363.

V Praze, 13. května 1611.



Vyslaní dolnolužičtí stavům českým: Opakují podmínky, za jakých slíbili svůj souhlas ke korunování; žádají, aby Dolnolužičané byli přijati do česko-slezské konfederace z 1609 a aby byli postaveni na roveň Čechům při obsazování úřadů; ustanovení o řádu defense a kvótě dolnolužické ponechávají k budoucí dohodě na zvláštní schůzi výborů zemí; až dostanou opis dědičných smluv se Saskem a Braniborskem, srovnají se s druhými zeměmi o jejich obnovení; k čemu se druhé země zavážou pro ochranu náboženství, chtějí také učiniti, domáhajíce se ovšem udělení stejných privilegii a vyřízení svých stížností.

Kopie v archivu ministerstva vnitra, dříve v místodržitelském archivu: L 34 nenalezeno; opis v zemském archivu. Kopie má nadpis: "NB dieses aktenstück trägt unter den Streitschriften die nr 22."

Memorial der niederlausitzischen gesandten auf die von den böhmischen ständen übergebenen artickel. [Viz číslo předcházející.]

Es haben sich die abgesandten aus Niederlausniz in ihrem voto [Viz č. 335 ze dne 10. května.] albereit vormaln dahin erkleret, wan von der Rom. kais. und kgl. Mt die stende und ambtleute im marggraftumb Niederlausniz ihrer pflichten gnedigist erlassen, das si auf solchen fahl, und dofern auch zuvor die kgl. Mt in Hungern als successor des kunigreichs Behaimb ihre principaln, die stende des marggraftumbs Niederlausniz, zugleich wegen confirmation und bestetigung ihrer Privilegien, landgerichtsordnungen, altherkommen und freiheiten in religionund politischen Sachen mit genugsamben reversen ingleichen ["wir gleich" chybně v kopii.] vorsehen und die kaiserlichen schulden und darfür haftende burgschaften mit geburlicher assecuration volkömblich auf sich nehmen wurden, in die anbestimbte crönung wolten bewilliget und geschlossen haben. Bei solchem beschlues bleiben si nochmaln bestendig, haben auch dessen keinen anderen befel noch instruction und seind dessen also würklichen gewertig, bitten auch die löbliche stende des kunigreichs Beheimb hiermit dienstlich, si geruhen den stenden in Niederlausniz diesen gunstigen favor und beförderung zu bezeigen und zugleich neben den ihrigen und den vorgehenden landen dergleichen reverse in specie auch auf si verfertigen und richten zu lassen.

Nachdem aber bei diesem articul derer am 25. Junii des abgewichenen 1609 jahres zwischen den löblichen ewangelischen dreien stenden der cron Beheimb und dan den herrn fürsten und stenden in Ober- und Niederschlesien aufgerichten union und verbundnus gedacht und derselben confirmation zugleich gebeten wird, ersuchen jetztgedachte löbliche herrn stende in Beheimb wir hiemit dienstlich bittende, das si unsere principaln, die niederlausnizischen stende, in dasselbe pactum und vinculum unionis, weiln es allein zu beförderung Gottes ehre und beschützung der christlichen religion und in derselben bieshero unverturbirlich gebrauchten possession, niemands aber zu einiger offension aufgerichtet noch gemeinet, zugleich mit einnehmen und dessen confirmation mit auf diese stende dirigiren und richten lassen wolten. Seind unsere principal[n] erbötig und schliessig, was pro rata solcher gemachten defension und nothülfe auf si kommen möchte, gleichermass nach des landes vermögen, erträgligkeit und bieshero in solchen feilen observirten quota sich mit ihnen nachbarlich zu accommodiren.

Im andern, wegen bestellung und ersetzung der hohen ämbtern und ratstellen, erindern abgesandte neben vorgehenden landen dieses: Weilen gleichwohl dass marggraftumb Niederlausniz ein incorporirtes mitglied der löblichen cron Behaimb ist und sonsten in allen unglücksfeilen neben andern vorgehenden landen mit zusammensetzender hülf der cron sowohl als der kgl. Mt in Beheimb zu gebürlicher assistenz einander verbunden, dass es gleichwohl wie in meritis und oneribus, also auch in officiis, honoribus et dignitatibus nit praeteriret, sondern eine billiche durchgehende gleichheit, damit eines sowohl als das ander land mutuis consiliis et auxiliis zu erbaulichem nuz und aufnehmen gebracht, gehalten werde, angesehen, dass auch dieses landes einwohner teils hohen und vornehmen Stands und, sonder rühm zu melden, aller unverweisslichen gebuer sich allewege bezaiget und nachmaln diess auf den eussersten bluetstropfen zu erweisen erbötig, zudeme in diesem lande auch ezliche ihres mittels der landtafel volkömblich einvorleibt und sich demnach aller behmischen Privilegien, begnadungen, rechten und gerechtigkeiten nichts weniger zu erfreuen. Damit nun die stende des marggraftumbs Niederlausniz deterioris conditionis als vorgehende lande nit geacht, noch denselben an ihrem gueten nahmen, ehre und glimpf, samb si solcher dignitet, Standes und herkommens nit würdig, etwa zu nahe gegangen werde, als bitten wir, diese der cron Behaimb einverleibte mitgiieder in ersetzung solcher ämbter nit auszuschliessen, sondern si der qualitet, würdigund taugligkeit nach ebensowohl in acht zu nehmen, insonderheit aber bei künftiger ersetzung der ämbter in Niederlausniz, als der kgl. landvogtei, sowohl der landeshaubtmanschaft und landrichterambts dieselbe den einwohnern des marggraftumbs Niederlausniz, wie vor undenklichen jähren bishero rumblich beschehen, unverruckt verbleiben zu lassen und auf des landes vorgehende praesentation hinförder auch zu committiren und zu vertrauen.

Ob auch wohl vors dritte die defensionordnung bei diesen bedrengten und beschwerten zeiten ein hochnötig und zutreglich werk ist, weiln aber niederlausnizische gesandten anjetzo dazu nit instruirt, und solche hochwichtige Sachen einer besondern Zusammenkunft und deputation wohl bedürfen, lassen si es bei der vorgehenden lande voto und guetachten, das solche deliberation zu einer absonderlichen ausschuessversamblung ausgesagt, verbleiben, mit denen si sich, was zu schütz-, rett- und erhaltung dieser cron und der incorporirten landen zur not erfordert wird, pro quota des landes vermögen nach allwege gebüerlich accommodiren und erfinden lassen wollen. Die turgenhuelfen aber, wann derselben vonnöten, werden altem gebrauch nach bei den stenden in öffentlichen landtägen insonderheit implorirt und gesucht, dabei si es nachmaln verbleiben lassen.

Wann vors viert den niederlausnizischen stenden copia der erbainigung mit chur Sachsen und Brandenburg eingestelt, wollen sich niederlausnizische abgesandten nach vorgehender lande erklerung in diesem punct, wie dieselbe erbvoreinigung zu verneuern und zu verbessern, auch bequemben, sintemaln dem lande Niederlausniz, weiln die benachbarte churfursten auf beiden Seiten ihnen am nehesten grenzen und mit und zwischen derselben undertanen eine grosse mixtur und gemenge ist, auch zwischeneinander commercia treiben, daran hoch und viel gelegen.

Worin sonsten andere vorgehende lande protestando sich angeben oder nach vor bequem erachten und zu Versicherung der religion und ander freiheiten in geistlichen und weltlichen sachen sich reversiren lassen und vorbetrachten wurden, dahin wollen sich niederlausnizische abgesandten vor sich, ihren principálu zum besten, auch gezogen und sich dem alten modo nach ihnen in allen, wie billich und dem gemeinen Vaterland zutreglich, bequemben, zuversichtig, was ihnen, als vorgehenden landen, an begnadungen, Privilegien hiebevor gnedigist concedirt und noch gegeben werden möchte, dasselbe werde auch diesem einverleibten landlin wiederfahren und zue guet kommen, die remedirung der landesgravaminum aber hiermit per expressům sich vorbehaltende, und, sobald vorgehende lande die ihrigen übergeben, wollen si damit ingleichen auch gefasst sein; dessen sich die niederlausnizischen abgesandten auf die vorgehaltene puncta erkleren sollen.

Actum beim generallandtage den 13. Mai anno 1611.




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