Støeda 23. èervna 1880

nejvyššího schválení. Pøi provádìní toho ukázalo se nejprve, že výmìra pozemku toho jest vìtší, než pùvodnì se za to pokládalo a sice z té pøíèiny, ponìvadž byla silnice pøeložena a dle pùvodního projektu také staveništì mezi mìstskou silnicí, která vede od dráhy Františka Josefa a na druhé stranì, která od bývalé nové brány, bylo zcela zastaveno.

Mimo to se ukázalo, že pozemky t. zv. ètverce pøed drahou v prodloužené Hyberòácké ulici v tom oddìlení, jak dle usnešení slavného snìmu pùvodnì schváleno, nemohou býti prodány, že tedy je zapotøebí, aby rozdìlení stalo se jiné, by se našlo více kupcù na nì.

Všechny ty zmìny byly provedeny zemským výborem ve srozumìní s c. k. místodržitelstvím a stalo se usnešení, aby o té záležitosti bylo slavnému snìmu dáno vìdìti.

ES betrifft diese Angelegenheit das Viereck der Grundparzellen in der verlängerten Hybernergasse.

In dieser Beziehung wurde vom h. Landtage bereits ein Gesetz votirt, welches auch die allerhöchste Sanktion erlangte. Es hat sich aber herausgestellt, daß einestheils das Ausmaß der Grundstücke nicht richtig war und daß anderseits dieselben nicht an Mann gebracht werden konnten, Es war daher eine Aenderung des Parzellirungsplanes nothwendig; die Maße wurden berichtigt. Das Alles wurde vom Landesausschuße im Einverständnisse mit der h. k. k. Statthaltern durchgeführt und der Landesausschuß erlaubt sich dieses dem h, Hause zur Kenntniß zu bringen.

In formeller Beziehung erlaube ich mir den Antrag zu stellen, diese Angelegenheit der Commission für Bezirks- und Gemeindeangelegenheiten zur Vorberathung und Antragstellung zuzuweisen.

Výbor zemský èiní návrh, aby záležitos tato byla odkázána komisi pro okresní a obecní záležitosti k úøadì a podání návrhu.

Nejv. marš.: Žádá nìkdo za slovo?

Wiinscht Jemand das Wort?

Kteøí jsou pro ten návrh, nech pozvednou ruku.

Diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben.

(Stane se. )

(Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Der nächste Gegenstand ist der Landesausschußbericht betreffend die Erweiterung des pomologischen Institutes in Troja.

Nám. nejv. marš.: Následuje zpráva zemsk. výb. v pøíèinì rozšíøení pomologického ústavu v Troji.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist der Herr Landes-Ausschußbeisitzer Theumer.

Berichterstatter Landesausschnßbeisitzer Theumer (liest):

Hoher Landtag !

Bei Erledigung des vom L. -A, vorgelegten Jahresberichtes über das pomologische Institut in Troja für das Jahr 1877 hat der h. Landtag dem L. -A. zur eingehenden Würdigung empfohlen:

a) Ob es räthlich und möglich wäre, durch rechtzeitigen Ankauf von geeigneten Gründen für die nöthige Erweiterung der Anstalt zu sorgen.

b) Ob nicht ein zweijähriger Curs der Obstbaumschule anzustreben wäre.

c) Ob es nicht zweckmäßig wäre, eine Weinbauschule mit dieser Obstbaumschule zu verbinden.

In Befolgung dieses Auftrages hat der L. -A. das zur Verwaltung des pomologischen Instituts in Troja eingesetzte Comité aufgefordert, diese Fragen eingehend zu berathen und dem L, -A. sodann Bericht zu erstatten, eventuell Anträge zu stellen; demgemäß hat das genannte Comité in seinen am 6. und 13. Dezember 1879 abgehaltenen Sitzungen über diesen Gegenstand verhandelt und als deren Resultat unterm 10. Juni l. J. an den L. -A. den Bericht erstattet, worin die gestellten Fragen in nachstehender Weise beantwortet werden.

ad a) Das pomologische Comité bezeichnet die Erweiterung des Gartens und beziehungsweise der Baumschule als in hohem Grade nothwendig, indem nur dadurch allen Anforderungen, welche an das Institut in Beziehung auf die Förderung der Obstbaumzucht gestellt werden, Genüge gethan werden könne.

Zu diesem Zwecke hat das Comité drei Grundstücke in´s Auge gefaßt, von welchen das erste in dem zuliegenden Situationsplane mit 6, 7, 8 bezeichnet ist, im Ausmaße von 4 Joch 1470 Klft., das zweite bezeichnet mit 12 im Ausmaße von 12 Joch 800 Klft, und einem kleinen Wohnhaus, und endlich das dritte, bezeichnet mit 10, im Ausmaße von 4 Joch 110 Klft. und mit einem Wohnhause.

Das Comité hat sich für das 2. mit 12 bezeichnete Grundstück ausgesprochen und es als das Geeignetste erklärt.

ad b u. c) Die 2. und 3. Frage hat das pomologische Comité im Zusammenhange behandelt und in Erwägung des Umstandes, daß der Weinbau beinahe nirgends in Böhmen abgesondert betrieben wird, sondern Selbst in den weinbautreibenden Gegenden Obst- und Weinbau vereinigt sind, Seinen Vorschlag dabin gemacht, daß nur ein jedoch zweijähriger Lehrkurs abzuhalten wäre, worin beide Hauptgegenstände Obst- und Weinbau entsprechend vorgetragen würden.

Hiebei hätten nach den Vorschlägen des Comité´s beide Kathegorien von Schülern, Obst- und Weinbauschüler im ersten Jahrgang dieselben Gegenstände zu hören, wogegen jedoch im zweiten Jahrgang eine Trennung derart stattzufinden hatte, daß es den Schülern freigestellt würde, entweder beide Gegenstände (Obst- und Weinbau) oder nur den einen oder den anderen zu hören. Zugleich wurde von dem Comité ein eingehender Lehrplan entworfen und die Zahl der Schüler auf 20 für jeden Jahrgang, somit im ganzen auf 40,. jedoch ohne Beschränkung der Zahl der Externisten, festgesetzt.

Mit Rücksicht darauf wurde auch vom Comité der mit einer derartigen Erweiterung verbundene Aufwand annäherungsweise nachstehend berechnet.

1.   Als Ankaufspreis für das Grundstück ca.

18. 000 fl.

2.    Zur Errichtung eines neuen Schulhauses nebst den nöthigen Räumlichkeiten zur Unterbringung der Zöglinge, den Lehrerwohnungen, dann den zur Weinbereitung nöthigen Localitäten approximativ nach einem dem Comité von dem Landesingenieur Riedl vorgelegten provisorischen, nach der zu verbauenden Flache berechneten Kostenanschlage............. 37. 000 fl.

3.     Zur Einrichtung der Schule, Kellerwirthschaft, Utensilien, Geräthen zc. 4. 000 fl.

Zusammen...... 59. 000 fl.

Anßerdem würde aber auch noch eine bedenkende Vermehrung der laufenden Ausgaben die Folge der vom Comité beantragten neuen Organisirung der Anstalt sein.

Die jährlichen Ausgaben wurden nämlich in nachstehender Weife berechnet:

Die bereits angestellten 2 Lehrer zusammen............1600 fl.

ein neu anzustellender dritter Lehrer. 800 fl.

ein Assistent........... 400 fl.

Stipendien für 40 Schüler à 150 fl..   6000  fl.

Schulrequisiten für 40 Schüler à 10 fl.        400   fl. Beheizung, Beleuchtung, Reinigung der Locale, Bettwäsche zc. à 20 fl... 800  fl. Naturalwohnung und Beheizung für 3 Lehrer à 125 fl......... 375   fl.

Verschiedene Auslagen...... 400  fl.

Summa  ....... 10. 775 fl.

Der bisherige Aufwand für die Schule bei bloß einem Jahrgange betragt laut Landesvoranschlag für das Jahr 1880 5805 fl., der Mehraufwand würde daher, abgesehen von den mit rund 59. 000 fl. bezifferten Gründungskosten, alljährlich die Summe von 4970 fl. betragen.

Das pomologische Comité befürwortet in Seinem an den Landesausschuß erstatteten Berichte sehr warm, sowohl die Einführung eines zweijährigen Lehrkurses an dem pomologischen Institute, als auch dessen Erweiterung zu einer Weinbauschule und weist insbesondere darauf hin, dass im Falle der Verbindung einer Weinbanschule mit der Anstalt die Einführung eines 2jährigen Lehrkurses unbedingt nothwendig wäre.

Das pomologische Comité weist ferner auf folgende Umstände hin, welche gerade Troja als den zur Gründung einer Weinbauschule geeignetsten Ort erscheinen lassen:

1.    Ist es eine unerlässliche Nothwendigkeit für Böhmen insbesondere, daß die Zöglinge der Weinbauschule den pomologischen Lehrkurs als Hauptgegenstand mithören, da ja Böhmen in erster Linie für den Obstbau und in zweiter Linie erst für den Weinbau geeignet ist.

Selbst in den Sogenannten Weinländern, wo oenologische Schulen errichtet sind, z. B. Klosterneuburg, Marburg zc. ist pomologie als Hauptgegenstand mit einbegriffen, Bei der Errichtung einer Anstalt an einem anderen Orte würde diesem Hauptsache nie genügende Aufmerksamkeit geschenkt werden können, denn die schon in Troja vorhandenen Mittel würden überall fehlen und die Zöglinge durch ihre einseitige Bildung (nur als Weinbauer) nicht leicht Verwendung finden, da es nicht anzunehmen ist, daß wegen der ausgelernten Weinbauschüler auch neue Weinanlagen geschaffen würden.

2.     Sind mit dem Jahre 1879 die Weinberganlagen in Troja beendet und circa 21000 der geeignetsten Weinsetzlinge ausgepflanzt worden, es ist also mehr als nöthig Material vorhanden, um den Weinbau, den Weinschnitt und die Weinkultur im Allgemeinen und alle hiemit verbundenen, periodischen Arbeiten nach dem neuesten und besten Verfahren die Schüler lehren und ihnen demonstriren zu können.

3.     Werden im großen Garten mehrere hundert Stück Weinstöcke Tafeltrauben mit dem besten Erfolge gezogen, daher auch die Tafeltraubenkultur berücksichtigt ist, was wieder der Weirbauschule in Troja zu Gunsten käme, da dies in andern Weingarten nicht leicht möglich wäre.

4.     Durch die Vollendung der Weinbauanlagen, wird auch die Möglichkeit der Erlernung einer rationellen Kellerwirthschaft geboten, auf welche das Comité zur Hebung und Rentirung beim Weinbau das größte Gewicht legt, da das zum Unterricht und zur Demonstrirung nöthige Material stets aus eigener Erzeugung vorhanden Sein kann.

Die von dem pomologischen Comité zur Ausführung empfohlenen Vorschläge gehen somit dahin:

1.   Es sei das in dem beiliegenden Situationsplane mit 12 bezeichnete Grundstück im Ausmaße von 12 Joch 800 Q. -Kl. behufs Erweiterung der Anstalt anzukaufen;

2.    an der Anstalt fei ein, jedoch zweijähriger Lehrkurs zu errichten, worin beide Hauptgegenstände, Obst und Weinbau, entsprechend vorgetragen würden.

Der Landesausschuß ist Weit entfernt, sich der Wichtigkeit der von dem pomologischen Comité vorgebrachten Gründe zu verschließen und muß vielmehr deren Richtigkeit im vollsten Maße anerkennen.

Wenn jedoch der Landesausschuß nichtsdestoweniger die von diesem Comité gestellten Anträge dem hohen Landtage nicht zur Annahme empfehlen Zu können vermeint, so wird er hierin vorzugsweise von der Berücksichtigung der finanziellen Seite des Projektes geleitet, indem er auf die bedeutenden nationalen Opfer hinweisen muß, Welche dem Lande durch die Realisirung dieses Projektes erwachsen müßten.

Es kommen hier nicht nur die bedeutenderen Gründungsauslagen von ca. 59. 000 fl., sondern die jährliche Mehrbelastung des Landeskulturfondes um beinahe 5000 fl. in Betracht, wobei in dieser letzteren Ziffer noch nicht die gewiß nicht unbedeutende Vermehrung der Erhaltungsauslagen bezüglich des zum Ankaufe beantragten Grundstückes im Ausmaße von über 12 Joch nicht inbegriffen ist.

Der Landesausschuß ist der Ansicht, daß eine so bedeutende Belastung des Landeskulturfondes in keinem Verhältnisse stehen würde zu dem dadurch zu erreichenden Vortheile einer erhöhten Ausbildung der Obst- und Weinbanschüler an dieser Anstalt.

Die bisherigen und, wie auch von dem h. Landtage anerkannt wurde, günstigen Erfolge, welche von der Anstalt bisher erzielt worden find, sprechen dafür, daß dieselbe auch in ihrer gegenwärtigen Ausdehnung und Organisation ihre Aufgabe in befriedigender Weise erfüllt, wogegen dem dringendsten Bedürfnisse der weinbautreibenden Gegenden bezüglich eines besonderen und gründlichen önologischen Unterrichtes, durch die bei dem h. Landtage vom Landesausschuße befürwortete Errichtung, beziehungsweise Subventionirung von Weinbauschulen in Leitmeritz und Melnik mit unvergleichlich geringeren Opfern seitens des Landes Rechnung getragen wird.

Von diesen Erwägungen geleitet, ist der Landesausschuß nicht in der Lage, die von dem pomologischen Comité hinsichtlich der Erweiterung des pomologischen Institutes in Troja und der Einführung eines zweijährigen, sowohl den pomologischen, als auch den önologischen Unterricht umfassenden Lehrkurses an demselben bei dem h. Landtage zu befürworten, und gibt sich die Ehre, die auf diese Angelegenheit Bezug habenden Akten dem h. Landtage zur endgiltigen Beschlußfassung vorzuliegen.

In formeller Beziehung erlaube ich mir den Antrag zu stellen, daß dieser Bericht der Commission für Landeskulturangelegenheiten zugewiesen werde.

Snìm. akt. Dr. Storch: Ve formálním ohledu navrhuje se, aby tato zpráva o rozšíøení pomologického ústavu v Troji pøikázána byla komisi pro vìci zemìdìlské.

Nejv. marš.: Žádá nìkdo za slovo?

Wünscht jemand das Wort?

Kteøí jsou pro ten návrh, nech pozdvihnou ruku.

Diejenigen, welche diesem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben. (Geschieht. )

(Stane se. )

Der Antrag ist angenommen.

Der nächste Gegenstand ist: Landesausschußbericht über die Petition des landwirthschaftlichen Bezirksvereines von Leitmeritz um Errichtung einer Winzer- und Weinbauschule in Leitmeritz und eine ähnliche Petition des landwirthschaftlichen Gewerbevereines in Melník.

Nám. nejv. marš.: Zpráva zemského výboru o petici okresního hospodáøského spolku v Litomìøicích v pøíèinì zaøízení vinaøské školy v Litomìøicích, a podobná žádost hospodáøského spolku Mìlnického za zøízení podobné školy v Mìlníku.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist derselbe.

Ref. L. -A. -B. Theumer: Hoher Landtag !

Zu Folge des in der Sitzung des h. Landtages vom 14. Oktober 1878 über Antrag der Commission für Landesculturangelegenheiten gefaßten Beschlußes wurde die an den h. Landtag gelangte Petition des landwirthschaftlichen Bezirksvereins in Leitmeritz um Errichtung einer Winzer- und Baumwärter- Schule in Leitmeritz dem Landesausschuße zur besonderen Würdigung und Antragstellung zugewiesen. In Befolgung dieses Auftrages gibt sich der Landesausschuß die Ehre den Bericht im Nachstehenden zu erstatten:

In der Petition des Leitmeritzer landwirthschaftlichen Bezirksvereines wird vorerst auf den gegenwärtigen Verfall des einst so blühenden böhmischen Weinbaues hingewiesen und dieß hauptsächlich als Folge des mangelnden Fachunterrichtes hingestellt, indem der Weinbau überall in Böhmen feit Jahrhunderten ohne Schule und ohne Lehrer, somit ohne Fortschritt und bloß nach ererbten Traditionen betrieben werde. Dasselbe gelte auch, wenn auch nicht in solchem Umfange, vom Obstbaue.

Des Weiteren führt die Petition diejenigen Momente an, welche gerade Leitmeritz als den zur Errichtung einer Winzer- und zugleich Baumwärterschule geeignetsten Ort erscheinen lassen, insbesondere, daß diese Stadt im Mittelpunkte des wein- und obstbautreibenden unteren Elbegaues liege, drei Mittelschulen mit zahlreichen Professören und Lehrmitteln besitze, wo also der theoretische Unterricht für die Zöglinge einer solchen Anstalt mit geringeren Kosten ertheilt werden könnte. Zugleich wird die Zuversicht ausgesprochen, daß insbesondere die Stadtgemeinde Leitmeritz und ferner auch die Domänenbesitzer und die Bezirksvertretungen der dortigen Gegend das Unternehmen in ausgiebigster Weise unterstützen werden.

Im Sinne der in der Petition gestellten Bitte hat der Landesausschuß zunächst beschlossen, die Wohlmeinung des Landesculturrathes für das Königreich Böhmen hierüber einzuholen und zugleich den Bezirksverein aufzufordern mehrere in der Angelegenheit wichtige Daten und Auskünfte an den Landesausschuß zu ertheilen. Der Landeskulturrath hat seine Aeußerung in der Zuschrift vom 12. Januar 1880 Z. 1331 dahin erstattet, daß betreffs der Winzerschule nicht geläugnet werden könne, daß die Errichtung einer solchen ein Bedürfniß für das Land sei, da dem Landwirthe, welcher sich mit der Weinkultur befaßt, kein Mittel zu Gebote stehe, sich oder sein Hilfspersonale in der Weinkultur und Behandlung des Weines auszubilden.

Bezüglich der Baumwärterschule spricht sich der Landesculturturrath dahin aus, daß die Errichtung einer solcher minder dringend erscheine, indem die pomologische Anstalt in Troja die entsprechende Gelegenheit zur Heranbildung von Obstbaumgärtnerei biete. Der Landeskulturrath befürwortet jedoch die Errichtung einer besonderen Weinbauschule in Leitmeritz nur für den Fall, als es von der beabsichtigten Erweiterung des pomologischen Institutes in Troja und der Verbindung einer Weinbaumschule damit abkommen sollte, da im entgegengesetzten Falle erst die Erfahrung lehren müßte ob das Bedürfniß besonderer Weinbauschulen neben dem erweiterten Trojer Institut noch vorhanden wäre.

Zugleich macht jedoch der Landeskulturrath noch darauf aufmerksam, daß bei ihm auch Petitionen wegen Errichtung einer Weinbauschule in Melnik eingelangt sind und empsiehlt auch diese der Berücksichtigung des Landesausschußes. Der landwirthschaftliche Bezirksverein hat über die vom Landesausschuße an ihn ergangene Aufforderung eine Versammlung von Interessenten der Bezirke Dauba, Leitmeritz und Aussig nach Leitmeritz einberufen, von welcher ein aus 15 Mitgliedern bestehendes Comité behufs Beantwortung der vom Landesausschuße gestellten Fragen gewählt wurde.

Dieses Comité hat sich zunächst mit aller Entschiedenheit für die Errichtung einer Fachschule für Obst- und Weinbau ausgesprochen und zugleich einen Organisations- und Statutenentwurf für die künftige Anstalt Verfaßt und nebst einem vorläufigen Präliminare der Erhaltungskosten dem Landesausschuße vorgelegt. Bezüglich der künftigen Organisation einer solchen Fachschule hat sich das Comité dahin ausgesprochen, daß zwar ein zweijähriger Lehrkurs sehr wünschenswerth wäre, daß jedoch in Anbetracht der sowohl für die Besucher der Anstalt als auch für die Instruirung und Errichtung eines zweijährigen Kurses nothwendigen bedeutenden Kosten vorläufig mit einem einjährigen Kurse zu beginnen wäre. Ferner soll nach dem Vorschlage des Comités der Unterricht von 2 Fachlehrern und zwar einen für Weinbau und einen für Obstbau und von 2 Demonstratoren, beziehungsweise bei einem einjährigen Lehrkurs von einem Fachlehrer und 2 Demonstratoren und zwar in deutscher Sprache ertheilt werden; die Hilfsfächer würden von den Lehrern der dortigen Lehranstalten gegen mäßige Remuneration gelehrt werden.

Zugleich erklärten die in dem Comité anwesenden Stadträthe von Leitmeritz die vollständige Bereitwilligkeit der Stadtgemeinde, das zu errichtende Institut in jeder Richtung thatkräftig zu unterstützen und stellten insbesonders die Beistellung der nöthigen Lokalitäten, sowie der zur Einrichtung und Instruirung der für den Unterricht nöthigen Demonstrationsobjekte erforderlichen Grundstücke im Ausmaße von 5-6 Joch, entweder in natura oder Miethe, nebst einem Beitrage zur Lehrmittel -Beschaffung durch die Stadtgemeinde Aussig. Die Erhaltungskosten der Anstalt wurden von dem Comité mit zusammen 3. 400 fl. jährlich berechnet, zu welcher Summe die Stadtgemeinde Leitmeritz nach Erwartung des Comités mit dem Betrage von 600 fl. in der früher angegebenen Weise beitragen dürfte, während hinsichtlich des Restes von 2500 fl. von dem Vereine die Bitte um Gewährung einer Landessubvention gestellt wird.

Zu gleicher Zeit, wo bei dem Landesausschuße über die Petition des Leitmeritzer landwirthschaftlichen Bezirksvereines Erhebungen gepflogen wurden, ist bei demselben auch die Frage der Errichtung einer Weinbauschule in der Melniker Gegend angeregt worden.

Wegen des engen Zusammenhanges beider Angelegenheiten untereiander und weil der Landesausschuß der Ansicht ist, daß durch deren Regelung die Frage des Weinbauunterrichtes in Böhmen wenigstens vorläufig zu einem befriedigenden Abschluße gebracht werden könnte, erlaubt steh der Landesausschuß seinen Bericht auch auf diese andere Angelegenheit auszudehnen, um sodann seine Anträge in beiden Beziehungen dem h. Landtage zu unterbreiten.

Bei dem Landesausschuße einesteils direkt, theils durch den Landeskulturrath Gesuche eingelangt, welche die Errichtung einer Weinbauschule in der Melniker Gegend anstreben.

Es sind dies das Gesuch des Stadtrathes Melnik, dann ein solches des Melniker landwirthschaftlichen Vereines und endlich das von dem Bezirksausschuße Melnik vorgelegte und befürwortete Gesuch des Winzervereines für die Umgebung von Melnik.

In allen diesen drei Eingaben wird in ziemlich übereinstimmender Weise durch den Verfall des einst blühenden böhmischen Weinbaues die Nothwendigkeit des Fachunterrichtes begründet, und darauf hingewiesen, daß die Melniker Ge gend die besten und ausgedehntesten Weingärten besitze, folglich zur Gründung einer derartigen Schule am geeignetsten sei.

In allen diesen Eingaben wird auch die Notwendigkeit betont, daß der Unterricht an dieser Schule in böhmischer Sprache ertheilt werde.

Die beiden ersten Eingaben, nämlich jene des Melniker Stadtrathes und des landwirthschaftlichen Vereines streben lediglich die Erwirkung einer mehrjährigen Subvention zu diesem Zwecke an, indem die Stadtgemeinde Melnik Selbst beabsichtige, eine Weinbauschule in Melnik mit böhmischer Unterrichtssprache zu errichten und dieselbe Später zu einer Obstbanschule zu erweitern.

Der Winzerverein der Umgebung von Melnik strebt die Errichtung einer Winzerschule in Unterbeøkovic an, da in diesem Orte der Fürst Josef Lobkowic Weinberge und Keller mit großem Aufwande errichtet und die Reform des böhmischen Weinbanes durchgeführt habe, weßhalb Sich gerade dieser Ort zu dem bezeichneten Zwecke am besten eignet.

Dieser Verein ist bereits vor mehreren Jahren mit dem Landesculturrathe wegen dieser Angelegenheit in Verhandlung gestanden, doch theilte zuletzt der Landesculturrath im Jahre 1875 dem Vereine mit, daß er vorläufig von der Errichtung einer besonderen Winzerschule Abstand genommen und beschlossen habe, in der Melniker Gegend einstweilen nur einen besonderen Wanderunterricht einzuführen.

Zugleich regte der Landesculturrath den Gedanken eines bloßen Winterkurses an, der mit verhältnißmäßig geringen Kosten ins Leben gerufen werden könnte, worüber der Verein den Entwurf für die Errichtung einer solchen Winterschule verfaßt und dem Landesculturrathe mitgetheilt hat. An den Landesculturrath sind im Laufe des Jahres 1875 in dieser Angelegenheit auch noch aus anderen Gegenden Eingaben eingelangt, so von den Bezirksausschüssen Smichow, Benátek, Welwarn, Chrudim und Raudnitz, dann von dem landwirthschaftlichen Vereine zu Welwarn.

Jedoch ist die Erledigung dieser Angelegenheit bei dem Landeskulturrathe wegen einer anderen damals im J. 1876 in Fluß gerathenen Frage, nämlich wegen der Frage der Einführung eines separaten önologischen Unterrichtes an der pomologischen Anstalt in Troja beziehungsweise wegen Erweiterung dieser Anstalt und Einführung. eines zweijährigen Lehrkurses in derselben vertagt worden.

In Folge dieser damals angeregten Frage hat der Landeskulturrath in seiner Zuschrift an den Landesausschuß vom 6. Jänner 1876 Z. 2967 seine Ansicht dahin ausgesprochen, daß mit Rücksicht auf die ungünstigen Zeitverhältnisse und im Hinblicke auf die bedeutenden Kosten von der Aktivirung einer selbstständigen Weinbauschule vorläusig abzusehen, dagegen aber an der bestehenden pomologischen Anstalt in Troja die Creirung eines besonderen önologischen Kurses anzustreben sei.

Der Landesausschuß hat in dem über diese letztere Frage abgesondert an den h. Landtag erstatteten Berichte Z. 18124 die Ansicht vertreten, daß eine derartige Erweiterung der Trojer Anstalt mit Rücksicht auf den bedeutenden damit verbundenen Aufwand derzeit undurchführbar sei und glaubt, daß der dadurch angestrebte Zweck mit gleicher Sicherheit, jedoch mit unvergleichlich geringeren Opfern seitens des Landes würde dadurch erreicht werden können, wenn besondere Winterschulen und zwar eine in Leitmeritz mit deutscher und eine in Melnik mit böhmischer Unterrichtssprache eingerichtet würden, deren Gründung von den betreffenden Interessenten allenfalls mit staatlicher Subvention ausgehen würde, zu deren Erhaltung jedoch das Land mit einer bestimmten Subvention beisteuern würde. Die Gründung von zwei Solchen Schulen erscheint einerseits durch die Schwierigkeiten des zweisprachigen Unterrichtes und andererseits dadurch gerechtfertigt, daß gerade die beiden Orte Leitmeritz und Melnik die beiden Mittelpunkte der böhmischen Weinkultur bilden. Nach einer vom Landesculturrathe mitgetheilten Zusammenstellung des Bureau´s für die land- und forstwirtschaftliche Statistik wird der Weinbau betrieben:

In den deutschen Bezirken: Leitmeritz, Lobositz, Außig, Wegstädtel, und Brüx mit einer Ausdehnung von 17. 9 Meilen, einer effectiven Bevölkerung von über 120. 000 und einer Area der Weingärten von 352 Hektaren und 42. 22 Procent der Weinbanfläche des Landes; Sodann in den böhmischen Bezirken:

Melnik, Raudnitz, Karolinenthal, Veraun, Kolin, Libochowitz, Welwaren, Chrudim, Èaslau, Benátek, Hohenmaut und Weinberge mit einer Ausdehnung von 55. 2 Meilen, einer effektiven Bevölkerung von über 367. 000, einer Area von Weingärten per 468 Hektaren, und 57. 78 Prozent der Weinbaufläche des Landes.

Von diesen Bezirken entfallen allein auf die Bezirke Leitmeritz und Melnik, und zwar auf den ersteren eine Area von Weingarten per 150 Hektaren und 18. 52 Prozent der Weinbaufläche des Landes; auf den letzteren 365 Hektaren und 45. 06 Prozent der Weinbaufläche des Landes.

Daß die Gründung dieser Schulen wenigstens ohne bedeutendere Inanspruchnahme der Landesmittel wird erfolgen können, dies ist deßhalb anzuhoffen, weil bezüglich der Leitmeritzer Schule die ausgiebigste Unterstützung seitens der dortigen Stadtgemeinde, insbesondere die Beistellung der nöthigen Lokalitäten, Sowie der zu Demonstrationsobjekten erforderlichen Grundstücke in Aussicht gestellt worden ist, während die Melniker Schule direkt von der Melniker Stadtgemeinde gegründet werden soll, und zu diesem Behufe von Seite des Landes nur eine Subvention angestrebt wird.

Außerdem ist auch zu erwarten, daß der Laudeskulturrath, welcher sich für den Fall als das Projekt der Erweiterung des Trojer Institutes nicht zur Ausführung gelangen sollte für die Nothwendigkeit und Ersprießlichkeit dieser beiden Schulen ausgesprochen hat, für deren Gründung auch Staatssubventionen bei der hohen Regierung erwirken würde.

In Festhaltung dieser Gesichtspunkte gibt sich der Landesausschuß die Ehre den Antrag zu stellen.

Ein hoher Landtag geruhe für den Fall, als hochderselbe von der Erweiterung des pomologischen Institutes in Troja und der Verbindung einer Weinbauschule mit der dortigen Obstbaumschule derzeit absehen sollte:

1.    Den Landesausschuß zu ermächtigen mit den betheiligten Faktoren der in Leitmeritz mit deutscher und Melnik mit böhmischer Unterrichtssprache zu errichtenden Weinbauschulen in Verhandlung zu treten, zu dem Zwecke, damit diese Schulen durch Gründungsbeiträge seitens des Staates und der betreffenden Interessenkreise in`s Leben gerufen werden.

2.   Den Landesausschuß weiter zu ermächtigen, jeder dieser beiden Schulen nach erfolgter Eröffnung einen jährlichen Erhaltungsbeitrag von je 2000 fl. aus dem Landeskulturfonde flüßig zu machen.

In formaler Beziehung den Antrag zu stellen, diesen Bericht der Landeskultur-Commission zuzuweisen.

Snìm. aktuár Dr. Storch: Zemský výbor èiní návrh, aby zpráva zem. výb. o petici okr. hospod. spolku v Litomìøicích v pøíèinì zaøízení vinaøské školy v Litomìøicích a Mìlníku pøikázána byla komisi pro vìci zemìdìlské.

Wünscht Jemand das Wort?

Žádá nìkdo za slovo?

(Nikdo. Niemand).

Kteøí jsou pro návrh ten, nech pozdvihnou ruku.

Diejenigen, welche für den Antrag stimmen, wollen die Hand erheben.

(Stane se. )

(Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Es kommt nunmehr der Landesausschußbericht, betreffend das Einschreiten der Gemeinde Selibau um Ausscheidung aus dem Gerichtsbezirke Wodòan und Zuweisung zum Gerichtsbezirke Pisek.

Nám. nejv. marš.: Následuje zpráva zemského výboru o žádosti obce Selibova za vylouèení z okresu Vodòanského a pøikázání k okresu Píseckému.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist der L. -A. -B. Dr. Škarda.

Pøís. zem. výb. Dr. Škarda: Slavný snìme!

Místní obec Myšenec okresu Vodòanského skládá se z katastrálních obcí Maletic, Selibova Žïáru, Myšence a Talína.

Pokud se týèe Talína mìl jsem èes pøed krátkým èasem pøednésti jeho žádos aby byl oddìlen, a pøipojen k okresu Píseckému.

Také však ostatní katastrální obce žádají, aby se smìly rozdìliti a ustaviti co obce samostatné, tedy aby byly rozdìleny v obce Maletice, Selibov, Žïár a Myšenec.

Všechny úøady, jak politické tak i soudní, jakož i orgány samosprávné podporují tuto žádos proèež také zemský výbor navrhuje, aby rozdìlení to bylo povoleno.

Obec Selibov žádá ještì zvláštì, aby byla oddìlena od okresu Vodòanského a pøidìlena k okresu Píseckému.

Také zde nejen že není námitek, ale se všech stran podporuje se žádos ta, proèež dovoluje sobì zemský výbor èiniti návrh, na vydání zákona, kterým by se toto oddìlení od okresu Vodòanského a pøidìlení k okresu Píseckému provedlo.

Co se týèe øízení formálního, èiní se návrh, aby záležitos ta odkázána byla k radì a podání návrhu komisi pro obecní a okresní záležitosti.

Der Landesausschuß erlaubt sich den Antrag zu stellen, es möge das Gesuch der Katastralgemeinden Maletic, Selibau, Žïár und Myšenec wegen Constituirung zu Selbständigen Gemeinden und das Gesuch der Gemeinde Selibau um Ausscheidung aus dem Bezirke Wodòan und Zuthei-


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