Sobota 30. října 1869

setz ist mit 122 Stimmen in 3. Lesung angenommen.

Punkt 3, Nr. 295. Bericht der PetizionsKommission, betreffend die Ausscheidung von Gemeinden aus dem Böhmisch - Aicha'er, respektive Gablonzer und deren Zutheilung zum Niemeser, respektive Reichenberger und Turnauer Bezirke.

(Der Oberstlandmarschall-Stellvertreter Claudi übernimmt den Vorsitz. )

Berichterstatter Dr. Hanisch: Der hohe Landtag hat am 25. September vorigen Jahres die Ausscheidung der Katastralgemeinden 1) Oschitz, 2) Drausendorf, 3) Kunnersdorf, 4) Krasa, 5) Johannisthal, 6) Kessel, 7) Nahlau, 8) Hultschken, 9) Sabert, 10) Křidei, 11) Zetten, 12) Liebenau, 13) Saskal, 14) Pelkowitz, 15) Bösching, 16) Gränzendorf aus dem Gerichtsbezirke und Vertretungsgebiete "Böhmisch-Aicha" respektive Gablonz und deren Zutheilung zu dem Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete Niemes, respektive Reichenberg und Turnau sowohl im Wege eines Gutachtens rücksichtlich der Bezirksgerichtssprengel an den Hrn. Justizminisier, als auch im Wege zweier Gesetzentwürfe rücksichtlich der Aenderung der Bezirksvertretungsgebiete beschlossen.

In Uibereinstimmung mit diesen Beschlüssen erfolgte durch Verordnung des Justizministeriums vom 18. Juni 1869,. Nr. 114 R. -G. -B., die beantragte Aenderung in den Bezirksgerichtssprengeln Böhmisch-Aicha, Niemes, Reichenberg und Turnau, nachdem unter dem 10. Juni 1869 die rücksichtlich der Bezirksvertretungsgebiete beschlossenen Gesetzentwürfe die allerhöchste Sanktion erhalten hatten.

Die diesfälligen Gesetze sind in dem L. -G. -B. Nr. 88 und 89 kundgemacht und mit dem 1. August in Wirksamkeit getreten. Seit diesem Tage gehören die sub 1-11 genannten Gemeinden dem Sprengel des Bezirksgerichtes und in das Bezirksvertretungsgebiet Niemes so wie in den politischen Amtsbezirk Böhmisch-Leipa, die unter 12, 13, 14 und 16 genannten in den Sprenget des städtischen Bezirksgerichtes, in das Bezirksvertretungsgebiet und in den politischen Amtsbezirk Reichenberg, endlich die unter 15 genannte Gemeinde in den Sprengel des Bezirksgerichtes, in das Bezirksvertretungsgebiet und in den politischen Amtsbezirk Turnau. Zugleich wurde zufolge Erlasses des Ministeriums Des Innern vom 15. Juni 1869, Zahl 3455, von der k. k. Statthalterei unter dem 26. Juni 1869, Zahl 33577 dem Landesausschuß anheimgegeben, im Gefolge dieser Aenderungen die in Anbetracht der geltend gemachten nationalpotitischen Momente jedenfalls wünschenswerthe correlative Uiberweisung der betheiligten Gemeinden in andere Landtagswahlbezirke durch geeignete Vorlagen mit Rücksicht auf die dadurch bedingte Aenderung der Reichsrathswahlgruppen (Anhang zur Landesordnung und Staatsgrundgesetz über die Reichsvertretung §. 7) beim nächsten Landtage zu erreichen. Nachdem über die Art der Durchführung eine abweichende Ansicht des Landesausschußes ihre ablehnende Erledigung mit Ministerialerlaß vom 9. September 1869, Zahl 3627, gesunden, die Neuwahl im Wahlbezirke Turnau-Böhmisch-Aicha nach der früheren Bezirksabgrenzung vorgenommen und von dem hohen Landtage in seiner 7. Sitzung vom 14. Oktober 1869 auch genehmigt worden war, wurde über Antrag des Landesausschußes vom 23. Oktober, Zahl 20450, dieser Akt der Petitionskommission zur Behandlung überwiesen.

Zu Folge dessen überreicht dieselbe beifolgende Anträge, deren erster auf die, den mit 1. August in Wirksamkeit getretenen Aenderungen im Umfange der Bezirksgebiete entsprechende Aenderung der Landtagswahlordnung und den Punkten 16, 19 und 53 des §. 7. der Landtagswahlordnung, und deren zweiter auf die durch ein Reichsgesetz bedingte Aenderung der Reichsrathswahlgruppen gerichtet, ohne welche die Aenderung der Landtagswahlordnung nach Abs. II. des Anhanges zur Landesordnung und nach Absatz 3 des §. 7. des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung unmöglich wäre.

Die Anträge sub I. und II. stellen sich daher als eine Ergänzung, resp. Durchführung der mit 1. August in Wirksamkeit getretenen BezirksgebietsVeränderungen dar.

Der Antrag III. rechtfertigt sich dadurch, daß die Katastral - Gemeinde Zetten, welche bei den Beschlüssen vom vorigen J. wegen des nothwendigen Zusammenhanges und der möglichen Abrundung der Bezirksgrenzen aus dem Böhm. - Aichaer Bezirke mit ausgeschieden und dem Bezirke Niemes mitzugewiesen wurde, nunmehr die Wiederausscheidung begehrt, was unter Aufrechterhaltung des Grundes, welcher schon im v. Jahre Ausschlag für deren Einbeziehung gegeben, der Petitionskommission als unzulässig und als um so unzulässiger erscheint, als der am 1. August in's Leben getretene Organismus mit dem denselben bedingenden Gesetze schon wieder geändert werden sollte und müßte, weshalb der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung als vollkommen korrekt sich darstellt.

Oberstlandmarschall Stellvertreter C l a u d i: Ich eröffne die General-Debatte. Wenn sich Niemand zum Wort meldet, wird man unmittelbar zur Spezialdebatte schreiten.

Dr. Hanisch liest:

Gesetz vom.......wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Abänderung der Punkte 16, 19 und 53 des §. 7 der Landtagswahlordnung für das Königreich Böhmen.

Mit Zustimmung des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich anzuordnen, wie folgt:

Ich werde bitten, daß in gewohnter Weife über Ueberschrist und Titel zuletzt abgestimmt werde.

Die Punkte 16, 19 und 53 des §. 7 der mit Patent vom 26. Februar 1861, Nr. 20 R. G. Bl., erlassenen Landtagswahlordnung für das Königreich Böhmen werden dahin abgeändert, daß dieselben lauten:

16. Reichenberg, Gablonz, Tannwald, zusammen Einen Wahlbezirk;

19. Turnau, Böhmisch-Aicha, ausammen Einen Wahlbezirk;

53. Böhimsch-Leipa, Niemes, Haida, Zwickan, zusammen Einen Wahlbezirk; nach dem durch die Gesetze vom 10. Juni 1869, Nr. 88 und 89 L. G. B., und die Verordnungen des Justizministers vom 18. Juni 1869, Nr. 414 R. G. B., sowie des Ministers des Innern vom 15. Juni 1869, Nr. 2455, betreffend die Ausscheidung von Gemeinden aus den Gerichtsbezirken und Bezirksvertretungsgebieten Böhmisch-Aicha und Gablonz und deren Zutheilung zu dem Bezirksvertretungsgebiete Niemes, beziehungsweise Reichenberg und Turnau - festgesetzten Gebietsumfange.

Sněmovní tajemník Schmidt čte:

§. 1.

Odstávky 16, 19 a 53 §. 7. řádu volení do sněmu království Českého, patentem ze dne 26. února 1861, č. 20 z. ř. vydaného, mění se v znění toto:

16. okresové Liberecký, Jablonecký, Tannwaldský, dohromady jeden okres;

19. okresové Turnovský, Českodubský, dohromady jeden okres;

53. okresové Českolipský, Mimoňský, Borský, Cvikovský, dohromady jeden okres dle obvodu, jak ustanoven byl zákony ze dne 10. června 1869, č. 88 a 89 z. z., a nařízeními ministra spravedlnosti ze dne 18. června 1869, č. 114 z. ř, jakož i ministra vnitřních záležitostí ze dne 15. června 1869, č. 2455, jež se týkají vyloučení obcí z okresů soudních a z okršlků okresních zastupitelstev v Českém Dubu a Jablonci a přivtělení jich k obvodu okresních zastupitelstev v Mimoni, potahmo Liberci a Turnově.

Oberstlandmarschall-Stellvertreter C l a u d ii: Wenn Niemand das Wort ergreift, so ersuche ich jene Herren, welche dem §. zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht)

Angenommen.

Dr. Hanisch liest:

§. 2.

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage in Wirksamkeit,, an welchem das in Gemäßheit des Art. II. des Anhanges zur Landesordnung für das Königreich Böhmen und des §. 7, Abs. 3 des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867, Nr. 141 R. -G. -B, zur Aenderung der

Reichsrathswahlgruppen 18 und 23 erforderliche Reichsgesetz in Wirksamkeit treten wird.

Sněmovní tajemník Schmidt čte:.

§. 2.

Zákon tento nabude moci dne, kterého platným se stane zákon říšský, jehož třeba jest dle čl. II. přídavku k řízení zemskému království Českého a dle §. 7., odst. 3 základního zákona státního o zastupitelstvu říše ze dne 21. prosince 1867, č. 141 z. ř., aby změniti se mohla skupení 18. a 23. pro volby do rady říšské.

Oberstlandmarschall- Stellvertreter C l a u d i: Meldet sich Niemand zum Wort, so ersuche ich jene Herren, welche dem §. zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr. Hanisch; liest:

§. 3.

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt.

Sněmovní tajemník Schmidt čte:

§. 3. Ministru vnitřních záležitostí uloženo jest, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall-Stellvertreter C l a u d i: Wünscht Jemand der Herren das Wort? Wo nicht, so erkläre ich den §. für angenommen.

Dr. Hanisch:

Gesetz vom...... wirksam für's Königreich Böhmen, betreffend die Abänderung der Punkte 16, 19 und 53 des §. 7 der Landtagswahlordnung für das Königreich Böhmen.

Sněmovní tajemník Schmidt: Zákon, daný dne ..... pro království české, týkající se změny odstavce 16., 19. a 53. §. 7. volebního řádu sněmovního pro království České.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter C l a u d i: Wünscht Jemand der Herren das Wort? Herr Dr. Wiener hat das Wort.

Dr. Wiener: Dies Gesetz ist nicht auf Grundlage einer Regierangsvorlage, sondern auf Grundlage eigener Initiative des Landtages ersolgt, demnach darf es nicht heißen "mit Zustimmung", sondern "über Antrag".

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Claudi: Es ist der 2. Absatz "mit Zustimmung" nicht, sondern nur "Gesetz vom" gelesen worden. Halten Herr Dr. Wiener den Antrag aufrecht?

Dr. Wiener: Ja wohl!

Oberstlandmarschall - Stellvertreter C l a u d i: Wünscht noch Jemand der Herren das Wort? Wenn nicht, so ertheile ich dem Herrn Berichtestatter das Wort.

Dr. Hanisch: Ich habe keinen Anstand, mich dem Antrage des Herrn Abg, Dr. Wiener zu accommodiren; es ist in der That im böhmischen Landtage der usus gewesen, bei Gesetzen aus der Initiative zu setzen "über Antrag"; allein die Petitionscommission glaubte sich des verfassungsmäßigen Ausdruckes "Zustimmung" bedienen zu muffen; ich habe übrigens keinen Anstand, dem Antrage des Herrn Abg. Dr. Wiener zuzustimmen. Ich lese daher "Ueber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich anzuordnen, wie folgt".

Sněmovní tajemník S chmidt:

Dle návrhu snemu Mého království Českého vidí se Mně naříditi takto:

Oberstlandmarschall- Stellvertreter C l a u d i: Ich ersuche jene Herren, welche mit dieser Abänderung der Ueberschrift und Einleitung des Gesetzes einverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr.. Hanisch; Da das Gesetz aus mehreren §§. besteht, so erlaube ich mir den Autrag zustellen, in die 3. Lesung sofort einzugehen.

Oberstlandmarschall- Stellvertreter C l a u d i: Ich ersuche jene Herren, welche mit der 3. Lesung einverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr. H a n i s ch: Ich bitte von der Verlesung Umgang zu nehmen, da keine andere Aenderung vorgenommen, als daß anstatt "mit Zustimmung" "über Antrag" gesetzt wurde.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter C l a u d i: Ich ersuche jene Herren, welche das Gesetz in dritter Lesung annehmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr. Hanisch liest:

II.

Der Landtag des Königreiches Böhmen stellt an die h. Regierung in Gemäßheit des Anhanges zur Landesordnung und des §, 7, Absatz 3 des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867, Nr. 141 R. -G. -B., den Antrag: die durch die Ausscheidung der in den Gesetzen vom 10. Juni 1869, Nr. 88 und 89 L. -G. 23., und in den Verordnungen des Justizministers vom 18. Juni 1869, Nr. 114 R. -G. -B., sowie des Ministers des Innern vom 15. Juni 1869, Nr. 2455 - bezeichneten Gemeinden aus Dem BöhmischAichaer, beziehungsweise Gablonzer Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete und deren Vereinigung mit dem Niemeser, beziehungstreise Reichenberger und Turnauer Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete - nothwendig gewordene und sub I. beschlossene Aenderung der Punkte 16, 19 und 53 des §. 7 der Landtagswahlordnung mit Rücksicht auf die Aenderung der Reichsrathswahlgruppen 18 und 23 im Wege eines Reichsgesetzes erwirken zu wollen.

Sněmovní tajemník Schmidt čte;

II.

Sněm království Českého činí dle přídavku k řádu volení do sněmu a dle §. 7., odst. 3. základního zákona státního o zastupitelstvu říše ze dne 21. prosince 1867, č. 141 ř. z., slavné vládě návrh: aby cestou zákonodárství říšského vymohla změnění sub I. přijaté odstávek 16, 19 a 53 §. 7. řádu volení do sněmu vzhledem k změnám 18. a 23. skupení pro volby do rady říšské, kteréž změnění nevyhnutelným se stalo vyloučením obcí, v zákonech ze dne 10. června 1869, č. 88 a 89 z. z. a v nařízeních ministra spravedlnosti ze dne 18. června 1869, č. 114 ř. z., jakož i ministra vnitřních záležitostí ze dne 15. června 1869, č. 2455, jmenovaných, z Českodubského, potahmo Jabloneckého okresu soudního a z obvodu těchže zastupitelstev okresních i přivtělením jich k Mimoňskému, potahmo Libereckému a Turnovskému okresu soudnímu a k obvodu těchtéž zastupitelstev okresních.

Oberstlandmarschall- Stellvertreter C 1 a u d i: Wünscht Jemand von den Herren das Wort zu nehmen ?

Wo nicht, ersuche ich jene Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

III.

Uiber die Petition der Gemeindevertretung und der Insassen von Zetten um Abtrennung von dem Gerichtsbezirke Niemes und politischen Amtsbezirke Böhm -Leipa und Zuweisung zu dem Gerichtsbezirke Böhm. -Aicha und politischen Amtsbezirke Turnau zur Tagesordnung überzugehen.

Sněmovní tajemník Schmidt čte: O petici zastupitelstva a osadníků obce Četňova za oddělení od Mímoňského okresu soudního a českolipského okresu politického a za přivtělení k Českodubskému okresu soudnímu a Turnovskému okresu politickému přechází se k dennímu pořádku.

Oberstlandmarschallstellvertrete. Ed. Claudi: Wenn sich Niemand zum Worte meldet, so ersuche ich jene Herren, welche diesem Antrage zustimmen, ihre Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Berichterstatter Dr. H a n i s ch: Bei dem Umstande, als der gesammte Antrag aus 3 Punkten besteht, erlaube ich nur geschäftsordnungsmäßig den Antrag zu stellen, mit Umgangnahme der wirklichen Verlesung in die dritte Lesung einzugehen.

Oberstlandmarschallstellvertreter Ed. Claudi: Ersuche jene Herren, die mit dem Antrage der dritten Lesung einverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Die dritte Lesung ist angenommen.

Ich ersuche jene Herren, welche den Gesammtantrag in dritter Lesung annehmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Der Gesammtantrag ist in dritter Lesung angenommen.

4. Punkt der Tagesordnung:

Nr. 295. Bericht der Petitionskommission über die Petition der Gemeinde Mösing um Trennung der Ortsgemeinde Mösing-Aujezdl und des Gemeindevorstandes der Stadt Netschetin um Ausscheidung der Gemeinden Netschetin & Cons., so wie über die Petition dieser Gemeinden selbst vom J. 1868, Nr. Pet. 68.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

Uiber die Petition von 23 resp. 24 Gemeinden des Manetiner, resp. Petschauer Bezirkes wurde am 25. Sept. v. J. von dem hohen Landtage im Wege eines Gutachtens an den Herrn Justizminister und im Wege eines Gesetzentwurfes die Ausscheidung derselben aus dem Manetiner und resp. Petschauer Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete und deren Zutheilung zu dem Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete Luditz beschlossen. Diese Beschlüsse erhielten jedoch nicht die allerhöchste Sanktion, weil durch den neu zu bildenden politischen Bezirk Luditz die Grenzen der aus den vereinigten Katastralgemeinden Mösing und Aujezdl bestehenden Ortsgemeinde Mösing-Aujezdl durchschnitten worden wären; es wurde jedoch in dem Ministerialerlasse vom 30. September 1869, Z. 50593, die Geneigtheit ausgesprochen, nach erreichter Trennung der Gemeinde Mösing-Aujezdl die beantragten Uiberstellungen nach eingeholter allerhöchster Sanktion des jetzt abgelehnten Gesetzentwurfes durchzuführen und dem hohen Landtage überlassen, durch geeignete Vorlagen die diesen Uiberstellungen entsprechende Aenderungen der betreffenden Landtagswahlbezirke, beziehungsweise Gruppen für die Reichsrathswahlen zu erwirken.

Diese Regierungsmittheilung wurde in der 4. Sitzung vom 8. Oktober dem hohen Landtage eröffnet. Am 14. Oktober brachte die Gemeinde Mösing das Gesuch um Trennung der Katastralgemeinden Mösing-Aujezdl ein, während über Antrag des- Landesausschußes vom 24. Oktober, Z. 22524, unter dem 26. Oktober der an den Landesausschuß gelangte Akt über die Eingabe des Gemeindevorstandes Netschetin um Veranlassung, daß die beschlossene Abtrennung durchgeführt werde, der Petitionskommission zur Behandlung übergeben wurde.                                                              

Die Petitionskommission hatte bei der Unmöglichkeit, in die angesuchte Trennung der Katastralgemeinde Mösing-Aujezdl aus Abgang aller Vorbedingungen merital einzugehen, nur zwei Auswege, die Beschlüsse vom vorigen Jahre zur Geltung zu bringen, entweder die Katastral-Gemeinde Mösing wegzulassen oder die Katastralgemeinde Aujezdl mit einzubeziehen und sie entschied sich für letztere Modalität aus dem Grunde, weil der Landtagsbeschluß auf die Einbeziehung der Katastralgemeinde Mösing lautet, dieselbe die Hauptgemeinde und Aujezdl die Nebengemeinde ist, und weil schließlich es zweckmäßiger und gerechter erscheint, die Gemeinde Mösing-Aujezdl, welche durchschnitten werden müßte, ganz einzubeziehen und es derselben dann zu überlassen, ihre Trennung und eventuell Ausscheidung zu begehren, als mit vielleicht fruchtlosen Trennungsversuchen den Beschluß des hohen Landtages zu beeinträchtigen, da ja, wenn sich die Trennung der Katastralgemeinde Aujezdl von der Katastralgemeinde Mösing als unzulässig erweisen sollte, später die Einbeziehung von Mösing-Aujezdl nachträglich doch erfolgen müßte.

Aus diesem Grunde insbesondere hat der Petitionsausschuß dem hohen Landtage die Anträge I. bis IV. gestellt, von welchen die erstem zwei den im vorigen Jahre gefaßten Beschlüssen entsprechen, die sub III. und IV. die Vervollständigung derselben durch die Aenderung der Landtagswahlbezirke 36, 37 und 61 und der Reichsrathswahlgruppen 21 und 24 bezwecken.

Der V. Antrag rechtfertigt sich dadurch, daß das Gesuch der Gemeinde Mösing die Ermöglichung der beschlossenen Ausscheidung zumeist bezweckt und kaum eingebracht worden wäre, wenn die Ausscheidung ohne dasselbe hätte geschehen können.

Oberstlandmarschallstellvertreter Ed. Claudi: Meldet sich Jemand zur Generaldebatte? Da dies nicht Der Fall ist, erkläre ich die Debatte für geschlossen und ertheile dem Herrn Berichterstatter das Wort zur Spezialdebatte.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

I.

Die am 7. September 1868, unter Z. 86, und 22.     September 1868, sub Z. 145, dann am 23.     September 1868, sub Z. 147, überreichten Petitionen der Gemeinde Netschetin und Cons., Manetiner Gerichtsbezirkes, so wie der Gemeinde Rading, Petschauer Gerichtsbezirkes, um Ausscheidung aus dem Manetiner, beziehungsweise Petschauer Gerichtsbezirke, und um Zutheilung zu dem Bezirksgerichts-Sprengel und politischen Amtsbezirke Luditz, werden im Sinne des §. 2 des Gesetzes vom 11. Juni 1868 (Nr. 59 R. -G. -B. ) mit dem Gutachten an die h. Regierung geleitet, daß die Verkehrsverhältnisse, aber in demselben, wenn nicht im höheren Grade die nazionalen und politischen, die Ausscheidung der Katastralgemeinden:

1.    Netschetin,

2.   Hurz,

3.    Lukowa,

4.   Wirschin,

5.    Deutsch-Neustadtl,

6.   Preitenstein,

7.   Plachtin,

8.   Wilkischau,

9.   Lusetin, 10. Leschowitz,

11.   Deutsch-Doubrawitz,

12.   Tschisotin,

13.   Wisotschan,

14.   Ratka,

15.   Kotanschen,

16.   Bäreuklau,

17.   Krasch,

18.   Potok,

19.   Kamenná Hora,

20.   Mösing,

21.   Aujezdl,

22.   Zwolln,

23.   Rabenstein, und

24.   Radschin I. Theil - aus dem Bezirksgerichtssprengel Manetin, sowie die Ausscheidung der Katastralgemeinde

25.   Rading aus dem Bezirksgerichtssprengel Peischau und deren Vereinigung mit dem Bezirksgerichtssprengel und dem politischen Amtsbezirke Luditz - als eine dringende Rothwendigkeit erscheinen lassen.

Sněmovní aktuár Sládek čte: Slavný sněme račiž se usnésti takto:

Petice obcí Nečtiny a jiných v soudním okresu Manetínském jakož i obce Radějova v soudním okresu Bečovském, jež byly dne 3. září 1868, pod č. 86 pet, a dne 22. září 1868, č. 145 pet., jakož i dne 23. září 1868, č. 147, podány v příčině vyloučení ze soudního okresu Manetínského a potahmo Bečovského a za přidělení k soudnímu obvodu i politickému úřednímu okresu Žlutickému, odevzdávají se ve smyslu §. 2. zákona ze dne 11. června 1868, č. 59 ř. zák., slavné vládě s dobrozdáním, že poměry obchodní a zároveň v tétéž, ne-li u větší míře i národní i politické poměry pilnou toho ukazují potřebu, aby obce katastrální:

1.   Nečtiny,

2.   Horec,

3.   Lukova,

4.   Bržín,

5.   Neustadtl Německý,

6.   Nečtiny,

7.   Plachtín,

8.   Vlkošov,

9.   Služetín,

10.   Lešovice,

11.   Doubravice Německá,

12.   Čisotín,

13.   Vysočany,

14.   Hrádek,

15.   Kotaneč,

16.   Bezvěrov,

17.   Krašov,

18.   Potok,

19.   Kamenná hora,

20.   Mezí,

21.   Újezd,

22.   Stvolny,

23.   Rabstein,

24.   Račín I. díl, vyloučeny byly z obvodu okresního soudu Manetínského, jakož aby katastrální obec

25.   Radějov vyloučena byla z obvodu okresního soudu Bečovského, i aby obce ty byly spojeny s obvodem okr. soudu a s okresem politického úřadu v Žluticích.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter C l a u d i: Meldet sich Jemand zum Wort? Wo nicht, ersuche ich jene Herren, die diesem §. zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Antrag I. ist angenommen.

II. Dr. Hanisch liest:

§. 1.

Aus dem Gebiete der Bezirksvertretungen der früheren politischen, jetzt als Bezirksgerichtssprengel fortbestehenden Bezirke Manetin und Petschau werden die Katastralgemeinden:

1.   Netschetin,

2.   Hurz,

3.   Lukowa,

4.   Wirschin,

5.   Deutsch-Neustadtl,

6.   Preitenstein,

7.   Plachtin,

8.   Wilkischau.

9.   Lusetin,

10.   Leschowitz,

11.   Deutsch-Doubrawitz,

12.   Tschisotin,

13.   Wisotschan,

14.   Ratka,

15.   Kotanschen,

16.   Bärenklau,

17.   Krasch,

18.   Potok,

19.   Kamenná Hora,

20.   Mösing,

21.   Aujezdl,

22.   Zwolln,

23.   Rabenstein und

24.    Radschin I. Theil (Manetiner Bezirkes), dann

25.   die Katastralgemeinde Rading (Petschauer Bezirkes) - ausgeschieden und mit dem Gebiete der Bezirksvertretung Luditz vereinigt.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

Z obvodu okresních zastupitelstev dřívějších politických okresů Manetínského a Bečovského, jenž nyní i na dále zřízeny jsou co obvody okresních soudů, vylučují se katastrální obce:

1.   Nečtiny,

2.   Horec,

3.   Luková,

4.   Bržín,

5.   Neustadtl Německý,

6.   Nečtiny,

7.   Plachtín,

8.   Vikošov,

9.   Služetín,

10.   Lešovice.

11.   Doubravice Německá,

12.   Čisotín,

13.   Vysočany,

14.   Hrádek,

15.   Kotaneč,

16.   Bezvěrov,

17.   Krašov,

18.   Potok,

19.   Kamenná hora,

20.   Mezí,

21.   Újezd,

22.   Stvolny,

23.   Rabstein,

24.   Račín I. díl (okresu Manetínského) a

25.   Radějov (okresu Bečovského), a spojují se s obvodem okresního zastupitelstva Žlutického.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Claudi: Wenn sich Niemand zum Worte meldet, ersuche ich jene Herren, die diesem §. zustimmen, die Hand Zu erheben.

(Geschieht. )

§. 1 ist angenommen.

Dr. Hanisch liest:

§. 2.

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Ausscheidung der im §. 1 bezeichneten Gemeinden aus den Bezirksgerichtssprengeln Manetin und Petschau und deren Vereinigung mit dem Bezirksgerichtssprengel und politischen Amtsbezirke Luditz in Wirksamkeit.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

§. 2.

Zákon tento nabude platnosti dnem, v který vyloučeny budou obce v §. 1. jmenované z obvodu okr. soudu Manetínského a Bečovského, a sloučeny budou s obvodem okresního soudu i s okresem politického úřadu v Žluticích.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter Claudi: Ich ersuche jene Herren, welche diesem §. ihre Zustimmung geben, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen. Dr. Hanisch liest:

§. 3.

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beaustragt.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

§. 3.

Mému ministru vnitřních záležitostí ukládá se, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall - Stellvertreter C l a u d i: Ich ersuche jene Herren, welche den §. annehmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr. Hanisch: Ich beantrage mit Umgangnahme der wirklichen Lesung in die dritte Lesung dieses Gesetzes einzugehen.

Oberstlandmarschall-Stellvertreter C l a u d i: Ich ersuche jene Herren, welche das Gesetz in 3. Lesung annehmen wollen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch: Ich bitte um Entschuldigung, der Eingang fehlt noch:

II.

Gesetz vom....... wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Ausscheidung von Gemeinden aus dem Bezirksvertretungsgebiete Manetin, beziehungsweise Petschau und deren Vereinigung mit dem -Bezirksvertretungsgebiete Luditz. Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich auf Grund der §§. 2 und 5 des Gesetzes über die Bezirksvertretung vom 25. Juli 1864 (Nr. 27 des Gesetz- und Verordnungs-Blattes für das Königreich Böhmen) anzuordnen, wie folgt:

Sněmovní aktuár Sládek čte:

II.

Zákon, daný pro království České, týkající se vyloučení některých obcí z obvodu okresního zastupitelstva Manetínského, potahmo Bečovského a sloučení jich s obvodem okresního zastupitelstva Žlutického.

K návrhu sněmu Mého království českého vidí se Mně na základě §§. 2. a 5. zákona o zastupitelstvu okresním ze dne 25. července 1864, cis. 27 zák. zemsk. pro království České, naříditi takto:

Oberstlandmarschallstellvertreter C l a u d i:

Ich ersuche jene Herren, welche mit dem Eingange der Überschrift des Gesetzes, das schon in 3. Lesung angenommen ist, einverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch (liest):

III.

Gesetz vom....... wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Abänderung der punkte 36, 37 und 61 des §. 7 der Landtagswahlordnung für das Königreich

Böhmen.

Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich anzuordnen, wie folgt:

Sněmovní aktuár Sládek čte:

III.

Zákon, daný dne....... pro království české, jenž se týče změny od-


Související odkazy



Přihlásit/registrovat se do ISP