Ètvrtek 11. dubna 1861

Präsidentenstellvertreter Dr. Wanka (dasselbe böhmisch.)

Presidentùv námìstek Dr. V a ò k a ète pøeklad návrhu, uèinìného J. J. panem knížetem Auerspergem:

Slavný snìm ráèiž uzavøíti:

1) Aby J. Vel. našemu nejmilostivìjšímu císaøi a králi, právì konstituovaný snìm království èeského v slušném zpùsobu z nejhlubších citù svých nejvøelejší díky vzdal za onu nejvyšší milost, kterou J. Vel. své národy do své rady povoilati ráèil, aby se zúèastòovali v zákonodárství a u vypracování øíšské a zemské ústavy.

2) Aby se k složení podìkovací adresy komité ze sedmi údù a sice z veškerého snìmu bez odkladu vyvolilo.

Oberstlandmarschall: Seine Durchlaucht der Fürst Auersperg hat sich angemeldet zur Unterstützung dieses Antrages.

Fürst Karl Auersperg: Ich erlaube mir, diesen Antrag mit Folgendem zu unterstützen. Nachdem der Landtag durch unsere gestrige Beeidigung konstituirt ist, so ist wohl seine erste Aufgabe, daß wir des großherzigen Willens gedenkten, der uns hier in diesem Saale versammelt und mit dem Rechte ausgestattet hat, für das Wohl des Landes zu berathen und zu beschließen, und das vollwichtige Organ zu sein, welches die Wünsche und Bedürfnisse des Volkes Seiner Majestät in seinem edlen Verlangen, die Völker zu beglücken, zumitteln soll. (Bravo!) Blicken wir nach außen und nach innen, blicken wir in die Vergangenheit und in die Zukunft, wir finden überall schwierige Verhältnisse und Bedrängnisse, die das Schicksal dem jugendlichen Monarchen in der Ausübung seiner Regentenpflicht zugedacht hat.

Diese schwierigen Verhältnisse immer vor Augen zu behalten, und den unerschütterlichen Vorsatz zu fassen, sie möglichst zu bestehen und möglichst binden zu wollen; das ist die doppelte Unterthanenpflicht Derjenigen geworden, meine Herren, welche die Fäden der Geschicke des Heimatlandes und des Kaiserhauses mit in die Hand genommen haben. Darum, meine Herren, möge der erste Schritt des Landtages die Anerkennung dieser heiligsten Pflicht sein. Dieses ist doe Förderung des eigenen und des gesammten Wohles des Vaterlandes, die Absichten Seiner Majetsät mit der loyalsten und kräftigsten Unterstützung zu fördern, und diese Versicherung damit zu beginnen, daß wir sagen, daß die Abgeordneten des Königreiches Böhmen ihren höchsten Stolz darin finden, die Vertreter des treuesten Volkes zu sein. (Bravo!)

Oberstlandmarschall: Meine Herren! der von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Auersperg jetzt unterstützte Antrag ist von 90 Abgeordneten unterschrieben.

Ich glaube, die zahlreichen Unterschriften entheben mich, die Unterstützungsfrage zu stellen, und ich glaube, daß bei einem so feierlichen Akte und in einer so gehobenen Stimmung, in der wir uns alle befinden, wir gleich zur Abstimmung über diesen Antrag schreiten. (Bravo! Bravo!) Ein dreimaliges Hoch!)

Oberstlandmarschall: Nun handelt es sich nich um den zweiten Theil des Antrages, den ich, in sofern vielleicht eine Modifikation in der Zahl der Mitglieder des Komités von irgend einer Seite beliebt würde, in der Richtung noch einer Debatte unterziehe. Es ist beantragt, ein Komité von 7 Mitgliedern, welches aus dem gesammten Landtage gewählt ist, mit der Verfassung der Adresse zu betrauen. Hat Jemand rücksichtlich dieser Ziffer vielleicht einen andern Antrag zu stellen? Die Herren, die damit einverstanden sind, bitte ich aufzustehen. (Einstimmig angenommen.)

Oberstlandmarschall: So werden wir gleich zur Wahl der Kommission schreiten. Sie soll aus 7 Mitgliedern bestehen. Ich bitte, die Wahlzetteln zu vertheilen, und Jeder möge 7 Mitglieder aus dem gesammten Landtage darauf schreiten.

(Man schreitete zum Skrutinium. - Der Präsident läutet.)

Oberstlandmarschall: Die Wahl wird in der Art vorgenommen, um sie abzukürzen. Es stehen hier zwei Wahlurnen. Ich bitte die Herren, die die Wahlzettel geschrieben haben, hinzugehen, ihre Namen zu nennen, damit sie aufnotirt werden. (Einige Stimmen: "sehr gut.")

(Skrutinium.)

Oberstlandmarschall: Das Resultat der Abstimmung ist folgendes: 224 Stimmzettel sind abgegeben worden, hievon erhielt Se. Eminenz der kardinal Fürst-Erzbischof von Prag 220, Dr

Dr. Rieger: Vielleicht nach der Sitzung wäre es am besten hier gleich zusammenzutreten.

Oberstlandmarschall: Ja wohl, nach der Sitzung. - Nun kommen wir zu einem zweiten Gegenstand der heutigen Tagesordnung, nämlich zu dem Antrage Seiner Eminenz des Kardinals Fürst-Erzbischof von Prag, mit der Bitte, daß Se. Majestät, unser allergnädigste Kaiser und König geruhen möge, sich in Prag trönen zu lassen. Der Antrag lautet folgendermaßen; ich werde dann Sr. Eminenz das Wort zur Unterstützung geben.

Oberstlandmarschall liest den Antrag des Erzbischofs: "Kraft meines Amtes als Erzbischof von Prag, halte ich es für meine Pflicht, hier den Antrag zu stellen, der versammelte Landtag spreche in geziemender Weise die allerunterthänigste Bitte aus, Se. k. k. Apostolische Majestät, unser allergnädigste Kaiser und König wolle geruhen, sich in Prag als König von Böhmen feierlich trönen zu lassen."

Präsidentenstellvertreter: Dr. W a n k a liest den Antrag böhmisch.

Presidentùv námìstek Dr. Vaòka ète pøeklad návrhu J. Em. Pana kardinála arcibiskupa Pražského:

Mocí mého úøadu jako arcibiskupm v Praze cítím se povinna, uèiniti návrh, shromáždìný zemský snìm a vyøkne ve slušném zpùsobu nejponíženìjší prosbu, aby J. Vel. náš nejmlostivìjší císaø a král ráèil se nechat v Praze, jakožto král èeský slavnì korunovati.

Fürst-Erzbischof von Prag: Seine Majestät, unser allergnädigste Kaiser Franz Josef bestieg in Gemäßheit der pragmatischen Sankzion den Thron seiner Väter, nach erfolgter Resognazion Seines erlauchten Oheims, unseres Ferdinand des Gütigen, und der erfolgten Resignazion Seines erlauchten Vaters Franz Karls. Gehuldigt hat Böhmen diesem Seinem legitimen Herrscher schon unzähligemal. Wenn Er in unserer Mitte weilte, pochet unser Herz, glühte unser Auge, und unsere Hände rührten sich wie zum kindlichen Gruße, wie zu einem männlichen Schwure. Und in den ernsten Tagen, an denen die kurze Regierungszeit Seiner Majestät, wohl reich war, gaben sich Huldigungen ernster Art kung, die Söhne Böhmens kämpften, bluteten, fielen auf den Schlachtefeldern, und unzählige unter denselben kämpften, bluteten, fielen freiwillig. In allen heimatlichen Kreisen Böhmens wetteiferte Reich und Arm, sich Entbehrungen aufzulegen, um Opfer niederzulegen auf den Altar des Vaterlandes, (Bravo) eingeladen hiezu von unserm Herrscher und freiwillig. Und dies Alles geschah in der Anerkennung des Rechtes unseres Herrschers und im Vertrauen auf Seine Macht.

Noch ein tieferer Grund lag diesen Huldigungen zu Grunde; ein höheres, heiligeres Motiv; warum soll ich zögern, es quszusprechen? Ich kann nun nicht einmal allein als Landtagsmitglied reden, ich spreche auch als Oberhirtzur Heerde. Das höhere Motiv unserer Treue, unserer Huldigung, ist die gläubige Anerkennung des vierten göttlichen Gebotes, welches den Obrigkeiten die Macht verleiht, und den untergebenen Liebenden kindlichen Gehorsam gebietet. Dieses heilige Motiv sehnt sich noch nach einem engen, heiligen Bunde zum Königreiche und dem König, und dieser Bund ist die Krönung. (Bravo! - Rauschender Beifall.)

Diese, das heiligste Unterpfand von Regentenpflicht und von Unterthanen-Treue, (Bravo!) dieses Band knüpft enger, als das kalte Recht und schützt besser als das blanke Schwert. (Beifallssturm.)

Diese Uiberzeugung spreche ich aus, und ich darf es mit Freuden sagen, sie wird von den Meinigen getheilt. (Bravo!) Und in dieser Uiberzeugung stelle ich kraft meines Amtes den Antrag, der versammlete Landtag wende sich in geziemender Weise an Se. Majestät, und bitte, Allerhöchst Derselbe möge sich feierlich in Prag als König von Böhmen trönen lassen.

Da ich sehe, daß mein Antrag Anklang findet, so bitte ich um die Erlaubniß, noch etwas über die Art und Weise beifügen zu können. Indem ich sagte, der Landtag richte in geziemernder Weise die Bitte an Se. Majestät, ich glaube der todte Buchstabe sei nicht die Bitte unserer Gesinnungen; das lebende Wort der Landtagsmitglieder erschalle an den Stufen des Thrones.

Ich stelle deßhalb weiter den Antrag, die hohe Versammlung wolle aus sich eine Deputazion von mindestens 9 Mitglieder wählen, welche die Gesinnung des Landtags, die da ist die Gesinnung des Landes, des Königreiches, mündlich Sr. Majestät vortrage, und die Botschaft von dem kaiserlichen Worte, welches Derselbe Allerhöchst auszusprechen geruhen wird, uns wiederbringe. (Stürmischer Beifall! - Alle erheben sich von ihren Sitzen.)

Oberstlandmarschall: Ich glaube nach dem, was wir so eben vernommen haben, kann ich von der strengsten Geschäfts-Ordnung mit leichtem Herzen Umgang nehmen, und erkläre diesen Manifestazionen gegenüber den Antrag seinem vollen Inhaltnach als einstimmig angenommen. (Anhaltendes Bravo). Nun bitte ich die Herren zur Wahl der Deputazion zu schreiten, welche nach Maßgabe der Geschäfts-Ordnung in derselben Weise wie die Wahl der Korrektoren zu gleichen Theilen aus den drei Wahlgruppen zu wählen sein wird; und zwar: Drei Mitglieder aus der Wahlgruppe der Viril-Stimmberechtigten und des Groß-Grundbesitzes, drei aus der Wahlgruppe der Städte, Industrialorte und Handelskammern, und drei Mitglieder aus der Gruppe der Landgemeinden.

Dr. Rieger: Ich glaube, es kann nicht passender sein, als das die Deputazion, die an Se. Majestät geschickt wird, zu ihrem Sprecher unsern Herrn Obertslandmarschall habe (Bravo); daß sein Stellvertreter ihn begleite, glaube ich, dürfte auch passend sein (Stimmen: Ganz passend), und wenn nun Se. Eminenz, der die Gnade gehabt hat, diesen Antrag zu stellen, die Gnade haben wollte, sich dieser Mission anzuschließen, so glaube ich, müßte das selbstverständlich mit Dank angenommen werden. Unter dieser Voraussetzung glaube ich, daß die Deputazion dann aus zwälf Mitgliedern zu bestehen hätte, wovon drei, der Herr Oberstlandmarschall, sein Stellvertreter, und Se. Eminenz als Antragsteller wären und 9 zu wählen nach Antrag Sr. Eminenz.


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