469.

V Praze, 22. května 1611.



Král Matyáš vyslaným knížat a stavů slezských: Slibuje reversem, že ještě před jejich holdováním potvrdí majestátem všechna slezská privilegia, svobody a zřízení a také smlouvu česko-slezskou z 1609; dále slibuje, že vyřídí jejich stížnosti a učiní pořádek ve věci císařových dluhů a rukojemství.

Nevypravený originál v archivu ministerstva vnitra, dříve ve Vídni: I A 1 Ka 2990; přitištěná pečeť odškrabána; tamže přiložena kopie. Slova o rukojemství, která jsou v originále přeškrtnuta, jsou v kopii podtržena. V kopii Megerlově v témže archivu: I A 1 Ka 2990, fol. 43 a v kopii Gerštorfské knihovny v Budyšíně: ms. 40, fol. 588 slova v originále přeškrtnutá chybějí.

Wier Matthias der Ander.... bekennen und tuen kund hiermit diesem unserem briefe und revers vor menniglich, nachdem uns der herrn fursten und stende in Ober- und Niderschlesien verordnete abgesandte, der hochgeborne fürst, unser lieber ohaimb, Johann Christian, herzog in Schlesien, zur Lignicz und Brig etc. und die wolgeborne, ehrnveste, gelärte, weise, unsere besondere liebe Joachim Malezan, freiherr zu Penczelin und Militsch, Rom. kais. Mt rat, Weickhard von Promnicz, freiherr zur Pless, auf Soraw, Triebel, Häyerswerda und Falckenberg, der fursten und stende in Schlesien craisoberster, Herman von Zettricz, auf Längen Helmensdorf und Scheczler, Hans von Loss, auf Grambschücz, Christophorus Henscher, der rechten doctor, der kuniglichen Stadt Bresslaw syndicus und des Bressleischen fürstentumbs und zuegehöriger weichbilder oberlandschreiber, Andreas Geissler, der rechten doctor, furstl. Ligniczischer, Brigicher rat und landesbestalter, Geörg Rössner, des rats zue Schweidnicz und Georg Wirdt, stadtschreiber zu Grossen Glogau, wie mundalso schriftlichen gehorsambist berichtet, wasmassen [sie uns] auf des allerdurchleuchtigisten, grossmechtigisten und unuberwundlichisten fursten und herrn, herrn Rudolfi des Andern, von Gottes gnaden erwöhlten Römischen kaisers,.... unsers geliebsten herrn bruders, bei diesem von ihr kais. Mt und L. Selbsten ausgeschriebenen algemainen landtage getane proposition zu einem kunig in Beheimb und obristen herzogen in Schlesien erkennet und angenomben, derogestalt, das wier noch für unser königlichen crönung durch einen revers in etlichen puncten das land Schlesien vergwissern und sichern solten.

Und zwar erstlichen, das, sobald wier in das land Schlesien glucklichen anlangen wurden, wier einen absonderlichen maiestetbrief noch vor der huldigung den fursten und stenden unter unser handschrift und grösserem anhangendem maiestetsiegel einstellen und dorinnen gnedigist ratihabiren, approbiren und confirmiren wolten alle und jede der fursten und stende, und also des algemeinen landes, auch eines jeden Standes absonderliche habende alte und neue privilegia, maiestetbriefe, landfriden, begnadungen, freiheiten, löbliche gewohnheiten, statuta, Ordnungen, policeien, soviel derselben in originali furgebracht werden und aus kaiserlichen und königlichen gnaden von höchstgedachtem unserm geliebsten herrn brudern, könig Rudolpho, erteilet und confirmiret worden, wie dan auch die anno 1609 den 25. Junii aufm Prager schloss zwischen den stenden in Beheimb sub utraque und den fursten und stenden in Schlesien Augspurgischer confession getroffene und aufgerichte union - jedoch das dieselbe nit wieder die catholischen und derselben religion angesehen - und uber solche gleichsfals, in allen puncten und clausuln, wie die von wort zu wort lauten, mit allem kunigelichem ernst zu halten und das land Schlesien darbei zu schuczen, mit dieser clausel, wo von jemand vor diesem wider einig alte und neue gemelte rechtmessige privilegia, gute, pilliche gewonheiten und maiestetbriefe etwas vorgegangen oder ausbracht worden were, es weren befehliche, inhibitiones, privilegia, oder was es immer wolle, oder noch jemand was darwider öffentlich oder heimblich, directe vel per indirectum ohne fueg, grund und bestand rechtens sich auszubringen oder zue attentiren unterstehen wolte, das solches alles, was ausgebracht worden oder noch erlangt wurde, vor uncreften, tod null und nichtig sein und gehalten werden soll.

Fürs ander, das wier auch diejenigen beschwerpuncten gemeinen landes, welche alhier bei werendem landtage nicht erledigt, auch die, so im lande hernach furgebracht werden möchten, allermassen Vier uns gegen unseren beheimischen stenden in specie uber furgebrachte articul erkleret, aller muglichkeit nach zum allerehisten abhelfen und auf gewissheit gnedigist richten wolten.

Fürs dritte, das der Rom. kais. Mt und L. im lande Schlesien noch haftende oder durch Schlesier verbürgte schulden wier als der successor gutzumachen uber uns nemen, die schuldverschreibungen alle den gläubigem annemblicherweise renoviret und auf uns gerichtet, und das auch inkunftig die gaistlichen landsassen und stette nicht ferner zu burgschaften genötiget werden, denjenigen aber, die sich auf der Presidenten und cämmerräte selbstaigner Obligation, zuesag und behandlung burglichen ainlassen wurden, die Presidenten und cämmerräte mit ihren erben und gutern schadlos geloben möchten. [Slova "und das auch inkunftig - geloben möchten" v listině škrtnuta.] Und uns dorauf gehorsambist gebeten, das wier noch vor unser crönung si mit einem gnugsamben revers gnedigist obangezogenermassen vorsichern wolten.

Wann dann solches der gesantten suchen wier fuer pillich erachtet, auch die obberurte beschehene willfehrigkeit altem gebrauch nach in an[n]embung unser person zum kunige wier in königlichen gnaden zu bedenken genedigist gemeinet, derowegen aus wolbedachten willen wier hiermit vorsprechen und zugesagt haben wollen bei unsern kuniglichen worten, nemblich die confirmation aller und jeder Privilegien, maiestetbriefe, sowol in religionsals politischen sachen, wie solche namben haben mögen, und alles dis, was oben specificiret, in allen puncten, clausein und artikeln, wie es obgeseezt vorfast ist, zu volziehen, auch allen beschwerden des landes, wie oben vermeldet, nach mugligkeit und pilligkeit abzuhelfen, dann wier die fursten und stende, alle und jeden stand insonderheit, bei ihren freiheiten, maiestetbriefen, begnadungen, auch landfriden, polieeien, rechten, landsordnungen und beschlussen, gueten löblichen saczungen und gerechtigkeiten ohne schmelerung und Veränderung allezeit vorbleiben lassen, sie doruber schiczen, schurmen, auch aufrecht darbei handhaben wollen.

Endlich erbiten wier uns auch, die schulden allermassen, wie obstehet, uber uns zu nemben und fortern, die darbei getane gehorsambiste erinnerungen in gnedigister acht zu halten, dorauf die fursten und stende genzlichen vorsichert sein, das diesem allem von uns wurklichen nachgelebet werden solle.

Dessen zum zeugnuss haben diesen revers wier neben aufdruckung unsers kuniglichen insiegels mit aigner hand wolwissentlich unterschrieben.

Welches geschehen zu Prag den zwaiundzwainzigsten tag des monats Maii anno sechszehenhundert und ailfe, unser reich, des Hungerischen, im dritten jähr.

 

Ad mandatum sacrae regiae Mtis

 

proprium.

 

Jor(dan) Fridrich von Clausenburk.






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