Ètvrtek 13. kvìtna 1875

Das Vieh ging im Felde herumb und brüllete, dann die Sonne alles das Gras ausgebrennet hatte, dennoch ist das Getraid nicht thewer gewesen. Denn ein Strich Korn zahlte zwenne Groschen, und der Waitze vierthalben Groschen, darauf ein harter Winter gefolget, wel sich alsbald von Galli angefangen, dadurch dann viel Bäume in Gärten umbkommen. "

Ebenso wird von großen Ueberschwemmungen berichtet u. zw. in den Jahren 962, 1359, 1367, 1370, 1445, u. zw. wird bei einer Ueberschwemmung gesagt, daß Dorf sammt Kirche weggenommen würden.

Dergleichen Naturerscheinungen sind in Böhmen ebenso gut und in einem noch höheren Maße als heutzutage, vorgekommen; es ist also unbegründet, daß wir so nach und nach ganz und gar verdürret werden dürften.

Nur möchte ich mir noch erlauben, bezüglich eines Antrages einige Bemerkungen zu machen.

Das ist der Antrag, der dahin geht, daß zur Beförderung der Aufforstung eine Kommission ernannt werden soll, welche vorerst Erhebungen zu pflegen haben wird über die aufzuforstenden Flächen.

Wir haben gestern einen Beschluß gefaßt, der lautet:

In Erwägung, daß die Kultivirung Solcher Flächen, welche nicht anders als zur Holzzucht mit Vortheil benützt werben können, im Interesse der Landeskultur gelegen ist, und daß ferner zur Verminderung der Ueberschwemmungsgefahren insbesondere die Neu- und Wiederbewaldung kahler Bergkuppen, Berg- und Flußlehnen sich als unabweislich nothwendig darstellt, wird der Landesausschuß beauftragt, eine Gesetzesvorlage über die Aufforstung solcher Gründe für die nächste Landtagssession vorzubereiten.

Wir haben also beschlossen, daß schon in der nächsten. Landtagssession betreffs ber Aufforstung ber kahlen Bergkuppen und Berglehnen etwas zu geschehen habe. Heute aber beantragt die Kommission - ber anzugehören auch ich die Ehre hatte, (ich habe mich aber gegen diesen Beschluß auch bort verwahrt) - heute beantragt also die Kommission,

der Landesausschuß wird augewiesen, eine Aufforstungs-Landes-Kommission ins Leben zu rufen, welche alle vorbereitenden Maßregeln für eine umfassende Wiederaufforstung öder Grundslächen insbesondere der kahlen Flußlehnen so wie der geordneten Waldgründe durchzuführen hat - und wird weiter beantragt, wie diese Kommission zu organisiren sei. Wenn also jetzt eine Kommission niedergesetzt wird, welche das vorbereiten soll, was wir vom Landesausschusse gestern für die nächste Session schon verlangt haben, so liegt darin offenbar ein Widerspruch. Die Kommission, welche das Alles erheben Soll, was ihr vorgeschrieben wirb, nämlich wie viele kahle Berglehnen, wie viele öde Bergkuppen es im Lande gibt, welche zur Wiederaufforstung sich eignen und in welcher Weise sie wieder aufgeforstet werben sollen, - ich kann mir das nicht anders denken - wird mindestens 5 Jahre zu arbeiten haben und zwar nach folgender einfachen Berechnung:

Böhmen hat ungefähr - ich weiß die Zahl nicht ganz genau - 10. 000 Gemeinden. Wenn nun ein Einzelner von den mit diesen Erhebungen Beauftragten eine Gemeinde in einem Tage durchforscht, so hat er vollauf zu thun.

Wenn man weiter annimmt, daß man 200 Tage in einem Jahre sich damit beschäftigen kann, so würbe das ungefähr bei Anstellung von 10 solchen Aufnahmskommissären in 1 Jahre 2000 Gemeinden ergeben, das würde also bei einer Annahme von 10. 000 Gemeinden eine Arbeit von 5 Jahren sein, und nun würben wir erst nach 5 Jahren dahin kommen, wohin wir ohne irgend welchen belangreichen Kostenaufwand in einem Jahre kommen können.

Ich war nämlich der Ansicht, daß diese Aufnahmen nicht so absolut genau sein müssen, (es wird ohnedem daran viel geändert werden müssen, selbst wenn sie noch so genau aufgenommen würben, ) da die Bezirkshauptmannschaften oder auch die autonomen Bezirksvertretungen nicht im Stande wären, diese Auskünfte so zu geben, wie sie der Landesausschuß als Anhalt zu seiner Gesetzvorlage brauchen würbe.

Das würbe sehr geringe Kosten erheischen, während andererseits sich die Kosten mindestens auf 100. 000 fl. belaufen würben.

Es könnte, wenn die Bezirkshauptmannschaft ihr Votum abgegeben hat, eine Kommission angestellt werden, und diese würde aus Leuten bestehen, welche dafür keine materielle Entlohnung beanspruchen mürben und es würden also diese Erhebungen sehr wenig kosten. Aber gesetzt den Fall, es würde sich bei ber Vorlage bes Gesetzes, womit wir gestern den Landesausschuß beauftragten, zeigen, daß es nöthig wäre, weitere Erhebungen zu pflegen, so können wir sie immer dann beschließen, aber heute schon zu beschließen, heute wo wir noch nicht einmal wissen - entschuldigen sie den Ausdruck - was wir wollen; das wäre eine große Vorauslage, die gemacht werben soll. Aus diesem Grunde würde ich glauben, baß man bei dem gestrigen Beschlusse

beharren und die Anträge der Kommission, welche heute vorliegen, für überflüssig erklären soll.

Nun erlaube ich mir auf Eines zurückzukommen, was auch Gegenstand der verschiedenen Anträge ist, nämlich die Klagen, die uns über Flußregulirungen zugekommen sind. Es wird in den Petitionen, deren eine beträchtliche Anzahl vorliegt und die Alle gleich lauten, nur mit dem Unterschiede, daß die einen einen deutschen, die anderen einen èechischen Text haben, wird bezüglich der Schiffahrt gesagt: "Dem Wasser, diesem unentbehrlichen Faktor der Landwirtschaft, diesem mächtigen Motor der Industrie, dem Wasser, dem billigsten aller Verkehrsmittel des Handels - einige fast resultatslosen Flußregulirungsarbeiten und nicht durchgeführte Wassergesetze ausgenommen - wird nicht die geringste Aufmerksamkeit gewidmet. " Also einige resultatslose Flußregulirungen und Gesetze ausgenommen hat man dem Wasser als Verkehrsmittel keine Aufmerksamkeit geschenkt. Nun bitte ich, meine Herren, ein Bischen Zu bedenken, was denn doch zur Flußregulirung geschehen ist. In den Dreißiger Jahren hat man in Budweis 400 Fassel Salz aufgelegt und war vollkommen zufrieden, wenn man Damit nach Prag gekommen ist.

Damals hat man sich beklagt, an der und der Stelle geht es schlecht und diese Stellen sind regulirt worden. Nun hat man nach Beseitigung der Hindenisse an die Vermehrung der Ladung gedacht, mau hat 500-600 Fassel aufgeladen und man hat die Länge der Schiffe, die früher 55 Ellen war, bis auf 70, 75 Ellen vermehrt und ist so nach und nach Darauf gekommen, daß man jetzt 1000 Faß aufladet und zwar in Folge der nach und nach erfolgten Regulirungen, indem man diejenigen Hindernisse beseitigte, welche der Schiffahrt entgegen gestanten waren.

Nun frage ich, sind das resultatslose Flußregulirungen?

Auf der unteren Elbe ist man mit 2000 Zentnern Ladung von Aussig gefahren. Man hat auch Dort angefangen über Hindernisse sich zu beschweren, diese Hindernisse wurden nach und nach beseitigt und heutzutage fährt man mit 8000 Zentnern statt mit 2000. Es gibt Kähne, die sogar 12. 000 Znt. Ladung aufnehmen.

Wenn man das ermöglicht hat, so muß man doch auch etwas gethan haben und wenn man von 400 Fasseln Salz auf 1000 Fasseln Ladung, von 2000 Znt. Kohlenladung auf 10. 000 gekommen ist, so kann mau doch nicht sagen: "Regulirungen, die resultatslos geblieben, oder man hat den Regulirungen keine Aufmerksamkeit gewidmet. " (Sehr gut!)

Nachdem aber die Petitionen auf derlei Voraussetzungen basirt sind, so reduzirt sich auch ihr Werth sehr bedeutend. Damit will ich nicht gesagt haben, daß man der Aufforstung im Lande nicht die größte Aufmerksamkeit zu Schenken habe, daß man die Annahme von geeigneten Gesetzen nicht zu fördern habe, daß man daraus nicht zu sehen habe, daß mit dem Trockenlegen nicht zu weit gegangen

werde, damit ist auch Humbug getrieben worden; Es war einmal Modesache Alles trockenzulegen und jetzt kommt man darauf, daß man des Guten zu viel gethan. Wenn man alfs das Alles auf vernünftige Bahnen reduzirt, dann glaube ich, daß die Wasserfrage gelöst ist.

Oberstlandmarschall: Abg. Dr. Grégr hat das Wort.

Dr. Grégr: Der H. Vorredner hat sich berufen auf den Chronisten Hájek als einen Gewährsmann. Aber dagegen läßt sich einwenden, daß das gewiß eine bloße Mythe ist, was er uns da vorführt. Es ist nämlich unwiderleglich bewiesen, daß es unter allen Geschichtsfälschern keinen größeren Lügner und Aufschneider als den Chronisten Hájek gibt. Und wenn der H. Abg. Steffens Stellen citirt hat aus Hájek's Chronik, wo angeführt wird, daß unter Nezamysl und Wojen nicht das Wetter so und so war, so erlaube ich mir zu bemerken, daß es selbst von den schärfsten Historikern noch nicht erwiesen sei, ob Nezamysl eine mythische Figur ist oder nicht. (Heiterkeit. )

Umso weniger kann man den Angaben einen Werth zuschreiben, wo Hájek anführt, wann unter welchem Herzoge es geregnet hat oder Schlofsen gefallen sind. Das wollte ich mir erlauben zu bemerken, damit das h. Haus in wissenschaftlicher Hinsicht nicht in Miskredit gelangt. (Heiterkeit. Bravo!)

Oberstlandmarschall: H. Graf Khevenhüller hat das Wort.

Graf K h e v e u h ü 11 e r: Ich werde mir einige Worte erlauben, über den Gegenstand zu erwähnen. Die Beweise, die der H. Vorredner geführt hat, beweisen gerade das Gegentheil von dem, was er sagen wollte. Er beruft sich auf ein Jahr anno domini, von dem nicht sichergestellt ist, daß es sehr trocken war. Wir haben schon 7 Jahre, die sehr trocken Sind und die Beweise, die der H. Abg. geführt hat, daß es nicht trocken ist, widerlegt der Umstand, daß Seit Jahren eine Menge von Mühlen eingehen, eine Menge von Bächen ausgetrocknet Sind, außerdem aber die Kultur des Waldes seit 7 Jahren keinen Fortschritt machen könne wegen der großen Dürre. Wo der H. Abg. Steffens große Nässe gefunden hat, weiß ich nicht. Außerdem hat der H. Abg. behauptet, daß Böhmen ursprünglich ein Wald war. Ich aber erinnere mich nicht, daß Böhmen ursprünglich ein Wald war, sondern nach den geognostischen Aufnahmen war Böhmen ein See. Diese paar Worte wollte ich nur fallen lassen, in keiner andern Absicht, als um den Berichterstatter zu unterstützen.

Oberstlandmarschall: Der Hr. Abg. Steffens hat das Wort.

Abg. Steffens: Ich erlaube mir, zu konstatiren, daß ich ausdrücklich erklärt habe, daß ich Hájek nicht für eine historische Autorität halte, ich habe nur gesagt, daß derlei Zufälle, wie große Ueberschwemmungen, Dürre, Hungersnoth, Pestilenz in großer Zahl in den Chroniken unner ange-

geben sind, welche sich theils auf Erzählungen, theils auf niedergeschriebene Fakten berufen.

In sofern wohnt ihnen immer eine gewisse Glaubwürdigkeit inne. Ich habe auf die früheren Beispiele kein so großes Gewicht gelegt, wie auf das Beispiel vom Jahre 1442, und ich glaube, baß diese Zeit schon in die historische Zeit Böhmens fällt. Wenn Graf Khevenhüller von Zeiten gesprochen hat, wo Böhmen noch ein See war, so waren diese Zeiten wohl noch mythischer als die. Von Herzog Nezamysl.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Görner hat das Wort.

Abg. Görner: Der Herr Abg. Steffens hat in feinen Ausführungen auch angeführt, baß nicht konstatirt ist, ob die Regenmenge im Allgemeinen abgenommen hat. Das hat auch die Enquetkommission nicht zu konstatiren gehabt; es werben eben Von ber Enquetkommission und folgerichtig auch von der vom h. Landtage eingesetzten Kommission Mittel vorgeschlagen, um in dieser Richtung zu konstatiren, ob in der allgemeinen absoluten Abnahme des Wassers oder in andern Verhältnissen die Trockenheit zu suchen ist.

Eins wird aber dadurch, daß man die Pegelbeobachtungen hat, jedenfalls konstatirt, daß der niedrigste Wasserstand von Jahr zu Jahr in unseren Flüssen zunimmt. Es ist durch die Pegelbeobachtungen in Dresden seit dem J. 1805, sonach durch 70 Jahre herauf konstatirt, daß der niedrigste Wasserstand von dieser Zeit an alljährlich zugenommen hat. Es hat niemand behauptet, weder in ber Enquet-Kommission noch in der Kommission, in welcher auch Herr Stessens gesessen ist, die vom h. Landtag gewählt wurde, daß die absolute Regenmenge abgenommen hat; allein Eins ist konstatirt worden und das gesteht er zu, daß Ursachen vorhanden sein müssen, daß das Wasser und der Abfluß des Wassers sich das Jahr über nicht vollständig gleich bleibt und daß insbesondere von Jahr zu Jahr tu den letzten Zeiten die Uberschwemmungen immermehr zugenommen haben und in Folge bessen auch die niedrigsten Wasserstände gewachsen sind.

Es ist daher wie Herr Abg. Steffens erwähnt hat, wenn auch Wasser in Böhmen vorhanden war, was nicht geleugnet wird, dasselbe eben Sehr Schnell aus dem Lande hinabgeflossen und es hat sonach den Nutzen dem Lande nicht bringen können, welchen es vermöge Seiner Nützlichkeit hätte bringen sollen.

Das hat die Enquet Kommission des Weiten und des Breiten ziemlich genau konstatirt, hat als Ursache insbesondere auch das angeführt, was Herr Steffens eben zugestanden hat, Drainagen, Trockenlegungen von Sümpfen, Mooren und Teichen u. s. w. Darauf basirte auch die Enquet-Kommission ihre Anträge. Die Enquet-Kommission mußte nach ber ihr gegebenen Aufgabe alles dasjenige untersuchen, was eben die Trockenheit herbeiführt, was die Uberschwemmungen Vermehrt, und in Folge dessen auch den geringeren Wasserstand in den Flüssen

herbeiführt. Das hat sie auch gethan. Aber noch eine zweite Aufgabe hatte Sie.

Das war, die Mittel anzugeben, wie dem abzuhelfen sei. Wenn die Enquet-Kommission Alles in das Bereich dieser Mittel gezogen hat, auch solche Sachen, welche vermöge der Kostspieligkeit von der Kommission des h. Landtags nicht akceptirt worden sind, scheint mir darin kein Vorwurf für die Enquete zu liegen, sondern, im Gegentheil, sie ist verpflichtet gewesen, alle möglichen Mittel anzugeben, welche sie für nothwendig hält, dasjenige zu erreichen, was erreicht werden soll. Es ist nun Sache des Landesausschusses, resp. der vom h. Landtage eingesetzten Kommission daraus jene Schlüsse zu ziehen, und jene praktischen Anträge zu stellen, welche für den h. Landtag wichtig sind, und diese Anträge sind niedergelegt worden in dem Berichte der Kommission.

Der Herr Abg. Steffens ist allerdings auch, wie mir scheint, schon in die Spezialdebatte eingegangen und hat sich in Beziehung auf den Antrag 2 schon in's Detail eingelassen; ich werde demselben im Momente nicht folgen, sondern glaube, daß ich mir dies für die Spezialdebatte vorbehalten könne.

Ich will nur erwähnen, daß nach meiner Ueberzeugung der gestern gefaßte Beschluß, durchaus nicht im Widerspruch mit dem Antrage der Kommission steht, weil derselbe eben ein. Gesetz darüber, wie die Aufforstung zu geschehen habe, feststellen soll, und was heute die Kommission im Art. 2 ihrer Anträge beantragt, durchaus nicht darauf sich bezieht, wie die Aufforstung zu geschehen hat, sondern nur die Momente hervorzuheben hat, wo die Aufforstung stattfinden soll. Das ist nach meiner Anficht der Unterschied und ich glaube, daß dies für die Spezialdebatte vorbehalten werden soll. (Bravo. )

Oberstlandmarschall: Ich muß noch einmal darauf zurückkommen, daß es jedenfalls zweckmäßig ist, die Debatte erst in die einzelnen Punkte zu verlegen. Der Herr Abg. Steffens hat die Generaldebatte gewünscht, hat aber eigentlich nur, zu Punkt 2 gesprochen.

Wenn kein Widerspruch dagegen erhoben wird, so werde ich nunmehr die Generaldebatte schließen, und ersuche den Herrn Berichterstatter, den ersten Punkt vorzutragen. Der Herr Berichterstatter hat das Wort.

Ref. Abg. Dr. Waldert: Meine Herren!. Sie werden von mir gewiß nicht erwarten, daß ich selbst den Standpunkt der Frage von streng wissenschaftlichein Standpunkte erörtere und in, s Detail der Frage dem Herrn Abg. Steffens folgen werde. Ich muß mich nur, weil das h. Haus doch eine wissenschaftliche Abhandlung über die Wasserfrage heute kaum zur Entscheidung bringen wird, gegen einzelne Angriffspunkte des Herrn Abg. Steffens verwahren; vor Allem ist die Verwahrung gerichtet gegen die Bemerkung des Herrn Steffens, der da meinte, es werde mit diesem Gegenstande viel

Humbug getrieben; Wenn irgend welcher Humbug getrieben wird, so glaube ich doch nicht, daß sich derselbe bis in dieses hohe Haus, bis in den Landtag erstreckt und ich glaube auch nicht, daß die Petitionen, welche hier eingebracht sind, mit diesem Namen belegt werden dürfen oder können. (Bravo. ) Es ist der Gegenstand, der heute auf der Tagesordnung steht, von so großem Ernst, und wird der Verlauf der Verhandlungen übet denselben von der Bevölkerung mit so einer Sorgfalt überwacht und verfolgt, daß ich glaube, es fei gar nicht angemessen, den Gegenstand mit einem solchen Ausdrucke einfach abfertigen zu wollen.

Ich muß daher in dieser Beziehung ebenso protestiren gegen das, daß das Wasser nur ein Schlagwort geworden sei. Es handelt sich darum, zu konstatiren, ob jetzt bei uns thatsächlich im Verlauf der Jahre mehr Regen oder weniger Regen fällt, es handelt sich um eine Thatsache, die erfahrungsgemäß konstatirt ist, von der wir Alle ohne Ausnahme mit Inbegriff des Herrn Steffens überzeugt sind, daß gegenwärtig der Feuchtegrad des Landes abgenommen hat, daß in Folge dessen die Fruchtbarkeit des Bodens geringer geworden ist und daß namentlich der Wasserstand der Flüsse weit geringer geworden ist. Herr Abg. Steffens hat darauf hingewiesen, daß ja einzelne trockene Jahre allerdings vorkommen, aber noch kein Be= weis seien, daß im Allgemeinen der Wasserstand abgenommen hat. In dieser Beziehung muß ich kon= statiren aus Grund von verläßlichen Messungen, daß seit dem J. 1842, wo der Wasserstand der Elbe der niedrigste war, der überhaupt bekannt ist, daß Seit dem J. 1842 bis 1872, daß in diesen letzten 30 Jahren 17 Jahre der Wasserstand noch niedriger war, als im Jahre 1842. (Hört!)

Das will also sagen, daß seit den letzten 30 Jahren die Mehrzahl der Jahre bezüglich des Wasserstandes viel ungünstiger war, als das bis zum Jahre 1842 bekannte ungünstigste Jahr. Wer durch solche Thatsachen nicht überzeugt wird, der wird auch durch die Regenmessung und andere kommissionelle Erhebungen nicht überzeugt werden können. Ich erlaube mir zu bemerken, daß wenn der Herr Abg. Steffens den Chronisten Hájek als seinen Gewährsmann anführt und wenn er gleich= zeitig bemerkt, daß das, was von der Kommission konstatirt worden ist, nicht erwiesen sei, so erlaube ich mir dagegen die Gewährsmänner anzuführen, auf die die Kommission sich gestützt hat. Sie reichten freilich nicht in so alte Zeiten zurück, sondern sie sind aus der neuesten Zeit, es sind dieß die hydrographischen Werke von Dr. Berghaus, Hagen und das Neueste vom Ministerialrath Wex. In allen diesen Werken ist genau und ziffermäßig nachgewiesen, wie der Wasserstand in unseren Flüssen und der Feuchtigkeitsgrad abgenommen hat. Ich sollte glauben, daß in einer so ernsten Angelegenheit und Frage füglich diese Forschungen und die Resultate der Forschungen der Gegenwart und der Wissenschaft der neuesten Zeit mehr Beachtung

und Gewicht verdienen als die Citate aus einer alten und zufällig aufgestöberten Chronik.

Wenn also der H. Abg. Steffens gegen den Inhalt der Petition polemisirt und wenn er sich dagegen wendet, daß in einer Petition vorkommt, es sei bei uns für die Regelung der Flüsse gar nichts geschehen, so muß die Kommission das einfach von sich ablehnen; denn die Kommission kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn in einer Petition ein Ausdruck minder glücklich gewählt worten ist. Dagegen zu polemisiren war nicht die mindeste Veranlassung vorhanden. Was aber der H. Abg. Steffens vorgebracht hat gegen den Punkt 2 der gestellten Anträge, dem glaube ich nicht folgen zu sollen, weil dieser Gegenstand einer speziellen Verhandlung unter Punkt 2 unterliegen wird. Ich erlaube mir daher nach der schon früher von Sr. Durchlaucht ertheilten Ermächtigung zu verlesen:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

1.    Behufs gründlicher Untersuchung der Niederschlagsmengen und deren Abschlußverhältnisse

wird eine holographische Kommission mit dem Sitze in Prag errichtet;

2.    Diese Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, welche vom Landesausfchuße zu ernennen sind, unter welchen sich je ein Mitglied des Baudepartements der k. k. Statthalterei und des Landesausschusses befinden soll.

3.    Die Kommission hat alljährlich die nöthigen Arbeiten einzuleiten, die geeigneten Persönlichkeiten zur Ausführung derselben zu wählen, ein Präliminare der hiezu nothwendigen Ausgaben dem Landesausschusse vorzulegen und am Jahresschlusse einen Bericht zu erstatten.

4.    Der Landesausschuß wird beauftragt, diese hydrographische Kommission ohne Verzug ins Leben zu rufen, und zu diesern Behuse wird er ermächtiget, folgende Ausgaben aus den Kassaresten des Landesfondes zu bestreiten und zwar:

a)  Zur Anschassung von Instrumenten und für die Aufstellung der Pegel ein

für allemal die Summe von.....fl. 2000

b)   Für Remunerationen, dann Leitung und Bereifung der Stationen pro

1875 und 1876 je 2800 fl. zusammen fl. 5600

Snìm. sekr. Schmidt. Sl. snìme raèiž se usnésti takto:

1.    Aby se množství srážek atmosférických a pomìry odtékání jejich dùkladnì zkoumati mohly, zøizuje se komise vodopisná (hydrografická), jejíž sídlo jest v Praze.

2.    Komise tato má se skládati ze 7 údù od zemského výboru jmenovaných, mezi nimiž má býti vždy jeden úd stavitelských odborù c. k. místodržitelství a zemského výboru.

3.    Komise má každoroènì pøed se vzíti práce, jichž potøebí, zvoliti osobnosti k provedení prací tìch spùsobilé, pøedkládati zemskému výboru rozpoèet vydání potøebného

a koncem roku podávati jemu zprávu o èinnosti své.

4. Zemskému výboru ukládá se, aby vodopisnou komisi tuto bez prùtahu ve skutek uvedl, a dává se jemu plná moc, aby k úèeli tomu následující vydání z pokladnièných pøebytkù zemského fondu zapravil, a to:

a)   na zakoupení nástrojù a zøízení vodomìrù jednou pro vždy sumu zl. 2000

b)  na odmìny, pak na øízení stanic a na útraty s dojíždìním do stanic spojené na rok 1875 a 1876 po 2800

zl., celkem tedy..........zl. 5600

Oberstlandmarschall: Abg. Herr Graf Mannsfeld hat das Wort.

Abg. Graf Mannsfeld: Bei der Verhandlung über die gestimmte Wasserfrage nehme ich weniger Rücksicht auf alte Chroniken, auf Pegelmessungen und andere Zahlen, welche auf einer kurzen Zeitberechnung sich gründen können. Was mich leitet, ist die Allgemeinheit der Klagen in dieser Beziehung; es ist mir der Umstand maßgebend, daß in allen Vereinen, in forst- und landwirthschaftlichen Versammlungen die Frage ventilirt wird, daß sie sogar im agrarischen Kongreß zu Wien im Jahre 1873 ein Gegenstand der Verhandlung war, und mit allseitigem Interesse diskutirt werden ist. Ich glaube auch, daß der Wunsch nach einem neuen Forstgesetze wohl nicht anders zu beuten ist, als daß man darin die Remedur der ungünstigen klimatischen Zustände zu schaffen trachtet. Es giebt auch Beispiele genug aus der Geschichte, welche uns mahnen, dieser allgemeinen Klage nicht länger das Gehör zu verschließen.

Ich glaube nicht die Aufzählung der Kulturstaaten vornehmen zu sollen, die früher in höchster Blüthe standen und jetzt eine Wüste sind. Die Namen derselben sind genug bekannt. Ein Zeichen der Höhe der Kulturstufe, auf der wir uns befinden, scheint mir darin zu liegen, baß wir rechtzeitig die Gefahr erkennen und rechtzeitig die Mittel ergreifen, um unser Land vor jenen Zuständen zu bewahren, welche in Sicilien, Arabien, und anderen Kulturländern eingetreten sind. (Bravo. )

Es ist unzweifelhaft, baß in Folge der Veränderung der Erdoberfläche, welche der Mensch hervorgerufen hat, eine Veränderung der atmosphärischen Verhältnisse eingetreten ist, dagegen hege ich die feste Zuversicht, daß auch der Geist des Menschen Mittel finden wird, um die schädigenden Folgen der nothwendigen Veränderung der Erdoberfläche durch andere Umstände und andere Maßnehmen zu paralysiren.

Es handelt sich im Ganzen um nichts anderes als um einen Kampf mit den Naturkräften, und bevor man sich in einen Kampf begiebt, ist derjenige der Weiseste, der die Kräfte feines Gegners kennen zu lernen trachtet. Die Gesetze der Naturkräfte lassen sich nur durch die Wissenschaft lösen. Ich erwarte von dem ersten Antrage der Kommission, nämlich von dem Antrage auf Errich-

tung einer hydrographischen Kommission zu Prag, baß er eben die Frage der Wissenschaft zunächst zu lösen haben wirb, und glaube nur noch darauf hinweisen zu sollen, daß wir da nichts Neues schaffen, indem ja schon in sehr vielen, ja in den meisten Ländern die Nothwendigkeit einer solchen Untersuchung erkannt wurde. Ich weisee da auf Baiern, die Schweiz, Amerika und Frankreich hin, und die Kenntnisse, die man über die Kräfte der Natur erlangt hat, verdanken wir nur solchen Versuchsanstalten.

Ich glaube nicht, meine Herren, baß wir in dieser Beziehung angesichts der allgemeinen Kalamität, die vielleicht in Böhmen und Oesterreich wegen seiner kontinentalen Lage greller zu Tage treten, als in manchen anderen Ländern, zurückbleiben dürfen, und daß wir der Wissenschaft auch hier den ersten Rang einräumen sollen, um die Gesetze der Natur zu erforschen, ohne deren Kenntniß ein diesfälliger Fortschritt nicht zu denken ist.

Ich hätte nur mehr einen Wunsch, und der wäre, daß die hydrographische Kommission zugleich eine meteorologische sein möge. Ich lege auf dieses Wort keine große Bedeutung, und möchte nur den Sinn hineinlegen, das Wort dahin deuten, daß die Aufgabe dieser Kommission die sein möge, alles was in klimatischer und hydrographischer Beziehung noch unerforscht geblieben ist, möglichst zu durchforschen. Ich werde keinen speziellen Antrag stellen, denn ich hege die Ueberzeugung, daß die Kommission ihre Aufgabe als eine so umfassende von Haus an ansehen wirb, und sich nicht wegen eines Wortes, wegen ihres Namens an eine einseitige Forschung halten wird. Der angesetzte Betrag von 5000 fl., welche gefordert werden zur Errichtung dieser hydrographischen Kommission, ist - glaube ich - so gering, daß angesichts des wichtigen Gegenstandes, um den es sich handelt, es wirklich verlorene Zeit wäre über die Summe überhaupt ein Wort zu verlieren. Ich möchte daher dringlichst bitten, dem Kommissionsantrage Ihre Zustimmung zu geben.

Se. Exc. der Statthalter: Ich bitte ums Wort.

Oberstlandmarschall: Sr. Exc. der H. Statthalter hat das Wort.

Se. Exc. der Statthalter: Ich erlaube mir zu bemerken, daß die Regierung gewiß ein solches Unternehmen mit Befriedigung begrüßen wirb, und auch bereit ist, ihre Mitwirkung dabei zu leisten. Dagegen mochte ich aber hier den Wunsch aussprechen, der wenn er auch nicht gerade im Beschlüsse des H. Hauses Ausdruck finden mag, doch bei der Ausführung des Beschlusses gefälligst berücksichtigt werden möge.

Es ist dies der Umstand, daß nachdem die Kommission, deren Errichtung angetragen wirb, aus 7 Mitgliedern bestehen soll, welche vom Landesausschusse zu ernennen sind, und sich unter diesen Mitgliedern auch eines der Statthalterei befinden soll, daß bei Ernennung dieses Mitgliedes auf das

Einverständniß mit dem Landeschef Rücksicht genommen werden möchte. Ich glaube übrigens, daß dies in der Praxis sich von selbst ergeben wird

Oberstlandmarschall: Der H. Baron Riese Stallburg hat das Wort

Baron Riese-Stallburg: Ich babe mir zwar gestern vorgenommen, nicht zu sprechen, aber bei einer so wichtigen Angelegenheit muß ich doch das Wort ergreifen

Seit langer Zeit, bereits seit mehr als 50 Jahren beobachte ich gewisse Wasserflächen, und ich glaube, obwohl ich sebr einverstanden bin, daß wir die Regenmenge wissenschaftlich festsetzen, praktisch haben sie die Wasserreservoirs selbst qemessen. Denn wenn wir berücksichtigen, daß die großen Reservoirs, die ersten Teiche eines größeren Wassergeistes, die sonst immer in kurzer Zeit gefüllt waren, jetzt oft jährelang sich füllen - und ich weiß Fälle, daß ein Teich in 2-3 Jahren sich nicht mehr füllt - so ist das, meine Herren, der hestredende, das ist der beste Beweis, daß das Wasser nicht gefallen ist; Ware es in die Erde eingedrungen, so wäre es durch die Quellen in die Teiche gekommen, es wäre rasch gekommen, in Strömen gekommen, hätte daher die Teiche um so mehr füllen müssen.

Welch qroßen Einfluß aber der Wald auf sie so große Wassermenge hat, meine Herren, ich glaube, das kann ich hier ziffermäßig beweisen.

Ich glaube, daß die qroße Wasserüberschwemmung, dieses große Unglück, das im J. 1872 über das Beraunthal, und über einen großen Theil von Böhmen kam, die Ursache in der Walddevastation hat. Meine Herren Ich will nur eine Besitzung nennen, welche uns allen bekannt ist, gar nicht weit von Prag Es ist die frühere Montanherrschaft Zbirov, eine Waldherrschaft, welche 37 000 Joch Wald, also beinahe 4 ⃞ Meilen Wald gehabt hat. Solange sie Eigenthum des Staates war, war sie gepflegt, und hatte einen vollständigen Holzbestand, war der Quellenbewahrer von einem wichtigen Wassergebiete. Sie kam in unrechte Hände, unqlücklicher Weise, und diese große Herrschaft würbe so überholzt, meine Herren, wie ich hier die Daten von dem böhmischen Forstverein habe

Es sind in den 6 Jahren, von 1868-74 60. 000 Normalklafter mit 100 Kubikschuh, daher nach ber Angabe der dortigen Forstparteien 600. 000 Normalklafter ober 1 Million gewöhnlicher Klaster Holz geschlagen

Oberstlandmarschall: Ich bitte, das ist wohl zu §. 2 vorzubehalten.

Baron Riese-Stallburg: Ich bitte um Verzeihung.

Oberstlandmarschall: Das gehört zur Aufforstung.

Baron Riese-Stallburg: Ich bitte Durchlaucht, es ist wegen der Wassermenge.

Dadurch sind alle Jahre 1000 Joch Wald leer geschlagen, daher war von 1000 Joch Waldes durch 4 Jahre eben bis zum Jahre 1872 mehr blosgelegt, und nach den Messungen des Dr. Purkyòe,

welcher bewiesen hat, daß das Wasser, welches ans Hochwald fällt, gerade soviel Tage mehr zum Abfließen braucht, als sonst auf normalem Wege Stunden; also 24 mal schneller läuft das Wasser von kahlen Flächen ab. als aus dem Walde.

Nun sind eben auf diesen Wald 144 Millionen Kubikfuß Wasser gefallen Denn nach den Messungen sind 205 Centimeter resp. 7. 8" also im ganzen 144 Millionen Kubikfuß Regenwasser in 12 Stunden gefallen, und dieß macht einen Abfluß von 3300 Kubikfuß Wasser per Sekunde. Wenn das h. Haus annimmt, baß in vielen angränzenden Waldungen dasselbe der Fall war, so werden es die Herren erklärlich finden, welche Wassermasse nach Prag kam und diese Wassermasse hat auch Steine und kostbare Erbe mitgenommen.

Nun, meine Herren, ich glaube, die Wasserfrage ist eine so wichtige Frage, so eingreifend in das Gedeihen des Feldbaues, in das ganze Gedeihen des Ackerbaues, überhaupt des Grundertrages, daß wir sehr darauf eingehen sollen. Meine Herren, geben Sie dem Grund und Boden Wasser und Wärme. Das sind die Grundbedingungen der Vegetation

Grund und Boden, das ist ein Lastthier, auf dem die meisten Steuern ruhen, und, wenn man ein Lastthier hat. muß man es hegen und pflegen; wenn man ein Lastthier nicht hegt und pflegt, geht es zu Grunde

Ich hedauere es, meine Herren, da sehr verehrte Freunde und große wissenschaftliche Autoritäten auf jeder Seite des Hauses sitzen, daß leider in den österreichischen Anstalten ein großer Geaenstand nicht auf dem Programm ber Erziehung der Staatsbeamten steht, das ist die Nationalökonomie. Ich habe auch im Auslande studirt, ich habe auch Staatsbeamten gekannt, welche Kameralietik getrieben haben, in ber Hinsicht überragen auch die auswärtigen Staatsbeamten unsere so sehr verehrungswürdigen Staatsdiener noch immer.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch jemand zum 1. Punkte bes Kommissionsantrages bas Wort?

Fürst Metternich hat bas Wort.

Fürst Metternich Hoher Landtag!

Ich glaube, daß die Bemerkung, welche von Seite bes Regierungstisches gefallen, eine richtige ist, und ich glaube, daß die Stilisirung eben nur hier eine falsche sein dürfte. Und da es wohl im Willen und in ber Absicht ber löblichen Kommission gelegen sein wird, das Recht ber Statthalterei nämlich der k. k Behörden ihren Abgeordneten des Baudepartements eben selbst zu ernennen und zu berufen. Das ist aber hier, meiner Ansicht nach nicht ausgedrückt. Punkt 2 des Absatzes 1 des Antrages lautet dahin:,, Diese Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, welche vom L. -A. zu ernennen sind, unter welchen sich je ein Mitglied des Baudepartements der k. k. Statthalterei und des L. -A. befinden soll. " Nach dieser Textirung ist es meiner Ansicht nach zu entnehmen, daß der

L. -A. eben auch die Mitglieder des Baudepartements der Statthalterei ernennen soll.

Dies geht aber, meiner Anficht nach nicht an, und ich würde mir aus dem Grunde erlauben, den Antrag zu stellen, daß §. 2 Absatz 1 dahin zu lauten hätte: "Diese Kommission hat aus 5 Mitgliedern, welche vom L. -A. zu ernennen Sind, dann aus je einem von der k. k. Statthalterei respektive vom L. -A. zu entsendenden Mitgliede des k. k. Statthalterei- und Landesbaudepartements zu bestehen hat. "

Oberstlandmarschall: Wünscht noch jemand zum 1. Antrage das Wort?

Žádá ještì nìkdo k prvnímu návrhu za slovo ?

(Niemand meldet sich. )

Die Debatte ist geschlossen.

(Nach kurzer Pause bittet Furst Metternich nochmal um's Wort. )

Oberstlandmarschall: Fürst Metternich hat das Wort.

Fürst Metternich: Ich erlaube mir den Antrag in stilistischer Beziehung folgendermaßen zu formuliren: "Die Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, von denen 6 durch den L. -A. zu ernennen und dahin zu wirken ist, daß das 7. Mitglied von Seite der k. k. Regierung aus dem Baupersonale der k. k. Statthaltern beigegeben wird. "

Oberstlandmarschall: Der Antrag, den Fürst Metternich stellt zum 2. Punkte des 1. Antrages, lautet: diese Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, von denen 6 durch den Landesausschuß zu ernennen, und dahin zu wirken ist, daß der 7. von Seite der k. k. Regierung aus dem Baupersonale der k. k. Statthaltern beigegeben werde.

Snìm. sekr. Schmidt: Komise má sestávati ze 7 èlenù, z nichž 6 má zemský výbor jmenovat a dále k tomu pùsobit, aby 7. slavnou vládou ze støedu úøedníkù technického oddìlení místodržitelství pøidìlen byl.

Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

Kteøí podporují ten návrh, nech pozdvihnou ruce. (Stane se. )

Er ist unterstützt und steht in Verhandlung.

Der H. Berichterstatter hat das Wort,

Ref. Dr. Waldert: Gegen den Antrag Selbst ist von keiner Seite eine wesentliche Einwendung erfolgt, sondern es wurde im Gegentheil derselbe von dieser Seite des h. Hauses in einer Weife unterstützt, daß ich wirklich nichts weiter zuzufügen habe.

Ich erlaube mir daher nur auf den Abänderungsantrag Sr. Durchl. des Fürsten Metternich überzugehen und in dieser Beziehung zu bemerken, daß die Kommission es nicht anders gedacht hat; als daß im vorkommenden Falle der Landesausschuß an die h. Statthaltern sich wenden wird wegen Entsendung eines Mitgliedes aus dem Baudepartement, von einer eigentlichen Ernennung in tiefem Sinne ist daher nicht füglich die Nede und es

würde dann, wie die Erfahrung und Praxis bisher erweist, eben auf ein solches Ersuchen von Seite der Statthalterei der betreffende Baubeamte, der dafür qualifiziert und für den Dienst entbehrlich ist, entsendet werden; ich hätte daher gegen eine solche Abänderung des Antrages nichts einzuwenden, wenn nur die stilistiche Form, welche vorgelegt worden ist, die Sache besser bezeichnen würde als der ursprüngliche Antrag der Kommission.

Ich erlaube mir nämlich hervorzuheben, daß nach dem ursprünglichen Antrage der Kommission von zwei Mitgliedern des Baudepartements die Rede ist, nämlich ein Mitglied des Baudepartements des Landesausschusses und ein Mitglied des Baudepartements der Statthalterei, das findet in diesem Antrage des Fürsten Metternich keinen Ausdruck; es ist aber auch noch weiter zu bemerken, daß ja der Antrag der Kommission nicht ausdrücken soll, wie die eigentliche Ernennung zu erfolgen habe, in welchem Wege und in welcher Form, sondern nur ausdrücken soll, welche Mitglieder in die Kommission zu ernennen find.

Nur die Zahl und Qualität der Mitglieder ist hier gemeint und ich glaube daher, daß es thatsächlich gar nicht gefehlt wäre, wenn der ursprüngliche. Antrag der Kommission angenommen würde u. z. um so mehr, da Se. Exc. der Statthalter selbsterklärt hat, daß er voraussetzt, daß in dieser Form die Ernennung Stattfinden werde und daß eigentlich auf einer Aenderung des Antrages gar nicht bestanden werde.                                                

Ich möchte daher im Interesse der Abkürzung der Sache bitten, daß der ursprüngliche Antrag der Kommission angenommen werde.

Oberstlandmarschall: Der Antrag, welcher vorliegt vom H. Fürst Metternich, bedingt eine getrennte Abstimmung, ich bringe daher den 1. Punkt des ersten Antrages vorerst zur Abstimmung.

Er lautet: Behufs gründlicher Untersuchung der Niederschlagsmenge und deren Abflußverhältnisse wird eine hydrografische Kommission mit dem Sitze in Prag errichtet.

Snìm. sekr. Schmidt: Aby se množství srážek atmosferických a pomìry odtékání jejich dùkladnì zkoumati mohly, zøizuje se komise vodopisná (hydrografická), jejíž sídlo je v Praze.

Oberstlandmarschall:. Ich bitte diejenigen, welche diesem Antrag zustimmen, die Hand zu erheben.

Kteøí jsou pro ten návrh, nech pozvednou ruku. (Stane se. )

Er ist angenommen.

Der 2. Punkt kommt vorerst nach dem Abanderungsantrage des H. Fürsten Metternich zur Abstimmung, wenn der fällt, nach dem Antrage der Kommission.

Nach dem Antrage des H. Fürsten Metternich soll er lauten: Diese Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, von denen 6 durch den Landesausschuß zu ernennen und dahin zu wirken ist. daß der 7. von Seite der k. k. Regierung aus

dem "Baupersonale der k. k. Statthalterei beigegeben werde.

Snìm. sekr. Schmidt: Komise tato má sestávati ze 7 èlenù, z nichž 6 má zemský yýbor. jmenovati a k tomu pùsobiti má, aby 7. sl. vládou ze støedu úøedníkù technického oddìlení místodržitelství pøidìlen byl.

O b e r s t l a n d m a r s ch a l l: Ich bitte Diejenigen, welche diesem Antrag zustimmen, sich zu erheben.

Kterí jsou pro ten návrh, nech povstanou. (Stane se. Geschieht. )

Es ist die Minorität.

Der Antrag. der Kommission lautet: 2. Diese Kommission hat aus 7 Mitgliedern zu bestehen, welche vom Landesausschusse zu ernennen sind, unter welchen sich je ein Mitglied des Baudepartements der k. k. Statthalterei und des Landesausschusses befinden soll.

Snìm. sekr. Schmidt: 2. Komise tato má se skládati ze 7 údù od zemského výboru jmenovaných, mezi nimiž má býti. vždy jeden úd stavitelských odborù c. k. místodržitelství a zemského výboru.

O b e r s t l a n d m a r s ch a l l: Diejenigen, welche diesem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben.

Kteøí jsou pro návrh, nech pozvednou ruku (Stane se. )

Er ist angenommen.

Die weiteren Punkte, haben keine Anfechtung gefunden und ich bringe sie zur Abstimmung.

3. Die Kommission hat alljährlich die nöthigen Arbeiten einzuleiten, die geeigneten Persönlichkeiten zur Ausführung derselben zu wählen, ein Präliminare der hiezu nothwendigen Ausgaben dem Landesausschusse vorzulegen und am Jahresschlusse einen Bericht zu erstatten.

4.. Der Landesausschuß wird beauftragt, diese hydrographische Kommission ohne Verzug ins Leben zu rufen, und zu diesem Behufe wird er ermächtiget, folgende Ausgaben aus den Kasseresten des Landesfondes zu bestreiten und zwar:


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