Tedy jestli se zde nìjaká nespravedlivost stala proti národnosti èeské a nìjaké ukøivdìní, padá to na zemskou školní radu a nikoliv na zemský výbor. Já nevím, z jakých dùvodù a dle jakých zásad zemská školní rada rozdìluje subvence; Jeho Excellence pan místodržitel jest pøíliš krátkou dobu v Èechách, aby byl mìl èas nahlédnouti právì do tohoto správního øízení
v zemské školní radì a jsem pøesvìdèen, že až bude mít Jeho Excellence pokdy a až nahlídne do nìho, že zajisté nepøipustí, aby ukøivdìno bylo pøi podìlování z penìz zemských jedné neb druhé národnosti, nýbrž aby se mìøilo obìma národnostem stejným loktem. To dovolil jsem si pøi té pøíležitosti podotknout.
Oberstlandmarschall: Abg. Dr. Volkelt hat das Wort.
Abg. Dr. Volkelt: Es wurde von meinem Hr. Vorredner der Wunsch ausgesprochen, darüber Ausschluß zu erhalten, in welcher Weise die Ver= theilung von Subventionen für Schulbauten statt= gefunden habe. Nachdem ich der Referent in dieser Angelegenheit im Landesausschuße bin, halte ich mich für verpflichtet, darüber jeden Aufschluß zu geben, welcher aktenmäßig vorliegt. Von Seiten der Schulgemeinden, welche eben Schulen, die im Baue sind, ans eigenen Mitteln zu bauen nicht im Stande sind, werden Gesuche um Subventionen eingebracht. Diese Subventionsgesuche werden von Seiten der Bezirksschulräthe nach jeder Richtung hin geprüft, um die betreffenden Anträge stellen und beurtheilen zu können, ob die gewünschten Subventionen wirklich in den Verhältnissen der Bittsteller begründet sind.
In Folge dieser Anträge der Bezirksschulräthe weiden sie dann dem Landesschulrathe vorgelegt, welcher das ganze Subventionsgesuch einer aber= maligen Prüfung unterzieht und es ist von allen diesen Behörden gewiß anzunehmen, daß mit voller Gerechtigkeit und Würdigung aller Verhältnisse vor= gegangen wird. Endlich, nachdem die Anträge von diesen beiden Schulbehörden ausgegangen sind, kommen die Subventionsgesuche an den Landesaus= schuß selbst.
Der Landesausschuß in Würdigung dessen, daß es sich - um eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit handelt, daß auf der einen Seite denjenigen Gemeinden, welchen eben die Mittel zum Schulbaue abgehen, nach Möglichkeit unter die Arme gegriffen werden soll, auf der anderen Seite aber auch in der Erwägung, daß es Pflicht ist dafür zu sorgen, daß mit den vom Landtage dazu zur Verfügung gestellten Geldern möglichst hohe Ziele er= reicht werden, hat es sich zur Aufgabe gestellt, alle betreffenden Gesuche so genau als möglich und so unparteiisch als möglich zu untersuchen und zu prüfen. Nicht blos der Referent allein ist mit der Prüfung beauftragt, es hat auch der Landesaus= schuß ein eigenes Subkomité von 3 Mitgliedern be= stellt, welches jedes einzelne der Gesuche genau untersucht und geprüft hat. Von diesem Komité ist es an den Landesausschuß gegangen, der in voller Sitzung endlich darüber abgesprochen und der gegenwärtig die in diesem Verzeichnisse vorhandenen Be= träge als Subventionen zugewiesen hat.
Wenn in dieser Beziehung Ungleichheiten der Zisser zwischen den deutschen und èechischen Schulen
vorkommen, so ist es durchaus nicht die Schuld der Schulbehörden und des Landesausschußes.
Der Landesausschuß und die Schulbehörden mußten faktisch die Gesuche zur Richtschnur nehmen. Wenn der Herr Abg Dr. Grégr den Ausweis einer näheren Prüfung unterziehen wüde, so würde er finden, wie groß die Summen sind, welche von Seite der deutschen Gemeinden und wie groß diejenigen sind, welche von Seite der böhmischen Ge= meinden angesprochen worden sind. Ich glaube nicht, daß es überhaupt anginge, ohne weiters jede angesuchte Subvention in jeder Höhe zu gewähren. Mau muß eben Verhältnisse zu Rathe ziehen, man muß prüfen, ob es möglich ist, der Gemeinde die Subvention, ob sie nun mehr oder weniger betrügt, zu gewähren.
Wenn man also Ungleichheiten in der Ziffer vorfindet, so liegt dies in den faktischen Verhältnissen. Dagegen müßte man sich jedoch verwahren, daß überall der Vergleich der Ziffer 1: 2, oder 1: 3 als Maßstab genommen werde; daß nicht etwa der Maßstab der numerischen Anzahl der Be= völkerung bei Vertheilung solcher Subvention an= gewendet werte. Ich spreche mich ausdrücklich dahin aus, daß nach Bedarf denjenigen Gemeinden, welche ohne Gefährdung ihres Haushaltes die Schulbeiträge weiter zu leisten nicht im Stande sind, Subventionen gegeben werden sollen. Ich kann mich auf die Ziffer nicht einlassen, weil ich zufällig die betreffenden Ausweise nicht zur Hand habe, aber ich glaube daß die allgemeinen Andeu= tungen, welche ich jetzt gegeben habe, genügen werden, um nachzuweisen, daß sowohl die Schulbehörden als auch der Landesausschuß seinen Ver= pflichtungen vollkommen nachgekommen sind. (Leb= haftes Bravo!)
Dr. Trojan: Prosím za slovo.
Nejv. maršálek: Pan poslanec Dr. Trojan má slovo.
Dr. Trojan: Pánové! Já nedržím mnoho na rekriminace z minulosti, já vím, že se velmi snadno popøe a upøe, co se již stalo; já bych radìj pøál, aby nám byl dùkaz dán v budoucnosti, že se bude mìøit skuteènì loktem stejným.
Pánové! Mluvte si co chcete, když závisí posuzování pomìrù a udìlování pomoci od náklonnosti a dobré vùle, neujdete pøedhùzce zajisté ne nespravedlivé, když nestejnì dìlíte i nepomìrnì: kdežto podle danì se rozvrhuje na zem èeho potøebí pro veøejné vyuèování, podle návrhu zemského výboru máme dát na úèel škol národních pøes pùldruhého milionu, a podle návrhu budžetní komise pøes 2 miliony.
Pánové! Každý obèan zemì má tu pøispìt podle své danì, tam, kde se víc danì platí, bude také víc pøíspìvkù, a podíly na podporách mají býti menší? Nejde jedinì o to, jak zemský výbor rozdìloval, rozdìluje a bude rozdìlovat podpory na stavby; ještì mnohem vìtší
suma jest to, o které rozhoduje výhradnì školní zemská rada. Tato èástka, ta suma, která se roènì k disposici dává školní radì, sahá do milionù Já se pøipojuji k smìru slov svého pøítele Dra. Grégra, ale v ten smysl, že žádám p. zástupce královské vlády zemské co pøedsedy školní zemské rady, i náš zemský výbor, aby alespoò v budoucnosti pøihlíželi k tomu, že pomìrnì dle danì pøispíváno jest do tohoto fondu, tudíž aby se bral pomìrný ohled na naše školy, na naše krajiny. Nebo v minulosti pøipouštím, že se mnoho obcí nehlásilo za pøíèinou, kterou zde nechci vykládat; byli v tom zrovna zdržovány od svých vlastních pøátel. Ale pánové, právì proto, že bylo v našich èeských krajinách zadržáno mnoho potøeb, proto doufám a žádám, aby se tím více v budoucnost pøihlíželo také k potøebám jejich. Já se tedy obmezuji jen na žádost, a mám tu dùvìru, že nebudeme oslyšeni.
Oberstlandmarschall: Abg. Dr. Schmeykal hat das Wort.
Dr. Schmeykal: Herr Abg. Dr. Grégr hat es auffallend gefunden, daß bei der Vertheilung der Subventionen zu Schulbauten eine Ungleichartigkeit in der Betheilung zu Tage tritt, beziehungs= weise eine Verschiedenheit in den zugewiesenen Summen, mit Rücksicht ans die böhmischen und deutschen Schulbauten.
Der Herr Referent hat im großen Ganzen hierüber die Aufklärung gegeben und ich glaube nur versichernd hinzufügen zu dürfen, daß bei Prüfung der bezüglichen Vorlagen von Seiten des Lan= desausschusses mit derselben Genauigkeit und Ge= wissenhaftigkeit, aber auch mit aller Unbefangenheit und Unparteilichkeit vorgegangen worden ist Die Vertheilung wurde rein objektiv und an der Hand vorliegender Gründe ohne Rücksicht auf die Zunge vorgenommen, in welcher die bezüglichen Gesuche geschrieben waren. Wenn es dem Hrn. Dr. Grégr belieben sollte, in die diesfälligen Akten des Lan= desausschußes einzusehen, würde er diese Versiche= rung vollständig gerechtfertigt finden, die wir ihm hier gegeben haben, aber er würde auch noch eines finden, das ist das, daß die Summe, welche von Seiten der böhmischen Bezirke im Subventionswege gefordert wurde, weit geringer ist als die, die von Seiten der deutschen Bezirke in Anspruch genom= men ist. Ich setze hinzu, in Anspruch genommen ist, natürlich unter vollständiger Instruirung der bezüglichen Subventionsgesuche und in solcher Weise, daß die Subventionsgesuche wirklich als Substrat einer vollständigen und beruhigenden Entschließung dienen konnten. Und wenn nur Herr Dr. Grégr weiter fragen sollte, woher es komme, daß ein solcher Unterschied in den einlangenden Gesuchen liege, würde ich ihm die Antwort ganz einfach dahin geben: die Schuld liegt darin, daß es Methode geworden war, die Schulgesetze und deren Anwen= dung auf das Leben vollständig zu ignoriren (Bravo!)
(Lebhafter Beifall), und daß die Parole ausgegeben war, diese Methode als die beste und einzig richtige dem böhmischen Volke zu Gemüthe zu führen. (Lebhafter Beifall!)
Das hatte dann, nachdem ein. anderer Weg eingeschlagen wurde, als man sah, daß zur Aktivitätspolitik übergangen werden muß, die weitere Folge, daß jetzt erst mit den Vorbereitungen, um Subventionsgesuche zu motiviren und instruiren, von Seiten der betreffenden Organe vorgegangen werden konnte, daß gewissermaßen die böhmischen Bezirke dießfalls im Retardate stehen. Heute scheint die Sache anders zu sein, denn so viel mir be= kannt ist, ist aus den jetzt vorliegenden Subvenzionsgesuchen zu ersehen, daß die böhmischen Be= zirke eine weit höhere Summe beanspruchen.
Dies zur Rechtfertigung und Aufklärung des Thatbestandes. (Bravo!)
Oberstlandmarschall: Se. Erc. der Herr Statthalter hat das Wort.
Statthalter: Ich werde allerdings das= jenige, was die beiden Herren Abgeordneten Dr. Grégr und Dr. Trojan vorgetragen haben, mir gegenwärtig halten und die Herren mögen über= zeugt sein, daß ihr Wunsch nach Gerechtigkeit aufs eifrigste wird erfüllt werden.
Ich glaube aber auch, insoferne es sich eben hier um allgemeine Behauptungen handelt, einen Gesichtspunkt aufklären zu müssen, der als Argu= ment für eine gewisse Hinweisung auf die Thätigkeit des Landesschulrathes angewendet wurde.
Es wird nämlich aus der Steuerzahlung auf die Ziffer der Subventionen geschlossen. Dieser Schluß dürfte vielleicht ein irriger sein, ja es kann sich vielleicht ergeben, daß gerade Steuerzahler, welche Millionen zahlen, gar keiner Sub= vention bedürfen, dagegen solche, welche wenig Steuern zahlen, sehr viel Subventionen bedürfen.
(Richtig! Sehr richtig!)
Es ist somit ein Vergleich der Ziffer der Subvention mit jener der Steuerzahlung nicht stichhältig. Dieses wollte ich nun zur Berichtigung der ausgesprochenen Idee vorbringen und wiederhole, daß ich mir meiner Pflicht bewußt bin und darnach handeln werde. (Lebhafte Bravorufe. )
Oberstlandmarschall: Dr. Ruß hat das Wort.
Dr. R u ß: Ich muß aufrichtig bedauern, daß der Abgeordnete Dr. Grégr gerade in dieser Sitzung und dieser Stunde einen Vorwurf gegen die Ver= theilung der Subventionen vorbrachte, und daß er sich auf den Standpunkt der absoluten Zahl gestellt hat, deren Unrichtigkeit bereits in diesem Augen= blicke Se. Excellenz der Herr Statthalter nachge= wiesen hat.
Daß es einigermaßen gefährlich fein dürfte, sich auf den etwas schlüpfrigen Boden der abso= luten Zahl zu begeben, will ich durch folgendes Beispiel illustriren. Wenn wir nachsehen, was in böhmischen Schulbezirken und was in deutschen pr.
Kopf an Schulgeld geleistet wird, finden wir, daß bei einer durchschnittlichen Kopfleistung von 1 fl. 99 kr. im ganzen Lande die böhmischen Schulbezirke
1 fl. 93 kr. und die deutschen 2 fl. 7 kr. pr. Kops. Schulgeld leisten. Und wenn wir weiter den höchsten und den niedrigsten Satz des Schulgeldes in den Bezirken suchen, so finden wir den böhmi= schen Bezirk Kuttenber g mit 1 fl. 35 kr. Schulgeld pr. Kopf als niedrigsten Satz und einen deutschen Bezirk u. z.: Rumburg mit
2 st. 87 kr., also mit mehr als dem alterum tantum des Schulgeldes pr. Kopf.
Ich will durchaus auf die Subvention keinen Schluß ziehen, nur den Herrn Dr. Gregor möchte ich aufmerksam machen, wie gefährlich es ist, sich auf diesen Boden zu stellen. Aber nicht aus diesem Grunde habe ich mir erlaubt das Wort zu nehmen, sondern aus anderen Ursachen.
Es geht mir eine Petition der Lehrerschaft von Gablonz zu, betreffend Personalzulagen, welche in diesem Titel bewilligt werden sollen.
Sie verlangt dieselben auch für Lehrer der städtischen Schulbezirke und es soll §. 32 des Schulgesetzes eine Auslegung finden, welche dem Sinne desselben diametral entgegengesetzt ist.
Dennoch stützt sie sich auf §. 32 des Schul= gesetzes, welcher folgendermaßen lautet:
Gemeinden, welche für sich Schulbezirke bilden, haben keinen Anspruch auf eine Bei= tragsleistung aus Landesmitteln und müssen die Auslagen sowohl des ordentlichen als außerordentlichen Aufwandes allein bestreiten.
Auf Grund dieser Bestimmung, welche an Klarheit nichts zu wünschen übrig läßt, wurden die petirenden Lehrer der Stadtschulbezirke von dem Landesschulrathe immer mit ihrem Ansuchen auf Gewährung von Personalzulagen aus Landesmitteln abgewiesen und ich glaube, daß das eine vollständig korrekte Entscheidung ist. Ich möchte daher meinen, daß der hohe Landtag die abermalige Bewilligung von Personalzulagen in der Höhe von 100000 st wohl einstelle und auf Grund des §. 32 des von mir oben citirten Gesetzes diese Petition als er= ledigt betrachte.
Nejv. marš.: Pan Dr. Grégr má slovo.
Dr. Grégr: Ich habe bereits in meiner ersten Rede darauf hingewiesen und nachdrücklichst betont, daß es mir gar nicht beifällt, dem hohen Landesausschuße einen Vorwurf zu machen, indem ich weiß, daß der hohe Landesausschuß die Sub= ventionirungen eben nach dem von dem Landes= schulrathe vorgelegten Plane vertheilt. Ich habe auch durchaus keinen Vorwurf gemacht, daß eine ungerechte Vertheilung geschehen ist. Aber, m. H., das werden Sie mir doch zugeben, daß es gewissermaßen auffällig ist; wenn man findet, daß im vorigen Jahre 106000 fl. mehr Subventionen in deutsche Volksschulen als an èechische vertheilt worden find,
Dieses auffallende Moment hat mich eben bewogen, hier mich zu äußern und ich habe mich nur dahin ausgesprochen, daß es sehr interessant wäre, das Prinzip kennen zu lernen, nach welchem die Eintheilung der Subventionen geschehe, welches Prinzip eben diese auffallende Differenz zu Stande bringt.
Nun in Bezug darauf, was Herr Dr. Schmeykal gesagt hat, und worin er die Ursache findet, daß nämlich der passive Widerstand in dem böh= mischen Volke auch auf die Schulen übergegangen ist, kann ich gestehen, und bin derjenige, der eben diesen passiven Widerstand, besonders was Schulen anbelangt, auf das tiefste bedauert und be= klagt. (Lebhafter andauernder Beifall. )
Herr Dr. Schmeykal hat in gewisser Hinsicht auch Recht und hat mich überzeugt, daß zum Theil die Schuld auch an den böhmischen Gemeinden liegt, daß sie zu wenig petitionirt. haben. Ich weiß nicht, meine Herren, ob es ans zu großer Bescheidenheit oder anderen Gründen geschehen ist (Hei= terkeit), aber es ist mir bekannt, daß deutsche Ge= meinden in Böhmen heuer über 1000000 und mir scheint 200000 an Subventionen verlangten, während alle böhmischen Gemeinden zusammen nur etwa um 77000 fl. ansuchten. Ich will es aber nicht weder auf die Unbescheidenheit der Einen noch auf die zu große Bescheidenheit der Anderen schieben. Was Se. Excellenz der Statthalter gesagt hat, nehme ich mit größter Dankbarkeit an und ich erwarte, daß wir für die Zukunft nicht die Nothwendigkeit haben werden, in diesem. Sinne unsere Stimme zu erheben. (Lebhaftes Bravo!)
Nejv. maršálek: Pan poslanec Dr. Trojan má slovo.
Abgeord. Dr. T r o j a n: Ich habe mich hauptsächlich aus Anlaß einiger Worte in Eingang der Rede des Herrn Dr. Ruß zum Worte gemeldet
Es schien, als ob es ihm unangenehm gewe= sen wäre, daß Worte in der Richtung gefallen sind von unserer Seite, wie wir uns in unserem Gewissen zu sprechen verpflichtet suhlen. Meine Herren, ich bitte, unsere Lage wohl zu würdigen. Wir waren viele Jahre nicht unter Ihnen, in diesen Jahren haben wir viele Klagen gelesen und gehört über die ungleichmäßige Behandlung der verschie= denen Landesgebiete insbesondere mit Rücksicht auf die Nationalität.
Meine Herren! Wir sind eingetreten, um Ver= mittler zu sein (Lebhafter Beifall!), um die Ver= ständigung anzubahnen zwischen den beiden Natio= nalitäten. (Vielseitiges Bravo!)
Meine Herren, unterschätzen sie es nicht, daß in dieser Hinsicht z. B. der Abgeordnete und Landesausschußbeisitzer Dr. Schmeykal hier Gelegenheit fand, es uns aufzuklären!! Es ist ja ganz zweckmäßig. Er sagt: Es sind uns aus eueren böhm. Bezirken nicht so viele Gesuche eingebracht worden und nicht so instruirt, wie wir ste berücksichtigen konnten, um ste auch nur zur Basis der Verhand-
lung nehmen zu können. Meine Herren, das ist ja auch ein Rechtfertigungsgrund gewesen. Nun gut! so soll es unser Land hören und alle Diejenigen, welche außerhalb dieser Versammlung den Vorwurf der ungleichmäßigen Behandlung der verschiedenen Gegenden des Landes machten, sie alle sollen es hören mit uns.
Aber auch, um uns selbst zu rechtfertigen in Ihren Augen und in den Augen Anderer, die aus= wärts sind, geschah es, daß wir es zur Sprache brachten. Und nun möchte ich, der ich hauptsächlich aus die Zukunft meine Worte und Absicht richtete, den Landesausschuß wie die hohe Regierung dringend bitten, in der Zukunft allen Anlaß zu Klagen zu vermeiden.
Meine Herren, wollen sie darauf Rücksicht nehmen, daß, wenn ja bisher der Landesausschuß und vielleicht der Landesschulrath begründete Ursache hatte, mehr deutschen Gesuchen statt zu geben, weil deren mehr gewesen und weil sie viel= leicht auch besser instruirt waren, daß gerade dar= um die Bedürfnisse der böhm. Gegenden, jetzt seit Jahren zurückgehalten, angewachsen sind, daß sie jetzt wohl um so häufiger und dringender sein werden.
Alles das sei also desto mehr Aufforderung, um in nächster Zukunft unseren Gegenden das bei gutem Willen wieder einzubringen, was durch welche Schuld immer versäumt ist.
Ich bitte also wohl zu beachten, ich richte mein Augenmerk hauptsächlich auf die heilende ausglei= chende Zukunft und weniger auf die unfruchtbaren Rekriminationen für die Vergangenheit.
(Anhaltender Beifall. )
Oberstlandmarschall: Hr. Abg. Heinrich hat das Wort.
Abg. Heinrich: Ich möchte mir nur einige Worte erlauben betreffend die Auseinandersetzungen des Hrn. Dr. Ruß.
Hr. Dr. Ruß hat sich auf die Petition be= zogen, welche die Lehrer des Gablonzer Schulbe= zirkes hier eingebracht haben, betreffend die Personalzulagen. Bekanntlich sind im abgelaufenen Schuljahre sämmtliche Lehrer der Stadtschulbezirke von den Personalzulagen ausgeschlossen gewesen, sie haben nichts erhalten.
Es ist natürlich, daß das die Herren sehr un= angenehm berührt hat, um so mehr, als es Lehrer trifft, die oft einen sehr spärlichen Gehalt haben. Ich weise nun hin auf die Bezirke im nördlichen Böhmen, die absolut nicht im Stande sind, ihren Lehrern hohe Gehalte zu geben, die also auch auf diese Personalzulagen gerechnet haben.
Mir will es nicht scheinen, als ob §. 32, den Hr. Dr. Ruß angezogen hat, sich auf Personalzulagen beziehen könne. Allerdings heißt es hier, daß Gemeinden, welche eigene Schulbezirke bilden, keinen Anspruch haben auf sowohl ordentliche als außerordentliche Beitragsleistungen aus Landesmitteln.
Ich fasse vielmehr die Personalzulagen gewissermaßen als Belohnungen für hervorragende Lei-
stungen der einzelnen Lehrer ans und wenn Perso= nalznlagen in diesem Sinne aufgefaßt werden, dann können nach meinem Dafürhalten auch Stadtschulbezirke unmöglich ausgeschlossen bleiben. Die Stadtschulbezirke z. B. Reichenberg, welches eine große Anzahl ausgezeichneter Lehrkräste hat, die alle sind trotz ihres Fleißes, trotz ihrer Hingebung von dieser Begünstigung vollständig ausgeschlossen. Und ich möchte deshalb die Bitte stellen, daß bei der nächsten Vertheilung der Personalzulagen die Stadtschulbezirke nicht abermals ausgeschlossen werden. -
Herr Abg. Dr. Ruß hat das Wort.
Abg. Dr. Ruß: Der Abgeordnete HerrHeinrich muß doch den Zweck der Personalzulagen einigermaßen konsundiren. Bekanntermaßen handelt es sich hier um die Petition der Lehrer der städtischen Schulbezirke, und gleich daraus hat er gesagt, es gibt arme Bezirke im nördlichen Böhmen, welche den Lehrern nichts geben können.
Nun können die armen Bezirke doch nicht die Stadtschulbezirke sein, und umgekehrt, man man doch keine Stadtschulbezirke, welche es in der Regel ans freier Wahl geworden sind, nicht arme Bezirke nennen. Diese Bemerkung also ist hinfällig.
Sodann hat Hr. Abg. Heinrich geglaubt, daß diese Personalzulagen als Belohnungen hervorragen der Verdienste zu betrachten seien; mir scheint denn doch, daß dem nicht so ist; man müßte das in die Rubrik Guadengaben einreihen, und unter dieser Rubrik wird kaum ein selbstbewußter Lehrer, der in voller Thätigkeit ist, etwas empfangen wollen.
Ich will aber aus die weiteren Argumentationen nicht eingehen, denn ich darf wohl annehmen, daß der Abg. Heinrich die Sache lediglich zu vertheidigen sucht pour sauver l'honneur du drapeau. - (Heiterkeit).
O b e r st l a n d m a r s ch a l l: Wünscht noch Jemand das Wort?
Žádá nìkdo za slovo?
Die Debatte ist geschlossen.
Rokovaní jest ukonèeno.
Der Herr Berichterstatter hat das Wort.
Berichterstatter: Ich glaube, ich habe keine Veranlassung, den geehrten Hrn. Abgeordneten zu antworten, und habe an der Position, die die Budgetkommission behauptet hat, gar nichts auszustellen. - Ich kann blos meine Bitte wiederholen, in die Rubrik 12 für Volksschul- und Unterrichts zwecke die Summe von 2 127. 400 einzustellen.
Sn. sekr. Schrnidt: V rubrice 12. klade se pro národní školy k úèelùm vyuèování èástka 2. 127. 400 zl.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche für den Antrag sind, wollen die Hand erheben.
Kfccri jsou pro len návrh, nech pozdvihnou ruku.
(Geschieht. ) Der Antrag ist angenommen. Berichterstatter: Rubr. 13. Landeskultur entfällt.
§. 10.
Zur Z. 49, Rubrik 14.
Ju Erledigung des Laudesausschuß-Berichtes Z. 143 wird in Rubrik 14,, Für 4 Stipendien á 300 st. zur Ausbildung tüchtiger chirurgischer Operateure au den beiden chirurgischen Kliniken der k. k. Universität in Prag" die Stimme von 1200 st. eingestellt.
In Erledigung des L. A. B. Z. 155 wird der Gemeinde Abertham gegen Nachweis der richtigen Verwendung und Rückzahlung in zehn Jahresraten vom 1. Jäner 1877 an ein unverzinslicher Vorschuß von 6000 fl.. zur Errichtung eines Krankenhauses bewilligt und diese Post in Rubrik 14 eingesetzt.
Hier ist noch, ein Zusatzantrag von der Budgetkommission zu stellen über eine Petition, die nachträglich zugekommen ist. Der Autrag lautet:
"In Erledigung der Pet. Z. 70 wird dem Vereine zur Pflege kranker Studenten in Wien ein Beitrag von 100 fl. bewilligt und dann laut Landtagsbeschlußes wird für die Stadt Hlinsko ein Betrag von 2000 st. eingestellt.
Rub. 14 wird daher mit 56870 st. bestimmt.
Sekr. Schmidt: Rub. 13. zemìvzdìlání odpadá.
Rub. 14.
§■ 10.
K è. 49, rub. 14.
U vyøízení zpr. zem. výb. è. 143 vkládá se v rubrice 14. "na 4 nadace po 300 zl. k vzdìlání dovedných ranhojièských operatérù na obou chirurgických klinikách c. kr. university Pražské" èástka 1200 zl.
U vyøízení zpr. z. v. è. I 55 povoluje se obci Aberthamu k zøízení nemocnice nezúroèitelná záloha 6000 zl. splatná v desíti roèních lhùtách poèínajících dnem 1. ledna 1877, a to za podmínkou, aby obec se vykázala, že sumy té užila k úèeli ustanovenému. Èástka tato vkládá se do rubriky 14.
Dále: U vyøízení žádosti èís. 7 povoluje se spolku pro opatrování nemocných studujících ve Vídni pøíspìvek 100 zl. a podpora obci Hlinsku 2000 zl., tudíž v rubrice 14. se klade 56. 870 zl.
Oberstlandmarschall: Herr Domprobst
Würfel hat das Wort.
Domprobst Würfel: Ich habe eine Petition des prager Dombauvereines um Erhöhung der bisher demselben gewährten Subvention überreicht. Ans dem Berichte ist zu entnehmen, daß der Verein von Seite der Budgetkommission abschlägig beschie* den werden soll.
Nicht ohne einige Schüchternheit wage ich für die Gewährung dieser Bitte einzutreten bei dem Gedanken, daß der Opfer viel und große sind, welche diese Zeit vom Lande sordert. Aber diese Schüchternheit wird überboten von dem Vertrauen aus die gott gefällige und uns Böhmen theuere
Sache, um die es sich handelt. Prag zählt zu den schönsten Städten der Welt. Nach dem Urtheile eines Reisenden, der sich viel in der Welt umgesehen hat, steht unsere Hauptstadt nach Konstantin nopel, was Schönheit anbelangt, zunächst. Der Glanzpunkt Prags ist auch der Hradschin, wo der Dom empor und hinausragt in's Land. Aber abgesehen von seiner imponirenden Situation ist unser Dom auch eines der merkwürdigsten Denkmäler gothischer Baukunst und er wird als solches von Kennern des In und Auslandes bewundert, wovon ich vermöge meiner dem Dome zunächst gelegenen Wohnung fast täglich Zeuge bin. Auch im größeren Maßstab angelegte und der Vollendung näher gebrachte Baudenkmäler stehen vor unserem Dom zurück in Kühnheit und Leichtigkeit des Baues und in dem Reichthum und der Feinheit der Ornamentik. Ein Ausländer, der jüngsthin Reminiszenzen aus seiner Ferienreise vom Lech an die Moldau und die Elbe in einer Zeitschrist veröffentlichte, läßt sich über nnsern Dom also vernehmen:
,, Es ist ein kühner, nobler, gothischer Bau, großartig im Plane angelegt. "
Diese herrliche Ruche war insolge der über sie ergangenen Unbilden aller Art derart rninos, daß sie ein Raub des Vcrsallens zu werden begann. Davor, Gott sei Dank, wurde sie bewahrt durch die Sorgsalt und Thätigkeit des prager Dombauvereines und durch die Opfcrwicligkeit von vielen Tausenden Gutgesinnte von Fern und Nah. Uiberdies wurde das, was durch den Ungeschmack der Zeit verunstaltet war, verbessert, diesem erhabenen Tempel jene Zierde und würdige Ausstattung zum großen Theile gegeben, wie sie sich geziemt für die Haupt- und Mutterfuche aller Kirchen Böhmens. Doch ist ungeachtet Alles dessen, was der Dombauverein geleistet hat, unser Dom leider nur ein Torso. Wir haben nur den Ehor, das ganze Laughaus fehlt. Der kunstsinnige König von Baiern, Ludwig XI, dem ich wenige Jahre vor seinem Ableben als Führer in der Domkirche zu dienen die Ehre hatte, sagte mir beim Austritt aus derselben: "Ausbauen, ausbauen sollte man den Dom!"
Diesen Ausbau, der seit Jahrhunderten ersehnt, angestrebt, auch mehreremal aufgenommen, aber wegen Ungunst der Zeitverhältnisse wieder ausgegebe« wurde, dieser Ausbau, sage ich, hat sich der prager Dombauverein zur weiteren Ausgabe gestellt, denselben auch bereits in Angriff genommen und im vorigen Jahre anläßlich des Jubiläums der Errichtung des prager Bisthums wurde die Grundsteinlegung dazu feierlich vollzogen.
Der von mir früher angeführte Herr, der auf feiner Ferienreise an Elbe und Moldau Prag berührt hat, sagt dann weiter: "Man möge diese Kirche ausbauen und es wäre sehr zu wünschen", - dann weiter: "So schön und lieb mir Prag erschien, so ist es dem Menschen nur zu oft und bald bestimmt zu scheiden. Es geschah in der Richtung nach Dresden, aber im Fortfahren auf der Eisenbah
waren meine Gedanken immer noch am Hradschin. Der Ausbau des St. Veits-Domcs ging mir nahe. "
Das erste Mittel ist Geld und zwar viel Geld und ich bemerke, daß soviel auch Privatwohsthätigkeit leistet und leisten kann, das weitaus nicht hinreicht.
Dasselbe sagt denn auch das Direktorium des Dombanvereines in seiner Petition und wendet sich daher vertrauensvoll um Erhöhung der bisher geleisteten Subvention an den hohen Landtag.
Der alte Raum dieses Gotteshauses, die her vorragende Stellung desselben vor allen Kirchen des Landes, seine innige Verknüpfung mit den Geschicken des Landes, daß darin die Uiberreste unserer Landespatronen, die älteren Beherrscher des Landes, sowohl aus dem einheimischen Königsgeschlechte, als auch aus den späteren Regentenhäusern und namentlich aus dem erlauchten Kaiserhause Oefterrcichs, daß darin so viele um das Vaterland hoch verdiente Männer, das ist es, das jeden echten Patrioien bewegen soll, ein Scherslein zur Förderung dieses Unternehmens zu spenden. Aber auch das Land als solches wird dieses Unternehmen schätzen und ehren. Es wird das Werk, welches zu seinem Frommen und zu seinem Ruhme unternommen wird, es wird es für einen Gegenstand seiner Sorgsalt ansehen und dem Verein, der die ehrenvolle Aufgabe hat, in dieser Angelegenheit ein wahrhaft hohes Interesse zu vertreten, teichlich feine Beiträge zuwenden. Meine Herren! Ich bedauere, daß unser schöner und geräumiger Landtagssaal nicht einen freien Ausblick nach unserem Dom gestattet, wäre er gestattet, so würde ich bitten hinaus zu schauen zu unseren Dome, der mit ungestaltem und verwittertem Haupte grau und Hilse erstehend in der Mitte des Landes steht. Ich bin überzeugt, sie würden mir die Theilnahme nicht versagen und bereitwillig dem von mir gestellten Antrag beistimmen:
Der hohe Landtag möge wenigstens die Subvention um 2000 st. erhöhen, aus daß der Verein ermuthigt aus der betretenen Bahn fortschreite.
O b e rst l a n d m a r sch a l: Herr Dr. Trojan hat das Wort.
Abg. Dr. Trojan: Ich wollte bezüglich einer anderen Stelle dieser Rubrik etwas zur Sprache bringen, was viele Gemeinden und Gegenden interessirt. Ich bringe vorlänsig keine Maßnahme in Vorschlag, wodurch die Ziffern des Hrn. Referenten abgeändert wurden, aber ich spreche die Hoffnung ans, daß man in der Rubrik "Subventionirung von Realschulen" nicht bei der deutschen Realschule in Pilsen allein stehen bleiben wird. Es sind seit einem Jahre viele Petitionen, wenn ich nicht irre 6, um Unterstützung dieser Mittelschulen eingebracht, welche der Legislative des Landes anheimgestellt sind. Meine Herren! Sie haben die technischen Hochschulen aus der Legislative und Erhaltung des Königreiches entlassen, es bedarf wohl nur einiger formellen Ergänzungen der diesfalls angeführten Verhandlung, um sie ganz aus dem Budget streichen zu können.
Ich glaube, daß der h. Landtag temnächst die Gelegeiiheit haben wird, die darüber eingesetzte Kommission zu vernehmen und zur Unterstützung der Realschulen, der Mittelschulen für Handel und Gewerbe, zur Unterstützung-realer Bildung überhaupt eine Dotation ans dem Landesfonde zu bewilligen.
Ich bringe das hier vorlänsig zur Sprache, damit es nicht scheine, daß jenes Anliegen ignorirt oder vergessen werde. Hoffentlich wird der Herr Referent uns darüber Auskunft geben können, ob noch soviel erübrigt, um zu jenem Zwecke ungefähr 30000 st. einstellen zu können.
Oberstlandmarschall: Ich bringe den Antrag des Herrn Domprobst Würfel zur Unter stützungfrage.
Landtagsfekr. Sladek: Der Antrag lautet: Der h. Landtag möge die jähr!. Subvention von 10000 st. um 2000 st. erhöhen.
Veledùstojný pan probošt Antonín Würfel èiní návrh, aby dosavadní subvence jednotì k dostavení chrámu Sv. Víta zvýšena byla na 12000 zl.
O b e r st l a n d m a r s ch a l l: Diejenigen, welche den Antrag unterstützen, wollen die Hand erheben.
Kteøí ten návrh podporují, nech pozvednou ruku. (Stane se. )
Er ist unterstützt und steht in Verhandlung. Wünscht noch Jemand zu diesem Posten das Wort?
Žádá nìkdo za slovo?
Die Debatte ist geschlossen.
Rokovaní jest ukonèeno
Der Herr Berichterstatter hat das Wort.
Berichterstatter: Ans die Anfrage des Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Trojan erwiedere ich, daß nach den jetzigen Beschlüssen des hohen Landtages das Erforderniß von der Deckung durch einen 25 kr. Zuschlag um 39000 st. überschritten werde, daß 39000 st. in dem jetzigen Budget erübrig, werden können, aber allerdings hat die Budgetkommission schon Rücksicht genommen ans die Forderungen, die noch nachkommen werden. Ich kann nicht verschweigen, daß die Budgetkommission auch fürchtet, daß in diesem Jahre bedeutende Fälle der Steuerabschreibung vorkommen werden und nachdem der 25% Zuschlag jedesmal ein Viertel der Steuer selbst ist und es leicht möglich sein kann, daß 1-200000 st. Steuer bei der heurigen Miß ernte abgeschrieben werden müssen, so ist voraus zu sehen, daß unsere in Aussicht genommenen Steuerzuschläge um 30000 - ja sogar 50000 st. geringer eingehen werden. Ich glaube also, daß diese 39000 Gulden als Reserve für die Steuerabschrei* bungen erhalten werden müssen. Was aber den Antrag des hochwürdigen Herrn betrifft, so muß ich daraus hinweisen, daß schon seit beiläusig 10 Jahren von Seite des h. Landtages ein jährlicher Betrag von 10000'st. zum Dombau gegeben wurde. In der betreffenden Petition wird nun gesagt, daß
die Restaurirung nahezu vollendet sei und es sich darum handelt, den Dombau selbst auszuführen und daß nun zu diesem Zwecke die 10000 st. nicht hinreichen selbst mit Hinzunahme der von Seiten des Reiches gewährten Subvention.
Die Kommission hat aber geglaubt, daß wenn das Land jährlich 10000 st. aus den Ausbau gibt, damit seine Pflichten erfüllt sind (sehr wahr) und wenn gewiß jeder sich freuen wird, wenn dieser Dom nach dem beabsichtigten Plane groß und mächtig dastehen wird, so ist es nicht zu verkennen, daß er schon jetzt eine Zierde des Hradschins und der Stadt Prag ist, wie ja der hochwürdige Herr selbst betont hat, daß wir aber, um das Schöne und Wünschenswcrthe zu erreichen, doch nicht noch mehr in den Säckel der Steuerträger greifen können, nachdem wir auch noch einen andern Dom anszubauen haben, an dem seither nicht so eifrig gearbeitet wurte, als an dem von Prag, das ist der Dom der Erziehung des Volkes. (Bravo! Bravo!) Wir haben 2127400 st. soeben bewilligt, wir haben gehört ans den Ausführungen des Dr. Trojan, daß auch noch für Realschulen, um es überbürdeten Städten zu erleichtern, Ansprüche gemacht werden. Ich muß mich der Besorgniß hingeben, daß, wenn ich die Klagen der Lehrer und die Klagen über zu wenig Schulgebäude höre, selbst diese 2127400 st. im nächsten Jahre nicht himeichen werden, sondern wahrscheinlich um eine halbe Million werden überschritten werden müssen. Wenn dieses absolut nothwendig eintreten wird, dann h. Landtag, muß in dem Budget Alles entfernt sein, was nur im Geringsten einen Anlaß bieten kann, die Unzufriedenheit der Steuerträger herauszufordern und wenn ich gewiß glaube, daß Jedermann im Lande sein Scherslein zur Verherrlichung des Domes in Prag beiträgt, glaube ich doch jedenfalls, daß Jedermann lagen wird, 10000 st. sind genug und wenn eben der Dom ganz ausgebaut werden soll, so soll man den Ausbau des Domes auf eine längere Reihe von Jahren ausdehnen und man wird mit 10000 st. endlich auch ans Ziel kommen. Ich bitte das hohe Hans, die Einstellung der Budgetkommission so zu genehmigen, wie sie es beantragt hat. (Bravo!)
Oberstlandmarschall: Ich bringe den Autrag des Herrn Domprobstes Würsel zur Abstimmung. Er lautet: Der hohe Landtag möge die dem Prager Dombauvereine bisher gewährte Subvention pr. 10000 st. um 2000 st. erhöhen.
Snìm. akt. Sládek: Veledùstojný p. probošt Antonín Würfel èiní návrh, aby dosavadní subvence jednotì k dostavení chrámu sv. Víta zvýšena byla na 12000 zl.
Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche für den Antrag sind, wollen sich erheben.
Kteøí jsou pro návrh, nech- vstanou.
(Geschieht. ) Der Antrag ist gefallen. Ich bitte über den Antrag der Kommission abzustimmen, welcher dahin geht, baß unter Nr. 14
Subventionen und Beiträge 56870 st. eingestellt werden.
Sekr. Schmidt: Podpory a pøíspìvky 56870 zl.
Diejenigen, welche zustimmen, wollen die Hand erheben.
Kteøí jsou pro návrh, nech pozdvihnou ruku.
(Geschieht. ) Angenommen. Berichterstatter: Rudr. 15. Schubsaus lagen 93290 st.
Sekr. Schmidt: Hnací náklady 93290 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubr. 16. Gendarmeriebeqnartierung 73371 st.
Sekr. Schmidt: Rubr. 16. Na ubytovaní èetnictva 73371 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubr. 17. Vorspannsanslagen 17000 st.
Sekr. Schmidt: Rubr. 17. Náklady na pøípøeže 17000 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen.
Berichterstatter: Zur Rubr. 18. ist in Folge eines Landtagsbeschlußes eine Aenderung vorzunehmen. Laut Landtagsbeschlußes werden 20000 st. zu Straßenbauten in den Bezirken Bergreichenstein-Winterberg und Hartmanitz eingestellt, und wird Rubr. 18 Landesstrassenbauten mit 172000 st. sestgesetzt. Ich bitte die Korrigirung selbst vorzunehmen.
Sekr. Schmidt: Podle usneseni snìmovního klade se 20000 zl. na silnice v okresu Kašperských Hor, Vimberku a Hartmanic, tudíž rubrika 18. vykazuje 172000 zl.
Nejv. marš.: Pau dr. Grégr má slovo.
Dr. Grégr: Já jsem chtìl vysloviti pøání. Tak jako zemský výbor byl tak laskav a podal výkaz, jak naloženo bylo s pøíspìvky na národní školy, tak také bylo by velmi zajímavé, kdybychom mìli podobný výkaz, co se týèe silnic.
To posud nám nebylo pøedloženo. Proto vyslovuji pøání, aby pøíštì též byl podántakový výkaz o tom, jaké silnice vùbec v jakých okresích a v jaké výši byly podìleny subvencí zemskou.
Nejv. marš. zemský: Žádá nìkdo za slovo ?
Wünscht Jemand das Wort?
Prosím pány, kteøí jsou pro ten návrh, aby pozdvihli ruku.
Ich bitte Diejenigen, welche für den Antrag sind, die Hand zu erheben.
(Geschieht. ) Angenommen,
Berichterstatter: Rubrik 19. Landes wasserbanten 130000 fl.
Sekr. Schmidt: Rubr. 19. Vodní stavby zemské. 130000 zl.
O b e r st l a n d m a r s ch a l l: Angenommen.
Berichterstatter: Rubrik 20. Interessen von Passivkapitalien 37527 st.
Sekr. Schmidt: Rubr. 20. Úroky passivní 37527 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubr. 21. Verschiedene Ausgaben 4779 st.
Sekr. Schmidt: Rubr. 21 Rozlièné vydání 4779 zl.
O b e r st l a n d m a r s ch a l l: Angenommen.
Berichterstatter: Zur Rubrik 22 ist in Folge eines Landtagsbeschlußes eine Aenderung nothwendig. Laut Landtagsbeschlußes wird in Rubr. 22 eingestellt aus den Bau des Gebärhauses 80000 fl., für die Adaptirung des Senftenberg'schen Hauses 40000 fl., mithin wird die Rubr 22 mit 121757 fl. bestimmt.
Sekr. Schmidt: V rubrice 22. se stala následující zrnìna: Vedle usnesení snìmovního položí se do rubriky 12. na stavbu porodnice 80000 zl., na opravení Senftenberkského domu 40000 zl., tudíž má býti v rubrice 22. 121757 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: VIII. Gebärhausfond. Rubr. 1. Besoldungen 4727 fl.
Sekr. Schmidt: VIII. Fond porodnice. Rubr 1. Služné 4727 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubrik 2. Löhnungen 3182 fl.
Sekr. Schmidt: Rubr. 2. Mzdy 3182 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen.
Berichterstatter: Rubr. 3 Quartiergelder
73 fl.
Sekr. Schmidt: Rubr. 3 Pøíbyteèné 73 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubr. 4. Quartierbeiträge und Theuerungszulage 481 fl
Sekr. Schmidt: Rubr. 4. Pøíspìvky pøíbyteèné a pøídavky drahotní 481 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubrik 5. Emolumente 628 fl.
Sekr. Schmidt: Rubr. 5. Pøípadky 628 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubr. 6. Diurnen entfällt. Rubr. 7. Beiträge 624 fl
Sekr. Schmidt: Rubr. 6. Diurna odpadá. Rubr. 7 Pøíspìvky 624 zl.
Oberstlandmarschall: Angenommen. Berichterstatter: Rubrik 8. Miethzinse 825 fl.
Sekr. Schmidt: Rubr. 8. Nájemné 825 zl.