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(V Praze k 21. - 22. květnu 1611.)



[Dobré zdání nejvyšších úředníků a soudců zemských]: O článcích českých stavů, o potvrzení privilegií, hlavně majestátu na náboženství, srovnání mezi stavy pod jednou a pod obojí a konfederace se Slezany z r. 1609; o obsazování úřadů a soudů; o sedění úředníků a nejvyšších vojenských osob; o svobodném sněmování při nebezpečí a o ustanoveních prováděcích; o uzavření konfederací mezi stavy království Českého a vyslanými inkorporovaných zemí, též vyslanými z Uher a Rakous; o pomoci proti Turkům; o urychlení vojenské pomoci při nebezpečí; o dědičných úmluvách s Falckém, Saskem a Braniborskem; o úhradě dluhů přenesených s císaře na krále Matyáše a o zastavení exekucí na královských statcích a proti rukojmím císařovým; o nepřípustném způsobu hlasování lístky při obsazování úřadů; o vzdání se úřadů nynějších nejvyšších úředníků a radů.

Koncept v archivu spojené dvorské kanceláře v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: IV. H 3; nyní nenalezen; vydáno podle staršího opisu tohoto konceptu v zemském archivu. Srovnáme-li tyto články s články otištěnými v č. 314 k 9. květnu, kdy bylo o nich jednáno na sněmu, vidíme, že nejen stylisace je rozdílná, nýbrž že zde je několik velkých plus, jako na př. o způsobu, jak stavové při nebezpečí sami mohou svolávati sjezdy. Právě o tom v č. 314 na konci odstavce 4. je poznamenáno, že se stavové o tom ještě poradí. Také celé poslední oddělení o dluzích císařových atd. je zde přidáno. Z posledních odstavců, kde nejvyšší úřednici a radové nedoporučují způsobu hlasování při dosazování úředníků a kde mluví o své resignaci, ukazuje, že je to jejich referát vypracovaný snad na přání stavů ještě před korunováním. Poslední dva odstavce zachovaly se v jiné stylisaci v témže archivu: I A 1 Ka 2991.

Diese artikl betreffen aigentlich das königreich Behemb an.

Wegen des revers gebung, das ihr kgl. Mt den stenden des königreichs Behemb in 14 tagen nach der löblichen crönung soll alle maiestates, privilegia und andere sachen bekreftigen und ein maiestat den stenden oder dem obristen burggrafen überantworten.

Erstlich soll ihr kgl. Mt von sich den herrn stenden dieses königreichs ein genügsamen revers gegen überantwortung des ersten revers geben und genedigist angeloben, das sie innerhalb 14 tagen nach der löblichen crönung ihr Mt schuldig sein, auch solches in ["ein" opis.] werk tuen wollen, alle und jedwedere privilegia, sowol in gemain den stenden als die particularia, die sie von den vorigen behmischen königen hochseligister gedechtnus und auch vom keiser Rudolfo aus besondern genaden keiserlicher und königlicher mildigkeit erlangt, und dieselben nicht allein die freie Übung der religion in bederlei gestalt, sondern auch andere politische sachen betrefen, item alle freiheiten, rechten, landsordnung, löbliche guete alte gebreuch, Ordnungen, landtagbeschluss, besonders aber dieselben, welche anno 1608 und 1610 geschehen in simili die verainigung der herrn stende unter ainer und bederlei gestalt in diesem königreich ernpfahend und auch absonderlich der Parteien in bederlei gestalt, nichtsdestoweniger die coniunction, welche die herrn stende in bederlei gestalt mit den fursten und stenden zue Schlesien ["zur Schlesing" opis.] des vergangenen 1609 jahrs im gemainen landtag die religion betrefend getan, in allem ihrem halt, punkten, klausuln und artikln, gar nichts ausgeschlossen, vollkomlich gutheissen, verneuern und mit einem königlichem brief bekreftigen und solchen brief in gemelter zeit der 14 tagen gewiss und endlich den herrn stenden oder aber anstat deroselben dem obristen herrn burgrafen in ihren gewalt überantworten und sich in allem der gebur nach genedigist verhalten, mit solcher vorsicherung, ["vorsehung" opis.] wofern zuvor von jemanden, es sei von wem es wolle und wie es wolle, auch in wen es wolle, etwas wieder die privilegia, freiheiten, rechten, landsordnungen, löbliche alte guete gewonheiten, gebreuch und Ordnungen, gleichsfals wieder die landtagsbeschluss were furgenomen worden, das es denen sachen nicht praeiudicirlich oder zu schaden, weder auch zu keinem künftigen bösen exempl iezt noch zu künftigen ewigen zeiten sein und gebraucht, sondern wiederumb bei allgemainem landtag verbessert werden soll.

Summa: Wegen niederlegung vor die füesse ihrer kgl. Mt von den obristen landsofficiern und rechtensbeisizern, item ihrer Mt raten des hof- und cammergerichts innerhalb drai oder vier tagen ihrer pflichten und ämbter und, wie die ämbter sollen wiederumb besezt werden.

Und dieweil sich ihr keis. Mt, unser allergenedigister könig und herr, in dem hat genedigist verlauten lassen, das sie noch vor ["nach" opis místo správného "noch vor".] der deciaration und vor der cronung des ungerischen königs zum behmischen könig wollen alle stende und einwohner dieses königreichs, und also ohne zweifei auch die obristen landsofficirer und rechtensbeisiczer benebens die rate des hof- und cammergerichts als auch andere rate bei etlichen ämbtern, der untertenigkeit, pflicht und des gehorsambs erlassen und hiemit das ganze regiment dem künftigen könig eingeben, die stende aber solches in sonderlicher achtung haben, das bei der löblichen cronung ihrer Mt die obgernelten obristen landsofficirer und rechtensbeisiczer des herrn und ritterstands die regalia mit tragung der clenodien und andern, dem alten löblichen gebrauch nach, was ein jeden stand gebürt, vollziehen sollen, derentwegen nach solchen vollbrachten ceremoniis sollen sie alsbald innerhalb drai oder aber aufs lengst vier tagen ihre pflichten vor die fuess des gekrönten königs niederlegen und aufgeben. Dieweil aber solches die hohe notturft erfordern wird, das alsbald wiederumb die bemelten ämbter und rechtensbeisizer, gleichsfals auch andere rate wegen Verrichtung und befürderung ihrer Mt und des lands notturften, sowol auch der leut gerechtikheiten mit würdigen personen muessen beseczt werden, derhalben so wirďs für guet und das beste mittel angesehen, auf das die jezigen obristen landsofficirer und rechtensbeisizer sowol auch die ["der" opis.] rate des hof- und cammergerichts und neben ihnen noch 30 personen aus der gemain des herrnund ritterstands, die darzue bei diesem landtag erwölt wurden, wan sie darauf ein sonderlich iurament von ihr kgl. Mt empfangen haben, ein jeder aus ihnen auf ir guet gewissen drai personen, welche einem jeden zu einem jeden ambt sonderlich taugsam zu sein vormaineten, auf ein zetl verzaichnen und ihr kgl. Mt versigelt dargeben sollten], damit also ihr Mt aus derselbigen zal zu eim jeden ambt eine ["oder" opis.] person erwölen und derselbigen das ambt vertrauen möchte. Und in solcher gestalt sollen die jezigen obristen landsofficirer und rechtensbeisizer sowol auch die rate des hof- und cammergerichts eingesezt werden. Künftig aber, wan einer oder mehr aus den obristen landsofficirern und rechtensbeisizern mangeln würde, so soll es dem alten gebrauch nach gehalten werden, nemblich, das ein jeder aus den obristen landsofficirern und des rechtens beisizern bei derselbigen pflicht, die er zu seim ambt dem könig und land getan, auch drai personen auf ein zetl zeichnen und dieselbig verzeichnus an die läre stöll in die behmische canzlei versigelt geben soll. Und dieselben ["derselben" opis.] zettln sollen alsdan im beisein der obristen landofficirer und rechtensbeisizer eröffnet, die stimmen ordenlich verzeichnet, ihr kgl. Mt vorgetragen und derselbig, welcher zum selbigen ambt mehr stimmen hette, darzue erwölt werden.

Bei dem hof- und cammergericht sollen von ihr kgl. Mt rate nach gewonheit eingesezt werden, wan zuvor eine verzeichnus tauglicher personen, die der rechten, gebreuch und Ordnungen des königreichs wol erfahren, durch den obristen landhofmeister ihr kgl. Mt dargeraicht wird. Bei den andern ämbtern, als bei der behmischen cammer und bei der apellation haben ihre kgl. Mt gewalt, ihres gefallens und nach ihrem genedigistem willen die rät einsezen zu lassen.

Summa: Ihr kgl. Mt sollen aufs ehist, als es müglich, wegen der Session zwischen den obristen landsofficirern und rechtensbeisizern des königreichs Behemb und den hofofficirern eine Ordnung machen.

3. Bei ihr kgl. Mt solches demutigist zu ersuchen, auf das dieselben wegen der Session zwischen den obristen landsofficirern und rechtensbeisizern und den hofofficirern zu erhaltung friedens, lieb und besserer befurderung ihrer Mt Sachen und notturften nach verrichter gluklicher krönung aufs ehist, als es müeglich, ein gewisse Ordnung genedigist machen wolten; ebenesfals, wo auch die generalfeldobristen, als nemlichen der obriste leutenambt, marschalk, zeugund Wachtmeister ihre stöll haben sollen.

Summa: Wegen der Zusammenkünften in landsachen, was für Ordnung soll hierin gehalten werden.

4. Die Zusammenkünften, des lands notturften betrefend in hochwichtigen und dem Vaterland gefährlichen Sachen, sollen eindweder auf dem Präger schloss oder in den Prägerischen Städten gehalten werden; und zum fall sie wegen der sterbenleuf oder sonsten erheblichen Ursachen daselbst nicht möchten gehalten werden, so soll man darzue ein andere Stadt in diesem königreich Behemb erwöhlen und dabei diese Ordnung halten:

Erstlich. Wan in ainem krais dieses königreichs, es sei wann es wolle, etwas dergleichen vernumen wurde und man davon Wissenschaft hette, das schädliche, gefarliche heimliche oder öffentliche Praktiken wieder die stende dieses königreichs, allen sambtlich oder jemanden sonderlich, wolten angestöllt werden, oder aber das sonsten eine hohe und unvermaidenliche not disen oder ain andern krais beträfe, so soll solches von den kraishaubtleuten alsbald unverzogenlich bei tag und nacht an die obristen landsofficirer und rechtensbeisizer, die damals zu Prag versamlet weren, gebracht werden, und dieselben sollen ohn allen Verzug und ainichen aufschub nach vernumener Sachen solches ihr kgl. Mt, wan sie im land weren, alsbald furbringen und umb ernennung einer eilenden zusamenkunft alhier auf das Präger schloss oder in die Prägerischen städte - und zum fall das wegen obangezogner Ursachen, der sterbenleuf und andere[r], nicht sein möchte, doch in einer andern Stadt des königreichs Behemb - anlangen, bei welcher man alle die furgelofene nötige und eilender fursehung betrefende sachen sambtlich mit allen obristen landsoificirern und rechtensbeisizern, sowol auch mit den raten des hof- und cammergerichts, nicht weniger auch mit denen zur defension verordneten personen - die da unverzogenlich zu solcher zusamenkunft auf den ernenten tag zur stöll durch die behmische canzlei sollen citirt werden und sich [von] keiner sachen ausser Gottes gewalt aufhalten lassen, sondern zu erscheinen schuldig sein - erwegen und zu gebürlicher Verrichtung brengen möchte. Und was sie ainhellig und sambtlich beschliessen wurden, dasselbig soll ihr kgl. Mt zu erhaltung des schuldigen respects vorgetragen und unverzogenlich vollzogen werden.

Zum fall aber ihr kgl. Mt mit der beschreibung oder benenung der zusamenkunft - als wir dan die drai stende zu ihrer Mt, einem so christlichem und fromen herrn, weil bei solchen zusamenkunften nichts anders den die grosse unvermeidenliche notturft des königreichs oder aber absonderlicher kreisen, die einer eilenden und geschwinden fursehung bedarf, gehandelt und ihr kgl. Mt zur nachrichtung vorgetragen wird, der hofnung nicht sein noch sein wollen - lenger über acht tag aufziehen wolten, so sollen obgeschriebene obriste landsofficirer und rechtensbeisizer, auch andere rate, die damals zu Prag weren, ein solche zusamenkunft in dieselbige Stadt nach erkanter notturft beschreiben und darzue, wie gemelt, die uberigen obriste landsofficirer und rechtensbeisizer, sowol die rate des hof- und cammergerichts, dan auch die zur defension mit dem iandtag geordnete personen beschiken und sich in allem der gebur nach also verhalten. Wan aber der könig nicht im land were, so soll dasselbig, was obgeschrieben, von gemelten obristen landsofficirern und rechtensbeisizern oder von den geordneten stadhaltern furgenomen und geörtert werden. Jedoch soll die ursach solcher zusamenkunften, sowol auch dasjenige, was unterainander beschlossen wird, ihrer kgl. Mt, wo dieselbe derzeit mit der hofhaltung sein wurden, damit sie von allem guete Wissenschaft haben möchten, durch die obristen landsofficirer und rechtensbeisizer oder durch deroselben stadhalter zu alien zeiten angezaigt werden.

Die stadhalter ihr kgl. Mt sollen vor allen geborne Behmen sein.

Diese unten beschriebene artikln muessen sambtlich und zuforderst von den herrn stenden des königreichs Behemb mit den abgesandten und gevolltnechtigten personen aus dem margraftumb Mähren, der herzogtumben Schlesien und beder Lausniz, item mit den herrn abgesandten aus Ungern und Österreich abgehandelt, verglichen und lecztlich ihr kgl. Mt vorgetragen und umb genedigiste confirmation deroselben angehalten werden.

Summa: Wegen anordnung einer defension zwischen den stenden des königreichs Behemb und deroselben incorporirten landen.

Erstlich sollen alle drai stende dieses königreichs umb bessere und statlichere defension und fursehung sowol ihrer kgl. Mt als des königreichs Behemb und deroselben incorporirten landen auf den hochnötigen artikl der defension, darumben vergangner jähren zur zeit keisers Maximiliani seligister gedechtnus, sowol auch bei diesem jezigen keiser, unserm allergenedigisten könig und herrn, maniche tractationes und Werbungen furgangen, doch bisher keine endliche erörterung gewunnen, tringen und mit den obgemelten herrn mährischen, schlesischen und lausnizischen abgesandten sich deshalben, was für ein hülf von reitera oder geworbenem fuessvoik ein jedes land dem andern zur furfallunden not und besonders, wan sie jemand umb ihre privilegia, freiheiten, recht, landsordnung, landtagsbeschluss oder auch gar das königreich und deroselben incorporirte länder durch heimliche oder offene Praktiken unter sich brengen wolt, in gewisser und ordenlicher zeit zueschiken und sich hierin also und nicht änderst verhalten solte, unterreden und solches zu ort richten.

Summa: Wegen der confoederation mit den stenden des königreichs Ungern und den Österreichern in gewissen Ursachen.

Vors andere erforderts die notturft ihr kgl. Mt und dieses königreichs, sowol auch deroselben incorporirten landen, das mit dem königreich Ungern und beden erzherzogtumben Österreich ein gewisse confoederation oder vertrag auf gewisse jähr aufgericht und von ihr kgl. Mt bekreftigt werde, zum fall jemand diesem königreich und deroselben incorporirten landen schaden, dieselben ihme zueaignen, feundliche einfäll darin tuen und dieselben umb ihre freiheiten, privilegia, landsordnungen und land[tags]beschluss, durch wasserlei gestalt es sein möchte, öffentlich oder heimlich brengen wolte, damit alsdan ein jedes land, das ist Ungern und Österreich, zu hulf 500 pferd und 1500 geworbener und wolausgefertigter knecht diesem königreich und deroselben einverleibten landen zu schiken soll schuldig sein; und soll den feunden benebens keinen sichern pass geben weder gestatten, das wieder das königreich Behemb und deroselben einverleibte länder solte in ihren landen kriegsvolk aufgenomen oder geworben werden. - Gleichergestalt soll auch das königreich Behemb dem königreich Ungern und den österreichischen landen sovil pferd und fuessvolks, wan sie jemands mit gewalt unter sich bringen und ihnen ihre freiheiten oder privilegia nehmen wolte, zuezuschiken schuldig sein.

Was aber den Türkenkrieg belangt, wan es zu dem keine, was hierin das königreich Behemb und deroselben incorporirten länder bei und neben andern christlichen landen tuen und mit was hulf sie beispringen wolten, dasselbig soll den herrrn stenden dieses königreichs und deroselben incorporirten landen dem alten gebrauch nach freistehen und man soll darvon bei den gemainen landtägen tractirn.

Summa: Von Werbung, aufnemung und bestallung des kriegsvolks.

Und wan etwas auf das königreich gefärliches durch ein unversehenen einfall komen wölte, es sei, das wie die ["den" opis.] incorporirten oder andere durch vertrag verobligirten landen eine behende hulf zueschiken muesten, wie man nun solches volk aufs behendist zu unserer oder anderer defension werben möchte, auf das nicht solche aufschub, wie in diesem jähr geschehen, gebraucht wurden, haben sich die herrn stende also endschlossen, das wir ihr kgl. Mt demutigist bitten sollen, wan es zu solchem fall kerne, das sich ihr Mt aufs lengist innerhalb acht tagen resolvirn sollen; zum fall es sich aber verziehen wolte, und die obristen landsofficirer und rechtensbeisizer, sowol auch die rate des hof- und cammergerichts, bentbens auch die zur defension geordnete personen solches ihr kgl. Mt und diesem königreich zum besten zu sein vermainten, so soll man mit der bestallung, Werbung und andern wieder die feünd im namen derselben obristen landofficirer nicht verziehen.

Summa: Von erbainigungen mit den churfürsten: Pfalzgrafen, Sachsen und Brandeburg, damit bei verneueruhg deroselben etliche nötige artikln sollen hinzugelegt werden.

Weil die erbainigungen, welche das königreich Behemb mit ihr Dt den churfürsten: Pfalzgrafen, Sachsen und Brandeburg hat, wiederumb verneuert werden, wird für guet angesehen, das dabei etliche notwendige artikl, zuforderst ihrer kgl. Mt und dan diesem königreich Behemb, sowol auch deroselben incorporirten landen zu guetm solltefn] eingelegt und zu gueten ort und ende gebracht werden. Und zum fall es den herrn stenden nuzlich und ansehenlich were, so sollen sie ihr kgl. Mt darumben untertenigist begern, wan ihr Mt künftig alhie in diesem königreich Behemb ein allgemainen landtag beschreiben und halten wolten, das sie bei den churfürsten dis ersuecheten, auf das dieselben zur selben zeit herein in dieses königreich ihre gesandten mit vollem gewalt zur abhandlung und erörterung obgeschriebener Sachen abfertigten.

Summa: Wegen einstöllung der rechtlichen execution über die königlichen gueter und keiserliche bürgen.

Die herrn, ritterschaft, Präger, bergstädt und andere gesandten aus den Städten, alle drai stende dieses königreichs Behemb, jezt bei gemainem generallandtag versamblet, haben das genedige vorgetragen(e) begerndes allerdurchleuchtigisten fürsten und herrn, herrn Mathiae, Ungerischen königs und nun künftigen königs in Behemb, auf das wegen der schulden, so ihr kais. Mt den leuten zu tuen schuldig, umb dieser ieczigen zerritung und Unfriedens halber über die königlichen gueter das recht zu procedirn und die einfüerung mit dem cammerer solte eingestölit werden, in betrachtung dieser verneuerung, welche im regiment dieses königreichs geschehen soll, erwogen und sich samentlich also enschlossen: Dieweil solche schulden abzuzalen ihr Mt dem könig in Ungern und künftigen könig in Behemb, unserm aüergenedigisten herrn, gutbüeren werden und ihrer Mt zu anfang deroselben gluklichen regierung nicht wol müglich ist, sich umb dieselben schulden zu bereden oder die glaubiger zufriden zu stölen, derentwegen, welcher etwan über eine herrschaft ihrer kais. Mt, als eines Behmischen königs, eine verschreibung mit einfüerung des cammerers oder wehrlosbrief hat oder sich alberait durchdieselben einfuren lassen oder aber seinem erhaltenem urtel nach über dieselben herrschaften und gueter ihrer Mt oder auch über jemanden aus den stenden pürgschaft halben der personen aus allen draien stenden das recht füren oder die bürgen ihr Mt mit eim stekbrief molestirn wolte oder schon gestekt hette, so soll solchem keinem der ["die" opis.] camerer die einfüerung, wehrlosbrief und andere dergleichen rechtsfuerung über die gemaine königliche gueter nicht volgen, vilweniger stekbrief geben oder urtel wieder die bürgen ihr Mt gesprochen werden. Und den gestekten wird hiemit auch dilation gegeben und alle dieselben rechtliche executiones werden allen gläubigem wieder ihre keis. Mt, als könig in Behemb, bis auf künftig Galli oder 14 tag hernach, doch ein jedem seinen rechten hierin nichts benomen, eingestölt.

Anmeldung der obristen landsofficirer und rechtensbeisizer und der rate des hof- und camergerichts im artikl ihre pflichtn betreffend.

Es siehet die obristen landsofficirer und rechtensbeisizer, auch die rate des hof- und camergerichts für guet an, was die austeilung der landämbter und einsezung der personen in das landrecht und auch in das hof- und camergericht betritt, das es bei der landsordnung A 5 und O 41 [V obou citovaných článcích Zřízení zemského z 1564, po případě 1549, přiznává se králi právo dosazovati úředníky a soudce zemské; čl. A 5 Zřízení z 1549 praví: "s radou úředníkův a soudci zemských".] verbleiben soll, welche sich auf die vorigen landsordnung und privilegia referirn. - Also, weil dis aigentliche regalia des königs sein, so werden keine exempel gefunden, das sie den personen aus den gemainen stenden dieses königreichs Behemb zu landämbtern und auch, welche man ins landrecht zu richtern und auch zu raten des hof- und camergerichts sezen muese, ihre stimmen geben solten.

Gleichsfals haben die obristen landsofficirer, rechtensbeisizer und die rate des hof- und camergerichts in dem nicht ein kleines bedenken, wan künftig solchergestalt die obristen landsofficirer und rechtssprecher solten eingesetzt werden, wie es die ["der" opis.] herrn gemaine stende in diesem artikl vermelden, nemlich, das die stimmen auf ein zetl verzeichnete [ge]geben und im beisein der obristen landsofficirer und rechtensbeisizer geöffnet werden sollen, so wurde solches wieder die löbliche gewohnheiten dieses königreichs sein, dieweil alzeit dieser gebrauch gehalten worden, das man die stimmen mündlich und allein der kgl. Mt gegeben hat, also das ausser ihrer Mt person sonsten niemands von solchen stimmen hat wissen mögen. Und wan solches durch die zetln geschehen soll, besonders, weil es nimmer in der gehaim bleiben möchte, wurde manicher person wegen, die zu solchem ambt hofnung hette und hernach furübergangen were, grosser Unwillen, müsverstand und auch feundschaft zwischen den obristen landofficirern und rechtensbeisizern daraus endstehen.

Beinebens melden sich die jezigen obristen landsofficirer und rechtensbeisizer, sowol auch die rate des hof- und camergerichts demütigist, wan sie von ihr keis. Mt, ihren allergenedigisten könig und herrn, der untertenikeit und pflichten erlassen werden, so wollen sie sich nach verrichter glücklicher crönung ihrer Mt des Ungerischen königs, ihres genedigisten herrn, zum könig in Behemb in diesem, was die niederlegung ihrer pflichften für die fuess ihrer kgl. Mt, als angenomenem und gekröntem könig, betrift, der landsordnung und löblichen" gueten gewohnheiten nach dieses königreichs treulich, gehorsamlich und demütigist verhalten.




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