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(K 23. kvìtnu 1611.)



Podrobný popis obøadù a slavností pøi korunování krále Matyáše.

Kop. v státním archivu ve Vídni: Böhmen, fasc. 14.

Als die löblichen stende der cron Behaimb ihre kgl. Mt zu Hungern, auch designirten zum könig in Behaimb herrn Matthiam, erzherzogen zu Österreich etc. auf den montag nach Pfingsten, war der 23. tag des monats Mai im 1611. jähr, zum könig in Behaimb zu erönen sich verainiget und entschlossen, als seind jeztgedachten 23. Mai in St. Viti kirchen aufm königlichen Prager schloss die hierzu gebrauchigen cerernonien furgenomben worden.

Es seind in der kirchen im innern chor neben dem altar zu beeden Seiten zwo erhöhete bünen aufgericht worden, da allzeit aine Staffel uber die ander erhöhet gewest, auf der rechten hand, wie man vom altar gehet, haben allerlei vornembe böhmische und österreichische herrn, zur linken hand aber allerlei frauenzimmer, auf das schöneste aufgepuzt, gesessen; unter dessen seind ihr fürstl. Dt erzherzog Carl zu Österreich, bischof zu Breslau, in die kirch komben, sich in ainen zu der rechten hand des altars aufgerichten und mit rotem sammet überzogenen stuel gesezt.

Umb ain uhr nachmittag seind erstlich aus der sacristei die priesterschaft und ganze clerisei in der Ordnung vor den altar komben, vorher sind gangen neun personen, als des heiligen tumbstiefts St. Viti kirchen des küniglichen Prager Schlosses herrn tumbpraelaten, in ihrem habit und bischoflichen infein, denen seind gevolget in bischöflichem habit die beede bischof, herr erzbischof zu Raab Napragy [Demetrius Napragy.] auf der rechten und herr bischoi zu Wien Melchior Glösel zur linken hand, hinter ihnen ihr hochfürstl. Gn. der herr cardinal von Dietrichstain in gewönlichem geistlichen habit, und hat man die lichter auf dem altar angezündet. Als hochgedachter cardinal sich mit irer fürstl. Dt erzherzog Carln zu Österreich zuvor empfangen, haben ihr hochfürstl. Gn. den gewönlichen langen roten cardinalrock angelegt und sind auf ain sessel aufm hohen aitar, die beede bischofe aber zu Raab und Wien auf zweene vor dem altar hierzu praeparirte niedere mit rotem tuch überzogene stül gesessen, die angesichter gegen dem altar kerend; ihr hochfürstl. Gn. der herr cardinal haben alsbald also sizend anfangen, den Introitum zu lesen, dero ain clericus das buch gehalten, folgends den cardinalrock wieder ab und den bischoflichen habit mit den gewöhnlichen ceremonien angetan, sich in demselben also wieder auf den stuel niedergesezt.

Umb halb 3 uhr seind ihre kgl. Mt in die kirchen komben, da dann die trommeter das erstemal anfahen zu blasen, ihr Mt haben sich alsbald in St. Wenczeslai capelln begeben, die edelknaben seind erstlich in chor komben, sich auf die rechte Seiten neben dem altar gestelt, darauf hat der cardinal das rote hütlein abgetan, die bishofsinfel aufgesezt, und ist die ganze clerisei vom hohen altar irer kgl. Mt entgegen gangen und dieselbe in St. Wenczeslai capelln beglaitet, daselbst ire kgl. Mt den küniglichen habit mit den gewönlichen ceremonien angetan.

Umb 3/4 auf drei uhr seind ihr kgl. Mt aus St. Wenczeslai capelln in chor vor den hohen altar komben, vorher sind gangen die neun tumbherrn mit ihren infein, denen gevolget obgedachte zweene bischof zu Raab und Wien, hinter ihnen der herr cardinal, darauf gevolget irer kgl. Mt drei ernholden, in der mitten der böhmische, auf der rechten hand der ungrische und zur linken hand der österreichische, in ihrem gewönlichen habit, weisse stäb in der hand haltend. Nach den herolden seind gangen die herrn obristen landofficierer des künigreichs Behaimb, die küniglichen regalien und clenodien in den händen tragend, zuvorher aber ist gangen herr Hanns Zbienigkh [T. j. Zbynìk.] von Hasenburg, hat tragen ain ubergultes läbl brot, deme gevolgt herr Johann Liwovin z Rizan, [T. j. Litvín z Øíèan.] hat tragen ain ubersilbert läbl, folgends herr graf Hanns Albin Schlick, hat tragen ain ubergult vässel, darauf ihr kgl. Mt wappen und namen gemalt, darin 6 pindt gangen, voll süssen wein, nach ihme herr Jan von Wartenberg, trug ain ubersilbert vässel ebenmessiger grosse voll süsses weins, nach demselben gieng herr Bertoldi von der Leip, der cron Behaimb erbmundschenk, trug das königliche schwert, dessen knöpf von ainem ganzen schön pallierten dopass in ainer altrot sammeten schaiden mit gold beschlagen, herr Hanns von Janowicz von Klenowa, des künigreichs Behaimb obrister landschreiber, trug den güldenen scepter, herr Hannss von Aussce, der cron Behaimb erblandfurschneider, jezo aber als erblandthofmaisterambts Verwalter trug den gulden apfel, herr Adam von Sternberg, der cron Behaimb obrister burggraf, trug die cron. Nach deme gieng herr Wolf Sigmundt von Losenstain, ihr kgl. Mt. obrister hofmarschalk, ain blosses schwert in der hand tragend, auf welches ire kgl. Mt zwischen beeden bischofen Raab und Wien und nach irer kgl. Mt der bäbstliche nuncius, spanische und florentinische ambassator, und entlichen irer kgl. Mt cammerherrn gevolget. Die drei herrn ambassatores haben sich im chor vom altar her zur rechten hand in die gestüll, so mit rotem sammet überzogen gewest, bis in drei schriet von ihr fürstl. Dt erzherzog Carln gesezt, die küniglichen clenodien haben die herrn auf den altar gelegt, die zwei brot und vässel aber seind hinter den aitar, so mit tepichten verhengt gewest, getragen worden. Der herr cardinal hat sich auf den altar in den vorangedeuten stuel gesezt, ihr kgl. Mt aber sind mit den andern herrn vor dem altar gestanden, die beede bischofe neben irer Mt zur rechten und linken, der her obristcanzler aber als Verwalter des obristen landcammerambts hinter irer Mt, und hat der cardinal anfangen zu lesen lateinisch ain gebet des inhalts, dass Gott diesen seinen diener Matthiam, welchen sie zu ihrem künig erwehlet, wolle annemben, ihn behüten, regieren, laiten und auf seinen wegen führen etc.; das responsorium hat der Ungrische canzler bischof zu Neutra getan. Alsdann hat der cardinal anfangen aufs kürzest die litania zu lesen, deme ire kgl. Mt und das volk kniend das Ora pro nobis respondirt; unter wehrender litania hat ihr kgl. Mt hofmarschalk, herr Wolf Sigmund von Losenstain, das blosse schwert hinter irer Mt stehend gehalten; umb drei uhr, als die litania aus gewest, hat der cardinal wieder zwei gebet uber den künig verlesen. Darnach hat er ire kgl. Mt in lateinischer spräche gefragt, ob sie die rechte christliche catolische religion halten und schüczen wollen; antworten ihr Mt: ja; item, ob ihr Mt das Vaterland christlich regieren und wieder alle feinde schüczen, schirmen und handhaben wollen; antworten ihr Mt: ja. Darauf führten die beede bischofe zu Raab und Wien ihr kgl. Mt in den vorm altar hierzu praeparirten betstuel, daselbst ihr Mt nieder kniet, und hat man anfangen zu musiciren.

Als nun die epistel gelesen, welches ain clericus vor dem altar getan, hat der bischof von Neutra das rauchwerk verricht; als dasselbe furüber, haben die obgemelten beede bischofe ihr kgl. Mt von dem knien aufgehoben und in die hoch des küniglichen throns in betstuel geseczt; der cardinal hat sich gleichergestalt auf die linke Seiten des altars, gegen der rechten des künigs auf einen hohen thron geseczt; nach Vollendung dessen hat sich der cardinal wieder auf den altar in stuel geseczt. Da wurden ihr Mt durch die zween bischofe wieder zum altar gefürt, daselbst sie niedergekniet. Die stend seind alle umb ihr Mt hergestanden, und hat herr cardinal ihnen den stenden die ceremonien, so bai laistung der aidespflicht notwendig in acht genomben werden müssen, in deutscher sprach furgehalten, darauf der herr obristburggraf irer kgl. Mt, so vorm altar zwischen den obgemelten beeden bischofen, zween finger in das evangeliumbuch, welches der cardinal irer Mt vorgehalten, legend, gekniet, den küniglichen aid furgelesen, welchen ihre Mt also nachgesprochen.

Auf solches hat der cardinal wieder zwai gebet uber den künig verlesen, des inhalts, das Gott diesen seinen diener Matthiam, welchen sie zu ihrem künig erweit, wolle annemben, ihn regiern, laiten und führen, denselben gross machen, wie er den künig Salomon gross gemacht hat, er wolle ihn aus- und einführen und mit ihme sein, wie er gewest ist mit Abraham und mit David, er wolle ihn angenemb machen wie Samuel, stark wie Josua und weise wie Salomon, das er möge sein volk regieren und weiden mit rechter weissheit und Vernunft, dasselbe auch durch Gottes kraft und beistand wieder alle feinde beschüczen, auf aass sein ganze regierung möge geraichen zu der ehre Gottes und aufnembung seines Volkes etc. Darauf hat der cardinal das buch ainem clerico geben, der es ferner dem erzbischof zu Rab zugestelt. Auf welches der künig auf die mittere Staffel des altars gekniet, deme der cron Behaimb obrister canzler den rechten arm entblöst, welchen irer Mt der cardinal mit den gewönlichen ceremonien gesalbet, folgends ain gebet darauf getan und gebeten, dass Gott diesem seinem diener Matthiae etc. seinen arm wolle Sterken, allen feinden der kirchen und des Vaterlands zu wiederstehen und sie zu dempfen.

Weiter hat der cardinal dem künig den finger aufn mund gelegt und folgends aufs haubt und den nacken gesalbet, sprechend, in regem te oleo etc.; und hat der herr obriste canzler dem künig den arm wieder zugemacht. Auf welches der cardinal ihrer Mt die benediction geben und abermals ein gebet verlesen, das Gott diesem seinem diener Matthiae etc. kraft und sterke geben wolle, seine kirche und sein volk wieder alle feinde zu beschüczen. Darauf dann ain clericus das schwert in der rot sammeten schaiden vom altar genomben, solches dem herrn Bertoldi von der Leip zugestelt, der hat dem cardinal geben, welcher es dem künig angetan, sprechend: "Accipe gladium etc." Der herr obriste canzler hat dasselbe irer Mt vollend angürt; auf solches hat der cardinal wider ain gebet verlesen. Nachmals hat wieder ain clericus den scepter und reichsapfel vom altar genomben, den scepter dem herrn Hanns Janowicz von Klenowa und den apfel dem herrn Hanns von Aussce zugestelt, welche solches dem herrn cardinal und der cardinal ferner dem künig, also den scepter in die rechte und apfel in die linke hand, zugestelt, sprechend: "Accipe virgam virtutis etc.", und verlass wiederumb ain gebet.

Auf welches der herr obriste burggraf aufn hohen altar getreten, aine oration zu den herrn und dem volk in böhmischer sprach getan, dieses inhalts: Nachdem die stende des künigreichs Behaimb ihre kgl. Mt zum künig in Behaimb erwehlet, so frage er sie, ob es ihrer aller will und mainung noch sei, dass sie denselben vor ihren künig erkennen und annemben wollen, welche frag er dann zum drittenmal wiederholet, darauf alles volk jedesmal geschrien: "Jest", es ist unser will.

Auf welches ain clericus die cron vom altar genomben, solche dem herrn obristen burggrafen zugestelt, welcher sie dem cardinal überantwortet, der dann dieselbige in der hand haltend ain gebet darüber gesprochen dieses inhalts: "Gott wolle diese cron benedeien und gnediglich verleihen, das allermassen, wie dieselbige mit teuren und cöstlichen edelgestainen geziert sei, das auch der künig solchergestalt mit edlen gaben und tugenden möge gezieret sein, das er das volk Gottes zu seinen ehren und derselben aufnehmung regieren möge". Folgends dem künigdieselbige aufgeseczt, sprechend: "Accipe coronam etc.". Und legten die zween bischofe und herr obrister burggraf die finger darauf, es verlas auch der cardinal etliche gebet und sprach uber ihre kgl. Mt die benediction, nach welchem der künig aufgestanden und hinter den aitar, so mit tapezerei vermacht gewest, gangen. Vor irer Mt ist der herr von Losenstain mit blossem schwert hergangen, der cardinal aber ist vom altar herunter an desselben rechte Seiten auf die unterste Staffel getreten und ain weil daselbst stehen blieben, folgents aber ist er gar herunter auf die erden an die ecken des altars gestanden.

Unterdessen ist ihr kgl. Mt hinter dem altar wieder herfürkomen, das schwert haben sie abgürt, und hats der herr von der Leip ihr Mt in der schaiden vorgetragen, und führet der cardinal ihre Mt wieder in den betstul, daselbst sie niederkniet, und hat der cardinal stehender vor dem betstul etliche gebet gelesen, hernach wieder zurück gangen und am altar gestanden, auf welches die beede bischofe ihr kgl. Mt vom knien aufgehebt und in den tron geseczt, welche also siezend, die cron aufm haubt, den scepter in der rechten und apfel in der linken hand gehalten, darauf der herr obriste burggraf mit lauter stim in böhmischer sprach gefragt, ob die herrn landstende des künigreichs Behaimb noch bedacht weren, irer kgl. Mt zu schweren, derselben treu und gehorsamb zu laisten und sie vor ihren künig zu erkennen? Darauf sie geschrien: "Ja". Alsbald ist der herr obristburggraf niederkniet, seine finger irer Mt auf die cron gelegt, deme gleichmessigerweis alle herrn obristen landofficierer nachgevolget, desgleichen haben alle die böhmischen herrn und stend die finger aufgehoben, und hat der cardinal angefangen zu singen Te Deum laudamus. Darauf bald der trommetenschall und die musica ervolget, so das Te Deum laudamus responsorie gegeneinander ausgesungen. In dieser zeit seint alle vornembste böhmische herrn und vom adel, wie ihre kgl. Mt in der maiestet gesessen, daselbst durchgangen und ihre finger auf die cron gelegt deren jedwedem ihre kgl. Mt bei auflegung der finger das haubt entgegengenaigt.

Nach Vollendung dessen seint vier edelknaben mit brenenden weissen windlichtern herfürgetreten, und hat ain clericus das evangelium Johannis "Sic Deus dilexit mundum" etc. gelesen. Als das evangelium aus war, hat der hungrische canzler bischof von Neutra das evangelium irer Mt zu küssen geben, indeme der herr von der Leip das schwert in der rotsammeten schaiden auszogen und ihrer kgl. Mt, welche unterdessen das scepter und apfel den beeden herrn landofficierern zugestelt, eingehendigt. Die haben zweene junge böhmische vom adel, ainen Blisiwszki [T. j. Bliživský.] und ainen Korschenszki, vor irer Mt im betstuel kniend, damit zu ritter geschlagen, dasselbe aber alsbald dem herrn von der Leip wieder zugestelt, der es in die schaiden gesteckt. Darauf die zweene bischofe ihre kgl. Mt aus dem betstul zum altar gefurt, die daselbst niederkniet, und hat der cardinal deroselben das Agnus Dei zu küssen geben. Interim brachten die obgemelten vier herrn die zwai brot und zwai fässel mit wein hinter dem altar herfür, gaben aines nach dem andern irer kgl. Mt, die es dann also dem cardinal geopfert, darauf führten die zween bischof den künig wieder vom altar in den betstuel, daselbst ihre Mt niederkniet, und betet der cardinal still vorm aitar. Da fieng man mit allen glocken an zu leuten, und haben alle muscatirer, deren zwai fändel aufm schlossplacz, zwai fändl vor dem küniglichen palast aufm Ratschin, vier fändel gassenweis von der kirchen an bis an das künigliche palatium und zwai fändl aufm Klainseitner ring in der Schlachtordnung gehalten, wie auch alle wachten aufm Ratschin und der Klainen Seiten, item 22 stuck gross und klain geschücz, so man aufn Lorenzerberg gezogen, schön in Ordnung nacheinander losgebrent. Interim fuhr der cardinal in der benediction fort, und hub der herr obriste burggraf irer kgl. Mt die cron ab, seezt dieselbe ihrer Mt zur linken Seiten im betstuel auf ain rotgoldstuecketes küss, und knieten ihr kgl. Mt bei der elevation mit entblöstem haubt; unterdessen schuess man wieder ain salve und hielten die obgemelten beede officierer diese zeit uber den scepter und apfel fort in henden.

Nach diesem bracht der bischof von Neutra irer kgl. Mt die patena in betstul zu küssen, darauf führten die beede bischofe ihr kgl. Mt abermals für den aitar, auf der mittern Staffel hielt herr obriste burggraf und herr von Wallstain als obrister hofmaisterambtsverwalter ain lang rottaffet tuch, für welchem ihr kgl. Mt das hochwürdig sacrament empfiengen; nach empfahung dessen stunden ihr kgl. Mt wieder auf, darauf fürt man ihr kgl. Mt wieder zurück in betstul, darin ihr Mt niederknieten. Nach Vollendung des gebets, so der cardinal las, ward das Ite missa est durch ain priester gesungen, drauf gab der cardinal die benediction, den bischoflichen stab in der hand haltend, und schues man das dritte salve, demnach gab der cardinal das Weihwasser. Auf welches der herr obristburggraf ihr kgl. Mt die cron mit gebührender reverenz wieder aufseezet, die nahmen den scepter und apfel auch wieder zu sich und stunden aus dem stuel auf, dero ihr fürstl. Dt erzherzog Carl entgegen gangen, ihnen mit schöner reverenz glück gewuntscht.

Alsdann giengen hochgedachter erzherzog, item der herzog vom Brieg, irer Mt cammerer und andere herrn voran, denen volgten die drei ernhold, nach diesen die zween marschalcken, als herr Jaroslaw Smizanszki [T. j. Jaroslav Boøita z Martinic, na Smeènì.], der cron Behaimb erbmarschalck, welcher das schwert von obgedachtem herrn von der Leip genomben, auf der rechten und der herr von Losenstain, kgl. Mt hofmarschalck, zur linken hand, die blossen schwert in der hand tragend hinter denen gieng ihr Mt im küniglichen habit.

Es war aber auf der Seiten, wo man aus der kirchen gehet, bis an die haubtsaalstiegen ain hülzerner gang gemacht, das man mit ebenem fuess aufn saal gehen konte. Hinter irer Mt gieng deroselben obrister cammerer und obrister hofmaisterambtsverwalter, herr Leonhardt Helfreich von Meggau, denie volget herr Vicencz Muschinger, hofeammerrat, alsdan zweene mit roten atlassen beuteln, darinnen die hierzu sonderbare gepregte münz war, huben alsbald in der Schlosskirchen an und folgents also fort ubern gang und den ganzen saal bis zu der landstuben, dieselbe unter das volk zu streuen. Als ihr kgl. Mt in die landstuben kommen, giengen sie mit etlichen herren durch den Schnecken hienauf in die landtafelstuben, welche sonderbar mit tapezereien für ihre Mt hierzugerichtet war; unterdessen wurden die tafeln mit speisen beseezt. Alsbald giengen ihre kgl. Mt durch jeeztgedachten Schnecken wieder herunter, saezten sich im küniglichen habit, die künigliche cron aufm haubt tragend, zur tafel. Neben irer Mt am eck der rechten hand auf der tafel stund ain silbern vergult giesbeck, darein legten sie den scepter und apfel, an der tafel herunter, irer kgl. Mt zur rechten hand, sassen ihr hochfürstl. Gn. der herr cardinal von Dietrichstain, der babstliche nuncius, der spanische und der florentinische ambassator, zur linken hand aber ihr fürstl. Gn. erzherzog Carl, bischof zu Breslau, neben dero stund herr Hanns von Aussce, der chron Behaimb erbfurschneider, welcher die ganze malzeit uber gedient, nach dem sass der herzog von Brieg, neben welchem stund herr.... [Vynecháno pùl øádky.]

Ihrer kgl. Mt tafel stund in der landstuben auf der bünen, an der rechten seiten herunter stunden andere fünf und zur linken sechs tafeln, darüber alle die vornembsten böhmischen, märherischen und schlesischen landofficierer herrn und gesandten waren. Die erste tafel hielt herr Adam von Sternberg, des künigreichs Behaimb obrister burggraf, die ander herr Adam der Jünger von Wallnstain, als obrister landhofmaister, die dritte herr Zdenko Adalbert Poppel von Lobkowicz, der cron Behaimb obrister canzler, anstatt des herrn obristen landcammerers, die viert herr Wilhelmb Slavata, anstatt des herrn obristen landrichters, die fünft herr Georg von Tallenberg, anstat der cron Behaimb obristen canzlers, die sechst herr Diobald Swiowszki [T. j. Theobald Švihovský z Ryzmberka.], anstat des herrn obristen landhofrichters, die siebent herr Jaroslaw Smizanszki, anstatt des herrn burgrafen zu Carlstain, die achte herr Hanns von Frinowa [T. j. Jan z Klenového a Janovic.] und Janowicz, obrister landschreiber, die neunt herr Burghardt Tocznigkh, underlandcammerer, die zehent herr Christof Wratislaw, underburggraf zu Carlstain, und die ailft herr Adam Hrzian, burggraf zu Khüniggraicz. Die künigliche music stund auf dem altänl in der landstuben.

Nach vollendter küniglichen malzeit umb neun uhr zu abend stunden ihre kgl. Mt und alle andere herrn von der tafel auf, ihre Mt nahmen den scepter und apfel wieder zu sich und giengen durch den Schnecken wieder in die landtafelstuben; von dero foderten der herr obriste burggraf und die andern herrn böhmischen landofficierer die künigliche cron scepter, apfel und schwert wieder ab, trugen solche wiederumb in die künigliche capelln St. Wenczeslai in der schlosskirchen; und zogen alsbald ihre kgl. Mt zu ross wieder vorn schloss in dero küniglich palatium aufn Ratschin.




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