Sobota 8. dubna 1876

Hr. Dr. Schmeykal hat das Wort.

Dr. Schmeykal: Ich wollte die Bemerkung des Hrn. Dr. Sladkovský, insoferne sie sich ans das statistische Material, betreffend die Landtagswahlordnung, bezieht, doch auf ein gewisses richtiges Maß zurückführen.

Es lag ein solches statistisches Material vor und hat dem Herrn Dr. Sladkovský vollständig zur Verfügung gestanden.

(Dr. Sladkovský: Das habe ich auch gesagt. )

Dieses Material, welches den damaligen Verhandlungen über die Landtagswahlordnung, an denen Herr Dr. Sladkovský selbst auch Theil genommen hat, zu Grunde lag, stammt ans den Jahren 1870 und 1871. Wenn er nun dieses Material mit so vielen Gebrechen und Unvollständigkeiten behaftet steht, so bedauere ich eben, daß eine Landtagswahlordnung bereits auf Grundlage dieses Materiales beschlossen worden ist.

Ich war übrigens bemüht, das Material und zwar durch meine eigenen Arbeiten so viel als möglich zu ergänzen und zu vervollkommnen und insoferne mir dies gelungen ist, war ich auch sehr gerne bereit, den Herrn Dr. Sladkovský davon vollständigen Gebrauch machen, vollständige Einsicht darin nehmen zu lassen.

Das war es blos, was ich sagen wollte.

Dr. Sladkovský: Ich erlaube mir nur zur faktischen Berichtigung das zu bemerken, daß mich der Herr Vorredner nicht richtig aufgesaßt zu haben scheint.

Ich habe dem Landesausschuße nicht den geringsten Vorwurf gemacht und habe auch ausdrücklich angeführt, daß der Herr Landesausschußreferent, nachdem wir in der Kommission kein statistisches Material hatten, uns auf das statistische Material vom Jahre 1871 hingewiesen hat. Aber ich habe auch das hinzugefügt, daß in der Kommission selbst von anderer Seite darauf hingewiesen worden ist und daß auch der Herr Referent selbst zugestehen mußte, wenn auch nicht ausdrücklich, so doch stillschweigend, daß dieses Material in Vielem nicht ausreichend war und in Vielem auch jetzt nicht einmal richtig ist.                  

Das ist nicht von mir selbst bemerkt worden, sondern es ist mir in der Kommission, als ich mich ans das Material berufen und stützen wollte, eingewendet worden, daß dieses Material schon ver-

altet sei und daher nicht mehr hier maßgebend sein könne. Deswegen habe ich hier daraus hingewiesen, daß dies jedenfalls ein Uebelstand war, und daß seinerzeit hätte vorgesorgt werden können und vorgesorgt werden Sollen, daß dieses Material, in so weit es veraltet war, wieder erneut und vervollkommnet werde, daß dies aber allerdings vom Bureau des Landesausschußes nicht verlangt werden kann und daß also hierin eben ein Beweis dafür liegt, daß es nothwendig war, ein Bureau hier zu errichten. Natürlicherweise wäre dies ein statistisches Bureau, welches nicht selbststandig alle statistischen Arbeiten, die das ganze Land betreffen, vornehmen könnte, Sondern ich möchte Sagen, in der Hauptsache ein Sammel= und Ordnungsbureau

Dieses Bureau, das wohl so viel als möglich auch aus eigener Initiative arbeiten könnte, soll doch vor allem Andern ein Ordnungsbureau sein, ein Aushilfsburean für alle diejenigen Angelegenheiten, welche der Landesausschuß und der h. Landtag zu entscheiden hat und zu welchen statistische Daten nothwendig sind; also ich habe in dieser Beziehung durchaus nichts vorgebracht, was nicht Wirklich in der Kommission für den Gesetzentwurf eines Wahlgesetzes vorgekommen ist.

Oberstlandmarschall: Se. Excellenz der Herr Dr. Herbst hat das Wort.

Abg. Dr. Herbst: Ich möchte nur zur Richtigstellung Einiges bemerken, ohne mich in die Frage über die Errichtung eines Statistischen Bureaus einzulassen. Wenn der geehrte Herr Abg. Dr. Sladkovský bemerkt und mit Recht bemerkt, daß das statistische Materiale, welches zu Gebote Stand, theilweise veraltet gewesen sei, so will ich nur darauf aufmerksam machen, daß ein statistisches Burcau diesfalls gar nichts hätte helfen können, denn die Veraltung der Materialien gründet sich darauf, daß die letzte Volkszählung im Jahre 1869 stattgefunden hat, und daß unzweifelhaft seit 1869 mancherlei Aenderungen vor sich gegangen sind, deren Kenntniß sehr wünschenswerth wäre, aber ohne eine neue Volkszählung nicht erlangt werden kann und daß anderseits das vorhandene statistische Materiale auch über das Verhältniß der Nationalitäten eine bestimmte Aufklärung zu geben nicht vermochte.

Aber auch da hätte das statistische Bureau wohl nichts nützen können, weil ja die Volkszählung bekanntlich sich auf die Ermittlung der Nationalitätenziffer nicht erstreckt, indem man die früher gemachten Versuche, auf diese Art die Nationalitätenziffer zu constatiren, ausgegeben hat.

Also, ich glaube, die Hauptsache bei allen statistischen Zusammenstellungen ist das Material. Hier gebricht es aber nicht an der Zusammenstellung, denn die Bevölkerungsresultate, die Ziffern in Bezug auf die Bevölkerung, welche sich durch die Volkszählung ergeben haben, sind ja allgemein zugänglich und auch allgemein bekannt.

In dem von der Statthalterei herausgegebenen Ortsrepertorium ist ja die effective, durch die Volks-

zählung von 1869 ermittelte Bevölkerung nicht blos für jeden Bezirk, für jede Gemeinde, sondern auch für jede Ortschaft konstatirt, daß aber darin manche Veränderungen seit 7 Jahren vor sich gegangen sind, darüber kann kein Zweifel bestehen und in der Kommission wurde allerdings darauf aufmerksam gemacht, daß namentlich in gewissen Gegenden, wie die Vergleichung der Volkszählung aus dem Jahre 1857 mit jener des Jahres 1869 zeigte, ein auffallend schnelles Wachsthum einzelner Städte stattgefunden hat, während in anderen Gegenden ein Zurückbleiben, ja ein Zurückgehen in dieser Beziehung vor sich ging.

Es wäre allerdings sehr wünschenswerth wenn wie in allen andern Ländern das allerdings große Werk der Volkszählung nicht blos von 10 zu 10, oder wie es da der Fall war, gar erst nach 12 Jahren vorgenommen würde; aber das statistische Burean würde diesem Uebelstande abzuhelfen nicht im Stande sein.

Abg. Dr. Sladkowský: Ich bitte um's Wort zu einer faktischen Bemerkung.

Nejv. marš. zems.: Pan dr. Sladkovský má slovo.

Abg. Dr. Sladkovský: Ich erlaube mir zurr faktischen Berichtigung nur das zu bemerken, daß wir wirklich bei solchen Gelegenheiten solche Daten getroffen haben, welche hätten nachgetragen werden können, nämlich wie der geehrte Hr. Vorredner darauf hingewiesen hat, bezüglich der Daten, welche die Nationalitäten anbelangen. Da ist es gewiß nicht sicher zu stellen, aus eine Einheit oder mehrere Einheiten, oder in die Zehner hinein, wie in diesem oder jenem Bezirke sich das Verhältniß der Nationalitäten gestaltet, aber wenn man jetzt in der neuesten Zeit Erkundigungen in den betreffenden Bezirken nachholen würde, würde man gewiß darüber aufgeklärt werden und hätte in dieser Beziehung, wo man gar nichts weiß, einigermaßen sich orientiren können. Also es sind in Betreff der Verhältnißzahl in dieser Beziehung die Rubriken ganz leer, und die hätten doch gewiß ausgefüllt werden können, nicht so freilich, daß man sicher gewesen wäre, daß es sich nicht um einen Irrthum von 10 oder 100 handelt, aber in die Tansende und Zehntausende hinein wäre man jedenfalls klar gewesen.

Nejv. marš. zems.: P. dr. Trojan má slovo.

Se. Durchlaucht Abg. Fürst Metternich: Ich beantrage Schluß der Debatte.

Oberstlandmarschall: Es ist der Antrag ans Schluß der Debatte gestellt worden, ich bitte Diejenigen, die dafür stimmen, die Hand zu erheben. Er ist angenommen.

Pan doktor Trojan má slovo.

Abg. Dr. Trojan: Aus den Prämissen des Herrn Dr. Herbst, als Vorsitzenden der Kommission, muß ich als Mitglied derselben bestätigen, daß ans den Prämissen eine andere Folgerung und zwar die im Sinne des Herrn Dr. Sladkovský zu ziehen wäre.

Gerade der Herr Obmann der Kommission hat sich mit der angeregten Frage sehr beschäftigt, und war genöthigt, erst selbst mühsam das Material zusammenzustellen. Namentlich was die Nationalitätenziffer betrifft, war nichts zusammengestellt. Es wurden wohl verschiedene Werke, namentlich Schematismen u. s. w. zusammengebracht.

Aber ich bemerke noch Eines. Meine Herren! Wie viele Änderungen in den Bezirken, in den Gemeindeverbänden ergeben sich von Jahr zu Jahr, und wir haben nirgends ein Verzeichniß, woraus wir solche Änderungen ersehen könnten. Auch dazu hätte dos statistische Bureau dienen können, und es ist wohl der Mühe werth es herzustellen.

(Abg. Dr. Schmeykal meldet sich zum Worte. )

Oberstlandmarschall: Ich bitte, die Debatte ist geschlossen.

Dr. Schmeykal: Ich möchte nur eine faktische Berichtigung vorbringen.

Oberstlandmarschall: Ja, aber wir kommen aus den factischen Berichtigungen gar nicht heraus. Es sind ja eigentlich gar keine faktischen sondern mehr geschichtliche Berichtigungen (Rufe: Sehr richtig!)

Dr. Schmeykal: Ich will kurz sein, ich bin Namens des Landesausschußes beauftragt, die faktische Berichtigung abzugeben, daß solche Ausweise über die inzwischen in den Bezirken vorgegangenen Änderungen allerdings vorliegen.

Oberstlandmarschall: Aber ich bitte, der ganze Gegenstand gehört ja eigentlich heute nicht her.

(Rufe: Sehr richtig!)

Der Hr. Berichterstatter hat das Wort.

Berichterst. Dr. Ruß: Meine Herren!

Ich werde mich angesichts der vorgerückten Tageszeit so kurz fassen, als es nur irgend meine Pflicht gestattet. (Bravo!) Wenn der Herr Abg. Dr. Waldert im Eingange seiner Rede nach dem Grundsatze veniam damus petimusque vicissim den Bericht der Kommission einer Kritik unterzogen und gleichzeitig ihn für verletzend und Schroff erklärt hat, so hat er in der That nach diesem Grundsatze-seine Rede eingerichtet. Allein er hat sich gefallen, auch Persönlichkeiten gegen mich auszusprechen, Persönlichkeiten, gegen die ich, wenn sie von einem älteren Kollegen, von seinem Ansehen kommen, wehrlos bin, ja wehrlos sein will.

Der Herr Abg. Dr. Waldert hat, wie mir scheint, auch mehr das Unwesentliche, nämlich die Form und den Ton des Berichtes der Kommission in Erwägung gezogen und die Sache nur in zweiter Linie in's Auge gefaßt; denn, wenn er beispielsweise in dem Ausdrucke des Berichtes, daß der Landesausschuß über eine Frage eine Äußerung abgegeben hat, etwas Abfälliges erblickt, so möchte ich ihn doch erinnern, wie oft er selbst schon die ußerung der Statthalterei oder eines anderen Organes eingeholt hat, ohne daß er je in dem Ausdrucke: "Aeußerung" etwas Verletzendes gefunden hat.

Aber ich glaube, meine Herren, es handelt sich hier ja nicht um die Form; möge das Verletzende

und Schroffe, das im Berichte gesucht werden will, doch sortgelassen werden.

Der Kommissionsbericht hat sich nicht ans Personen bezogen, nicht von Behörden gesprochen. sondern er glaubte sich lediglich an die Sache halten zu sollen.

Der Gedankengang des Kommissionsberichtes ist ja sehr klar. Auf Seite 3 heißt es, "daß bei dieser Sachlage sich die Kommission darauf beschränken muß, die Bemerkungen gegen die Schulstatistik, wie sie auf den ersten 2 Seiten bezeichnet sind, zu erhärten und zu beweisen. " Alles, was nachfolgt, alle Gegenüberstellung der Tabellen der verschiedenen Jahre soll nichts anderes als beweisen, daß eine Vergleichung zwischen diesen Ziffern nicht statthast ist.

Und das ist ganz dieselbe Behauptung, hoh. Landtag! welche der Herr Referent des L. =A. heute ausgesprochen hat. Die Kommission kann dem Herrn Referenten des L. =A. nur dankbar sein, daß er ein reiches, neues Material geliefert hat. Daß aber das, was bisher an statistischen Daten vorlag, ein Urtheil auf die Bewegung im Volksschulwesen nicht zuließ, das ist abermals nichts als eine Behauptung, wie sie im Kommissionsberichte zu lesew ist

Kein Vorwurf wurde gegen Jemand ausgesprochen, schon aus dem Grunde, weil die Kommission gar nicht untersuchte, bei welchen Behörden oder an welchen Persönlichkeiten das Verschulden lag. Kein Motiv für Irrungen oder Tänschungen oder Incongruenzen wurde behauptet und selbst, wenn dem so wäre, glaubt die Kommission, ihre Pflicht gethan zu haben. Bedenken Sie jedoch, verehrte Herren, welche Zeit der Kommission zu Gebote stand, um ein so ungeheueres Material zu bewältigen. Am 23. oder 24. März wurde der Schulzustandsbericht vertheilt, zwei Tage darauf die lithografirten Tabellen und am 30. März wurde dieser Bericht des Berichterstatters von der Kommission gut geheißen.

Ich glaube, daß so viele Irrthümer auch in demselben enthalten sein mögen, mehr in dieser kurzen Zeit kaum geleistet werden konnte.

Wenn der Abg. Herr Dr. Volkelt alles das, was er uns heute hier mitgetheilt hat, bereits in dem gedruckten Zustandsberichte dem hoh. Landtage mitgetheilt hätte, wir hätten die ganze heutige Debatte wenigstens zum großen Theil ersparen können (Rufe: Richtig. ) Die Tabellen, wie sie dem Landtage vorgelegt worden sind, haben schon damals, als ste vorgelegt wurden, dieselbe Inkongruenz enthalten, die sie heute enthalten, und w e n n die Statistik, hoh. Landtag! eines so ausführlichen Commentars bedarf, um verstanden zu werden, wie ihn heute Herr Dr. Volkelt mitgetheilt hat, so darf doch gesagt werden, daß sie noch einige Verbesserungen bedürfe. (Bravo!)

Es ist, h. Landtag! in diesem Augenblicke nicht mehr Zeit, daß ich ans alle die superkritischen Bemerkungen des Hrn. Abg. Volkelt hier eingehe.

Es liegt dem h. Landtage nunmehr dieser Bericht und in den 'stenografischen Protokollen auch die Erörterung des Hrn. Abg. Dr. Volkelt vor und es wird dem h. Landtage möglich fein, nicht jetzt (und d. i. auch gar nicht Zweck des Antrages der Kommission), sondern im nächsten Jahre darüber schlüssig zu werden, ob angesichts der bestehenden Verhältnisse der Antrag der Kommission angezeigt und zweckmäßig gewesen sei. Nur kurze Bemerkungen werden mir doch gestattet Sein, nach einer solangen Debatte, in der nur ein einziger Freund der Kom-. missionsanträge aus dem h. Landtage mir erstanden ist.

Vorerst möchte ich darauf hinweisen, daß es denn doch nicht eine persönliche Angelegenheit Sein muß, wenn ein Tadel gegen diese Tabellen ausgesprochen wird. Der Abg. Freiherr von Scharschmid, Berichterstatter der vielbewährten und wohlangesehenen Budgetkommission, hat laut des stenografischen Protokolles gesagt, wo es sich um die Lehrerbezüge handelt: "Es waren 602 Stellen ganz unbesetzt und wird die Anzahl der Anshilfslehrer auf 1530 angegeben. "

Nun, ich war der Meinung, daß diese bei den Ziffern zusammengerechnet weiden müssen und daß, wovon sich die Herren aus dem Berichte gütigst überzeugen wollen, daß ich annehmen muß, daß im letzten Jahre 862 Stellen ganz unbesetzt und 1700 mit Aushilfslehrern besetzt waren, zusammen also 2500 systemisirte Stellen, welche nicht mit geprüften Lehrkräften besetzt sind, sich ergaben. Nun wurde mir bei meiner Information, welche ich mir zum Zwecke des Berichtes eingeholt habe, eingewendet, daß diese Ziffern nicht genau feien, daß von diesen 862 als unbesetzt angegebenen Stellen einige doch von Aushilfslehrern versehen Werden, was allerdings mit dem Berichte Schwer vereinbar Schien.

Der Hr. Abg. Dr. Volkelt hat heute die Behauptung aufgestellt, daß der Begriff "Bürgerschule" nach dem Gesetze kein klarer fei, er hat uns gesagt, daß 451 Bürgerschulen deswegen angegeben wurden, weil Volksschulen dazu gezählt wurden. Ja, meine Herren, das sind ja eben die Mängel, welche die Kommission ausstellen zu müssen glaubte. Die Aufklärung über die Ziffern hat uns der Abg. Hr. Dr. Volkelt gegeben; aber den Beweis konnte er doch nicht liefern, daß die Begriffsbestimmungen der Rubriken, wie sie heute beliebt sind, wirklich so scharf feien, daß eine Verläßlichkeit für dieselben in Zukunft gesunden werden kann.

Die Pauschalirung kann nicht hindern, die Schulgeld-Klassen anzugeben; denn vor der Pauschalirung hatte jede Gemeinde ihre Schulgeld Klassen und die Pauschalirung dauert nur drei Jahre. Diese Schulgeld Klasse lebt nach dem dritten Jahre wieder aus.

Daß die Berichte vom Jahre 1874 und 1875 dieselbe Zeit umfassen, ist in dem Berichte der Kommission ja ausdrücklich gesagt, ist also

keine Verbesserung seitens des Hrn. Landesausschußreferenten. Wenn mir, meine Herren, zum Vorwurfe gemacht wurde, daß ich, wenn ich noch die lithografirten Tabellen beigezogen hätte (was ich nicht gethan habe), für das Jahr 1876 in vielen Punkten, die der Abg. Dr. Volkelt selbst zugegeben hat, noch eine 4. Ziffer erhalten hätte, nämlich diejenige, welche erst recht die richtige fein soll, nun, meine Herren, so wird wohl bei so bewandten Umstanden der Kommission gestattet sein, einige Zweifel in die Richtigkeit auch der letzten Tabellen auszusprechen, da ja der besagte Hr. Landesausschußreferent selbst wörtlich gesagt hat, daß der Landesausschuß nicht in der Lage sei, für d i e d e r z e i t i g e n Daten e i n z u st e h e n; und wenn der Landesausschuß, der diese Daten gesammelt und geordnet hat und dem Landtage vorlegt, durch seinen Referenten im h. Landtage selbst diesen Ausspruch thut. So kann man es der Kommission doch nicht verübeln, wenn sie nach einer viel kürzeren Prüfungszeit zu demselben Resultate gelangt ist.

Dabei ist nicht zu vergessen, daß dem Hrn. Landesausschußreferenten in dieser Zeit ein reiches Material und ein Bureau voll Hilfsträsse zu Gebote Stand, das weder dem Berichterstatter der Kommission, noch der gestimmten Kommission - zu Gebote stehen kann. Ob die Quellen, meine Herren, ans denen die Statistischen Daten geschöpft sind, jetzt bessere feien, muß ich nach den bisherigen Erfahrungen in der That dahin gestellt sein lassen. Ich habe schon betont, daß es sich um klare und scharfe Begriffsbestimmungen handelt. Niemand wird ja läugnen, wie mühevoll, wie anstrengend diese Zusammenstellungen gewesen sind, welche der Landesausschuß auf Grund der von den Schulbehörden ihm übergebenen Tabellen gemacht hat. Was die Kommission aber will, ist nicht etwa die Anerkennung für diese Arbeit zu versagen. Sie will vielmehr nur, daß der innere Werth dieser Arbeiten auch gleich sei mit der Mühe, welche sie verursachen und daß ihre Verläßlichkeit eben so groß sein möchte wie ihr innerer Werth. Daß die neuen Präliminarien; wie sie vorn Landesschulrathe geprüft wurden, eine so verläßliche Quelle sein sollten, kann ich nicht glauben. Die Herren werden sich erinnern, daß im vorigen Jahre bei der Berathung des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes schon damals die Landesausschußtabellen beispielsweise angeführt haben, daß die Einnahmen ans Grundstücken im Ganzen 17796 st. 43 kr. betrugen und daß damals von Sr. Excellenz dem Hrn. Statthalter erklärt wurde, daß diese Rubrik nicht vollständig sei indem von einzelnen Bezirken Solche Daten eben nicht gegeben worden Seien. Und die Tabellen des diesmaligen Berichtes zeigen wieder 17796 fl. 43 kr. ! Soll ich also wirklich als unbedingt wahr annehmen, daß die diesjährigen Daten, die Daten der jetzigen Präliminare besser

seien, als die Daten des Präliminars vom Vorjahre? Der Hr. Abg. Waldert hat auch der Meinung Ausdruck gegeben, als ob es nicht passend gewesen wäre, daß in dem Berichte, welchen die Kommission verfaßt hat, der Wunsch ausgesprochen wurde, es mögen über den didaktisch-pädagogischen Fortschritt im Lande ausführliche Mittheilungen gebracht werden.

Nachdem einmal der Bericht über den Schulzustand vom Landesausschuße vorgelegt worden ist, So wird es denn doch kein crimen laesae majestatis sein, wenn wir in der Antwort an den uns wenden, der zu uns gesprochen hat.

Freilich habe ich andere Befürchtungen, als der Hr. Abg. Dr. Waldert.

Angesichts einer Erklärung, wie sie heute vom Regierungstische gefallen ist, daß die Berichte über den Zustand von unter der Staatsaussicht stehenden Anstalten innere Angelegenheiten der Schulaussichtsbehörden sind, (Rufe: Hört!) daß also auch die fortgesetzte Mittheilung dieses Zustandes, worin sich der Fortschritt im didaktisch-pädagogischen Wesen der Schulen zeigen soll, eine innere Angelegenheit der Schulaufsichtsbehörden ist, angesichts einer Solchen Erklärung muß ich freilich fürchten, daß der Wunsch, den der Landesausschuß und Landtag ausgesprochen haben, unerfüllt bleibe. (Bravo, Bravo!)

Allein ich kann es nicht glauben, daß das die Meinung der Staatsregierung ist. Wenn dies die Meinung der Staatsregierung wäre, dann müßte unterlassen werden, Anforderungen für das Schulwesen an die Parlamente zu stellen, oder ihnen auch nur die Zumuthung zu machen, daß ste im Schulwesen eine gesetzgeberische Thätigkeit entfalten. (Bravo, Sehr richtig)

Es muß natürlich vorbehalten bleiben, ich selbst behalte es mir vor, an kompetentem Orte diese Frage meritorisch wieder aufzunehmen. Der Antrag aber, wie er von den Herren Landesausschußmitgliedern so lebhaft bekämpft wurde, ist doch in der That nicht von jener Bedeutung, die ihm zugernuthet wird.

Der Landesausschuß, heißt es, wird beauftragt, in der nächsten Session Anträge vorzulegen, wie für eine wohlorganisirte Landesstatistik auf dem Gebiete des Schulwesens ausreichend Vorsorge getroffen werden könnte.

Meine Herren, ich bitte Sie, sich nicht schrecken zu lassen von 20 und 30000 sl. (Rufe: Nein!) Sie votiren, wenn Sie diesen Antrag der Kommission annehmen, nicht einen Kreuzer, sondern Sie geben dem Landesausschuße den Auftrag, in Erwägung zu ziehen, wie auf viel billigerem Wege vielleicht derselbe Zweck zu erreichen ist, und er ist auf billigere Weise zu erreichen.

Vom Landesausschuße und seinen Referenten werden statistische Arbeiten durch den Landtag in großer Menge verlangt, das ist, wie mir scheint, in vielen Fällen ein geradezu unbilliges Verlangen.

Es gehören zu richtigen statistischen Arbeiten

nicht blos Kräfte, die Sammeln, addiren, multipliziren, dividiren und subtrahiren, sondern es gehört dazu eine statistisch-wissenschaftliche Vorbildung, und wenn dem Landesausschuße als Hilfskraft ein solcher in der Spezialwissenschaft gebildeter Mann zur Verfügung steht, so wird dies dem Landtage, glaube ich, nicht 20 und nicht 30000 sl. kosten und es wäre, wie ich glaube, ausreichend, um die Zwecke zu erfüllen, welche die Kommission sich vor Augen stellt.

Meine Herren, der Herr Landesausschußbeisitzer Dr. Volkelt hat einen schwerwiegenden Vorwurf erhoben, den ich in der That nicht unbeantwortet lassen kann. Er hat ans Seite 9 des gedruckten Kommissionsberichtes hingewiesen, wo Folgendes steht: Daß das Schulgeld in den Landesausschußberichten- (es ist sogar vermieden worden zu sagen "von den Landesausschußberichten") in den Landesausschußberichten folgendermaßen beziffert wird für das Jahr 1875, und zwar in dem Landesausschußberichte aus dem Jahre 1874, in dem Landesausschußberichte aus dem Jahre 1875 und in dem Landesausschußberichte aus dem Jahre 1876. Der Herr Abg. Dr. Volkelt Sagt, daß für das Jahr 1876 gar keine Ziffer angegeben sei, und er überläßt es der Weisheit des h. Landtages, zu urtheilen, ob eine Kritik, welche auf solchen Grundlagen ruht, eine berechtigte ist. Vor mir liegt der Bericht des Landesausschußes aus dem J. 1876 und auf der Tab 13 "Einnahmen für das Jahr 1875" steht Schulgeld: 1, 453 665 st.

Ich darf es also, meine Herren, bei dem Umstande, als diese Anführung des Abg. Dr. Volkelt dem von ihm vorgelegten gedruckten Berichte widerspricht, auch der Weisheit des h. Landtages überlassen, zu beurtheilen, ob eine solche Superkritik berechtigt ist (Bravo! Heiterkeit)

Allein ich will es nicht läugnen, daß Schon ein Zweck des Antrages des Kommissionsberichtes erreicht ist: Der h. Landtag hat sich durch eine geraume Zeit mit der Frage einer Schulstatistik beschäftigt, und ich hoffe, daß diese Debatte weitere Früchte tragen wird. Ich möchte auch bemerken, daß der Herr Abg. Dr. Waldert mir einen Vorwurf daraus machte, daß ich im Berichte angeführt habe, die statistische Zentralkommission in Wien und das Landeskomité habe Kräfte und Materialien zur Verfügung. Er hat gesagt, die statistische Zentralkommission sei in Wien und könne keine Kräfte zur Verfügung stellen und das Landeskomité sei in Prag und habe kein Material für die Schulstatistik zur Verfügung. In den weiteren Mittheilungen über das, was hinsichtlich der Schulstatistik bereits in den früheren Sessionen des böhmischen Landtages verfügt worden ist, hat uns der Herr Abg. Dr. Waldert erzählt, daß der h. Landtag den Landesausschuß beauftragt habe, ein statistisches Bureau durch Verbindung mit dem Landeskomité herzstellen. Wenn mir etwas Menschliches passirt ist, wie der Herr Abg. Waldert gesagt hat, so bin ich

nur dem Beispiele des h. Landtages ans den J. 1866, 1867 und 1868 gefolgt und dann will ich auch diesen Vorwurf mit Ruhe hinnehmen.

Die Kommission, h. Haus, hat mich ermächtigt, zu erklären, daß in dem Antrage über die Schulstatistik das Wort "namentlich" von derselben fallen gelassen wird. Sie hat das Wort "namentlich" eingefügt, weil sie es für wenig bescheiden hielt, nur eine wohl organisirte Statistik für jenes Gebiet zu verlangen, über welches sie in diesem Augenblicke Bericht erstattet. Es ist richtig, daß für Land= und Forstwirthschaft, für Bodenkultur und andere ähnliche naturwissenschaftliche Gebiete schon eine reichere Statistik im Lande besteht. Die Kommission glaubt einen Apell an Diejenigen richten zu sollen, deren näheres Interesse bereits durch eine solche Statistik gewahrt und gefördert wird, und glaubt bitten zu sollen, daß diese Herren auch den idealern Gebieten im Völkerleben dieselben Vortheile zuzuwenden geneigt sein möchten, die sie selbst genießen.

Die finanziellen und wirthschaftlichen Zustände, h. Haus, liegen schwer auf allen idealern Bestrebungen und es ist ein nicht ungefährliches Beginnen, solche Tendenzen zu vertreten. Aber nur noch auf dem Gebiete des Volksschulwesens ist nach dem derzeitigen Stande der Gesetzgebung es dem hohen Landtage gegönnt, die materiellen Sorgen nicht in die erste Linie stellend, den frohen und zuversichtlichen Blick auf die liebgewordenen Hoffnungen der Zukunft zu richten, welche der Generation gehört, für welche wir jetzt in den Volksschulen sorgen. Von diesem allgemeinen Standpunkte der Sorge um die Volksschule erklären sich alle Anträge, welche die Unterrichtskommission stellt.

Sie stellt dieselben eben nicht von jenem einseitigen finanziellen Standpunte, der, ich gebe es ja zu, dem Hrn. Referenten des Landesausschußes in erster Linie zukömmt. Sie stellt sie von jenem Standpunkte, auf welchen der hohe Landtag durch die Wahl der Unterrichtskommission dieselbe selbst gestellt hat und ich im Namen der Unterrichtskommission habe die Ehre und die Pflicht, dem hohen Hanse, auch die Annahme dieses Antrages warm zu empfehlen. (Bravo! Bravo!)

(Dr. Volkelt meldet sich zum Worte. ) Oberstlandmarschall: Herr Abg. Dr. Volkelt hat zu einer faktischen Bemerkung das Wort.

Dr. Volkelt: Ich habe das Wort zu einer faktischen Berichtigung erbeten und zwar in Betreff des Ausspruches des Hrn. Berichterstatters in der Schulgeldangelegenheit auf Seite 9 des Berichtes. Der Hr. Berichterstatter hat erklärt, ich hätte gesagt, in dem Schulberichte seien die Ziffern des Schulgeldes nicht enthalten. So ist es nicht gesagt worden und meine Behauptung, wie das stenografische Protokoll es ausweist, ging dahin, daß die 3. hier angeführte Ziffer im heurigen Berichte von dem Landesausschuße nicht genannt worden ist.

(Se. Excell. der Statthalter meldet sich zum Worte. )

Oberstlandmarschall: Se. Excell. der Hr. Statthalter hat das Wort.

Se. Excell. der Hr. Statthalter: Vorerst werde ich mir eine faktische Berichtigung erlauben.

Ich habe im verflossenen Jahre keineswegs zugestanden, daß die Berechnungen über die Einkünfte von Grundstücken unrichtig sind, sondern es hatten die Bezirksschulräthe in ihren Präliminarien die Einnahme von Grundstücken entweder in eine besondere Rubrik eingetragen, oder aber sie hatten gleich bei den Gehalten der Schullehrer davon Gebrauch gemacht und die Einnahme von Grundstücken davon abgezogen. Hiernach war also die Addirung der Einkünfte von Grundstücken eine unrichtige Basis, weil eben die Addirung nicht den Gesammtertrag der Grundstücke geliefert hat. Nicht die Präliminarien waren unrichtig, denn hienach ist auf die Finanzen gar kein Einfluß geübt worden, sondern es wurde von diesen Rubriken ein nicht richtiger Gebrauch gemacht.

Einen zweiten Punkt, den ich mir zu besprechen erlaube, hat der Hr. Berichterstatter eben berührt, nämlich den Umstand, daß die Inspektionsberichte über die Mittelschulen eine interne Angelegenheit der Schulbehörden bilden. Er hat aus diesem Umstande einen generalisirenden Schluß gezogen, der, wie ich glaube, nicht zu ziehen ist. Was die Inspektionsberichte und meine darauf basirte Beantwortung der Interpellation betrifft, so möge mir der Herr Berichterstatter erlauben, bei einer solchen Beantwortung die Konsequenzen derselben im Auge zu behalten. Wenn ich den Inspektionsbericht über eine Privatschule in seinem Detail eröffne, so folgt daraus für mich die Pflicht und ich glaube, eine um so höhere Pflicht bei Anstalten, welche ans den öffentlichen Fonden unterhalten werden, die gleichen Mittheilungen zu machen. Was enthält nun ein solcher Inspektionsbericht?

Die statistischen Daten sind der Oeffentlichkeit bei öffentlichen Schulen ohnehin preisgegeben. Die Hauptsache- darin ist der Erfolg des Unterrichtes, das Benehmen der Lehrer u. s. w. und es sind in der Regel Personalien. Den Erfolg des Unterrichtes im Allgemeinen zu bezeichnen, ob günstig, ob halb günstig, oder nicht günstig, wird wohl, glaube ich, das hohe Hans wenig interessiren. Speziell, was die heutige Interpellation betrifft, so erlaube ich mir zu bemerken, daß in dem betreffenden Inspektionsberichte beinahe gar nichts Interessantes ist (Heiterkeit); allein die Hauptsache ist die, daß der Schulinspektor bei seinen Inspektionen genau zu überwachen hat, ob der Direktor Seine Schuldigkeit thue, ob die einzelnen Lehrer ihre Schuldigkeit thun, ob sie mit einander im guten Einvernehmen wirken, ob die didaktischen Leistungen der Lehrer Gebrechen haben oder nicht und ich glaube, das hohe Haus werde zugestehen, daß wohl nicht an mich die An-

forderung gestellt werden kann, derlei Personalien dem hohen Hause mitzutheilen.

Was aber jenen generalisirenden Schluß aus der heute nicht erfolgten Mittheilung des Details im Inspektionsberichte betrifft, nämlich, daß daraus ans die Maxime der ganzen Regierung geschlossen wird, welche hiernach als gewissermaßen nicht bereitwillig hingestellt wird, dem hohen Hause Mittheilungen zu machen, so erlaube ich mir darauf hinzuweisen, was eben bisher Praris ist: "Das Einvernehmen zwischen dem hohen Landesausschuße und dem Landesschulrathe ist in dieser Beziehung das freundschaftlichste. Es wird gegenseitig von Akten und Mittheilungen und Eröffnungen gar kein Geheimniß gemacht. Der interne Gebranch von Aktenstücken ist zwischen beiden Behörden immer in Ausübung gewesen und nicht das geringste Mißtrauen gegenseitig gezeigt worden. "

Ich glaube daher, daß dieses gute Einvernehmen und diese gegenseitige Bereitwilligkeit auch fernerhin durch den heutigen Zwischenfall nicht die geringste Einbuße erleiden wird. (Bravo! Bravo!)

Oberstlandmarschall: Der Hr. Berichterstatter hat das Wort.

Berichterst. Dr. Ruß: Ich rufe das hohe Haus zum Zeugen an, daß ich nicht gesagt habe, die Präliminarien waren im vorigen Jahre unrichtig, sondern ich habe gesagt, daß diese Post nicht vollständig war und ich stimme damit vollkommen mit dem überein, was Se. Exc. der Hr. Statthalter sagte. Diese Post wurde als unvollständig erklärt. In den diesjährigen Tabellen und Präliminarien ist dieselbe Post, dieselbe Rubrik, dieselbe Unvollständigkeit. Ich habe nun daraus gefolgert, daß die diesjährigen Präliminarien nicht besser sein werden, als im Vorjahre.

Se. Exc. der Hr. Statthalter wird gewiß nicht glauben, daß ich mit dem, die Interpellazion betreffenden Zwischensatz, den ich mir zu gebrauchen erlaubte, Solche Anforderungen gestellt habe, wie er auseinander gesetzt hat.

Allein, als ich vor 3 Jahren die Ehre hatte, Se. Excellenz in derselben Sache zu interpelliren, wurde uns meritorisch gesagt, was der Erfolg der Inspektion war. In diesem Jahre wurde uns das Meritorische nicht mitgetheilt. Ein Schluß auf die Ansicht der Staatsregiernug wurde von mir nicht gezogen und ich erklärte ausdrücklich, daß ich an eine solche Marime der Staatsregierung nicht glaube.

Gegenüber dem Hrn. Abg. Dr. Volkelt bedauere ich lebhaft betonen zu müssen, daß ans Tabelle 13 in dem braun brochirten Berichte, den ich hier in der Hand halte und welcher doch in dieser Session vorgelegt worden ist, also in dem Berichte aus dem Jahre 1876 für das Jahr 1875 1453665 fl. 19 1/2 kr. ö. W. Schulgeld eingestellt ist, wörtlich das, was ans Seite 9 abgedruckt ist.

Ich bitte den h. Landtag selbst zu urtheilen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die

Herren, ihre Plätze einzunehmen, weil wir zur Abstimmung Schreiten. (Geschieht) (läutet).

Ich Schreite nun zur Abstimmung.

Der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung des Dr. Waldert geht voraus.

Wenn dieser fällt, kommt der Antrag der Kommission zur Abstimmung.

Der Antrag des Herrn Dr. Waldert lautet:

Der hohe Landtag wolle beschließen, über den Antrag der Unterrichtskommission ad d):

,, Der Landesausschuß wird beanftragt, dem h. Landtage in der nächsten Session Anträge vorzulegen, wie für eine wohl organisirte Landesstatistik auf dem Gebiete des Schulwesens ausreichende Vorsorge getroffen werden könne" - wird zur Tagesordnung übergegangen.

Snìm. akt. Sládek: Návrh poslance p. Dr. Walderta zní:

Sl. snìme raèiž uzavøíti takto:

O odstavci d) návrhu školní komise, jenž zní: "Zemskému výboru naøizuje se, sl. snìmu v zasedání nejblíže pøíštím podati návrhy, jakým spùsobem by se dalo pøimìøené opatøení uèiniti, aby ve skutek uvedena byla dobøe zaøízená statistika zemská, zejména v oboru školství", pøechází se k dennímu poøádku.

Oberstlandmarschall: Jch bitte Jene, welche diesem Antrage zustimmen, sich zu erheben.

Kteøí jsou pro ten návrh, nech vstanou. (Stane se. )

Er ist angenommen.

Die Tagesordnung ist erschöpft. Die nächste Sitzung findet Montag den 10. April 1876 um 11 Uhr statt.

Aus der Tagesordnung steht:

1.   Bericht der Schulkommission über die Petition und den Landes=Ausschuß=Bericht, betreffend die Bestreitung der sachlichen Bedürfnisse der Bürgerschulen.

2.   Bericht der Gemeindekommission, betreffend die Gemeindeumlagen in Pilsen, Saaz und Franzensbad.

3.   Bericht der Kommission, betreffend die Errichtung einer Universität mit böhmischer Unterrichtsspräche.

4. Bericht der Kommission, über den Landes= Ausschuß=Bericht mit dem Gesetzentwurfe wegen Nichütbertragung von Grundentlastungskapitalien in die neuen Grundbücher.

5.   Bericht der Kommission für Gemeindeangelegenheiten über die Pet. Z. 158 der Gemeinde Unter=Slivno im Bezirke Jungbunzlau um Bewilligung der Einhebung einer Heimatstare.

6.   Bericht der Kommission für Gemeindeangelegenheiten über die Petition der Stadt Leitomyschl um Aufhebung des Gemeindebeschlußes wegen Ausscheidung der Vorstadtgemeinden Lany und Zahrad ans dem Verbande der polit. Gemeinde Leitomyschl.

7.   Bericht der Kommission für Gemeindeangelegenheiten bezüglich der Petition der Stadtgemeinde Opoèno um Abweisung des Gesuches der Stadtge-

meinde Dobruschka um Verlegung des Bezirksgerichtes in Opoèno nach Dobruschka.

8. Bericht der Kommission für Gemeindeangelegenheiten über mehrere Gemeindetrenungen. 9. Bericht der Kommission für Gemeindeangelegenheiten betteffend die Aenderungen des Bezirksvertretungsgesetzes.

10. Bericht der Kommission über den Bericht des Landes Ansschußes wegen Abänderung des §. 7. der Straßenpolizeiordnung.

Nám nejv. marš: Denní poøádek k sezení 10. dubna v 11 hodin dopoledne,

1. Zpráva komise pro záležitosti školní o žádostech a zprávì zemského výboru stran uhrazení vìcných potøeb na školách mìšanských.

2 Zpráva komise pro obecní a okresní záležitosti stran obecní pøirážky v Plzni, Žatci a Františkových Lázních.

3.   Zpráva komise v pøíèinì zøízení èeské university.

4.   Zpráva komise k pøedchozí poradì o pøedloze výboru zemského týkající se toho, že se kapitály vyvazovací nemají pøenésti v knihy nové pozemkové.

5.    Zpráva komise pro obecní a okresní záležitosti o petici Dolního Slivna za povolení

k vybírání pøirážky pøi udìlování práva domovského.

6.   Zpráva komise pro obecní a okresní záležitosti o žádosti obèanù mìsta Litomyšle za zrušení usnešení zastupitelstva obecního v pøíèinì vylouèení pøedmìstí Lány a Zahrad ze svazku mìstské obce Litomyšlské.

7.   Zpráva komise pro obecní a okresní záležitosti o žádosti mìstské obce Dobrušky za pøeložení okresního soudu z Opoèna do Dobrušky.

8.   Zpráva komise pro okresní a obecní záležitosti o žádostech za rozdìlení z nynìjšího svazku obecního.

9 Zpráva komise pro obecní a okresní záležitosti v pøíèinì zmìny zákona o okresních zastupitelstvích.

10. Zpráva komise ke zprávì zemského výboru v pøíèinì zmìny §. 7. øádu policie silnièní.

Oberstlandmarschall: Die Sitzung ist

Nám. nejv. marš.: Sezeni jest uzavøeno. Konec sezení 5 hod.

Schluß der Sitzung 5 Uhr.

Nadherný, Verifikator. Heinrich Frank, Verifikator. Dr. Rob. Nittinger, Verifikator.

Beilage zu dem stenografischen Protokolle der XXIII. Sitzung,

Hoher Landtag!

Die Unterrichtskommission hat in ihren bisherigen Beuchten über den Zustand des Volksschulwesens im Lande der Hoffnung wiederholt Ausdruck gegeben, daß demnächst eine eindringliche Beurtheilung der Bewegung im Volksschulwesen ermöglicht sein werde; sie hat schon gegenüber den vom Landedausschuße im Jahre 1874 gebrachten Daten nur eine zuwartende Haltung einnehmen können, nachdem der Landesausschuß von denselben Sagte, daß in den einzelnen Rubriken nicht vollkommen korrekte Angaben zu Tage träten, die einer Berichtigung und Ergänzung bedürfen, Sowie daß das gesammte Materiale bei Seiner Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit einer weiteren Sichtung und Richtigstellung bedürfe. Die Kommission war auch gegenüber dem Berichte des Landesausschußes ans dem Jahre 1875 nicht in der Lage, in eine vergleichende Beurtheilung einzutreten, nachdem in diesem lediglich eine Richtigstellung der dem letzten Zustandsberichte beigegebenen statistischen Daten enthalten war. Was die Kommission in ihrem diesfälligen Berichte als nicht unwahrscheinlich betonte, daß auch diese Ziffern nicht genau sind, hat sich Angesichts des neuesten Berichtes als Thatsache erwiesen.

Die nachfolgenden Gegenüberstellungen in einzelnen Rubriken werden das illustriren. Wenngleich der Landesausschuß die vom k. k Landesschulrathe geprüften Schulbezirkspräliminarien des Jahres 1876 als Grundlage seiner Ziffernachweise benützte und der Meinung ist, daß dieselben als richtig und dem gegenwärtigen Stande des Volksschulwesens vollkommen entsprechend angesehen und benützt werden können, so hat die Kommission nach den gemachten Erfahrungen wie Angesichts der Lückenhaftigkeit dieser neuesten Grundlage um so weniger Vertrauen in die Verläßlichkeit der statistischen Ausweise, als dieselben doch nur auf die von den k. k. Bezirksschulräthen verfaßten Ausweise zurückzuführen sind, über welche der Landesausschuß selbst in so absprechender Weise berichtet, daß die von ihm gesammelten gar nicht benützt werden konnten, weil nicht einmal die korrespondirenden, Posizionen der gesonderten Ausweise desselben Bezirkes unter einander in Uibereinstimmung befunden wurden.


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