Sobota 30. října 1869

stávek 36, 37 a 61 §. 7. řádu volení do sněmu zemského v království českém. K návrhu sněmu Mého království Českého vidí se Mně naříditi takto:

Oberstlandmarschallstellvertreter C laudi:

Ich ersüche jene Herren, welche mit der Aufschrift und Einleitung unverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch (liest: )

§. 1.

Die Punkte 36, 37 und 61 des §. 7 der mit Patent vom 26. Februar 1861, Nro. 20 R. G. -B., erlassenen Landtags. vahlordnung für das Königreich Böhmen werden dahin abgeändert, daß dieselben lauten:

36.   Karlsbad, Ellbogen, Petschau, zusammen Einen Wahlbezirk;

37.    Luditz, Buchau, zusammen Einen Wahlbezirk;

61. Kralowitz, Manetin, zusammen Einen Wahlbezirk nach dem durch das Gesetz vom....... und die Verordnungen des Justizministers vom.. ......sowie des Ministers des Innern vom.....betreffend die Ausscheidung von Gemeinden aus dem Manetiner, beziehungsweise Petschauer Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete und deren Vereinigung mit dem Bezirksgerichtssprengel und Bezirksvertretungsgebiete Luditz - festgesetzten Gebietsumfange.

Oberstlandmarschallstellvertreter  C l a u d i:

Wünscht Jemand der Herren   das Wort zu ergreifen? Wenn nicht, bitte ich den  §. böhmisch zu lesen.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

§. 1.

Odstávky 36, 37 a 61 §. 7. řádu volení do sněmu zemského v království českém, vydaného patentem ze dne 26. února 1861, č. 20 ř. z., mění se v ten spůsob, že příště zníti mají takto:

36.   okresové Karlovarský, Loketský, Bečovský, dohromady jeden okres;

37.   okresové Žlutický, Bochovský, dohromady jeden okres;

61. Kralovický, Manětínský, dohromady jeden okres - v obvodu tom, jak ustanoven byl zákonem ze dne......a nařízeními ministra spravedlnosti ze dne.....jakož i ministra vnitřních záležitostí ze dne.... jež se týkají vyloučení některých obcí z Manětínského, potahmo Bečovského okresu soudního a okršlku okresního zastupitelstva i sloučení jich s okresem soudním a okršlkem okresního zastupitelstva v Žlutících.

Oberstlandmarschallstellvertreter C l a u d i:

Ich ersuche jene Herren, welche dem §. 1 zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen. Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

§. 2.

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage in Wirksamkeit, an welchem das in Gemäßheit des Art. II. des Anhanges zur Landes-Ordnung für das Königreich Böhmen und §. 7, Abs. 3, des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Debr. 1867, Nro. 141 R. -G. -B., zur Aenderung der Retchsrathswahl'Gruppen 21 und 24 erforderliche Reichsgesetz in Wirksamkeit treten wird.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

§. 2.

Zákon tento nabude moci dne, kterého platným se stane zákon říšský, jehož dle článku II. přídavku k zřízení zemskému království českého a dle §. 7. odst. 3. základního zákona státního o zastupitelstvu říše ze dne 21. prosince 1867, č. 141 z. ř., třeba jest k změnění 21. a 24. skupení pro volby do rady říšské.

Oberstlandmarschall-Stellvertreter C l a u d i: Wenn Niemand das Wort ergreift, ersuche, ich jene Herren, welche mit diesem §. einverstanden sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

§. 3.

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt.

(Der Oberstlandmarschall übernimmt den Vorsitz. )

Sněmovní aktuár Sládek čte:

§. 3.

Ministru vnitřních záležitostí nařízeno jest, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort? Wenn nicht, ersuche ich jene. Herren, welche diesem §. zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. H a n i s ch: Ich beantrage mit Umgangnahme der wirklichen Verlesung die 3. Lesung des Gesetzes vorzunehmen, nachdem Titel und Eingang bereits angenommen sind.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche für 3. Lesung des Gesetzes sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Ich ersuche jene Herren, welche das Gesetz in 3. Lesung annehmen wollen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Das Gesetz ist in 3. Lesung angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

IV.

Der Landtag Des Königreiches Böhmen stellt an die h. Regierung in Gemäßheit des Art. II. des Anhanges zur Landesordnung und §. 7, Abs. 3, des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung v. 21. Dezember 1867, Nro. 141 R. -G. -B., den Antrag: Die durch die Ausscheibung der sub I. und II. bezeichneten Gemeinden aus dem Manetiner, beziehungsweise Petschaner Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete und deren Vereinigung mit dem Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete Luditz nothwendig gewordene, sub III. beschlossene Aenderung der Punkte 36, 37 und 61 der Landtagswahlordnung mit Rücksicht auf die Aenderung der Reichsrathswahl-Gruppen 21 und 24 im Wege eines Reichsgesetzes erwirken zu wollen.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

IV.

Sněm království Českého činí dle článku II. přídavku k zřízení zemskému a dle §. 7., odstavce 3. základního zákona státního o zastupitelstvu říše ze dne 21. prosince 1867 čís., 141 z. ř., slavné vládě návrh:

Aby prostředkem zákona říšského ráčila vymoci změnění sub III. přidané odstavců 36, 37 a 61 řádu volení do sněmu vzhledem k změnám 21. a 24. skupení pro volby do rady říšské, kteréž změnění nevyhnutelným se stalo vyloučením obcí sub I. a II. jmenovaných z Manětínského, potahmo Bečovského okresu soudního a okršlku okresního zastupitelstva i sloučením jich s okresem soudním a okršlkem okresního zastupitelstva v Žluticích.

O b e r s t l a n d m a r s ch a l l: Wenn Niemand das Wort verlangt, ersuche ich jene Herren, welche dem Punkt IV. zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Berichterstatter Dr. Hanisch liest:

V.

Durch die sub I. bis IV. gefaßten Beschlüsse ist die Petition der Gemeinde Mösing, Nr. 85 Pet., um Trennung der Ortsgemeinde Mösing-Aujezdl erledigt.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

V.

Usnesením sub I. a IV. učiněným vyřizuje se petice obce Mezí, čís. 85 petice, za rozdělení místní obce Mezí-Újezda.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Punkt V. für angenommen.

Berichterstatter Dr. H a n i s ch: Ich beantrage mit Umgangnahme der wirklichen Verlesung die Annahme dieses Gesammtantrages, weichet aus 5 Punkten besteht, in 3. Lesung.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche für 3. Lesung sind, die Hand zu erheben.

(Geschieht. ) Mer. Angenommen.

Ich ersuche jene Herren, welche das Gesetz in 3. Lesung annehmen wollen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Das Gesetz ist in 3. Lesung angenommen.

Ich würde mir nun erlauben, an das hohe Haus eine Anfrage zu stellen in Betreff der Adresse. Die Geschäftsordnung sagt: Adressen, die unmittelbar vom Landtage ausgehen, werden, sofern in einzelnen Fallen nichts anderes beschlossen wird, vom Oberstlandmarschall, dessen Stellvertreter und sämmtlichen Mitgliedern des Verifikatorensausschußes unterzeichnet. Ich erlaube mir an das hohe Haus die Anfrage zu stellen, ob dasselbe vielleicht wünscht, einen anderen Fall zu bestimmen.

Herr Dr. Schmeykal hat das Wort.

Dr. Schmeykal: Es scheint mir wirklich nöthig zu sein von der durch die Geschäftsordnung festgestellten Art der Unterfertigung der Adresse im gegebenen Falle abzuweichen, und zwar darum, weil es vielen Schwierigkeiten und Zeitverzögerungen unterliegen muß, die Fertigung der Adresse durch die Mitglieder des Berificatorenausschußes zu besorgen, ich würde mir erlauben, diesfalls einen Antrag zu stellen, welcher dahin lautet, es sei die Adresse von Sr. Durchlaucht dem Oberstlandmarschall, dem Oberstlandmarschall-Stellvertreter, dem Obmann und Berichterstatter der Kommission und von 8 von dem Oberstlandmarschall aus dem Hause zu wählenden Mitgliedern zu fertigen.

O b e r s t l a n d m a r sch a l l: Wird dieser Antrag hinreichend unterstützt?

(Geschieht. )

Der Antrag ist hinreichend unterstützt.

Sněmovní tajemník Šmidt:

Pan poslanec Dr. Schmeykal navrhuje, aby adresa byla podepsána od nejvyššího pana maršálka a náměstka jeho, pak od starosty a zpravodaje komise a osmi maršálkem domu volených údů sněmu.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Dr. Hanisch: Sub Nr. 303 bis 308 sind Petitionen resp. " Geschäftsstücke, welche der Petitionskommission überwiesen wurden, welche aber aus verschiedenen Gründen mental nicht erledigt werden konnten. Ich beantrage demnach, mit den in den einzelnen Anträgen enthaltenen Motivirungen die Uiberweisung an den Landesausschuß zur Wiedervorlage resp. Vorlage zur nächsten Session.

Abg. Steffens: Darf ich Ew. Durchlaucht ums Wort bitten?

Oberstlandmarschall: Herr Abg. Steffens hat das Wort.

Abg. Steffens: Ich möchte denn doch bitten, zu der einen Petition - ich glaube Z. 307, betreffend die Gemeinden Asang und Reiterschlag, eine Petition, die schon wie Ahasverus durch den Landtag sich herumzieht. Die Leute, welche petiren, werden nie aufhören zu bitten, daß sie aus dem Hohenfurther Bezirke ausgeschieden und zu Oberplan einverleibt werden, aus dem einfachen Grunde, weil sie nach Hohenfurth 7 Meilen und nach Oberplan nur 4 Stunden haben. Es ist das Begehren dieser Leute so natürlich, daß ich es wirklich mit einigen Worten zu empfehlen mir erlaube und hoffe, daß der Landesausschuß diese Sache günstig erledigen wird.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, so werde ich über den Antrag, daß diese Petitionen dem Landesausschuße zu übergeben seien, abstimmen lassen.

Sněmovní tajemník Schmidt čte: Činí se návrh, aby petice č. 303, 304, 305, 306, 307 a 308 byly odkázány zemskému výboru.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Die Tagesordnung ist erschöpft, zugleich aber auch die Geschäfte des Landtags, da die Regierungsvorlage, betreffend die Realschulen, mit Zustimmung der Regierung der nächsten Session vorbehalten bleibt. Demzufolge wird mit der heutigen Sitzung die diesjährige Landtagssession geschlossen.

Es hat sich zum Wort gemeldet Seine Durchlaucht Fürst Auersperg.

Se. Durchlaucht Fürst Carl Auersperg: Ehe wir als Vertreter des Königreiches Böhmen aus diesen Räumen scheiden, haben wir noch der angenehmen Pflicht zu genügen, die Verdienste anzuerkennen, welche Se. Excellenz der Herr Statthaltereileiter sich in unserem Lande erworben hat. (Bravo!)

Es kann nicht meine Absicht sein, diese Verdienste hier auszuzählen, sie sind das Lob in Aller Munde und haben auch in diesem hohen Haufe bereits den unzweideutigsten Wiederhall gefunden. (Bravo!) Aber ich kann es mir nicht versagen, ganz besonders zu betonen, daß sie unter den schwierigsten Verhältnissen errungen wurden, (Bravo!) was ihren Werth wesentlich erhöht, weil die Erfolge sich ganz unmittelbar an die Persönlichkeit knüpfen und an die Ausdauer ihrer guten Absichten. (Bravo!)

Niemand wird der Erklärung entgegentreten können, daß Seine Excellenz das vollste Vertrauen genießt, (Bravo, Bravo!) und es sei mir gestattet, die Stützen dieses unbedingten Vertrauens zu bezeichnen, ich nenne 3 Eigenschaften: Energie, Klugheit und Mäßigung. (Bravo, Bravo!)

Diese sind es, welche in seltener Harmonie das Vorgehen des Mannes auszeichnen, welchem die Leitung dieses Königreiches übertragen ist und welchem ich gewiß mit Zustimmung des hohen Hauses den wärmsten Dank ausspreche für die patriotische Thätigkeit und Unterstützung, welche er dem Landtage zugewendet hat, sowie für die kräftige und wirksame Pflege aller Interessen unseres theuern Vaterlandes. (Stürmisches Bravo!)

Oberstlandmarschall: Se. Excellenz der Herr Statthaltereileiter Freiherr von Koller hat das Wort.

Freiherr von Koller: Gestatten sie mir, hochverehrte Herren, daß ich am Schluße der Session meinen innigsten Dank ausspreche für das freundliche Entgegenkommen, dessen ich mich seitens des hohen Hauses zu erfreuen hatte; ich finde aber wahrlich keine Worte, jenen zu entgegnen, welche Se. Durchlaucht Fürst Auersperg soeben in dem Hause hat erschallen lassen; ich vermag nur das Einzige mit dem Gefühle den wärmsten und innigsten Dank zu versichern, daß ich sie nur dem zuschreibe, daß Wahrhaft hier der gute Wille für die That genommen wurde und daß die Ausflüsse des einfachsten Pflichtgefühles mir gütigst wollen zum Verdienste geschrieben werden.

In Mitten so vieler, durch leuchtendes Wissen und durch echten Patriotismus hervorragender Männer diesen Platz einzunehmen, war mir eine hohe Ehre; die Erinnerung daran wird ein Lichtpunkt meines Lebens bleiben; dem Rufe unseres erhabenen Monarchen folgend, haben sie mit Hintansetzung aller persönlichen Interessen ihre besten Kräfte dem Wohle des Landes gewidmet, sie haben mit Hingebung und Wärme Die Interessen des Landes mannhaft vertreten und bewahrt; möge ihr patriotisches Wirken reiche Früchte tragen und möge es in weiten Kreisen die Anerkennung und Würdigung finden. Mit diesem warmen Wunsche rufe ich mein herzliches Lebewohl zu. (Bravo, Bravo!)

Oberstlandmarschall: Herr Abt Freiherr von Zeidler hat das Wort.

Abt Freiherr von Zeidler: Durchlauchtigst, hochgeborener Fürst, Herr Oberstlandmarschall! Abermals ist mir die ehrenvolle Aufgabe geworden, dem Schluße der Session des böhmischen Landtages heute mich au Euere Durchlaucht zu wenden, um als Dolmetsch der Gesinnungen der hohen Versammlung im Namen derselben den Gefühlen der ungeteiltesten Hochachtung und des lebhaftesten Dankes den Ausdruck zu geben. (Bravo, Bravo!)

Mit demselben anerkannten richtigen Tafte, wie ihn Ew. Durchlaucht in der früheren Session bewahrt haben, haben Hochdieselben die Verhandlungen auch in der eben geschlossenen diesjährigen Session gehandhabt und geleitet, und mit ungebeugter Kraft und mit gleich bewunderungswürdiger Ausdauer wie damals haben Ew. Durchlaucht sich auch diesmal wieder den Interessen des Hauses geweiht und gewidmet. (Bravo!)

Bei einem so leuchtenden Vorbilde konnte es auch nicht verfehlen, daß nicht auch das Haus mit gleicher Opferwilligkeit Ew. Durchlaucht auf das bereitwilligste entgegenzukommen sich hätte bestimmt finden sollen, und daß insbesondere in den gewählten Ausschüssen und Commissionen mit gleich erhöhter unermüdeter Tätigkeit gearbeitet und somit ermöglicht werden ist, da§ in der so unverhältnißmäßi'g kurz zugemessenen Zeit von kaum vier Wochen das so umfangvolle, als auch in mehreren Fragen wichtige und einflußreiche Material, welches vorgelegt ist, bewältigt und zur Erledigung gebracht werden konnte, und dieses alles wurde getreu auf Grund und im Sinne und im Geiste der Verfassung, sowie diese Versicherung auch vom Landtage in der heut votirten und beschlossenen allermiterthänigsten Adresse an Se. kaiserliche und königliche apostolische Majestät niedergelegt worden ist, unter Eurer Durchlaucht ebenso umsichtiger als fester und durchgreifender Leitung geleitet. (Bravo!)

Empfangen Ew. Durchlaucht, indem wir von dieser Stätte scheiden, dafür den innigsten und wärmsten Dank (Bravo!) mit der Versicherung, daß die bleibende Erinnerung in unserem dankbaren Herzen nie erlöschen wird. (Bravo!) Ich erlaube mir auch die Bitte: Ew. Durchlaucht geruhe gegenseitig auch uns allen und jeden Einzelnen von uns in Nah´ und Fern ein freundliches Audenken und Höchstdero wohlwollende Gewogenheit fortau erhalten und bewahren zu wollen. (Bravo!)

Ihnen aber, meine hochverehrten Herren Collegen, rufe ich allen und jedem ein freundliches und herzliches Lebewohl zu. -Bewahren auch wir uns alle eine bleibende, freundliche Erinnerung! (Bravo!)

Oberstlandmarschall: Gestatten Sie mir, meine Herren, die freundlichen und wohlwollenden Worte des geehrten Herrn Vorredners mit dem Ausdrucke tief gefühlten Dankes zu erwiedern. Weint es meinem ernsten Willen, meinem redlichen Streben gelungen ist, die Verhandlungen zu ihrer Zufriedenheit zu leiten, so verdanke ich dies zumeist der freundlichen Unterstützung, dem ehrenden Vertrauen des hohen Hauses, dem ich mir erlaube, beim Schluß der Session die volle Anerkennung seines Wirkens auszusprechen. Nur mit dem aufopferndsten Fleiße, der sparsamsten Benützung der uns vergönnten Zeit war es möglich, der. an das hohe Haus gestellten Aufgabe gerecht zu werden, und wahrlich, meine Herren, sie sind derselben im vollsten Maße gerecht geworden, wie ich es bei Eröffnung der Session vorhergesagt habe, zum wahren Heile des Landes. Aber nicht allein zu des Landes, sondern auch zu des Reiches Heil und Segen; denn durch den mit so eminenter Majorität gefaßten Beschluß, die direkten Reichsrathswahlen betreffend, hat der böhmische Landtag ein gewichtiges Wort gesprochen als Mahnung ein die Regierung, damit dieselbe, die Interessen aller berücksichtigend, den Reichsrath stärke und kräftige, um ein unerschütterliches Bollwerk für unsere Verfassung zu schaffen, ein Bollwerk, welches allen Feinden derselben trotzen wird, woher immer sie auch kommen, mögen sie offen gegen dieselbe anstürmen, oder, was wohl noch gefährlicher ist, heimlich und unbemerkt, maulwurfartig wühlend, dieselbe zu untergraben suchen.

Und so lassen sie uns denn, meine Herren, im Gefühle treuer Pflichterfüllung die Session schließen mit dem lauten begeisternden Rufe:

Hoch unser aller gnädigster Kaiser und König Franz Josef der Erste!

Hoch! Hoch! Hoch! (Die Versammlung stimmt in den Ruf ein. )

Ich erkläre den Landtag das Königreiches Böhmen für geschlossen!

(Schluß der Sitzung um 2 Uhr 10 Minuten. )

Zd. Frh. Malowetz;; m. p., Verifikator.

JUD. Karl Stengl m. p. Verifikator.

Bibus m. p. Verifikator.


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