Ich glaube, daß die Durchführung des Prinzipes gar keiner Schwierigkeit unterliegen wird, und erlaube mir für den Fall, als es dem hohen Landtage gefallen sollte, diesen oder einen ähnlichen Antrag zum Beschluße zu erheben, anzukündigen, daß ich bei §. 81, in welchem die Einreihung und Durchführung der neuen Klasseneintheilung für das nächste Jahr angeordnet ist, mir erlauben würde als Uibergangsbestimmung einen Antrag zu stellen, wodurch diesen beiden erekutiven Körperschaften für die Vornahme dieser ersten Einreihung gewiste Grenzen gefetzt würden.
In diesem Sinne erlaube ich mir meinen Antrag dem Wohlwollen des h. Landtages zu empfehlen.
Oberstlandmarschall: Hr. Dr. Grégr hat das Wort.
Dr. Grégr: Hoher Landtag!
Meiner Anficht nach sind wir bei diesem Abschnitte eigentlich zu dem Kernpunkte des ganzen Gesetzes gelangt, denn ich glaube, meine Herren, wenn sich nicht um die Frage der Ausbesserung der Gehalte der Schullehrer gehandelt hätte, hätte man das Bedürsniß eine Revision des Schulgesetzes vorzunehmen gar nicht gefühlt und wir wären heute vielleicht nicht in der Lage darüber Beschlüsse fassen
zu müsfen. Ich glaube, meine Herren, eben die Frage des Gehaltes der Schullehrer bildet eigentlich den Succus und den Kern der ganzen Vorlage, die Basis aber der Gehaltsverbefferungen oder des Ausmaßes der Gehalte der Schullehrer ist die Ein theilung in klassen und da muß ich mir meine Herren die Bemerkung erlauben, daß eben diese Eintheilung in klassen und besonders der Gintheilungsgrund mir, wenigstens von meinem Standpunkte aus, das Wichtigste in der ganzen Gesetzvorlage zu sein scheint. Meine Herren, nach welchem Maßstabe sollen die Gehaltsklassen der Lehrer nach der Gesetzvorlage eingetheilt werben? Nach demselben Maßstabe, nach welchem sie bis jetzt eingetbeilt worden sind, nämlich nach den Durchschnittsvreisen der wichtigsten Lebensbedürfnisse und nach den örtlichen Verhältnissen. Meine Herren, so ist es jetzt in dem bestehenden und geltenden Gesetz. Die Kommission hat es selbst gefühlt, baß diese zwei Eintheilungsgründe, nämlich die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebcnsbedürsnisse und die örtlichen Verhältnisse eigentlich ein zu schwankender Eintheilungsgrund sind und hat dazu noch ein drittes Moment zugesetzt, die Bevölkerungszahl.
Aber meine Herren, alle drei Eintheilungsgründe zusammengenommen sind noch immer kein richtiger und fester Maßstab. Meine Herren, was sind die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel? Soll man da bei der Eintheilung der klassen immer Rücksicht darauf nehmen, ob in dieser Stadt das Fleisch um einen Kreuzer theuerer ist als in einer anderen Stadt, ob das Psund Mehl mehr oder weniger kostet? Und wenn man dies auch heute berücksichtigcn würde, so ist das ein sehr schwankender Moment und in einigen Tagen kann sich eben dieses Moment ändern und der EintheilungSgrunb hat wieder seine Bedeutung verloren.
Was man unter dem andern Moment versieht, unter den őrtlichen Berhältnissen, das ist meine Herren im Gesetze selbst nicht genau präcisirt und es ist mir das ein ganz undeutlicher Begriff. Ich weiß nicht, was die Kommission darunter verstanden hat. Dertlicher Verhältnisse gibt es eine unendliche Masse und meine Herren, es wäre doch wirklich der Willführ Thür und Thor geöffnet, wenn man dann auf alle möglichen und denkbaren örtlichen Verhältnisse Rückficht nehmen sollte.
Meine Herren! Den einzig richtigen und sesten Eintheilungsgrund bietet die Bevölkerungszahl. Sie ist eine Ziffer, welche in nicht langen Zwischenräumen durch ämtliche Erhebungen sichergestellt wirb. Wir haben nämlich gesetzlich bestimmt, daß in Zwischenräumen von einer gewissen Zeit Konskriptionen im ganzen Lande vorgenommen werben sollen, und die Zahl der Bevölkerung durch ämtliche Erhebungen fichergestellt werden muß.
Wir werben daher nicht in Verlegenheit sein, ans Grund ber letzten Konskription im Jahre 1869 die Bevölkerungszahl in jeder Ortschaft des Landes Fischerzustellen.
Ich glaube daher, meine Herren, eben dieser einzige Grund wäre derjenige Eintheilungsgrund, welcher einen festen Maßstab liefern könnte für die Eintheilung der Gehaltsklassen der Lehrer.
Meine Herren! Die Eintheilungsgründe, aus welchen man bis heute nach dem jetzt bestehenden Gesetze die Klasseneintheilung gemacht hat, liefern ber Willkür einen so weiten Spielraum, baß die Resultate, welche eben auf Grund dieser Eintheilungsgründe bis jetzt erzielt worden sind, derart sind, daß sie dem größten Theile der Bevölkerung dieses Landes Nachtheile gebracht haben, welche wir schmerzlich empfinden.
Se. Ercellenz der Herr Statthalter hat ferner bemerkt, daß harte Worte gegen den Landesschulrath gefallen sind.
Nun, ich will mich nicht harter Worte bedienen, ich will nicht mit Worten beweisen, ich will mit Ziffern beweisen.
Meine Herren! Bis jetzt war es der Landesschulrath, welcher die Eintheilung der Klassen im Lande vorgenommen hat, und auch die Verantwortung dafür übernahm. Ich habe, meine Herren, den vorjährigen Bericht des Landesausfschußes in der Hand über das Volksschulwesen in unserem Lande, den heurigen Bericht hatte ich noch nicht Zeit durchzusehen, wir haben ihn erst später bekommen, ich glaube es ist nicht viel geändert und gebessert worden.
Nach dem vorjährigen Berichte, meine Herren, ist die Eintheilung derart, daß in der ersten, also höchsten Gehaltsklasse sich befinden 605 čechische und 617 deutsche Lehrer, eine Differenz von 12 Lehrern, und 12 Lehrer sind in den deutschen Bezirken auf deutschen Schulen mehr in ber ersten Gehaltsklasse als in zwei Dritteln bes Landes der čechischen.
In ber 2. Gehaltsklasse befinden sich dermal čechischer Lehrer 698, also in ber zweiten besten Klasse, deutscher Lehrer 1250, was das Doppelte in ber zweiten Gehaltsklasse ist. Das sind die zwei besten Klassen, meine Herren.
In ber dritten Gehaltsklasse, also in ber bereits schlechten Gehaltsklasse sich plőtzlich das Verhältniß und sinden von böhmischen Lehrern 1707 und von deutschen nur 724, um 1000 also weniger in einem Drittel des Landes.
Und in ber vierten endlich, in ber schlechtesten von 300 sl. finden wir freilich von beiden Nationalitäten sehr wenige Lehrer, finden aber doch der čechischen Lehrer 61, der deutschen 26.
Dieser Unglücklichen sind doppelt mehr der čechischen als der deutschen Nationalität angehörig.
Meine Herren! Bittere Gefühle erwecken diese Zahlen in mir vom nationalen Standpunkte.
Ich will keine Rekriminationen hier vorbringen, aber, meine Herren, die Bemerkung muß mir hier gegestattet sein, daß auch zur Zeit des strengsten Absolutismus, zur Zeit, als man die Germanisation des. Landes auf das Panier ber Regierung geschrie-
den hatte, solche Verhältnisse bei uns nicht vorgekommen sind, und daß zu Dieser Zeit Selbst solche Wunden unserer Nationalität nicht geschlagen worden sind, als in der kurzen Zeit der Regierung des jetzigen Sandesschulrathes geschlagen worden sind.
Wenn Seine Ercellenz der Herr Statthalter früher bemerkt hat, daß das Vertrauen und die Liebe sich nicht zwingen lasten, - nun meine Herren, wenn die čechische, Nationalität zum Landesschulrathe kein Vertrauen hat (von Liebe will ich nicht Sprechen), so ist dies zu entschuldigen nach den Ziffern, die ich hier vorgebracht habe. Deshalb meine Herren, haben wir kein Vertrauen zu diefem Institute und wünschen, daß die Willführ dieses Instituts durch Gesetze so viel als möglich eingeschränkt werde. -
Nach dem Antrage des Gesetzentwurfes ist hier wohl eine Beschränkung, es heißt: Die Eintheilung der Klaffen soll künftighin im Einverständnisse mit dem Landesausschuße versügt werden.
Meine Herren! Ich weiß diese Bestimmung zu würdigen, und will dem Landesausschutze nicht nahetreten und den Verdacht aussprechen, daß er auch parteiisch sein könnte in dieser Sache. Aber meine Herren, das Verhältniß des Landesausschutzes zum Landesschulrathe wird dadurch gewiß kein angenehmes und ich weiß nicht, ob es nicht wünschenswerth ersscheinen dürste, daß wir ihn durch die Bestimmung des Gesetzes, also von vorneherein der Kolliston mit dem Landesschulrathe entheben, und ihn gewissen Pressionen, welche doch mehr oder weniger drückend auf ihn wirken dürften, entziehen.
Meine Herren! Die Eintheilung, wie sie hier in der Gesetzesvorlage vorgeschlagen wird, bietet uns keine Garantie vom nationalen Standpunkte und wie der Herr Berichterstatter früher ganz gut bemerkt hat, als ich über das Präsentationsrecht gesprochen habe, daß es in Gemeinden mit gemisch ten Nationalitäten, wie z. B. in Prag sehr gefährlich wäre, das Präsentationsrecht der Gemeindevertretung zu übergeben.
Meine Herren! Wenn das bei einer Gemeinde ist, desto mehr gefährlich ist es in einem ganzen Sande, in einem Lande, wo der Wechsel der Parteien, ich möchte sagen, ein schneller, ein überraschender Sein kann, wo die eine Partei heute an der Spitze des Glücksrades und morgen am Fuße desselben sein kann.
In einem Solchen Lande, wo eine solche Variabilität der entscheidenden und Ausschlag gebenden Faktoren möglich ist, in einem solchen Sande muß sich jede Nationalität die Garantie soviel als möglich gegen den Wechsel der Parteien verschaffen, sich selbst schützen.
Das, was das Gesetz uns bietet, ist für uns keine Garantie.
Meine Herren! Ich finde einen Eintheilungsgrund nur darin, wenn mau einen festen, ich möchte
sagen unvariablen Maßstab für die Eintheilung in Gehaltsklassen aufstellt.
Und wie ich bemerkt habe, nur die Volkszählung ist es, welche ich für einen solchen Maß-* stab halte.
Es ist dieses kein Novum.
Es ist im Gesetze von Oberösterreich,
Im Schulgesetze von Oberösterreich heißt es, nach der Zahl der Bevölkerung werden die Gehaltsklassen eingeteilt.
Und meine Herren, wenn das in einem Lande mit einer Nationalität nothwendig und wichtig ist, desto wichtiger und notwendiger ist es in einem Lande mit zwei Nationalitäten.
Es steht dort ferner:
Immer nach 10 Jahren soll mit Rücksicht* nahme auf alle lokalen Verhältnisse eine Revision der Klasseneintheilung zu Stande gebracht werden.
Viel einfacher und leichter ist es, wenn das auf Grund der Conskription geschieht, wenn man in diesen Perioden, wo eine neue Volkszählung vorgenommen wird, auf Grund der Resultate dieser neuen Volkszählung eine neue Klasseneiutheilung vornimmt.
Das ist das, was ich ferner zu beantragen mir erlauben würde und ich kann versichern, es liegt mir nichts so sehr am Herren und auf nichts lege ich im ganzen Gesetze so großes Gewicht wie auf diese Bestimmung. Wir wollen eben geschützt erscheinen gegen alle möglichen Willkürlichkeiten und in dieser Bestimmung, glaube ich, sinden wir denn doch irgend einen Schutz.
Was nun das Zweite anbelangt, d. i. die Gehalte der Lehrer selbst in diesen Klassen, so hätte ich erst später dafür gesprochen bei §. 19, wenn es nicht beliebt hätte beide Paragraphe auf einmal in die Debatte zu ziehen.
Ich will nun gleich im Voraus hier mich aussprechen wie nach meinem Antrage, die Gehalte in den Klassen sein sollten. Ich stelle mir die Sache so vor, ganz nach dem Gesetze wie es in OberÖsterreich ist, nämlich daß die Gehaltsklassen der Lehrer eingetheilt werden in 3 Klassen: in die erste Klaffe gehören Lehrer in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern, in die zweite gehören Lehrer in Gemeinden mit 2001 bis 4000 Einwohnern und in die dritte Klaffe gehören Lehrer in Gemeinden, die nicht mehr als 2000 Einwohner haben. Also sind hier bloß 3 Klassen je nach Volkszahl. Die Gehalte dieser 3 Klassen würden meinen Antrag nicht alteriren. Sie würden dieselben sein, wie sie eben im Antrage der Kommission angeführt sind, nämlich in der 1. Klasse 700 fl., in der 2. Klasse 600 fl. und in der 3. Klasse 500 fl. Die 4. Klasse mit 400 st. würde wegfallen. Nun meine Herren, wenn die 4. Klaffe mit 400 st. fallen gelassen wird, wie viel haben wir denn da fallen gelassen? Wir haben da nach dem jetzigen Status eigentlich 61 čechische und 26 deutsche Lehrer fallen gelassen. Denn in der 4. Klasse befinden sich nach dem Aus-
weife des Landesausschußes nicht mehr Lehrer als diese 87. Wegen diesen 87 würde das ganze Gesetz nicht alterirt. Also so viel, was die Gehalte dieser Klasse anbelangt. Wenn nun der sehr verehrte Herr Vorredner auf diesen Punkt eingegangen ist, so erlaube ich mir ihm Einiges entgegenzustellen. Der Herr Vorredner hatte bemerkt, daß eine Erhöhung der Lehrergehalte in diesem Momente nicht günstig angezeigt wäre; nämlich in dem Momente, meine Herren, wo ein allgemeiner Rückgang in den nationalökonomischen Verhältnissen bemerkbar ist, in dem Momente, wo in Folge dieser national-ökonomischen. Kalamität jede Familie, und ich möchte sagen, Jedermann genöthigt ist seine Lebensbedürsnisse so viel als möglich einzuschränken.
In diesem Momente, sagt er, wäre es nicht angezeigt, an die Erhöhung der Lehrergehalte zu denken.
Meine Herren, ich glaube, daß dieser Grund eben ein Grund dafür ist, die Gehalte der Lehrer in diesem Momente zu erhöhen, denn wenn ein jeder in den jetzigen traurigen und mißlichen Verhältnissen gezwungen ist, seine Lebensbedürfnisse einzuschränken, dann muß dies ja auch der Lehrer thun, und wenn ein Lehrer nur 350 oder 400 fl. hat und dennoch gezwungen ist, seine Lebensbedürfnisse einzuschränken, nun frage ich, meine Herren, wie kann ein Mensch, der mit Familie 350 fl. hat, seine Lebensbedürfnisse überhaupt noch einschränken? Ich glaube also, gerade dieses Moment der allgemeinen Kalamität, der allgemeinen Noth ist es, welches dazu drangt, eben in diesem Momente, wo jeder mehr Geld braucht, Demjenigen, der so wenig hat, daß er seine Familie nicht erhalten kann, beizuspringen. Der Herr Vorredner hat bemerkt, daß es auch an Nachwuchs bereits nicht mehr fehle, d. h. daß ein Nachwuchs von Lehrern sich bereits bemerkbar macht, daß die Lücken, welche letzt in den Schulen angetroffen werden, nach und nach sich auszufüllen scheinen.
Nun, meine Herren, ich weiß nicht, ob wirklich bereits Fälle und welche Fälle bereits bemerkt worden sind, daß ein Nachwuchs für die Wolks-schnllehrer sich herausbildet. Aber wenn dies der Fall ist, so glaube ich, ist es vor Allem der Hoffnung zuzuschreiben, welche der Landtag von Böhmen bereits seit 4 Jahren in den Lehrern lebendig erhält, nämlich die Hoffnung, daß die Gehaltsverbesserung endlich erzielt werde. Dies wurde ihnen Jahr für Jahr immer versprochen und immer nicht gehalten. Ader deswegen, weil die Lehrer glaubten, daß es endlich doch ratisieirt werde, daß endlich doch bessere Gehalte werden eingeführt werden, deswegen ist es möglich, daß sich mehr junge Leute jetzt zum Lehrfache wenden, als bis jetzt der Fall war.
Meine Herren! Der Herr Vorredner hat unter Anderem auch bemerkt, daß eine Gehaltsvermehrung der Lehrer am Ende die Wirkung nicht haben wird, daß sich die jungen Leute in solcher Menge zum Lehrfache wenden werden, um alle Lüden auszu-
füllen. Nun, meine Herren, wenn etwas geeignet ist irgend einer Lebensbranche, sei es nun dem Beamtenwesen, sei es nun dem Handel und dem Gewerde neue Kräfte zuzuführen, so ist es doch unstreitig die Aussicht auf einen guten Lebenserwerb. Danach richtet sich ja die ganze Fluktuation in den einzelnen Branche des Lebens, sie ist blos auf diese Motive gegründet. Wenn Sie, meine Herren, heute beim Eisenbahnwesen eine Aussicht eröffnen, daß die Gehalte erhöht werden, so werden Sie in der nächsten Zeit einen größeren Andrang zu dieser Branche finden. So ist es bei Allem, so wird es auch ganz gewiß beim Lehrfache fein. Was für die ganze Menschheit gilt, davon wird der Lehrerstand keine Ausnahme machen.
Der Herr Vorredner hat gleich im Anfange feiner Rede gesagt, "ich bin von den besten Wünschen beseelt für das Volksschulwesen, ich wünsche der Volksschule den höchsten Aufschwung. " Nun, meine Herren, das ist leicht gesagt, ich wünsche der Volksschule den höchsten Aufschwung, ich bin dafür beseelt, aber es darf nichts kosten. (Heiterkeit. ) Meine Herren, eine solche Begeisterung für eine Sache ist ebenfalls sehr leicht, aber ohne Opfer läßt sie sich nun einmal nicht durchführen. Wenn wir beseelt sind für den Aufschwung des Volksschulwesens, meine Herren, dann müssen wir natürlich auch, wenn wir es auch schmerzhaft fühlen, Opfer bringen, denn ohne Opfer wird der Aufschwung nicht erzielt werden.
Meine Herren, wir mögen uns die Lehrer noch so ibealistisch vorstellen, wir mögen sie uns vorstellen als Volkserzieher, als Jugendbildner, als Culturträger, ein menschliches Attribut hat er darum doch, wir dürfen darauf nicht vergessen, das ist, daß der Lehrer auch einen Magen hat (Sehr wahr! Heiterkeit) und der Magen will essen, der Magen will satt sein und, meine Herren, wenn auch das lateinische Sprichwort wahr ist: plenus venter non studet libenter, so ist es doch nicht minder wahr, wenn man sagt: vacuus venter non docet libenter.
Meine Herren, wenn wir also wollen, daß unsere Volksschullehrer gut dociren, so müssen wir vor Allem dafür sorgen, daß ihr Magen kein vacuus venter ist. Ich erlaube mir die Anträge Dem Herrn Oberstlandmarschall zu übergeben.
Oberstlandmarschall: Se. Erc. der Hr. Statthalter hat das Wort.
Statth. Baron Weber: Es find heute fort, und fort Mißtrauensvoten gegen den Landesschulrath ausgesprochen worden. Ich werde ihn also wohl vertheidigen müssen. (Heiterkeit. ) Zwar werde ich in die Lage kommen, so manches übergehen zu müssen, aber den Vorwurf nationaler Gehäffigkeit und Parteilichkeit glaube ich denn doch nicht übergehen zu dürfen. (Bravo. )
Der Herr Abg. Dr. Gre'gr hat für feine Anschauungen Ziffern vorgebracht. Die Statistik mit ihren Ziffern ist eine sehr schöne Wissenschaft, man
muß aber auch aus den Grund der Ziffern zurückgehen und prüfen, warum die Ziffern so sind nicht anders sind, warum sie klein und warum sie groß sind. Ich werde mir erlauben, dem h. Hause mitzutheilen, daß die Ziffern, wie sie sich in Bezug auf das Verhältnis zwischen den deutschen und böhmischen Schullehrern herausstellen, keineswegs auf nationaler Gehässigkeit beruhen, sondern auf ganz anderen Gründen. Es ist erstens allgemein bekannt, daß die deutsche Nationalität in Böhmen insbesondere die Grenzgegenden bewohnt, wo in der Regel eine größere Thenerung der Lebensmittel herrscht als im Innern des Landes, wo Ackerbau, betrieben wird, während die deutschen Bezirke sich mehr mit Industrie beschästigen. (Sehr richtig. )
Aber abgesehen davon, abgesehen von den Theuerungsverhältnissen des Ortes, abgesehen von der Bevölkerungszahl in den einzelnen Städten erlaube ich mir dem h. Hause mitzutheilen, daß im Anfange der Geltung der Schulgesetze die böhmischen Schulgemeinden so gut wie gar nicht sich um das Schulwesen gekümmert haben, daß sie sich fern gehalten haben von der Ausführung der gesetzlichen Bestimmungen. (Sehr wahr!) Die höhere Ziffer der Gehaltskategorien bei deutschen Lehrern beruht aber zum Theile daraus, daß die deutschen Gemeinden gleich bei der Hand waren, und dasjenige erhielten, was sie wünschten. (HeiterkeitBravo !) Prior tempore potior jure.
Weiterhin aber sah man, daß He Auslagen für diese Gehaltserhöhung, resp. Klassenerhöhung so bedeutend waren, daß man sparsamer wurde. Die deutschen Gemeinden waren zum Theil schon befriedigt, von den böhmischen kamen nun eine Menge Ansuchen. Aber man wurde auch in diesem hohen Hause etwas zurückhaltender und im vorigen Jahre hat das h. Haus sogar beschlossen, daß die Erhöhung der Kategorien zu systiren set Der Herr Unterrichtsminister hat dem Landesschulrathe aufgetragen, den Wunsch des h. Hauses zu berücksichtigen und ich kann versichern, daß viele böhmische Gemeinden, welche der Referent und der böhmische Landesschulrath gewiß sehr gern berücksichtigt hätten, nur deßhalb zurückgewiesen wurden, weil eben die Erhöhungen systirt worden sind. Aus diesen Bemerkungen möge das h. Haus entnehmen, daß sich bei diesen Verhältnissen die Ziffern, wie sie der Herr Abg. hingestellt hat, aus ganz anderen Gründen als ans nationaler Gehässigkeit erklären lassen. (Lebhafter Beifall. )
Oberstlandmarschall: Abg. Jahal hat das Wort.
Abg. Jahnl: Ich bin gleich meinen beiden Herrn Vorrednern der Ausicht, daß wir mit den §§. 18 und 19 bei Gesetzesbestimmungen von besonderer Wichtigkeit angelangt sind. Es sind das Bestimmungen, für welche ich bereits gestern in der Generaldebatte die Stellung von Anträgen in Aussicht gestellt habe, von Anträgen, die da bezwecken sollen, den notwendigen und im §. 18 bereits an-
gebahnten Schutz der Steuerträger noch mit weiteren Garanzien zu umgeben. Ich werde mir erlauben, zu §. 18 einen Abänderungsantrag und zu §. 19 einen Zusatzantrag zu stellen. Der Abänderungsantrag zu §. 18 geht dahin, daß es statt der Worte: "im Einvernehmen mit dem Landesausschuße" heißen soll "mit Zustimmung des Landesausschußes. Der Zusatzantrag zu §. 19 lautet: "Es dürfen jedoch von sämmtlichen Lehrern des Landes nur höchstens 10% in die erste, höchstens 20% in die zweite und höchstens 45% in die dritte Klasse eingereiht werden. Ich habe diese Anträge in der gestrigen Generaldebatte bereits ausführlich rnotivirt und finde nichts weiter beizufügen.
Oberstlandmarschall (läutet): Der Herr Abg. Pfeiffer hat das Wort.
Abg. Pfeiffer: Alinea 1. §. 18 spricht ein Princip aus, das wohl nach den bisher bestehenden Gesetzen gegolten hat und uns neuerdings zur Annahme vorliegt. Es drängt sich mir nun die Frage ans, ob dieses Princip ein gerechtes, ein billiges ist. Bei einer oberstächlichen Lesung muß ich sagen, das Princip ist ein ganz gerechtes. Wenn ich mir aber die weiteren Konsequenzen vorstelle, so komme ich dazu, sagen zu müssen: es ist unbillig. Unbillig deswegen, da das Gesetz von dem Lehrer, von dem Volksschullehrer überhaupt eine gleiche Bildung verlangt und von ihm gleiche geistige und physische Kraftaufwande fordert. Für gleiche Arbeit gleicher Lohn! Unbillig, wenn man in die weiteren Konsequenzen eingeht.
Ein Lehrer, der durch Zufall an einen Ort versetzt wurde, der in der höheren Gehaltsklasse ist, wird auf Grund dieser Versetzung auch eine höhere Pension beziehen und der Lehrer, der mit seiner ganzen Kraft, mit seiner ganzen Aufopferung an einem Orte war, der nicht das Glück hatte, in die höhere Gehaltsklasse versetzt zu werden, wird auf Grund dieses eine geringere Pensionerhalten. Also es scheint mir doch nicht richtig zu sein, daß die Grundsumme auf den Ort genommen werde. Mir scheint es viel richtiger, daß überhaupt für jeden Volksschullehrer eine Grundsumme angenommen werde u. z. der Gehalt für alle Volksschullehrer gleich; denn meines Erachtens kommen die örtlichen Verhaltnisse erst als Nebensache in Betracht zu ziehen und da bin ich der Ansicht, daß dieser Ausgleich durch eine Ortszulage stattfinde. Ich würde mir daher erlauben, an das hohe Haus den Antrag zu stellen, meinen Antrag gleichfalls der Berathung der Kommission zuzuweisen und zwar, da beide §§. in Verhandlung stehen, auch beide §§. n. z. §. 18, daß die Einnahmen der Lehrer an Volksschulen bestehen ans den Gehalten und deren Ortszulagen. Der Gehalt des Lehrers an der Volksschule beträgt jährlich 400 fl.; §. 19 die Ortszulage wird nach dem Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensbedürfnisse, nach der Bevölkerungszahl und anderweitigen Verhältnissen bestimmt und umfaßt 4 Klassen von 100, 200, 300, 400 st.
In weiterer-Alinea schließe ich mich dem Antrage des Herrn Baron Scharschmid an.
Nejv. marš. zemský (zvoní): Pan dr. Sladkovský má slovo.
Dr. Sladkovský: Slavný sněme! Ačkoli zde několikráte bylo poukázáno na to, že není nyní vhodná doba, abychom pomýšleli na zvýšení platů učitelských, tak přece radostí mne to naplnilo a s radostí to pánové i konstatuji, že vzdor tomu poukazování k obtížím nynější doby, přece se neozval žádný hlas, který by byl vzal odpovědnost anebo chtěl odpovědnost na sebe vzíti za to, aby byl navrhoval, abychom ted! od zlepšení platů učitelských ustali, abychom vůbec učitelům postavení jejich nezlepšovali nyní.
Pánové, že se to nestalo, toť jest zajisté důkazem, že všichni uznáváme zde v tomto slavném sněmu, že všichni jsme toho přesvědčení, že ačkoliv snad každý z nás cítí tíseň nynější doby, že přece ten ubohý učitel jest onen, který ji nejvíce cítí a který ji snášeti musí již po dlouhou dobu, tak že skutečně namnoze snad nastává otázka, jak již k tomu bylo poukázáno, zdali vždy s plným žaludkem vykonává své povinnosti. Pánové! V celém sněmu konstatuji to ještě jednou, neozval se nikdo, kdo by byl řekl: Následkem toho, že není doba příznivá, abychom tedy ustali od porady tohoto zákona a proto ještě jednou s radostí to konstatuji a na základě toho chci stavěti dále.
Především, pánové, mám za to, že po vyvrácení té námitky, že doba není vhodná, nebudu se dále o ní pokoušeti. Dostačí to, žena vzdor tomu, že doba je těžká, že přece všichni uznáváme, že se to musí státi. A nyní, pánové, když se to musí státi, tu tedy jen na jednu námitku chci ještě odpovědíti, která se stala se strany onoho veleváženého p. řečníka, který právě na tíseň nynější doby hlavně poukazoval a který zejmena také k tomu poukázal, že; ačkoliv se mají zlepšiti platy učitelské, že přece ozývají se hlasy, že není jisto, zdali tím, když je zlepšíme, doděláme se lepších sil a že snad vůbec nestojí platy v poměru s tím, co za ty platy dostáváme, s. tou prací, kterou za ně vykonají.
Nuže, pánové, kdybychom na tuto námitku chtěli bráti ohled, tak bychom se potáceli v takovém kruhu, ze kterého bychom nikdy nevyvázli: my, pánové, bychom nezlepšili platy učitelské, poněvadž pochybujeme, že za ty lepší učitelské platy dostaneme lepší síly. A ty osoby zase, které by se měli učitelskému stavu věnovat, ty mohou říci: Jak pak se můžeme věnovati a máme své schopnosti vzdělávati, když nevíme, zdali dostaneme potom postavení našemu vzdělání přiměřené, ba naopak: Když vidíme, že musíme co učitelé v tak bídné postavení se odvážiti, ve kterém se právě učitelové nalézají?
- Z toho kruhu bychom, pánové, nevyšli. Abychom se z toho kruhu dostali, jest nevyhnutelná potřeba, abychom té stížnosti, že se to. vůbec nevyplatí věnovati se stavu učitelskému, předešli tím, abychom nepravím výtečné postavení, abychom ale aspoň slušné postavení pp. učitelům zjednali a jim tedy v budoucnost tuto naději postavili.
Nyní, pánové, nastává otázka, jestli tím návrhem, který se zde činí slavnou komisí, aspoň nejslušnějším požadavkům vyhoví. Pánové! Porovnámeli to, co se zde navrhuje s tím, co již v jiných zemích jest přijato aneb ještě navrženo, tak aspoň musíme si říci, jest-li to přijmeme i podle návrhu, jak se zde činí, abyse učinily tří třídy, že jest-li to tak přijmeme, neučiníme tolik, abychom mohli se honositi, že jsme učinili ne více než jinde ale aspoň tolik, co se učinilo kdekoliv jinde.
Pánové! V Dolním Rakousku jsou tři třídy po 800, 700, 600 zl., v Horním Rakousku myslím dokonce ještě větší jsou platy, myslím 900, 800 a 700; nevím kterak to v Štyrsku jest, ale myslím, že i tam jsou vyšší třídy než jak se zde navrhují.
Nuže, pánové, když v oněch zemích mohou vzíti na svá bedra a na bedra daně platících odpovědnost, aby postavili učitele na 800, 700 a 600 zl, nuže, pánové, pak myslím, že my zástupcové království českého s dobrým vědomím a beze vší. odvahy můžeme navrhovati, aby, naši učitelové byli postaveni, nechci odvažovati se navrhnouti na roven, nýbrž aby byli postaveni aspoň na 700, 600 a 500 zl.
Abychom však našim učitelům nabízeli platy po 400, to se mi zdá býti skutečně nynější době tak nepřiměřené, že nikdo, kdo jen poněkud uvažuje, co stojí nyní živobytí s rodinou, nemůže toho navrhovati s tím vědomím, že skutečně učitel bude potom moci býti ne slušně živ, ale aspoň nuzně živ se svou rodinou. Neboť pánové, kde pak jsou takové poměry, aby člověk mohl býti se 400 zl. a s rodinou 2 neb 3 dítek slušně živ.
Já nevím v království českém žádného takového místa, kde by se mohlo říci, tam by to mohlo být.
Posud vím, že kde učitel byl postaven na 350 neb 400 zl., že musil svou existenci bídně tráviti a v potu tváře vydělávat chleb svůj ještě vedlejšími spůsoby a to často nedůstojně. Tomu, pánové, chceme nyní učiniti konec a tím když teď budeme zase tvořiti taková učitelská místa se 400 zl. neuděláme tomu konec. Pánové čas jest tak pokročilý, že nechci trpělivost Vaši ještě déle mnoho zkoušeti, avšak s dobrým svědomím mohu vznášeti prosbu k Vám, abyste netvořili místa nyní zase taková se 400 zl., která Vás přivedou' v to nepříjemné postavení, že na rok budete míti zde zase žá-
dosti a stížnosti ne 10 neb 20 učitelů ale všech těch, kteří budou poukázáni na 400 zl., že nemohou býti živi.
Já mám za to, když v takových zemích jako v Horním, Dolním Rakousku, v Štýrsku a Solnohradsku, jichž blahobytu zajisté vyrovnati se můžeme, mohou své učitele postaviti lépe, že také my v království Českém to můžeme ještě udělati. Chcete to dovésti tam, aby naše nejlepší učitelské síly raději se vzdaly postavení svého a vycházeli ze země a ohlíželi se po tom, aby dostali místa v Dolním neb Horním Rakousku neb Štýrsku. Já myslím zajisté, že by nám to ke cti nesloužilo a že by nám to nebylo příjemné, kdybychom dnes opravovali a zlepšovali postavení učitelské a na rok zase dostávali haldu takových petic, že ti, kteří jsou postaveni na 400, nemohou s tím býti živi, proto pánové ještě jednou za to oroduji, abychom sami sobě zlepšili postavení a učinili neustálým stížnostem konec a nechali to při těch 3 třídách se 700, 600, 500 zl.
Avšak, pánové, poněvadž tento návrh jest učiněn s jiné strany, nebyl to hlavní účel, pro který jsem se hlásil k slovu. Ať si již vypadne usnesení slavné sněmovny v této věci jakkoliv, ať si platy učitelskéjsou ustanoveny dle toho neb onoho spůsobu, musím přece ještě upozorniti na jednu věc. Jest možná, že při nejlepší vůli naší, kdybychom přijali roztřídění učitelů na 8, 7, 6 set, že někteří učitelé s 8 sty na některém místě by nebyli postaveni skvěle a nechci říci skvěle nýbrž jen dobře. Nýbrž že by snad i s těmi 800 ještě na některém místě musili krutou bídu a nouzi trpět a že snad některá obec, která by to nahlížela, sama ráda by odpomohla, že by chtěla dáti učiteli větší plat. Tu pánové, podlé nynější stilisace by mohla nastati otázka, jestli, když učitel má 8, 7, 6 set, jednotlivým obcím bude ještě volno, aby ony, když uznají, že vzdor tomu, že učitel nalezá se v nejvyšší třídě, není přiměřeně odměněn, svému učiteli přilepšily.
Nyní podlé starého zákona to bylo možno. Tam stálo při každém platu při každé třídě nejméně 600, nejméně 500, nejméně 400.
Nyní ale to slovo nejméně se vynechalo, následkem toho jest možno dávati tomu výklad ten, že se to musí bráti přísně a že žádná obec i kdyby chtěla dáti učiteli lepší plat než plat, který mu patří, nesmí to učiniti. Já pánové myslím, že v úmyslu zákonodárství našeho a naší sněmovny to býti nemůže.
Ještě jiný důvod by mohl zavdati příčinu k této domněnce. Poněvadž komise ve své správě a v zákonu klade na to důraz, že se má předejíti tomu, aby učitelé nepřecházeli na lepší místa, mohlo by to také podat příčinu k domněnce, že žádná obec nesmí přilepšiti svému učiteli. Proto pánové dovoluji si
učiniti návrh, ať se již stane roztřídění platů jakkoliv, aby to slovíčko, které bylo v zákoně, zase tam stálo a aby před každý plat, před každou číslici toho platu se opakovalo to slovíčko "nejméně. "
Dr. Trojan: To jest v návrhu dra. Grégra.
Dr. Sladkovský: To jsem tedy přeslechl.
Nejv. marš.: Návrh pana dra. Grégra má to slovo.
Dr. Sladkovský: Já tedy dovoluji si přijetí toho slova odporučiti slavné sněmovně, aby nepovstala ta domněnka, že ty obce, které samy nahlížejí, že musí učitelům přilepšit, nesmějí toho učinit. Prosím tedy ještě jednou, aby slavný sněm k tomu návrhu, který jsem zde pronesl, laskavě vzal ohled.
Oberstlandmarschall: Ich bitte gefälligst die Plätze einzunehmen. Ich muß die Unterstüßungsfrage stellen.
Dr. Sladkovský: Prosím, já bych prosil ještě za slovo. Já bych si přece dovolil zůstati při svém samostatném návrhu, poněvadž jest možno, že by návrh dra. Grégra padl a s tím by pak také padl návrh co se týče slova " nejméně. " Dovoluji si tedy podati návrh svůj, který zní:
Slavný sněme račiž nsn ésti se: V §. 19. má se před číslicemi ročních platů učitelských vřaditi slovo "nejméně. "
Hoher Landtag wolle beschließen: Im §. 19 ist vor den Beträgen der Jahresgehalte das Wort "wenigstens einzureihen.
Oberstlandmarschall: Der Antrag, welchen Freiherr v. Scharschmidt zum §. 19 gestellt hat, lautet: Das Alinea 2 hätte wegzufallen und es wäre statt dessen zu setzen: Diese Eintheilung wird nach Abhörung der Bezirksschulräthe vom Landesschulrathe im Einverständnisse mit dem Landesausschule unter Strenger Einhaltung der vom Landtage bewilligten Dotationssumme vorgenommen.
Alinea 3. Von 10 zu 10 Jahren habe eine allgemeine Revision der dieser Klasseneintheilung zu Grunde gelegten Verhältnisse, und demgemäß eine Berichtigung der Klasseneintheilung Stattzufinden. Zwischenweilige Aenderungen der Klasseneintheilung dürfen nur ausnahmsweise bei besonders berücksichtigungswerthen Umständen erfolgen.
Alinea 4. Auch die Durchführung der vorerwähnten Maßregeln bedarf hinsichtlich des vom Lande zu deckenden Kostenaufwandes der Genehmigung des Landtages.
Snem. sekr. Schmidt: Pan bar. Scharschmidt navrhuje co alinea 2 § 18.:
"Rozdělení toto přikazuje se zemské školní radě ve srozumění s výborem zemským, slyševší dříve okresní školní rady, a zachovávajíc přísně meze dotace sněmem povolené. Každých 10 let mají se znovu proskoumati poměry, na
kterých spočívá rozdělení školských obcí a jednotlivých tříd, a má se při tom rozdělení toto opraviti. Toliko pod tou výminkou, jsou-li tu okolnosti zvláštního zřetele hodné, může se mezi tím časem v rozdělení onom změna předsevzíti.
Aby změny nadřečené provésti se mohly, jest zapotřebí schválení sněmu, pokud výlohy mají býti uhraženy z pokladny zemské.
Nejv. marš. zem.: Kteří návrh podporují, nechť povstanou.
Diejenigen, welche den Antrag unterstützen, wollen sich erheben.
(Stane se. )
Er ist unterstützt, und steht in Verhandlung. Die Anträge des Dr. Grégr zu §§. 18 und 19 lauten:
Sněm. sekr. S c h m i d t (čte): §. 18. má zníti: "Učitelové na veřejných národních školách dělí se dle výše služného na 3 třídy, a sice náleží do první třídy obcích majících více než 4000 obyvatelů, do druhé třídy učitelové v obcích s obyvatelstvem 2000 -4000, do třetí třídy učitelé v obcích s počtem nejmenším pod 2000 obyvatelů.
§. 19.: "Roční služné obnáší: v první třídě nejméně 700 zl, v druhé třídě nejméně 600 zl., v třetí třídě aspoň 500 zl.
Oberstlandmarschall: Die Anträge des Dr. Grégr lauten: Zu §. 18: Die an öffentlichen Volksschulen angestellten Lehrer werden nach ihren Gehaltsstufen in 3 Klassen eingetheilt: In die erste Klasse Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern, die 2. Klasse in Gemeinden mit 2000-4000 Einwohnern, in die dritte Klasse kommen die Lehrer an Gemeinden mit nicht mehr "als 2000 Einwohnern.
Der §. 19 hätte zu lauten: Der Jahresgehalt, welchen ein Lehrer in den Gemeinden erster Klasse anzusprechen hat, beträgt wenigstens 700, in der 2. 600, in der dritten 500 st.
Ich bitte Diejenigen, welche diese Anträge unterstützen, sich zu erheben. (Geschieht. )
Der Antrag ist unterstützt und steht in Verhandlung.
Herr Abgeordneter Jahal hat folgende Abänderungsanträge gestellt: Zu §. 18: Statt der Worte "im Einvernehmen mit dem Landesausschuße" wäre zu Setzen "mit Zustimmung des Landesausschußes. " Und zu §. 19 wird folgender Zusatz beantragt: Es dürfen jedoch von den sämmtlichen Lehrern des Landes höchstens 10 Procent in die erste, 20°/0 in die zweite und 45 Procent in die dritte Klaffe eingereiht werden.
Sněm. sekr. Schmidt: Pan posl. Jahnl činí návrh na změnu §. 18, a sice: na místo ustanovení ve srozumění s výborem zemským má se vložiti "se svolením výboru zemského. "
§. 19.: "Ze všech učitelů ustanovených může býti vřaděno nejvíce 10% do první, na
nejvýše 20% do druhé, a na nejvýše 45% do třetí třídy.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche diese Anträge unterstützen, wollen sich erheben.
Kteří podporují tyto návrhy, nechťpovstanou. (Stane se. )
Sie sind unterstützt und Stehen in Verhandlung.
Oberstlandmarschall: Der Hr. Landtagsabgeordnete Pfeiffer hat zu §. 18 folgenden Abänderungsantrag gestellt:
Das direkte Einkommen der Lehrer an Volksschulen besteht aus dem Gehalte und den Ortszulagen; der Gehalt der Lehrer an Volksschulen beträgt jährlich 400 st. Die Ortszulagen werden nach dem Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensbedürfnisse, der Bevölkerungszahl und anderen örtlichen Verhältnissen bestimmt und umfaßt 4 Klassen von 100, 200, 300 und 400 st.
Snem. sekr. Schmidt: Pan posl. Pfeifer činí k §. 18. návrh, aby se změnil v ten spůsob: "Příjmy učitelů na národních školách sestávají ze služného a z místního příplatku, - platy učitelů na národních školách obnáší ročně 400 zl.
K §. 19. Místní přídavek ustanoví se dle průměrné ceny nejdůležitějších věcí k živobytí potřebných, dle počtu obyvatelstva a jiných místních okolností a obnáší ve 4 třídách po 100, 200, 300 a 400 zl.
Nejv. marš. zem.: Kteří podporují tyto návrhy, nechť vstanou.
Diejenigen, welche diese Anträge unterstützen wollen sich erheben. (Geschieht. )
Er ist unterstützt und steht in Verhandlung.
Der Hr. Abg. Sladkovský hat folgenden Antrag zu §. 19:
Sněm. sekr. Schmidt (čte): Slavný sněme račiž se usnésti: v §. 19. má před číslicemi ročních platů učitelských vřaditi se slovo "nejméně.
Der h. Landtag wolle beschließen, im §. 19 soll vor den Beträgen der jährlichen Gehalte der Lehrer das Wort "wenigstens" einzureihen fein.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche den Antrag unterstützen, wollen sich erheben.
Kteří ten návrh podporuji, nechť vstanou. (Stane se. )
Er ist unterstützt und steht in Verhandlung.
Der Hr. Berichterstatter hat das Wort.
Dr. Ruß: Indem ich mir, hoher Landtag, vorbehalte, auf die in der heutigen Generaldebatte gefallenen Aeußerungen zurückzukommen, stelle ich im Namen und Auftrage der Kommission den Antrag, der hohe Landtag wolle beschließen: Die zu den Paragraphen 18 und 19 gestellten Amendements werden an die Kommission zurückgewiesen und diese beauftragt auf Grund des §. 47, Al. d darüber mit Beschleunigung Bericht zu erstatten.
Dr. Grégr: Ich bitte um's Wort.
Oberstlandmarschall: Hr. Dr. Grégr hat das Wort.
Dr. G r é g r: Ich habe einen Antrag, meine Herren, welcher ebenfalls zu diesem Paragraphe paßte, einzureihen, denn mein Antrag geht auch dahin, daß der Antrag der Schulkommission übergeben werden sollte.
Oberstlandmarschall: Dann fällt er ja zusammen mit dem Antrage ber Kommission.
Dr. G r é g r: Ich habe aber noch einen neuen Antrag.
Oberstlandmarschall: Ich bitte, der ist nicht vorgebracht worden! Ich bitte ihn vorzubringen.
(Unruhe. )
Dr. Grégr: Wenn Durchlancht erlauben, werbe ich es thun. Es ist der Antrag nämlich, daß die Lehrer in Prag durch die Gehaltsregulirung nicht weniger bekommen, als sie jetzt haben, denn die Bezüge, welche sie jetzt haben, sind größer als sie nach dem Antrage bekommen würben.