Úterý 7. srpna 1883

Wenn nun jemand in Bezug auf sein eigenes Geschäft diese zweckmäßiger findet, mag er darnach handeln, aber die sehr verbreitete Gewohnheit von Corporationen, welche die Geschäfte eines großen Bevölkerungstheiles zu besorgen haben, die gleiche Methode anzuwenden, ist von zweifelhaftem Werthe.

Auf diese Weise die Lasten der Gegenwart nur auf die Zukunft hinauszuschieben. Scheint mir an und für sich bedenklich zu Sein und wird vielleicht in der Welt allzuweit getrieben.

Es ist bequem, das was man heute beschließt, erst bezahlen zu lassen von den Nachkommen. Aber wohin soll es kommen, wenn die Nachkommen auch das zu bezahlen haben Werden, Was in ihrer Zeit das erhöhte Bedürfnis erfordert (Výborně!).

Von dem ersten Herrn Redner des heutigen Tages ist auch darauf hingedeutet wor-

den, daß ja der Landesausschuß auch einen anderen Modus hätte einschlagen können, nämlich eine Erhöhung der Dotation des Theaters und er hat uns sehr zu Gemüthe geführt, wie uns doch daran gelegen fein Sollte, den deutschen Bewohnern Prags ihre Lage nicht unangenehm zu machen und Sie nicht dahin zu drängen, daß sie deswegen vielleicht Prag verlassen.

Meine Herren! über den eben erwähnten Vorschlag haben wir heute nicht abzusprechen, denn ein derartiger Antrag ist nicht gestellt worden.

Was aber die Andeutung anbelangt, daß wir den deutschen Bewohnern Prags den Aufenthalt in Prag thunlichst angenehm machen sollen, so kann diesen Wunsch niemand aufrichtiger theilen als ich.

In den Jahren meiner Jugend war Prag zahlreicher von reichen, großmüthigen für die Bedürfnisse und Interessen des ganzen Landes opferwilligen Leuten bewohnt als heute, und es ist mir oft Schmerzlich aufgefallen, wie viele von denen Prag verlassen haben.

Aber der Grund dafür wenigstens in den Beispielen, die ich kenne, ist nicht der, daß jemand anderer den Abziehenden den Aufenthalt in Prag uuangenehm gemacht hat, sondern der. daß an einem andern Orte allerdings die Annehmlichkeiten des Lebens viel reichlicher geworden find, und nicht nur dies, sondern daß auch viele Geschäfte an einem anderen Orte viel einträglicher und leichter gemacht werden, als in Prag.

Solche äußere Verhältnisse drängen nicht nur bei uns, Sondern in allen Ländern dahin, den großen Hauptstädten einen fortwährenden Zufluß der Bevölkerung aus allen Landestheilen des bezüglichen Staates zuzuführen, auch Prag, leidet unter ihrer Wirkung.

llmsomehr sehne ich mich darnach, daß man aß dasjenige thun möge, was den Aufenthalt in Prag all seinen Einwohnern ohne Rücksicht darauf, welchem Volkstamme sie angehören, angenehm machen kann.

Und wenn ein anderes Mal ein Antrag kommt, welcher mir beweist, daß zur Erhaltung des deutschen Theaters in Prag eine Erhöhung der Subvention unbedingt nothwendig

ist, so behalte ich mir mein Urtheil darüber vor.

Ich mache nicht Versprechungen für künftige Abstimmungen, aber ich würde mich dann sehr geneigt fühlen, wenn es irgend möglich ist, einem solchen Wunsche zu entsprechen

Und auch die Anficht theile ich zunächst vollkommen, daß dann, wenn es sich darum handelt, ob das Land Geld auf Subventionen auszugeben habe, man nicht so rechnen solle, daß gerade so viel Gulden wie zu Gunsten eines Volksstammes auch für den andern Volksstamm ausgegeben werden müsse, und dies am allerwenigsten dann, wenn wie bemerkt wurde, es vielleicht gar nicht nothwendig ist.

Alle diese Ansichten theile ich und es freut mich bei diesem Anlasse, namentlich nach dem Eindrucke der gestrigen Sitzung, daß jener erste Redner doch wenigstens so viel hat erkennen lassen, daß er nicht mit allem, was gestern von Seinem Parteigenossen gesprochen und vorgeschlagen wurde, einverstanden ist; daß er Selbst, - freilich hat er nicht gesagt "nicht", sondern nur "noch nicht" daran denke, Prag zu verlassen, und auch noch nicht daran, eine administrative Theilung des Landes zu verlangen.

Dabei muß ich ich mir erlauben, zu bemerken, nicht nur von administrativer Theilung des Landes war gestern die Rede. Wohl hat der erste Herr Redner sehr vorsichtig nur dies angedeutet, bald find aber weitere Stimmen gefolgt, welche deutlich haben erkennen lassen, daß es sich um viel mehr handelt, daß der Endgedanke, der gestern offen ausgesprochen worden sind, die Zerreißung des Landes, ja die Verleugnung jeder Staatsrechtlichen Berechtigung des Königreiches Böhmen ist

Das, meine Herren, hat allerdings Entrüstung hervorgerufen, es hat auch in mir eine schmerzliche Entrüstung hervorgerufen, (Bravo! Händeklatschen), und wahrlich, wer das nicht erwartet hat, wer dafür kein Verständnis hat, der muß nur entweder in Folge der Beschränkung seines Lebenskreises oder wegen eines allgemeinen kosmopolitischen Standpunktes überhaupt überhaupt vom Heimats= gefühl nichts wissen, oder die Wurzeln feines Heimatsgefüles müssen außerhalb Böhmens liegen.

Wir aber, die in Böhmen aufgewachsen sind, ob wir dem deutschen Stamme oder dem slavischen angehören, oder ob wir auch weder dem einen, noch dem anderen ausschließlich angehören und mit beiden, in ihm heimischen Volkstämmen in Berührung stehen, und für beide ein Herz und ein gleiches Wohlwollen haben, wir alle haben ein warmes Heimatsgefühl, und wenn man uns das. was daraus hervorgeht, die Anhänglichkeit an die Geschichte und die Eigentümlichkeiten unseres Landes nehmen will, dann fühlen wir eine tiefe Entrüstung und ich hoffe kraft dieser Entrüstung wird es gelingen, zu verhüten, daß das geschehe, womit uns gedroht worden ist. (Bravo ! Bravo! Výborně! Händeklatschen. )

Meine Herren, ich habe hiemit berührt, wus uns gestern zugemuthet worden ist, nicht alles, aber eines, was uns zugemuthet worden ist. Die Versicherung liegt mir außerordentlich nahe, in Folge dessen zurückzukommen auf die gestrigen Verhandlungen, allein ich will der Versuchung nicht nachgeben, weil ich nicht der Meinung bin, daß es der richtige parlamentarische Vorgang ist, an jedem Tage alles mögliche vorzubringen, was man auf dem Herzen hat; ich bin der Meinuug, es solle an jedem Tage nur das vorgebracht werden, was dazu führen kann, über die Gegenstände der Tagesordnung zu einer gründlichen Entscheidung zu gelangen (Bravo! Výborně! rechts und im Centrum).

Ich muß mich daher, so sehr meine Neigung mich weiter drangen würde, auf die Andeutungen bezüglich der gestrigen Verhandlungen beschränken, die ich bereits gemacht habe, nur sei es mir erlaubt, dabei Eines noch zu bemerken.

Wir stehen in einem schweren und heftigen Streite in unserem Lande, aber wer in dem Augenblicke, in welchem Se. Majestät der Kaiser uns zu politischer Freiheit und zur Mitwirkung an den höchsten Staatsangelegenheiten berufen hat, zweifeln konnte, daß dies nothwendig Streit über Meinungsverschiedenheiten uno politische Parteikämpfe zur Folge haben müsse, der mußte wahrlich mit Blindheit geschlagen gewesen sein.

Dies gilt umsomehr, je mehr sich feit dem die politische Entwicklung der Institutionen in Formen des auf dem Continente üblichen Constitutionalismus geleitet wurde, der ja zur

Bildung von Parteien und Parteikämpfen nothwendig führt.

Der Streit, in dem wir uns bewegen, den können wir nicht vermeiden; er wird sich bei vielen Gelegenheiten immer wiederholen und wird leider sehr tief greifen, er wird sich auf Fragen beziehen, die die Gemüther tief ergreifen und bewegen.

Die Berechtigung, ihn zu führen, kann weder den einen, noch den andern in Abrede gestellt werden, aber das müssen wir uns denn doch alle vorhalten; so sehr wir auf der einen und auf der andern Seite von der Nothwendigkeit des Kampfes aus Gründen, die nach der individuellen Ueberzeugung auf den patriotischesten Motiven beruhen, durchdrungen, so sehr diese Nothwendigkeet vorliegt, so muß doch dieser Streit in gewissen Grenzen geführt werden.

Ich will wieder nicht alle die Grenzen erwähnen, die mir nach der gestrigen Verhandlung nothwendig erscheinen, nur die eine muß ich zu bedenken geben: Uns allen liegt am Herzen - so soll es wenigstens fein die Erhaltung des Friedens, der Ordnung, geordneter Staatszustände und alles dessen, was zur Erhaltung des Gesammtreiches nothwendig ist.

Eine der Bedingungen liegt in der Gesinnung der Bevölkerung. Wenn wir den Streit in einer solchen Weise führen, daß er unheilbare Zwietracht in der Bevölkerung erzeugt, dann, meine Herren, erschüttern wir auch dadurch die Sicherheit des Bestandes des Reiches (Výborně!)

Denn in Zeiten großer Krisen (Sehr richtig! rechts, namentlich in Momenten großer europäischer Krisen, in welchen immer im Verlaufe der Geschichke der Bestand Desterreichs von inneren und äußeren Feinden angegriffen worden ist und wahrscheinlich immer wird angegriffen werden, entscheidet doch zuletzt, oder ist wenigstens eines der entscheidensten Momente dabei die einmüthige Gesinnung der Bevölkerung (Bravo! Výborně! Händeklatschen. )

Wenn wir bis zu diesem Zeitpunkte und wer von uns sieht nicht mit Bangen der Wahrscheinlichkeit großer europäischen Krisen entgegen, wenn auch der Zeitpunft ihres Ein-

trittes uns unbekannt ist, es dahin bringen, durch die Methode, in der wir unsere parlamentarischen Kampfe führen, daß eine Zwie= tracht in der Bevölkerung entsteht, die nicht mehr geheilt werden kann, dann, sage ich, lassen Sie uns darauf nie vergessen, daß eben dadurch die Sicherheit des Gesammtreichs erschüttert wird.

Namentlich wir Böhmen haben eingedenk zu sein, daß wir ein Grenzland bewohnen, welches gleichsam wie ein Kastell des Reiches vor demselben liegt (Bravo! Výborně! und Händeklatschen rechts und im Centrum).

Vergessen wir nicht, daß es Zeiten gegeben hat, mehr als einmal gegeben hat, wo auswärtige Feinde Schon einen Theil des Landes und zwar einen nach den nationalen Grenzen, nach beliebig gezogenen nationalen Grenzen einen Theil des Landes (Bravo! Výborně! Rechts und im Centrum) an sich zu reißen begehrt haben!

Meine Herren! für die Einheit Böhmens müssen wir einstehen, so gut wie wir für die Einheit des Reiches einstehen müssen (Bravo ! und Výborně! rechts und im Zentrum).

Wenn ich mich aber frage, was nährt denn die Zwietracht, die Verbitterung der Gemüther? so muß ich mir sagen, eines von dem was Sie am allermeisten nährt, ist die Verdächtigung der Gesinnung der Gegner (Jawohl! Jawohl! links).

Meine Herren! Wenn wir nicht dazu kommen, daß wir trotz unserer Meinungsverschiedenheiten uns gegenseitig Glauben schenken, wenn wir - abgesehen von bestimmten Personen, die Beweise, durch Fakta zu belegenden Beweise ihrer Unwürdigkeit geliefert haben, alle uns gegenseitig das Vertrauen Schenken Wollen, daß die Ueberzeugungen, zu denen wir uns bekennen, aufrichtige sind, und daß wir in dem, was wir anstreben, auf den Wegen, die wir einschlagen, auch das Interesse des Gesammtreiches zu fordern beabsichtigen, wenn wir uns das nicht gegenseitig glauben wollen (Rufe links; Nein, gewiß nicht!),, wenn deswegen, weil wir in Beziehung auf diese Punkte verschiedener Meinung sind, man die Loyalität, entweder die Aufrichtigkeit unserer Ueberzeugungen, unserer Zusagen, unserer Erklärungen, unserer Versprechungen nicht zugeben will (Rufe links: Nein! Niemals!), oder uns Mo-

tive illoyaler Art unterschieben will, dann meine Herren, ist die Erbitterung der Gemüther die nothwendige Folge.

Ja, wenn die Verdächtigung bis hinunter in die unteren Klassen dringt, wenn es gelingt, der Wasse der Bevölkerung die Meinung beizubringen, daß alle, die einer anderen Meinung sind, als die, die ihnen als die richtige dargestellt wird, aus Schlechten Motiven, ans unparteischen Motiven handeln, oder nicht aufrichtig sind, dann, meine Herren, gehen wir einer Zwietracht der Bevölkerung, entgegen, die Niemand mehr heilen kann.

In dieser Beziehung kann ich nicht umhin, das Bedauern auszusprechen, daß auch heute der erste der Herren Redner sich doch zu der Behauptung herbeigelassen hat, er wisse, daß auch wohl durchdachte und wohlbegründete Anträge keine Berücksichtigung bei uns finden.

Meine Herren, ich kann nur von mir sprechen, ich habe nie ein Votum abgegeben, das ich nicht für wohlbegründet erachtet habe und ich werde nie ein Votum abgeben aus Parteirücksichten, trotzdem daß ich ein anderes für wohl begründet erwarten würde.

Auch in Solchen Beziehungen wird der Bevölkerung ein Mißtrauen eingeflößt, das nach meiner Ueberzeugung sehr bedenklich ist; und wenn der erste Herr Redner gesagt hat, daß die Aufregung und Mißstimmung, die in der deutschen Bevölkerung in Böhmen sich gegenwärtig leider zeigt und die meines Erachtens - ich will mich darüber in eine nähere Erörterung nicht einlassen, - nicht spontan entstanden ist, (Oho ! links, Beifall rechts, ) noch entstanden sein kann, wenn der erste Redner gesagt hat, er werde ans der Schule Schwatzen, und uns jagen, man irre sich sehr, wenn man glaubt, daß die Quelle dieser Gemüthsbewegung der Bevölkerung im deutschen Kasino in Prag zu suchen sei, so wollen wir ihm gerne glauben.

Ich glaube es selbst, das deutsche Kasino ist in dieser Beziehung weit überholt; von wo es überholt ist, darüber habe ich lange meine wohlgegründete Ansicht und die gestrige Rede des Herrn Abgeordneten der Egerer Handelskammer hat in mir darüber jeden Zweifel beseitigt. (Anhaltender Beifall und Händeklaschten rechts und im Zentrum).

Oberstlandmarschall: Ich ertheile nunmehr das Schlußwort dem Herrn Berichterstatter.

Berichterstatter Graf Franz Thun: Nach den ausgezeichneten Worten, welche mein sehr geehrten Herr Vorredner soeben vorgebracht hat, nach der Begeisterung, welche aus dem Tone Seiner Rede und deren Inhalt hervorgegangen ist, wird es mir um so schwieriger, ruhig und nüchtern in die Beurtheilung dieser Frage einzugehen, die - so war es wenigstens meine Auffassung, wie ich glaube, die Auffassung der Majorität des Budgetausschusses, vorwiegend als eine finanzielle Frage, vorwiegend als eine Frage des Budgets zu beurtheilen.

Wir waren unserer Aufgabe bewußt, daß es sich bei einer Solchen Frage, bei einer Solchen Ausgabe, die das Land wesentlich belastet, nur dann um die Aufnahme dieses Postens handeln kann, wenn der Vorschlag dahin zielt, wenn es sich darum handelt, Interessen zu pflegen, fei es materieller fei geistiger Art.

Bevor ich in die Vertretung der Ansicht des Ausschusses eingehe, muss ich die Herren um Nachsicht bitten, wenn es mir nicht gelingen sollte, mit demselben Scharfsinn das zu thun, wie es der geehrte erste Redner der Gegenseite gethan hat, nicht mit demselben Scharfsinn und zwar sowohl von der verdienstlichen Seite des Wortes Scharfsinn, als auch von der vielleicht etwas weniger verdienstlichen Seite des Wortes, denn Scharf war feine Rede und scharf erlaube ich mir, sie zurückzuweisen.

Ich nehme eine Belehrung über ritterlichen Sinn von Niemandem an, selbst nicht vom Herrn Abgeordneten Dr. Waldert.

Wenn diese Ermahnung auch den Beifall der gangen linken Seite des Hauses hat, so habe ich meine ritterlichen Gefühle ererbt, sie sind mir angeboren (Bravo rechts. Gelächter links).

Ihr Lachen hat mich nicht genirt; das ist Gefühlssache, ist Ueberzeugung, sage; und gerade mit demselben Rechte, wie die Herren sich auflehne würden, wenn man Ihnen solche Vorwürfe machen würde, mit demselben Rechte thue ich es und mein Recht ist ebenso gut wie das Ihrige.

Wenn mir gesagt worden ist, ich nehme ja gerne Belehrungen an, wenn sie nicht verletzender Art sind. - daß ich mit nicht genügendem Denken die Vorlage, wie Sie uns hier vorliegt, beurtheilt habe, daß ich mir - Scheinbar - nicht die nöthige Mühe genommen habe, den Bericht des vorjährigen Landesausschusses, den Ausschußbericht der vorjährigen Budgetkommission, die heurige Petition des Theatervereins zu lesen, so sind die Herren im Irrthume; ich glaube im Gegentheile, baß ich diesen Bericht sehr deutlich gelesen habe und daß ich aus dem Berichte nichts anderes herauszulesen vermag, als eben die Dinge, die in dem Berichte enthalten sind.

Ich habe dem Berichte des vorjährigen Landesausschusses, weil ich ein meiner Ansicht nach gründliches Referat erstatten wollte, ziemlich genau auszugsweise in meinen Bericht aufgenommen.

Ich habe das gleiche nicht in demselben Maße mit dem Berichte des Budgetausschusses vom voreigen Jahre und mit der heurigen Petition des Theatervereines gethan

Der Bericht, den der Landesausschuß im vorigen Jahre vorgetragen hat, hat sich darauf berufen, daß die Direktion fortwährend auf den Umstand hinweist, daß ohne dem Bestand eines Sommertheaters eine lukrative Führung des Unternehmens nicht möglich sei.

Der Bericht hat sich dieser Anschauung angeschlossen und hat in seinem Texte folgenden Passus:

"Während nun die Unmöglichkeit solcher die Schaulust und. die Theilnahme des Publikums in hohem Grade anregenden Vorstellungen sowie der Spärliche Theaterbesnch wahrend der Sommermonate die Einnahmen der Theaterkassa sehr ungünstig beeinflußen, haben gleichzeitig in Folge der großen Konkurrenz anderer Theater die Gagen des Künstlerpersonals eine früher ganz ungeahnte Höhe erfahren.

Es ist also in dem Berichte des Landesausschußes, von der berechtigten Befriedigung der Schaulust der Bevölkerung und von der Erzielung-besserer Kasseneingänge die Rede gewesen, und ich war somit berechtigt, auch diese Argumente ins Treffen zu führen

Ich habe im Anhange gesagt, daß die

Budgetkommission nur dann eine Ausgabe dem hohen Landtage empfehlen kann, wenn es. Sich darum handelt, entweder ein materielles oder ein geistiges Interesse des Landes zu fördern.

Es kann sich wohl beim Theater nicht um materielle Interessen handeln, es kann das Theater kaum als produktive Auslagen betrachtet werden; nun geht die Ansicht des Bubgetausschußes entschieden nicht dahin, daß sie durch die ablehnende Haltung des Budgetausschusses der Petition gegenüber, ein geistiges Interesse verkümmern zu lassen gedenke.

Wir anerkennen die Berechtigung des deutschen Theaters und der Budgetausschuß und der hohe Landtag waren immer bereit, alle diejenigen Positionen, die in Antrag gebracht worden sind, die sich auf die Erhaltung des Theatergebäudes, auf eine entsprechende Conservirung desselben und auf eventuelle Zu- und Umbauten beziehen, in vollstem und, ich möchte sagen, unbeschränktestem Maße zur Annahme zu bringen, weil wir ja, nachden heute einer Theaterunternehmung überhaupt eine kulturelle Aufgabe zuerkannt wird, die Nothwendigkeit eines Theater hier in der Stadt vollkommen anerkennen.

Aber damit, daß wir die Nothwendigkeit der kulturellen Aufgabe dieses Theaters richtig erfassen. daß wir sagen:

Ja das Theater hat die Aufgabe, auf das Volk veredelnd einzuwirken und eine bessere Geschmacksrichtung zu geben, damit find wir noch weit entfernt, für den Bau eines neuen Theaters zu votiren, für den Antrag zu votiren. bezüglich dessen der Landesausschuß und die vorjährige Budgetkominission, wie auch die Kommission selbst gesagt hat: es ist nothwendig, daß ein Gebäude geschaffen werde, welches Sowohl auf bessere Kasseneingänge zu wirken, als auch der modernen Geschmacksrichtung Folge zu leisten vermag.

Mit franzöfischen Operetten wird aber der Geschmack nicht veredelt, und wenn für das neue Unternehmen ein Ballsaal hergerichtet werden soll, wie das auch der Bericht besagt, daß die Bühne in einen Ballsaal umgewandelt werden kann, so sind dies Sachen so habe ich dies wenigstens verstanden - die sich beziehen auf die finanziellen Erfolge der Sache und nicht auf die Frage der Kultur des Volkes.

Ein klassisches Stück wird auch in dein jetzigen deutschen Theater gegeben werden können und es ist sehr zu bedauern, das bei der Geschmacksrichtung, die das theaterbesuchende Publikum hat - und ich will leider mich selbst nicht ausnehmen - der Zuspruch bei einem Solchen klassischen Stücke ein viel geringerer ist als bei dem lustigen Krieg.

Der Landtag hat noch im vorigen Jahre sehr bedeutende Summen für das deutsche Theater votirt; er hat die Summe von 340000 fl. in das Budget eingestellt, da dies als eine Rothwendigkeit zum Behufe von Umänderungs- und Erweiterungsbau erkannt wurde; sie ist überschritten worden, wie die Herren aus dem Berichte, der neulich erstattet wurde, ersehen; sie hat den Betrag von 370000 fl. erreicht, und nicht ein Moment des Zögnern gab es, wie von dieser Summe gesprochen wurde.

Man hat es vollkommen selbstverständlich gefunden.

Mon hat darin aber nicht blos den Anordnungen der Polizei und den feuerpolizeilichen Verordnungen Folge geleistet, sondern man hat auch manche Vorkehrungen getroffen, welche darauf hingezielt haben, den Aufenthalt in dem Theater angenehm zu machen, man hat eine Ventilation mit sehr bedeutenden Kosten eingerichtet, mit sehr bedeutenden Kosten, welche noch von Jahr zu Jahr in der Erhaltung des Objektes ihren Ausdruck finden und man hat denn noch Schließlich nicht einmal die Erfolge abgewartet, die diese Ventilation hat.

Darauf hat der Bericht der Minorität in seinen Erwägungsmomenten schon im Vorjahre hingewiesen.

Es ist gefagt worden, daß das deutsche Theater einen ausgezeichneten Ruf habe und immer einen ausgezeichneten Ruf hatte

Es ist das eine Sache, die vollkommen bekannt ist, ja, es giebt sogar viele Stimmen, die der Meinunger, anhängen; in früherer Zeit oder in uns er Iugend war es besser und die der Ansicht Ausdruck geben, in früherer Zeit sei die Pflege der Kunst hier eine viel bessere und viel vollkommenere gewesen

Diese Stimmen find ziemlich zahlreich.

Aber auch die jetzige Direction gibt sich die vollkommenste Mühe, deu Anforderungen gerecht zu werden, und begegnet da dem großen Uebelstande, und das ist. ein Uebelstand, der schließlich auch berücksichtigt werden muß, die contractlichen Verpflichtung zu einer Jahreszett spielen zu müssen, wo in den meisten Städten die Theater überhaupt geschlossen werden.

Wenn daher der erste Herr Redner, der Referent im Landesausschuße, an der Hand von Ziffern beweisen will, daß die Ausgaben sich völlig aleich bleiben, so ist er bis zu einem gewissen Grade im Rechte, wenn man nicht in den Contracten, die die Direktion mit den einzelnen Künstlern verfaßt, auf dieses Moment Rücksicht nimmt, wenn man also heute dekretiren will, das Theaterunternehmen wird nicht verpflichtet, im Sommer zu spielen, So wird wahrscheinlich durch einen solchen Contraet, den die jetzige Direktion mit den Künstlern verfaßt, keine wesentliche Erleichterung für die Direction eintreten, wohl aber wird das Spielhonorar wegfallen, und die Spielhonorare spielen bei Honorirung der Künstler doch auch eine Rotte mit.

Es ist mir die große Ehre zu Theil geworden, daß auch schon in den Zeitungen bei Besprechung meines Berichtes über meine Personhergezogen worden ist und speciell versucht worden ist, zu travestiren, daß ich das Theater ein Sommertheater nenne.

Ich gebe jeden Fehler gerne zu, ich habe es als Sommertheater bezeichnet, als Sommertheater verstanden; es ist unrichtig, wie ich Schon früher gesugt habe, denn es soll im Theater auch im Winter getanzt und gespielt werden, es muß im Sommer und im Winter dieser Aufgabe entsprechen. (Heiterkeit. )

Wenn man nun aber zum Schluße kommt, daß es nicht unbedingt nothwendig ist, wenigstens zur Hebung geistiger Interessen des Volkes, ein solches Theater zu bauen, so könnte man ja immerhin andere Momente finden, die einembewegen würden, dafür zu stimmen, und ein solches Moment könnte man vielleicht in dem Umstande sinden, wenn die Ziffern, um die es sich handelt, gar so klein waren, das es wirklich nicht der Mühe wert wäre, einen Wunsche, der von der entgegengesetzte Seite ausgesprochen ist, entgegen zu treten.

Ich habe mich bemüht, in meinem Be-

te die Ziffern so klein, wie irgend möglich erscheinen zu lassen.

Ich habe die Ziffern angeführt, wie sie in dem Berichte des Landesansschußes im Vorjahre, wie sie in der Petition von heuer enthalten find.

Ich habe nur eine Notenbemerkung gemacht, daß noch andere Ausgaben in der Folge auftreten werden, die sich auf die Erhaltung des Gebäudes beziehen.

Aber wenn ich diese Ziffern auch so klein dargestellt habe, so darf man doch nicht sagen: Nur 9000 Gulden jährlich, das ist ja gar nichts bei 7 Millionen Landesbudget!

Auch ist gesagt worden, das repräsentire ja nicht einen solchen Bruchtheil Kreuzers, daß deshalb die Umlage höher gemacht werden müßte.

Ein Einwand, den ich nicht für sehr berechtigt halte. Denn es gibt ja auch eine Fabel, nach der bei Beerdigung des Löwen, glanbe ich, ein Floh, der auf den Wagen hinauf gesprungen ist, den Wagen zum Bruche gebracht hat.

Endlich einmal wird die Grenze des Kreuzers überschritten.

Nachdem ich dieses Einwandes doch Erwähnung machen will, muß ich doch wenigstens gestehen, daß 9000 Gulden, während 40 Jahre dem Lande aufgewälzt, eine ganz stattliche Belastung repräsentiren und wenn der Einzelne sich fragt, ob er nicht lieber eine größere Summe auf einmal gibt oder auf mehre Jahre vertheilt, wird er wohl sehr gut daran thun vorausgesetzt, daß er über die entsprechenden eigenen Einnahmen immer verfügen kann, die ihm die Möglichkeit geben, nachher diese Abschlagszahlung, die die Steuerträger zu zahlen haben, die nicht aus eigenem Vermögen des Landes genommen werden kann und die nicht aus den Einnahmen des Landes, aus seinem Vermögen gedeckt werden könnte, sondern der Steuerträger muß Sie zahlen, und fragen Sie heute den Steuerträger, so wird er vielleicht heute Sagen: Es ist mir lieber, wenn der Betrag vertheilt wird; aber er wird auch vielleicht sagen, es ist mir lieber, wenn er gar nicht gezahlt wird. (Heiterkeit. )

Abg. Waldert hat ferner angeführt, daß

es unrichtig ist immer nach vollkommen gleichem Maße die Beiträge auszutheiten auf die Deutschen und auf die Böhmen.

Darin pflichte ich ihm vollkommen bei, das ist entschieden ein krankhafter Zustand, daß wenn eine Nation oder irgend ein Volksstamm des Landes für irgend ein Petit 2000 fl. ins Budget eingesetzt haben soll, man Scheinbar verpflichtet fein soll auch für den zweiten 2000 fl. zu geben.

Man hat die Aufgabe für die geistigen Bedürfnisse beider Volkstämme, die im Lande wohnen, mit gleicher Gerechtigkeit und gleicher Liebe zu befriedigen, ob das aber auf der einen Seite ein paar Groschen mehr oder weniger kostet, das ist irrelevant. (Sehr gut! rechts).

Ich komme zum letzten Moment, Welches allenfalls in Berücksichtigung - gezogen werden kann und zwar ist dies der Standpunkt, den der geehrte Herr Redner der Gegenseite hauptsächlich in den Vordergrund führt.

Es ist als Parteisache ausgerufen worden und als nationale Ehrensache. Ich muß gestehen, daß ich das lebhaft bedauere und zwar bedauere deshalb, weil ich die Sache nicht für hinlänglich bedeutungsvoll halte, daß sie als Ehrensache der Nation ausgeschrien werden sollte, ob hier ein Theater mehr ist oder nicht. (Oho! links. )

Ich bedaure es ferner von dem Standpunkt aus, weil eine sehr bedeutende Reihe von Menschen, die mit Vergnügen das hiesige Theater besuchen und am hiesigen Theater Frende fanden durch die Erklärung, daß dies eine Parteisache ist, von jeder Beitragsleistung dazu eo ipso fern gehalten werden.

Es ist den Herren, die sich hätten vor der Sammlungsliste beugen müssen und den Obolus hätten auf den Altar des Theaterbaues legen müssen, seitdem dieser als Parteisache declarirt worden ist, unbedingt die Möglichkeit dazu genommen worden (So ist es rechts).

Die Folge ist, daß man statt der freiwilligen Sammlung im ganzen Lande und zwar in denjenigen Kreisen, die sich dafür interessiren, es auf die Steuerträger umlegen will, die nicht gefragt werden, für die ein Zwang ist und ein Zwang bleiben wird, so-

lange nicht viel vitalere Fragen feiner Existenz, seiner wirklichen Bedürfnisse in seinem Dorfe, in seiner Heimat befriedigt sind (Výborně!) und da können die Herrn machen, was sie wollen.

Und was ist der Grund, warum Scheinbar harmlos die Herren keinen Antrag Stellen, etwa damit sie nicht majorisirt werden ?

Ich glaube der Grund ist vielleicht in dem Umstand zu suchen, daß auch in vielen deutschen Kreisen die Ansicht vorwaltet. die Theater sind wohl nothwendig, aber - die Erbauung eines zweiten Theaters? ist denn doch kein so. dringendes Bedürfnis (výborně!); ich glaube, daß dies Gefühl in der Bevölkerung ziemlich, allgemein verbreitet sein dürfte und die paar Petitionen, die hier Sowohl aus deutschen, als aus böhmischen Kreisen vorliegen, beweisen es, daß die Bevölkerung der Ansicht, das Land habe noch wichtigere Dinge zu beschließen als die Zahl seiner Theater von 2 auf 3 dis 4 zu erhöhen. (Výborné!)

Ich bitte deshalb um die Annahme der Antrage der Kommission. (Lebhafter Beifall rechts und im Centrum. )

Nejv. maršálek z.: (zvoní). Přejdeme k hlasování.

Žádám pány, by zaujali svá místa.

Ich ersuche die Herren ihre Platze einzunehmen, da wir zur Abstimmung schreiten, (zvoní).

Die Kommission stellt den Antrag (lieft:

Der hohe Land tag wolle: In Erwägung daß bei der Finanzlage des Landes eine sehr hohe Belastung,. wie sie durch den Bau eines Sommertheaters für den Steuerträger entstehen würde, Schwerlich beschlossen werden könnte;

in Erwägung, daß diese Belastung eine um so höhere wäre, als es unvermeidlich wäre, bei der Bewilligung der Subvention für ein deutsches Sommertheater, auch für den Bau eines böhmischen Sommertheaters namhafte Opfer zu bringen;

in fernerer Erwägung, daß es sich bei dem Bau von Sommertheatern nicht so sehr um Unterstützung von culturellen Aufgaben

des Theaters, als vielmehr einerseits um die Befriedigung der Schaulust des Publicum, andererseits um Sicherung besserer Kasseneingänge für die Theaterdirektion handelt;

in endlicher Erwägung, daß es, wenn nöthig, dem Landes-Ausschuß gewiß gelingen wird, im Einvernehmen mit den Eigenthümern der Familienlogen solche Verhandlungen mit der Theaterunternehmung zu pflegen welche derselben gewisse Erleichterungen und Begünstigungen während der Sommermonate einräumen würde -

über die Petition des deutschen Theatervereines in Prag zur Tagesordnung übergehen.

Komise činí návrh:

V uvážení, že vzhledem k finančním poměrům země mohlo by z těžká schváleno býti břemeno tak vysoké, jaké by poplatníkům vzešlo stavbou divadla letního,

v uvážení, že by břímě toto bylo tím vyšší, ježto by zastupitelstvo zemské, povolujíc subvenci pro německé divadlo letní, nemohlo se vyhnouti značným obětem také k účelu stavby českého divadla letního, -

v dalším uvážení, že při stavbě divadel letních neběží tak o podporování vzdělávacích úkolů divadla, jako spíše jednak o ukojení zvědavosti obecenstva, jednak o zabezpečení lepších příjmů pro ředitelstvo divadla;

konečně pak v uvážení, že výboru zemskému, bude-li toho třeba, zajisté se podaří, ve shodě s vlastníky loží rodinných provésti takové vyjednávání s podnikatelstvem divadla, jímž by se mu po čas letní dostalo jistých úlev a výhod; račiž sl. sněme přes petici německého spolku divadelního přejíti k pořádku dennímu.

Žádám pány, kteří jsou pro ten návrh, by vyzdvihli ruku.

Ich ersuche die Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben. (Es geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Návrh jest přijat.

Přijmutím tohoto návrhu taktéž se vyřizují petice, které v tištěné zprávě jsou uvedeny, jakož i dále petice, která došla později se strany více obcí o téže záležitosti č. 580.

Durch diesen Beschluß sind, die Petitionen, welche in dem gedruckten Berichte angeführt find, Sowie eine seither eingelangte Petition in derselben Angelegenheit Nro. 580 als erledigt anzusehen.

Příští předmět denního pořádku jest zpráva budgetní komise o petici výboru pro zřízení českého národního divadla.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht der Budgetkommission über das Ansuchen des böhmischen Theatervereines wegen Unterstützung der Errichtung des böhmischen Sommertheaters.

Zpravodajem jest pan Dr. Rieger.

Zpravodaj posl Dr. R i e g e r: Pánové! Mně, o němž jest známo, že jsem přítelem českého divadla, připadá smutná úloha letní divadlo, abych tak řekl, odpraviti.

Vy, pánové, znáte moji zprávu. Nebyl bych se nadál že pro i té zprávě povstanou řeči a útoky a zejména z této strany (ukazuje na levici), poněvadž má zpráva končí tím, aby se žádosť o povolení letního divadla zamítla.

Ale, pánové, já mám za to, že aspoň důvodně jsem pověděl proč jest českého divadla letního v Praze ještě více potřebí než německého, a to z té příčiny, že jest vůbec obyvatelstva českého mnohem četněji, než německého a z té příčiny, že by především v Praze bylo potřebí divadla pro lid, pro velikou massu lidu, který konečně v divadle může najíti ušlechtilejší zábavu než kdekoliv jinde.

Avšak i ve své zprávě jsem uznal, že i pro německé divadlo jest letního divadla třeba, ale, pánové, nikde jsem se nevyslovil, Že by jedno nebo druhé muselo nutně býti zřízeno na útraty zemské

To, pánové, jest zajisté jiná otázka, a jestliže s některé strany to bylo vystaveno jako, abych tak řekl, prostředek smí-

ření mezi námi, pak pánové, musím říci, že vím o tom bezpečně, že nyní ta strana, která tuto věc jako za výminku klade, není o tom zúplna přesvědčena, neboť vím dobře, že velká čásť těch pánů, která jest na této straně (ukazuje na levici), sama proti postavení i německého i českého divadla se vyslovila. (Tak jest! Slyšte!)

Pánové, tedy není to dosti upřímné, jestli se nám to klade za výminku smíření. Já ubezpečuji, že každou opravdovou výminku smíření milerád přijmu a s toho stanoviska právě bylo mi líto, že muž, kterýž požívá tak chvalné pověsti co muž umírněný, pustil se do rozboru té věci a tak á propos de rien udělal z toho státní otázku, kdežto všichni cítíme, že ta věc na žádnou stranu takové důležitosti nemá Ale konečně i každá zlá věc mívá svou dobrou stránku a těm exkursím p. posl. Walderta děkujeme dnes, že jsme slyšeli řeč takovým patriotismem osvědčenou z úst pana hraběte Lva Thuna (potlesk), že z té jediné příčiny se těším z toho, že k tomu byl dán podnět. (Výborně, bouřlivý potlesk).

Nejv. maršálek z.: Zahajuji debatu o návrhu komise.

Ich eröffne die Debatte über den Antrag der Kommission

Verlangt Jemand zu diesem Antrage das Wort?

Žádá někdo k tomuto návrhu za slovo ? (Nikdo se nehlásí).

Nachdem Niemand das Wort verlangt, werden wir zur Abstimmung schreiten

Jelikož nikdo za slovo nežádá, přejdeme k hlasování.

Komise navrhuje, aby se o dotčené žádosti přešlo k dennímu pořádku.

Die Kommision beantragt, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.

Ich ersuche die Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

Žádám pány, kteří souhlasí s tím návrhem, by vyzdvihli ruku.

(Děje se; levice z části hlasuje proti návrhu; veselost v pravo a ve středu).

Návrh jest přijat.

Der Antrag ist angenommen.

Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht der Kommission für Bezirks- und Gemeindeangelegenheiten betreffend die Ausschreibung von Gemeinde- beziehungsweise Bezirkszuschlägen durch die vorgesetzten autonomen Behörden behufs Hereinbrngung der Förderungen an die Gemeinden und Bezirke

Příští předmět denního pořádku jest zpráva komise pro okresní a obecní záležitosti o osnově zákona v příčině rozepsání přirážek obecních potahmo okresních samosprávnými úřady vyššího řádu k účelu dobývání pohledaností na obcích a pokud se týče na okresích.

Zpravodajem jest p. Dr. Žák, dávám jemu slovo.

Zpravodaj posl. Dr. Žák: Sl. sněme! Jelikož zpráva výboru ohledně této záležitosti již v tisku rozdána byla, mám za to, že nebude třeba, abych zprávu tuto předčítal; doufám také, že nebude nižádné námitky proti návrhu komise z té příčiny, poněvadž záležitost tato byla jednak zemským výborem, jednak c. k vládou již často na přetřes vzata a tak vypracována, že skutečně nelze pochybovati, že máme nyní zde velmi dobrou osnovu zákona, i odporučuji tedy tuto sl. sněmu k přijetí.

Nejv. maršálek z.: Komise navrhuje osnovu zákona, která pozůstává z více článků, zahajuji o návrhu komise jenerální debatu.

Nachdem die Kommission einen Gesetzentwurf, welcher aus mehreren Paragraphen besteht, vorchslägt, so eröffne ich über die Anträge der Kommission die Generaldebatte.

K této se hlásil ke slovu a sice pro návrh komise p. posl. Schwarz. Dávám jemu slovo.

Posl. Schwarz: Slavný sněme! Předloha zákona, o které se bude jednati, jest důležitosti veliké. Ujimám-li se slova, činím to z té příčiny, abych tu i tam ob-

jasnil a osvětlil mnohé věci, které ve zprávě uvedeny nejsou, i také takové, které jsem tam nalezl, abych k tomu připojil nové myšlenky, a spolu jaksi zdůvodnil hlasování své pro tuto osnovu.

Prvně, co týká se statistického materiálu ve zprávě uvedeného, dovolím si připomenouti, že statistická data nejsou mně důvodem pro nutnosti této předlohy.

Vidím, že nejsou ani úplná, ani dosti přehledná. Úplná nejsou proto poněvadž, jak zpráva sama praví, neshodují se čísla udaná od samosprávných orgánů s čísly, které uváděly úřady zeměpanské, a přehledná nejsou proto, že mluví číselně jen o případech, které se vyskytly v záležitosti vymáhání pohledaností za obcemi a okresy, ale neuvádějí čísla, z nichž by se vědělo, kolik obcí se dopustilo liknavosti, která má jaksi za následek vydání tohoto zákona.

A v tom leží velice důležitý moment. Nebo jestliže se řekne, že v tisíci případech bylo potřebí, aby zákona podobného bylo, tož přece více padá na váhu, když ukáže se, že pro tyto případy jenom ve sto obcích jest ho potřebí Vždyť máme v Cechách asi 9000 obcí, není tedy touto statistikou dokázáno, že nesprávnost hospodářství obecného v Cechách jest tak velká, jak by se z těchto statistických dat zdáti mohlo. Myslím, že kdyby tato data se nalézala ve zprávě, byli bychom snad dospěli k opačnému úsudku, že není to hospodářství obecní, - vyjímaje jednotlivé; případy, - které jsou všude a ve všem - tak zlé v Čechách, ano že jest snad správnější než v mnohých jiných zemích.

Ale věc sama vyžaduje vydání takového zákona.

Zákon má hlavně účel ten aby usnadnil vymáhání pohledávek, které vzešly ze soukromého a veřejného práva, na obcích a na okresích a to takových pohledávek, které rozsudkem soudním aneb nálezy příslušných orgánů veřejných, staly se právoplatnými.

Tážu se tedy jestli tímto účelem po-; škozuje aneb obmezuje se snad samospráva a leží-li to v prospěchu soukromo- a ve-

řejnopravných poměrů našich obcí, aby byl takovýto zákon vydán

V prvním vzhlede vidíme, že nepoškozuje nový zákon ani v nejmenším samosprávu obecní. Nepoškozujeť ji proto, poněvadž co týká se postupu instančního ve věci samé, tedy toho, aby byla obci možnost dána, aby ve všech těch stadiích, které každá takováto záležitost musí prodělati, hájiti mohla svého stanoviska, právo obce úplně jest nedotknuto zákonem novým a pak že zákon má jaksi teprv tehdáž a tam nabývati platnosti, vcházeti v život, kde nastane druhá část vývinu takovéto záležitosti, totiž, když se má to, co právoplatně bylo snešeno, provésti.

I v tomto směru vidíme, že pokuď jde o soukromoprávní poměry obecní, zákon navržený velmi jest jim ku prospěchu.

Zákon ovšem při věci té musel věřiteli soukromému ponechati vůli, aby pohledávku svou vymáhal buď cestou soudní aneb pomocí ustanovení, kteréž se do zákona klade, myslím však, že soukromý věřitel vždy spíše sáhne k první cestě, totiž k vymáhání soudnímu, poněvadž méně hluku bude spůsobovati v obci, něž kdyby vymáhal prostředkem přirážek obecních to, co mu náleží


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