Dr. Ernst Maner: Ich muß nur bemerken, daß eine große Anzahl der Herren Abgeordneten dann nicht da ist.

Oberstlandmarschall: Aber beschlußfähig sind wir doch, denn wenn die Hälfte da ist, so sind wir beschlußfähig, und die ist da. - Hat Niemand über den Antrag etwas zu bemerken?

Dr. Fischer: Ich würde glauben, daß wenn sich ein Theil der Abgeordneten entfernt, um unterdessen die Wahl zu prüfen, so kann man mit den andern Gegenständen nicht fortfahren, indem diesen die Verhandlung entgeht und sie fehlen bei der Debatte.

Herbst: Die Ansicht des Herrn Dr. Fischer scheint auf einem Mißverständnisse zu beruhen. Es ist hier nicht der Antrag, daß die Stimmzettel-Abgabe in einem andern Lokale Statt finde, sondern blos das Scrutinium mit abgegebenen Stimmzetteln durch die Korrektoren in einem andern Lokale Statt finde. Es sind also alle Mitglieder des Landtags mit Ausnahme der drei Korrektoren im Saale anwesend, und es kann sehr gut weiter verhandelt werden. Nur die Abzählung der Stimmzettel soll in einem andern Lokale vorgenommen werden. Es sit also möglich, daß die Stimmzettel-Abgabe vor sich geht, während gleichzeitig das Scrutinium in einem andern Lokale vor sich geht. Dadurch wird das Verfahren abgekürzt.

Dr. Fischer: Gerade die Herren Korrektoren kommen um das Recht, unterdeß ihre Stimme abzugeben.

Herbst: Das ist Sache der Herren Korrektoren. Die Korrektoren, die nicht gerade zur Gruppe gehören, die gerade ihre Stimme gibt, können auch beim Weggehen ihre Stimmzettel abgeben. Diese Schwierigkeit ist nicht vorhanden, bevor der Korrektor in das Bureau geht, um das Scrutinium vorzunehmen, kann er hier seinen Stimmzettel abgeben und braucht nicht gerade in der Reihenfolge des Alphabets zu geschehen.

Dr. Klaudi: Ich beantrage den Schluß dieser Debatte.

Oberstlandmarschall: Es ist der Schluß der Debatte beantragt worden. Nach der Geschäftsordnung soll, wenn der Schluß der Debatte beantragt wird, ohne weitere Debatte die Versammlung darüber abstimmen, und darnach vom Präsidenten der Schluß ausgesprochen werden. Ich kann also nach der Geschäftsordnung Niemandem mehr das Wort gestatten. Ich bitte also diejenigen Herren, die den Schluß der Debatte unterstützen, sich zu erheben. (Die Majorität ist für den Schluß der Debatte.)

Der Antrag des Herrn von Haase ist, daß das Scrutinium der abgegebenen Zettel durch die drei Korrektoren in einem Nebenlokale vorgenommen werde, , während die zweite Gruppe hier wieder abstimmt, so daß in dieser Art das Geschäft kürzer abgewickelt wird. Die Herren, die einverstanden sind, bitte ich dies durch Aufstehen von ihren Sitzen kundzugeben. (Majorität ist für den Antrag).

Die Stimmzettel werden aus der Wählergruppe des großen Grundbesitzes mittelst Urnen eingesammelt, den 3 Korrektoren übergeben, welche sich zur Skrutinirung in das Landtagsbureau begeben, zuvor aber ihre eigenen Stimmzettel abgeben.

(Landtags-Sekretär Miltner liest die Abgeordneten der Stände und Industrialorte vor.)

Nach Einsammlung der Stimmzettel in obiger Weise wird fogleich die Skrutinirung in Landtagssaale vorgenommen.

In gleicher Weise geschieht auch die Abstimmung in der Wählergruppe der Landgemeinden und werden die Stimmzeteln den Korrektoren zur Skrutinirung übergeben.

Nachdem das Skrutinirungs-Resultat dem Herrn Oberstlandmarschall eingehändigt worden, veröffentlicht derselbe das Resultat mit Folgendem:

Aus der Gruppe der Biril-Stimmberechtigten und der Großgrundbesitzer wurde nach Abgabe vom 67 Stimmzetteln gewählt Dr. Franz T a s ch e k mit 62, Dr. E i s e n st e i n Wenzel, Ritter von, mit 40, Dr. F i s ch e r mit 36 Stimmen.

Aus der Gruppe der Abgeordneten der Städte, Industrialorte und Handelskammern wurde bei 84 Stimmenden gewählt J. U. Dr. H a s n e r mit 48, J. U. Dr. G s ch i e r mit 46, J. U. Dr

Aus der Gruppe der Landgemeinden wurdec nach abgegebenen 74 Stimmzetteln gewählt Dr.

Oberstlandmarschall: Wir schreiten zum Vorrange der Berichte über die Wahlen.