Pokračování diaria státního archivu ve Vídni: ms. 108/II., fol. 374 - 374.

Continuatio diarii.

Demnach, wie onlengst vermeldet, der herold mit dem aachtsdecret den 15. Maii von hier hinweck, also tuet man mit verlangen, was er herold guetes verrichten würdet, den ausschlag erwarten. Derowegen dann den 17. dis geschlossen worden, dass man tails volk von hier etwas gen Budweis und derselben refier hinaus einquartieren solle, entzwischen man sechen würdet, ob sie in den 14 tagen parieren werden, womit alsdan die aacht desto fueglicher nach verwichen benanten 14 tagen ins werk zu seczen. Eodem die hat man in den möhrischen articlen, item der Schlesischen gravamina, so bei 8 bogen lang, stark laboriert; die tuen sich in Sonderheit wider die behaimbische hofcanzelei nit wenig beschweren.

Den 18. dis ist auch tractiert worden, wie man beede hoche potentaten, die herren gebrueder, noch vor der crönung vergleichen, und der kaiser, welcher sein residenz fort noch alhie haben solle, die Behaimb ihrer aidspflicht erlassen solle. Eben denselben tag hat der kaiser dem Leopold durch einen aigenen curier, welcher iczo zu Budweis wider bei dem volk ist, geschriben, welchs dieses inhalts ist, sich in continenti wider nach Bassaw in sein stift zu begeben und sich des wesens entschlagen; [Viz č. 411 ze dne 17 května.] solle aber alles nur pro forma beschechen. Man sagt gar stark, dass das Madruczische volk allberait den pass durch Tyrol solle erhalten haben und in willens sein, zu den Bassauern zu stossen. So ist auch früe die walachiache und moldauische botschaft, welche ein Zeitlang alhie vom könig freigehalten worden, weeggeraiset, von ihrer Verrichtung kan man noch nichts aigentliches vernemen oder schreiben.