waren.

Betrachten wir die Gegenwart, so müssen wir annehmen, daß sich weder der Standpunct der gegenwärtigen Verwaltung, noch die Zielpuncte ihres Strebens verändert haben, und wenn wir die Consequenzen des früheren Verhaltens der Museumsgesellschaft ins Auge fassen, so müssen wir auch zu dem Schlusse kommen, daß die Museumsgesellschaft gegenwärtig von national-tschechischen Tendenzen geleitet ist (Rufe, So ist es! links. )

Fragen wir nun, wie es mit der Zukunft aussieht, so hat Herr Dr. Rieger uns wol in der Museumskommission versichert, es werde alles aufgeboten, um die Grundsätze der Gleichberechtigung in aller und jeder Richtung aufrecht zu erhalten, und Sr. Exc Herr Graf Clam-Martinitz hat heute erwähnt, daß auch in allen Richtungen der Verwaltung von Seiten der Tschechen angestrebt wird, daß die Gleichberechtigung dem Geiste und der Wahrheit nach überall eingeführt werde.

Nun, meine Herren, nach den Prämissen, die vorgekommen sind, müssen wir fast zagend darauf antworten: wir haben dazu den Glauben nicht, wir glauben vielmehr, daß Sie das mit dem besten Willen nicht zu Stande bringen Werden. Und es frägt sich, ob in allen Kreisen und überall der beste Wille wirklich vorhanden Sein mag.

Wenn nun aber wirklich in mir noch Zweifel wären bezüglich der nationalen Tendenz der Museumsgesellschaft, etwa für die Zukunft, so brauche ich blos das Projekt zu betrachten. Nicht vielleicht darum, weil das Projekt von einem Tschechen durchgeführt wird, ich bekenne hier offen, das es mir außerordentlich gefällt und glaube Von einem Standpunkte aus, daß es ganz gewiß diejenigen Ziele erreichen wird, die zu erreichen es bestimmt und prädestiniert ist, und die der Museumsgesellschaft von diesen Projekte erwarten mag.

Ich will nicht sagen, daß ich daran Anstoß nehme, daß von Vornherein ein tschechischer Architekt gewählt wurden, - und ich habe ja in meinen früheren Ausführungen gelegenheitlich der Bauordnung darauf hingewiesen, die Kunst Sei kosmopolitisch und habe kein Vaterland im gewöhnlichen Sinne, (Sehr richtig! links) sondern ich will auf etwas anderes hinweisen. Unter dem bildnerischen Schmucken Welcher das Projekt auszeichnet, trift ganz besonders eines an allerhervorragendster Stelle in den Vordergrund, und dies ist ein Reiterstandbild. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen und frug einen der Herren, welche Milglieder der Kommission sind, was denn dieses Reiterstandbild bedeute. Es wurde mir zur Antwort, daß dies das Reiterstandbild des heiligen Wenzel Sei. Heiteikeit links). Dieser Herr - es war ein geistlicher Herr - sagte mir, meine Ueberraschung bemerkend, nachträglich, es könne auch das Bild des Kaisers sein. Aber an dem Fähnlein, welches dieses Reiterstandbild in der

Hand hielt, erkannte ich später sehr wohl, daß es Niemand anderer, als der heilige Wenzel sein könnte. Das also, meine Herren, ist das Signum der nationalen Zukunft des Museums (Sehr richtig! Anhaltende Heiterkeit links).

Es hat sich also in mir die Ueberzeugung herausgebildet, daß die Museumsgesellschaft in aller und jeder Richtung, in alten ihren Bestrebungen tschechisch war, daß sie gegenwärtig tschechisch ist, und daß sie in Zukunft und in Ewigkeit immer auch tschechisch sein wird. (So ist es! links).

Müssen wir uns nun nicht Staunend fragen.

Wie kommen Sie denn dazu, von dem deutschen Volke eine so enorme Summe nicht nur ein für alle Male, sondern Jahr für Jahr zu verlangen ? (Sehr richtig! links).

Wir haben auch einen Landeskulturrath, und das deutsche Volk in Böhmen ist der Präsident dieses Landeskulturrathes; aber meine Herren, ich glaube nicht, daß dieser Präsident geneigt sein werde, das Certifikat für diese Beiträge zu ertheilen, ebenso wie es der Präsident des Landeskulturrathes verweigert hat, darum, weil wir nicht das Vertrauen haben, daß diese großen Summen den Steuergeldern der Bevölkerung entzogen, auch die richtige Verwendung finden werden (Bravo! Sehr richtig; links)

Se. Exzellenz der Herr Graf Clamm= Martinitz hat ausgesprochen: "Es ist thöricht von einem Volke, eine andere Nation zu demüthigen. " Nun, meine Herren, indem Sie uns nöthigen, zu einem monumentalen Bau beizutragen, in dem wir uns als Fremdlinge befinden werden, (Oho! Oho! rechts und im Centrum; So ist es! links), gewiß, von dem wir förmlich äusgeschlossen sein werden, sagen Sie selbst, ist dies nicht eine Demüthigung für uns, und ist es (nicht thöricht, uns diese Demüthigung aufzuerlegen ? (Bravo ! links).

Und wenn Se. Exzellenz Graf Clam= Martinitz sagt: man müsse nicht neue Mauern aufbauen, die das Verständnis der beiden Nationen in Böhmen unmöglich machen oder erschweren, nun, so möchte man wohl auch die Bitte an Sie richten, daß Sie diese neuen Mauern nicht aufrichten mögen, denn die werden

ganz gewiß nicht zur Versöhnung der beiden Nationalitäten in Böhmen beitragen. (Sehr gut! Sehr richtig! links).

Man möchte überhaupt die Frage aufwerfen: ist es denn nothwendig in dem gegebenen Zeitpunkte, trotz der traurigen Finanzlage des Landes, trotz der finanziellen Bedrängnis feiner Bewohner, trotz der selbst im Motivenberichte betonten Krise in der Agrikultur und trotz der Schwierigen Verhältnisse, die überhaupt in aller und jeder Richtung uns in diesem Momente umfangen, trotz der außerordentlichen Steuerschuldigkeit, die unser Volk zur Stunde drückt, daß wir trotz alle dem daran denken, einen so kostbaren monumentalen Bau zu errichten. Ich kann mich enthalten die Sache weiter auszuführen. Die finanzielle Frage hat der H. Abg. Wolfrum von unserem Gesichtspunkte aus beleuchtet.

Sie Werden mir nie und nimmer eine befriedigende Antwort auf alle diese Fragen geben, ganz gewiß nicht lim Sinne der Geichberechtigung, nicht im Sinne der Wahrheit und im Sinne der Billigkeit. Hätten sie denn nicht einen anderen Weg einschlagen können, hatten sie nicht sagen könnten angesichts des Umstandes, daß einmal die Deutschen ihrem Standpunkte der čechischen Nation und in ihrem Verhälnisse zu dem Museum und seiner Entwicklung, hätte man nicht sagen können, der Landtag könnte vielleicht eine Beisteuer, einen Beitrag bewilligen ? Hätte man nicht die Frage ventiliren können, es sei das Museum in eine Landesanstalt umzuwandeln ?

Es ist wohl in dem Motivenberichte eingewendet worden, daß das eine finanzielle Unmöglichkeit sei. Gerade diese finanziellen Ungeheuerlichkeiten, welche in dem Motivenberichte aufgestappelt sind, stehen meiner Ansicht nicht entgegen. Wenn man sagt, daß eine Masse von Beamten höher honorirt werden müsse, die Beamten müssen honorirt werden und ist es gleichgiltig, ob es eine Landesanstalt ist oder ein Privatunternehmen. Und wenn weiter ausgeführt wird, es wäre dann unmöglich Beiträge von Privaten zu erzielen wenn das Museum eine Landesanstalt wäre, so fehlen die Beweise, warum es so kommen müsste, sie sind es uns schuldig geblieben. Ich komme nun zu dem Projekte selbst; auch in diesem Falle kann ich mich kurz fassen, weil der Berichterstatter der Minorität schon einmal die kennzeichnenden Merkmale desselben bezeichnet

hat Ich meine es wäre organisch und zweckmäßig, wenn man zunächst den wirthschaftliund wissenschaftlichen Standpunkt in's Auge gefaßt hätte, wenn man die Sammlungen vom quantitativen und qualitativen Standpunkte in's Auge gefasst und betrachtet hätte, was neues, wichtiges, nothwendiges für die Zukunft dazu kommen könnte und wenn matt durch diese Praemissen zu dem Schlusse gelangt wäre, es müsse das Projekt die und jene Ausdehnung, die und jene Form, diesert und jenen Schmuck erhalten. Meiner Ansicht nach ist man gerade den umgekehrten Weg gegangen.

Man hat vor allem das goldene Prag ins Auge gefasst, eine Avenue, wie ich gestehe, die vielleicht Schwerlich in der Welt ein zweitesmal vorkommt, ein Boulevard mit Baumalleen beflanzt und mit einer weiten Perspektive das ist der Wenzelsplatz, dazu hat man einen grandiosen Abschluß gebraucht.

Der mußte so und so viel Meter lang und so viel Meter breit unter allen Umständen Sein. Vor allein anderen um diesen Abschluß handelte es sich. Wenn dieser Abschluß ausgeführt fein wird, dann wird, wie Professor Knoll sich ausgedrückt hat, bann wird diesem Boulevard, dieser Avenue die Krone aufgesetzt werden. Wenn Prag dadurch eine neue Verschönerung erhalten haben wird, so bleibt die billige Frage offen, sind alle diese Bäume, die geschaffen wurden nicht zu hoch, zu weit, zu groß, zu zahlreich, Ja, ganz bestimmt!) in Ansehung der Sammlungen, wie sie jetzt vorhanden sind. Und wie H. Prof. Knoll auch bemerkt hatte, werden sie mehr als genügend fein und Wenn wir Deutsche noch dann denken müssen, daß darin eine Privat=Gesellschaft von prononzirt=čechisch=nationalen Tendenzen hausen wird und wir daran denken, daß die massiven Quadern mit dem Schweiße der deutschen Bürger und Bauer gekittet sein werden, dann werden wir wohl auch trauernd den Zusatz hinzufügen können, die Steine werden einstens sprechen.

Fragen wir nun, welche Aequivalente bieten sie uns, meine Herren. Sie dringen uns täglich, ja Stündlich zurück von jenen Bahnen, welche uns und unseren Kindern zur Erreichung unseres nationalen Aufschwunges, zur Erreichung unserer nationalen Bildungsmittel dienen sollen (Oho!) und in demselben Augenblicke verlangen Sie, wir sollen ihnen helfen Paläste bauen zur Unterbringung solcher Bil-

dungsmittel, welche für ihr Volk, für das čechische Volk bestimmt sind. (Oho!) Meine, Herren, wir sollen einen kostbaren Palast bauen helfen und ihre Antwort darauf ist die lex Kvíčala.

Und selbst bei dem Museum perhorriszieren sie die Anwesenheit von zwei Millionen Deutschen im Lande Böhmen (Heiterkeit!)

Wenn nun Herr Dr. Rieger sagt, wir wollen uns nicht so sehr kümmern, es werde die Gleichberechtigung in diesem neuen Museum schon ihre Heimstätte finden, wir können wir diesen Worten des Führers der Altčechen nicht trauen, weil der Führer der Jungčechen Dr. Eduard Grégr in einem Meeting am Žižkaberge versichert hat, daß die Husittenkriege, der außerordentlich glorifizirte, noch lange nicht zu Ende seien. (Hört!; Die Husittenkriege sollen fortgesetzt werden, hat er prophezeit und angekündigt und in der That finden wir unsere Position in Allem und in jeder Weife bedroht, wenn auch nicht der Hussitenkrieg mit Morgensternen und Dreschflegeln gegen uns geführt wird, so finden wir doch, daß eigenthümliche, daß unter den Schaustücken, die in Hülle und Fülle in dem bohmischen Maseum aufgestellt sind, sich zahlreiche Morgensterne und Dreschflegel befinden (Heiterkeit rechts) die einst auf die Köpfe unserer deutschen Vorfahren niedersausten (lebhafte Heiterkeit rechts) und das meine Herren, das gibt uns gar vieles zu denken. Doch genug hievon, ich habe selbst in Prag studirt und viele von uns haben in Prag gelebt zu der Zeit, wo es keine čechische Universität, keine čechische Technik gegeben hat und wo es auch kein Versöhnungsministerium gegeben hat.

Ich will nicht mit einer. Dissonanz enden, auch nicht mit einem Knalleffekte. Eine Bitte will ich an sie richten, meine Herren. Herr Dr. Rieger hat aus Anlaß der Begründung des Wahlreformantrages von jener Seite uns zugerufen: Wir werden nicht müde Werden, ihnen die Hand zur Verföhung zu bieten, so oft Sie dieselbe auch ablehnen werden, wir Werden sie ihnen immer und immer wiederbieten. Nun meine Herren, bieten sie uns ihre Hand der Verföhnung jetzt in diesem Momente bei der Lösung dieser Frage (lebhafte Heiterkeit rechts). Wir werden diese Versöhnungshand dankbar annehmen Bauen sie ihr Museum, so schon, so reich und so glänzend als sie es wollen, aber bauen sie es aus ihren eigenen Mitteln

(Heiterkeit rechts) aus den Mitteln ihrer Städte, ihres Hochadels, ihrer Prälate und desjenigen Theiles ihres Volkes, welchen sie herbeiziehen können, ohne demselben wehezuthun, aber bauen sie diese Luxusgebäude nicht mit dem im Schweiße des Angesichts errungenen Steuergulden des deutschen Volkes in Böhmen. (Bravo links).

Nejv. maršálek zem.: Dávám slovo dalšímu řečníku p. hr. Harrachovi.

Posl. hrabě Harrach:

Slavný sněme!

Jelikož návrhem minority by se stavba nového důstojného musea opět odročila alespoň nejméně na dobu jednoho roku, musím se především vysloviti proti záměru tomuto z důvodů, které mě při měly k tomu, bych podal loňského roku návrh na subvenci 20. 000 zl. Mým návrhem bylo umožněno zemskému výboru, by nám předložil již nyní v letošním roce úplně vypracované plány a rozpočty ke stavbě musea. Kdyby se tedy tato částka tenkráte nebyla povolila, bychom letos tak daleko nepřišli a to hlavně právě pány na oné straně mrzí, že se dnešního dne již nacházíme v tomto postavení, že možno přikročiti ke stavbě samé, a návrh menšiny též proti tomu se obrací, že prý není dostatečně zástupců ve výboru musejním, nebo vůbec že poměr musejní společnosti k zemi není dostatečně takovým spůsobem upraven pro zem, že počet těch zástupců tam se nenalézá a že by se měl ještě větší počet do výboru zvoliti.

K tomuto poznamenám jenom, že skutečně se jich tam 6 dle návrhu komise nalézati bude, a že tedy snad dostatečně zastoupena bude země v tomto sboru. Já pánové chci ještě na to upozorniti, že důležitost věci té a důležitost, abychom k stavbě přikročili jest dnes také tak skutečně velká že musíme zapomenout na všechny ostatní důvody finanční, které byly uvedeny zde panem předřečníkem Wolfrumem.

Já myslím, že se zde jedná o čest našeho království a našeho sněmu a že v takovém okamžiku nelze ohled vzíti na takové dle toho poměrně malicherné příčiny, když pomýšlíme na důležitost toho

veleslavného díla Již bylo dříve podotknuto, že země právě věnovala ty sbírky, které byly tenkráte roku 1817 věnovány tomu museu nebo myšlence musejní společnosti, a já jenom ještě k tomu dodám, že zakladatelové této musejní společnosti, toho musea nynějšího hrabě Kašpar Sternberk, hrabě Klebersberg a hrabě Kolovrat právě již měli ten úmysl, by se věnovaly veškeré tyto sbírky zemi, tak že můžeme je považovati již co majetek země tím více, když pohlížíme na stanovy musea, ve kterých zřejmě stoji (čte: )

"Sbírky ty jsou neprodejné a zůstanou, kdyby společnost někdy přestala, což však předběžně politickému úřadu zemskému oznámiti se má, v majetnosti království českého. "

Já myslím, tedy, že pochyby nemůže býti, že musí sbírky naše drahocenné se vrátiti nebo vůbec patřiti zemi samé.

Tedy tento důvod neplatí.

Druhý důvod byl zde, i také v komisi přednešen, že prý nynější doba a nynější národohospodářské poměry a ta krise není právě způsobilá a že není způsobilý okamžik ku provedení tak drahé stavby.

Nuže pánové, já myslím, že v tom ohledu ta krise národohospodářská musí přejíti a snad brzo přejde, ale nepřejde to nebezpečí a právě nebezpečí hrozící je vždy horší a horší, je horší letošního roku než loňského roku a bude na rok ještě horší.

V tom ohledu musíme právě - a je to povinností naší, abychom zachránili sbírky našemi předky nashromážděné a zděděné pro potomky naše. Naše čest to požaduje.

Co se týče nynějších vnitřních úprav, to se mi zdá, že v § 1. al 2. k tomu cíli je již v návrhu většiny komise odpomoženo, že tedy se ponechává zemskému výboru, aby dle potřebí další změny na stavbě provedl.

Tím spůsobem jsou všechny námitky vyvráceny, které byly pronešeny, že by

nebyl ten návrh tak dostatečně promyšlený, nebo že by sem a tam nějaká chyba ještě v té soustavě byla. Já tedy myslím, že tímto spůsobem všecky ty obavy úplně jsou odstraněny.

Zbývá jenom ještě připomenouti, že v těch sbírkách se nalezají též starožitnosti vůbec důležité německé a snad více německých nežli českých, že to nemůže tedy považováno býti za český jenom ústav, nýbrž že také Němci právě ten samý podíl při tom mají co obyvatelé této, země od starodávných časů. Co se pak týče sbírek geografických, mineralogických a přírodovědeckých vůbec, nuže pánové, my slím, že to jsou sbírky, které právě patří člověčenstvu vůbec, a že přírodou stvořeny byly nejen pro Čechy, nýbrž také pro Němce a vůbec pro celé člověčenstvo. (Tak jest!)

Já tedy myslím, že to není žádný národní čin, nýbrž že jest to čin vlastenecký, tato stavba našeho Musea. (Výborně ! Výborně!)

A k takovému činu vyzýváme my Vás, pánové z oné strany, byste s námi hlasovali k provedení tohoto vlasteneckého činu. (Tak jest!)

Já mohu Vás též ubezpečiti, pánové, že souhlas Vás nás těšiti bude a upozorňuji Vás, že i Vy našeho souhlasu sem tam již v budoucnosti potřebovati budete, kdež Vám bude důležito, abychom i my podporovali záležitosti, a my chceme všude podporovati záležitosti tak vlastenecké, když Vy nebudete odporovat záležitostem takovým, jako jest stavba tato dnešní, jež se nalézá na denním pořádku. Pomýšlejte také na to, pánové, jak velké sumy jsme my již z Cech zaplatili do Vídně na vystavení musejních a jiných budov německých. (Výborně !)

Učiňme nyní také něco pro zem naši, pro naše hlavní město. (Výborně!)

Já myslím, že skutečně jest na čase, abychom k tomu také přišli a také pomýšleli na provedení.

Že se dříve zanedbávalo, to není naší

vinou, ale my máme tedy v krátkosti a v nejkratším čase také k tomu hleděti, tyhle zanedbané záležitosti upraviti a ku konci provésti.

Varuji vás konečně pánové, všelijaký odklad a všelijaký průtah téhle záležitosti jest věcí skutečně důležitou a velmi nebezpečnou.

Protož přidejme se tedy k práci, mužně do toho a já myslím že to jest možná provést i s vaším souhlasem, kdybyste chtěli a kdybyste aspoň v tomto okamžiku zapoměli na vaše mot ďordre všechno rozděliti a rozdvojiti.

Zkuste to alespoň pánové v tomto okamžiku nynějším na to zapomenouti.

Držte se našeho hesla: "Ve svornosti síla".

V této svornosti pánové vidíme tu naši sílu a této síly jest nám zapotřebí, abychom právě zachovali náš lid v nynější době, kde tolik všelijakých pohrom náš tíží.

Právě tyto obtíže, které zde byly vysloveny, které my cítíme stejným způsobem, právě proti těmto obtížím můžeme jen společně bojovati.

Mějme ale zároveň též na zřeteli pokrok a vzdělání člověčenstva vůbec.

Já myslím, že k tomu právě museum naše neocenitelnými poklady svými hojnou měrou přispěje.

Protož i já, jsa sobě vědom toho co legální zástupce voličů českých i německých bych hlasoval pro návrh většiny. (Výborně!)

Pánové! Zbývá mně jen ještě na několik poznámek, které zde byly proneseny, několiv slov odpověděti.

Bylo zde řečeno, že to jest obraz fantasie, že nemohou ti pánové na oné straně se vmysliti do té fantasie jako my zde na této straně. Já myslím, pánové, že to fanta-

sie žádná není, nýbrž že to jest skutečná důležitost a že se jedná zde o záležitosti a nikoliv fantasie, nýbrž že jest to základ ve sbírkách, které jest povinnosti naší zachovati. Protož bych také nepočítal, zdali to trochu více nebo méně stojí v takovém důležitém okamžiku, tu se nesmíme dívati, když jest vlastenecký čin, jestli trochu méně nebo vice stojí. Co se týče peněz, které k tomu budou věnovány, pánové, to se přece vrátí opět našim dělníkům, vrátí našim umělcům a vůbec zůstane zde ve vlasti naší.

Tak já nividím žádné ztráty, kdyby se ta větší výloha stala.

Pan poslanec Siegmund tedy také vyřknul, že není zapotřebí takové stavby, já doufám, že po tom, co již dříve byl p. předřečník Krejčí vyslovil, a co jsem si též dovolil podotknouti, co potřeba a nutnost stavby jest dostatečně dokázána a též tam uvedl ve své řeči že se jedná zde o národní tendence, o všelijaké národní choutky. Zde jest přece důkaz* v celém jednání společnosti musejní, že vždy rovnoprávnost v každém ohledu zachovávala a právě to jméno, které stojí na čele při původu jejímu 1818. "Vaterländisches Museum" že bylo zachováno až do nynějška co smýšlení se týká. Pak týž pan poslanec Sigmund obrátil proti tomu, že jest tam socha sv. Václava. Nuže pánové, k tomu smíchu, který se z té strany v tom ohledu stal, já jenom mohu sděliti, že z naší strany my právě vážíme si tu důležitost sv. Václava, poněvadž jím bylo křesťanství v zemi českou zavedeno a tím také kultura a protož myslím, že jest tam na místě, kde se nalézá důležitý faktor kultury naší (výborně!) Pan poslanec též se vyslovil, že cítí se co cizinec "als Fremdling" v museu. Když se cítí cizincem v museu, cíti se též cizincem v zemi, poněvadž v museu jsou jen sbírky země naší, tam jsou sbírky vaše a naše, tam jsou plody obapolného umění (Výborně, v pravo. ) Když se cítí co cizinci tam, cítí se také co cizinci v Čechách vůbec. (Tak jest v pravo. )

A to za to přece míti nemohu. Bylo zde také k tomu poukazováno, že Matice je příčina toho, že tedy ti pánové z oné strany nemohou hlasovati pro návrh náš.

Co kurator Matice české musím se též proti tomu výroku obrátiti, poněvadž, vy pánové, přece nemůžete pokládati za hřích, co vy již dávno provádíte pro literaturu (výborně) německou a co my též ctíme ve vás.

Proč je to hřích, když někdo, který až doposud byl utlačován a nebyl s to, aby svou literaturu tak zařídil, jak v předdávných časech, když byla na lepším a skvělejším postavení nežli německá ? Přece v poslední době nebylo možná, aby toho rychle docílila, když tedy chopila se té příležitosti, kde vlastenci založili museum, aby též v tom ohledu přišla k nějakému konci. Stalo se vše a bylo to původem našeho rozkvětu, naší literatury české. Protož pánové, já nemohu přijmouti tento výrok, jako nějakou chybu, nýbrž za čest. Povídalo se též, že není možno:

Es ist nicht möglich, daß die Sichtung vorgenommen werden soll. Nun, meine Herren, eine Sichtung vornehmen in dem Zustande des jetzigen Museumsgebäudes, das glaube ich, wird lein Sterblicher im Stande sein. Sie wird dann Stattfinden können, wenn diese Sammlungen sich in einer größeren Lokalität befinden werden, wo man die Sichtung vornehmen kann, im jetzigen Augenblicke, unter den jetzigen Verhältnissen ist es rein unmöglich. Die Herren der Kommission haben sich überzeugt, in welch elendem Zustande sich diese Sammlungen, diese wichtigen und Sogar unersetzlichen Gegenstände befinden, welche gar nicht Sichtbar Sind, welche versteckt sind, welche man niemandem zeigen kamt, also zu welchem Zwecke werden sie dort ausgehoben? Ich will besonders die numismatische Sammlung hervorheben, dieselbe befindet sich faktisch in diesem so traurigen Zustande, daß sie niemand sehen kann, es ist gar nicht möglich hineinzukommen! So wichtige Dinge wollen Sie noch weiter hinausschieben.

Též pánové si dovoluji na několik slov poukázati, které v poslední debatě J. Exc. pan dr. Herbst vyslovil, totiž že já nejsem legálním zástupcem německých obcí. Tomu se musím opříti při této příležitosti a sice, že cítím se netoliko býti legálním, nýbrž i faktickým poslancem těchto německých obcí, ba že se cítím býti poslancem též i podle smýšlení svého a já vám to dokáži, že i podle smýšlení

mne nemůžete považovati za nepřítele lidu německého. Nemůžete mně zajisté dokázati ani jediný čin mého života, kde bych proti německému lidu něco nepřátelského vykonal. (Výborně. ) Naopak jsem vždy zastával zásadu spravedlnosti a rovnoprávnosti (výborně), je-li to hříchem, pak můžete mi to za hřích pokládati. (Výborně ! Já jsem tuto zásadu při každé příležitosti zachoval a všude jsem se ozval, kde bylo zapotřebí a buďte přesvědčeni pánové, že kdyby se nějaké německé obyvatelstvo nalézalo v takových smutných poměrech, jako české obyvatelstvo v hlavním mostě našem, pak uvidíte, že zajisté bych stál u vás, že bych s vámi mluvil a hlásal proti takovému utlačování. Ale taková věc se vůbec nestane, nestala nikdy, nikde, poněvadž Slované vůbec netouží po takové samovládě, naopak oni všude byli poněmčelí, celá historie naše poukazuje na to, že od starodávných časů vždy germanisace se prováděla.

Slovanů od Fuldy a Vltavy na západ až k Visle na východ, od Baltického moře až k Adriatickému, ukažte mi jednu krajinu slovanskou, která by bývala dříve německá.

Nejste s to pánové (výborně), poněvadž to není a nebylo a také to i nebude (výborně) za to ručí právě slovanský cit, charakter (výborně). Já tedy myslím pánové, že když přemýšlíte a když přijdete k poznání, že se nám nejedná o nic jiného než-li o zachování těchto důležitých sbírek, byste skutečně se mohli přidati k našemu návrhu.

Vždyť sami uznáváte, že ta důležitosť tu jest, proti ní jste se ani slovem nevyslovili a jenom v tom jsme se rozešli, že pravíte, že nejsou dostanečné přípravy, my pravíme, že jsou dostatečné přípravy a že jsou dostatečny, toho důkazem je to, že ten elaborat byl ode všech znalců co dobrý uznán a že tedy i vy byste mohli pro něj hlasovati. Já ještě jednou pánové, ačkoli vím, že je to marné přece cítím za svou povinnosť co vlastenec vás prositi, abyste pro návrhu většiny výbor hlasovali. (Hlučné výborně! na pravo a ve středu. )

Oberstlandmarschall: Ich habe die

Ehre dem hohen Hause mitzutheilen, daß sich noch einige Redner zum Worte gemeldet haben.

Mám tu čest oznámiti slavnému sněmu, že se ještě přihlásilo několik řečníků a sice:

Gegen die Anträge der Kommission die Herren Abg. Dr. Gintl und Dr. Ruß.

pro návrhy komise: p. dr. Grégr.

Hlásil se ke slovu k formálnímu návrhu pan poslanec Macků.

Poslanec Macků:

činím návrh na konec debaty.

Nejv. maršálek z.: Pan poslanec Macků činí návrh na konec debaty.

Der Herr Abg. Mackü Stellt den Antrag auf Schluß der Debatte.

Žádám pány, kteří souhlasí, by vyzdvihli ruku.

Ich ersuche die Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Stane se. )

Konec debaty jest uzavřen.

ES ist Schluß der Debatte angenommen.

Ich erlaube mir daher an die beiden H. Abg. Dr. Gintl und Dr. Ruß das Ersuchen zu stellen, sich über einen Generalredner zu einigen.

Jsou ještě zaneseni pro návrh dr. Palacký, prof. Kvíčala a dr. Grégr.

Žádám, by se na generálním řečníku usjednotili.

Die Herren, welche gegen den Antrag eingetragen sind, haben sich auf H. Dr. Ruß als Generalredner geeinigt.

Nachdem zuletzt ein Redner für die Anträge der Kommission gesprochen hat, so gelangt zunächst der Generalredner der Minorität zum Wort.

Ich habe noch die Ehre dem hohen Hause mitzutheilen, dass, wie mir Soeben bekannt gegeben worden ist, die für den Kommissionsantrag eingetragenen Redner zum Generalredner Hern Prof. Kvičala gewählt haben.

Pro návrh byl za generálního řečníka zvolen pan profesor Kvíčala, proti návrhu se sjednotili páni na panu dru. Russovi, jakožto generálnímu řečníku.

Ich ertheile Herrn Dr. Ruß das Wort.

Abg. Dr. Ruß.

Hoher Landtag! Es ist ein tiefgehender und auch schmerzlich berührender Zwiespalt der Empfindungen und Ueberzeugungen, unter dem ich in diesem Augenblicke das Wort ergreifen.

Ein Generalredner, dem die Ehre zu Theil geworden ist und gleichzeitig der Auftrag auch die Meinungen anderer Parteigenossen auszusprechen, muß von vornherein auf die Nachsicht dieser Letzteren rechnen.

Es wird auch in die Lage kommen, manches schon vorgebrachte Argument zu wiederholen und wie ich leider auch in der Lage sein, manches Argument unerwidert lassen zu müssen, das in einer mir leider unverständlichen Sprache für die Anträge der Majorität der Commission vorgebracht worden ist.

Dazu kommt, dass er meine Verpflichtung ist dem H. Berichterstatter der Minorität noch die Vertheidigung jener Gesichtspunkte zu überlassen, für welche er schon am Beginne dieser Debatte eingetreten ist.

Wenn ich aber von einem tiefgehenden und mir schmerzlichen Zwiespalt der Empfindungen gesprochen habe, so liegt der wesentlich darin, daß ich gegen die Anträge der Majorität aus Ueberzeugung spreche und daß ich dennoch Niemanden in diesem Saale zugestehen kann, daß er ein wärmerer, ja ich möchte Sagen, mehr Voreingenommener Freund aller jener Anstalten ist, wie sie dieses Museum darstellt, Mir ist jedes Museum von vornherein lieb, weil es besteht, ob nun einseitig für die geistige Entwicklung eines Stammes sorgt, ob seine Sammlungen und Lehrbehelfe lückenhaft, ob feine Räumlichkeiten unzureichend sind. Jede solche Anstalt ist mir persönlich lieb und werth.

Und ich darf mich wohl mit dieser Erklärung auf das Zeugnis der mir näher stehenden Freunde berufen, welche öfter als mir lieb war, schon meine Sympathien zu zügeln verstanden haben.

Aber was ist eigentlich ein solches Museum? Ein solches Museum ist eine Sammlung von Produkten der Natur und Erzeugnissen der Kultur nicht eines Landes. Wie falsch und wie engherzig wäre der Begriff unter dem vaterländischen Museum ein Bild von der Natur und Kultur nur jenes Landes zu verstehen, in dessen Landeshauptstadt zufällig ein solches Museum seinen Sitz hat - (Výborně! im Centrum), und deswegen bin ich auch der Meinung, daß das Museum in Prag seinen Wirkungskreis ober, nennen Sie es, wie Sie wollen, nicht etwa die statutarischen Bestimmungen überschreite, wenn es auch mit seinen Darstellungen in das Gebiet anderer Länder eingreist.

Wenn früher die Centralisation von Musealanstalten nothwendiger war, - so ist heute - ich sage es offen - die möglichste Vertheilung von Musealanstalten in den Gebieten der civilisirten Völker dringend geboten, und es ist auch ein Zeichen der Zeit, daß Spezialmuseen sich immerfort vermehren, während Generalmuseen keine sonderliche Vermehrung finden.

Deshalb ist es auch ein trauriges Zeichen österreichischer und seit fünf Jahren bedenklich gesteigerter Misstände, wenn selbst bei einer solchen Angelegenheit wieder nationale Fragen an der Spitze stehen, (Abg, Dr. Rieger ruft Bravo!)

Ich will aber nicht davon Sprechen, was in den letzten Jahrzehnten im Museum geschehen ist, was aus dem Museum von diesem traurigen, einseitigen Gesichtspunkte aus gemacht werden wollte und zum Theil auch gemacht worden ist; ich will alles vergessen, was hier zu Verletzungen, zu Rekriminationen oder zur Verbitterung führen könnte. Ich will Sie aber erinnern daran, meine Herren von welchem Geiste dieses Museum geschaffen worden ist, und daraus einen Schluß ziehen, ob das deutsche Volk heute noch ein Anrecht an dieses Museum hat und ob wir nicht verpflichtet Sind dieses Anrecht in dem Augenblicke geltend zu machen, wo das deutsche Volk die Empfindung hat, daß eine den deutschen Bestrebungen abholde Vereinigung von Männern die Zügel dieses Museums ergriffen hat und das Museum zu einer einseitig nationalen Anstalt, wenn auch nicht mit Absicht, aber doch im Erfolge hat werden lassen. (Sehr richtig! links).

Ich möchte wünschen, daß die Kraft der

der Gedanken, die Macht der Empfindung und die Gewalt der Absichten nur zu einem tausendsten Theile meinem Worte innewohnen könnte, wie sie dem Geiste jener Männer innegewohnt hat, welche dieses Museum geschaffen haben. (Sehr gut! links).

Ich will mich in die phantastische Stellung denken, daß noch wie in den Schönen jungen Zeiten des Parlamentarismus es denkbar ist, dass der wenn auch unzureichende Schwung der Worte und die unzureichende Kraft der Argumente in der vollen Versammlung einer öffentlichen, gesetzgebenden Körperschaft etwas wirkt. Ich will mich in die märchenhafte Situation denken, daß es mir gegönnt sein kann, heute noch die Ueberzeugung des Einen oder des Anderen zu bilden, umzubilden, zu erschüttern oder gar für mich zu gewinnen.

Ich möchte wünschen, daß es heute noch möglich ist, wenn auch nicht eine Annahme unseres Standpunktes, so dech wenigstens das zu erreichen, daß man angesichts des Widerspruches der Vertreter eines großen Kulturvolkes in diesem Lande noch einmal daran geht zu erwägen, ob für dieses Volk dessen Mittel man heranzuziehen sucht, auch alle Garantien geschaffen worden find damit fein Anrecht auf diese geistige Institution geschützt werde und unverkümmert erhalten bleibt.

Aus dem Geschlechte Jener, welche die. unversöhnlisten Gegner Hussen's waren, aus dem Geschlechte jener, welche Georg von Podiebrad befehdeten, stammte der Mann, an dessen Namen die Geschichte des Museums unvergänglich geknüpft ist..

1761 in Prag geboren war Kaspar Graf Sternberg als einer der jüngeren Söhne feiner Familie schon im 11. Jahre mit Seiner Präbende am Dome zu Freising versöhnt worden, und mit 18 Jahren, also ein unreifer Knabe, Verließ er Böhmen um in Rom das collegium germanicum zu besuchen und nach dem er dort einige Jahre zugebracht hatte, gieng er nach Neapel und dort fand er die Berufung zum Antritt feinen Präbende, als er deshalb nach Bayern zurückkehrte, fand sich, dass er noch nicht alt genug war. Denn er hatte erst das 22. Jahr erreicht.

Er kehrte nach Březina zurück, um 2 Jahre da zu bleiben und widmete sich während dieses

Aufenthaltes in Böhmen dem Studium der Forstwirthschaft. Mit 24. Jahren trat er dann ein Kanonikat am Dome zu Regensburg an und 25 Jahre lang lebte er im Regensburg in den verschiedensten ämtlichen Stellungen, unter anderem auch als Stellvertreter des kränklichen Präsidenten des Regierungscollegiums und leistete für die Entwickelung des Volksschulwesens so viel, daß das ganze bayerische Volksschulwesen wesentlich also ein deutsches Volksschulwesen nach Seinen Gedanken eingerichtet wurde. Seine Liebe zur Botanik ließ ihn eine Lehrkanzel und einen botanischen Garten in Regensburg schaffen, wo er auch obwohl er nach der Schlacht bei Jena alle ämtlichen Stellungen aufgegeben hatte, so lange blieb, bis ihm die Beschießung Von Regensburg Haus und Garten zerstörte.

1814 kehrte er wieder nach Böhmen, zurück, also ein 55jähriger, wohl vollkommen gereister Mann, dessen Bildung sern war von Einseitigkeit und dessen Geist erfüllt war von dem Ruhme der deutschen Wissenschaft, denn es geht auch die nicht unbegründete Sage von ihm, daß er auch im collegium germanicum zu Rom sich mehr mit deutscher Literatur als mit der heiligen Theologie beschäftigt hat. Auf feinen großen und vielen Reisen hat er sich für die französische Revolution begeistern lassen und nach Böhmen zurückgekehrt, erschrak er, wie er selbst Sagt, über die Theilnahmlosigkeit der gebildeten Stände und an diesem großen geschichtlichen Ereignisse.

Es war im J. 1814 als die Regensbürger botanische Gesellschaft auf seinem Schlösse in Březina zu Gaste war, daß er die Idee jährlich wiederkehrender Versammlungen deutscher Naturforscher propagirte und im J. 1822 kam denn auch die 1. Naturforscher-Verfammlung in Leipzig zu Stande, die bis heute sich noch wiederholen und ihren geistigen Begründer im Grafen Kaspar Sternberg haben. Was sagt ihm denn auch Göthe in einem Briese darüber? "Ließe es sichs doch veranlassen, daß böhmische und österreichische Männer hinzuträten und als dann für das folgende Jahr die Gesellschaft sich unter dem Vorsitze des verehrten Freundes in Prag versammelte, so wäre der größte Schritt gethan, welcher zur Annäherung der Verschiedenen deutschen Völkerschaften und zu deren Zusammenwirken den gründlichsten Anlaß gäbe.

Sternberg war es auch, der im Jahre

1831 die erste deutsche Naturforscherversammlung nach Wien geführt hat.

In jener Zeit im Jahre 1826 als zu Dresden die Naturforscher Deutschlands sich Versammelten, Stand an der Spitze des Verzeichnisses der Theilnehmer der Mann, den auch die größten Geister Schätzten und der selbst zur Ehre sichs gerechnet hat, zu den deutschen Gelehrten gezählt zu werden. Es war Johann Cd. Purkyně in Breslau.

So ist es denn doch gewiss nicht. unrichtig, wenn der viel verbreitete Nekrolog über Graf Sternberg, der nur zu früh im Jahre 1838 wie der Soldat auf dem Berufsfelde, so er unter den Bäumen seines so geliebten Waldes gestorben ist. Sagt: "in der That er war ein Vollendeter deutscher Edelmann" der deutsche Vollendete Edelmann, vor dem der Verfasser der Geschichte des Museums sagt, er war die eigentliche Seele des Museums.

Warum ich Ihnen das alles Sage? Ich Sage es um Ihnen zu beweisen, m H., daß Graf Kaspar Sternberg, Wenn auch in Böhmen geboren, vom Gesichtspunkte der Bildung ganz gewiss ein deutscher Mann gewesen ist (Sehr richtig!) und Wenn er es war, der die Seele des Museums war, so sollte man denn doch auch glauben, daß auch der Körper, dessen Seele er war, zum mindesten kein ausschließlich vischer gewesen. (Sehr richtig!)

Die Zeit, in der Sternberg das Museum gründete, war freilich eine außerordentlich glückliche, dern nicht war der einzige deutsche Mann, der an der Wiege dieses Museums stand, ich will nicht vom Ferdinand Grafen Kolowrat in einer abträglichen Weife Schweigen.


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