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V Praze, 23. května 1611.



Gerstenberg a Lüttichau kurfirstu Saskému: Korunování se zdrželo, neboť stavové kladli králi mnoho požadavků; po třetí hodině šel průvod do kostela; slavnosti v kostele se Sasové nezúčastnili, aby nezarmoutili císaře; včera přišli královští komisaři od pasovského vojska; císař i dvůr chce pryč; přikládají korunovační mince.

Orig. v státním archivu v Drážďanech: Passauischer Akten II. Buch 9167, fol. 678 - 683; a tergo adresa kurfirstu Saskému.

Durchleuchtigster.... Heute ist die crönung endlichen fortgangen, wiewol sichs bis umb 3 uhr nachmittage verzogen, das viel in denen gedanken gestanden, es würde dismal nichts daraus werden, denn man hat dem könig viel conditiones vorgetragen, wie E. churfürstl. Gn. hirbei gnedigst zu befinden. [Na fol. 684 - 685 následuje latinský překlad stavovských požadavků souhlasný s kopií státního archivu ve Vídni: ms. 108 II., fol. 421 - 422, podle níž text otištěn; obsahem se celkem shoduje s články uveřejněnými v č. 314, nro 20 - 21, jen je podává ve formě zkrácené. Různí se článek čtvrtý o možnosti svolávání sjezdů stavovských a je tam stilisován takto: "4. Conventus in causa communi ("publicorium" Drážď.) periculorum regni ut celehrari possint vel in arce aut urbe Pragensi; tempore pestis vero, si ibi convenire nequeant, ubi convenire debeant, locum nominent. In eiusmodi conventil ut supremi officiales una cum personis de plebe deputatis de supradictis negotiis consultent, et quod invicem concluserint, id ad servandum debitum respectum regiae Mti proponatur, iuxta conclusionem eorum ratiiicetur et sine mora expediatur. Si rex monitus a supremis officialibus conventum statibus intra octo dies non indixerit, ut supremi officiales eundem indicant; in absentia regis id ipsum loeumtenentes facere teneantur; regi tarnen a supremis officialibus causae conventus, ubicunque fuerit, significandae sunt. (Slova "officialibus - significandae sunt" chybějí v Drážď.) Locum tenentes regiae Mtis sint Bohemi nati." Na konci přidává, že rukojmí za císaře nemají býti "stante hoc tempore" obtěžováni.] Was daran bewilliget, können wir noch nicht eigentlichen wissen.

Nach 3 uhren ist die procession in die schloskirchen gescheen aus des königs losament, und sein erstlichen die Ungarn, darnach die Böemen in grosser anzahl vorgangen, darauf haben gevolget der böemische herold in der mitte, der ungarische auf der rechten und der österreichische auf der linken seiten. balden darauf der herr von Losenstein hofmarschalch füret dem konig das blose Schwert vor. Die ritten alle vier mit entblöstem heupt, dem marschalch volgten die königlichen edleknaben und lackeien und darauf der könig auf einem türkischen ross von färben lichtfuchs (?) in einem langen grünsammeten ungarischen rock mit weissilbern tuch gefutert und einem schwarzen ungarischen hütlein mit einem kleinen schwarzen federbüschlein, und darnach das gesinde. Bei dem konig war eine leibquardi, rote sammetkoller und schnit mit weisen taffend durchzogen auf die alte teuezsche manier. Kein kesseldrummen noch drommeter seind gebraucht noch gesehen worden - ohn alleine, das die kais. Mt die kessel, bauck und drombter wie sonsten hören lies - aber inwendig dem schlosshof bei der kirchen und dem sai haben 2 fenlein, desgleichen vorm schloss aufm placz vors konigs losament auch 2 fendlein, in der schlachtordenung aufgewartet, die nach volnbrachter crönung stark geschossen, denen auch mit grossen stücken geantwortet worden. Wie es in der kirchen abgangen und was darbei sonsten vorgelaufen, wollen wir mit vleis erkundigen und E. churfürstl. Gn. gehorsambst zu referiren nicht unterlassen.

Was uns anlanget, seind wir in die kirchen nicht kommen, weil weder E. churfürstl. Gn. noch wir dazu eingeladen, anders, als das der marschalch, ungemeldet des königs, uns ansagen lassen. So haben wir auch von ihr kais. Mt soviel nachrichtung erlanget, das wir dieselbige offendiren und mehr betrüben wurden, wann wir uns darbei befinden wurden, denn ihr kais. Mt betten gesaget, wann wir der crönung beiwohneten, so wurden wir das ganze werk approbiren, welches wir doch bis anhero anders furgeben. Weil wir dann wissen, das E. churfürstl. Gn. und allen churfürsten des reichs diese vorcleinerung der kais. Mt und des heiligen reichs nicht gefeliig, wie uns dann der meinczische abgesande auch die cölnische resolution, von welcher sich Trier nicht absondern wird, communiciret, so haben wir beneben dem Meinczischen, Brandeburgischen und Pfalczneuburgischen geschlossen, uns von der erönunge zu absentiren, welcher consensus ihr kais. Mt und dero furnembsten raten gar erfreulichen und lieb gewest. Obs dann wohl vom könige möchte geeifert werden, so verhoffen wir doch, bei E. churfürstl. Gn. entschuldigt zu sein, das wir uns vormöge habenden bevelichs nach der kais. Mt und dem herzogen zu Braunschweig accomodirt und gerichtet haben.

Gestern seind die königliche commissarien beneben dem Mirobaldo von dem passauischen vok wieder anherokommen, und hat man uns in der antecammer berichtet, man gebe ihnen noch 200.000 fl. , welche der herr von Rosenberg beneben den craisen auf sich genommen; die sollen in namen des königs wiederumb bestalt und in Siebenbürgen, wie vorgegeben, gebrauchet werden. Es vorlanget nunmehr sowol ihr kais. Mt als die dienere, je ehe, je lieber von hinnen zu sein. Und haben ihr kais. Mt vormeldet, uns morgen fordern zu lassen. Von der müncz, so ausgeworfen, deren vor 2000 fl. gemünczet sein sollen, hat unser gesinde 2 stuck aufgerapt, so wir E. churfürstl. Gn. hiermit untertenigst übersenden und uns deroselben zu genaden gehorsambst bevelend.

Datum Praga den 13. Maii 1611...

 

Markus Gerstenberg D.

 

Wolf von Luttichau m. p.






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