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V Praze, 19. května 1611.



Stavové čeští vyslaným dolnolužickým: Odpovídají na jejich memoriál o potvrzení privilegií, o unii z 1609 a přijetí Dolnolužičanů, o obsazování úřadů, o defensi a o kopiích dědičných smluv se Saskem a Braniborskem.

Kopie v archivu ministerstva vnitra, dříve v místodržitelském archivu v Praze: L 34 nenalezena. Novější opis v zemském archivu v Praze. Kopie má nadpis: "Dieses aktenstück trägt unter den Streitschriften die nr. 29."

Erklaerung der böhmischen stende den abgesandten der Niederlausitzer gegeben.

Es befinden die herrn stende in Behmen aus dem memoriál, welches die herrn niderlausnizischen abgesandten uber die jungst überraichte articul den 13. dies gefertiget, [Viz č. 363.] dass si in denselben hiebevor reservirte conditiones abermals erholen und beharren.

Dieweil aber dieselbe die Rom. kais., sowohl die zum könig in Behaimb designirte kgl. Mt berühren, so werden si nach widerholtem vorbehalten der cron Behaimb praeeminents und freihait billig zur ihr Mt genedigister resolution verschoben, und sein die herrn stende nochmals des undertenigisten Vertrauens, es werde höchstgedachte kgl. Mt sich mit confirmirung allerseits habender Privilegien der anerbotenen gnad und gebühr [gemäss] gnedigist erzaigen. Zu dessen befürderung und, das si, die herrn stende in Niederlausiz, mit notturftigen reversen gleichergestalt versehen, sich die herrn stende in Behaimb auch guetwillig anerbieten.

Anlangend über die Unionen, welche im Junio des abgewichenen 1609 jahrs zwischen den herrn stenden der cron Behaimb, sodann den herrn fürsten und stenden in Ober- und Niderschlesien, der religion sub utraque zugetan, aufgerichtet, wollen sich zwar derselben union zugetane stende deren confirmation von ihr kgl. Mt gleichfals getrösten, die aufnehmung aber und ebenmessige verbundnus mit den herrn niderlausnizischen stenden betreffend, weil dieselbige nicht mit alle stend insgemain beschlossen, so werden si dis begeren bei denjenigen stenden, so dieser union verwandt, ad partem zu suechen wissen.

Was bei dem andern puncten, die ersezung und bestellung der ämbter berühret, lassens die herrn stende in Behaimb bei deren resolution verbleiben, so si den herrn gesandten aus Schlesien übergeben, des Versehens, die herrn niderlausizischen abgesandten mit deroselben auch werden zufrieden und nicht gemainet sein, den herrn stenden ichtwas an ihrer landsordnung und königlichen begnadungen zu derogiren oder zu entziehen, welche si mit bedienung der hohen ämbter in Behaimb und Niderlausiz von unverdenklichen jähren hergebrachten und dahero nicht zuegeben können, das in derselben freien bestellung der kgl. Mt die hende gleichsamb gebunden und dagegen zue der herrn Lausizer praesentation übergeben und restringiret werde.

Und nachdem auch zum dritten die herrn abgesandten zue dem defensionwerk - auch die eilende unversehenliche notfäl und Türkenhülfen - nicht instruirt, so würd es bei deme verbleiben, wessen sich die länder disfals weiter vergleichen werden.

Und zum vierten lassen ihnen die herrn stend nit zuwider sein, den herrn gesandten die begerten copien der sächsischen und brandenburgischeu erbainigung zue ihrem ersehen und nachrichten erfolgen zu lassen, auf das si inmittelsten sich darauf bedenken und bei zukünftiger handiung die notturft erinnern und berichten können.

Und wird beschliesslichen von den herrn stenden in Behaimb dem margraftumb Niderlausiz gar wol vergunnet, was si ohne abbruch und schmelerung der behaimbischen Privilegien, herbringen und gerechtigkaiten bei der kais. ["kön" opis.] oder kgl. Mt von neuen werden erwerben und erlangen mögen.

Actum Prag den 19. Mai, anno 1611.




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