Ich werde Ihnen einige Fingerzeige geben, wie man weiter nachforschen kann. Forschen Sie nur in der Registratur, dann bei der Buchhaltung und Kassa, welche Auszahlungen damals erfolgten, es wird sich schon ein Anhaltspunkt finden, wer als Vertreter des Landesausschußes bei der Kommission betheiligt war; dann fragen Sie: Habt Ihr ein Resultat erzielt und wo ist es? Fragen Sie nur, wer dafür damals Reisekosten und Diäten liqui= dirte? (Heiterkeit. )
Der Landesausschuß soll allenfalls auch bei der Regierung anfragen; vielleicht hat diese das Pro= tokoll oder doch Anhaltspunkte zur weiteren Auf= klärung. Jedenfalls läßt sich das erniren, wenn man nur ernsten Willen hat. Und, meine Herren, wir sollen ihn bethätigen, insbesondere dadurch bethätigen, daß wir einmal ausgelegte Kosten solcher Untersuchungen, solcher Kommissionen nicht hinauswerfen lassen. Erfahren wir jetzt, es sei eine solche Kommission dagewesen, so wäre es wirklich deprimi= rend, wäre der Würde des Landesorganes sehr ab= träglich, wenn wir uns mit der Auskunft begnügten, im Einreichungsprotokolle finde sich nichts vor, in der Registratur auch nichts; da müssen wir ernster nachforschen. Ich wenigstens wüßte mir zu helfen.
Oberstlandmarschall: Ich bringe den Antrag, den Dr. Trojan gestellt hat, zur Unter= stützung. Er lautet:
Landtagssekretär Sladek: Dr. Trojan stellt den Antrag: Ans Anlaß der erwähnten Beschwerde möge der Landesausschuß beauftragt werden, nach= zuforschen, genau zu erheben und ehestens dem Landtage zu berichten, ob und wer in Vertretung des Landesausschußes bei der Flußbefahrung der Wottawa intervenirte, ob hier Protokolle verfaßt worden, wohin ste gekommen seien und wo ste sich befinden.
Pan poslanec Dr. Trojan èiní návrh: Za pøíèinou stížnosti uvedené budiž zemskému výboru uloženo pátrati, pøísnì vyšetøiti a co nejdøíve snìmu oznámiti, zdali a kdo byl v zastoupení zemì pøi komisionelním ohledání øeky Votavy, byl-li sepsán protokol nìjaký a kam se podìl, neb kde se nachází.
Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche den Antrag unterstützen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )
Er ist genügend unterstützt und steht in Verhandlung.
Herr Dr. Wiener stellt den Antrag, diese Pe= tition werde dem Landesausschuße zur Berichterstattung überwiesen.
Snìm. sekr. Sládek: Pan Dr. Wiener èiní návrh: Petice tato budiž pøikázána zemskému výboru k dalšímu vyšetøení.
Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche den Antrag unterstützen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )
Er ist unterstützt und steht in Verhandlung.
Wünscht noch Jemand über diesen Gegenstand das Wort?
Žádá ještì nìkdo za slovo ?
Die Debatte ist geschlossen.
Rokování jest ukonèeno.
Der Herr Berichterstatter hat das Wort.
Berichterstatter Freiherr v Mallowetz: Die Petitionskommission fand lediglich die Eingabe des Joh. Fürst vor und ich glaube, sie ist ganz korrekt vor= gegangen; nachdem nichts anderes vorlag, als sich bei den Hilfsämtern des Landesausschußes zu erkundigen, in welchem Status die Angelegenheit sich befinde. Wir erhielten von dem betreffenden Hillsämterdirektor die Auskunft, daß in den Akten nichts vorfindlich sei. Ich glaube daher, daß die Petitionskommission ganz korrekt vorgegangen ist, indem sie über diesen Gegenstand zur Tagesordnung übergieng und ich erlaube mir den Antrag zu stellen, daß über diese Petition zur Tagesordnung übergegangen werde.
Oberstlandmarschall: Ich schreite nun zur Abstimmung und zwar bringe ich den weiter= gehenden Antrag des Dr. Trojan zuerst zur Ab= stimmung, dann den des Dr. Wiener, dann, wenn beide fallen, den Kommissionsantrag.
Landtagssekretär Sládek: Herr Dr. Trojan stellt den Antrag: Aus Anlaß der erwähnten Beschwerde wolle der Landesausschuß beauftragt werden nachzuforschen, genau zu erheben u. ehestens dem Landtage Bericht zu erstatten, ob n. wer in Vertretung des Landesausschußes bei der Flußbe= fahrung der Wottava intervenirte, ob darüber Protokolle versaßt worden seien und in welchen Händen sie sich befinden.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche diesem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben. (Geschieht. ) Es ist die Minorität.
Ich bitte den Antrag des Dr. v. Wiener vorzulesen.
Landtagssekretär Schmidt: Herr Dr. Ritter v. Wiener beantragt: Diese Petition werde dem Landesausschuße zur Berichterstattung zugewiesen.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche diesem Antrage zustimmen, wollen die Hand er= heben. (Geschieht. ) Er ist angenommen.
Der nächste Gegenstand ist der Bericht derselben Kommission über mehrere Petitionen um Unterstützung des Eisenbahnbaues:
a) von Iglau über Humpoletz, Wlaschim nach Beneschau,
b) von Iglau über Neuhaus=Budweis=KrumauOberplan an die baierische Grenze,
c) von Sillein=Brünn=Iglau über Tabor nach Furth.
Berichterstatter ist Herr Abg. Dr. Weeber. Ich ersuche ihn, den Bericht vorzutragen.
Nám. nejv. maršálka: 10. Zpráva petièní komise za pøispìní k tomu, aby se stavìla železnice
a) z Jihlavy pøes Humpolec, Vlašim na Benešov,
b) z Jíhlavy pøes Jindøichùv Hradec, Budìjovice, Krumlov, Planou Horní k bavorským hranicím,
c) ze Sillein na Brno, Jihlavu, Tábor do Brodu v Bavoøích.
Berichterstatter Dr. Weeber: Hoher Landtag! Es liegen 27 Petitionen vor, welche die Unterstüzzung des Landtages bezüglich des Baues von solchen Lokomotiv = Eisenbahnen erbitten, die den Südost und Süden Böhmens durchschneiden und theilweise das südwestliche Mähren mit dem Süd= osten und Süden Böhmens und mit dem Osten und Südosten Baierns verbinden sollen.
Diese Petitionen theilen sich in 3 Gruppen:
1. Die 1. Gruppe durch 7 verschiedene Peti= tionen vertreten, strebt eine Verbindung" zwischen Iglau, Humpoletz, Wlašim und Beneschau an und petitionirt um Unterstützung des hohen Landtages bez. der Ausführung einer solchen Eisenbahnlinie der Stadtrath und Bezirksausschuß von Wlaschim Pet. Nr. 14, der Stadtrath von Humpoletz Pet. Nr. 58, der Bezirksausschuß von Beneschau Pet. Nr. 60, die Gemeinden Heraletz, Jenikau und Ousobi Pet. Nr. 88, der Gemeinderath von Se= nožat, Želiwa und Roth-Øeèic Pet. Nr. 89, Be= zirksvertretung von Humpoletz Pet. Nr. 33, die Gutsverwaltung von Heralec und mehrere Gutsverwaltungen Pet. Nr. 70.
2. Die 2. Gruppe, welche aus 17 Petitionen besteht, wünscht die Ausführung einer Eisenbahn von Iglau über Poèátek, Neuhaus, Krumau, Oberplan zum Anschluß an* die baierische Bahn und andere Petenten:
Die Krumauer Stadtvertretung Pet. Nr. 27, die Krumauer Bezirksvertretung Pet. Nr. 26, der Stadtrath von Neuhaus Pet. Nr. 31, die Stadt= vertretung von Wallern Pet. Nr. 45, die Gemeindevorstehung Oberplan Pet. Nr. 46, die Bewohner des Bezirkes Kalšín Pet. Nr. 54, die Bezirksvertretung von Kalšin Pet. Nr. 55, das Eisenbahnkomité des südlichen Böhmens Pet. Nr. 65, die Krumauer Maschinenpapierfabrik und Potschmüller Holzschleiferei Pet. Nr. 72, der Bezirksausschuß
Neuhaus Pet. Nr. 92, die Budweiser Bezirksvertretung Pet. Nr. 98, die Budweiser Stadtvertretung Pet. Nr. 113, die Handels- und Gewerbekammer von Budweis Pet. Nr. 115 und die Gemeindevertretung von Horritz Pet. Nr. 118, der Bezirksausschuß Poèatek Pet. Nr. 146, die Ge= meinde Goldkron Pet. Nr. 174 und die Gemeinde Opaliska Pet. Nr. 175.
3. Die 3. Gruppe der Petenten u. z. Bezirksvertretung von Schüttenhofen Pet. Nr. 114, die Stadtgemeinde Schüttenhofen Pet. Nr. 121, Be= zirksvertretung von Horaždiowitz Pet. Nr. 131 wünschen den Bau einer Eisenbahn von Sillein, Brünn, Iglan, Tabor, Strakonic, Horažïowitz, Schüttenhofen nach Furth.
ad 1. Die 1. Gruppe der Petitionen konkurrirt mit den beiden andern Petitionsgruppen nicht, son= dern strebt eine Schienenverbindung zwischen Iglau und Beneschau über Humpoletz und Wlaschim, daher die direkte Verbindung dieser Bezirke mit der Hauptstadt Böhmens an. Die Unterstützung der bal= digen Ausführung dieser Bahn, welche bereits trassirt ist, wird damit begründet, daß die Städte und Be= zirke von Humpoletz und Beneschau, welche dermalen schon eine nicht unbedentende Industrie besitzen, viele industrielle Etablissements besitzen und Mittelpunkt des Verkehrs sowohl für die Franz Josefs= Bahn als auch nach Osten gegen Mähren zu seien, daß Hnmpoletz bei seiner Wollwaarenindustrie nicht unbedeutende Transportgegenstände liefere und seine Gewerbe und sein Verkehr dieses Kommunikationsmittel in besonderem bedürften, wenn nicht die einst so renommirte Industrie zu Grunde gehen sollte. Außerdem gebietet der landwirthschaftliche Charakter der ganzen Gegend, welche diese projektirte Bahn durchziehen soll, die Belebung und Hebung derselben durch Anlage dieser Eisenbahn, da hiedurch auch der kürzeste Weg von Böhmens Hauptstadt nach der Reichshauptstadt hergestellt und sonach die Agrikultur, der Handel und die Thätigkeit jener Theile Böhmens auf die wirksamste Weise ge= fördert würde.
ad 2 und 3. Die beiden anderen Petitionsgruppen streben ein gleiches Ziel, die Verbindung Mährens mit Böhmen, jedoch aus 2 verschiedenen Wegen an, während die in 17 Petitionen ausge= sprochene Tendenz dahin zielt, den Südwesten Mährens von Iglau ans mit Baiern über den südlichen Theil Böhmens hin zu verbinden, wünscht die 3. Gruppe durch 3 Petitionen vertreten die Verbindung Mährens mit Baiern mehr nördlich in Böhmen über Tabor, Strakonitz gegen Furth hin hergestellt.
Können beide diese Eisenbahnprojekte ausge= führt werden, so würde das Zustandekommen der= selben die Interessen jener Bezirke, welche sie in Böhmen durchziehen würden, somit auch die Interessen des Königreiches Böhmen nur wesentlich fördern.
Die Petitionskommission ist daher der Ansicht,
auch dasjenige Eisenbahnprojekt, welches sie in zweiter Linie stellt, der Erwägung der h. Regierung zu empfehlen. Handelt es sich dagegen um die Frage, welches von den beiden konkurrirenden Ei= senbahnprojekten den Vorzug verdient, so wird der hohe Landtag zweifellos für die Unterstützung und Förderung jener Eisenbahnlinie eintreten, welche Bezirke Böhmens durchzieht und Städte berührt, die trotz ihres großen Bodenreichthums und ihrer hochentwickelten Industrie bisher in das Schienennetz nicht einbezogen waren, die nur dadurch ferner prosperiren und mit anderen Bezirken konkurriren können, wenn ihnen dieses Kommunikationsmittel geschaffen, wenn der große Reichthum ihres Bodens und ihrer Industrie gebührend verwerthet und den Konsumenten billig zugeführt, wenn endlich durch die Anlage einer solchen Bahn auch zugleich Mittel geschaffen werden, die traurigen Folgen einer Kalamität, welche vom h. Landtage ernst gewürdigt wird, zu mildern.
Von diesem Standpunkte aus muß sich die Petitionskommission, wenn nicht beide Bahnprojekte, nämlich jenes von Iglau über Tabor nach Furth und jenes von Iglau über Budweis-Krumau an die baierische Grenze bei Kuschwarda, gleichzeitig schon dermalen ausgeführt werden können, für die Unterstützung des letzteren aussprechen u. z. aus nachstehenden Gründen:
1. Die beiden bedeutenden industriereichen Städte des südlichen Böhmens Neuhaus und Kru= mau, zugleich die Mittelpunkte der industrie- und verkehrsreichen Bezirke, sind bisher bezüglich der Eisenbahnverbindung, weil in eine solche noch gar nicht einbezogen, auffallend stiefmütterlich behandelt worden, während es auf der über Tabor bis Furth projektirten Linie keine so bedeutende Stadt wie Krumau und Neuhaus gibt, die nicht schon von einer Eisenbahn berührt wird.
Die Elisabeth=Westbahn hat wohl eine Eisenbahnstation, welche Weleschin-Krumau und Krumau= Markwartitz heißt, aber fast nur ironisch den Bei= namen Krumau führt, da Krumau über 2 Weg= stunden, fast 2 Postmeilen von der Station ent= fernt ist.
Zudem berührt dieser Theil der ElisabethWestbahn nur das östliche Gebiet des Krumauer Bezirkes, während der übrige Bezirk von Krumau, dann der von Kalsching und Oberplan zu den industriereichsten Bezirken Böhmens gehört, für welche Bezirke, um mit andern Industriebezirken konkurriren zu können, das Zustandekommen dieser Bahn eine Existenzfrage ist.
Der Export der Produkte, der Großindustrie und des Bodens, als: der Graphitwerke, Holzin= dustrie, Eisen= und Maschinenwerke, Glashütten, Zündwaarenfabriken, Flachsindustrie, Papierfabriken und der Agrikultur beträgt dermal schon über 2 Millionen Zentner und steht die Einfuhr der ver= schiedenen Produkte und Rohstoffe in einem entsprechenden Verhältnisse.
Das Kleingewerbe zählt in jenen 3 Bezirken 2400 Firmen und beträgt die Bevölkerungsziffer 70000 Seelen, worunter die Stadt Krumau allein 9000 Einwohner zählt.
Wenn nun alle diese Boden- und Industrie= produkte nur per Axe oder Wasser ab- und zugeführt werden können, so erscheint, wie schon hervorgehoben wurde, die Anlage eines Schienenweges für jene 3 Bezirke bei der Conkurrenz mit anderen begünstigteren Bezirken wirklich eine Existenzfrage für die Ersteren.
2. Aehnliches gilt auch von Neuhaus, dieser bedeutenden Stadt im Südosten Böhmens, welche trotz der bedeutenden Bevölkerung und der In= dustrie seines Bezirkes, z. B. der Spinnereien, die Hunderte von Arbeitern beschäftigen, bisher jeder Eisenbahnverbindung entbehrte.
Hier kommt noch das Moment hervorzuheben, daß in Folge der neuen Verträge mit dem Aerar zur Beistellung der Heeresausrüstungsgegenstände 4 Etablissements hiefür sich in Neuhaus und Um= gebung befinden, denen diese projektirte Bahn nicht nur die Zufuhr der Rohstoffe, sondern auch die Absendung der fertigen Ausrüstungsgegenstände we= sentlich erleichtern würde.
3. Wird die Bedeutung der gesammten Bezirke des südlichen und südöstlichen Böhmens gewürdigt, welche die projektirte Iglau = Neuhaus = BudweisKrumau-Kuschwardaer Bahn durchziehen würde, so dürsten bei Beurtheilung dieser Frage nachstehende Momente in's Gewicht fallen:
a) In diesen Bez., welche zusammen mehr als 78 Qud. -Ml. Flächenraum einnehmen und mehr als 300000 Einwohner beherbergen, gibt es ca. 256000 Joch Forste, die jährlich ca. 250000 Klafter Holz liefern und für welche bei der be= kannten Borkenkäferkalamität die Anlagen eines solchen Kommunikationsmittels von schwerwiegender Bedeutung ist.
b) Die Bahn würde die Gebiete von 163 Großund 33. 919 Kleingrundbesitzern berühren, wobei noch die Teichwirthschaft in jenen Bezirken, die jährlich 9000 Zentner Fische liefern, zu er-
wähnen ist.
c) Die Eisenstein die weltbekannten Graphit=, Torf= und auch Kohlenlager haben jene Industrie und jenen Handel geschaffen, welche schwunghaft in jenen Gegenden betrieben werden, und die daher mir billigere Kommunikationsmittel bedürfen, um die Erzeugnisse ihres Bodens, ihrer Industrie noch besser verwerthen, Roh= und Brennstoffe leichter zuführen zu können. Und doch haben die Städte dieser Bezirke mit
Ausnahme von Budweis keine Eisenbahnverbindung noch, während die Bezirke der konkurrirenden Trace kaum eine so bedeutende Ertragsfähigkeit des Bodens, keine so bedeutende Waldwirthschaft, Industrie und Handel aufweisen können, wie die Neuhaus-, Bud= weis-, Krumau=Oberplaner und die anderen Bezirke, welche diese Bahn durchziehen würde, und
sind die Städte der anderen Trace: Tabor, Protivin und Pisek, Strakonic und Horaždiowitz schon in das Bahnnetz einbezogen Es sind nur noch der Stadt Schüttenhofen die Vortheile einer Eisenbahn zu verschaffen, und ist Schüttenhofen vorläufig auch schon damit befriedigt, wenn es durch einen Schie= nenweg mit Horaždiowitz oder Klattau verbunden würde.
4. Auch in strategischer Bedeutung dürfte die Neuhaus-Budweis-Krumauer Linie der Tabor-Further vorzuziehen fein, denn einmal vermittelt jene Bahn, welche den gleichen Mil. Erg. Bez. durchzöge, die Militärtransporte und Zufuhr der Magazinsvorräthe, dann aber wäre die Neuhaus-Budweis=Krumauer Bahn gerade zwischen der südlicher gelegenen Wien= Linz Ried Mühldorfer und zwischen der nördlich gelegenen Böhm. =Trübau-Prag-Pilsen-Further Linie gelegen und somit ganz besonders geeignet, militärischen Operationen zur Vermittlung zu dienen.
Alle diese Momente zusammengefaßt dürfte der Iglau=Neuhaus=Budweis=Krumauer Linie der Vor= zug zu geben sein, wenn die Wahl zwischen dieser und der Tabor=Further Linie zu treffen wäre.
Wird endlich erwogen, daß der hohe Landtag schon in seiner 18. Sitzung der 2. Jahressession am 15. Jäner 1874 in ganz entschiedener Weise für die Unterstützung des Bahnprojektes Iglau-PoèatekNeuhaus-Budweis und Krumau bis an die böhmischbaierische Grenze sich ausgesprochen hat, daß bereits im Jahre 1862 im h. Landtage und später sowohl in diesem h. Hause als auch im Reichsrathe diese Bahnlinie stets als besonders wichtig für die Agrikultur, Industrie und Handel jenes südlichen Theiles Böhmens hervorgehoben und sogar die Gewährung einer Staatssubvention für den Ausbau dieser Linie befürwortet wurde, so dürfte wohl der Antrag der Petitionskommission auf Unterstützung dieses Bahn= projektes gerechtfertigt sein. Es stellt demnach die Petitionskommission folgende Anträge: Der hohe Landtag beschließe:
1. Die Petition des Stadtrathes und der Bezirksvertretung von Wlaschim, sowie jene des Stadtrathes und der Bezirksvertretung von Hum= poletz, des Bezirksausschußes von Beneschau, der Gemeinde von Heralec und von Senožat und Kon= sorten und mehrerer Gutsverwaltungen jener Bezirke um Unterstützung und Förderung des Baues einer Lokomotiv-Eisenbahn von Iglau über Humpoletz und Wlaschim nach Beneschau an die h. Regierung zur eingehenden Würdigung zu leiten.
2. Die 14 Petitionen der Stadt= und Bezirksvertretungen an Neuhaus-Budweis-Krumau und Konsorten um thunlichste Förderung und Unterstützung der baldigen Ausführung einer LokomotivEisenbahn von Iglau über Poèatek Neuhaus-Budweis-Krumau=Oberplan an die böhm. =baierische Grenze bei der großen volkswirthschaftlichen und auch strategischen Bedeutung dieser Linie der hohen Regierung auf's Wärmste zu empfehlen.
3. Die Petitionen der Stadtgemeinde und Bezirksvertretung von Schüttenhofen und der Bezirksvertretung von Horaždiowitz um Unterstützung des Projektes einer Eisenbahn von Iglau über Tabor nach Furth der h. Regierung zur Erwägung mit dem Beifügen abzutreten, daß der h. Landtag bei einer etwaigen Wahl zwischen der Iglau-NeuhausBudweis-Krumauer Linie und jener von Iglau über Tabor nach Furth der ersteren Linie den Vorgang einzuräumen empfiehlt.
Snìm. sekr. Schmidt: Komise petièní èiní návrh: Slavný snìme raèiž se usnésti takto:
1. Žádost mìstské rady a okresního zastupitelstva Vlašímského, jakož i žádost mìstské rady a okresního zastupitelstva Humpoleckého, okresního výboru Benešovského, obce Herálce, Senožat a jiných, za podporu o pokraèování v stavbì železnice z Jihlavy pøes Humpolec a Vlašim do Benešova budiž odevzdána slavné vládì k bedlivému uvážení.
2. 14 žádostí mìsta a okresního zastupitelstva Jindøichohradeckého, Budìjovického a Krumlovského a jiných za možné urychlení a podporu na brzké provedení železnice z Jihlavy pøes Poèátky, Jindøichùv Hradec, Budìjovice, Krumlov do Kunžvartu na èeskobavorské hranice buïtež za pøíèinou veliké národo-hospodáøské a strategické dùležitosti této èáry co nejvøeleji odporuèeny slavné vládì.
3. Žádost mìstské obce a okresního zastupitelstva v Sušicích a zastupitelstva okresního v Horažïovicích za podporu projektované železnice z Jihlavy pøes Tábor do Brodu buïtež odevzdány slavné vládì k uvážení s tím podotknutím, že slavný snìm, kdyby snad se rozhodnouti mìlo mezi èárou z Jihlavy pøes Jindøichùv Hradec, Budìjovice a Krumlov z jedné a onou z Jihlavy pøes Tábor do Brodu z druhé strany, doporuèuje prvnìjší, aby jí pøednost dána byla.
Oberstlandmarschall: Hr. Abg. Kardasch hat das Wort.
Abg. Kardasch: Hoher Landtag!
Der südlichste Theil Böhmens, der bezüglich des Kommunikationswesens mit vollem Grunde das Stiefkind unseres Königreiches genannt werden kann, wendete sich zu wiederholten Malen an den h. Landtag mit der dringenden Bitte, den schon lange projektirten Eisenbahnbau Iglau = NeuhausBudweis = Krumau bei der h. Regierung nachdrücklichst zu befürworten. Von den Ufern der Iglawa bis in die Tiefen unseres Böhmerwaldes er= hebt sich dieser Ruf und diese Bitte; denn allgemein wird die Gründung dieser Bahn als die einzige Möglichkeit zur Hebung und Fortentwick= lung der industriellen und kommerziellen Verhältnisse des südlichen Böhmens angesehen.
Dieser Ruf wird immer lauter und dringender und findet dermalen seinen Ausdruck in den zahlreichen Petitionen, die nun zur Vorberathung dem
h. Hause vorliegen. Wenn erwogen wird, daß die Bitten hier von einem Landestheile und seiner Vertretung gestellt werden, der, wie der Bericht selbst hervorhebt, beinahe den Flächenraum eines halben Königreiches Sachsen in sich schließt, wenn bedacht wird, daß 9 Bezirke als petitionirende auftreten, die noch gar keine Bahn haben, wenn hervorgehoben wird, daß sich unter den Petenten Städte sinden (von denen Neuhaus und Krumau insbe= sondere hervorgehoben werden müssen), die eine Bevölkerungszahl haben, wie keine zweite Stadt Böhmens mehr existirt, die nicht bereits mit einer Eisenbahn bedacht worden wäre, wenn weiter erwogen wird, daß bezüglich dieser Bahn schon so viele Körper= schaften berathen haben und niemals von irgend einer Seite eine Einwendung bezüglich der Noth= wendigkeit und Zweckmäßigkeit dieser Bahn erhoben wurde, dann, meine Herren, darf man wohl mit Beruhigung annehmen, daß die Anträge des Peti= tionsausschußes wirklich vollkommen begründet sind. Ich erlaube mir noch einmal darauf hinzudeuten, was schon im vorigen Jahre durch einen geehrten Herrn Abgeordneten geschehen ist, daß schon damals als zum ersten Male im böhmischen Land= tage der Plan eines Eisenbahnnetzes für das Kö= nigreich Böhmen in Erwägung gezogen wurde, eine Linie als nothwendig hervorgehoben wurde, die Mähren durch den südlichen Theil Böhmens, mit Baiern verbinden sollte. Als diese Frage in späterer Zeit im Reichsrathe zur Verhandlung kam, sprach sich der Eisenbahnausschuß wieder dafür ans, daß eine solche Linie unter diejenigen gehöre, die einer besonderen Subventionirung des Staates würdig sind.
Uiber die Berathungen des Spezialausschußes für die böhm. Bahnen wurde aus Anlaß verschiedener Petitionen ans dem südlichen Böhmen gleich= falls der Beschluß gefaßt, daß die diese Bahn betreffenden Petitionen der h. Regierung zur einge= henden Prüfung und möglichsten Berücksichtigung zugewiesen werden.
Im Jahre 1863 wurde abermals über einen Antrag des Petitionsausschußes nach zweimaliger Berathung, wo jedesmal ein Vertreter der Regie= rung zugegen war, gleichfalls diese Linie wärmstens der hohen Regierung zur Ausführung empfohlen und insbesondere auch aus den gänzlich isolirten Bezirk Neubystritz hingewiesen, der nun durch diese Bahn u. z. durch eine Flügelbahn mit dem Bahnnetze in Verbindung gebracht werden konnte.
Endlich hat auch der Reichsrath durch den für die Eisenbahnangelegenheiten niedergesetzten Ausschuß sich für die besondere Berücksichtigung und Dringlichkeit dieser Linie ausgesprochen und, meine Herren, es darf dieser Antrag des Eisenbahnaus= schußes als besonders gewichtig angesehen werden, denn die diesbezüglichen Anträge gingen von einem hochgeachteten Manne aus, dem ehemaligen Statthalter dieses Königreiches, der, vollkommen vertraut mit den Verhältnissen dieses Landes und vollkom-
men unbefangen, nach reiflicher Erwägung aller Verhältnisse diese Bahn der hohen Regierung em= pfohlen hat.
Der böhmische Landtag hat wiederholt in frü= heren Jahren, im vorigen Jahre aber zweifache Be= schlüsse gefaßt; einen über den Antrag der Petitions-Kommission, den zweiten über den für die Borkenkäfer-Kalamität niedergesetzten Ausschuß, bei welchem die Dringlichkeit dieses Bahnbaues von der westlichen Seite her betont wurde.
Ebenso hat sich wiederholt die Budweiser Han= delskammer für diese Linie ausgesprochen und ich glaube, wenn so viele Körperschaften, so viele Volks= vertreter aus den verschiedensten Wahlperioden, indirekt und direkt gewählt, immer gleiche Anschau= ungen bezüglich dieser Bahn gehegt haben, so war der Petitions=Ausschuß in der Lage, einen decidirten Antrag in dieser Richtung zu stellen.
Ich will die h. Versammlung nicht belästigen mit den näheren Ausführungen über die Rentabi= lität und über die eigentlichen Zwecke, indem eben in den vorangegangenen Verhandlungen diese Daten schon vielfach besprochen und auch im heutigen Be= richte der Petitions = Kommission wahrheitsgemäß umständlich angeführt wurden. Aus alldem wird der h. Landtag gewiß die Bitte gerechtfertigt finden, wenn ich als derjenige, der mit der Uiberreichung der meisten dieser Petitionen beauftragt war, und in der vollsten Uiberzeugung, daß die von den Pe= tenten gestellte Bitte nicht nur eine wohlbegründete, sondern geradezu eine unabweisbare ist, die Bitte stelle, der h. Landtag wolle den Antrag der Petitionskommission geneigtestens genehmigen.
Oberstlandmarschall: Der Herr Oberstlandmarschallstellvertreter Claudi hat das Wort
Oberstlandmarschallstellvertreter Claudi: Als Abg. der Stadt Budweis erlaube ich mir bezüglich der Trace Iglau = Neuhaus = Budweis = Krumau das Wort zu ergreifen. Mein Herr Vorredner hat bereits erwähnt, daß das südliche Böhmen bis in die jüngste Zeit sehr stiefmütterlich bezüglich der Eisenbahnverbindung bedacht war. Budweis, eine Stadt von 20. 000 Einwohnern, war stets ein Con= centrationspunkt des Handels für das südliche Böh= men. Seit dem Bestande der Eisenbahnen hat sich aber der Handel außerordentlich gehoben und es steht nun bevor, daß auch noch ein wahrer Knotenpunkt dadurch geschaffen werde, daß es mit den östlichen Theilen des Reiches verbunden wird.
Ich will mich nicht weiter in Aufzählung der Vortheile und der besonderen Produkte, die ans dieser Bahn verführt werden könnten, aussprechen, indem die Petitionen dieselben reichlich in sich enthalten und bitte nur: das h. Haus wolle dem von der Kommission gestellten Antrage in der Gänze beipflichten.
Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Dr. Ruß hat das Wort.
Abg. Dr. Ruß: Es liegen dem h. Hause abermals eine Reihe von Petitionen in Angelegenheit
zu erbauender Eisenbahnen vor, welche vom Petitionsausschuße in 3 Serien eingetheilt wurden; die erste Serie betrifft die Eisenbahn von Iglau nach Beneschau über Humpoletz und Wlaschim. Da diese erste Serie bisher nicht Gegenstand der Erörterungen dieses Hauses war, so wird es mir auch nicht beifallen, gegen diesen Antrag der Petitionskommission irgend einen Einwand zu erheben, anders steht es dagegen hinsichtlich der beiden andern Anträgen der Petitionskommission, welche, um sie kurz zu wiederholen, dahin gehen, daß die Linie Iglau-Poèatek= Neuhaus-Krumau=Oberplan bei der großen volkswirthschaftlichen und strategischen Bedeutung dieser Bahn aus das Wärmste der hohen Regierung zu empfehlen sei, während die Petitionen über die Linie Iglau=Tabor=Horažïowic=Strakonitz-Schüttenhofen=Furth der Regierung zur Erwägung mit dem Beifügen zu übermitteln seien, daß für den Fall, daß nur eine von den beiden Linien zum Ausbau käme, der hohe Landtag der Linie über Budweis den Vorrang einzuräumen empfiehlt. Es läßt sich nicht läugnen, daß schärfer die Verwerfung der einen Linie und die Gutheißung der andern gegenüber der hohen Regierung in Erledigung von Petitionen kaum ausgesprochen werden könnte, als dies durch die vorgeschlagene Fassung des Petitionsausschußes geschehen soll. Es zeigt sich, daß auch in diesem Falle Petitionen, welche an das h. Hans gelangen, sich einer aufmerksamen Würdigung desselben erfreuen; allein man darf doch darauf hinsehen, daß die Gutheißung einer solchen Bahn nur die Folge sein sollte von eingehenden Studien, welche ganz deutlich zeigen, daß die eine Bahn un= bedingt nothwendig ist, während die andere Bahn im gegebenen Falle wohl unbedingt zu verwerfen ist. Vor allem aber muß ich bestreiten, daß überhaupt von den beiden Linien nur eine zum Ausbau kommen soll. Wenn man die Entstehungsgeschichte unserer Bahnlinien studirt, so wird man finden, daß das, was zuletzt wirklich ausgebaut wird, außerordentlich verschieden von dem ersten Projekte ist, weil selbstverständlich durch die längeren Verhandlungen und Studien sich immer mehr die Kenntniß der wahren Verhältnisse verbreitet. Ich würde auch glauben, daß die Verhältnisse des Baues, die Verhältnisse des Verkehrs, ja die strategische Bedeutung einer Bahn kaum von diesem hohen Landtage ohne besondere Studien berufener Organe beurtheilt werden könnten. Mir scheint vielmehr, daß der Landtag in diesem Falle eine Art Vermittlung eintreten zu lassen habe zwischen dem Petenten und den berufenen Faktoren der Gesetzgebung. Es ist uns allerhand Wichtiges, Ernstes, volles Vertrauen Einflößendes gesagt worden, welches für die vom Petitionsausschuße empfohlene Linie spricht. Es wird mir in keiner Weise beifallen, etwas von dem anzuzweifeln oder ablängnen zu wollen. Allein die Vertreter der andern Linie, über welche die Petitionen dem Petitionsausschuße vorgelegt worden sind, haben das Wort noch nicht erhalten, und ich bin
der Meinung, daß ste ebenfalls eine große Reihe von volkswirthschaftlichen, strategischen und anderen Gründen werden vorbringen können, welche, wenn auch nicht gegen die von den 2 Herren Vorrednern empfohlene Linie, so doch für die ihnen näher liegende Linie sprechen würden. Ich glaube auch, daß, wenn beide Petitionen (und einen darauf zielenden Antrag werde ich stellen), wenn beide Petitionen in gleicher Weise der Regierung abgetreten werden, ein Schaden weder für den Petenten der einen, noch für den der anderen Linie erwachsen kann. Es ist aber zweifellos, daß der Ausspruch eines Landtages, welcher demselben in einer solchen Schärfe zugemuthet wird, wie ste sonst kaum bei Petitionen vorzukommen pflegt, daß der Ausspruch eines solchen Landtages eine Art Präjudic schafft. Darüber glaube ich, soll sich der h. Landtag einer Täuschung nicht hingeben, und ich verneine, daß der Zweck der Petitionen, welche ein größeres Gewicht erhalten sollen dadurch, daß der h. Landtag sich damit beschäftiget, damit für die einen, für welche die Petitionskommission spricht, in derselben Weise erreicht wird, während er für die Anderen nicht von vornherein unmöglich gemacht erscheint. Ich werde mir daher den Antrag zu stellen erlauben, daß die Petitionen, welche den Petitionsausschuß sub 2 und 3 bezeichnet hat, der Regierung zur eingehendsten Würdigung und möglichster Berücksichtigung zugewiesen werden. Es ist auch gesagt worden, daß zweifellos alle Gründe für die erste Linie sprechen, da ste Bezirke berührt, welche bisher in das Schienennetz nicht einbezogen worden waren. Auch die andere Linie wird Bezirke berühren, welche bis jetzt nicht in das Schienennetz einbezogen waren. Und damit wollte ich nur eine einzige meritorische Bemerkung machen, und nochmals ausdrücklich betonen, daß ich von Allem, was über die Linie über Budweis gesagt worden, nichts anzweifeln und nichts abläugnen will. Ich aber möchte das h. Haus doch bitten, in aufmerksamer Würdigung der Gründe der Petenten beider Landstriche meinem Antrage seine geneigte Zustimmung ertheilen zu wollen.
Posl. Hruška se hlásí k slovu.
Nejv. marš.: Pan poslanec Hruška má slovo.
Posl. Hruška: Slavný snìme! Jak jsme právì slyšeli z úst pøedešlých pánù øeèníkù, ujímali se ti- pánové nejvíce dvou zamýšlených tratí železnièních a to sice z Jihlavy smìrem pres Jindøichùv Hradec do Budìjovic a za druhé z Jihlavy na Tábor. Týkaje se tøetí trati, o které jsem slyšel v zprávì ctìného pana zpravodaje, která by mìla jíti z Jihlavy k Benešovu, o té jsem neslyšel pronésti žádného slova, aèkoliv myslím, že také není proti ní žádné námitky.
Já jenom si, pánové, dovolím v krátkosti nìkolik slov: Dùvody, které páni pøedchùdcové moji, páni øeèníci byli uvedli pro dráhy ostatní,
pánové, platí i pro dráhu tuto, neb krajina ta postrádá železnice a tudy také i skuteènì její prùmysl nemálo trpí; a to musím, pánové, podotknout, že právì mìsta, kterých by se tato železnice dotýkala, jsou nejvíce mìsta prùmyslová, a že tedy taková místa poskytují mnoho výhod železnici, naproti tomu opìt železnice prospívá mnoho pro prùmyslová místa taková. Pøi tom musím, pánové, podotknout, že také tady by se nabylo spojení mezi Prahou a Brnem to nejkratší, a to pøes taková menší místa prùmyslová, jež ta dvì hlavní mìsta potøebují, s nimiž nemalý obchod vedou. Krom toho, pánové, jak i ze zprávy pana zpravodaje jsme slyšeli, jest tam velmi mnoho velkostatkù, které nemálo døíví odprodávat mohou, ale však ponìvadž nemají železnièního spojení, døíví toto musí dosti lacinì prodávat, ponìvadž nelze jej dáleji zasílat a za pøíèinou tou nenalezá ceny takové, jakéž by pøi provedení této dráhy dosáhlo.
Naproti tomu ale co se týèe paliva, jest u porovnání s místy takovými, kde železnice vede, palivo dosti drahé, tak že závody nové, které jsou parou hnány, mnoho tím trpí a tudy právì kdyby byla železnice tìmito místy provedena, musil by prùmysl velmi oživnouti, ano i závody, které týkají se hospodáøství, by nalezli mnoho prospìchu.
Proto, pánové, nechci šíøiti, jak pravím, slov, abych snad tu vìc dále rozkládal, ty dùvody, které byly uvedeny pro druhé tratì dojista budou i pro tra tuto uznány a proto žádám, pánové, abyste spolu tuto vìc odporuèili vøele slavné vládì!
Oberstlandmarschall: Ich bringe den Antrag des Dr. Ruß zur Unterstützung. Derselbe beantragt, der h. Landtag wolle beschließen, die Petitionen sub 2 und 3 des Antrages des Budgetausschußes werden der Regierung zur eingehenden Würdigung und möglichster Berücksichtigung abgetreten.
Sekr. Schmidt: Pan Dr. Russ èiní návrh: Petice v odstavci II. a III. návrhu petièní komise obsažené odstupují se vládì, aby je vzala v bedlivou úvahu a jim dle možnosti vyhovìla.
Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche diesen Antrag unterstützen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Er ist unterstützt und steht in Verhandlung.
Abgeordneter Fürth hat das Wort.
Abgeordneter Fürth: Ich möchte mir einige Worte erlauben zur Unterstützung des Antrages des Abgeordneten Dr. Ruß. Ich anerkenne vollkommen die volkswirthschastliche Bedeutung der angeregten Linie Iglau, Krumau, nehme aber gleiche Bedeutung und gleichen Werth in Anspruch für die andere Linie Znaim, Fürth. Für beide Linien läßt sich
schließlich ganz dasselbe anführen, sei es nun volkswirthschastlich, oder strategisch und überhaupt nach jeder Richtung hin. Es scheint mir aber anderseits wieder zu bedenken, wenn der hohe Landtag mit Rücklicht auf seine Stellung nach einer bestimmten Richtung hin Position nehmen sollte.
Wir haben schon im vorigen Jahre anläßlich der Borkenkäserverhandlungen den Antrag des Landesausschußes einstimmig angenommen, daß die Eisenbahn von Strakonitz nach Schüttenhofen u. s w. dringend nothwendig fei; dieser Antrag wurde hier im Hause lebhast vertheidigt und hat auch allgemein Zustimmung gesunden. Die Vorlagen, die seither und unmittelbar daraus dem hohen Reichsrathe zukamen, waren, ich möchte sagen, ganz entgegengesetzter Richtung. Es scheint mir daher sehr bedenklich, wenn sich der h. Landtag gewissermassen kompromittirt für eine bestimmte Linie.
Unter andern Gründen ist es der Borkenkäser, der hier angezogen wurde rückssichtlich der Linie Iglau = Krumau. Derselbe Borkenkäfer thut auch feine Schuldigkeit bei uns; auch wir haben Borkenkäfer für diese Linie ins Feld zu führen. Ans allen diesen Gründen möchte ich mir erlauben, den hohen Landtag zu bitten, den Antrag des Dr. Ruß anzunehmen.
Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Steffens hat das Wort.
Abg. Steffens: Ich erlaube mir auch das Wort zu ergreifen in dieser Frage, um den Antrag des Herrn Dr. Ruß zu unterstützen. Ich spreche da scheinbar gegen mein Interesse, aber nur scheinbar. Wir sind hier als Abgeordnete des ganzen Landes, um die Interessen des ganzen Landes zu vertreten und nicht etwa die Interessen einzelner Gegenden. Ich habe gesagt, ich spreche scheinbar gegen mein Interesse, weil, wenn ich den Antrag des Dr. Ruß unterstütze, ich der festen Uiberzeugung bin, daß dasjenige, was durch den Antrag des Petitionsausschußes angestrebt wird, auch ans diesem Wege, n. zwar um so sicherer zu Stande kommen wird.
Es ist genügsam hervorgehoben worden, daß diejenigen Städte, welche von den Herren früher bezeichnet worden sind, nämlich Neuhaus und Krumau dadurch, daß sie einer jeden Bahnverbindung entbehren, in ihrer Entwicklung sehr behindert sind. Wenn man unparteiisch sein will, muß man das zugestehen, namentlich ist dies bei Neuhaus der Fall. Neuhaus ist am allerweitesten aus dem Bereiche der Eisenbahnen bis jetzt gelegen, und ist eine Stadt mit einer Umgebung, welche bedeutende Indnstrie bereits besitzt; ein ähnliches ist der Fall bei Krumau und Umgebung. Aber ein Gleiches ist auch der Fall in der ganzen Gegend, welche sich am Fuße des Böhmerwaldes von Budweis gegen Furth hinzieht, wo die Keime einer Industrie vorhanden sind, welche eben nur einer Bahnlinie gewärtig sind, um sich zu einer bedeutenden Ausdehnung zu entwickeln. Es sprechen also Gründe Abendsitzung.
sowohl für die Bahnlinie von Iglau aus Mähren herkommend gegen Budweis und in deren Fortsetzung über Krumau hinaus, als auch für die Bahnlinie am Fuße des Böhmerwaldes hin gegen Fürth.
Es wird vom Petitionsausschuße beantragt, man möge eine dieser Linien der andern vorziehen; nun ist aber denkbar, daß beide Linien in eine Kombination gezogen werden, wo sie mit einander als Projekt aufgestellt und ausgebaut werben können.
Dem aber würde durch den Antrag des Petitionsausschußes ganz und gar entgegengetreten werden. Das ist vorzugsweise der Grund, warum ich nicht für den Antrag des Petitionsausschußes, sondern für den Antrag des Dr. Ruß spreche und für denselben stimmen werde.
Wir sind allerdings davon ganz genau unterxidjttt, daß die Gegenden einer Bahnlinie bedürftig sind, wir sind davon ganz genau unterrichtet und fest überzeugt, wir, die wir aus dem südlichen Böhmen hieher geschickt worden sind, daß dort alle Elemente vorhanden sind, um eine Bahnlinie zu befruchten. Aber die technischen Aufnahmen, die sind uns, wie Hr. Dr. Ruß richtig bemerkt hat, nicht bekannt und die technischen Erhebungen sind doch bei Feststellung der Bahnlinien von sehr erheblichem Einfluße. Und weil sie das sind und weil sie uns nicht bekannt sind, daher bin ich dafür, daß sämmtliche Petitionen unter gleichmäßiger Befürwortung an die h. Regierung zur eingehenden Prüsung und möglichsten Würdigung geleitet und anempfohlen werden. (Bravo, Bravo. ) Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort?
Žádá nìkdo za slovo ?
(Niemand meldet sich. ) Die Debatte ist geschlossen.
Rokování jest uzavøeno.
Der Herr Berichterstatter hat das Wort.
Berichterstatter Dr. Weber: Vor Allem will ich mir erlauben, die Petitionskommission gegen den Vorwurf zu verwahren, als wenn sie irgendwie die eine Linie von den beiden Eisenbahnprojekten der andern unbedingt vorziehen wollte.
In meinem Berichte, wenn die Herren sich des Wortlautes erinnern, wurde ausdrücklich betont, daß es höchst wünschenswerth und im Interesse des Königreiches Böhmen so wie der betreffenden Bezirke gelegen sei, wenn beide Bahnen gebaut würden. Daß durch das Gutachten, welches die Petitionskommission dem h. Landtage empfahl, die Sache nicht verschärft, kein Präjudiz geschaffen hat, und der anderen Bahnlinie nicht geschadet wird, erlaube ich mir zu behaupten; allein daß der h. Landtag, wenn es sich um die Interessen seiner eigenen Bezirke, um das Interesse des Königreiches Böhmen handelt, ebenso gut berufen sein kann, zu urtheilen, wie vielleicht eine externe Eisenbahnkommission, wo am allerwenigsten Böhmen darin vertreten sind, das glaube ich auch. Ich halte dem