Pondělí 6. srpna 1883

war als irgend ein anderer Theil der Deutschen in Oesterreich. Die Deutschen in Böhmen hatten wohl in vielen Dingen ein gewisses reges nationales und politisches Interesse, wo es sich um einzelne, ganz konkrete Fragen handelte

Allein im Großen und Ganzen ist diese betriebsame industriereiche Bevölkerung so sehr mit den Fragen des Erwerbes verflochten, daß sie sehr häufig weniger politisches Interesse hatten in früheren Jahren als mancher andere Theil des deutschen Volkes in Oesterreich.

Heute aber haben sich diese Verhältnisse völlig geändert, und warum haben sie sich geändert? Weil die Deutschen in Böhmen einsehen, worum der gegenwärtige Kampf in Oesterreich sich dreht, sie fühlen sehr gut, daß trotz aller Schönen Worte, die hier gebraucht werden, es Sich um den deutschen oder slavischen Charakter dieses Reiches handelt (So ist es!), und Sie sehen, welcher Unbill und welcher Zurücksetzung die Deutschen in jenen Ländern dieses Reiches gegenwärtig ausgesetzt Sind, in welchen sie schwach und in auffallend geringer Minderheit sind. (So ist es!)

Das lehrt das Beispiel von Krain (Sehr richtig!)

Das was der Deutsche in Krain heute vom gegenwärtigen Regime zu erdulden hat, ist ein warnendes Beispiel für alle anderen Deutschen. (Sehr richtig! So ist es!)

Sie werden es nie wagen, die Deutschen in Böhmen so zu unterdrücken, wie die Slowenen die Deutschen in Krain, weil die Deutschen in Böhmen Stärker an Zahl und auch sonst etwas stärker sind (Ja wohl, ja wohl!), sich daher nicht unterwerfen würden oder Soviel gefallen lassen müßten als die Deutschen in Krain; allein die Empfindlichkeit der Deutschen in Böhmen hat in diesen Verhältnissen ihre Erklärung.

Ich will nicht eingehen auf die Sprache Ihrer Zeitungen, allein nachdem bei Ihnen eine so außerordentlich gute Parteidisziplin herrscht, ist man doch einigermaßen berechtigt anzunehmen, daß wenigstens zum großen Theil die Sprache Ihrer Zeitungen nicht gänzlich gegen den Willen und die Stimmung ihrer

Partei ist (Sehr gut!) und wenn Sie die Sprache Ihrer Zeitungen gegen die Deutschen in Böhmen ansehen und sich fragen, welchen

Eindruck denn das auf den deutschen Leser machen muß, dann dürfen Sie sich nicht darüber wundern, daß eine Stimmung nationaler Erbitterung heute herrscht, die früher nie bestand. (So ist es!)

Die Deutschen in Böhmen werden in allen Kleinigkeiten, wie im einzelnen angegriffen.

Die Errichtung einer Schule durch den deutschen Schulverein begegnet einem Kampf von Seite der čechischen Zeitungen (So ist es ! links) und der čechischen Behörden.

Ich brauche nicht auf den Fall Holleschowitz, nicht auf die Vorgänge, die sich in Königgrätz u. s. w. ereigneten, hinzuweisen.

Der deutsche Schulverein wird in Böhmen wie eine fremde Invasion behandelt (Sehr richtig!), wenn es sich um das nationale Interesse der Deutschen, in gemischten Bezirken (Königinhof) handelt, so will man den deutschen Schulverein, der diese Interessen wahren will, auf alle mögliche Weise beeinträchtigen und Schädigen.

Glauben Sie, daß das keine Erbitterung in der deutschen Bevölkerung hervorruft (Rufe: Sehr richtig!) (Gelächter im Centrum).

Aber die Dentschen in Böhmen, die auch ein Gedächtnis haben, erinnern sich an die Haltung, welche diese Partei im Jahre 1871 annahm und es hat der geehrte Herr Vorredner heute wieder davon gesprochen, es sei von unserer Seite nicht richtig, immer aus Fundamentalartikel zurückzugreifen; denn Sie hatten bei Ihrem Eintritte in das Abgeordnetenhaus eine Verwahrung zwar abgegeben, allein Seitdem Standen sie loyal auf dem Boden der bestehenden Verfassung und man könnte ja nichts nachweisen, wodurch Sie den aufrechten Bestand der gegenwärtigen Verfassung irgendwie angreifen Wollen.

Nun, meine Herren, das ist recht, aber ich werde Ihren auch sagen, warum? weil Sie die Zweidrittel-Majorität im Abgeordne= tenhause nicht besitzen.

Wenn Sie diese hätten, so hätten Sie schon eine Action in Seene gesetzt, aber glücklicherweise haben Sie die Zweidrittel-Majorität nicht und Sie müssen heute für eine weise staatsmännische Reserve ausgeben, was nichts

anderes ist als die Anerkennung faktischer Zustande.

Daß aber die Zeit der Fundamentalartikel nicht so gänzlich aufgehoben ist, das muß ich gestehen, glaube ich nicht und ich muß gestehen, daß ich eine zu gute Meinung von Ihrem politischen Charakter habe, als daß ich glauben Sollte, daß Sie Ihre Action von 1871 jetzt wie eine überwundene Iugendthorheit betrachten (Lebhafte Heiterkeit).

Nein, wenn man mit soviel Feuer, Eifer, Nachdruck, patriotischer Begeisterung eingetreten ist, wie Sie im Jahre 1871 für die selbstständige Loslösung Böhmens von dem einheitlichen Staate (So ist es!), für die Gleichberechtigung gegenüber den übrigen Reichen, für die Gleichberechtigung gegenüber Ungarn im laxen Verbande der allgemeinen Monarchie, so kann man vom Gegner nicht verlangen, daß er nach 12 Jahren glaube, die Geschichten seien für immer überwunden.

Nein, meine Ferren! in Ihren lebt heute immer noch und ist durch die letzten 4 Jahre wieder lebendig und klarer geworden das Gefühl des böhmischen Staates. Aus kleinen Aeußerungen geht das hervor.

Wenn man heute davon Spricht, daß dieses Königreich Böhmen eine solche Stellung hat,. dass es in Bezug auf einzelne Theile sebstständig legiferiert, in Bezug auf andere aber zugleich mit andern Gesetze macht, so geht überall der Gedanke hervor, die Stellung des Königreiches Böhmen gehe dem Reichsverbande vor, und es ist das bei der Höhe des böhmischen Nationalgefühles, des starken Machtgefühles Ihrer Partei im Laufe der vier Jahre vollkommen begreiflich, und Sie werden in natürlicher und logischer Konsequenz immer weiter dahin gedrängt werden, bis Sie endlich offen auf den Standpunkt von 1871 zurückgreifen u zuletzt das Ziel erreichen, das sie erreichen wollen: Die Herstellung eines selbstänbigen böhmischen Staates nach Art der Selbständigkeit Ungarns. (Beifall. ) Und Sie denken sich, wenn Ungarn so wenige Jahre nach der Niederlage von Vilagos die Wiederauferstehung des ungarischen Staates erreicht hat, warum - so denken Ihre Patrioten - sollte nicht endlich der Bann der Schlacht vom weißen Berge von diesem Lande genommen werden. (Lebhafter Beifall. )

Und Dieß ist es, was das Mißtrauen der

deutschen Bevölkerung, welche von einem böhmischen Staate absolut nichts wissen will, rege machen. (Rufe: Gewiss! Widerspruch in Centrum! Sich wiederholende Rufe links: Jawohl !)

Weil Sie aber vorsichtiger, klüger geworden sind, so lassen Sie diese staatsrechtlichen Dinge für heute zurücktreten und weil die Idee der Nationalität lebendig und kräftig in der Welt ist, arbeiten Sie zunächst auf nationalem Boden und hier ist es zunächst die Schule, welche Sie allmählig mit nationalen Elementen durchsetzen wollen, um so den Einfluß des böhmischen Elementes in den deutschen Landestheilen herbeizuführen.

Wir sehen ja, wie versuchsweise und tastend diese Tendenzen sich allmälig Luft machen.

Hinter den Koulissen dieses Hauses spielen sie sich ab; sie dringen aber doch durch ihre Zeitungen in die Oessentlichkeit..

Da haben wir auf der einen Seite den Antrag des Herrn Grafen Heinrich Clam über die Einführung des obligatorischen Unterrichtes in beiden Landessprachen an den Mittelschulen, der vielleicht gut gemeint, anknüpfend vielleicht an das Wort des Kaisers bei feiner Krainer Reife, der mit Recht die Nothwendigkeit der Kenntnis der deutschen Sprache als Voraussetzung der Angehörigkeit dieses Reiches bezeichnet (Lebhafter Beifall) und nun wird dieser Antrag gestellt, allein flugs tritt ihm ein anderer gegenüber oder wenigstens zur Seite auf gewaltsame Einschulung čechischer Kinder in čechische Schulen.

In Gegenden, wo die Eltern nothwendig und es im Interesse ihrer Kinder nützlich finden müssen, dass sie nicht bloß dentsch lernen, Sondern in deutschen Schulen den Unterricht in deutscher Sprache genießen.

Beide diese Anträge sind nicht ans Tageslicht gekommen, allein ich bin überzeugt, dass in der nächsten Session solche oder ähnliche Vorschläge an das hohe Haus gelangen werden und es wird versucht werden, die nationale Stellung der böhmischen Landessprache auf diesem Wege der Schulgesetzgebung wieder in deutschen Bezirken auszudehnen.

Nim, meine Herren, Sie sagen, das ist nichts anderes als eine einfache Gerechtigkeit,

eine Forderung der Gleichberechtigkeit,; daß im ganzen Lande beide Landessprachen gleichberechtigt seien - nun sehen Sie, ich will niemand verletzen, Sie werden zugeben, bass ich sehr mäßig gesprochen habe - es ist aber nicht einmal zu läugnen, dass biese beiden Landessprachen, wenn sie auch offiziell heute beide Landessprachen find, dennoch nicht gleichwertig Sind, das ist, wenn sie es auch noch so sehr läugnen, eine doch so unbestreitbare Thatsache, dass Sie sich ihr selbst nicht verschließen, es wird ganz gut und nützlich sein, wenn ein junger Mensch in Eger, Karlsbad, Bobenbach böhmisch lernt, wie jede Sprache von einem gewissen Nutzen ist, allein der Mann hat es im Allgemeinen für seine weitere Carriere absolut nicht nöthig, höchstens für den Fall, dass er ein Beamter in einem gemischtsprachigem Bezirke wird, dann ist es nothwendig, dass er beide Landessprachen kennt. Er hat aberals Kaufmann, Ingenieur u. f. w. in den verschiedenen Lebensstellungen, das Čechische in Seinem, deutschen Landestheile absolut nicht nothwendig, (Sehr richtig) wahrend Sie in dem čechischen Landestheile, wenn sie nicht überhaupt auf das engste Kirchspiel sich beschränken, ohne Kenntnis der deutschen Sprache nicht weiter in der Welt fortkommen (Sehr richtig! Heiterkeit) und diese nun einmal nicht aus der Welt zu läugnende Thatsache wollen Sie durch Jhr Sprachgesetz für immer beseitigen.

Wenn der Herr Abgeordnete von Semit gesagt hat, dafs es ein Faktum sei, dass in diesem Lande die Deutschen eine geringere Anzahl haben, als die Čechen, so sage ich, Ja, aber ebenso ist es ein Factum, dass die deutsche Sprache einen ungleich höhern Werth für die Ausbildung und das Fortkommen eines Menschen hat, als die böhmische (Sehr richtig, lebhafter Beifall. Widerspruch im Centrum).

Läugnen Sie das nicht, Sie glauben es ja selbst und der beste Beweis ist, dass jeder von Ihnen mehr oder weniger deutsch kann, wahrend viele von uns nicht čechisch kennen, und auch ohne das Čechische recht gut fortkommen, (Lebhafteg Heiterkeit) und diese gewaltsame Gleichstellung zweier nicht gleichwertigen Dinge; dieses Harabdrücken der deutschen Sprache zu einer bloßen Landessprache, wahrend es heute bereits Staatssprache ist und als Solche unserer Meinung nach erklärt werden muß. (Oho! Centrum).

Das ist es, was die Deutschen in Böh-

men als Unbill empfinden und wogegen sie sich immer wehren, und das ist es, was das Mistrauen erzeugt hat, von dem Sie selbst sprechen und von dem Sie selbst begreifen, dass es in der Wahlreformfrage, sowie in jeder andern ein Hindernis für jeden Fortschritt bildet. Es ist von dem Herrn Abgeordneten, der unmittelbar vor mir gesprochen hat, von dem Herrn Abgeordneten Zeithammer nicht gesagt worden, er begreife nicht unsere heutige Oppotion, nachdem er ja im Stande Sei eine Reihe von Anträgen und Beschlüssen aus der Zeit wo wir die Mehrheit besaßen, zu citieren, in Welchem unsere Seite sich für die Pflicht und Nothwendigkeit einer Reform der Landtagswahlordnung ausgesprochen hat.

Ich glaube, daß seine Citate vollkommen richtig sein werden, obwohl ich nicht in der Lage war, ihnen genau zu folgen, und es ist namentlich von jener Seite in der letzten Zeit ein Citat mit Vorliebe uns entgegengehalten worden, das ist der Beschluß dieses Hauses vom Jahre 1878 über die Wahlreform.

Damals war auch der Landtag unmittelbar nach den Neuwahlen zusammengetreten und Dr. Rieger beantragte damals eine Adresse an Se. Majestät überhaupt gegen das damalige verfassungstreue Regierungssystem und zu Gunsten einer Wahlreform insbesondere Und es ist allen Herren erinnerlich, mit welchem großen Entgegenkommen von unserer Seite dieser letztere Antrag damals angenommen wurde.

Und ich selbst, ich sage es ganz offen, war jener entgegenkommenden Stimmung damals unterworfen, ich Selbst war damals in einer entgegenkommenden Disposition, wie die Mehrheit dieser Partei es war, von welcher heute aber auch keine Spur mehr zu finden ist.

(Ja wohl!) Und wenn sie sich an das Votum von 1878 erinnern; wir stimmten damals mit ihnen gegen den verfassungstreuen Großgrundbesitz zu Gunsten einer Resolution aus Aenderung der Wahlreform.

Soweit ist nun unser Entgegenkommen gegangen. Jetzt liegt aber feit diesem Votum von 1878 dazwischen, dazwischen ihre eigene Haltung im Abgeordnetenhaus und das gegenwärtige Regime (So ist es).

Diese Folgen ihrer eigenen Haltung müssen Sie heute tragen und dürfen sich nicht wundern, wenn die Chancen und Dispositionen friedlicher

Natur, wie sie auf dieser Seite bestanden haben, im Laufe dieser vier letzten Jähre verschwunden sind und wieder das Gegentheil geworden ist. (Sehr richtig!)

Es war das damals vielleicht eine Chance dieses Votum vom Herbste 1878, die vielleicht niemals oder wenigstens in vielen Jahren nicht mehr wiederkehren wird; damals bestand auf dieser Seite eine wirklich aufrichtige entgegenkommende Stimmung (So ist es!) und ich bin überzeugt, wenn man die Entwicklung der Dinge in Oesterreich und Böhmen damals auf gleicher Linie gelassen hatte, so Ware es zu einer Wahlreform gekommen, die vieler ihrer Beschwerden mit unsere eigenen Zustimmung aus der Wahlordnung beseitigt hatte, (So ist es! So ist es) aber diese Chance haben sie selbst verscherzt, und verscherzt für lange Jahre und das ist das Verschulden des gegenwärtigen Regimes.

Und verderblich sind die Wirkungen des gegenwärtigen Regimes, daß die Nachwirkung, die Verbitterung, die heute in Böhmen durch dasselbe erzeugt wird, langer dauern wird als es selbst; (Ja wohl!) denn das Maß an Unmuth, Mißtrauen und Erbitterung, das in diesen letzten 4 Jahren in der deutschen Bevölkerung in Böhmen aufgehäuft worden ist, das wird nicht einfach mit dem Wechsel des Ministeriums sofort hinweggewischt, (Bravo!) das wird längere Zeit dauern, dieses Land wird lange noch an den Nachwirkungen zu leiden haben. (Sehr richtig!)

Und leider es besteht biese Stimmung, aber wir als Vertreter dieses Volkes müßen dieser Stimmung des Volkes gerecht werden, so wie die Dinge heute liegen, bleibt für uns nichts anderes übrig, als das, was einer kleinen, aber geschloßenen Minderheit übrig bleibt, nämlich Widerstand auf allen Gebieten und. Benützung aller Mittel, die ihr das Gesetz an die Hand gibt, um die Bestrebungen ihrer Gegner zu vereiteln.

Sie werden uns bei dieser Wahlreform Sowie bei allen anderen Dingen auf Ihrem Wege finden (Bravo!)

Diesen Widerstand haben sie selbst heraufbeschworen und müßen die Folgen Selbst tragen.

Geben siie also immerhin dem Landesausschusse ihre Auftrage, er möge feine Vorlagen im nächsten Jahre einbringen.

Wir wissen, was wir dann zu thun haben werden. (Lebhaftes Bravo! Beifall. )

Nejv maršálek zemský. Přichází nyní k slovu příští pro návrhy komise zapsaný řečník p. poslanec Tonner. Dávám jemu slovo.

Posl. Tonner. Slavný sněme! Ujímaje se slova po váženém řečníku, jenž přede mnou mluvil, kladu sobě nejprve dvě úlohy: Předně abych mluvil klidně a netoliko sám nepropadl vášni, ale také z druhé strany vášně nevyvolával (Bravo!) zkrátka, nepůjdu za příkladem toho pána, jenž přede mnou řečnil (výborně!) a to sice proto, poněvadž za to mám, že věc spravedlivá nemá zapotřebí křiku, hluku a vášnivých výstupů, nýbrž jenom klidného uvádění důkazů a důvodů nevyvratných (Výborně), ale pak také z toho ohledu, poněvadž vím, že bouřlivé výstupy ve sněmu nám samým by škodily, neboť je mi známo, že z jisté strany horoucí bylo by přání, aby se na sněmu Českém, v němž Cechové nejsou v minoritě, mohlo říci, že pro samou vřavu a pro samý křik nemůže se tento sněm dostati k pracím plodonosným (výborně).

Za druhé jsem si učinil za povinnost, že budu mluviti poctivě a zřejmě a v tom ohledu pranic mi nezadá německý rolník z Čech p. Parsche, jakož také nikdy jsem neholdoval zásadě hanebné, že řeč člověku k tomu je dána, aby myšlénky své skrýval a šálil a podváděl přítele i nepřítele zvláště tehdá, když jedná se o věc tak důležitou a svatou, jako je dnešní, tu obzvláště je na místě pravdu mluviti a poctivě mluviti.

Nezachovám se, pánové, jako řečník přede mnou, abych o všem mluvil, jenom ne o tom, o čem se vlastně jedná (oho! veselost ve středu, výborně!) - prosím, já skutečně budu mluvit o změně volebního řádu (veselost), alespoň více, než mluvil laskavý pán přede mnou!

Pánové, je někdo z tamté vzácné stra-

ny v této slavné sněmovně, který by zde dnes ve prospěch spravedlivosti nynějšího volebního řádu byl se odvážil promluviti slovo? Já to neslyšel! Již mluvili tři řečníci a ani jediný z těchto pánů nepromluvil slovíčka na pochvalu onoho volebního řádu. Naopak odevšad uznává se nespravedlivost jeho a postačí říci, že samí původcové tohoto volebního řádu se přiznali, že všeho důmyslu vynaložili jen na to, aby ten živel ten národ, který tak ohromnou většinu v této zemi tvoří, navždy odsouzen byl, v zastupitelstvu zemském do nepatrné minority (Tak jest!). To, pánové, nikdo popírati nebude.

A tážu se, když se učiní návrh, aby se tato křiklavá nespravedlivost, ta nespravedlivost, která nás tu oba kmeny rozvášnila, která je tím jablkem Eridiným, o které se ustavičný spor vede, aby se tato nespravedlivost odklidila a aby se spravedlnosti dal průchod, pánové, je to něco, co by zasluhovalo podezřívání anebo dokonce odporu?

Nejprvnější řečník pro návrhy dnešní velmi důkladně ukázal, že veškeré čtyři odstavce návrhu jsou podstatny a spravedlivy, i ani jeden nečelí na újmu národnosti německé, naopak zejmena druhý a třetí odstavce toho návrhu, jež se týkají abych tak řekl zcelení čili kommasace volebních okresů podle národnosti, jakož i ta navržená změna ve sboru velkostatkářů nesvěřenských, pánové, ta jsou ve prospěch Váš a zejména třetí ten odstavec je výhradně ve prospěch Váš, aby se nikdy nemohlo opakovati, aby 54 volených podle toho, jak vítr právě vane, bylo z toho neb onoho odstínu -politického.

Ostatně nebudeme rozhodovati dnes o změnách, nýbrž jedná se toliko o to, aby se věc odkázala výboru zemskému, aby přípravy učinil, a Vy, pánové, i proti tomu se vzpíráte. Prosím, račte předce uvážiti, jak ten nynější zemský výbor je složen, když jej podlé národnosti rozbíráme jest zrovna z poloviny německý, z poloviny český, a z vaší strany, pánové, sedí tam tři nejpřednější vaši bojovníci a důvěrníci, kteří při té věci budou míti také plné slovo a dozajista nedopustí, aby se německému živlu učinila křivda;

A což, prosím, vysoce vážený náš p.

maršálek nynější není vám též on zárukou že bude přihlížeti, aby se Vám nestalo nejmenší křivdy. -

A vy, pánové, ani zem. výboru to nechcete odkázati. Pro tento odpor skutečně nemám jiného jména, ač velmi lahodného, než že jest to ohromná houževnatost. (Veselost. )

Když pak, pánové, ohlížím se po příčinách této houževnatosti Vaší, nemohu a nechci, ačkoliv vážený řečník přede mnou právě pověděl, že z části také opíráte se o soukmenovce za hranicemi země a říše, pánové, přes vše toto nebudu hledati nikde než toliko ve Vás samých a ve Vaší povaze (výborně).

A pánové, této Vaší povahy jsou dvě známky, račte mi to dovoliti - máme toho zase dnes důkazy - že ráčíte býti v národním ohledu, v plemenním ohledu přes příliš domýšlivi (Veselost).

Slyšel jsem to dnes, když nejprvnější řečník z Vaší strany vysoce vážený, mnou skutečně ctěný p. Dr. Schmeykal sám na to narážel, že Čechů a Němců nelze vážiti stejnou měrou, že krajané naši němečtí, pokud se kulturního živlu týká, přece stojí výše než my. To jest, pánové, důkaz skutečně jakési domýšlivosti v ohledu plemenním.

Nuže, pánové, já však myslím, že o tom nemůže býti dlouhého sporu zvláště zde v Čechách při té ohromné propletenosti plemenní, která se oběma těmi národy vine.

Dojista, pánové, z Vás a vůbec odnikud se nenajde muž, který by chtěl říci, že nějaký Čech schopností a la Kašpar Hauser ku příkladu (veselost), kdyby se poněmčil, najednou nabude schopnosti nějakého Aristotela (veselost) a zase naopak nikdo nebude chtíti tvrditi, že výtečně nadaný geniální Němec, kdyby se náhodou počeštil, klesl by na niveau nějakého ubohého Kreténa (veselost). - To, pánové, neračte dozajista nikdo chtíti tvrditi.

Druhá vlastnost povahy Vaší, která se dnes zase objevila ve světle zářícím, račte mi to také dovoliti, Vaše panovačnost, ale tu my se musíme poněkud udeřiti v

prsa a říci: nostra culpa; poněvadž my jsme z části tu panovačnost Vaši vychovali tím, že po tak drahný čas nehlásili jsme se o svá práva, nýbrž ponechávali jsme Vám svobodu, abyste v této naší zemi společné hospodařili dle Své vlastní záliby. (Výborně. )

Tenkrát jste byli skutečnými pány v celých Cechách, ale dovolte, pánové, tempi passati, čili "Die schönen Tage von Araujuez sinb vorüber", - abych také nějaký citat německý do toho vrazil my jsme přišli, my se hlásíme o své právo, a protože my jich nějaký čas neužívali, proto nám práva ta nepropadla, patří nyní zase nám! (Výborně. )

Všecek odpor z Vaší strany proti všemu, co se zde počíná, má svůj pramen toliko v boji o národnosť. My se nerozcházíme mezi sebou, pánové, větším neb menším stupněm svobodomyslnosti, větším neb menším stupněm lásky k pokroku; nejhroznější klín, který nás dělí, jest jedině nešťastný spor národnostní. Pánové, kdybyste chtěli přestávati na tom, na čem my přestáváme a vždy přestávati budeme, na rovném právu, pak mezi námi nebude žádného sporu. Avšak Vy pánové, odpusťte mi, mluvím upřímně, jsem nucen tak mluviti, vy se rovným právem nechcete spokojiti a vám, jakmile se někdy béře panství, jakmile se Vám vláda béře, křičíte hned, že se vám děje křivda a násilí,, Vergewaltigung" je hned na střeše! (Výborně! Veselosť! )

Táži se Vás, pánové: mohl by někdo z vás nám zde nyní ve vší opravdovosti vypočísti ty stránky, kdež se našim krajanům německým v Cechách děje křivda aneb násilí? Vy račte mluviti pořád jen všeobecně: "děje se nám křivda, jsme ohroženi, " ale pánové, já jsem ještě neslyšel ani jednou, abyste byli konkretně mohli říci: "zde se nám děje křivda, zde se nám děje násilí!"

Já jsem toho neslyšel a předce bylo by velmi žádoucí a tudíž prosím vás za to, abyste nám to ráčili vypočísti.

Dělejte si s tím volebním řádem co chcete, jak chcete, okolnosť, že v Čechách my Cechové máme ohromnou většinu, ta si vždycky zjedná průchod.

Vždyť ten nespravedlivý volební řád neblahé paměti z doby Šmerlingovy trvá do dnešního dne a ejhle pánové, mně se zdá, dnes že jest to po třetí, co ráčíte býti v menšině.

Já neříkám, pánové, že jsme my ve většině! To neříkám, já dělám rozdíl, právě poněvadž kurie velkostatkářův, kteráž rozhoduje nad většinou anebo nad menšinou v národním ohledu, z velké části nepatří k nám. (Tak jest. )

To přece, pánové, ráčíte nahlížeti! To právě všichni vidíte, když ráčili jste se octnouti v menšině a odkud to pochází ? To je cerconstances les évenements sont plus fortes que les hommes.

To je tíže skutečných poměrů, která se žádnými dekrety, žádnými volebními řády nedá odčiniti.

Vizme poslance z obchodních komor ! ejhle pánové, jak se ten křišťál, na kterém vaše většina byla zbudována, začíná roztápěti, poněvadž obchodnictvo, ať je vyznání křesťanského, ať Mojžišova, v českých krajinách nahlíží, že nelze jednati mu při volbách proti prospěchu toho národa, toho lidu, mezi kterým žije a z kterého žije.

A jakmile ustává nátlak vlády nám nepříznivé, hned v kurii velkostatkářské smýšlení ono převládá, které se mravně tou zásadou řídí, že v Cechách jako Němci se nesmí ubližovat a má se mu státi po právu, tak i Čechovi se nesmí ubližovati, a má se mu státi po právu. (Výborně !)

Reformujte si, pánové, volební řád na základě radikálním anebo na základě nejméně svobodomyslném, nemůžete pánové, odčiniti skutečnosť, že ten kmen, ku kterému já náležím, jest v ohromné většině a nejenom o 1/5 jest nás více, jak ráčil říci první řečník v dnešním rokování, ten poměr jest pro nás mnohem příznivější ještě. Ale, pánové, buďte tak laskavi, neračte se té většiny naší báti! (Veselosť).

Nemějte k nám, prosím, nedůvěry. Ten, který by nedůvěru k nám jevil, jest na omylu a ten, který by nedůvěru v Cechách mezi německým lidem rozsíval, nejedná vlastenecky! (Tak jest! Výborně!)

Spolehněte se, pánové, že máme před očima mravní výrok onen: "O superbe, quid suberbis? Tua superbia te superabit!" (Výborně!)

My, když jsme ve většině, nebudeme nikdy provozovati pýchu a nebudeme chtíti ničeho jiného než práva svého a s ochotou bratrskou popřejeme vám práva vašeho ! Ale račte míti, pánové, též na mysli ono výstražné "O superbe, quid superbis! také pro sebe! (Výborně!)

Nechcete-li věřiti naší poctivosti a naší Šlechetnosti, věřte, pánové, našemu rozumu a našemu egoismu!

Vímeť, že kdybychom proti svým krajanům německým chtěli býti nespravedlivými, chtěli se dopouštěti křivd, chtěli páchati násilí na nich, že tím bychom si velmi škodili a že by pokuta za to velmi citlivá brzy na nás spadla. (Výborně. )

Abych odpověděl některým pánům, z jichž řečí sem tam některé slovo jsem si zaznamenal, nebudu trpělivosti laskavého sněmu příliš dlouho nadužívati, ale zde onde přece musím.

Kterak návrh vyslovený prvním řečníkem z dnešního rokováví, aby se totiž České království rozdělilo na čásť českou a německou, může se srovnávati s pečlivostí o celistvost říše, ku kteréž tam ti pánové tak rádi a okázale se hlásí, nemohu věru já pochopiti (Výborně !) a jsem velmi žádostiv, jak by se to mělo státi

Co. se týká narážky řečníka p. poslance rolníka německého p. Parsche, že prý my říkáme, že se chceme s národem německým smířiti, povím upřímně, že jsem toho jak živ neřekl, národ německý v Čechách mi nic neudělal a já národu německému také ne a tedy bych rád věděl, nač se mám smiřovati? (Veselost. )

Buďte k sobě spravedlivi - a nebude sporu. Ale to pánové, jest něco jiného, jestli to skutečně pravda, co p. řečník bezprostředně přede mnou pravil, že kterak se smýšlí a mluví mezi německým rolnickým lidem na venku, že prý to ještě mnohem hůře vypadá, nežli co slýcháme tady z úst jejich zástupců. Pánové to je velmi smutné!

Já to věřím, když to řekl, a nechci pochybovati o pravdě jeho slov, ale pánové, čeho je to účinek? (Tak jest!)

Jest to účinek vlády nynější a naší většiny? Na žádný způsob. Já se táži ještě jednou, čím Vám nynější vláda a nynější většina ukřivdila? a když tedy mezi ubohým lidem venkovským jest taková nedůvěra, takový strach, taková bázeň, až to propuká i v řečích, plných nespokojenosti.

Pánové, ptám se, kdo to způsobil? Jen ti, kdož mu namluvili, že se mu děje křivda, že je v nebezpečenství.

V celé řeči p. poslance rytíře Plenera nemohu následovat, poněvadž jak povídám, on mluvil téměř o všem.

Vytýkal- li velkostatkářům, kteří s námi ve Vídni na říšské radě sedí (ačkoli říšská rada sem nepatří), že tvoří naši většinu s Poláky, se Slovinci, s Němci, Rumuny a to neuvážil, co pravil, neboť pánové většina to jest obraz skutečně celé říše, kteráž se z těch jednotlivých částí skládá a jemu však a straně jeho mohlo by se vytýkati, že vedle nich na levici v radě říšské nikdo není, než několik poslanců z Trentina a z Istrie. (Veselost. )

Když týž p. poslanec, ovšem položertovně řekl, že by se slova "Versöhnung" (smíření) ani nemělo vlastně užívati, chtěl dělati jen žert, ale já myslím, že svému smýšlení pravému dal dobrý výraz, třeba to učiniti nechtěl. (Výborně!)

Nebudu déle nadužívati trpělivosti slavného sněmu; na vše, co se zde mluvilo, bude nejlépe, když se těm pánům zas odpoví v radě říšské; zde nemáme nic jiného co dělati, než vyřizovati otázku, má-li ta stará nespravedlnosť řádu volebního trvat i na dále, čili nic.

My, pánové, jsme pro její odčinění. Vy, pánové, nechcete dopustit ani aby zemsky výbor se o tom radil.

Z naší strany zavznívají slova nejsmířlivější; z Vaší strany, pánové, podobných slov bohužel neslyšíme, ano Vy již ani o smíření v Čechách mluviti nechcete.

Budiž tomu. Setrvejte pánové ve svém dle libosti, my Vám ještě dnes podáváme ruku ke smíru bratrskému, ale pánové k smíru jenom na základě rovného práva.

Na žádný způsob ale na tom základě, kterému Vy jste uvykli, aby Vy jste, pánové, panovali, my abychom byli podřízeni! (Výborně! Potlesk!)

Nejv. maršálek:

Dovoluji si oznámiti slavnému sněmu, že mimo již zapsané řečníky ještě se přihlásili k slovu a sice pro návrhy výboru pan poslanec Šabata a pan hrabě Harrach.

Ich ertheile nun das Wort dem Abg. H. Dr. Bareuther.

Abg. Dr. Bareuther: Ich bin dem geehrten H. Referenten einigermaßen dankbar, baß er einen Antrag auf Abänderung der Wahlordnung eingebracht hat, den die Mehrheit der Kommission im vollen Wortlaute angenommen und der uns heute eine so glänzende Debatte verschafft hat.

Es Schien oder Sollte vielmehr den Anschein haben, als ob aller nationale Streit, den auch Seine Durchlaucht der H. Oberstlandmarschall in seiner Eröffnungsrede nicht ignoriren konnte, völlig zum Schweigen gebracht worden sei; unbewölkt sollte der Landtagshimmel trotz aller Schwüle bleiben. Allerdings zeigten sich am jenseitigen Klubhorizont sonderbare Wolkengebilde: da kam ein unsichtbarer Wind, und die Wolken sind zerstoben, irgend ein deus afflavit et dissipati sunt.

Auf diese Weise sind wir auch vorläufig Vor den leges Clam und Kvičala, deren auch H. Dr. von Plener Erwähnung that, Verschont geblieben; selbst der Poststempel Von Malleschau (Heiterkeit) hat sich schüchtern auf eine der letzten Tagesordnungen gewagt, mußte aber wieder von der nächsten Tagesordnung, spurlos verschwinden.

Meine Herren!

Endlich ist doch ein Gewitter gekommen. Die Macht der Wolkenverschieber hat nicht mehr ausgereicht, sie konnte es nicht mehr verhüten. Zu viel des elektrischen Stoffes war angesammelt und das Ungewitter der Wahlreform, die so oft versprochen und besprochen war und an die die Gegner die begreifliche Hoffnung knüpfen, damit ihre Herrschaft zu befestigen, mußte sich endlich entladen.

Nun mehr hat eine erfrischende, ich mochte nicht so sehr sagen, durch die letzte, als durch die vorhergangene Rede, erfrischende Abkühlung stattgesunden und wir haben Gelegenheit, auf die mit dem Antrage uns gestellte Frage offen und rückhaltslos Antwort zu geben (Bravo!) und dafür bin ich, wie ich Schon vorher Sagte, dem H; Berichterstatter aufrichtig dankbar.

Ich bin immer gewohnt, mit ihm auch als Gegner offen zu sprechen und ich gebe ihm gleich meine Antwort darauf; ich sage einfach auf die Frage: "Nein!" und damit ich gleich Alles sage, will ich auch die Motive meiner Ablehnung nennen: es ist Mangel an Vertrauen, das Sie, meine Herren, uns genommen haben.

Aus der Seele waren uns Worte gesprochen, die wir von dem ersten und letzten Redner von unserer Seite hier vernommen haben; sie kennen die Stimmung unseres: Volkes und unser Volk schätzt diese Männer.

Und wenn noch irgend ein Zweifel war, ob auch die bäuerliche Bevölkerung so denkt, so glaube ich, daß die treuherzig - Schlichten Worte des Landmannes Parsche auch biese Zweifel verscheuchten. (Sehr gut!)

Ich meine, er gerade hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er sagte: "Wir deutsche Bauern wollen uns nicht hinein zwängen lassen in den böhmischen Staat" (Bravo!).

Der böhmische Staat, meine Herren, das ist der Gedanke aller ihrer Enunciationen, früher unverhüttt, jetzt mehr Verdeckt, das ist das Ziel, das wir immer bekämpfen müssen, so lange es nicht aufgegeben ist, weil wir es als beständige Gefahr für die Einheit des Reiches betrachten, das ist die Absicht, die uns gerade mit Mißtrauen erfüllt, weßhalb wir gegen die Anträge des H. Referenten stimmen. Würde es sich ausschließlich um rein nationale Gegensätze handeln, da ließe sich allerdings ein modus vivendi noch immer finden.

Der geehrte H. Kollega Dr. Schmeykal hat schon darauf hingedeutet. Ist es denn eine staatliche Nothwendigkeit, daß wir in einem Landtage versammelt sind ? (Bravo! sehr richtig!)

Mir schwebt da nicht so eine halbe ungenügende Maßregel vor, so eine kurialweise

Vertretung in dem Landtage, welche der Berichterstatter aus der Fundamentalzeit in Seine Begründungsrede wieder herübergenommen hat.

Ich denke mir vielmehr eine wirkliche Trennung des Landeshaushaltes, der Landesverwaltung und auch die geographischen Grenzen wurden Sich finden laßen, damit, wie Herr Berichterstatter meint, beiden Stämmen gleiches Recht werde.

Innerhalb dieser Ver waltungsgebiete, die keine selbstständigen politischen Individualitäten Sein Sollen, könnte sich jeder Stamm frei entwickeln und entfalten nach seinen Mitteln; sie könnten Schulen, Museen, Theater, Winterund Sommertheater bauen, alles wie sie können und wollen.

Damit wäre auch wohl der Anlaß zu dem Argwohn genommen, daß wir, die Deutscheu, die Tschechen beherrschen wollen. Von einem Razenhaß, meine Herren, kann doch nicht wohl die Rede sein; unter gebildeten Völkern giebt, es nur eine Konkurrenz, die Konkurrenz fortschreitender Bildung.

Ich für meinen Theil Schätze mich nicht um ein Quentchen hoher, als der Mindestbefähigte von Ihnen. Ich ehre, würdige jede Fähigkeit und den Eifer jedes Einzelnen, sich als würdiger Sohn Seines Volkes zu erweisen; das Wissen aller Völker ist ein Gesammtgut aller Völker; dabei aber kann man ja noch immer sagen, daß das eine Volk mehr, das andere Volk weniger für den allgemeinen Fortschritt geleistet hat.

Nicht Uiberhebung, meine Herren, von uns Deutschen ist es, wenn wir auf einer Thatsache fußen, die sich durch den Lauf den Jahrhunderte vollzogen hat, auf der Thatsache, daß die deutsche Sprache in Oesterreich das nothwendige Verständigungsmittel geworden ist.

Das Deutsche wird relativ - ich betone dieses "relativ" - am meisten in Oesterreich gesprochen (Bravo, bravo) und darum haben wir im Abgeordnetenhause den Antrag gestellt, daß die deutsche Sprache als die Staatssprache von Oesterreich erklärt werde.

Und die Forderung halten wir auch heute aufrecht, sie ist die conditio, sine qua nou. Als Degradirung irgend einer anderen in Oesterreich gesprochenen Sprache haben wir

uns dieß nicht gedacht, Aber uns als Angehörigen eines auch über den österreichischen Gränzen lebenden Kulturvolkes, uns durch die perfidesten Verdächtigungen als österreichische Patrioten minderer Kategorie hinzustellen, das meine Herren, verdient den Namen der Impertinenz (Bravo, bravo).

Was Deutschland und Oesterreich betrifft, so habe ich derlei Schmerzensschreie weder dort noch hier gehört. Aber wenn ich die Gränzen weiter gegangen bin, da begegnet mir das unverschämteste "Herüberschielen" nach unseren Gränzen und hie und da sind Dinge geschehen, - doch ich will mich nicht weiter auf Rekriminationen einlassen. Der geehrte H. Berichterstatter zitirt in seinem Berichte den Beschluß des Landtages Vom Oktober 1878, demzufolge beschloßen wurde, den Landesausschuß zu beauftragen, Vorschlage einer umfassenden Revision der Landtagswahlordnung vorzulegen.

Nun folgert daraus der H. Referent, warum sträubt Ihr Euch jetzt deshalb?

Ja, meine Herren, es ist doch ein gewaltiger Unterschied zwischen damals und heute; damals waren wir in der Majorität und heute haben Sie die Zügel in der Hand. Möglicherweise haben wir uns ein Versäumnis zu Schulden kommen lassen. Mein Gott! das Studium der Brod- und Magenfragen lag damals noch stark im Argen; aber uns Geschlagenen, den armen Geschlagenen zuzumuthen, daß wir uns selbst schlagen sollen, das geht meines Erachtens zu weit, und wäre das Blatt, das uns entgegenhalten wird, noch so weiß, ich würde es doch nicht beschreiben, weil wir es ja doch nur so beschreiben sollen, wie Sic es uns diktiren möchten. (Bravo!)

Ich habe gestern den Bericht und die Begründung des Herrn Referenten noch einmal aufmerksam durchgelesen. Es sind wir da viele bekannte Gedanken entgegengetreten aus früheren Berichten des H. Referenten. Da kommt zuerst eine Liebenswürdigkeit, eine Schmeichelei, dann unversehens ein kleiner Hieb und endlich eine Drohung.

Auf mich hat die Begründung einen ganz sonderbaren Eindruck gemacht; mir war zu Muthe, als wolle der H. Berichterstatter uns etwa Folgendes hätte sagen wollen: Ihr armen Teufel, Ihr dauert mich recht, Euch ist aber nicht zu helfen, einige von Euch müssen nun einmal geköpft werben. (Heiterkeit). Seid klug,

seid verständig und willigt ein, es ist am Ende doch besser.

Nun sind denn die Argumente, welche der Herr Berichterstatter zu Gunsten der Wahlreform anführt, wirklich so gerecht?

Sträubt sich nicht die Gerechtigkeit Schon an Sich gegen jeden Majoritätsbeschluß und ist denn nicht gerade die Klaffe des fideikommissarischen Großgrundbesitzes wieder die über alle Maßen bevorzugte Klasse in bieser Wahlordnung? Ich, der ich für meinen Theil die Wahlordnung für reformbedürftig halte, und der sie in ganz anderem Sinne reformiren würde, wie der Hr. Berichterstatter, komme eben immer wieder auf den Gedanken zurück, von dem ich früher Sprach,

Nehmen Sie sich Ihren Landtag, geben Sie uns unfern Landtag, Schaffen Sie sich Ihre Wahlordnung, wir werden uns unsere Wahlordnung besorgen. Es wird sich dann zeigen, welche gerechter und welche liberaler sein wird.

Ich gelange zum Schlusse, zum dritten und letzten Mißtrauensgrund. Ich sehe davon ab, was in den officiellen und nichtofficiellen Zeitungen gegen uns geschrieben wird. Die einen Schreiben in Leidenschaft, die anderen schreiben für Sold. Ich bleibe bei dem, was in den Vertretungskörpern geschieht und da möchte ich mir erlauben den verehrten Herren und z jenen Herren, die sowohl hier als auch im Ab« geordnetenhause Sitz haben, den Spiegel ein wenig vorzuhalten

Wir müßten ein furchtbar kurzes Gedächtniß haben, wenn wir vergessen sollten, wie wir dort behandelt worden find, und wie die Majorität dort ausgenützt worden ist.

Der geehrte Herr Kollega Zeithammer meint zwar, die Tschechen hätten nie ihre Herrschaft ausgenützt. Nun es hat bereits Dr. v. Plener darauf hingewiesen, was bei der Wahlreform, was bei den Wahlen aus dem österreichischen Großgrundbesitz geschah. Ich erinnere Sie an die Sprachenverordnung, wie Sie in dieser Frage gegen uns vorgegangen find. Sie haben sich die reaktionären Elemente zugesellt, (Bravo!) und was an Comprommissen und Transaktionen geleistet worden ist, was für Opfer des Intellectes gebracht worden find, meine Herren, da kann Ihnen, m. H., vielleicht mein geehrter Herr Vorredner am allerbesten Auskunft geben. (Sehr gut,. Heiterkeit)..

Wir gönnen Ihnen diese Bundesgenossen. Wir beneiden Sie nicht um das Denkzeichen, das Sie sich mit ihnen durch die Schulnovelle gesetzt haben, wir geizen auch nicht nach den Erfolgen, die Sie sich in dem Proeesse der Zersetzung Oesterreichs errungen haben.

(Bravo ! links. Oho! Centrum. )

Wir wissen nur, daß uns eine große Kluft trennt: wir Sind Anhänger der modernen Staatsidee und unter Ihnen sitzen immernoch viele, die gerne veraltete Intitutionen erhalten wollen. (Sehr richtig!) Wir sind Centralisten, fetzen wir hinzu liberale, Sie Sind Föderalisten, setzen wir hinzu illiberale; wir denken in erster Linie ans Kaiserthum Oesterreich (Bravo !) und Sie meine Herren, Sie denken in erster Linie an das Königreich Böhmen. (Oho rechts und Centrum Ja, so ist es, koruna česká links. )


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