Pokračování diaria v státním archivu v Berlíně: Rep. 3 nro 18, 1611, fol. 44.

Continuatio diarii.

Den 13. Maii freitags haben ihre kgl. Mt nach den ständen geschicket, da seind alsbald 8 personen zue derselben gegangen und haben den ständen wieder zueruckebracht, wie das ihre kais. Mt durch dero rate an den künig ganz freundund brüderlich begehren lassen, mit der crönung bis uf den Pfingstmontag sich zue gedulden, damit sie auch genuegsambe zeit haben müge, sich uf die vorbehaltenen artigl zue beraten und zue resolviren. Darauf der könig ungeachtet dieses ihr kais. Mt begehrens die stände ermahnet, das sie zue abwendung allerhand gefahr und heimblicher practiken bei ihr kais. Mt umb erlassung der pflicht stark anhalten und womüglich die crönung uf den negst kotnbenden donnerstag befördern solten. Die stände aber haben nach gehabtem starkem rat geschlossen, sich dem keiser ditsfalls zue bequemben und damit sie ja bei aller weit vor entschuldiget gehalten werden möchten, sich noch mit der crönung bis uf dem Pfingstmontag zue gedulden, zue welchem dann der künig hernach auch bewilliget und darneben die stände gar sehr ermahnen lassen, weiln ihr kgl. ["kais." chybně rk.] Mt täglichen allerlei böse practiken zue ohren kömben, wachsamb zue sein und ja zue sehen, das nicht irgent ein einfall ins land beschehen und die kgl. ["kais." chybně rk.] Mt hernach auch den tag der crönung nicht innenhalten müge.

Hernach seind der Märher weitläuftige gravamina nach einischen (sic) abgelesen worden.

Endlichen hat der künig die stände abermals gar stark ermahnen lassen, den achtsbrief wieder die Passauer bei dem keiser zu erhalten und lenger damit nicht zue saumben.