Nun geht ans der vorgelegten Tabelle hervor, daß 550 Privatschulen im Lande sind; wird ange-
nommen, daß in jeder solchen Privatschule nur 40 Schüler find, so gibt dies 22000 und die 18000 Kinder der Stadt Prag.
Wenn diese zu den 729000 zugezählt werden, so kommen approximativ 770000 heraus, da doch einige Tausend höhere Lehranstalten besuchen. Und so glaube ich, die in Verlust gerathenen Kinder wieder gefunden zu haben. (Sehr gut! Heiterkeit)
Es wird ferner aus Seite 8 gerügt, daß die Tabellen des Landesschulrathes und des L. -A. nicht zu denselben Resultaten gelangen. Es kann dies bis zu einem gewissen Punkte nicht anders sein, weil verschiedene Gesichtspunkte die leitenden sind, aber es handelt sich nur darum, daß diese Tabellen sich unter einander ergänzen.
Ans Seite 8 und 9 werden verschiedene Punkte gerügt und es wird gefragt, ob solche Daten überhaupt möglich sind, ob sie so, wie in dieser Rubrik angegeben ist, sich auch wirklich denken lassen.
Ein wesentliches Bedenken wird darin gefunden, daß in den einzelnen Schulbezirken die Anzahl der Kinder gesunken sei, während die Ziffer des Schulgeldes gestiegen fein soll, was nicht möglich sein könne, weil die Schulgeldklassen überall herabgesetzt wurden, weshalb die Schulgeldziffer kleiner werden müsse. Andererseits stelle es sich heraus, daß in einzelnen Bezirken die Anzahl der Kinder gleich geblieben sei, während doch das Schulgeld außerordentlich gestiegen sein soll.
Hier erlaube ich mir wieder zu bemerken, daß der Herr Berichterstatter 2 nicht congruente Größen verglichen hat. Die Ziffern für das Jahr 1876 sind den Präliminarien entnommen, die Ziffern dagegen, welche für das Jahr 1874 angegeben werden, sind entnommen den Berichten der Bezirksschulräthe.
Im Uebrigen dürsten diese Differenzen theilweise dadurch entstanden sein, daß einzelne Schulbezirke die Schulgeldsumme nach Abzug des bewilligten 20 kr. Abstriches berechnen, andere Bezirke aber dieses nicht thun, daß ferner häusig das Schulgeld nach einem dreijährigen Erfolge präliminirt wird.
Die Kommission ist durch ihre Vergleiche zu dem Resultate gekommen, daß die Ziffern des Landesausschußes und die Ziffern, welche der Landesschulrath aus Anlaß der Frage über die Aufhebung des Schulgeldes vorgelegt hat, wesentlich von einander abweichen. Der Landesausschuß glaubt Zur Berichtigung dessen und zur Darthuung, daß seine Ziffern richtig angeführt sind und auf Grund der Ausweise des Landesschulrathes beruhen, nur anführen zu sollen, daß, wenn man die Anzahl der deutschen Kinder, nämlich 60 516 zu den angegedenen 92 302 böhmischen Kindern zurechnet, die Summe von 152. 818 Kindern sich ergibt, und daß ebenso, wenn das Schulgeld, welches gezahlt wird, zusammengerechnet wird, die vom Landesausschuße in seinem Berichte eingestellten Ziffern sich ergeben.
Es ist nur das Eine von Seite des Herrn
Berichterstatters übersehen worden, daß er bei der Summirung sämmtliche deutsche Städtebezirke ausgelassen hat, während diese in die Summirung vom Landesschulrathe einbezogen worden sind.
In Betreff der Aushebung des Schulgeldes wird von Seite der hohen Kommission darauf hingewiesen, daß bereits im vorigen Jahre diese Frage eingehend im vorjährigen Berichte behandelt worden ist und wird ferner darauf hingewiesen, daß der Landesausschuß für seine Anträge keine anderen Gründe gehabt habe, als den Glauben, daß sich die Parteien im Laufe der Zeit an die erhöhte Schulpflicht gewöhnen werden.
Ich erlaube mir daraus hinzuweisen, daß der Landesausschuß in seinem Berichte sich nicht blos auf diesen Glauben beschränkt hat, sondern gewichtige Gründe angegeben hat, welche ihn veranlaßt haben, auf die Aufhebung des Schulgeldes nicht einzurathen.
Diese Gründe waren einmal, daß ein so bedeutender Beitrag zu Schulauslagen nicht vermißt werden kann und andererseits, daß man, bevor die Schulgeldfrage entschieden werden kann, darüber im Klaren Sein müsse, wie hoch sich die Gesammtkosten des Schulwesens überhaupt belaufen werden. Ich will nur mit wenig Worten berühren, ob bei den namhaften Opfern, welche von Gemeinden, Bezirken und dem Lande bereits gebracht werden, die Aufhebung des Schulgeldes eine Angelegenheit von solcher Dringlichkeit sei.
Die Summe der Auslagen für das Volksschulwesen, ohne die sachlichen Bedürfnisse und Schulbauten, beträgt im heurigen Jahre nahezu 6, 000. 000 fl. und es dürste nicht gefehlt fein, wenn man die Gesammtsumme für die fachlichen Bedürfnisse bei allen 8800 Klassen mit 1, 000. 000 in Anrechnung bringen würde, der Gesammtaufwand für das Volksschulwesen beläuft sich demnach auf 7, 000. 000.
Wird nun bei einem Schulbesuche von 700 und einigen Tausend Kindern der Durchschnitt gezogen, wie hoch für ein Schulkind sich die Schulauslagen stellen, so ergibt sich, daß beiläufig 10 st. auf je ein Schulkind entfällt
Die Summe des Schulgeldes beträgt beinahe überall 2 st. 8 kr. für 1 Kind. Es hat also Derjenige, dessen Kind die Schule besucht, nur den 5. Theil der Kosten zu zahlen, 4/5 zahlt die Gemeinde, zahlt der Bezirk, zahlt das Land, wornach es mir scheint, daß bereits das Möglichste geleistet worden sei.
Es werden ferner aus Seite 9 mehrere das Schulgeld betreffende Ziffern angeführt und zwar im Jahre 1874 mit 1, 453665 fl., im Jahre 1875 mit 1, 509 816 st. und im Jahre 1876 mit 1, 453. 665 fl. Ich muß gestehen, daß ich die Grundlage für diese Gruppirung der Ziffern nicht aufzufinden im Stande war.
Im Jahre 1874 wurde ausdrücklich in Tabellen angegeben, daß das Schulgeld in den Land-
schulbezirken 1, 453. 665 sl., in den städtischen Schulbezirken 43. 099 sl. betragen habe, mithin die Gesammtsumme 1, 496. 000 sl. Für das Jahr 1875 hat der Kommissionsbericht die für die Land- und Stadtschulbezirke ausgewiesene Ziffer von 1509816 sl. angenommen.
Die 3. Ziffer ist aber identisch mit der ersten Ziffer und erscheint in den vom Landesausschuße für das Jahr 1876 über das Schulgeld vorgelegten Tabellen gar nicht.
Ich muß es daher der Würdigung des hohen Landtages überlassen, ob eine Kritik, welche auf derartigen Fundamenten beruht, jene Berechtigung verdient, welche sie in Anspruch nimmt. (Bravo! Sehr gut!)
In Betreff derjenigen Verfügungen, welche der Landesausschuß über Spezielle Austräge des h. Landtages getroffen hat, werde ich mir das Wort vorbehalten, wenn die einzelnen Anträge zur Debatte kommen.
Ich glaube jedoch bereits jetzt eines Momentes Erwähnung thun zu sollen.
Es wird nämlich auf Seite 14 des Kommissionsberichtes gesagt:. "Der Landesausschuß sei im Berichte über 2 ihm zur Erwägung, bez. Antragstellung zugewiesene Gegenstände mit Stillschweigen hinweggegangen. "
Es handelt sich hier um den Wunsch der israelitischen Lehrer, daß in Zukunft in den Lehrerprüfnugszeugnissen die Anführung der Konfession unterbleiben,
ferner um die Petition des Gau-Turnvereines wegen obligater Einführung des Turnunterrichtes an den Gymnasien und Realgymnasien.
Betreffs der ersteren Petition ist der Landesausschuß von dem Standpunkte ausgegangen, daß die Schulbehörde besondere Gründe haben müsse, wenn ste bestimmte Formalitäten der Zeugnisse vorschreibt.
Solche Gründe find vorhanden, denn, nachdem die Lehrer auch verpflichtet werden können, aushilfsweise Religionsunterricht zu geben, ist es von Interesse für die Schulbehörde, zu wissen, welcher Konfession der Lehrer angehört. Die diesfälligen Verfügungen sind aber reine administrative Angelegenheiten, betreffs welcher dem Landesausschuße eine Ingerenz nicht zukömmt. Ebenso konnte der Landesausschuß die Einführung des obligaten Turnunterrichtes an Gymnasien und Realgymnasien nicht als in das Bereich der Volksschule gehörig anerkennen und ist deswegen darüber hinausgegangen.
Wenn Schließlich erwogen wird, daß für das Budget-Recht des Landtages im Betreff der Volksschule verhältnißmäßig sehr enge Grenzen gezogen sind und der Landesausschuß bei Zusammenstellung der zur Beurtheilung der finanziellen Lage des Volksschulwesens nöthigen Daten ein wesentliches Gewicht darauf legen mußte, sich pflichtgemäß das geeignete Materiale zu verschaffen, um würdigen zu können, ob nur solche Schulanslagen, welche streng im Ge-
setze begründet oder durch ganz besondere Bedürfnisse hervorgerufen sind, sich ergeben haben, so dürfte das Vorgehen des Landes-Ausschußes gewiß erklärlich sein. Der Landesausschuß hat niemals sich einer gedeihlichen Entwicklung des Schulwesens entgegengestellt. Im Gegentheile hat der Landesausschuß - und ich berufe mich hiebei auf die Schulbehörden, - bei Feststellung der Normalgrundsätze überall alle mögliche Coulance walten lassen, damit die Schulbehörden sich frei bewegen können. Wenn aber der Landesausschuß das Interesse an der Fortentwicklung und zwar der gedeihlichen Fortentwicklung der Schule mit dem Interesse der Steuerträger in Einklang zu bringen bemüht ist, glaubt er nur seiner Pflicht gegenüber dem h. Hause und gegenüber dem Lande Genüge gethan zu haben und er wird unbehindert in diesem Bestreben auch künftighin fortfahren. (Bravo! Bravo!)
Nejv. marš.: Pan dr. Grégr má slovo.
Dr. Grégr: Slavný sněme! Já vlastně nechci k té ostré kritice, které podlehá zpráva zemského výboru se strany p. zpravodaje, ještě polínko přiložit; co mne však v celé věci hlavně zajímá, jest jedna věc, věc to, které jsem se již několikráte zde ve vysokém sněmu ujímal, věc, která nejen mně na srdci leží, ale která zajisté patří mezi nejnutnější a nejpalčivější otázky v našem národě. - Jest to otázka zrušení školního platu.
Pánové! Otázka ta vleče se již po několik let v našem sněmu a nemůže jaksi přijít k životu a nemůže jaksi také umříti. Ponejprv když otázka ta v našem sněmu se objevila, byla velká část členů tohoto slavn. shromáždění pro to, aby školní plat vůbec na všech školách národních zrušen byl. To však nalezlo takového odporu, že se poněkud couvlo a řeklo se: "zrušme školní plat v několika ročnících, a sice v posledních dvou letech"; a poněvadž se nevědělo ještě, jaké by to mělo následky, to jest mnoholi by tím odpadlo na příjmech, tedy se uložilo zemskému výboru, aby vypočetl, mnoholi asi by to obnášelo, kdyžby děti od 13. do 14. roku zbaveny byly školného platu.
Zemský výbor to vypočetl a udává nám cifru asi něco přes 300000 zl. Teď tedy máme aspoň to, co jsme chtěli vědět a poněvadž cifra není tak příliš veliká, mohlo by se očekávati, že přijdeme k rozřešení té otázky, a že zruší se aspoň v posledních dvou ročnících školní plat. Avšak i k tomu letos nemá dojíti a komise školní se té věci jaksi vyhýbá. P. zpravodaj sám ovšem jest ve svém vnitřku pro zrušení školního platu; já mu sice nechci sahat do svědomí, ale mám důkaz toho v tom, že před 2, 3 lety pan zpravodaj ještě velmi horlivě v jedné zprávě, kterou zde ve vysokém sněmu přednášel, se ujímal zrušení školního platu a myslím, že od té doby své přesvědčení nezměnil.
Já jsem přesvědčen, že také veliká část zde přítomných pánů jest pro zrušení školního platu a snad i většina komise. Avšak předce neměla jaksi chutě energicky clo věci se pustit, a hledala jakousi vytáčku, aby i letos otázce té se vyhnula. Vytáčku nalezla v tom, že prý statistické cifry, které udává výbor zemský, nesouhlasí s ciframi, které udává zemská školní rada, totiž co se týče čísla dětí, které v posledních 2 ročnících navštěvují národní školy. Ta diference jest v skutku zde a obnáší 2100.
Na základě takové nepatrné diference se přechází přes celou otázku zrušení školního platu jaksi k dennímu pořádku a ve zprávě slavné komise není udáno, že by snad příště měla se otázka ta vzíti na poradu a na přetřes a vůbec že tenkrát, kdyžby i tato malá diference měla býti vyrovnána, že by otázka ta měla konečně přijíti k rozřešení.
Pánové! Já nechci zde mluviti o věci samé, a o jádru, co se týče zrušení školního platu. O této otázce co do meritorní stránky mluvilo se zde již v tomto vysokém sněmu tolik a napsalo se již tolik, že v skutku nebude zde ani jediného, který by neviděl jasně v této věci a který by neměl již dávno své přesvědčení o tom
Též zemská školní rada dala na jevo, že je pro zrušení školného a jak pravím, pan zpravodaj výmluvnými slovy to zastával zde ve sněmu. V jiných zemích Rakouska zrušen již školní plat.
Pánové, co se týče obyvatelstva naší země, tu nejen velmi četné petice, které před dvěma lety zde byly předloženy, ze všech krajů země České za zrušení školního platu to dosvědčují, ale kdo zná veřejné mínění zvláště v našich venkovských obcích, ten zajisté má úplné přesvědčení, že plat školní patří nejen mezi největší břemena obyvatelstva, zvláště chudší třídy, ale zajisté patří mezi největší břemena, která každé představenstvo obce nésti musí; a jestli mezi tou agendou úřadní, která je uložena na bedrách našich obecních představených, jest břemen těžkých, zajisté nejtěžší jest to, které se vztahuje na školní plat. A proto, pánové, jdéte od vesnice k vesnici, od obce k obci, každý představený v našich venkovských obcích Vás sepjatýma rukama bude prositi, abyste ho zbavili tohoto břemena a aby konečně školní plat byl zrušen.
Pánové, na čem to záleží, že tato otázka nemůže přijít z místa, že se vleče pořád mezi smrtí a životem? Odpoví se mi: Kdybychom zrušili školní plat, který obnáší ročně, jak nám právě teď ctěný pan referent zemského výboru pověděl, velikou sumu, asi přes jeden milion,
že by tedy ta suma se musela rozvrhnouti na celou zem a že by tím přirážky zemské vzrostly.
Já nahlížím, pánové, že právě ti, kteří platí velké daně a následkem toho velké přirážky zemské, by to nejvíce pocítili, a tedy docela přirozeným spůsobem proti takovým novým břemenům se budou vzpírati.
Když jsme před 2-3 lety zrušili v Praze školní plat, tedy vzrostly najednou přirážky školní v obci Pražské až na. 14 % a ty přirážky školní platí domácí páni nejvíce.
Pánové, nebyla to žádná maličkost, když najednou k těm velikým ostatním břemenům, k těm daním a dávkám a přirážkám rozličným přirážky školní na 14 % vzrostly.
Já myslím, že ti domácí páni snad mnoho proti tomu reptali a nebylo jim to milé, ale konečně, pánové, i na toto břemeno si zvykli, nesou je nyní bez reptání, a pánové, ptejte se nyní obyvatelstva chudší třídy v naší obci Pražské, každý praví, jaké dobrodiní se jim zrušením školního platu učinilo
Avšak, pánové, kdyby se byla snad zvolila enketní komise domácích pánů a bylo se řeklo: "Zdali pak máme školní plat v Praze zrušiti, budete muset platit o tolik a tolik percent více přirážek obecních"; tu jsem přesvědčen, že by se nebyl snad žádný v enketní komisi z domácích pánů našel, který by byl hlasoval pro zrušení školního platu!
A pánové, rovněž tak je to přirozené, že v našem sněmu je mnoho faktorů, kteří by tím utrpěli újmu, a je to přirozené, když se takoví faktorové proti tomu vzpouzejí.
Ale i tu myslím, že by břemeno nebylo tak nesnesitelné a velké, vždyť ta přirážka by neobnášela tolik, je to jeden milion, tedy asi tři neb čtyry krejcary zemské přirážky.
A pánové, když pan zpravodaj zemského výboru nám řekl, že obce, okresy a země nesou na školy 4/5 veškerých výdajů, tedy zbývá ještě 1/5 a ta se uhražuje školním platem. Když ale již tak velké oběti se přinášejí, není to důvod proti tomu, aby se i toto nezrušilo, nýbrž naopak, je to důvod pro to, když se řekne: Platíš-li 4/5, plať ještě tu 1/5 a tím učiníme krok ve vývoji našeho národního školství a zbavíme chudší třídu velkého a nesnesitelného břemena
Já, pánové, jsem si myslil, že aspoň nějaký krok se v té věci zde učiní a že když se nemělo přistoupiti k tomu loňskému, nechci říci návrhu, ale aspoň k tomu, co se dalo na uváženou zemsk. výboru, má-li školní plat zrušen býti v posledních dvou třídách, tedy u dět 13-14 letých, že snad se řekne: Nemůžeme to v těch dvou ročnících udělati, tedy to udělejme aspoň v posledním ročníku, aspoň zba-
víme od placení školního platu děti 141eté, v posledním ročníku národních škol.
Tím by se byla ukázala aspoň dobrá vůle vys. sněmu a byl by se uznal princip, abych tak řekl, udělala by se již jaksi malá díra do té hráze, která by se časem pořád rozšiřovala, aniž by to bylo zrovna tak bolestné, jako kdyby se najednou celá hráz zbořila. A tak bychom během času předce k tomu došli, aby se zrušil školní plat, alespoň v posledním ročníku.
A to je věc také spravedlivá, poněvadž zajisté děti 13-141eté jsou již činitelem takovým v rodině, že pomáhají vydělávat rodičům také na živobytí, mohou se považovati za poloviční dělníky, a za to, že to dítě jest nuceno nyní chodit do školy, že nemůže vydělávati a pomahati rodičům, za to musí ještě rodiče platit.
Pánové, nespravedlnost leží hlavně v tom, že když je někdo nucen něco činit, že nemá býti ještě nucen, aby za to musil ze své kapsy platit. Já, pánové, nebudu činiti ovšem žádného návrhu, poněvadž vím, kdybych nějaký určitý návrh učinil, že by se se špatným potkal osudem, ale já aspoň se chci spokojiti s tím, co stojí ve zprávě školní komise, že se počká na to, až ta diference, která se v cifrách nalezá, se vyšetří, pak snad dojde předce k tomu, aby se otázka tak důležitá rozhodla.
Pánové, myslím, že bude v skutku nejlepší, když se vezme ročník po ročníku a čas po čase školní plat rušit bude. Bylo by ovšem lépe, kdyby se to stalo najednou, abychom nesekali, jak přísloví praví, psovi ocas po kouskách, nýbrž najednou.
Oberstlandmarschall: Hr. Dr. Waldert hat das Wort.
Dr. Waldert: Hoher Landtag! Als ich daran ging, den Bericht der verehrlichen Schulkommission einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, habe ich an der Spitze desselben gefunden, daß derselbe sich auf die früheren Berichte der Schulkommission bezieht, und es sind dies die Berichte vom J. 1874 und vom Jahre 1875.
Es dürfte nur ganz natürlich erscheinen, wenn ich sage, daß ich mit diesem Berichte gleichzeitig jene früheren Berichte der Schulkommission einer Durchsicht abermals unterzogen habe.
Dabei habe ich aber gefunden, daß alle tiefe Berichte der Schulkommission an den Berichten des Landesausschußes über den Schulzustand eine eingehende und mitunter sehr scharfe Kritik üben, und da habe ich denn geglaubt von dem Grundsatze ausgehend: Hanc veniam damus petimusque vicissim (Heiterkeit), daß es auch erlaubt sei, an die Berichte der Schulkommission die Sonde der Kritik anzulegen. (Sehr gut, Heiterkeit).
Das Urtheil des Berichtes der Schulkommission über die Schulzustandsberichte des Landesausschußes lautet ungefähr dahin:
Der 1. Bericht des Landesausschußes war schlecht, der 2. ist schlechter und der 3. ist am schlechtesten! (Heiterkeit).
Meine Herren! Ich möchte entgegengesetzt von den Berichten der Schulkommission sagen: Der 1. Bericht war sehr gut, der 2. war minder gut und der 3. nun, der 3 - der läßt, wenn man ihn durchgelesen hat, den Eindruck zurück, daß der Herr Berichterstatter, beziehungsweise der Verfasser dieses Berichtes von seiner eigenen Geistesüberlegenheit im höchsten Grade u. zw. in einem Solchen Grade überzeugt ist, daß er in vieler Beziehung nicht blos schroff, sondern auch geradezu verletzend geworden ist. (Rufe: sehr wahr!)
Ich möchte nun dem gegenüber untersuchen, ob denn der Inhalt des vorliegenden Berichtes wirklich eine solche Schärfe rechtfertigt und ob nicht auch der Bericht der Schulkommission selbst einige Blößen darbiete?
Ich glaube, auch der Bericht der Schulkommission ist nicht unfehlbar und möchte dies ans dem Inhalte desselben zu beweisen mir erlauben.
Da ist denn auf der 1. Seite von Seiten der Unterrichtskommission behauvtet worden, daß die Kommission auch die gegenwärtigen Daten nicht für verletzlich halten könne, weil dieselben doch nur auf die von den k. k. Bezirksschulräthen verfaßten Ausweise zurückzuführen sind.
Dieser Satz steht mit dein weiter oben vorkommenden Satze, wo es heißt, daß der Landesausschuß die von dem k. k. Landesschulrathe geprüften Schulbezirkspräliminarien des Jahres 1876 als Grundlage seiner Ziffernnachweise benützte, geradezu im Widerspruche.
Wie in einem und demselben Satze ein solcher Widerspruch sich einschleichen konnte, ist mir nicht begreiflich !
Aber es ist das auch ein Beweis, daß der Herr Berichterstatter den Berichten des Landesausschußes nicht jene Aufmerksamkeit gewidmet hat, welche jedenfalls gefordert werden kann, wenn man Zu so scharfer Kritik sich anschickt.
Es ist nämlich ein ganz wesentlicher Unterschied in dem Materiale, welches dem vorjährigen Schulzustandsberichte zu Grunde gelegt ist und jenem Materiale, welche dem gegenwärtigen Zustandsberichte als Basis dient und es ist das Material sowohl in den vorjährigen als in dem heurigen Zustandsberichle genau specificirt.
In dem vorjährigen Berichte heißt es nämlich, daß der Landesausschuß an die einzelnen Bezirksschufräthe Tabellen eingeschickt habe, welche mit den genehmigten Präliminarien der Bezirksschulräthe übereinstimmten und daß die Bezirksschulräthe ausgefordert worden sind, diese Tabellen auszufüllen.
Aus diesen von den Bezirksschulräthen ausgefüllten Tabellen wurde dann hier die Zusammenstellung gemacht. Bei dieser Zusammenstellung und bei der weiteren Verarbeitung, namentlich durch die Prüfung dieser ausgefüllten Tabellen mit den spä-
ter auher gelangten Präliminarien selbst ist der Landesausschuß zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Bezirksschulräthe bei der Ausfüllung dieser Tabellen nicht mit jener Gewissenhaftigkeit vorgegangen sind, wie erwartet werden durfte! Und ans diesem Grunde, weil der Landesansschuß sich diedes sagen mußte, hat er eben bei dem heurigen Schulzustandsberichte die vorjährige Methode verlassen und einen anderen Weg eingeschlagen, nämlich den, der in dem heurigen Schulzustandsberichte aus Seite 1 nachgewiesen ist und der eben darin besteht, daß man nicht mehr die Tabellen an die Bezirksschulräche hinausgeschickt hat, um sie ausfüllen zu lassen, sondern daß der Landesschulrath ersucht wird, die von ihm geprüften und adjustirten Präliminarien in originaIi dem Landesausschuße zur Verfügung zu stellen und daß durch die Organe des Landesausdchußes Selbst, aus diesen Originalpräliminarien Excerpte und Zusammenstellungen gemacht worden sind. Das ist ein wesentlich verschiedener Weg und es ist daher bei der 2. Modalität nicht zu begreifen, wie der Herr Berichterstatter sagen kann, daß auch das gegenwärtige Material wieder nur auf eine Zusammenstellung der Bezirksschulräthe zurückzuführen sei.
Soll aber dieser Satz den Sinn haben, daß auch die vom Landesschulrathe genehmigten Originalpräliminarien keine Verläßlichkeit und seine Glaubwürdigkeit mehr haben, nun, meine Herren, dann müssen wir ans jede Statistik in Schulangelegenheiten verzichten! Ich wenigstens kann mir ein anderes Material für statistische Arbeiten gar nicht denken, als diese Originalpräliminarien; es folgt aber daraus noch etwas Weiteres. Wenn man diesen von dem Landesschulrathe genehmigten und adjustirten Präliminarien des Landesschulrathes nicht mehr Glauben schenken darf, dann ist es sehr gefährlich, auf Grundlage dieser Präliminarien des Landesschulrathes in diesem h. Hause Gelddotationen zu bewilligen. Es ist, wie ich glaube, für den h. Landtag absolut unmöglich, noch weiter eine Dotation für Schulzwerke zu bewilligen, wenn man, wie gesagt, diesen Prälimina rien nicht mehr Glauben schenken darf. (Sehr richtig!) Ich glaube durch diese Darstellung auch einen weiteren Vorwurf widerlegt zu haben, nämlich den, daß der Landesausschuß die in dem vorjährigen Schulzustandsberichte von der Kommission gegebene Anregung wegen Organisirung einer Schulstatistik nicht der Sorgfältigsten Erwägung unterzogen habe.
Gerade in dem Vorgange, den ich mir eben zu fkizziren erlaubte, liegt der Nachweis, daß der Landesausschuß auch von der früheren Methode, der allerdings manche Mängel eigen gewesen sind, zu einer anderen übergegangen ist, zu der Methode, welche, wie die Verhältnisse jetzt stehen, die für uns einzig und allein zulässige und vielleicht auch einzig und allein richtige ist.
Der Herr Berichterstatter meint, bei der Or-
ganisirung einer Schulstatistik könnten auch die k. k. statistische Zentralkommission, wie das Komité zur Landesdurchforschung Böhmens Kräfte und Materiale bieten. Mir Scheint, daß dem Herrn Berichterstatter hier auch etwas Menschliches passirt ist. (Heiterkeit. ) Denn die k k. statistische Zentralkommission ist eben in Wien nnd wird stch mit dem Detail der böhmischen Schulzustände wohl nicht in dem Maße befassen, daß die Materialien derselben für uns und für diese Zwecke etwas andeuten würden. Das Komité aber für die naturwissenschaftliche Durchforschung des Landes Böhmen, das dürste am allerwenigsten das Material besitzen, welches zur Verfassung des Schulzustandsberichtes irgendwie branchbar wäre. (Heiterkeit. ) Ohne Zweifel hat hier der Herr Berichterstatter das Komite für land- und forstwirtschaftliche Statistik in Böhmen im Auge gehabt, aber ich glaube, eben schon der Name dieses Comités besagt, daß diese statistische Thätigkeit aus ein ganz anderes Feld gerichtet ist, als um welche es sich hier handelt.
Wenn aber auf der zweiten Seite unten der Herr Berichterstatter sagt: "Thatsachen, wie jene, welche der Landesausschuß in Seinem Berichte (S. 15) über die Finalisirung der Abrechnung aus den Jahren 1871-1873 mittheilt, würden bei dem Bestande einer sicheren statistischen Basis entweder ganz unmöglich oder sicher auf ein äußerst geringes Maß sich beschränken, " so muß ich bekennen, daß ich nicht begreifen kann, wienach die Errichtung eines statistischen Bureaus mit der Finalisirung der Abrechnung ans den früheren Jahren möglich sein oder wie überhaupt zwischen diesen beiden Dingen ein Zusammenhang bestehen könne.
Die Finalisirung der Rechnungen aus den Jahren 71 und 73 ist einfach dadurch behindert und aufgehalten, daß dem k. k. Landesschulrathe nicht die erforderliche Anzahl von Arbeitsund Rechnungskräften zur Verfügung steht und anderseits die verschied n gelegten Rechnungen der Bezirksschulräthe unter sich nicht nach einem einheitlichen System gelegt sind, so zwar, daß die Zusammenstellung und Prüfung dieser Rechnungen eine unverhältnißmäßig lange Zeit in Anspruch nimmt. Aber Alles dies steht mit einer organisirten Landesstatistik oder auch nur theilweisen Schulsta tistik ganz und gar nicht im Zusammenhange. Es ist mit dem Schulzustandsberichte, den der Landesausschuß dem hohen Landtage zu erstatten hatte, überhaupt sehr mißlich bestellt.
In dieser Beziehung muß doch hervorgehoben Werden, daß der Landesansschuß ja nicht eigentlich eine Schulverwaltungsbehörde ist und alle Daten, die er irgendwie zu einem solchen Zustandsberichte benöthigt, in Seiner eigenen Agenda gar nicht gefunden werden können und daß alle riefe Daten nur vom k. k. Landesschülrathe erbeten werden müssen.
Wenn der Landesausschuß, wie das in früherer Zeit beabsichtigt worden ist, sich direkt an die k. k. Bezirksschulräthe wandte und dort die Daten
verlangte, so wurde dieses von Seite des k. k. Landesschulrathes dadurch unmöglich gemacht, daß eingewendet wurde, der unmittelbare Geschäftsverkehr des Landesausschußes mit den k. k. Bezirksschulräten in dieser Beziehung sei nicht gestattet.
Überhaupt ist die Abhängigkeit des Landes-ausschußes in allen diesen Angelegenheiten gegenüber dem k. k. Landesschulrathe eine außerordentlich große und viele Mängel, welche diesfalls im Berichte der Unterrichtskommission gerügt werden, sind wesentlich ans diese Abhängigkeit zurückzuführen. (Ganz richtig!) So z. B. wird getügt die Nichtübereinstimmung des Präliminars des Lnndesvoranschlages mit dem Schulzustandsberichte betreffs der Anzahl der Schulen. Es heißt nämlich auf Seite 9: "Abgesehen von der Ungleichheit der 3 Ziffern ist es ungerechtfertigt, wenn der Landesausschuß im Landesvoranschlage (Seite 60. ) von der Bewegung der Schulkinder bei der Ziffer von 1901517 st. (Post XII. A. ) keine Notiz nimmt. "
Der Herr Berichterstatter meint nämlich, nachdem heuer im Berichte 40000 Schulkinder weniger ausgewiesen werden, so hätte das in der Ziffer "Schulgeld" einen Ausdruck finden müssen und hätte demnach entweder dieser Erfordernißaufwand erhöht oder vermindert eingestellt werden müssen.
Das erklärt sich ganz einfach: Der Landesvoranschlag trägt das Datum vom 8. Feber 1876. Er ist mithin zu einer Zeit verfaßt worden, wo dem Landesausschuße die Daten bezüglich der Anzahl der Schulkinder noch gar nicht zugekommen waren. Der Schulzustandsbericht ist vom 13. März 1876 datirt und ist an einer anderen Stelle des Berichtes konstatirt, daß diese Daten dem Landesausschuße erst am 1. März l. J. zugekommen sind.
Es war daher, wie ich glaube, nicht notwendig, daß dem Landesausschuße ein ungerechtfertigtes Übersehen dieser Differenz zum Vorwurf gemacht wurde, eine Differenz, die mit Rücksicht auf den verschiedenen Zeitpunkt der Verfassung des Landesvoranschlages und der Verfassung des Schulzustandsberichtes sich von Selbst ergibt und es auf der Hand liegt, daß man bei dem früheren Landesvoranschlage die Daten nicht berückstchtigen konnte, welche im Späteren Zustandsberichte zum Ausdrucke kamen.
Es wird aber auch in dem Berichte der Unterrichtskommission als wesentlicher Mangel gerügt, daß die didaktisch-pädagogsschen Fortschritte im Schulzustandsberichte nicht konstatirt seien.
Es heißt: "Die Kommisston glaubt jedoch der Zustimmung des h. Landtages sich versichert zu halten, wenn sie den Wunsch ausspricht, daß über den didaktisch-pädagogischen Fortschritt des Volksschulwesens im Lande ausführliche Wittheilungen gebracht würden, deren Grundlagen die Berichte der Landesschulinspektoren zu bieten leicht im Stande find. "
Nun, meine Herren! der Wunsch kann aus gesprochen werden und ich bitte die Ueberzeugung hinzunehmen, daß der Landes-Ausschuß bereit sein wird,
diesen Wunsch in vollem Maße zu erfüllen; aber das muß ich denn doch constatiren, daß über den didaktisch-pädagogischen Fortschritt dem LandesAusschuße als solchem absolut keine Daten zur Verfügung stehen (Bravo! Bravo!)
Es wird also wieder darauf ankommen, ob der k. f. Landesschulrath gewillt fein wird, dem Landes Ausschuße Diese Daten zu liefern, und daß, wenn er Sie liefert, es noch sehr darauf ankommt, in welchem Umfange und welcher Richtung er ste liefert.
Diese Abhängigkeit des Landes-Anschußes vom guten Willen und vom Können des Landesschulrathes, wie der Herr Berichterstatter Selbst an andern Stellen des Berichtes sagt, diese Abhängigkeit des Landes-AusschußeS ist allerdings der Berücksichtigung werth. (Richtig).
Ich hätte daher geglaubt, daß es viel richtiger wäre, wenn dieser Wunsch statt an den LandesAusschuß an die richtige Adresse gerichtet werde, nämlich an die Adresse des k. k. Landesschulrathes (Bravo! Bravo!)
Die Regierung ist in der Lage, diese Umstände und Daten zu liefern und ich begreife es vollständig, daß die Unterrichtskommission diese Daten und Nachweise zu besitzen wünscht; allein der Wunsch, daß der Landes-Ausschuß diese bingen möge, der ist, glaube ich, nicht vollkommen berechtigt.
Wenn nach alledem in einer weitern Stelle des Berichtes dort, wo es sich um die Bestreitung der Kosten des Religionsunterrichtes handelt, gesagt wird, daß dies eine Rechtsfrage, sei und in dieser Rechtsfrage die Rechtsanschanung des Landes-Ausschußes, welche dem hohen Landtage noch nicht mitgetheilt wurde, von großem Werthe gewesen wäre, so macht diese Behauptung auf mich den Eindruck, daß ste nach alledem, was im Berichte weiter über die Thätigkeit des Landes-Ausschußes gesagt wird, ironisch gemeint sei (Dr. Ruß: Oho!)
Es ist auch hervorzuheben, daß über die 2 Punkte, von welchen gesagt wird, sie-seien im Schulzunstandsberichte dem Landes-Ausschuße zur Erwägung, beziehungsweise Antragstellung zugewiesen worden, der Landes=Ausschuß darüber mit Stillschweigen hinweggegangen sei.
Nun das dürfte wohl auch nur theilweise richtig sein, vielleicht nicht einmal das; was nämlich die Petition der israelitischen Lehrer betrifft, so findet diese Petition in dem Berichte des Landes=Ausschußes eine sehr eingehende und amständliche Würdigung und was die Petition des nordwestböhmischen Gauturnrathes anbelangt, so ist auch diese und zwar nach beiden Begehren in dem Berichte beantwortet worden.
Wenn der Landes=Ausschuß glaubt, und zwar ist das ein Wort, das nach der Meinung des Hrn. Berichterstatters nicht angewendet werden sollte, ich will also sagen, wenn der Landes=Ausschuß in seinem. Schulzustandsberichte gegenüber den Ausführungen im Berichte der Kommission sich der
Kürze befleißt und nur die Argumente kurz darlegt, so geht er eben von der Anschauung aus, daß es nicht die Aufgabe des Landes=Ausschußes und eben So wenig nicht Zweck dieses Berichtes sein könne, daß der Landes=Ausschuß mit der Schulkommission wie in einem Prozesse Klage, Einrede und Replik wechselt (Bravo! Bravo, !), oder daß zwischen dem Landes=Ausschuße und der Unterrichtskommission ein akademischer Streit über das oder jenes Thema beliebig geführt und von einem Jahre aufs andere übertragen wird. (Sehr-richtig. Bravo!)
So ist das auch namentlich mit der Frage des Schulgeldes. Es wurde dem Landes=Ausschuße ausgetragen, zu erwägen, ob nicht das Schulgeld im 7. oder 8. Jahrgange aufgehoben werden könnte. Der Bericht der Kommission sagt auf Seite 11.: "Diesem Auftrage kommt der Landes=Ausschuß mit der Äußerung nach, daß er auch die theilweise Aufhebung des Schulgeldes nicht zu befürworten vermöge. "
Diese Aeußerung des Landes=Ausschußes über die Aushebung- des Schulgeldes ist jedoch auf 2 Seiten des Berichts enthalten und der Hr. Berichterstatter wird kaum umhin können zuzugeben, daß die Gründe dafür ziemlich weitläufig auseinander gesetzt sind.
Das ist denn doch nicht mit einer Aeußerung abgethan, daß der Landes=Ausschuß auch darauf nicht eingehen könne. Die Gründe dafür, warum er darauf nicht eingehen könne, sind auf Seite 7 und 8 des Berichtes dargelegt.
Freilich entsprechen diese Gründe des Landes= Ausschußes der Kommission nicht, und es wird eben deswegen, weil sie nicht nach dem Geschmacke des Hrn Berichterstatters sind, ziemlich wegwerfend darüber geurtheilt. Allein ich erlaube mir doch anzuführen, daß das wesentliche Argument des Landes= Ausschußes eben das ist, daß bei der gegenwärtigen Vertheilung der direkten Steuern und bei der ohnehin großen Belastung derselben es nicht gut möglich ist, den weiteren Aufwand von 1 1/2 Millionen (das ist es, was beiläufig das Schulgeld ausmacht) ebenfalls auf die direkten Steuern zu überwälzen.
Ich habe an einem anderen Orte Schon darauf hingewiesen, wie ungerechtfertigt es ist, Landesumlagen in einer solchen Weise zu potenziren für Zwecke, welche dem allgemeinen Interesse gewidmet sind, weil eben die direkten Steuern nur ungefähr den vierten Theil des ganzen Staatshaushaltes ausmachen und weil daher 3 Viertel auf die indirekten Steuern entfallen.
Wenn eine Solche Geschaftsagenda aus dem Reichssäckel bezahlt wird, müssen dazu alle Steuern, direkte und indirekte gleichmäßig beitragen, und das ist gerecht; wenn aber dieselbe Angelegenheit als Landesangelegenheit erklärt wird, so werden nach unserem bisherigen Modus nur die direkten Steuern herbeigezogen (Richtig!) Die direkten Steuern müssen dann den Aufwand dafür einbringen.
Jede Agenda also, welche aus der Reichsagenda ausgeschieden und der Landesagenda zugewiesen
Wird, ist irnplicite und sofort eine Belastung, eine Erhöhung der direkten Steuern. (Sehr gut! Bravo!)
Wenn man in nun den Schulaufwand in der Höhe von 7 Millionen beiläufig auf die direkten Steuern auftheilt, so ist das gleich einer Erhöhung der direkten Steuern um mehr als den dritten Theil. Es ist das ein neuer außerordentlicher Drittelzuschlag. Nachdem nun längst anerkannt ist, nachdem es gar nicht mehr bestritten werden kann, daß die gegenwärtige Steuervercheilung nicht eine gerechte genannt werden kann, so glaubt der Landes=Ausschuß, daß man diese Ungerechtigkeit, tiefe ungerechte Vertheilung nicht noch dadurch erhöhen könne, daß man noch die weitere Summe, welche gegenwärtig durch das Schulgeld eingebracht wird, ebenfalls weiter auf die direkten Steuern auftheilt.
Es ist das ein Argument, das auch in dem Berichte der verehrlichen Schul=Kommission vom Jahre 1874 von demselben Herrn Berichterstatter ausdrücklich anerkannt worden ist, denn es heißt dort: "Daß jedoch trotz all dem Angeführten ein relatives Unvermögen in bestimmten Zeitpunkten die wärmsten Uebeizeugungen verhindern könne, zu wesenvoller Gestaltung zu gelangen, das dürfte auch die Kommission sich nicht verhehlen. "
Also die Kommission hat ja den Standpunkt vor 2 Jahren selbst anerkannt. Seit dem Jahre 1874, seit dem 14. Oktober 1874, von welchem Datum dieser Bericht ist, haben sich die Verhältnisse nicht in dem Maße geändert, daß heute der Landes= Ausschuß in der Lage wäre, zu erklären: "Nun ist es allerdings möglich; die Verhältnisse sind heute andere geworden, heute können wir das Schulgeld aufheben. " (Bravo!)
Ich möchte mir endlich bezüglich der Schulgeldsrage auch noch einen weiteren Passus aus dem Berichte der Kommission hervorzuheben erlauben, nämlich den Passus ans Seite 11. Es heißt dort: "Wogegen sich jedoch die Kommission ganz entschieden aussprechen müßte, ist die Absicht, durch Erhöhung des Schulgeldes auch höhere Einnahmen zu schaffen; das kann und darf nur dann geschehen, wenn die Umlage in ihrem Wesen den Grundsätzen einer richtigen volkswirthschaftlichen und einer gesunden Finanzpolitik nicht nur nicht widerspricht, sondern den Anforderungen beider in allen Stücken gerecht wird. "
"Das zu behaupten, hat aber wohl Niemand. versucht, auch nicht der Landes=Ausschuß, der vielmehr wiederholt und ausschließlich die Unmöglichkeit, das Schulgeld auszuheben, darauf zurückgeführt hat, daß ein Ersatz für diesen Ausfall nicht gefunden werden könne. "
Nun, es hat Niemand behauptet, daß das Schulgeld aufgehoben werden soll, auch der Landes=Ausschuß hat dies nicht behauptet, aber die Kommission findet es doch für nothwendig, sich gegen diese Absicht zu verwahren. (Heiterkeit). Warum und wie das zu verstehen ist, ist mir ebenfalls ein Räthsel geblieben. Es findet sich allerdings in dem Berichte
des Landes-Ausschußes eine Stelle, welche von der Erhöhung des Schulgeldes Spricht, dieselbe kommt auf Seite 8 unten vor, wo es am Schluße der Betrachtungen über die Aushebung des Schulgeldes heißt: Ja es wäre vielleicht die Erwägung gerecht, ob mit der in Aussicht genommenen Einrethung der Schulgemeinden in die Gehaltsklassen nicht auch gleichzeitig eine Revision bezüglich der Einreihung in die Schulgeldklassen behufs Erhöhung dieser Einnahmsquelle durchzuführen wäre. Das ist nun eine Konsequenz der Betrachtung, welche aus Seite 4 des Berichtes vorkommt, wo nämlich die Gemeinden angeführt sind, nach ihrer Eintheilung in Gehaltsklassen der Lehrer und nach Schulgeldklassen.
Die Gegenüberstellung liefert allerdings das merkwürdige Resultat, daß bei den Gehaltsklassen in der 1. Klasse vorkommen 235 Gemeinden, bezüglich der Schulgeldklassen aber in der 1. Klasse nur 200 stehen; in der 2 Gehaltsklasse stehen 1405 Gemeinden, in der 2. Schulgeldklasse 9 Gemeinden (Sehr gut! Hört!); in der 3. Gehaltsklasse stehen 2388 (hört!), in der 3 Schulgeldklasse 683 (hört!), endlich in der 4. Gehaltsklasse stehen mir 75, in der 4. Schulgeldklasse 2134 Gemeinden. (Bravo! Hört!)
Nun sollte man denn doch glauben, daß zwischen den Gehalten der Lehrer und dem Schulgelde auch eine gewisse Wechselwirkung bestehe, daß dort, wo ein höherer Gehalt für die Lehrer angesprochen wird, auch umgekehrt der Wohlstand ein solcher sein dürste, der die Einreihung in eine höhere Schulgeldklasse rechtfertigen dürfte.